Mittagsjournal 1996.07.20

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Mittagsjournal.
    Herzlich willkommen zu Mittagsjournal.
    Am Samstag begrüßt Sie Hans-Christian Scheidt.
    Die olympischen Sommerspiele in Atlanta sind heute Nacht mit einem Spektakel-Mate in Hollywood eröffnet worden.
    Mehr als 80.000 Menschen wohnten im Olympiastadion der Eröffnung bei, die der amerikanische Präsident Clinton vornahm.
    Der frühere Box-Olympiasieger und Weltmeister Box-Legende Muhammad Ali, heute von einer schweren Erkrankung gezeichnet, entzündete das olympische Feuer.
    In den kommenden Tagen geht es in Atlanta nicht nur um den sportlichen Wettkampf, es geht auch um wirtschaftliche Macht.
    Im Mittagsjournal porträtieren wir den Coca-Cola-Chef mit seinem Konzern, Hauptsponsor der Olympischen Spiele.
    Neben dem Sport- und Wirtschaftsereignis Olympia steht das Mittagsjournal auch im Zeichen von kulturellen und natürlich auch hier mit der Wirtschaft in Verbindung stehenden Großereignissen, Stichwort Festspiele.
    Am Vormittag wurden die Pregienzer Festspiele eröffnet, am Abend inoffiziell, morgen offiziell folgt dann die Eröffnung der Salzburger Festspiele.
    Um Ihnen die wirtschaftliche Bedeutung der einzelnen Ereignisse zu veranschaulichen, einige Zahlen.
    In Salzburg steht für die kommenden sechs Wochen ein Budget von 560 Millionen Schilling zur Verfügung.
    Die Olympischen Spiele in Atlanta kosten umgerechnet 17 Milliarden Schilling.
    Und um die Salzburger Festspiele dreht sich unsere Samstagreihe im Journal zu Gast.
    Unser Gast heute, der Finanzchef der Festspiele, Hans Landesmann.
    Weitere Themen des Mittagsjournals, die Lage in Tschetschenien, die Menschenrechtssituation in Burma, wie sicher sind die für die Sicherheit bestimmten Airbags im Auto und was passiert in Österreich mit den alten Mülldeponien.
    Eine Stunde Information also für Sie, denn Auftakt setzen wir nun mit einem aktuellen Nachrichtenüberblick, verfasst von Jürgen Pfaffinger und gesprochen von Georg Schubert.
    USA.
    In Atlanta haben die Olympischen Sommerspiele begonnen.
    Präsident Clinton erklärte, die 26.
    Olympischen Spiele der Neuzeit um 6 Uhr früh mitteleuropäischer Zeit offiziell für eröffnet.
    Anschließend wurde von Muhammad Ali, dem Box-Olympiasieger von 1960, das Olympische Feuer entzündet.
    Bei der Eröffnungsshow im Olympiastadion von Atlanta waren fast 85.000 Zuschauer anwesend.
    Die Show dauerte mehr als vier Stunden.
    Mehr als drei Milliarden Menschen verfolgten die Olympiaeröffnung auf der ganzen Welt an den Fernsehschirmen.
    Die Olympischen Spiele dauern bis 4.
    August.
    Mehr als 10.000 Sportler aus 197 Ländern sind nach Atlanta gekommen.
    Über den Absturz der Boeing 747 der TWA bei New York gibt es weiterhin keine konkreten Erkenntnisse.
    Nach wie vor werden sowohl ein Terroranschlag als auch ein technisches Gebrechen in Erwägung gezogen.
    Nähere Aufschlüsse können erst der Flugschreiber und der Voice Recorder bringen.
    Die beiden Geräte sind bis jetzt aber noch nicht gefunden worden.
    Die Suche musste in der Nacht wegen Schlechtwetters unterbrochen werden.
    Sie soll im Laufe des heutigen Tages wieder aufgenommen werden.
    Österreich.
    NATO-Generalsekretär Solane ist anlässlich des bevorstehenden Festspielbeginns zu einem privaten Besuch in Salzburg eingetroffen.
    Solane wird während seines Besuchs aber auch politische Gespräche führen.
    Geplant sind Treffen mit Bundespräsident Klestil, Bundeskanzler Franitzki und Außenminister Schüssel.
    Angesichts der jüngsten innerösterreichischen Diskussionen über einen möglichen NATO-Beitritt wird dem Besuch Solanes eine besondere Bedeutung beigemessen.
    Die Salzburger Festspiele beginnen heute traditionsgemäß mit der Jedermann-Aufführung auf dem Domplatz.
    Die offizielle Festspieleröffnung findet morgen statt.
    Bundespräsident Klestil hat am Vormittag die 51.
    Bregenzer Festspiele eröffnet.
    Klestil forderte in seiner Eröffnungsansprache ein kritisches Hinterfragen der österreichischen Kulturnation und mahnte die Österreicher zu mehr Offenheit.
    Der Bundespräsident kritisierte nationalistische Gedanken und meinte wörtlich, die Österreicher müssten das Übernationale neu entdecken und alles Kleinkarierte abschütteln.
    Deutschland.
    In Berlin findet heute Mittag eine Gedenkfeier zum 52.
    Jahrestag des Attentats auf Hitler statt.
    An der Feier werden auch zahlreiche deutsche Spitzenpolitiker teilnehmen.
    Das Gedenken wird genau an jenem Ort abgehalten, an dem die Widerstandskämpfer um Graf Stauffenberg unmittelbar nach dem Attentatsversuch vom 20.
    Juli 1944 von den Nazis ermordet wurden.
    Indonesien.
    Die ASEAN-Staaten haben zu Beginn ihrer Jahrestagung in Jakarta Burma einen Beobachterstatus eingeräumt.
    Zugleich wurde versichert, dass Burma schon demnächst als 8.
    Vollmitglied in die südostasiatische Gemeinschaft aufgenommen werden soll.
    Die Aufnahme Burmas in die ASEAN-Gemeinschaft stößt vor allem in Europa auf heftige Kritik.
    Dem burmesischen Militärregime werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
    Türkei.
    In Istanbul ist es in der Nacht wieder zu blutigen Zusammenstößen zwischen linksgerichteten Demonstranten und der Polizei gekommen.
    Die Demonstranten setzten bei einer Kundgebung für humaner Rennstrafvollzug Barrikaden in Brand.
    Die Polizei eröffnete daraufhin das Feuer auf den Demonstrationszug.
    Ein Jugendlicher wurde dabei getötet.
    Sri Lanka.
    Im Norden Sri Lankas toben auch heute wieder schwere Kämpfe zwischen tamilischen Rebellen und der Regierungsarmee.
    Bei den vor drei Tagen ausgebrochenen Kämpfen sollen bis jetzt schon 1000 Menschen ums Leben gekommen sein.
    Die Gefechte haben zudem in der betroffenen Region eine Flüchtlingswelle ausgelöst.
    USA.
    Die umstrittene Abtreibungspille RU486 soll in den USA freigegeben werden.
    Der Wissenschaftliche Ausschuss der Gesundheitsbehörden hat eine entsprechende Empfehlung an die Regierung beschlossen.
    Derzeit ist die Abtreibungspille nur im Herstellerland Frankreich sowie in Großbritannien, Schweden und China zugelassen.
    Griechenland.
    Der Süden Griechenlands ist heute früh von einem schweren Erdbeben erschüttert worden.
    Das Beben hatte eine Stärke von 6,0 auf der Richterskala.
    Das Epizentrum lag in der südöstlichen Ägäis zwischen den Inseln Rhodos und Karpathos.
    Bis jetzt liegen keine Meldungen über Opfer oder Schäden vor.
    Auf den Inseln in unmittelbarer Nähe des Epizentrums brach aber Panik unter der Bevölkerung aus.
    Deutschland.
    Die Staatsanwaltschaft in Mannheim wird das Steuerstrafverfahren gegen die Tennisspielerin Steffi Graf einstellen.
    Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet, wurde vereinbart, dass Steffi Graf dafür eine Steuernachzahlung von umgerechnet mehr als 20 Millionen Schilling leistet.
    Das Strafverfahren gegen ihren Vater Peter Graf, der als Drahtzieher der mutmaßlichen Steuerhinterziehung gilt, wird aber fortgesetzt.
    Der Prozess gegen Peter Graf soll Mitte September beginnen.
    Österreich.
    Durch den Urlauberschichtwechsel kommt es auf Österreichs Straßen heute wieder zu teilweise erheblichen Behinderungen.
    Stauungen werden derzeit von der Tauernautobahn, der Brenner Autobahn sowie der West- und Südautobahn gemeldet.
    Besonders angespannt ist die Situation an den Grenzen Richtung Ungarn, wo es zuletzt Wartezeiten von bis zu vier Stunden gab.
    Und jetzt zum Wetter.
    Herbert Carters von der Radio-Wetter-Redaktion, bitte.
    Nun zum richtigen Sommerwetter fehlt jetzt nur noch die Hitze.
    Sonnenschein haben wir ja schon im Großteil Österreichs.
    Von Skandinavien her strömt immerhin schon trockenere, aber eben immer noch recht frische Luft in unser Land.
    Erst zu Beginn der neuen Woche sollte sie dann eher aus West- bis Südwesteuropa kommen und damit wird es auch deutlich wärmer.
    Nun aber die aktuellen Meldungen.
    Wien stark bewölkt 18 Grad, Eisenstadt heiter 18, St.
    Pölten stark bewölkt 17, Linz und Salzburg heiter 19 Grad, Innsbruck heiter 18, Bregenz heiter 16,
    Graz Heiter 19 und Klagenfurt Heiter 20 Grad.
    Auch der Nachmittag wird über weite Strecken sonnig sein mit nur harmlosen Wolken.
    Größere Quellwolken sind allerdings schon in der Osthälfte Österreichs entstanden.
    Hier kann es vorübergehend sogar stark bewölkt sein.
    Gegen Abend lösen sich die Wolken aber wieder restlos auf.
    Der kühle Wind hat schon merklich nachgelassen, dennoch bleibt es im Schatten ziemlich frisch.
    Die Temperaturen erreichen oft nur 17 bis 23 Grad.
    In Vorarlberg, in Tirol und in Kärnten sind stellenweise auch 25 Grad möglich.
    Die kommende Nacht wird wieder sternend klar und windschwach sein.
    In der trockenen Luftmasse kann es daher empfindlich abkühlen, auf etwa 12 bis 4 Grad.
    Stellenweise sind auch nur 2 Grad möglich, etwa im Waldviertel und in einigen höheren Tälern.
    Morgen Sonntag weiterhin viel Sonne.
    Über Mittag entstehen zwar wieder einige Quellwolken, wahrscheinlich aber weniger als heute, also sehr gutes Wander- und Turnwetter morgen.
    Die Temperaturen steigen kaum höher als heute, mit maximal 18 bis 24,
    Im Westen und Süden vereinzelt 26 Grad, in 2000 Metern hat es zwischen 4 und 8 Grad.
    Der Wind ist morgen von seiner Stärke her unbedeutend und er kommt zudem aus unterschiedlichen Richtungen.
    Auch am Montag dann ungetrübter Sonnenschein und es wird schon etwas wärmer mit 21 bis 27 Grad.
    Am Dienstag sind sogar bis zu 30 Grad möglich.
    Eine stabile hochsommerliche Wetterphase bahnt sich damit aber keineswegs an, denn für den Mittwoch kündigt sich schon wieder ein Wetterumschwung an.
    Im Laufe des Tages muss man von Nordwesten her mit Regenschauern und Gewittern rechnen.
    Den Rest der Woche dürfte es dann wieder wechselhaft und spürbar kühler sein.
    Schnell liest man in unserer Zeit mit dem Begriff Jahrhundertereignis.
    Die olympischen Sommerspiele in Atlanta dürften dieser Bezeichnung aber auch tatsächlich gerecht werden.
    Mehr als 10.000 Sportler aus 197 Staaten werden in den kommenden zwei Wochen um Medaillen, Ringern, Rittern, wenn sie wollen, kämpfen.
    In 271 Bewerben geht es um olympisches Edelmetall.
    Frauenfußball, Mountainbiking, Beach, also Strandvolleyball sind erstmals im olympischen Programm.
    In der vergangenen Nacht war es also soweit.
    Im Olympiastadion von Atlanta wurden die Sommerspiele 1996 eröffnet mit einem Riesenspektakel.
    Kathrin Lorenz berichtet.
    Bunt muss es sein, hatte der Designer der Olympischen Fete Don Mischa gesagt und laut und emotional wollte er die Party machen, damit auch bestimmt keiner die 100.
    Olympischen Spiele in Atlanta vergisst.
    Und das ist ihm gelungen.
    Der Einmarsch der Nationen ins Olympiastadion von Atlanta war von Pomp und Circumstances, von Soul-Songs und Chorälen, von akrobatischen Tanzeinlagen und romantischen Traumpabrikationen begleitet.
    Die Megaparty geriet zu einer typisch amerikanischen Superfete der Superlativen.
    Bubblegum-bunt tanzten tausende von Cheer-Liedern zu Disco-Klängen eingebildeter Boomboxen.
    Das Südstaaten-Gefühl der Gegenwart sollten chromblitzende Pick-up-Trucks vermitteln.
    Sentimental sangen Gladys Snyder und Jesse Norman.
    Pompös spielte das Atlanta Symphony Orchestra unter der Leitung des Komponisten der Olympischen Hymne John Williams.
    Ästhetische Schattenbilder sportlicher Disziplinen vermischt mit ein bisschen Poesie gemahnten an die Spiele der alten Griechen und insgesamt wurde an Emotionen nicht gespart.
    Auch dem unentwegt strahlenden US-Präsidenten standen ein paar Tränen in den Augen.
    Die Spiele sind eröffnet, 200 deutsche Sportler sind hinter Fahnenträger an, Schmidt zusammen mit 196 anderen Nationen ins Stadion eingezogen und ab heute kämpfen die insgesamt 10.361 Athleten
    in 26 Sportarten und mehr als 1.800 Medaillen.
    In der Tat ein Ereignis der Superlative, für das der pompöse Opening Act gerade recht und nicht billig war.
    Übrigens allein diese nächtliche Eröffnungsshow, Katrin Lorenz hat es gerade angesprochen, der Spiele in Atlanta, hat umgerechnet die Kleinigkeit von 150 Millionen Shilling gekostet.
    Wie gering mag da wohl der Aufwand der Eröffnungszeremonie der Spiele 1896 in Athen gewesen sein, die als erste Spiele der Neuzeit an der Wiege des olympischen Gedanken standen?
    Für das Mittag-Journal hat Birgit Schwarz einiges Wissenswertes zur olympischen Idee zusammengetragen unter dem Motto, was sie schon immer über Olympia wissen wollten.
    Um Geld und Politik hat sich auch bei den allerersten olympischen Spielen schon alles gedreht und die haben immerhin vor fast 3000 Jahren stattgefunden.
    Die Sieger von damals erhielten zwar keine Medaillen und keine Preisgelder, sie wurden mit einem Kranz aus den Zweigen des olympischen Ölbaums geschmückt, aber trotzdem hat sich das Siegen für sie ausgezahlt.
    Die Ehrungen reichten von pompösen Empfängen in ihren Heimatstädten über Geldprämien, Statuen und Ehrenbürgerrecht bis hin zur lebenslangen Gratisverpflegung auf öffentliche Kosten.
    Am Rande der Spiele wurden diplomatische Beziehungen gepflogen und politische Geschäfte verhandelt.
    Ihren Namen verdanken die Olympischen Spiele einer antiken griechischen Kultstätte zu Ehren des Gottes Zeus, genannt Olympia, im Nordwesten der griechischen Halbinsel.
    Dort wurden Opferrituale abgehalten und die ersten olympischen Wettkämpfe veranstaltet.
    Frauen waren zu den Spielen, die von den Athleten nackt ausgetragen wurden, nicht zugelassen.
    Die ersten Aufzeichnungen über die olympischen Sieger, die sogenannten Olympioniken, stammen aus dem Jahr 776 vor Christus.
    Die erste dokumentierte olympische Disziplin ist der sogenannte Stadionlauf über eine Distanz von 192 Metern.
    Das entspricht der Länge des antiken Stadions von Olympia.
    Im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich die Olympischen Spiele zu mehrtägigen Großveranstaltungen, die schon damals die Besuchermassen anlockten.
    Damit die antiken Sporttouristen ungehindert nach Olympia reisen konnten, wurde vor Beginn der Wettkämpfe ein sogenannter Olympischer Monat ausgerufen.
    In dieser Zeit wurden alle Kampfhandlungen eingestellt und in ganz Griechenland galt ein Gottesfriede.
    Als Zeichen für diesen Frieden wurde das sogenannte Olympische Feuer entzündet, eine Tradition, die es auch heute noch gibt.
    Ihre Wiedergeburt erlebte die Olympische Idee vor genau 100 Jahren, 1896 in Athen.
    Seit damals finden alle vier Jahre olympische Sommerspiele statt.
    Die Spiele, die eigentlich während der beiden Weltkriege ausgefallen sind, werden auch mitgezählt.
    Olympiade genannt werden nicht die Spiele selbst, sondern der Zeitraum von vier Jahren, der dazwischen liegt.
    Der Erfinder der ersten olympischen Spiele der Neuzeit in Athen ist ein Franzose, nämlich der Baron Pierre de Coubertin.
    Er hat auch die olympische Fahne entworfen.
    Die fünf ineinander verschlungenen Ringe in den Farben Blau, Schwarz, Rot, Gelb und Grün sollen die Kontinente darstellen, vereint durch die olympische Idee, wobei keine Farbe einem bestimmten Kontinent zugeordnet ist.
    Heuer haben sich nicht nur die Athleten, sondern vor allem die Sponsoren das Motto schneller, höher, stärker zu Herzen genommen.
    Die Spiele in Atlanta, die vor wenigen Stunden eröffnet wurden, sind die größten und teuersten in der langen Geschichte von Olympia.
    Die Olympischen Spiele in Atlanta sind also eröffnet, die weltweit größte Sportshow hat begonnen.
    Doch gekämpft wird in Atlanta nicht nur um Medaillen, sondern auch um Macht, Einfluss und Geld.
    In diesem Spiel ist die Wirtschaft Hauptveranstalter, allen voran die Sponsoren der Olympischen Spiele.
    Und hier führt kein Weg vorbei an Coca-Cola.
    Denn der Getränke-Multi ist in Atlanta zu Hause und der wichtigste Geldgeber der Veranstaltung.
    Coca-Cola besitzt weltweit einen Bekanntheitsgrad von fast 100 Prozent.
    Der Öffentlichkeit praktisch unbekannt ist hingegen der Mann, der im Konzern die Fäden zieht, Roberto Goizueta.
    Herr über 33.000 Beschäftigte, 200 Milliarden Schilling Umsatz und einen Reingewinn von mehr als 30 Milliarden Schilling.
    Hören Sie ein Porträt von Roberto Goizueta von Michael Csoklich.
    Es war Mitte der 80er Jahre, als Coca-Cola-Boss Roberto Goizueta seinen einzigen Flop in einen unglaublichen Erfolg verwandelte.
    Das soeben im Kampf gegen den Dauerkonkurrenten Pepsi herausgebrachte neue Coca-Cola wurde von den Konsumenten glatt abgelehnt.
    Goizueta reagierte rasch.
    Er kehrte zur altbewährten Rezeptur für den braunen Sirup zurück und verkaufte es revoltierenden Kunden als Classic Coke.
    Mittlerweile hat Classic Coke 20% Marktanteil, Pepsi viel auf 16% zurück.
    Begonnen hat die Karriere Goizuetas in Kuba, wo er 1931 als Sohn eines Architekten und Zuckerexporteurs geboren wurde.
    Statt die Zuckerplantage seines Vaters zu übernehmen, studierte Goizueta an der US-Elite-Universität Yale Chemietechnik.
    Zurück auf Kuba bewahrt er sich bei einem Getränkeabfüller bei Coca-Cola.
    Nach der kommunistischen Revolution flüchtet Goizueta mit seiner Frau 1960 in die USA, mit 40 Dollar und ein paar Aktien im Gepäck.
    In der Zentrale in Atlanta klettert Goizueta rasch an die Spitze.
    Nicht zuletzt dank seines ausgezeichneten Draht zum Konzernchef Robert Woodruff beerbte er diesen 1981 als Herr über das Coca-Cola-Reich.
    Guizueta ist kein Mann großer Schlagzeilen.
    Er zieht seine Fäden lieber im Hintergrund.
    Rasch räumte er mit der vergrusteten Struktur im Konzern auf und setzte die alte Führungsgarnitur vor die Türe.
    Geschickt und mit feinem Spürsinn ausgestattet, beherrscht er innerhalb und außerhalb des Unternehmens das Spiel mit Macht und Geld.
    Nicht zuletzt deshalb sehen viele im Co-Geschäft den heimlichen Bürgermeister von Atlanta.
    Dank der Strategien Goizuetas kann Coca-Cola heute in 202 Ländern gekauft werden.
    Übrigens, nur 197 Länder schickten Sportler nach Atlanta.
    Jede Sekunde gehen 8000 Getränke des Multis weltweit über die Ladentische.
    Coca-Cola gibt 33.000 Menschen Arbeit, setzt netto 200 Milliarden Schilling um und macht einen Reingewinn von 30 Milliarden Schilling.
    Diese Zahlen schlagen sich für Roberto Goizueta in Barra Münze nieder.
    1991 erhielt er das größte Aktienpaket, das eine US-Gesellschaft jemals an einen Mitarbeiter bezahlt hat, nämlich eine Million Stück Aktien, Kurswert knapp eine Milliarde Schilling.
    1994 wurde Goy Sueta zum Coca-Cola-Boss auf Lebenszeit ernannt.
    Als Draufgabe gab es vergangenes Jahr weitere 150 Millionen Chilling.
    Und heuer wählten die Top-Manager der USA Goy Sueta zum Konzernchef des Jahres 1996.
    Ans Aufhören denkt Roberto Goy Sueta jedenfalls nicht.
    Er ist mit seiner Arbeit erst zufrieden, wenn, wie er es selbst formulierte, es dem Konsumenten unmöglich ist, Coca-Cola zu entfliehen.
    Mit dem Beitrag von Michael Czoklic haben wir den Themenkomplex Olympische Sommerspiele Atlanta 96 vorerst abgeschlossen im Mittagsschanal.
    Auch wenn seit erst im Juni ein Waffenstillstand in Kraft ist, so gehen die Kämpfe in der abtrünnigen russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien trotzdem weiter.
    Der Krieg in Tschetschenien fordert täglich neue Opfer.
    Amnesty International prangert Menschenrechtsverletzungen an.
    Unmittelbar nach seiner Wiederwahl habe der russische Präsident Jeltsin den blutigen Krieg wieder aufgenommen, kritisiert Amnesty in einem Schreiben an den amerikanischen Präsidenten Clinton.
    Susanne Scholl über die aktuelle Lage in Tschetschenien.
    Sechs russische Soldaten sind in den vergangenen 24 Stunden in Tschetschenien ums Leben gekommen.
    Sechs Soldaten, die nicht hätten sterben müssen, wenn die Waffenstillstandsveränderungen vom vergangenen Mai gehalten hätten.
    Doch kaum war die Präsidentenwahl geschlagen und Alexander Lebed, Boris Yeltsins neuer Sicherheitsberater, da haben die russischen Einheiten in der kleinen Kaukussusrepublik den Krieg unter relativ fadenscheinigen Vorwänden wieder aufgenommen.
    Im Süden Tschetscheniens ist seither eine große russische Offensive im Gang.
    Unzählige Dörfer sind schwer bombardiert worden.
    Wieder flüchten Menschen, wieder sterben Frauen und Kinder.
    die tschetschenischen Kämpfer drohen mit Sabotageakten und neuen Kampfaktionen.
    Vor wenigen Tagen ist Salman Raduyev, Jenermann also, der im vergangenen Jänner mehr als 1.000 Geiseln in der Dagestanischen Stadt Kislyar genommen hat und sich danach in dem Dorf Pervomaiskoye eine Woche lang schwerste Gefechte mit den russischen Sicherheitskräften lieferte, wieder aufgetaucht, obwohl er eigentlich vor ein paar Monaten für tot erklärt worden war.
    Raduyev sagte bei seinem neuerlichen Auftreten zweierlei.
    Erstens, er habe die Bombenanschläge auf Moskauer O-Busse angeordnet.
    Und dies, obwohl andere tschetschenische Führer, die in Moskauer Anschuldigungen für die Attentate in der russischen Hauptstadt seinen tschetschenischen Terroristen verantwortlich entschieden zurückgewiesen hatten.
    Zweitens aber teilte Raduev mit, tschetschenen Führer Djokhar Dudayev sei nicht tot.
    Nun dürfte es an Tod Dudayev zwar kaum Zweifel geben, doch die Mitteilung Raduevs soll offenbar dem Ziel dienen, den Kampfgeist der Tschetschenen wieder zu stärken.
    In dieser Situation hat jetzt das Unterhaus des russischen Parlaments, die Duma am Präsident Jelzin appelliert, dem Krieg im Kaukasus ein Ende zu machen.
    Das Parlament fordert die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen und die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen.
    Der Kreml hat auf diesen Aufruf, der in keiner Weise bindend ist, bisher nicht reagiert.
    Überhaupt scheint Boris Jelzin, der vor seiner Wiederwahl erklärt hatte, der Krieg in Tschetschenien sei ein Fehler und er wisse, dass er diesen so schnell wie möglich beenden müsse, jetzt kaum zu interessieren.
    Alexander Lebede, der ja nun faktisch für alle Sicherheitsfragen und damit auch für Tschetschenien zuständig ist, hat bereits mehrmals versprochen, er werde nach Tschetschenien reisen und im Krieg dort ein für alle Mal ein Ende bereiten.
    Bisher hat er aber nichts getan, was in diese Richtung geht.
    Offenbar sieht auch der selbstbewusste General jetzt, dass ein Frieden im Kaukosus gar nicht so einfach herzustellen ist und hält sich deshalb lieber weiterhin zurück.
    Durch den Krieg in Bosnien ist Einnahme praktisch täglich in den Schlagzeilen.
    Die Rede ist von Radovan Karadzic.
    Der vom UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal angeklagte Karadzic versprach gestern, sich von allen politischen Ämtern zurückzuziehen.
    Ein Hauptstreitpunkt vor den Wahlen in Bosnien im September scheint entschärft und der amerikanischen Balkan-Diplomatie scheint auch ein Erfolg gelungen zu sein.
    Im heutigen Mittagsschanal wollen wir die aktuelle Diskussion um Radovan Karadzic zum Anlass für ein Porträt nehmen.
    Wer ist dieser bosnische Serbenführer Dr. Karadzic?
    Susanne Newerkla berichtet.
    Radovan Karacic hat seine eigene psychiatrische Praxis, als er in den 80er Jahren in die Politik einsteigt.
    Nachdem die Kommunisten in Jugoslawien ihr Machtmonopol verloren haben, nutzt Karacic die entstehenden politischen Freiräume und profiliert sich als grossserbischer Nationalist.
    1990 ist er Gründungsmitglied der serbischen Demokratischen Partei SDS, die in Bosnien-Herzegowina hinter der muslimischen Partei von Alija Izetbegovic zur zweitstärksten Partei wird.
    Unter der Führung Karaczic gründen die Serben 1991 ihr eigenes Serbenparlament.
    Bereits ein Jahr später rufen sie die Republika Srpska aus.
    Karaczic wird zum Präsidenten der bosnisch-serbischen Verwaltung in Pale.
    Zu seinen Vollmachten gehört auch der Befehl über die Armee der bosnischen Serben.
    Als der Krieg im gleichen Jahr auf Bosnien-Herzegowina übergreift, erobern die Serben 70 Prozent des Territoriums.
    Massenvertreibungen, Vergewaltigungen und Massaker werden als Mittel der ethnischen Säuberung in den eroberten Gebieten eingesetzt.
    Unterstützt wird Radovan Karadzic und sein Armeechef Ratko Mladic von Serbenpräsident Slobodan Milosevic.
    Trotz des wachsenden internationalen Drucks blockiert Karadzic in den folgenden Jahren immer wieder die verschiedensten Versuche, eine friedliche Lösung für Bosnien-Herzegowina zu finden.
    Als die bosnischen Serben 1994 erneut einen Plan der internationalen Kontaktgruppe zurückweisen, bricht Milošević alle Kontakte zu Karadzic ab.
    Im Juli 1995 erobern die Serben unter Befehl von Karadzic die UNO-Schutzzone Srebrenica.
    Karadzic und Mladic werden vom UNO-Kriegsverbrechertribunal wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord angeklagt.
    Doch Karadzic nimmt die Anklage nicht ernst.
    Das ist doch keine ernsthafte Angelegenheit mit diesem internationalen Gerichtshof.
    Niemand kann mich dafür anklagen, die nationalen Interessen meiner Leute zu verteidigen, die mich gewählt haben.
    Wir anerkennen diesen Gerichtshof einfach nicht.
    Im August beugt sich Karadzic schließlich doch teilweise dem internationalen Druck und erklärt sich bereit, seine Positionen bei künftigen Friedensverhandlungen, jenen von Milošević, anzugleichen.
    Milošević handelt daraufhin den Dayton-Friedensvertrag aus.
    Die fixe Idee eines grossserbischen Reiches hat Karadzic dadurch aber nicht aufgegeben.
    Bis zuletzt verteidigt er die Souveränität der Republika Srpska und verhindert hartnäckig die Umsetzung zahlreicher Bestimmungen des Friedensabkommens von Dayton.
    Mit taktischen Schachzügen, die den Eindruck eines politischen Rückzugs des Serbenführers vermitteln sollen, versucht Karadzic den Druck der internationalen Gemeinschaft zu umgehen.
    Doch diese fordert seinen vollständigen Rücktritt.
    Am 11.
    Juli erlässt das UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal einen internationalen Haftbefehl gegen Karadzic.
    Richard Holbrooke erzwingt bei einer Sondermission die Zusage Karadzics, sich aus allen politischen Ämtern zurückzuziehen.
    Susanne Neweykler über Radovan Karadzic.
    Jetzt nach Österreich.
    Hierzulande gibt es geschätzte 10.000 alte Mülldeponien, die meisten von ihnen in den 60er und 70er Jahren errichtet als Umweltschutz noch kein großes Thema war.
    Viele dieser Deponien, die damals zum Großteil unzureichend abgesichert wurden, werden heute verdächtigt, das Grundwasser zu gefährden.
    Eine dieser Deponien ist die sogenannte Berger Deponie in der Umgebung von Wiener Neustadt.
    Sie muss jetzt geräumt werden, die Aktion wird aber ziemlich teuer werden.
    Über die Problematik Altlasten und Finanzierung ihrer Sanierung hat Cornelia Krebs den folgenden Beitrag gestaltet.
    1991 bekommt Frau Helene Berger den Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt.
    Gefahr in Verzug heißt es darin.
    Die Deponie wurde vom Umweltbundesamt in die Prioritätenklasse 1 eingestuft, das heißt dringender Handlungsbedarf.
    Der Grund, Sickerwasser aus der Deponie, in der 900.000 Tonnen Haus- und Industriemüll lagern, bedrohen den Untergrund und somit die Mitterndorfer Senke, das größte Grundwasserreservoir Österreichs.
    Frau Berger wird aufgefordert, die Deponie zu räumen.
    Kostenpunkt 1 Milliarde Schilling.
    Doch Frau Berger kann nicht zahlen, deshalb muss das Innenministerium für die Räumung aufkommen, erklärt Heinz Zimper, stellvertretender Bezirkshauptmann von Wiederneustadt.
    Im konkreten Fall ist Frau Berger verpflichtet worden, die Deponie zu räumen.
    Sie hat das nicht gemacht.
    Und deswegen müssen wir an ihre Stadt die Räumung durchführen.
    Das ist eine sogenannte Verwaltungsexekution.
    Dadurch, dass es eine Wiederherstellung der Rechtsordnung ist, ist das von der Struktur her ein Thema, das eigentlich dem Innenressort zufällt in der Bezahlung.
    Herstellung der Inneren Ordnung, Herstellung der Rechtsordnung.
    Kann man davon ausgehen, dass die Frau Berger zurückzahlen wird, eine Milliarde Schilling?
    Meiner Meinung nach ist es eher auszuschließen.
    100 Millionen noch heuer, jeweils 300 Millionen die nächsten drei Jahre, wird die Aktion dem Innenministerium kosten.
    Dabei ist Altlastensanierung eigentlich Sache des Umweltministeriums.
    Wer eine Deponie betreibt und irgendwann aufgefordert wird, diese zu sanieren, kann um Förderung ansuchen.
    Frau Berger hat nach Angaben Zimpers aber nie um eine solche gebeten.
    Deshalb kann das Geld nicht der zweckgebundenen Budgetkassa zur Altlastensanierung entnommen werden.
    Welches Ministerium auch immer zu zahlen hat, die Sanierung aller Altlasten Österreichs würde ca.
    100 Milliarden Schilling kosten.
    Zu viel, um die anstehenden Probleme mit den alten Deponien- und Industriestandorten zeitgerecht zu lösen.
    Die Überprüfung der verdächtigen Altlastenstandorte, und das sind vom Umweltbundesamt geschätzte 1.000 bis 2.000, braucht seine Zeit.
    Derzeit sind erst 31 in der Prioritätsklasse 1 festgelegt und nur 4 davon gelten als saniert.
    Martin Scharmann vom Umweltbundesamt beschreibt die Situation folgendermaßen.
    Der Großteil der Altlasten, über 90 Prozent, stellt eine erhebliche Gefahr für das Grundwasser dar.
    Und nachdem das Grundwasser gerade für Österreich, weil es sehr intensiv als Trinkwasser verwendet wird, von Bedeutung ist, sind die Altlasten so ein Problem für die Bereitung des Trinkwassers.
    Das Tanklager Lobau, die noch immer nicht fertig geräumte Fischerdeponie südlich von Wien, die Deponie Ahrenthal in Tirol, das sind nur einige wenige Beispiele von Altlasten, die Österreichs Grund- und somit Trinkwasser belasten und deren Sanierung Zeit und noch viel mehr Geld kostet.
    Berichterstatterin war Cornelia Krebs.
    39 angeblich durch Airbags verursachte Todesfälle in den USA haben den Luftsack im Auto in Verruf gebracht.
    Nach einer Untersuchung der amerikanischen Behörde für Verkehrssicherheit wurden seit 1993 21 Kinder und 18 Erwachsene vom Airbag am Beifahrersitz anstatt geschützt getötet.
    Die Autohersteller geraten nun unter Druck und versuchen mit neuer Technik auch dieses Risiko zu minimieren, Edith Bachkönig berichtet.
    Ein Risiko sind Airbags vor allem für Kinder, wie die jüngsten Unfälle in den USA zeigen.
    So soll dem vierjährigen Salem Salevan von einem Kunststoffteil, der wegflog, als sich der Airbag aufblies, die Kehle durchtrennt worden sein.
    Der ebenfalls vierjährigen Ginger Freeman soll der Airbag das Genick gebrochen haben.
    Warum es gerade die Kinder trifft, hat plausible Gründe, sagt der Verkehrstechniker Kurt Wawrin vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.
    Der Airbag geht immer davon aus, dass der Fahrer halbwegs aufrecht sitzt und in einer vernünftigen Position im Abstand zur Entfaltungsöffnung des Airbags, also entweder zum Lenkrad oder zur Spritzwand bzw.
    zum Armaturenbrett.
    Wenn jetzt zum Beispiel eine extrem kleine Person sehr weit vorne sitzt, dann könnte es
    durchaus passieren, dass der Airbag noch in der Aufgehphase, also in der Phase, wo er sich aufbläst, von der kleinen Person getroffen wird, weil ihm der Abstand zum Airbag zu gering ist.
    Das sind aber wirklich Einzelfälle.
    Es gab Unfälle, bei denen der Airbag den Beifahrer nach dem Aufprall einen Kinnhaken verpasst hat und dieser könnte die Todesursache gewesen sein.
    Genau feststellen kann man das im Nachhinein nicht, aber manche Unfallsachverständige vermuten es.
    Bei manchen Unfällen verliert der Airbag auch seine Schutzwirkung.
    Es gibt sehr viele Unfalltypen, wo sie zuerst aufprallen.
    Der Airbag geht auf und der Hauptstoß folgt erst ein oder zwei oder drei Zehntelsekunden danach.
    Das heißt, der Airbag ist bereits wieder zusammengefallen und kann seine Schutzwirkung nicht mehr aufbauen.
    Dann müssen die Sicherheitsgurten einspringen.
    Wer nicht angeschnallt ist, sagt Kurt Wavrin, den kann auch der Airbag nicht mehr retten.
    Bei den tödlichen Unfällen in den USA hat sich herausgestellt, dass alle Getöteten nicht angeschnallt oder nur mit Beckengurten gesichert waren.
    Die amerikanischen Airbags sind durchwegs ausgelegt auf nicht angeschnallte Passagiere, wo noch wesentlich weniger definiert ist, wie der Passagier im Fahrzeug sitzt.
    Da hat auch der Airbag seine Wirkungsgrenzen.
    Fatal kann es werden, wenn der Beifahrer die Füße auf das Armaturenbrett legt oder schräg zur Fahrtrichtung sitzt.
    Dann schlägt der Airbag voll zu.
    Eine tödliche Kombination sind auch Kindersitze und Airbags.
    In sechs der 39 untersuchten Todesfälle in den USA wurden Kleinkinder entgegen der Vorschriften in Kindersitzen direkt vor dem Beifahrer-Airbag platziert.
    Dieses Risiko soll aber künftig minimiert werden.
    Die Autohersteller basteln bereits an einem elektronischen Erkennungssystem.
    Dieses erkennt, wenn ein Kind und kein normal großer Erwachsener am Beifahrersitz sitzt.
    Es verhindert dann, dass der Airbag sich aufbläst und zuschlägt.
    Die 39 Todesfälle sollen den Airbag aber nicht zum Killer stempeln.
    Nach der amerikanischen Statistik hat er auf der anderen Seite 1.500 Menschen das Leben gerettet.
    Jetzt zum zweiten großen Themenschwerpunkt unserer Sendung, den Festspielen.
    Im Festspielhaus Pregenz findet zurzeit in Anwesenheit von Bundespräsident Klestil und Bundesminister Scholten die Eröffnung der diesjährigen Pregenzer Festspiele statt, der 51. deren erste Premiere, Ernest Chaussons Opernrarität Le Roi Artüs, heute Abend aus dem Festspielhaus im Programm Österreich 1 live übertragen wird.
    Von den Eröffnungsfeierlichkeiten berichtet jetzt aus Pregenz Susanne Bruckner.
    Kurz nach 11 Uhr klangen die Fanfaren zur Eröffnung der 51.
    Bregenzer Festspiele.
    Die Zahl der prominenten Ehrengäste aus Kultur und Politik ist wie immer groß, unter ihnen zum ersten Mal der Schweizer Bundespräsident Jean-Pascal Delmora, Ministerin Elisabeth Gera, die Minister Fasslabend und Michalek, sowie Minister Rudolf Scholten, der in seiner diesjährigen Rede neue, aufgetretene Barrieren der Kunst anprangerte.
    die Bildung feindlicher Lager, Quotendiktatur und Polarisierung.
    Gerade in unserer Zeit gibt es ausreichend Gegner einer freien, einer offenen, einer neugierigen Auseinandersetzung mit Kunst.
    Der Unruheherd Kunst provoziert ohne dies Widerstand jener, die unsere Gesellschaft einförmig, stumpf, der beliebig steuerbaren Bierzeltstimmung konform reguliert sehen wollen.
    Die Sicherung der Qualität, das Schaffen von Freiräumen, die Kunst braucht, die Garantie auch gegen Unverständnis, das Experiment zu sichern, das alles braucht nicht Konsens im Sinn von Abwesenheit, von Konflikt, braucht aber jenes Maß an Respekt, das man der professionellen Arbeit, dem Engagement und dem Einsatz schuldet.
    Vielleicht ist hier in Pregenz als einem Ort des Gemeinsamen, der Verbindung schafft, leichter davon zu reden.
    Die 51.
    Pregenzer Festspiele stehen unter dem Motto »Utopie der Freiheit und Ideale«.
    Speziell mit den Opernproduktionen »Fidelio, Le Roi Thys« und der Uraufführung von Georg Friedrich Haas »Kammeroper Nacht« stehen drei Werke auf dem Programm, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen.
    Wie aktuell es geblieben ist, darauf ging Bundespräsident Thomas Klestil in seiner Rede ein, in der er das Millenniumsjahr zum Anlass nahm, Begriffe wie Grenzüberschreitung, Größe und kulturelle Fundamente ins Gedächtnis zurückzurufen.
    Kultur ist nicht nur ein Exportprodukt.
    Wir brauchen Export und Import und den Dialog der Kulturen.
    Nur wenn wir unsere Fenster und Türen dem schöpferischen Atem Europas und der Welt öffnen, nur dann werden wir uns selbst zu Bürgern Europas weiterentwickeln und eines Tages zu Weltbürgern.
    Hier gibt es kein Lob der Kleinheit, hier ist Mut zur Größe gefordert.
    Ich bin überzeugt, dass auch das Kulturland Österreich noch mehr an Prestige, noch mehr an Ausstrahlungskraft gewinnen wird, wenn wir nicht nur auf einen Schatz von Symphonien und Gemälden, auf unsere Burgen und Klöster, auf eine Ahnengalerie von Gelehrten verweisen können, sondern wenn wir uns auch als offene, kompetente, als neugierige Partner im zusammenwachsenden Europa erweisen.
    Soweit Bundespräsident Klistil bei den Prägenzer Festspielen bei der heutigen Eröffnung.
    Die Eröffnungspremiere Le Roy Artüs heute Abend um 19.30 Uhr live im Programm Österreich 1.
    Und jetzt sieben Minuten nach halb eins zu unserer Samstagreihe.
    Im Journal zu Gaust.
    Morgen Vormittag werden in Salzburg die diesjährigen Festspiele eröffnet.
    Österreichs renommiertestes Kulturfestival hat seit dem Amtsantritt von Gérard Mortier unübersehbar ein neues Gesicht erhalten.
    Maßgeblich an der Wahl Mortiers mitbeteiligt war ein Mann, der auch jetzt im Direktorium der Salzburger Festspiele sitzt und dort für die Finanzen und die Konzertprogrammierung zuständig ist.
    Hans Landesmann.
    Der jetzt 64-jährige Großkaufmann, der mit seinem Bruder eine Fleischimportfirma leitet, ist ausgebildeter Pianist und Chemiker.
    Im Kulturleben war er bis 1983 als Generalsekretär des Wiener Konzerthauses tätig, bevor er 1989 in die sogenannte Findungskommission für eine damals zu bestellende neue Leitung der Salzburger Festspiele berufen wurde.
    Seit 1992 ist Landesmann nun Mitglied des Festspieldirektoriums.
    Sein Vertrag läuft noch bis zum Jahr 2001.
    Zeit also für eine Art Halbzeitresümee.
    Hans Landesmann ist heute bei Volkmar Parschalk im Journal zu Gast.
    Herr Dr. Landesmann, Ihr Vertrag läuft bis zum Jahre 2001.
    Sie sind seit 1992 Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele.
    Man könnte also jetzt sagen, es ist Halbzeit, Zeit für ein erstes Resümee.
    Ich glaube, dass wir die Ziele, die uns das Kuratorium bei der Bestellung gesetzt hat, teilweise schon erfüllt haben.
    Einer der Ziele war, dass die zeitgenössische Musik oder die Musik des 20.
    Jahrhunderts stärker betont,
    werden soll.
    Zweitens, dass die Regiekonzepte mehr dem heutigen Zeit angepasst werden sollen.
    Und drittens, dass das Schauspiel wieder einen Stellenwert bekommt, wie das früher der Fall war.
    Ich glaube, diesen Zielen sind wir näher gekommen.
    Wir haben sie noch nicht erreicht, aber wir sind auf gutem Wege.
    Sie haben in der Findungskommission Gerard Mortier für die Salzburger Festspiele ausgewählt und ihn auch vorgeschlagen für den Intendanten der Salzburger Festspiele.
    In den letzten Wochen und Monaten hat man das Gefühl, Sie harmonieren nicht mehr mit Gérard Mortier.
    Es gibt verschiedene Artikel in Illustrierten, in denen Sie beide verschiedene Meinungen zu Peter Stein, zu den Philharmonikern und zu verschiedenen Problemen der Salzburger Festspiele vertreten.
    Wie ist das gekommen?
    Wir haben von Anfang an eigentlich vereinbart, dass ein Direktorium dieser Art nur dann sinnvoll ist, wenn Diskussionen stattfinden, wenn verschiedene Ideen und verschiedene Meinungen eingebracht werden.
    Das haben wir auch immer so praktiziert und wir sind dann immer auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, der, glaube ich, für die Salzburger Festspiele günstig und gut war.
    Vielleicht, wo wir beide Fehler machen, ist in unserer Beziehung zu bestimmten Medien, die natürlich jede Diskussion und jede Differenz austragen in ihren Blättern, weil das ist etwas, was man gerne auch liest.
    Aber ich muss Ihnen sagen, die Diskussionen sind nicht grundsätzlich in Natur.
    Es geht immer wieder um Nuancen.
    Zum Beispiel der Fall Stein, der jetzt sehr, sehr diskutiert wird, ob er verlängert wird als Schauspieldirektor oder nicht.
    Mottier hat erklärt, er ist für die Verlängerung, aber nur dann, wenn das Projekt in Berlin von Faust nicht stattfindet.
    Ich bin der Meinung, dass wir hier initiativ sein müssen.
    Wir sollen mit Stein verhandeln und abschließen und was die Berliner dann machen, die kommen dann nach uns und da können wir darauf reagieren.
    Das ist eigentlich eine Differenz in Taktik und nicht in sachlichen
    Wir wollen beide Steine verlängern.
    Sie haben mir einmal vor einem oder zwei Jahren gesagt, Sie finden, dass Peter Stein für Salzburg zu teuer ist.
    Hat sich das geändert?
    Ich habe nie auf seine eigenen Bezüge hingewiesen, sondern auf das Budget von 70 Millionen, die er in seinem letzten Vertrag verlangt und bekommen hat.
    Die 70 Millionen Gesamtbudget für Schauspiel sind und waren für uns nicht verkraftbar und daraus sind ernste Differenzen mit Peter Stein entstanden, aber aus unserem Verschulden, wenn ich es so sage.
    Und darauf habe ich hingewiesen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, so viel für das Schauspiel zur Verfügung zu stellen.
    Aber bei den Vertragsverhandlungen, die ich in Rom mit Stein geführt habe, ist das gefallen.
    Er insistiert nicht mehr auf ein bestimmtes Budget, sondern eher auf einen bestimmten Rahmenvertrag, was er an Neuproduktionen, was er an Wiederaufnahmen tun kann.
    Und das Budget wird immer von Fall zu Fall mit dem Direktorium abgestimmt, was für uns natürlich eine viel günstigere Ausgangslage ist.
    Die persönlichen Gagen von Peter Stein, die sind also nicht das Problem?
    Die waren auch das Problem, weil der Rechnungshof hat ja vor allem darauf hingewiesen, dass er sehr, sehr viele Tantiemen für seine Übersetzungen bekommen hat.
    Ich muss sagen, ich habe das damals mit ihm abgeschlossen und stehe auch dazu.
    Ich habe nie gedacht, dass in der Felsenreitschule solche Umsätze, solche Erlöse, Verkaufserlöse für Karten erzielt werden.
    Und Sie wissen, die Tantiemen werden aufgrund von Kartenverkäufen verrechnet.
    Ich habe das etwas unterschätzt, für uns eigentlich günstig aus heutiger Sicht, wenn Sie daran denken, dass wir 1991 circa insgesamt 31.000 Karten verkauft haben fürs Theater.
    und in 1996 bereits jetzt über 64.000 Karten, also mehr als verdoppelt.
    Mit so einem Erfolg habe ich nicht gerechnet, aber sagen wir, das hat dazu geführt, dass die Themen überdimensioniert waren.
    Aber auch da haben wir mit Peter Stern für die Zukunft eine bessere Lösung verhandelt.
    Also man wird die alten Übersetzungen spielen, künftig.
    Das glaube ich beim Sommernachtstraum.
    Ja, das ist der Hausmann.
    Jeder Regisseur hat das Recht, sozusagen die Übersetzung auszusuchen, die er gerade spielen will.
    Und ich bin fast sicher, dass Peter Stein auch in der Zukunft Shakespeare gerne in seinen eigenen Übersetzungen spielen wird, aber zu anderen Konditionen.
    Herr Landesmann, Sie haben vor wenigen Tagen gesagt, es fehlt Ihnen ein Künstler im Direktorium.
    Sie sind alle drei keine Künstler.
    Sie sind ein Großkaufmann eigentlich und gar nicht angewiesen auf die Salzburger Festspiele.
    Frau Rabel-Stadler ist in der Modebranche tätig und eigentlich auch nicht auf ihre Präsidentinnen-Cage angewiesen.
    Bleibt also Gérard Mortier, der der Organisator ist.
    Sie haben also moniert einen Künstler und Sie haben vorgeschlagen, dass Nikolaus Arnon Kur nach ihrer Zeit, also nach 2001, zum Präsidenten der Salzburger Festspiele gewählt werden sollte.
    Erstens, Ihre Beschreibung des heutigen Direktoriums klingt wirklich fruchtbar für einen Kunstbetrieb und es trifft nicht genauso zu.
    Wir sind alle drei extrem, glaube ich, kunstsinnig und ich kann doch darauf hinweisen, dass ich sieben Jahre das Konzerthaus geführt habe und einige künstlerische Vorhaben verwirklicht habe.
    Also, was ich meine, ist, dass Salzburg die große Tradition von großen charismatischen Künstlern, die auch an der Spitze der Festspiele gestanden sind, siehe Reinhardt oder Karajan natürlich, Furtwängler und so weiter,
    Wobei die Funktion nicht so wichtig ist, sondern wichtig ist, dass ein ganz großer Künstler sich an die Salzburger Festspieler bindet und seine künstlerische Welt in Salzburg verwirklicht.
    Und der Name Hahn und Kuh ist jetzt auch im Zusammenhang mit Salzburg sehr oft gefallen.
    Und ein Grund, warum Hannover Kurs Salzburg verlassen hat, ist meine Meinung, weil er moniert hat, dass er in der Gesamtplanung und in der Gesamtgestaltung nicht involviert war, sondern nur punktuell einige sehr schöne Projekte verwirklichen konnte.
    Und das war meine Reaktion.
    Natürlich wäre das für die Festspieler wunderbar, wenn ein großer und bedeutender österreichischer Künstler
    wie Hanoncourt in der Gestaltung der Festspiele eine entscheidende oder große Rolle spielen würde.
    Das ist natürlich erst nach 2001 aktuell, weil wir alle drei doch bereits unterschriebene Verträge haben und die einzuhalten wünschen.
    Sie haben sich also nicht wie bei Peter Stein vom Saulus zum Paulus verwandelt, weil man hat ja auch Ihnen ein bisschen den Weggang von Hanoncourt in die Schuhe geschoben.
    weil sie im nächsten Jahr die Schubert-Sinfonien an Claudia Abbado übertragen haben.
    Ja, das hat man gemacht, aber Hanoncourt hat das selbst sehr dezidiert zurückgewiesen.
    Er ist ein Künstler, der wirklich anderen nichts beneidet.
    Ich glaube auch nicht, dass das der Grund war.
    Ich glaube wirklich, dass der Grund eher in der, was ich zuerst gesagt habe, daran gelegen ist, dass er vermisst hat, seine Gesamtengagement für Salzburg und er hat vielleicht damit gerechnet.
    und die Differenz Musik und Regie?
    Ja, das ist natürlich ein Dauerbrenner in Salzburg immer gewesen.
    Wenn Musik und Regie zu sehr harmoniert haben, dann hat man das eher als langweilig und uninteressant gefunden.
    Wenn hier ein sehr starker Regisseur arbeitet,
    dann ist manchmal der Dirigent etwas in den Hintergrund gedrängt.
    Und dieses Spiel zwischen Regisseur und Dirigent ist eine sehr feine und interessante Begegnung und das wollen wir in Salzburg auch so fortsetzen.
    Schermonti hat gestern im Mittagsschnal gesagt, er hat eigentlich keine grundsätzlichen Probleme mit den Wiener Philharmonikern.
    Trotzdem gelten Sie da ein bisschen als der Harmonisator im Verhältnis Direktorium Wiener Philharmoniker und Sie finden, die Wiener Philharmoniker sind unverzichtbar für Salzburg?
    Das finden wir alle, auch Gerard Mortier und natürlich auch Frau Rabe-Stahler, dass die Wiener Philharmoniker eigentlich jene Künstler sind, die für Salzburg unverzichtbar sind.
    Ich bin grundsätzlich ein Harmonisierer.
    Zwischen so großer Künstler und Salzburg muss man sich immer zusammenfinden und das wird auch mit den Philharmonikern
    der Fall sein, wobei wirklich die materielle Probleme absolut nicht im Vordergrund stehen.
    Ich glaube, wir sind mit dem Philharmoniker, was die Gagen und so weiter anbelangt, ja sogar schon einig.
    Wenn ich Ihre Interviews richtig gedeutet habe, vermissen Sie ein bisschen die großen musikalischen Leitfiguren im derzeitigen Salzburg.
    Ja, aber was ich eigentlich in Salzburg vermisse, sind die wirklich großen, charismatischen Künstler.
    Die kommen ein bisschen zu kurz jetzt bei uns.
    Im Moment sind die eher strenger Intellektuellen in Vormarsch.
    Ich finde, wir brauchen beide.
    Und vor allem Richtung Publikum ist es sehr, sehr wichtig, dass wir jene Dirigenten und Künstler überhaupt,
    die geliebt werden vom Publikum und geschätzt werden und die auch ein Magnet sind für andere Künstler und für das Publikum, dass sie stärker in Salzburg zur Geltung kommen.
    Also Schlagwort Ricardo Mutti.
    Unter anderem Ricardo Mutti, Ozawa, Meta, Abado.
    Es gibt Gott sei Dank eine ganze Reihe und das ist auch ganz, ganz wichtig für Salzburg.
    Wir leben in einer Zeit der Sparpakete.
    In Deutschland werden Theater geschlossen.
    Die Salzburger Festspiele verbrauchen für anderthalb Monate ein Budget von 560 Millionen.
    Sie sind für die Finanzgebahrung zuständig.
    Ist es manchmal schwer zu verkraften für Sie, auch als Kaufmann, dass man so viel Geld für die Kunst ausgibt?
    Also das wirklich nicht.
    Und ich finde, dass die Salzburger Festspieler nicht nur 560 Millionen ausgeben.
    sondern auch 506 Millionen einnehmen, weil wir haben ein ausgeglichenes Budget, wobei ich die Umwegrentabilität, die in Milliarden geht, gar nicht rechne.
    Tatsache ist, dass wir ungefähr 160 Millionen Subventionen bekommen.
    Es schwankt zwischen 160 und 170.
    und in direkten Steuern schon mehr an die Gebietskörperschaften zahlen, als wir diese Subventionen bekommen.
    Also da habe ich wirklich keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben.
    Natürlich tut mir jede unnotwendige Ausgabe, jede Verschwendung weh und ich versuche das und auch gemeinsam mit meinen Kollegen
    diese Ausgaben, die in einem Kunstbetrieb leider immer wieder vorkommen, auf das Minimum zu beschränken.
    Befürchten Sie schlechtere Zeiten für Salzburg?
    Nein, gar nicht.
    Ich befürchte überhaupt keine schlechten Zeiten.
    Im Gegenteil, ich finde gerade in der heutigen Zeit ein Festival wie Salzburg sowohl künstlerisch wie auch wirtschaftlich für ein Land unverzichtbar ist und man muss von Glück reden, dass wir so ein Festival in diesem Land haben.
    1992 hat man aufs Bannier geschrieben, den Einzug des 20.
    Jahrhunderts bei den Salzburger Festspielen und das Gewinnen neuer Publikumsschichten, insbesondere der Jugend, die werden natürlich durch die teuren Kartenpreise abgehalten.
    Das ist richtig.
    Das ist ein Diskrepanz, an dem wir wirklich täglich arbeiten und denken.
    Wir machen da alle möglichen Aktionen, damit wir das jugendliche Publikum anziehen, heranziehen können.
    Aber ich muss dazu eines sagen, es geht ja nicht nur um die Kartenpreise, sondern darum, dass Salzburg im Sommer so wahnsinnig teuer ist, Hotel und Verpflegung.
    Und wenn wir auch gewissen Jugendlichen umsonst die Karten schenken würden, sind die Aufenthaltsbesen sehr, sehr hoch.
    Und da muss ich sagen, würde ich an die Hoteliers und an die Restaurateure appellieren, dass sie die Festspiele nicht dazu benutzen, dass sie exorbitant hohe Preise in diesen sechs Wochen verlangen.
    Das ist auch für unsere Künstler sehr nachteilig und natürlich auch indirekt für unsere Gagen.
    Sie blicken also eigentlich voll Optimismus in die nächsten fünf Jahre hinein, also den zweiten Teil Ihres Vertrages, der vielleicht der Höhepunkt in Ihrem Leben war und Sie glauben, dass die Streitereien, die immer wieder in die Öffentlichkeit dringen, im Direktorium der Salzburger Festspiele durchaus ausgeglichen werden können.
    Wie gesagt, wir betrachten das als Diskussion und wir kommen dann immer wieder zusammen und haben eigentlich eine schöne Zusammenarbeit im Direktorium, wenn es um die wichtigen Dinge geht.
    Ich war natürlich im Konzerthaus sehr, sehr glücklich.
    Ich konnte dort sehr vieles bewirken und es war doch vielleicht die Arbeit auch etwas einfacher, weil ich allein und mit Unterstützung des Präsidiums aber eigentlich allein alleiniger Entscheidungsträger war.
    Aber trotzdem, meine Zeit in Salzburg ist auch wunderschön und ich glaube, dass die nächsten fünf Jahre vielleicht den Höhepunkt
    meines Lebens darstellen werden.
    Und auch künstlerisch dem Publikum viel Neues bringen werden.
    Das ist unsere Absicht.
    Vielen Dank, Herr Dr. Landesmann.
    Im Journal zu Gast war heute der Finanzchef der Salzburger Festspiele Hans Landesmann.
    Mit ihm hat Volkmar Paschalk gesprochen.
    Die Salzburger Festspiele werden morgen offiziell eröffnet.
    Heute wurden die Bregenzer Festspiele eröffnet und damit beginnt jetzt ein Nachrichtenüberblick.
    Die 51.
    Bregenzer Festspiele sind am Vormittag von Bundespräsident Klestil eröffnet worden.
    In seiner Ansprache mahnte der Bundespräsident die Österreicher zu mehr Offenheit.
    Klestil kritisierte nationalistische Gedanken und sagte wörtlich, die Österreicher müssten das Übernationale neu entdecken und alles Kleinkarierte abschütteln.
    Bosnien-Herzegowina.
    Der bosnische Serbenführer Karadzic wird wahrscheinlich auch nach seinem offiziellen Rückzug aus der Politik weiter die Fäden ziehen.
    Karadzics Nachfolger als Vorsitzender der serbischen Demokratischen Partei Buha erklärte in einem Interview des Nachrichten-Magazins Spiegel, die Autorität von Karadzic könne niemand zerstören.
    Dieser werde auch künftig politischen Einfluss behalten.
    Deutschland.
    Die Staatsanwaltschaft in Mannheim stellte das Steuerstrafverfahren gegen die Tennisspielerin Steffi Graf ein.
    Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel soll Steffi Graf dafür eine Steuernachzahlung von umgerechnet mehr als 20 Millionen Schilling leisten.
    Das Strafverfahren gegen ihren Vater Peter Graf wird aber fortgesetzt.
    Das Wetter noch am Nachmittag, meist sonnig in der Osthälfte Österreichs, allerdings zeitweise auch dichte Quellwolken, Temperaturen meist 18 bis 23 Grad im Westen und Süden bis 25 Grad.
    Dabei gewesen sein ist alles der olympische Grundgedanke.
    Sie waren in der vergangenen Stunde dabei als interessierte Zuhörer.
    Wir bedanken uns dafür.
    Wir, das waren Regisseur Werner Heritsch, Tontechnik Manfred Bauer und als Moderator Hans-Christian Scheid.
    Ein schönes Wochenende noch.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Pfaffinger, Jürgen [Gestaltung] , Schubert, Georg [Sprecher/in]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Kartas, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Olympische Sommerspiele in Atlanta eröffnet
    Mehr als 10.000 Sportler aus 197 Staaten werden in den kommenden zwei Wochen bei den olympischen Sommerspielen um Medaillen ringen. In 271 Bewerben geht es um olympisches Edelmetall. In der vergangenen Nacht wurden die Sommerspiele mit einem Riesenspektakel eröffnet. Ein Rückblick. Einblendung: diverse Ausschnitte Eröffnungszeremonie.
    Mitwirkende: Lorenz, Kathrin [Gestaltung]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Ort: Atlanta
    Schlagworte: Politik ; Sport ; Sport ; Festakte ; Rückblick ; Vorschau ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Begriffe rund um Olympia: Was ist Olympiade, was olympische Spiele ?
    Mehr als 10.000 Sportler aus 197 Staaten werden in den kommenden zwei Wochen bei den olympischen Sommerspielen um Medaillen ringen. In 271 Bewerben geht es um olympisches Edelmetall. In der vergangenen Nacht wurden die Sommerspiele mit einem Riesenspektakel eröffnet. Eine Zusammenstellung von Wissenswertem zu den olympischen Spielen im Laufe der Zeit.
    Mitwirkende: Schwarz, Birgit [Gestaltung]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Ort: Atlanta
    Schlagworte: Politik ; Sport ; Rückblick ; Sport ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Reportage ; Kulturveranstaltung ; Festakte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Porträt des Chefs des größten Atlanta-Konzerns Coca Cola
    Mehr als 10.000 Sportler aus 197 Staaten werden in den kommenden zwei Wochen bei den olympischen Sommerspielen um Medaillen ringen. In 271 Bewerben geht es um olympisches Edelmetall. In der vergangenen Nacht wurden die Sommerspiele mit einem Riesenspektakel eröffnet. Hauptsoponsor der olympischen Spiele ist der in Atlanta ansässige Getränkekonzern Coca Cola. Ein Porträt des weitestgehend unbekannten Coca Cola-Chefs Roberto Goizueta.
    Mitwirkende: Csoklich, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Ort: Atlanta
    Schlagworte: Politik ; Rückblick ; Porträt ; Ernährung ; Sport ; Kulturveranstaltung ; Industrie ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aktuelle Lage in Tschetschenien
    Seit erstem Juni ist ein Waffenstillstand in der abtrünnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien in Kraft. Dennoch gehen die Kämpfe in dieser russischen Teilrepublik weiter. Der Krieg fordert tägliche neue Opfer. Amnesty International prangert Menschenrechtsverletzungen an.
    Mitwirkende: Scholl, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Menschenrechte ; Friede ; Krisen und Konflikte ; Militär ; Sicherheit ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Porträt von Radovan Karadzic
    Der vom UNO-Kriegsverbrechertribunal angeklagte Radovan Karadzic versprach am Vortag sich von allen politischen Ämtern zurückzuziehen. Ein Hauptstreitpunkt vor den Wahlen in Bosnien scheint entschärft. Ein Porträt des bosnischen Serbenführers. Einblendung: Serbenführer Radovan Karadzic.
    Mitwirkende: Newrkla, Susanne [Gestaltung] , Karadzic, Radovan [Interviewte/r]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Regierung ; Porträt ; Minderheiten ; Krieg ; Ethnie ; Militär ; Menschenrechte ; Wahlen ; Rückblick ; Straftaten ; Justiz und Rechtswesen ; Pressekonferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bosnien-Herzegovina ; Serbien und Montenegro
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Probleme bei der Entsorgung von Altdeponien
    In Österreich gibt es geschätzte 10.000 alte Mülldeponien. Die meisten von Ihnen wurden in den 60er und 70er Jahre errichtet. Viele dieser Deponien gefährden wahrscheinlich das Grundwasser. Eine davon ist die Bergerdeponie in der Nähe von Wiener Neustadt. Diese muss jetzt geräumt werden. Interview: stellvertretender Bezirkshauptmann Heinz Zimper, Interview: Umweltbundesamt Martin Schamann.
    Mitwirkende: Krebs, Cornelia [Gestaltung] , Zimper, Heinz [Interviewte/r] , Schamann, Martin [Interviewte/r]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Müll ; Umweltverschmutzung ; Umweltpolitik ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Interview ; Justiz und Rechtswesen ; Ernährung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sind Airbags gefährlicher für Beifahrer?
    39 angeblich durch Airbags verursachte Todesfälle in den USA haben den Luftsack in Verruf gebracht. Nach einer Untersuchung wurden seit 1993 21 Kinder und 18 Erwachsene vom Airbag am Beifahrersitz getötet. Die Autohersteller geraten unter Druck. Interview: Verkehrssicherheit Kurt Worwin.
    Mitwirkende: Bachkönig, Edith [Gestaltung] , Worwin, Kurt [Interviewte/r]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Sicherheit ; Kinder und Jugend ; Verkehr ; Tod ; Unfälle und Unglücksfälle ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eröffnung der Bregenzer Festspiele
    Im Festspielhaus Bregenz findet in Anwesenheit von Bundespräsident Klestil und Bundesminister Scholten die Eröffnung der 51. Bregenzer Festspiele statt. Ein Bericht von den Feierlichkeiten. Einblendung: Fanfaren, Einblendung: Minister Rudolf Scholten, Einblendung: Präsident Thomas Klestil.
    Mitwirkende: Bruckner, Susanne [Gestaltung] , Scholten, Rudolf [Interviewte/r] , Klestil, Thomas [Interviewte/r]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Ort: Bregenz
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Kulturveranstaltung ; Vorschau ; Vokalmusik - Oper ; Reden und Ansprachen ; Festakte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Bundesland / Vorarlberg
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Hans Landesmann
    "Im Journal zu Gast" ist der 64-jährige Großkaufmann Hans Landesmann. Er ist seit 1992 im Direktorium der Salzburger Festpiele für die Finanzen und Kozertprogrammierung zuständig. Er war maßgeblich mitverantwortlich für die Bestellung von Gerard Mortier. Ein Porträt. Interview: Direktor Hans Landesmann.
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Landesmann, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Ort: Salzburg
    Schlagworte: Kultur ; Porträt ; Interview ; Kulturveranstaltung ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Kulturpolitik ; Vokalmusik - Oper ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Salzburg ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Schubert, Georg [Sprecher/in]
    Datum: 1996.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1996.07.20
    Spieldauer 00:55:52
    Mitwirkende Scheid, Hans-Christian [Moderation] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1996.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-960720_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
    Mediathek Logo