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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Wir bieten in dieser Zeit eine Fülle von Informationen.
Hier einige der Themen.
Das Finanzdebakel der niederösterreichischen FPÖ und der Absturz im Wohnbauabenteuer der Partei.
In einer Stunde beginnt die Sondersitzung des Niederösterreichischen Landtags.
Auch da geht es natürlich um den Schuldenberg der FP NÖ.
Unsere Auslandsthemen.
Neue Konfrontationen in Indonesien.
Langsam wird es Abend in Jakarta.
Wir berichten, die Stadt befindet sich im Belagerungszustand.
Mein Kollege Hartmut Fiedler wird sich aus Nordirland mit einem atmosphärischen Bericht vor dem Referendum am Wochenende melden.
Und in Ungarn beherrscht das Thema Kriminalität den Wahlkampf.
Ernst Kernmayr hat recherchiert.
Zum Thema Mokhovce bieten wir grundsätzliche Informationen über das Gefahrenpotential, das aus dem geplanten, aber verschobenen Hochfahren des Reaktors entsteht.
Aus Cannes zieht Hans Langsteiner eine Zwischenbilanz der Filmfestspiele.
Nach diesem ersten Überblick hier über einige unserer geplanten Themen, jetzt zum nachrichtendienstlichen Gesamtüberblick, den Edgar Taider verfasst hat.
Es liest Ingeborg Cani.
Österreich.
Die Teuerung hat sich leicht beschleunigt.
Die Inflationsrate ist im April im Jahresabstand auf 1,2 Prozent gestiegen.
Im März betrug dieser Wert nur 1 Prozent.
Teurer wurden Kleidung, Obst, Gemüse und Zigaretten.
Billiger hingegen Treibstoffe, Kaffee und Inlandsübernachtungen.
Russland.
Die Kommunisten haben im Parlament einen Antrag auf Amtsenthebung präsidentiell Zins gestellt.
Parteivorsitzender Soganow macht dafür enorme Rückstände bei Lohn- und Gehaltszahlungen bei Bergleuten und Lehrern geltend.
Jelzins Politik führe Russland in die Katastrophe, sagt Soganow.
Die Staatsduma hat Jelzin aufgefordert, noch heute vor den Abgeordneten zur Lage im Bergbaustellung zu nehmen.
Der Föderationsrat, die zweite Parlamentskammer, lud Ministerpräsident Kirienko zu einer Erklärung vor.
Seit mehr als einer Woche befinden sich zahlreiche russische Bergleute im Streik.
Sie blockieren außerdem wichtige Bahnverbindungen, darunter die Transsibirische Eisenbahn.
In der westsibirischen Region Chiemerevo hat der Gouverneur deshalb den Notstand ausgerufen.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Der Konflikt zwischen der Führung in Belgrad und der Teilrepublik Montenegro spitzt sich zu.
Das Bundesparlament in Belgrad wählt heute den neuen Ministerpräsidenten.
Präsident Milošević hat für dieses Amt den mondainischen Oppositionsführer Momir Bulatović vorgeschlagen.
Er gilt als treuer Gefolgsmann von Milošević.
Der ebenfalls aus Montenegro stammende bisherige Ministerpräsident Radoje Kontic wurde am Montag auf Betreiben von Milošević vom Bundesparlament seines Amtes enthoben.
Die Regierung Montenegros unter Führung von Präsident Milo Djukanović will diese Entwicklung nicht widerspruchslos hinnehmen.
Im Kosovo-Konflikt drängt der amerikanische Sondervermittler Holbrooke auf einen weiteren Dialog.
Er appellierte an den Anführer der Kosovo-Albaner, Ibrahim Rugova, zur Lösung der Krise weiter auf Gespräche mit der Regierung Serbiens zu setzen.
Zuvor hat den Sprecher Rugovas für Freitag geplante Gespräche auf unterer Ebene wieder infrage gestellt.
USA.
Nahezu zweieinhalb Jahre nach dem Friedensabkommen von Dayton sind etwa 1,8 Millionen Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien noch immer nicht in ihre Heimat zurückgekehrt.
Darauf wies die UNO-Flüchtlingskommissarin Sadako Ogata in Washington hin.
Zwar halte der Friede die Menschen kämen aber in vielen Fällen trotzdem nicht in ihre Heimatorte zurück.
Sie bezeichnete die Rückkehr ethnischer Minderheiten als das wichtigste Anliegen, das die internationale Gemeinschaft verfolgen müsse.
Indonesien.
Die Gefahr neuer schwerer Unruhen ist vorerst gebannt worden.
Der prominente Regimekritiker und Moslemführer Amin Reis hat die angekündigten Massenproteste gegen die Politik Präsidents Suharto in letzter Minute abgesagt.
Daraufhin kündigte die Armee den Abbau der Straßensperren an.
Suharto wird von seinen Kritikern für die katastrophale Wirtschaftslage verantwortlich gemacht, die in der Vorwoche zu den schwersten sozialen Unruhen seit Erlangung der Unabhängigkeit Indonesiens geführt hat.
Gestern hat Suharto Reformen und Neuwahlen versprochen, nach denen er sein Amt abgeben will.
Auf einen genauen Termin wollte er sich allerdings nicht festlegen.
Italien.
In der Galerie für moderne Kunst in Rom ist ein aufsehenerregender Raub verübt worden.
Gestohlen wurden zwei Gemälde des Malers Vincent van Gogh und eines von Paul Cézanne.
Drei maskierte und bewaffnete Männer drangen am späten Abend in den Überwachungsraum des Kunstmuseums ein und überwältigten dort drei Frauen, die im Dienst waren.
Außer den Bildern entwendeten sie Geld aus dem Tresor der Galerie.
Nach Ansicht der Polizei waren professionelle Kriminelle am Werk.
Die gestohlenen Gemälde gelten wegen ihrer großen Bekanntheit als unverkäuflich.
USA.
In der Kirche zum Guten Hirten in Los Angeles finden heute die Trauerfeiern für Frank Sinatra statt.
Langjährige Freunde wie Gregory Peck, Kirk Douglas und Robert Wagner trugen den Holzsack in der Kirche.
Abschiedsworte sprachen Sinatras Tochter Nancy und Enkelin Amanda.
Anschließend wird Sinatra im Familiengrab in Palm Springs beigesetzt.
Österreich-Deutschland.
Aufgrund des bevorstehenden langen Wochenendes ist bereits heute Nachmittag mit einem Regenverkehrsaufkommen auf den Transitstrecken vor allem Richtung Süden zu rechnen.
An zahlreichen Schulen in Österreich und in einigen deutschen Bundesländern ist der Freitag nach Christi Himmelfahrt schulfrei.
Viele Familien nützen das verlängerte Wochenende zu einem Kurzurlaub.
Und ob es sich wenigstens auszahlt, aus der Stadt hinaus an die frische Luft zu stauen an diesem Wochenende, das sagt Ihnen Peter Sterzinger.
Zunächst für kurze Zeit ist es trockener und wärmer geworden, aber von Norden nähert sich Kaltluft und je näher sie kommt, umso deutlicher stellt sich das Wetter für die nächsten Tage wieder um.
Morgen Nachmittag sind es zunächst Regenschauer, zum Freitag hin kühlt es spürbar ab.
Zur Zeit aber noch heile Welt, die Temperaturen steigen weiter, allerdings bilden sich mit der Wärme auch Quellwolken.
Hier die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt Heiter 21 Grad, St.
Pölten Wolkig 19, Linz stark bewölkt 18, Salzburg Heiter 19, Innsbruck Wolkig 18, Bregenz Heiter 17, Graz Heiter schon 23 Grad, in der Stadt und Klagenfurt Heiter 20 Grad.
Viel Sonne heute Nachmittag, aber schon jetzt bilden sich Quellwolken in den nächsten Stunden fast überall in Österreich und deshalb sind vereinzelte Regenschauer auf jeden Fall zu erwarten, wie vor kurzem ganz isoliert in der Südsteiermark.
Trotzdem sollte die Sonne überwiegen.
Die Temperaturen steigen auf 18 bis 24 Grad stellenweise noch höher, etwa im Raum Graz.
Der Wind bleibt lebhaft, vor allem im Wiener Becken und im Nordburgenland.
Morgen am Feiertag werden die Wolken bald dichter.
Am Vormittag bleibt es in Westösterreich und im Süden noch überwiegend sonnig, während im Bereich vom Flachgau bis zum Neusiedler See von Wolken her Wolken, von Norden her Wolken aufziehen und vielleicht schon Vormittag erste Regenschauer mit ihnen.
Im Lauf des Nachmittags breiten sich die Wolken auf ganz Österreich aus und mit ihnen die Regenschauer, auch Gewitter werden dabei sein.
Der Wind legt morgen wieder zu.
Höchsttemperaturen 15 bis etwa 20 Grad in den nördlichen Regionen im Süden und Westen Österreichs, wo die Sonne länger wirksam bleibt, 20 bis 24 und in 2000 Meter Höhe rund um 5 Grad.
In der Nacht zum Freitag kühlt es dann von Norden her deutlich ab und so kann es in den Voralpen stellenweise bis herab auf 1000 Meter Höhe ein bisschen schneien.
Freitagfrüh dann häufig Regen noch, tagsüber kommt aber die Sonne heraus, weiterhin aber sind ein paar Regenschauer zu erwarten.
Bei lebhaftem Nordwestwind bleibt es kühl übermorgen, relativ kühl, mit maximal 10 bis etwa 21 Grad, wobei die 21 nur für Oberkärnten und das Rheintal gelten.
Und schließlich noch das Wochenende, wechselhaft, windig und immer noch ein bisschen zu kühl.
Viel regnen wird es nicht, also Ausflugswetter.
Aber packen Sie sich vorsichtshalber noch ein paar warme Sachen ein.
Es ist jetzt acht Minuten nach zwölf.
Es wird noch ein Weilchen dauern, bis die freiheitlichen Abgeordneten im niederösterreichischen Landtag wissen, wie viel ihnen ihr Mandat wert ist.
Das heißt, wie hoch die Schulden der Landespartei tatsächlich sind.
Bis zum Sommer, also frühestens in ein paar Wochen, will Finanzreferent Gilbert Trattner den Durchblick in die missliche Finanzlage haben.
Derzeit wird von einer Schuldensumme um die 53 Millionen Schilling gesprochen.
Mittlerweile sind auch Berichte aufgetaucht, wonach die FP NÖ ihre Parteienförderungen an zwei verschiedene Banken zur Kreditrückzahlung überlassen hätte, was zum Verdacht einer strafbaren Handlung führt.
Mit all dem wird sich auch die Sondersitzung des Niederösterreichischen Landtags beschäftigen, die in knapp einer Stunde beginnen soll.
Paul Schmitzberger berichtet über die Lage in Niederösterreich.
Schon der gestrige Fall der Offenlegung der quasi doppelt verpfändeten Parteienfinanzierungsgelder der Freiheitlichen hat gezeigt, wie schwierig praktische Geldgeschäfte, politisches Kapital und strafbare Tatbestände auseinanderzuhalten sind.
Während der zuständige Finanzlandesrat angesichts der Offenlegung der Zessionen, etwas ungenau gesagt der Verpfändungen der gesamten Parteigelder, durch zwei Banken zur gleichen Zeit gegenübersteht und den Weg zum Staatsanwalt und in die Öffentlichkeit geht, stellt sich nach Recherche bei den betroffenen Banken schnell heraus, dass der eine Kredit mit dem anderen abbezahlt worden ist und sich die Bankchefs über die Tilgung der beiden Konten recht leicht einigen werden können.
Die Überschneidung der beiden Verpfändungen bleibt zwar formal anfechtbar, das Finanzproblem ist aber in der Praxis leicht zu lösen.
Die Problematik der Freiheitlichen liegt in den vielen Unsicherheiten, die der Fall Rosenstinkel nach sich gezogen hat und wahrscheinlich noch nach sich ziehen wird.
Das war auch der Anlass für die St.
Pöltener Banker, die stillen Sessionen offen zu legen.
An der Finanzlage der Freiheitlichen ändert sich dadurch zunächst noch nichts.
Durch kräftig angehobene Parteienförderung vor wenigen Wochen und durch 4 Prozentpunkte Stimmenzuwachs bei den Landtagswahlen im März kommt ihnen ohne dies ein beachtlicher Geldsegen ins Haus.
Rosenstingl hat vorerst nur bewirkt, dass die Partei diesen Geldsegen nicht genießen wird können, weil ihr Image angekratzt ist und mögliche Haftungen in Richtung Wohnbaugenossenschaft möglicherweise neben den üblichen Parteischulden getragen werden müssen.
Zunächst sind die Freiheitlichen nur mit der Landtagsklubkasse unter den Geschädigten.
Die Parteienfinanzen sind noch nicht betroffen.
Naheliegenderweise werden die anderen Parteien versuchen, in der heutigen Sondersitzung Verflechtungen und Zusammenhänge aufzudecken und die Freiheitlichen werden wie schon bis jetzt in ihrer Verteidigungsstrategie ihren politischen Gegnern ähnliche oder noch viel ärgere Praktiken unterstellen.
Konkreteste Angepunkte sind freilich immer Einzelpersonen.
Wenn es gelingt freiheitlichen Parteimitgliedern Mitwisserschaft nachzuweisen, könnte immerhin das Köpferrollen in Niederösterreich weitergehen.
Wie die Finanzverflechtungen wirklich gelaufen sind, wird wahrscheinlich nur Peter Rosenstingl selbst aufklären können, falls er zurückkommt.
Und dem flüchtigen exfreiheitlichen Peter Rosenstingl, dessen Aufenthaltsort nach wie vor ungeklärt ist, wird nicht nur vorgeworfen, seine Landesparteiorganisation in einen finanziellen Abgrund gerissen zu haben.
Die Privatstiftung Freies Wohnen, die zu 75 Prozent im Besitz der FP NÖ steht, ist erst recht sanierungsbedürftig.
Die Verpflichtungen der Partei mit etwa 4,2 Millionen Schilling sollen durch Spenden hereinkommen.
Ob allerdings die Wohnbaugenossenschaft zum Erfolg geführt werden kann oder ob da nur Geld in die Baugruben geschüttet wird ohne Aussicht auf eine gesunde Zukunft, das hat Josef Dollinger recherchiert.
Eine Unterdeckung von 22,5 Millionen Schilling hat der Revisionsverband der Gemeinnützigen Bauvereinigung bei der Wohnbaugesellschaft Freies Wohnen festgestellt.
22,5 Millionen in den Sandgesetztuch überhöhte Preise bei Grundstücken, überhöhte Rechnungen an einen Bauträger, der zugleich auch Gesellschafter war, was übrigens gesetzlich verboten ist, und Bewertungen von Realitäten, die dem Warenwert der Liegenschaften bei weitem nicht entsprechen.
Kein Wunder also, dass die niederösterreichische FPÖ, die über eine Privatstiftung am freien Wohnen beteiligt ist, diesen Klotz am Bein lieber heute als morgen loswerden will.
Salbungsvolle Ankündigungen dazu hat es ja schon gegeben.
Nur, der Verkauf einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft ist mit etlichen Beschränkungen behaftet, die die FPÖ noch teuer zu stehen kommen könnten.
Im §10a des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes heißt es nämlich, dass der Veräußerungspreis einer Beschränkung unterworfen ist.
Die Gesellschaft darf höchstens zum Wert des Nominales verkauft werden.
Eine Beschränkung, die der Spekulation mit gemeinnützigen Wohnungsgesellschaften einen gesetzlichen Riegel vorschieben soll.
Das heißt für die FPÖ, auch wenn sie ihre Gesellschaft freies Wohnen jetzt saniert und finanziell herausputzt, kann sie als Kaufpreis höchstens das Stammkapital, das sie eingezahlt hat, verlangen.
Im letzten Prüfbericht scheint noch das Stammkapital von 10 Millionen Schilling auf, das zum Großteil bereits verbraucht wurde.
Weitere 5,6 Millionen sollen jetzt zugeschossen werden.
Damit wäre der Kaufpreis mit 15,6 Millionen Schilling limitiert.
Nicht viel für das, was die Gesellschaft da noch hineinstecken müssen, um überhaupt die Wohnungsprojekte fortführen zu können.
bleibt nur noch der Ertrag aus den bestehenden Wohnungen.
Und der wird alles andere als üppig ausfallen, meinen Immobilien-Experten.
Denn die meisten Projekte, die Freies Wohnen bisher angegangen ist, erweisen sich als ziemliche Ladenhüter.
Ein Großteil der Wohnungen steht noch immer leer.
Und auch das beschert ständige Verluste, die nur durch Zuschüsse der Gesellschaft da aufgefangen werden können.
Die Wohnbaugesellschaft Freies Wohnen könnte sich für die FPÖ somit zum Millionengrab entwickeln.
Ein Grab, das sich jetzt erst langsam zu öffnen beginnt.
betrachtet von Josef Dollinger.
Lange ist es angekündigt worden, jetzt wird es ernst.
Bei den Handybesitzern, die nicht per Einziehungsauftrag ihre Rechnung bezahlen, treffen jetzt die Monatsrechnungen ein, bei denen 10 Schilling extra für die Erlagscheineinzahlung verrechnet werden.
Die Mobilkom will damit, wie sie sagt, ihre Verwaltungskosten für Paareinzahler hereinbringen und die Leute dazu bringen, Einziehungsaufträge zu erteilen.
Der Verein für Konsumenteninformation ruft auf, sich gegen diese Mehrgebühr zur Wehr zu setzen und kündigt einen Musterprozess an.
Christian Hunger berichtet.
Beim Verein für Konsumenteninformation laufen die Telefone heiß.
In diesen Tagen treffen die Monatsrechnungen bei den Kunden der Mobilcom ein und tatsächlich werden jetzt erstmals 10 Schilling Zusatzkosten für Erlagscheineinzahler verrechnet.
Wie soll man sich jetzt verhalten, fragen die verunsicherten Handybesitzer.
Ursprünglich wollte die Mobilcom 30 Schilling mehr Gebühr schon im Vorjahr einheben.
Nach massiven Protesten hat man das aber mehrmals verschoben.
Jetzt versucht man es mit einer sanften Lösung.
10 Schilling mehr Gebühr werden im Mai verrechnet, im Juni werden es 20 Schilling sein, bis man im Juli bei 30 Schilling angelangt ist.
Die Mobilcom sagt, dass hier durch Erlagscheineinzahlungen erhebliche Mehrkosten entstehen, die eben der Kunde bezahlen muss, der nicht mit Kontoüberweisung bargeldlos seine Gebühren begleicht.
Dr. Peter Kolber vom Verein für Konsumenteninformation sieht darin eine einseitige Vertragsänderung und will diese Mehrgebühr gerichtlich bekämpfen.
Wir stützen uns auf das allgemeine Vertragsrecht und auf den alten römischen römisch-rechtlichen Grundsatz.
Pacta sunt servanda.
Verträge sind einzuhalten.
Die Mobilkom stützt sich auf den § 18 Abs.
2 Telekommunikationsgesetz.
Dieses Gesetz lässt es zu, Geschäftsbedingungen und Endgelte auch in aufrechten Verträgen zu ändern und sieht dafür im Gesetz jedenfalls keine Schranken vor.
Wir werden daher in dem Musterprozess auch unsere Zweifel darlegen, inwieweit der § 18 Abs.
2 Telekommunikationsgesetz nicht auch verfassungswidrig ist.
und werden die Zivilgerichte ersuchen, durch den Verfassungsgerichtshof diese gesetzliche Grundlage, den 18 Absatz 2 Telekommunikationsgesetz, zu überprüfen.
Die A1-Handykunden sollen jetzt auf jeden Fall die Rechnungen inklusive der 10 Schilling Verwaltungsmehrgebühr bezahlen, rät der Konsumentenschützer.
Aber man sollte dagegen schriftlich protestieren.
Man sollte neben der Zahlung einen eingeschriebenen Brief an die Mobilcom richten, wo man dieser Vertragsänderung nochmals widerspricht.
und ausdrücklich festhält, dass die Zahlung ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erfolgt und man sich die Rückforderung vorbehält.
Musterbriefe gibt es beim VKI unter der Wiener Telefonnummer 588 77 0.
Die Chancen, dass der VKI mit seiner Klage durchkommt, werden mit 50 zu 50 eingeschätzt.
Wenn die Konsumenten Recht bekommen, dann müsste die Mobilcom ihre Verwaltungsmehrgebühr den Kunden zurückbezahlen.
Christian Hunger hat Ihnen eine Telefonnummer genannt.
Ich wiederhole Sie.
Musterbriefe des VKI gibt es unter der Wiener Telefonnummer 588 770.
Und nicht nur die Post, die Mobil.com, lukriert da Geld über diese Erlagscheineinzahlung, sondern auch bei den Banken klingeln die Kassen.
Die österreichische Bankenlandschaft hat sich im Vorjahr grundlegend verändert mit den Fusionen von Bank Austria CA
sowie der ersten österreichischen Jiro-Kredit sind neue Großbanken im österreichischen Raum entstanden.
Im internationalen Vergleich sind die heimischen Riesen dennoch Zwerge.
Die österreichischen Geldinstitute müssen sich auf den Euro und auf die internationale Konkurrenz vorbereiten.
Derzeit versuchen sie gut zu verdienen.
und die Gewinne dann in die Zukunft zu investieren, Josef Schweizer berichtet.
Das Jahr hat für die Banken und Sparkassen nicht schlecht begonnen.
Das Geschäft hat im ersten Quartal 1998 um 3% zugelegt, zum Großteil im Ausland.
Vor allem in Ost- und Zentraleuropa sind die heimischen Geldprofis auf dem Vormarsch.
Dabei verdienen sie auch gut.
Die Sparkassen, zu denen auch die beiden größten Geldkonzerne und Bank Austria und Erste Bank gehören, konnten ihr Betriebsergebnis in den ersten drei Monaten um 4,6% steigern.
Die Gewinne kommen dabei immer weniger aus dem klassischen Geschäft mit Sparbüchern und Krediten.
Der Grund sind die niedrigen Zinsen.
Die Spareinlagen gehen kontinuierlich zurück, zu Gunsten der Wertpapiere und vor allem der Investmentfonds.
Aber auch Kredite sind nach wie vor wenig gefragt.
Der Wettbewerb um gute Kreditkunden lässt den Banken wenig Spielraum für Zinserhöhungen.
Die Folge, die Einnahmen der Banken aus Zinsgeschäften, lassen weiter nach, die Gewinne kommen aus dem Dienstleistungsgeschäft, also vor allem aus dem Verkauf von Wertpapieren.
Beispiel Bank Austria, die Zinserträge schrumpften dort im ersten Quartal um 95 Millionen Schilling, Provisionen und Erträge aus Wertpapiergeschäften brachten aber dreimal so hohe Zuwächse.
In allen Banken und Sparkassen laufen derzeit Rationalisierungs- und Sparprogramme.
Abteilungen werden zusammengelegt, neue Tochtergesellschaften gegründet, ganze Organisationen neu geordnet.
Die Bank Austria muss nach dem Kauf der CA aus zwei Konzernen eine neue, schlagkräftige Struktur aufbauen.
Die erste Bank will sich neben der Eingliederung der Girokredit als Spitzeninstitut des gesamten Sparkassensektors etablieren.
Das kostet Geld und darf trotz allem das laufende Geschäft nicht behindern.
Die Konkurrenz hofft auf ausländische Hilfe.
Die BAWAG knüpft mit der Bayerischen Landesbank ein internationales Netz.
Dabei dringt sie auch in Geschäftsbereiche vor, die ja bisher fremd waren, wie Wertpapiere und Firmenkunden.
Eine Hausaufgabe haben alle Banken und Sparkassen zu erledigen.
Die Vorbereitung auf den Euro, ein großer Aufwand für die EDV, aber auch für die Entwicklung neuer Produkte und die Schulung der Mitarbeiter.
Mit dem Euro wird fast die gesamte EU zum neuen Heimmarkt, gleichzeitig werden alle europäischen Banken zu Konkurrenten.
Vorerst soll die Euro-Einführung keine Jobs kosten.
Was weniger an Wechselgeschäft anfällt, soll durch verstärkte Beratungstätigkeit ausgeglichen werden.
Längerfristig dauert der Personalabbau im Geldsektor jedoch an.
Neue Vertriebstechniken brauchen weniger Personal und kosten die Banken weniger.
Dazu gehören Selbstbedienungsfilialen genauso wie das Homebanking per Telefon, Internet und PC.
Derzeit beschäftigen die österreichischen Banken und Sparkassen rund 75.000 Menschen, die Zahl geht ständig zurück.
Die Gewerkschaft will größere Personalschnitte durch Arbeitszeitverkürzungen, Kleidpension und Karenzierungen auffangen.
Die Banken cashen, um für die Zukunft im internationalen Wettbewerb gerüstet zu sein.
Heute wäre der Tag X, aber die Atomkraftwerksbetreiber in der Slowakei mussten den Start des Reaktors 1 im umstrittenen AKW Mochovce um ein paar Tage verschieben.
Was aber heißt das, wenn die erste nukleare Kettenreaktion ausgelöst wird?
Wie das geschieht und wo die entscheidenden Phasen und Gefahren liegen, das fasst im folgenden Beitrag Christoph Guckenberger für Sie zusammen.
42 Tonnen schwer ist der Kernbrennstoff im Zentrum des Reaktors Mokhovce.
Solange die Steuerstäbe zwischen den Brennstäben stecken, kann keine Kernreaktion stattfinden.
Beim ersten Hochfahren des Reaktors werden die Steuerstäbe millimeterweise herausgezogen.
Dadurch beginnen die Neutronen, also Kernteilchen, zwischen den Brennelementen zu fließen, der gebremste Beginn der nuklearen Kettenreaktion.
Das erste Hochfahren dient aber nur dazu, den Reaktor einzustellen, also mehr über sein Verhalten herauszufinden, erklärt der Wiener Atomphysiker Helmut Rauch.
Das heißt, man kann dort schon Aussagen machen über die künftige Flussverteilung.
Man kann sehr gut extrapolieren, bei welcher Stellung der Regelstäbe der Reaktor kritisch sein wird.
Und deshalb will man alle diese Daten sammeln, denn sobald der Reaktor einmal im Betrieb war,
kann man diese Messungen genau in dieser Weise logischerweise nicht mehr durchführen.
Denn dann ist der Kern des Reaktors bereits radioaktiv.
Doch erst wenn diese Versuche beendet sind, wird der Reaktor kritisch gemacht, das heißt die nukleare Kettenreaktion gestartet.
Auch das muss zunächst durch langsames Hochfahren des Systems getestet werden.
Besonders wichtig sind die Kühlkreisläufe.
Immer das Problem, das natürlich bestehen kann, wenn es zu lokalen Überhitzungen käme,
Lokale Überhitzungen würden also bedeuten, dass im Störfall eben Brennelemente zerstört werden können und damit Radioaktivität in den Kreislauf gelangen könnte, was natürlich keine Auswirkungen auf die Umgebung hätte, aber das natürlich eine interne Verseuchung verursachen würde, die man mit allen Mitteln eigentlich vermeiden muss.
Besonders kritisch sehen viele Experten den Druckbehälter im Zentrum des Reaktors.
Gefährdet sind die Schweißnähte, die der vollen Belastung nicht gewachsen sein könnten.
Professor Helmut Rauch sieht die Druckbehälter zumindest als Schwachstellen im Konzept.
Er plädiert daher, die Schweißnähte besonders genau zu kontrollieren.
Und jetzt meldet sich Hartmut Fiedler mit einem Bericht aus Nordirland.
Dieses Land bereiste in diesen Tagen.
Es war ein historischer Tag, als sich die nordirischen Parteien am Karfreitag auf ein Friedensabkommen geeinigt haben.
30 Jahre kriegsähnliche Zustände in der britischen Provinz sollten damit ein Ende haben.
Das war die Botschaft, die die meisten Politiker ihren Wählern nahe bringen wollten.
Im Lager der Protestanten genauso wie im Lager der Katholiken.
Doch die Schwierigkeiten fingen erst an.
Wie den missträuchischen Wählern das Abkommen verkaufen, das war die Frage.
Vor allem die Protestanten hatten und haben immer noch Zweifel.
Daran haben auch die eindringlichen Appelle der britischen und der amerikanischen Regierung, der zuvor so erfolgreichen Vermittler, nichts geändert.
Die Bevölkerung in Nordirland wird am kommenden Freitag über das Abkommen abstimmen.
Und wie es aussieht, ist der Ausgang unsicher.
Es war eine ungewöhnliche Bühne, die sich David Trimble, der Chef der größten Protestantenpartei, gestern Abend in Belfast ausgesucht hatte.
Die irischen Rockgruppen Ash und U2 sollten mit einem Konzert helfen, die Wähler dafür zu gewinnen, Ja zu sagen.
Ja zu dem Abkommen.
An diesem Abend gehe es darum, Spaß zu haben, sagte Trimble.
Und es gehe um eine optimistische Haltung für die Zukunft Nordirlands.
Dass es um die Zukunft gehe, sagt auch der Star des Abends, Bono, der Sänger von U2.
Die Neinsager seien Vergangenheit.
Vielleicht könnte man sie ja auch taub machen.
Mit Rockmusik.
David Trimble hat Hilfe bitter nötig.
Seit der Chef der Ulster Unionist das Abkommen am Karfreitag unterschrieben hat, kommen ihm Gefolgsleute abhanden.
Abgeordnete genauso wie treue Wähler.
Auf die Zukunft des Friedensprozesses könnte sich das verheerend auswirken, denn die Protestanten, die Bevölkerungsmehrheit in Nordirland, sind in gewisser Weise der Schlüssel für die Umsetzung des Abkommens.
Die Meinungsumfragen sagen zwar ein Ja voraus und die Katholiken gelten auch trotz ebenfalls verbreiteter Zweifel als sichere Bank, aber das Rennen könnte knapp werden, vor allem im Hinblick auf die Wahl eines nordirischen Parlaments im Sommer.
Eine starke protestantische Opposition könnte die Umsetzung des Abkommens verhindern.
Und viele sind offenbar dazu entschlossen.
Sie halten die Vereinbarungen für unverträglich, tremble für einen Verräter und wollen mit Nein stimmen.
I am definitely going to vote no.
I am disgusted with.
Die Ängste und Ressentiments sitzen tief.
Sind die grenzüberschreitenden nordirisch-irischen Behörden, die das Abkommen nach der Wahl eines Parlaments vorsieht, nicht der erste Schritt zur Vereinigung mit der Republik?
Warum ist nicht längst vereinbart worden, dass die Terrorgruppen ihre Waffen abgeben müssen, allen voran die katholisch-republikanische IRA?
Warum werden Terroristen vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen, wie es das Abkommen vorsieht?
Sollen Terroristen künftiger im nordirischen Parlament sitzen?
Wer soll schon Sinn Fein dem politischen Arm der IAA vertrauen?
Mr. Trimble gave his word with the other people at the beginning of these talks that the commissioning was to take place during the talks.
Mr. Trimble hat zu Beginn der Verhandlungen versprochen, dass die Waffen während der Verhandlungen abgegeben werden müssen.
Das ist nicht passiert und trotzdem hat er unterschrieben, gemeinsam mit den Terrorgruppen, die Gewehre und Semtex behalten haben.
Man kann nicht Leute in Ämter wählen, die eine Waffe in der Hand halten.
We cannot have people in government,
Die gegenteiligen Versicherungen, die Trimble und die britische Regierung gebetsmühlenartig abgeben, verfehlen oft die Wirkung.
Die alten Gegner machen in diesem Klima zum Teil erfolgreich mobil.
Politiker wie der radikale Pfarrer Ian Paisley oder wie Cedric Wilson, der den Wählern immer wieder ein Schreckgespenst ausmalt.
Sinnfeen-Führer Gerry Adams, unverändert in seiner politischen Zielsetzung, Nordirland von Großbritannien abzutrennen.
und es mit der Republik zu vereinigen.
Da steht er jetzt, die Waffe in der einen Hand, die Wahluhren in der anderen und das Abkommen in der Hosentasche.
Er wird dieses Abkommen benutzen und wenn er wieder zu den Waffen greifen will, er hat sie behalten dürfen.
Dieses Abkommen heißt, sich dem Terror ergeben.
Es ist die Urkunde eines Terroristen.
Sie haben nichts aufgeben müssen, die Unionisten alles.
They have had to give up nothing and Unionists in turn have had
Zwei Tage vor der Volksabstimmung gelten die Hoffnungen der Befürworter, vor allem den bisher Unentschlossenen, immerhin 25 Prozent, der Großteil von ihnen Protestanten.
Eine Reportage aus Nordirland von Hartmut Fiedler.
Schlüsseltag war heute in Indonesien, aber die Situation hat sich heute etwas entspannt.
Die geplanten Demonstrationen gegen Präsident Suharto fanden wegen eines massiven Militäraufgebots nicht statt.
Ein neuerliches Blutvergießen ist also ausgeblieben.
Fabio Polli über die Situation.
Jakarta bietet heute das Bild einer Festung.
Ein riesiges Militäraufgebot sichert das Zentrum der Millionenmetropole.
Schwerbewaffnete Soldaten haben in langen Reihen Aufstellung genommen, um ihren Präsidenten vor den angekündigten Protesten von einer Million Menschen zu schützen.
Auch Panzer sind in den Straßen zu sehen.
Doch es kam ganz anders, denn angesichts von zehntausenden Soldaten hat Oppositionsführer Rais in letzter Sekunde seine Demonstrationen abgeblasen.
Zu groß schien ihm die Gefahr, dass es wieder ein riesiges Blutvergießen gibt, in dem viele Unschuldige sterben.
I don't want to see more bloodshed, more unnecessary victims.
And my heart just cannot tolerate more innocent people are sacrificed just to force Suharto to resign.
Ich will nicht noch mehr Blut vergießen sehen, mehr unschuldige Tote.
Und mein Herz kann nicht tolerieren, dass noch mehr unschuldige Menschen zu Opfern werden, nur damit Präsident Suharto zurücktritt."
Rais hat nachgegeben, nachdem ein Armeegeneral ihm offenbar glaubhaft versichert hat, dass das Militär bereit ist, eine Situation wie am Platz des himmlischen Friedens in Peking in Kauf zu nehmen.
Dort ist ja die Oppositionsbewegung brutal niedergeschlagen worden.
Dem Aufruf von Rais ist die Opposition offenbar gefolgt.
Der heutige Nationalfeiertag blieb ruhig.
Gefeiert wird übrigens, dass sich Indonesien von der niederländischen Kolonialherrschaft befreit hat.
Lediglich ein Markt soll geplündert worden sein und das Parlament wird nach wie vor besetzt gehalten.
Der Preis hat sich selbst als Nachfolger von Präsident Suharto vorgeschlagen, noch im März nahm ihn kaum jemand ernst, als er sagte, dem Präsidenten bliebe noch ein halbes Jahr.
Falls es in dieser Zeit keine Reformen gebe, werde Suharto von der Macht des Volkes hinweggefegt werden.
Schon morgen will Suharto ein Reformkomitee einsetzen, er hat ja in seiner großen TV-Rede gestern angekündigt, dass er selbst an die Spitze der Reformen treten will.
Wann in Indonesien Wahlen stattfinden werden, ist aber bis zur Stunde nicht klar.
Fabio Polli hat informiert, es ist 12.30 Uhr.
Ein kurzer Blick auf unser nächstes Programm.
Ernst Kernmeier wird aus Ungarn sich mit einer Reportage melden.
Kriminalität, das große Wahlkampfthema vor dem Sonntag.
Ein aufsehenerregender Kunstraub in Italien.
Van Gogh und Cezanne Bilder, praktisch unverkäuflich, sind gestohlen worden.
Und Hans Langsteiner meldet sich aus Cannes mit einer Zwischenbilanz zu den Filmfestspielen.
Und vor alledem jetzt ein Programmhinweis.
Das ist genau ein Jahr her.
Mobutu war gestürzt, Kabila marschierte in Kinshasa ein und das befreite Sair atmete nach 32 Jahren Diktatur auf.
Doch von den Hoffnungen ist nach
Es gab viel Hoffnung, dass es besser wird, aber inzwischen ist die Situation noch schlechter geworden.
Die Leute hungern sich zu Tode.
Vor allem, es gibt keine Hoffnung auf Demokratie.
Unter Mobutu hatten die Leute mehr Meinungsfreiheit.
Durch Fernsehen, durch Demonstrationen.
Jetzt gibt es überall Soldaten, die jeden Augenblick schießen können.
Die Leute haben Angst.
Kapila, der Befreier, ein anderer Mobutu oder eine Marionette Ugandas.
Ein Bericht von Michael Franske, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Am Sonntag wählt Ungarn die Parlamentswahlen im ersten Wahlgang.
Am 10.
Mai hat die Rechtsopposition stark aufgeholt.
Die regierenden Sozialisten haben sich zwar vorerst als stimmenstärkste Partei behauptet, im zweiten Wahlgang, jetzt am Sonntag, bei denen die stimmenstärksten Kandidaten in den einzelnen Wahlkreisen gegeneinander antreten, wird es aber aller Voraussicht nach knapp werden.
Ein Thema, mit dem die Opposition stark punkten konnte, das ist die Kriminalität.
Bandenkriege, rivalisierende Verbrecherorganisationen, Morde und Diebstähle haben bei den Ungarn ein Gefühl allgemeiner Unsicherheit geweckt.
Die Regierung hat Abhilfe versprochen und in der Hauptstadt Budapest schnelle Eingreiftruppen der Polizei auf die Beine gestellt.
Ernst Kernmayr war mit den Polizisten auf Streife und hat die folgende Reportage gestaltet.
Budapest am Abend.
Mit 120 kmh fährt der Polizeistreifenwagen durch die ungarische Metropole.
Bombenalarm hat es zehn Minuten zuvor gegeben.
In einer Wohnstraße ausserhalb des Zentrums wurde unter einem Auto ein Sprengsatz angebracht.
Fälle wie diese sind beinahe schon Routine für die Polizisten.
Warnungen zwischen Geschäftsleuten im Dunstkreis von Verbrecherbanden, offene Rechnungen zu begleichen.
Er könne sich nicht vorstellen, wer so etwas mache, sagt der Besitzer des beschädigten Autos.
Unterseite und Vorderfront seines Wagens, wie fast immer in diesen Fällen Marke Mercedes, sind zerstört.
Die Druckwelle hat die Fensterscheiben der anliegenden Häusereien bis hinauf in den vierten Stock zersplittert.
Die Bewohner schlagen die Scherbenreste aus den Fensterrahmen.
Wir sind verzweifelt und schockiert, sagt ein Nachbar.
Diese Anschläge kann nur ein Verrückter verüben.
Dass die Anschläge nicht von Verrückten verübt werden, sondern durchaus Methode haben, weiß man bei der ungarischen Polizeiführung längst.
Nach dem Ende des Kommunismus haben vor allem bei der Privatisierung dubiose Geschäftsleute durch Betrug und Urkundenfälschung gute Geschäfte gemacht.
Ausländische Mafiabanden haben in Bordelle, Bars und Casinos investiert und sich auf den Handel mit Mädchen für die Prostitution mit Drogen und Waffen konzentriert.
Der für die öffentliche Sicherheit verantwortliche Polizeibrigadier Peter Orban tröstet sich aber damit, dass von den Bandenkriegen nur selten Unbeteiligte betroffen seien.
Diese Attentate und Morde auf offener Straße waren früher unbekannt und sind eine neue Erscheinung, die die Menschen beunruhigt.
Wenn wir uns diese Sprengstoffanschläge und Abrechnungen zwischen den Banden aber genauer ansehen, können wir sagen, dass Außenstehende dabei kaum zu Schaden kommen.
Kriminalität ist aber eines der Hauptthemen im laufenden Wahlkampf und die Gewinne der Rechtsparteien im ersten Wahlgang sind nicht zuletzt darauf zurückzuführen.
Die Opposition weiß, womit sie Wähler fangen kann.
Die rechtsradikale Partei der Wahrheit und des Lebens, die erstmals ins Parlament einzieht, wettert vor allem gegen Ausländer, die bei den Menschen nicht selten als die Hauptschuldigen für alle Verbrechen gelten.
Der populistische Chef der Kleinlandwirte-Partei hat die vorübergehende Einführung der Todesstrafe gefordert und der mögliche Wahlsieger, die jungen Demokraten wollen, das zumindest bei schweren Verbrechen lebenslänglich auch tatsächlich lebenslänglich heißt.
Die regierenden Sozialisten, die am Sonntag um den Verbleib im Amt zittern müssen, versprechen ebenfalls einen härteren Kampf gegen das Verbrechen.
Die ungarischen Polizisten wissen aber, dass die Voraussetzungen dafür nicht gerade gut sind.
Vor allem zu wenig Polizisten gibt es, denn zu verdienen ist bei den privaten Sicherheitsdiensten im Land oder gar bei einer der Verbrecherbanden wesentlich mehr, weiß Oberst Laszlo Nemeth vom Zentralkommissariat für Verbrechensaufklärung.
Ich sehe darin eine ernste Gefahr.
Die Leute sind im Besitz von wichtigen Informationen und verwenden diese natürlich weiter.
Außerdem muss sich bei uns jeder Neue erst einarbeiten und das dauert eben.
Bei Verbrechen der Mafia haben die Polizisten ohnehin meist das Nachsehen.
Waffen seien vor allem nach den Konflikten in Jugoslawien und der ehemaligen Sowjetunion ins Land gekommen, sagt Nemet.
Ungarn sei in der Mitte zwischen Ost und West zum Durchhaus geworden.
Gegen Mitternacht kommen die Polizeibeamten von ihrem Einsatz nach dem Sprengstoffanschlag zurück.
In einem karg eingerichteten Büro beginnt die Schreibarbeit.
Zwei Beamte sitzen am großen Schreibtisch in der Mitte des Raumes.
Neun Monate ist er hier und habe schon drei Chefs gehabt, schimpft einer der Beamten.
Jeder wolle etwas anderes, nur die Bezahlung, die sei immer gleich schlecht.
Die Bekämpfung der Kriminalität ist in Ungarn vor dem zweiten Wahlgang der Parlamentswahlen am Sonntag ein entscheidendes Thema.
Das hat Ernst Kernmeier in seiner Reportage dargestellt.
Ungarn, ein Land, das auch auf dem Weg in die Europäische Union ist.
Und das Tempo, mit dem die Europäische Union zumindest wirtschaftlich zusammenwächst, nimmt stetig zu.
Wichtigste Entscheidung in diesem Prozess war und ist sicherlich die Einführung des Euro.
Doch mit einer gemeinsamen Währung ist es noch nicht getan.
Am Nachmittag wird die Kommission in Brüssel heute einen weiteren Richtlinienvorschlag zur Vereinheitlichung der europäischen Steuersysteme vorlegen.
Es geht dabei um die besonders heikle und umstrittene Frage der Besteuerung von Zinserträgen, also um die Einführung einer europäischen Quellensteuer, wichtig für jeden, der sein Geld auf einem ausländischen Konto liegen hat.
Fritz Jungmeier informiert.
Die Einführung einer einheitlichen Quellensteuer ist für EU-Binnenmarktkommissar Monti ein Eckpfeiler einer europäischen Steuerharmonisierung.
Das Instrument der einheitlichen Quellensteuer ist für den italienischen Wirtschaftsprofessor ebenso wichtig wie die Angleichung der Mehrwertsteuersätze.
Mit der Regelung sollen Steuerflucht und Steuerhinterziehung innerhalb der Union verhindert werden.
Der Richtlinienvorschlag sieht die Einhebung einer 20-prozentigen Steuer auf alle Zinserträge von veranlagtem Kapital vor.
Und zwar auch und vor allem auch auf Zinseinnahmen von Anlegern aus dem EU-Ausland.
Gedacht ist, dass die Banken direkt den Betrag abziehen und an die Finanz überweisen.
Als Alternative könnten nach Montis Plänen die EU-Staaten auch Kontrollmitteilungen über Zinsguthaben an die Finanzbehörden jener Länder machen, aus denen die Besitzer der Kapitalanlagen kommen.
Daraufhin müssten die Finanzämter dann die fällige Steuer selbst eintreiben.
Die EU-Finanzminister hatten im Vorjahr nach langwierigen Verhandlungen einen Verhaltenskodex zur Verringerung von Steuerflucht in der EU verabschiedet.
Eine Vereinbarung, die sogenannte Steueroasen in der EU ausdrucknen sollte.
Stichwort britische Kanalinseln und Luxemburg.
Ziel dieses Kodex?
EU-Ausländer dürfen gegenüber Steuerinländern nicht bevorzugt werden.
Besonders Deutschland hat sich stark gemacht für diese Richtlinie.
Denn nachdem Deutschland Anfang der 90er Jahre
eine 30-prozentige Quellensteuer eingeführt hatte, kam es zu einer massiven Kapitalflucht.
Sehr zur Freude der Banken und Anlageberater im steuerschonenden Großherzogtum Luxemburg.
Bis die heute vorgelegte Richtlinie umgesetzt werden kann, dürfte noch viel Zeit vergehen.
Zunächst müssten nämlich die Finanzminister einstimmig diese Richtlinie annehmen.
Luxemburg hat schon angekündigt, gegen den Plan zu stimmen, er sei überzogen, die Steuersätze viel zu hoch.
Frankreich, das so wie Österreich und andere EU-Staaten schon jetzt einen Quellensteuersatz von 25 Prozent hat, hält den Vorschlag für eine gute Basis, eine Quellensteuer von 20 Prozent aber für zu gering.
Auch wenn Binnenmarkt-Kommissar Monti nicht grundsätzlich gegen einen Wettbewerb unterschiedlicher Steuern ist, bei der Quellensteuer kann er sich größere Differenzen nicht vorstellen.
Schon aus arbeitsmarktpolitischen Gründen nicht.
Die Verlagerung der steuerlichen Belastung weg von der Arbeit hin zum Kapital könne, so Monti, wichtige Impulse für die europäischen Arbeitsmärkte bringen, also Arbeitsplätze schaffen.
Die USA sind uns als ein Land bekannt, in dem jeder gut beraten ist, für Zeiten des Alters und der Krankheit selbst und rechtzeitig vorzusorgen.
Über das Pensionsalter wird derzeit neu diskutiert.
Es soll in den USA mit 70 Jahren festgelegt werden, das berichtet Heinz Eppler.
Bill und Hillary Clinton gehören zu dieser Gruppe, ebenso wie Steven Spielberg oder Bill Gates.
Die Rede ist von den sogenannten Baby-Boomern.
Das sind jene 76 Millionen Amerikaner, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden.
Und genauso wie in Österreich sagen die Statistiker auch hier in den USA voraus, dass das Pensionsversicherungssystem, also die Social Security, zusammenbricht, wenn diese Generation im zweiten und dritten Jahrzehnt des kommenden Jahrtausends in Pension geht.
Eine 24-köpfige Arbeitsgruppe bestehend aus Abgeordneten beider Parteien des Kongresses, Ökonomen und Versicherungsexperten hat nun eine Studie zur Reform der Pensionsversicherung vorgelegt.
Was da zunächst vorgeschlagen wurde, klingt auch für österreichische Ohren nicht ganz so neu.
In den nächsten Jahrzehnten müsste das Pensionsantrittsalter von derzeit 65 Jahren graduell auf 70 Jahre angehoben werden, sagt die Kommission.
Und das Alter für eine Frühpension müsse von derzeit 62 auf 65 Jahre ansteigen.
So weit, so erwartbar.
Aber der zweite Vorschlag dieser Kommission kommt da schon überraschender.
2 der 12,4 Prozent, die jeder Amerikaner für seine Pensionsversicherung zahlt, soll jedem Einzelnen für seine ganz private Börsenveranlagung überlassen bleiben, heißt es da.
Im Rückblick auf das Börsengeschehen der letzten Jahre jedenfalls hat dieser Vorschlag Hand und Fuß.
Denn Börseninvestitionen, welcher Art auch immer, haben ja tatsächlich in den vergangenen Jahren beträchtliche Erträge gebracht.
Aber diese Idee, in den USA bereits seit längerem in Diskussion, wurde bisher nur von den Republikanern unterstützt.
Jetzt sind erstmals auch demokratische Senatoren diesem Plan beigetreten.
Widerstand dagegen kommt vom Mitgliederstarken Verband der Pensionisten und von der Gewerkschaft.
Diese beiden Organisationen, ebenso wie der linksliberale Flügel der Demokraten vertretenen Standpunkt, die Pensionsversicherung in der jetzigen Form, sei das einzige vergleichsweise ohnehin bescheidene Sicherheitsnetz gegen Armut im Alter.
Eine Garantie also, die unabhängig von jedem Börsen- und Wirtschaftsgeschehen einforderbar sein müsse.
Eines ist jedenfalls sicher, die Vorschläge der Pensionsreformkommission, vor allem aber das Murren jener Beitragszahler, die mit Aktien gewinnen, bisher nur die besten aller Börsenerfahrungen gemacht haben, sie werden auch am Kapitol nicht zu überhören sein.
Im nächsten Jahr wird man sich dort mit diesem Thema befassen.
Es müssen begeisterte Kunstliebhaber gewesen sein, die den Auftrag zu diesem Kunstraub in Rom gegeben haben.
Drei bewaffnete und maskierte Männer haben in der Nacht auf heute drei wertvolle Gemälde aus dem Museum für moderne Kunst in Rom gestohlen.
Bilder des Malers Paul Cezanne und Vincent van Goghs.
Reinhard Frauscher berichtet.
Die drei maskierten Räuber kamen gestern Abend nach der Schließung des Museums für meine Kunst um 22 Uhr.
Sie fesselten die drei noch verbliebenen Aufsichtsbeamtinnen und nahmen die drei Bilder von den Wänden.
Zwei Van Goghs, darunter eines, das der Maler selbst als eines seiner besten bezeichnet hatte, und einen Cezanne.
Danach entnahmen die Räuber die Videokassette aus der Überwachungsanlage, die aber ohnehin nicht funktioniert hatte, und verließen ruhig das Museum.
Dieser größte Kunstrab Italiens dieses Jahrhunderts wurde mit Sicherheit von Profis und auf Bestellung ausgeführt.
Die drei Gemälde gehören zum wertvollsten, was der internationale Kunstmarkt kennt.
Dort sind sie allerdings aufgrund ihrer Bekanntheit vorläufig nicht absetzbar.
Und nahezu bewundernd meinte der römische Polizeipräsident, das war Präzisionsarbeit, dieser Kunstraub in Rom.
Morgen Abend eröffnet die Welthausstellung in Lissabon offiziell ihre Tore.
Portugals Hauptstadt wird dann mehr als vier Monate lang im Zeichen der Meere, einem Erbe für die Zukunft, stehen.
Das ist der Titel dieser letzten Expo des Jahrtausends.
500 Jahre nachdem Vasco da Gama den Seeweg nach Indien entdeckt hat, besinnt sich Portugal auf den Reichtum des Meeres, das ihm einst Reichtum und Macht verschafft hat.
Lissabon am Vorabend der Expo, ein Vorbericht von Stefan May.
Europas uneuropäische Hauptstadt, Heimat des sentimentalen Fado-Gesangs, Heimat einer nicht greifbaren, aber immanenten Melancholie, ist ab morgen Heimat einer Weltausstellung.
Nicht, dass Lissabon es nicht verstünde, große Ereignisse zu zelebrieren.
Vor vier Jahren war es bereits Kulturhauptstadt Europas.
Und schon damals hat Lissabon etwas seiner aus der Kontinentabgewandtheit rührenden Exotik verloren.
Heuer ist ein weiterer Schub zur Großstadtwerdung dazugekommen.
Europas längste Brücke über den Tejo-Fluss, der sich wie ein See vor Lissabon ausbreitet, wurde kürzlich eröffnet.
Derzeit wird an einer Eisenbahnverbindung über den Strom gearbeitet.
Mit einem Tempo, das zunahm, je näher der Expo-Beginn rückte, wurde das U-Bahn-Netz deutlich vergrößert.
Ein neuer Zentralbahnhof am Expo-Gelände nach den Plänen des spanischen Star-Architekten Calatrava geschaffen.
Denkmäler wurden restauriert, ganze Viertel, etwa die winkelige Alfama, das im fantasielosen Reiseprospektdeutsch so treffend malerisch genannt wird.
Demgegenüber hat ein heruntergekommener Stadtteil aus Industrie- und Lagerhallen, dessen ölig-graue Schäbigkeit ein weites Stück Tejo-Ufer begleitete, sein Erscheinungsbild total verändert.
Innerhalb weniger Monate wurde auf 330 Hektar die Expo-Stadt aus dem Boden gestampft und bis zur letzten Minute akkordhaft gearbeitet.
Glieserne Türme ragen aus den Erdwellen und Stahlkonstrukte überspannen die Straßen, auf denen in den nächsten Monaten 8,5 Millionen Besucher durch das Ausstellungsgelände strömen sollen – fast so viele, wie ganz Portugal Einwohner hat.
Es wird eine ökologische Weltausstellung sein, die in den fünf großen Themenpavillons gezeigt wird.
Im Pavillon der Ozeane, etwa dem zweitgrößten Ozeanarium der Welt, kann der Besucher hinter großen Glasscheiben Einblick nehmen in das Leben in den Tiefen jedes Weltmeeres.
15.000 Lebewesen außer den Besuchern
Vom Hai bis zum Pinguin werden sich dort tummeln.
Portugal, sich ein wenig wehmütig an seine frühere Stellung als die See- und Handelsmacht erinnert, will in der Schau zu einem neuen Verständnis über die Meere weisen.
Forschung statt Ausbeutung, Lebensraum statt Einflusssphären, Entdeckung der Tiefen, die die Entdeckung ferner Länder abgelöst hat.
Mit mehr als 145 Teilnehmerstaaten, die eigene Ausstellungen mitbringen, wird Lissabons Expo die größte aller Zeiten sein.
Österreich wird sich als Land der Wasser präsentieren.
Blickfang in dem von 100 Wasser gestalteten Pavillon ist ein drei Meter hoher Brunnen aus dem größten je gebrochenen Lapislazuli.
Am 5.
Juni ist Österreich-Tag auf der Expo.
Sie hat mehr als 27 Milliarden Schilling gekostet, ein Betrag, der wieder hereingespielt werden soll, nicht nur über die 340 Schilling pro Eintrittskarte.
Denn Lissabon beteuert, aus der Weltausstellung von Sevilla in Spanien gelernt zu haben.
Das Ausstellungsgelände soll als neuer Stadtteil Expo Urbe erhalten bleiben und 25.000 Menschen Heim sowie 11.000 einen Arbeitsplatz bieten.
Nach diesem Bericht von Stefan May geht's von Lissabon weiter nach Frankreich, nach Cannes.
In Cannes steuern die 51.
Filmfestspiele dem Höhepunkt zu, dem Finale.
Bis Sonntag kämpfen bei dem größten Festival seiner Art noch vor Berlin und Venedig 22 Filme aus 16 Ländern um die goldene Palme.
Österreich ist heuer nur außer Konkurrenz mit zwei Kurzfilmen vertreten.
Über die Trends in Cannes sowie mögliche Preiskandidaten berichtet jetzt Hans Langsteiner.
Der blaue Himmel über Cannes spannt sich über einem Festival der Gegensätze.
Hier Hausfront-große Werbeaufschriften für Hollywood-Spektakel à la Armageddon und Godzilla, dort ein Wettbewerbsprogramm, das eindeutige Preisfavoriten zwar bisher vermissen lässt, aber immerhin einen unmissverständlichen künstlerischen Trend aufweist.
Die Rückkehr des Realismus.
Fernab aller Traumfabrik zeichnen viele Filmneuheiten dieses Festivals ungeschönte Bilder aus der Arbeitswelt und porträtieren Familien, deren trügerische Harmonie oft Lüge, Hass und Inzest verbirgt.
Typisch dafür Festen, das Familienfest.
Eine dänische Produktion über eine Familienfeier zu Ehren eines 60-jährigen Patriachen, der jedoch seine zahlreichen Kinder, wie sich herausstellt, in ihrer Jugend missbraucht und seelisch unheilbar deformiert hat.
Für ihn gehe es hier weniger um Inzest als um die Unterdrückung der Wahrheit innerhalb einer Familie, sagt der erst 29-jährige dänische Regisseur Thomas Winterberg.
Doch sein Film wird in Cannes nicht nur seines Themas wegen diskutiert.
Ist Familienfest doch der erste Film, der den selbst geschaffenen strengen Regeln eines Künstlerkreises namens Dogma 95 folgt.
Ausschließlich Handkamera, nur Gegenwartsstoffe, keine Tricks, keine Requisiten und keine Filmmusik.
Das sind nur einige der an der einstigen Nouvelle Vague geschulten zehn Gebote, an die sich die in Dogma 95 vereinten vier dänischen Regisseure in Zukunft halten wollen.
Seriöser diskutiert wird an der Croisette freilich der neue Film des italienischen Star-Komikers Roberto Benigni.
Hinter dessen Titel »La vita è bella« – »Das Leben ist schön« – verbirgt sich der Versuch, das Thema Krieg und Konzentrationslager als melancholische Komödie aufzubereiten.
Der dramaturgische Kniff ist simpel genug.
Um seinen mit inhaftierten Kind die KZ-Gräuel zu verheimlichen, gibt ein von Benini selbst Chaplin-esk gespielter Häftling vor, in den Todesbaracken gehe es nur um ein harmloses Punktespiel.
Natürlich weiß auch Benini, dass das Thema Holocaust zum Schweigen verpflichtet.
Doch gerade deshalb müsse man immer wieder darüber reden und dem Prinzip Hass die Liebe entgegensetzen.
Ob La Bella e Vita in Cannes die goldene Palme gewinnt?
Manche favorisieren derzeit auch die bedrängend authentische französische Arbeiterinensaga Das Traumleben der Engel.
Andere wollen gehört haben, Jury-Präsident Martin Scorsese habe sich für die minimalistische chinesische Endzeit-Komödie das Loch erwärmen können.
Und wieder anderen ist das alles ganz egal.
Sie jagen den Stars hinterher.
Die kann als europäischen Werbeträger für Hollywoods Sommertitel nutzen.
Bruce Willis etwa hatte 50 Minuten des noch gar nicht fertig gedrehten Meteor-Trifft-Erde-Spektakels Armageddon im Gepäck.
Bei einer Pressekonferenz meinte er, das Ende der Welt sei in Amerika ohnehin schon da.
Man bräuchte nur an die Entwicklung der Massenmedien zu denken.
Live-Übertragungen von Hinrichtungen seien nur noch eine Frage der Zeit.
Und Österreich?
Ein Empfang der Austrian Film Commission war Sonntagabend immerhin gut besucht und die zwei mit Kurzfilmen hier vertretenen Nachwuchsregisseure nützen ihre Chance nach Kräften.
Stefan Wagner ist einer von ihnen.
Das ist natürlich schon Reputationskapital, was man da aufbaut, weil so Schlagworte wie kann jedem kulturinteressierten Menschen natürlich einen Zusammenhang herstellen.
Bei der Preisverleihung nächsten Sonntag hat das Filmland Österreich, da nur außer Konkurrenz hin kann, freilich keine Chance.
Und mit diesem Bericht von Hans Langsteiner aus Cannes beenden wir unsere Berichterstattung.
Jetzt noch einmal zu den Nachrichten.
Ingeborg Tscharny liest.
Österreich.
Der niederösterreichische Landtag dreht in wenigen Minuten zu einer Sondersitzung zur Causa Rosenstinkel zusammen.
ÖVP und SPÖ haben gestern einen Dringlichkeitsantrag eingebracht.
Nach ihrer Ansicht ließen Verschuldungen und Spekulationsgeschäfte der niederösterreichischen Freiheitlichen auf Mängel in der Geschäftsführung und in der Rechnungskontrolle schließen.
Aufgrund von Überprüfungen stehe fest, dass die gemeinnützige Wohnwage des mbH Freies Wohnen über keine geordneten Vermögens- und Kapitalanlagen verfüge, heißt es in dem Dringlichkeitsantrag.
FPÖ-Finanzreferent Gilbert Strattner hofft, im Sommer einen endgültigen Überblick über die Finanzlage der Freiheitlichen vorlegen zu können.
Die Teuerung hat sich leicht beschleunigt.
Die Inflationsrate ist im April im Jahresabstand auf 1,2 Prozent gestiegen.
Im März betrug dieser Wert nur 1 Prozent.
Teurer wurden Kleidung, Obst, Gemüse und Zigaretten, billiger hingegen Treibstoffe, Kaffee und Inlandsübernachtungen.
Indonesien.
Mit der Anderung rücksichtsloser Gewalt hat die Armee heute weitere Massenproteste der Gegnerpräsident Suharto verhindert.
Sie verzichtete allerdings darauf, tausende Studenten aus dem besetzten Parlamentsgebäude in Jakarta zu vertreiben, die trotz der Reformversprechen Suhartos Rücktritt verlangen.
Der Präsident will die zugesagten Reformen offenbar zügig in Angriff nehmen.
Morgen soll ein Reformkomitee gebildet werden.
Russland.
Die Kommunisten haben im Parlament einen Antrag auf Amtsenthebung Präsident Jelzins gestellt.
Parteivorsitzender Soganow macht dafür enorme Rückstände bei Lohn- und Gehaltszahlungen bei Bergleuten und Lehrern geltend.
Jelzins Politik führe Russland in die Katastrophe, sagt Soganow.
Die Staatsduma hat Jelzin aufgefordert, noch heute vor den Abgeordneten zur Lage im Bergbaustellung zu nehmen.
Der Föderationsrat, die zweite Parlamentskammer, lud Ministerpräsident Kirienko zu einer Erklärung vor.
Seit mehr als einer Woche befinden sich zahlreiche russische Bergleute im Streik.
Sie blockieren außerdem wichtige Bahnverbindungen, darunter die Transsibirische Eisenbahn.
USA.
In der Kirche zum Guten Herd in Los Angeles finden heute die Trauerfeiern für Frank Sinatra statt.
Langjährige Freunde wie Gregory Peck, Kirk Douglas und Robert Wagner trugen den Holzsack in die Kirche.
Abschiedsworte sprachen Sinatras Tochter Nancy und Enkelin Amanda.
Anschließend wird Sinatra im Familiengrab in Palm Springs beigesetzt.
Noch zum Wetter heute Nachmittag überwiegend Sonne.
und höchstens vereinzelt Regenschauer, außerdem warm bei Höchstwerten zwischen 18 und 25 Grad, im Osten windig.
Morgen zunächst noch zeitweise sonnig im Norden und Osten, aber schon einzelne Regenschauer.
Das war das Mittagsschanal.
Die technische Hoheit hatte Rainer Kaiser, Louis Glück, Sendungsverantwortung unter dem Mikrofon, Hubert Arnim Ellison.