Mittagsjournal 1985.03.08

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Grüß Gott sage ich Ihnen beim Mittagsjournal des aktuellen Dienstes, Redakteurin im Studio ist Ilse Oberhofer.
    Ein paar Stichworte gleich zu unserem Programm, das Sie bis 13 Uhr hören können.
    Urteilsverkündung im AKH-Folgeprozess gegen die früheren ATT-Generaldirektoren Maier und Hainisch.
    Ein Freispruch für Maier, Strafminderung für Hainisch.
    Enquete zur Problematik der Bildschirm-Arbeitsplätze.
    Sie müssen gesünder und menschengerechter gestaltet werden.
    Eine Serie von Bombenanschlägen gibt es derzeit in der Bundesrepublik Deutschland.
    Bomben in Dortmund, Bochum, Essen und Hamburg.
    Wer steckt dahinter?
    Wir berichten über die bevorstehende Wahl in West-Berlin und Stichwort beendeter britischer Bergarbeiterstreik.
    Mein Kollege Helfried Brandl hat sich im Kohlenrevier von Yorkshire umgehört und mit den Streikenden und ihren Familien gesprochen.
    Wir sind durch den Streik aufgewacht.
    Das sollte auch so bleiben.
    Wir sind durch den Streik erst aufmerksam geworden, welche Möglichkeiten wir Frauen im öffentlichen Leben haben.
    Wir werden uns nicht mehr mit der Küche zufriedengeben.
    Wir sind jetzt entschlossener als je zuvor, Maggie Thatcher aus dem Amt zu jagen.
    Sie muss weg.
    Frauen, die mit eine Hauptlast in diesem längsten Streik in der englischen Geschichte getragen haben.
    Auch ein Aspekt eigentlich zum Internationalen Frauentag, der heute begangen wird und zu dem wir dann einen Beitrag aus Italien bringen.
    Um Gewalt gegen Frauen geht es um einen etwas ausgefallenen Vorschlag in diesem Zusammenhang.
    Die Kulturredaktion berichtet über die Neufassung von Fritz Langs Stummfilmklassiker Metropolis und nach einer Woche Grau in Grau, zumindest was das Wetter in Österreich betrifft,
    Hoffen wir Ihnen heute wenigstens zum Wochenende Erfreulicheres bieten zu können.
    Mehr erfahren Sie gleich nach den Nachrichten in einem Gespräch mit Dr. Gmoser von der Hohen Warte, die ausführliche Wettervorhersage zum Wochenende.
    Jetzt aber stehen die Nachrichten auf dem Programm.
    Zusammengestellt hat sie Georg Schalgruber, gesprochen werden sie von Josef Knatek.
    Im neuerlichen Wiener AKH-Prozess wurde heute der frühere Generaldirektor von ITT, Fritz Mayer, zur Gänze freigesprochen.
    Ebenfalls freigesprochen wurde sein Nachfolger Edmund Heinisch von der in diesem Prozess verhandelten Restanklage.
    Hinsichtlich der Mitwirkung an Schmiergeldzahlungen verhängte das Gericht über Hainisch eine bedingte Freiheitsstrafe von 20 Monaten.
    Der Staatsanwalt hat im Fall Hainisch Rechtsmittel angemeldet, sodass es möglicherweise zu einer weiteren Neuauflage kommen wird.
    Rechtskräftig ist dagegen der Freispruch von Ingenieur Meier.
    Weltweit wird heute der Internationale Frauentag begangen.
    Diesen Frauentag gibt es seit 1910.
    Damals galt es, dem Frauenwahlrecht zum Durchbruch zu verhelfen.
    Heuer steht er unter dem Motto Frieden und Frauensolidarität.
    Die SPÖ-Bundesfrauensekretärin Ingrid Smeykal wandte sich aus diesem Anlass gegen neokonservative Strömungen in Österreich und sagte, die Frauen würden sich das Selbstbestimmungsrecht, zu dem auch die Fristenlösung gehöre, nicht nehmen lassen.
    Die stellvertretende ÖVP-Parteivorsitzende Marga Hubinek sagte, die noch immer herrschende starke Ablehnung der Berufstätigkeit von verheirateten Frauen stimme bedenklich.
    Der Frauentag sollte Anlass dazu sein, über Parteigrenzen hinweg Lösungsansätze zur Verbesserung der Frauensituation zu erarbeiten.
    Die für den Umweltschutz zuständigen Minister konnten sich nicht auf einen Zeitplan und auf die technischen Modalitäten für die Einführung von schadstoffarmen Autos im gemeinsamen Markt einigen.
    Eine 19-stündige Marathonsitzung endete heute früh ohne konkrete Beschlüsse.
    Lediglich ein neuer Termin wurde fixiert.
    Am 20.
    März soll weiter verhandelt werden.
    Meinungsunterschiede gibt es vor allem zwischen der Bundesrepublik Deutschland einerseits und Frankreich sowie Großbritannien andererseits.
    Bonn will möglichst rasch strenge Abgaswerte einführen.
    London und Paris sehen die eigene Automobilindustrie bedroht und wünschen weniger strenge Vorschriften.
    USA, Sowjetunion.
    Präsident Reagan hat neuerlich betont, die Forschungsarbeiten für ein Raketenabwehrsystem im Weltraum würden fortgesetzt.
    Die USA könnten es nicht hinnehmen, aus einer unterlegenen Position heraus zu verhandeln, sagte Reagan.
    Anlass war ein Meinungsaustausch mit dem sowjetischen Politbüromitglied Wladimir Scherbitski.
    Dieser kündigte seinerseits für den Fall der Entwicklung von Weltraumwaffen Maßnahmen an.
    In Moskau hat das Politbüro die sowjetische Marschroute für die am 12.
    März beginnenden Genfer Gespräche festgelegt.
    In einer Erklärung ist von einer historischen Gelegenheit die Rede, den Rüstungswettlauf auf der Erde zu stoppen und seine Ausbreitung in den Weltraum zu verhindern.
    Die Sowjetunion werde auf der Basis von Gleichheit und gleicher Sicherheit verhandeln, wird formuliert.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Nur wenige Stunden nach einem Bombenanschlag in einem Großkaufhaus sind heute Nacht im Ruhrgebiet zwei weitere Sprengstoffanschläge verübt worden.
    Beschädigt wurde das Hauptverwaltungsgebäude der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie in Bochum und die Zentrale des deutschen Steinkohlebergbaus in Essen.
    Verletzt wurde niemand.
    Zu dem gestrigen Anschlag haben sich Sympathisanten der Terrororganisation Rote Armee Fraktion bekannt.
    Zu den neuen Fällen liegen noch keine Hinweise auf Täter vor.
    Auch in Hamburg, im Stadtteil Altona, explodierte heute ein Sprengkörper.
    Der Sachschaden ist beträchtlich.
    Verletzt wurde auch in Hamburg niemand.
    Weitere Bombendrohungen, die heute bei den Behörden eingegangen sind, werden von der Polizei sehr ernst genommen.
    Iran-Irak.
    Im Krieg am Persischen Golf kommt es weiterhin zu gegenseitigen Vergeltungsaktionen.
    Mehr und mehr werden zivile Ziele, darunter die Städte Basra, Desfoul, Abadan und Mandali, beschossen oder bombardiert.
    Basra lag zuletzt neun Stunden unter iranischem Feuer.
    Der Irak griff vor allem die Stadt Majdet-Soleiman mit Raketen an.
    Polen.
    Arbeiterführer und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa ist neuerlich zu einem Verhör bei der Staatsanwaltschaft in Danzig vorgeladen worden.
    Walesa soll morgen unter dem Verdacht der Organisation und der Leitung einer illegalen Protestaktion einvernommen werden.
    Somit wurde der Führer der verbotenen Solidarität zum zweiten Mal innerhalb eines Monats vor die Staatsanwaltschaft zitiert.
    Bolivien.
    In Bolivien droht jetzt wieder eine Machtprobe zwischen den Gewerkschaften und der Regierung.
    Angesichts der höchsten Inflationsrate der Welt, sie lag 1984 bei mehr als 2000 Prozent, verlangen die bolivianischen Gewerkschaften eine neue Wirtschaftspolitik.
    Sie haben zu einem Generalstreik aufgerufen.
    Bereits seit gestern streiken 60.000 Bergarbeiter.
    Im Gegenzug hat die Regierung gedroht, den Ausnahmezustand zu verhängern und das Militär einzusetzen, sollte es zu Ausschreitungen kommen.
    USA.
    An einem 33-jährigen Automechaniker wurden innerhalb von drei Tagen drei Herztransplantationen durchgeführt.
    Vorerst versagte ein menschliches Spenderherz, dann hielt ein noch nicht erprobtes Kunstherz den Mann am Leben.
    In einer neuerlichen Operation wurde schließlich ein weiteres natürliches Organ transplantiert.
    Ein Sprecher der Klinik im Bundesstaat Arizona verwies auf die ausdrückliche Erlaubnis der Familie des Patienten für diese Operationsserie.
    Weiters räumte er ein, dass sich der Mann in einem äußerst kritischen Gesundheitszustand befindet.
    Großbritannien.
    Die Regierung in London will jetzt per Gesetz die Praxis der sogenannten Leihmütter gegen Bezahlung verbieten.
    Anlass ist der Fall einer 28-jährigen Frau, die gegen eine hohe Prämie für ein fremdes Ehepaar nach einer künstlichen Befruchtung ein Baby ausgetragen hat.
    Frankreich.
    Ein in den Pyrenäen arbeitendes Sonnenkraftwerk muss nun den Betrieb einstellen.
    Nach der Darstellung der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft sind die Stromkosten verglichen mit dem Atomstrom zu hoch.
    Dieses Sonnenkraftwerk ist während des sogenannten ersten Ölschocks geplant und gebaut worden.
    Etwa 200 halbkreisförmig angeordnete Spiegelleiten elektronisch gesteuert, die Sonnenenergie auf einen zentralen Kollektorenturm.
    In den vergangenen Jahren haben sich dann zahlreiche technische Probleme ergeben.
    Die Spiegel wurden bei Stürmern zerstört, Blitze lähmten die Elektronik, im Durchschnitt gab es täglich eine Panne.
    Zwei sonnenarme Sommer gaben schließlich den Ausschlag.
    Tja und bei diesem Stichwort können wir eigentlich gleich weitermachen, nämlich bei unserer ausführlichen Wettervorhersage für das Wochenende.
    Ich bin mit Dr. Herbert Gmoser von der Hohen Warte verbunden.
    Grüß Gott Herr Doktor.
    Grüß Gott Frau Oberhofer.
    Wollen wir wirklich bei dem Stichwort weitermachen?
    Dort ging es um zwei sonnenarme Sommer.
    Wir im grauen Wind zumindest fragen uns, wie viele sonnenarme Tage oder Wochen haben wir jetzt eigentlich schon hinter uns?
    Nun, da muss ich sagen, es sind nahezu 14 Tage, wo das gebietsweise vorhandene trübe Wetter nun existiert.
    Ich darf aber sagen, dass dieses trübe Wetter zum Wochenende ein allmähliches Ende erfährt.
    Dies bedeutet allerdings nicht den Beginn eines frühlingshaften Wetterablaufes.
    Vielmehr wird es nur aufgelockerte Bewölkung geben und nur zeitweise ist mit sonnigem Wetter zu rechnen.
    Heute Freitag wird noch starke Bewölkung überwiegen.
    Lokal ist im Osten und im Südosten Regen nicht ausgeschlossen.
    Dazu gleich die aktuellen Wettermeldungen.
    Wien bedeckt 4 Grad, Eisenstadt bedeckt 4 Grad mit einem Nordwind von 10 Kilometern pro Stunde.
    Linz bedeckt 3 Grad.
    Salzburg bedeckt 3°C, Innsbruck bedeckt 4°C, Bregenz bedeckt 5°C, Graz bedeckt leichtes Nieseln 3°C und Klagenfurt bedeckt 4°C.
    Wie wird nun das Wetter sich Samstag und Sonntag gestalten?
    Morgen Samstag wird es im Süden noch einzelne Störungsreste geben.
    Im übrigen Bundesgebiet aber stellt sich bereits ein freundliches Wetter ein.
    Am Sonntag werden zunächst aufgelockerte Bewölkungsverhältnisse und teilweise auch längere sonnige Abschnitte vorherrschen.
    Gegen Abend setzt von Nordwesten neuerlich Eintrübung ein.
    Diese Bewölkungsverdichtung steht im Zusammenhang mit einer Störung, die Montag im Ostalpenraum unbeständiges und regnerisches Wetter bringen wird.
    Die Frühtemperaturen zum Wochenende liegen zwischen 0 und 4 Grad und die Tageshöchsttemperaturen zwischen 6 und 12 Grad.
    Für Touren im Gebirge sind die Warnungen der örtlichen Lawinenkommissionen zu befolgen.
    Abseits gesichertes Wissen ist besonders hier das Augenmerk diesen Berichten zu schenken.
    Ansonsten nehme ich für das Wochenende keine wetterbedingten Probleme an.
    Stimmt es, wenn ich es so zusammenfasse?
    Es wird zwar ein bisschen besser, wenigstens hin und wieder aufgelockerte Bewölkung, aber der Frühling an sich hat noch keine Chance.
    Ja, das ist richtig.
    Es wird sich auch zum Wochenbeginn also noch kein frühlingshaftes Wetter einstellen.
    Naja, nach dem Kalender hat er eh noch 14 Tage Zeit.
    Geben wir es ihm.
    Dankeschön, Herr Dr. Gmosu, für diese Wetterprognose.
    Jetzt gleich zu unserem ersten Beitrag im Mittagschanal.
    In der Neuauflage des AKH-Prozesses gegen das frühere Spitzenmanagement des Elektrokonzerns ITT Austria sind heute die Urteile verkündet worden.
    Der Oberste Gerichtshof hat ja die Urteile des ersten Verfahrens gegen die früheren Generaldirektoren Fritz Mayer, er war kurzfristig auch Präsident der österreichischen Industriellenvereinigung,
    und Edmund Heinisch aufgehoben.
    Wie schon in der Prozessserie um den zweiten großen Korruptionsfall der vergangenen Jahre, dem WBO-Skandal, fielen auch diesmal die Urteile im zweiten Verfahren für die Angeklagten erheblich günstiger aus, Manfred Steinhober berichtet.
    Mit einem Freispruch für den ehemaligen Präsidenten der Industriellen Vereinigung, Fritz Mayer, endete heute die Neuauflage des AKH-Prozesses gegen zwei ehemalige Manager der Firma ITT Austria.
    Ein Schöffensenat unter dem Vorsitz von Richter Loibl sprach auch den zweiten Angeklagten, den ehemaligen ITT-Generaldirektor Edmund Heinisch, in einigen Anklagepunkten frei und senkte die im ersten Prozess ausgesprochene Haftstrafe von drei Jahren auf 20 Monate bedingt.
    Die Wiederholung des AK-Prozesses war notwendig geworden, weil der Oberste Gerichtshof die Urteile des Erstgerichts aufgehoben und die Fälle zur Neuverhandlung an das Wiener Landesgericht verwiesen hatte.
    Richter Loibl begründete den Freispruch des ehemaligen ITT-Generaldirektors Meier damit, dass ausreichende Beweise für einen Schuldspruch nicht vorliegen.
    Selbst wenn Meier tatsächlich gewusst und gebilligt hätte, dass aus dem ITT-Konzern Schmiergelder an Adolf Winter gezahlt wurden, wären die Delikte mittlerweile verjährt.
    Ähnlich lautete die Begründung für den Teilfreispruch Heinischs.
    Dieser wurde allerdings nur in jenen Punkten des Ersturteils freigesprochen, die der Oberste Gerichtshof aufgehoben hatte.
    Übrig blieben das Delikt der Untreue als Beteiligter und das der Verleitung zu Pflichtwidrigkeit mit einer Gesamtschadenssumme von 3,3 Millionen Schilling.
    Strafe dafür 20 Monate bedingt.
    Richter Loibl hielt Heinisch, gegen den noch ein zweites Verfahren anhängig ist, eine lange Liste von Milderungsgründen zugute.
    Heinisch habe aus achtenswerten Gründen gehandelt, weil er versuchte Aufträge hereinzubringen und damit Arbeitsplätze zu sichern.
    Außerdem sei nun vier Jahre über dem bisher unbescholtenen das Damoklesschwert einer endgültigen Verurteilung geschwebt.
    Auf den ersten Blick erscheine zwar die Strafe von 20 Monaten gering, meinte der Richter, im Vergleich zu anderen AKH-Verurteilten jedoch nicht.
    Nun zur Vorgeschichte.
    Am 26.
    August 1980 wurde der damalige Präsident der Industriellen Vereinigung Fritz Mayer verhaftet.
    Untersuchungsrichterin Helene Partig-Pablé vermutete Verabredungsgefahr.
    Mayer war von ITT-Direktor Erich Zelnitschek schwer belastet worden.
    Zelnitschek, ein Freund des prominenten AKH-Häftlings Adolf Winter,
    und dessen Kollege im Bund sozialistischer Akademiker und im Club 45 ist mittlerweile rechtskräftig verurteilt.
    Er hatte als ITT-Abteilungsdirektor Schmiergeldzahlungen an Winters Briefkastenfirmen in Lichtenstein veranlasst.
    Mayer wurde in der Folge ebenso wie sein Nachfolger auf den Posten des ITT-Generaldirektors Edmund Heinisch zu drei Jahren Haft verurteilt und zwar wegen Beteiligung an Winters Untreue.
    Das Gericht hatte beiden vorgeworfen, gewusst zu haben, dass Winter für AKH-Aufträge von ITT Provisionen kassiert habe.
    Rund 1,8 Millionen Schilling sollen an Winter geflossen sein, als er noch Beamter des Wiener Magistrats war.
    In der Folge sollen weitere 11 Millionen auf die Konten seiner Briefkastenfirmen gegangen sein.
    Das Urteil gegen Meier hatte der oberste Gerichtshof dann zur Gänze aufgehoben.
    Die Urteilsbegründung war dem Obersten Gerichtshof nicht ausreichend erschienen.
    Genau auf diesen Punkt baute auch Mayers Verteidiger Karl Böck gestern sein Plädoyer auf.
    Es gebe keinen Beweis dafür, dass Mayer von den Schmiergeldzahlungen gewusst habe.
    Und die Annahme, ein Generaldirektor müsse eben alles wissen, was in seinem Betrieb vorgehe, sei kein Beweis.
    Außerdem meinte Böck, dass die Delikte, die Mayer vorgeworfen wurden, längst verjährt gewesen seien und schon deshalb keine Verurteilung hätte erfolgen dürfen.
    Auch der Verteidiger Heinischs, Walter Brunbauer, forderte für seinen Mandanten einen Freispruch in jenen Punkten des Ersturteils, die vom obersten Gerichtshof aufgehoben worden waren.
    Staatsanwalt Friedrich Mattusek hatte dagegen Schuldsprüche für Meier und Heinisch gefordert,
    und an das Gericht appelliert, mit dem Urteil ein Zeichen zu setzen.
    Korruption dürfe in Österreich nicht eine unbekämpfbare Epidemie sein, auch den oberen 10.000 müsse gezeigt werden, dass es verboten sei, Schmiergelder zu zahlen.
    So ein Zeichen zu setzen, sah sich der Schöffensenat heute also nicht in der Lage, weil es an Beweisen mangelte.
    Der Staatsanwalt will es damit allerdings nicht bewenden lassen.
    Gegen den Freispruch Heinischs meldete er Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an.
    Im Fall Maier nahm er sich noch drei Tage Bedenkzeit.
    Das war ein Beitrag von Manfred Steinhuber.
    Jetzt zum Problem Bildschirmarbeit.
    Die Zahl der Bildschirmarbeitsplätze wird sich in den nächsten drei Jahren sprunghaft erhöhen.
    Derzeit gibt es etwa 170.000, 1988 werden es schon 330.000 sein.
    Das würde bedeuten, dass dann mehr als 10 Prozent der 2,7 Millionen österreichische Arbeitnehmer ständig oder mindestens für einen Teil ihrer Arbeitszeit vor einem Bildschirmgerät sitzen werden.
    In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurden die Arbeitnehmer durch Maschinen von der körperlichen Schwerarbeit weitgehend befreit.
    Jetzt befürchten Skeptiker durch eine monotone Arbeit und die Überprüfbarkeit der Arbeitsleistung am Bildschirm durch den Zentralkomputer möglicherweise eine neue Form von Stress und Abhängigkeit.
    Die Arbeitnehmerorganisationen sind jedenfalls was den Bildschirm und die Bildschirmarbeit betrifft skeptisch.
    Bei einer Enquete der Arbeiterkammer in Wien hat man sich mit den Problemen der Bildschirmarbeit aus Sicht der Arbeitsmedizin sowie mit den rechtlichen und gewerkschaftlichen Forderungen beschäftigt.
    Wolfgang Fuchs schildert im folgenden Bericht die aktuelle Diskussion um die Bildschirmarbeit.
    Die Befürworter der neuen Technologien am Arbeitsplatz sehen in der breiten Ablehnung nur ein Generationsproblem, das sich innerhalb weniger Jahre von selbst lösen werde.
    Für sie schaut es so aus.
    Schüler und Studenten sitzen bereits heute freiwillig zu Hause vor ihren Computerspielen und Heimcomputern und die Jungen klagen weder über Augenrötungen noch über Rückenbeschwerden.
    Und ein zweites Argument, wenn sich ältere Arbeitnehmer gegen den technischen Fortschritt sperren, so werden sie eben von der Jugend überrollt.
    Universitätsprofessor Manfred Haider ist als Umwelthygieniker seit Jahren mit den Auswirkungen der neuen Technologien auf den Menschen befasst und kennt beide Seiten.
    Wenn wir jetzt so ein Interview führen wie das hier, so als ob das zu verteufeln oder vielleicht am besten überhaupt abzuschaffen wäre, was natürlich eine Sinnlosigkeit ist.
    Im Gegenteil, Sie bringen ja eine unheimliche Entlastung und in vielen Bereichen, wo noch keine Computer da sind, versuchen die Leute solche zu erhalten, um sich die Arbeit zu entlasten.
    Wir bringen diesen neuen Technologien Möglichkeiten der Entlastung und sogar auch Möglichkeiten einer qualitativen Verbesserung von Arbeiten in sich mit.
    Und die müssen wir stärker herausarbeiten.
    Sie bringen nur andererseits als Risken einerseits diese Monotonie der Arbeit, also die Einseitigkeit der Arbeit, eine Art von neuem Terrorismus, den müssen wir verhüten, und sie bringen eine ganze Reihe von anderen
    gefährlichen Möglichkeiten, möchte ich sagen, mit sich.
    Beispielsweise, dass die Arbeit durch den Computer kontrolliert und überwacht wird und so der Einzelne sich diese Überwachung ausgesetzt fühlt.
    Das ist ein ganz realer Faktor der Unsicherheit und Angst.
    Und andererseits, dass seine Arbeit damit
    Die Arbeitsplätze an Computern verteilen sich auf Systeme der größten bis kleinsten Kategorie.
    Etwa 30.000 Bildschirm-Arbeitsplätze gibt es zurzeit an Mikrocomputern.
    Etwa 65.000 im Bereich der Bürosysteme mittlerer Größe.
    An Großcomputern mit oft hunderten angeschlossenen Bildschirmen sind rund 75.000 Terminals installiert.
    Die Bildschirmarbeiter haben dabei bisher weniger Angst vor einer lückenlosen Überprüfung ihrer Arbeitsleistung.
    Die meisten kämpfen vielmehr immer noch mit unzureichend ausgestatteten Arbeitsplätzen.
    Denn obwohl es seit Jahren genaue Untersuchungen und Richtlinien gibt, wie ein Computerarbeitsplatz gestaltet werden sollte, schaut es in der Praxis oft schlimm aus.
    Haider hat schon vor Jahren eine Checkliste erstellt.
    Ein menschengerechtes EDV-System schaut so aus, dass ich vom Umraum beginnen einmal die richtigen Beleuchtungsverhältnisse, Lärmabstimmungsverhältnisse und ähnliches schaffe, dass ich vom Gerät selbst her
    eine Trennung beispielsweise von Bildschirm und Tastatur, damit nicht mit dem Kopf zu sehr hinunter auf den Bildschirm, mit den Armen in die Höhe, so wie das heute oft noch ist, also getrennte, die nun einrichtbar und verstellbar in der Höhe sind, dass sie auch an den betreffenden Menschen angepasst werden können und Vermeidungen von Blendungen und Spiegelungen und ähnliches mehr.
    Das wären einige der Grundprinzipien der klassischen Ergonomie.
    Doch die Arbeitsinspektoren wissen aus der Praxis anderes zu berichten.
    Manche Bildschirme sind provisorisch auf Büchern aufgebockt und das Provisorium bleibt eine Dauereinrichtung.
    Großfirmen kaufen für den ganzen Betrieb glänzende Vorhänge oder Teppichböden, die Arbeitsräume mit Bildschirmen werden dann nicht vorschriftsgemäß adaptiert.
    Spiegelungen und statische Aufladungen sind die Folge.
    Und wenn es schon höhenverstellbare Tische und Sessel gibt, so werden sie meist nur einmal eingestellt.
    Auf die unterschiedlichen Sitzhöhen der Schichtarbeiter am Schirm wird nicht Rücksicht genommen.
    Der Mann oder die Frau am Bildschirm bekommt in der Folge tränende Augen oder Rückenschmerzen.
    Und damit taucht die Frage auf, macht der Bildschirm krank?
    Es ist nicht so, dass Bildschirmarbeit spezifische Krankheiten auslöst.
    Das wäre ein Irrtum und das wäre eine Verunsicherung, wenn man den Leuten so etwas machen, weise sagen oder einreden würde.
    Man muss sagen, nicht einmal bei den Augen, es ist nicht so, dass etwa wirklich die Sehfehler
    verändert werden.
    Es ist nur umgekehrt so, derjenige der einen Sehfehler hat, der schlecht korrigiert ist, bei dem werden die Beschwerden hier ganz besonders stark werden.
    Die Arbeitnehmervertreter haben jetzt ein umfangreiches Forderungsprogramm aufgestellt.
    In Zukunft soll es verpflichtende ärztliche Einstellungs- und Kontrolluntersuchungen für alle Bildschirmarbeiter geben.
    Da fast 50 Prozent der Beschäftigten eine Brille brauchen, soll die Arbeitsbrille vom Unternehmer bezahlt werden.
    Schweißer, so wird argumentiert, bekämen auch von der Firma die Schutzbrille.
    Die menschengerechte Gestaltung soll endlich nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis verwirklicht werden.
    Und die Arbeitnehmervertreter wollen nicht nur das Wie-der-Bildschirm-Arbeit-Gerät wissen, sie wollen auch über das Wie-Lange-Reden, also über die Arbeitszeit.
    Die Arbeiterkammer drängt darauf, dass es keine Acht-Stunden-Arbeit am Gerät gibt, sondern dass durch eine Mischarbeit in kleinen Gruppen jeder Dienstnehmer nicht länger als vier Stunden vor dem Bildschirm sitzt.
    Und jetzt zunächst Auslandsbeiträge im Mittagsjournal.
    Eine Serie von Bombenanschlägen gibt es seit gestern Nachmittag in der Bundesrepublik Deutschland.
    Den Auftakt machte ein Attentat im Kaufhaus Hertie in Dortmund.
    Neun Personen wurden dabei zum Teil lebensgefährlich verletzt.
    Wenige Stunden später folgten Bombenanschläge in Bochum, Essen und heute früh in Hamburg.
    Bei diesen letzten Anschlägen entstand nur Sachschaden.
    Beunruhigend sind die Anschläge natürlich auf jeden Fall.
    Wer steckt dahinter?
    Markus Peter berichtet.
    Innerhalb von nur zwölf Stunden detonierten im Ruhrgebiet drei Sprengsätze.
    In den frühen Morgenstunden Anschlag auf ein Gebäude der Ruhrkohle AG in Essen und Anschlag auf ein Haus der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie in Bochum.
    Der folgenschwerste aber gestern Abend in einem Kaufhaus in Dortmund.
    Neun Verletzte, davon zwei schwer verletzt.
    Zu diesem Anschlag haben sich kurz danach auch schon angebliche Täter gemeldet.
    Telefonisch wurde einer Zeitung mitgeteilt, eine Aktion Christian Klar habe die Bombe gelegt.
    Das deutet auf das Umfeld der Roten Armee Fraktion hin.
    Ob die Täter wirklich in dieser Terrororganisation zu suchen sind, kann das Bundeskriminalamt noch nicht mit Sicherheit sagen.
    Sollte es wirklich so sein, so hat der RAF-Terror eine neue und erschreckende Dimension erreicht.
    Denn es war dies ein Anschlag sozusagen auf die Menschen auf der Straße.
    Die Täter haben sich nicht wie bisher sogenannte Symbolfiguren aus Wirtschaft und Politik zum Ziel genommen, sondern die Opfer waren Zufallsopfer, unbeteiligte Menschen in einem Kaufhaus.
    Dieser sogenannte Massenterror gehörte bisher auf jeden Fall nicht zur Strategie der RAF.
    Einen ähnlichen Anschlag verübten seinerzeit Rechtsextremisten auf Oktoberfestbesucher in München.
    Auch die sogenannte Aktion Christian Klar ist den deutschen Fahndern bisher noch nicht untergekommen.
    Christian Klar, in dessen Namen in Dortmund gebombt wurde, ist einer der führenden Köpfe der RAF und steht derzeit in Stuttgart Stammheim wegen Mordes vor Gericht.
    Die beiden anderen Attentate in Bochum und Essen verursachten nur Sachschaden.
    Sie dürften miteinander koordiniert gewesen sein.
    Allerdings schließen die Polizeibehörden einen Zusammenhang mit dem Anschlag in Dortmund aus.
    Über den Täterkreis, in dem die Bombenleger von Essen und Bochum zu suchen sind, tappen die Behörden im Dunkeln.
    Es könnten militante, gewalttätige Umweltschützer sein, die bereits mehrere Anschläge auf Einrichtungen der Energiewirtschaft verübt haben.
    Eine andere These der Polizei ist, dass die Täter im Kreise militanter Unterstützer des englischen Bergarbeiterstreiks zu suchen sind.
    Denn die Deutsche Ruhrkohle AG und die Bergbaugewerkschaft haben Kohle gefördert, die nach England geliefert wurde.
    Diese Kohlelieferungen haben letztlich ja auch zum Scheitern des englischen Streiks mit beigetragen.
    Übermorgen ist in der Bundesrepublik Deutschland ein kleiner Wahlsonntag.
    Mehr als sechs Millionen Bundesbürger sind zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses, des saarländischen Landtags und der hessischen Kommunalparlamente aufgerufen.
    Das Ergebnis dieser Regionalwahlen wird mit Spannung erwartet, finden sie doch fast auf den Tag genau zur Halbzeit der laufenden Amtsperiode vom Bundeskanzler Helmut Kohl statt.
    In Berlin und im Saarland stellen sich ja zwei von den Bonner Regierungsparteien getragene Koalitionen zur Wiederwahl.
    Heute wollen wir im Mittagsschanal die Ausgangspositionen der Parteien bei der Westberliner Wahl untersuchen.
    Eineinhalb Millionen Berlinerinnen und Berliner sind berechtigt, die 119 Mitglieder des Abgeordnetenhauses und der zwölf bezirksverordneten Versammlungen zu wählen.
    Bei der letzten Wahl im Mai 1981 verfehlte die CDU unter Richard von Weizsäcker knapp die absolute Mehrheit, wurde jedoch als Minderheitssenat zunächst von der FDP unterstützt, mit der es seit März 1983 nun auch eine Koalition gibt.
    Die SPD ging vor vier Jahren in Berlin erstmals in die Opposition, in der ihr die Alternative-Liste Gesellschaft leistet.
    Die politischen Hauptakteure von damals haben mittlerweile Berlin verlassen und die neuen Spitzenkandidaten der Großparteien gelten als besonders farblos.
    Über den Wahlkampf in Berlin berichtet Helmut Brandstätter.
    Wer vor vier Jahren über den Kurfürstendamm spazierte, musste mit fliegenden Pflastersteinen rechnen.
    Wer damals ein Haus in Kreuzberg besaß, damit, dass es besetzt wurde.
    Industriebetriebe verließen eher die Stadt, als das Neue dazu kamen.
    Die CDU und allen voran der regierende Bürgermeister Eberhard Diebken werden nicht müde, diese Sätze zu wiederholen.
    Wahlkampfmotto Berlin ist wieder da.
    Nun, Tatsache ist, dass Arbeitsplätze geschaffen wurden, die 165 einstmals in Kreuzberg besetzten Häuser teilweise renoviert werden und der Kurfürstendamm Großstadtidylle ausstrahlt.
    Doch wenn man mit Eberhard Diebken, dem 43-jährigen Regierenden Bürgermeister, dem bei seinem Amtsantritt vor nicht einmal einem Jahr niemand das Format und die Ausstrahlung zutraute, die nun unübersehbar ist, wenn man also mit diesem Wahlkämpfer Diebken am Abend in eine Diskothek in Kreuzberg kommt, erfährt man aus den Fragen der Jugendlichen schon, woran Berlin noch krankt.
    Wann es endlich mehr Ausbildungsplätze geben wird, wollen die jungen Leute wissen, ob die Mieten nach der von der CDU angekündigten Aufhebung der Mietpreisbindung nicht ins Unendliche ansteigen werden, auch wie es mit der Deutschlandpolitik weitergehen wird.
    Diebke entspricht dann immer von der für Berlin so notwendigen Stabilität, ohne die die Stadt keine Chance habe.
    Und ob er sich nicht zu wenig mit den Alternativen auseinandergesetzt habe.
    Das mag sein, dass es uns noch nicht gelungen ist, den Grundgedanken unserer Politik dieser Bevölkerungsgruppe gegenüber deutlich zu machen, wobei eines ja in der letzten Zeit gelungen ist, nämlich die Gesprächsbereitschaft in der Stadt zu verstärken.
    Wenn man sich
    Ansieht die Zeit vor drei oder vier Jahren und heute, dann kann man feststellen, damals wurde nicht miteinander geredet.
    Es gab Krawalle, es gab Gewalttätigkeiten in Berlin.
    Das gibt es heute nicht, sondern Gesprächsbereitschaft, auch wenn man sich noch nicht gegenseitig überzeugt, jedenfalls wir haben das noch nicht ausreichend geschafft, aber Gesprächsbereitschaft besteht wenigstens.
    Ich glaube, die Aufgabe in der nächsten Zeit wird es sein, gerade eine bestimmte Generation davon zu überzeugen, dass der spezielle Weg, ein eigenständiger Weg, sein persönliches Glück zu suchen, Nischen auch auszufüllen, von einer liberalen, konservativen Partei eher gesichert wird als von etatistisch-sozialistischen, ideologisch bestimmten politischen Gruppierungen.
    Die Alternativen sehen das ganz anders.
    Den Rückzug der Alliierten bis auf symbolische Kontingente fordern sie, ebenso wie das autofreie Berlin.
    Auch wenn sie bei Diskussionen dann zugeben, dass das noch utopische Ideen seien, stehen sie schon als Sieger bei der Wahl am kommenden Sonntag fest.
    Von 7 Prozent werden sie den Anteil, sagen Prognosen, auf 13 bis 14 Prozent steigern und dann im Abgeordnetenhaus Opposition machen.
    Von Regierungsverantwortung wollen sie nichts wissen.
    Werner Orlowski, er ist Baustadtrat im Bezirk Kreuzberg,
    Es wird mit Sicherheit keine Koalition geben.
    Das will die AL auch nicht.
    Die SPD im gegenwärtigen Zustand in die Regierung zu hieven, hieße einen kranken Mann auf den Regierungsstuhl zu setzen.
    Aber in den ganz wichtigen Fragen, wenn es einen CDU-Minderheitensenat gibt, aber eine numerische Mehrheit zwischen SPD und AL im Abgeordnetenhaus, im Berliner Parlament, wird es zu punktuellen Zusammengehen
    Viele sprechen von der Stunde des Parlaments.
    Der Wahlkampf der SPD ist erst in den letzten Wochen so richtig angelaufen.
    Spitzenkandidat Hans Apel tat sich als Hamburger schwer mit der von einmal rund 65 Prozent auf 38 Prozent abgesagten und zerstrittenen SPD.
    Bei seinen öffentlichen Auftritten beweist er hohe Detailkenntnisse über Berlin und bemüht sich, Bezüge zu lokalen Ereignissen und Persönlichkeiten herzustellen.
    Er leidet aber noch darunter, dass vor ihm aus Bonn geholte Politiker von SPD wie CDU, zuletzt Richard von Weizsäcker, nach wenigen Jahren Berlin wieder verließen.
    So versucht er, seine bundespolitische Erfahrung als Vorteil herauszustreichen und kritisiert vor allem die Sparpolitik der Bonner Koalition.
    Apel zu den Problemen der SPD.
    Diese Stadt hat insgesamt mit den politischen Parteien Probleme.
    Ich denke, weder die CDU noch die Sozialdemokraten werden die Mehrheit haben.
    Die Alternativen werden zulegen.
    Und dann müssen sich dann die etablierten Parteien, auch die SPD, fragen, woran das gelegen hat.
    In der Umweltpolitik sind wir sicherlich etwas zu spät aufgestanden, und zwar überall in Westeuropa und alle etablierten Parteien.
    Apel und die SPD scheinen sich damit abgefunden zu haben, die relative Mehrheit der CDU brechen zu können.
    So ist das Wahlziel der SPD, die Mehrheit aus CDU und FDP zu brechen und dann durch ein Tolerierungsbündnis mit der CDU heimlich mitregieren zu können.
    Die CDU muss auf den eher unsicheren Wiedereinzug der FDP in das Abgeordnetenhaus hoffen.
    Unregierbar wird die Stadt sicherlich nicht, denn der Diebken-Senat bleibt auch ohne absolute Mehrheit bis zur Neuwahl eines anderen im Amt.
    Wahlen in Berlin.
    Ein Beitrag von Helmut Brandstetter war das vom Wahlkampf in West-Berlin.
    Drei Minuten nach halb zwölf ist es jetzt, zwölf vor dreiunddreißig.
    Was steht noch auf unserem Programm bis 13 Uhr?
    Stichworte dazu, Forderungen italienischer Feministinnen anlässlich des Internationalen Frauentags.
    Gesunden Untersuchungen in Österreich, künftig auch wieder bei praktischen Ärzten und Kultur, Neufassung von Fritz Langs Stummfilmklassiker Metropolis.
    Weiter geht es aber mit dem Stichwort Bergarbeiterstreik.
    Vor fünf Tagen ist ja der längste Arbeitskonflikt Großbritanniens zu Ende gegangen, der Bergarbeiterstreik.
    Zwölf Monate hatten 190.000 Bergarbeiter gegen Pläne der nationalen Kohlebehörde gestreikt, 20 Kohlegruben zu schließen.
    Sowohl die Kohlebehörde als auch die konservative Regierung in London blieben den Streikenden gegenüber unnachgiebig.
    Und der Präsident der Bergarbeitergewerkschaft, Adolf Kagel, verspielte viel an Sympathien durch seinen offenen Wunsch, den Arbeitskonflikt zu einem Referendum über die ungeliebte Regierung Setscher auszudehnen.
    Seit Dezember 1984 bröckelte denn auch die Streikfront ab.
    Immer mehr Bergarbeiter kehrten zu ihren Arbeitsplätzen zurück.
    Und als dann am Dienstag der letzte harte Kern der Streikenden wieder in die Gruben einfuhr, war dieser Konflikt zu Ende.
    Geblieben ist aber überall ein Unbehagen über die gesellschaftlichen Folgen des Streiks.
    Verarmte Bergarbeiterfamilien, Not und soziales Elend lassen für keine Seite einen Sieg zu.
    Für die Sendung im Brennpunkt besuchte Helfrit Brandl die bestreikten Kohleriviere.
    John Griffith Jones erinnert sich an seine Zeit in der Zeche Windheim in Südwels.
    Damals 1921, als er zu arbeiten begann, war Leben im Tal, hatte jeder Arbeit.
    Heute ist Windheim eine Geisterstadt.
    Der Dampf, von dem John erzählt, ist versiegt.
    Seit 14 Monaten ist Windheim geschlossen.
    Die geschlossene Kohlengrube von Windheim ist ein Symbol für die britischen Bergarbeiter geworden.
    Was dort geschieht drohte und droht 20 anderen Kohlengruben in Großbritannien.
    Von Schottland über Yorkshire nach Wales, Kent und Nottinghamshire zieht sich die drohende Vernichtung von 20.000 Arbeitsplätzen in der Bergbauindustrie.
    Der Streik der britischen Bergarbeiter gegen das Sanierungsprogramm der Kohlebehörde hat weder Sieger noch Verlierer gebracht.
    Vielleicht sind die Frauen in den Kohlenrevieren die einzigen, die einen Sieg davongetragen haben.
    Sie haben in einer unglaublichen Solidaritätsbewegung den streikenden Bergarbeitern geholfen, haben Küchen, Tanzabende, Fußballspiele, Bingo und Spendenaktionen veranstaltet, haben vielleicht auch so etwas wie ein neues politisches Bewusstsein entwickelt.
    Wir sind durch den Streik aufgewacht.
    Das sollte auch so bleiben.
    Wir sind durch den Streik erst aufmerksam geworden, welche Möglichkeiten wir Frauen im öffentlichen Leben haben.
    Wir werden uns nicht mehr mit der Küche zufriedengeben.
    Wir sind jetzt entschlossener als je zuvor, Maggie Thatcher aus dem Amt zu jagen.
    Sie muss weg.
    Und Sie können mir glauben, wenn wir diesen Streik hier verlieren, werden alle Ortschaften hier zerstört werden.
    Es wird dann auch keine Arbeit mehr in anderen Bereichen geben.
    Sind Sie hoffnungsvoll, dass Sie diesen Kampf gewinnen werden, dass Sie siegen werden?
    Wir sind hoffnungsvoll, aber wie sollen wir gewinnen?
    Man redet ja nicht mit uns.
    Sie will uns nur zu Boden zwingen, dann zerdrückt sie uns, das will sie.
    Die Leute sind einfach am Ende, haben kein Geld mehr.
    Das treibt sie zurück zur Arbeit, nicht die Regierung.
    Nicht einer hier glaubt an diese Regierung.
    Mehr darüber in der Sendung im Brennpunkt heute Abend 21 Uhr, Österreich 1, Helfried Brandl berichtet.
    Heute am 8.
    März wird der Internationale Frauentag begangen, ein Tag, der 1910 beschlossen wurde, um dem Frauenwahlrecht zum Durchbruch zu verhelfen.
    In diesen vergangenen 75 Jahren hat sich ja nun tatsächlich einiges zugunsten der Frauen verändert.
    Im Kern ist es aber vielfach bei den alten Diskriminierungen und gesellschaftlichen Benachteiligungen geblieben, mit Abschwächungen eben.
    Das Frauenwahlrecht ist zwar so gut wie durchgesetzt, wenig geändert hat sich aber an der Repräsentanz der Frauen in Politik und öffentlichem Leben.
    1919 etwa waren im österreichischen Parlament zehn Frauen vertreten, heute, 66 Jahre später, sind es gerade um sieben Frauen mehr.
    Und dabei liegt Österreich noch gut im internationalen Durchschnitt.
    Die Frauen stellen die Mehrheit der Wähler, in den Führungsgremien der politischen Parteien spielen sie aber nach wie vor eine untergeordnete Rolle.
    Deprimierend ist auch die Situation der Frauen im Berufsleben.
    In den Kollektivverträgen, jetzt auf Österreich bezogen, ist zwar die offene Frauendiskriminierung beseitigt worden, Tatsache bleibt, dass das Einkommen arbeitender Frauen um nahezu ein Drittel unter dem der Männer liegt.
    1984 etwa betrug in Österreich der durchschnittliche Monatslohn eines Arbeiters 12.136 Schilling.
    Frauen bekamen im Durchschnitt 7.804 Schilling, also um 36 Prozent weniger.
    Abgesehen vom Lohngefälle ist auch die Arbeitsmarktsituation in den vergangenen Jahren für die Frauen eher angespannter geworden.
    Immer häufiger gibt es wieder mehr oder weniger direkt den Ruf Frauen zurück zum Herd.
    Und wenig geändert hat sich in den vergangenen Jahren eigentlich auch an der Haltung der Gesellschaft zu Familie und Kindern.
    Noch immer geht man davon aus, dass es die Frauen sind, die für Hausarbeit und Kindererziehung
    offensichtlich von ihrer biologischen Anlage her, allein befähigt sind.
    Partnerschaft wird nicht allzu groß geschrieben und das Bewusstsein für die Anliegen der Frauen ganz allgemein ist auch eher wieder im Abnehmen begriffen.
    So gesehen erregt vermutlich ein Beitrag wie der folgende von Rolf Gallus in vielen Fällen überhaupt nur Kopfschütteln und Heiterkeit.
    Der Hintergrund aber ist ernst und für viele Frauen tägliche Realität.
    Die Angst vor der Gewalt der Männer.
    Um die Überfälle auf und die Vergewaltigungen von Frauen, die in Italien im Ansteigen sind, besonders in den Nachtstunden, um diese Delikte einzudämmen, kam eine radikale feministische Organisation auf eine zugleich originelle und herausfordernde Idee, nämlich, es soll Männern ab 21 Uhr bis um 5 Uhr in der Früh verboten sein, alleine auszugehen, wenn, dann nur in Begleitung einer Frau.
    Die Überlegung geht von dem logischen Gedankengang aus, dass ein Mann in weiblicher Begleitung nie eine fremde Frau überfallen würde, aus welchen Gründen auch immer, ob aus erotischer Frustration oder lediglich, um ihr die Handtasche zu entreißen.
    Dieser kuriose Einfall zur Bekämpfung der kriminellen Akte und Sittlichkeitsverbrechen gegen Frauen stammt von der radikal-sozialistischen Feministen-Organisation Neu-Donne, zu Deutsch Wir Frauen,
    deren Chefin, die Anwältin und Parlamentarierin Tina Lagostina Bassi, einen regelrechten Gesetzentwurf einbrachte.
    Er wurde von über 5.000 Frauen jener Organisation sowie anderer Frauenrechtsvereinigungen unterzeichnet.
    In § 1 des Entwurfs wird eben festgelegt, dass Männer in Italien von 9 Uhr abends bis zur 5.
    Morgenstunde sich nur noch in Begleitung einer weiblichen Person im Freien bewegen dürfen.
    Es sind allerdings einige Ausnahmen gestattet, beispielsweise Angestellte der öffentlichen Dienste, die in den weiteren Paragrafen der Gesetzesvorlage Frau Tina Lagostina Bassis genauestens aufgeführt sind.
    Und ebenso sind Punkt um Punkt die Strafen für Zuwiderhandelnde verzeichnet.
    Keine Gefängnisstrafen oder Geldbußen etwa, sondern Hausarrest an mindestens 15 bis maximal 52 Sonn- und Feiertagen im Jahr.
    Der Vorsitzende des Innenausschusses der Abgeordnetenkammer nahm den Gesetzentwurf der Frauenbewegung Neudonne ohne mit der Wimper zu zucken entgegen und versprach seiner Kollegin Tina Lagostina Bassi, die Mitglieder des Ausschusses würden die Vorlage so bald wie möglich beraten und dann ins Plenum einbringen.
    Wie aber ist die Reaktion der Männer auf die kühnwunderliche Initiative der Feministinnen gewesen?
    Soweit bisher zu hören und erfahren war, gar nicht einmal so schlecht.
    Erstens würden durch den Zwang des Zusammenausgehenmüssens die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den beiden Geschlechtern abgebaut, kommentierte ein Redakteur der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera.
    Bekanntschaften zwischen Männern und Frauen, sowie natürlich umgekehrt, wären dadurch nicht nur erleichtert, sie könnten schnell vertieft werden.
    Und se son rose fioriranno heißt ein italienisches Sprichwort, also sind es Rosen, dann blühen sie.
    Ein Humorist beschriftete seine treffende Karikatur, die sich am Telefon abspielt, folgendermaßen.
    Hallo Elena, bist du es?
    Weißt du, ich bin alleine heute.
    Kannst du mich ins Kino begleiten und dann wieder nach Hause?
    Andererseits gäbe es bald keine vernachlässigten und unbeachteten Frauen mehr, meinte hoffnungsfroh eine Feministin.
    Vielmehr werden sie immer kostbarer sein.
    Ja, und für verheiratete Männer gäbe es stets ein hieb- und stichfestes Alibi.
    Die Freundin, mit der man abends ausgegangen ist, die ist ja einem letztlich vom Gesetz vorgeschrieben.
    Sehen Sie, so können Männer für sich eigentlich alles ins Positive buchen.
    Aber jetzt ein Hinweis auf unsere Sendung im Journal Panorama.
    Journal Panorama.
    Eine streitbare Standortbestimmung.
    Das ist der Untertitel des neuesten Buches von Leonardo Boff, einem der Protagonisten der vor allem in Europa umstrittenen Theologie der Befreiung.
    Am 7.
    September vergangenen Jahres kam es wegen dieses Buches, Haupttitel, Kirche, Doppelpunkt, Charisma und Macht, zu einem Gespräch zwischen Pater Boff und dem Vorsitzenden der Glaubenskongregation, Kardinal Josef Ratzinger.
    Vor dem Gespräch war die Rede von gefährlichen Abweichungen.
    Nach dem Gespräch stellte man sich lächelnd und versöhnt der Presse und redete von Missverständnissen, die ausgeräumt worden seien.
    Ja, und jetzt liegt das Buch auch in deutscher Übersetzung vor.
    Und es ist streitbar.
    Aber es ist vor allem von ehrlicher Bemühung getragen, die Sünden der Vergangenheit aufzuarbeiten, was sicher in manchen Bereichen schmerzhaft sein mag.
    Es zeigt Engagement und jene Art von Liebe, die auch harte Kritik erlaubt.
    Es ist ein faszinierendes Buch, von der ersten bis zur letzten Zeile.
    Ein Buch, das Hoffnung gibt und neue Wege eröffnet.
    Ein Geschenk der jungen Kirche Lateinamerikas an die alte Kirche Europas, die dieses Geschenk hoffentlich annimmt.
    Ein Journal Panorama, heute ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 von Dolores Bauer.
    Zurück nach Österreich.
    Ab dem 1.
    April können gesunden Untersuchungen wieder bei praktischen Ärzten, Internisten oder Gynäkologen durchgeführt werden.
    Darauf einigten sich gestern in einem paraffierten Vertrag der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die österreichische Ärztekammer.
    Damit ist ein Missstand im österreichischen Gesundheitswesen beseitigt, der seit dem 1.
    Juli des vergangenen Jahres geherrscht hat.
    Seit damals war es nämlich nicht mehr möglich, sich beim Hausarzt einer Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen, weil Hauptverband und Ärztekammer sich nicht auf einen neuen Vertrag über die gesunden Untersuchungen einigen konnten.
    Man konnte nur mehr öffentliche, gesunden Untersuchungsstellen frequentieren.
    Eine Ausnahme bildete da nur vor Adlberg Musterland der Vorsorgemedizin, wo die Kontinuität der gesunden Untersuchungen gewahrt blieb, die im Ländle auf rein privater Basis organisiert sind.
    Mehr zum Thema von Manfred Kronsteiner.
    Auf dem Sektor der Vorsorgeuntersuchungen ist Österreich offensichtlich eine Art Entwicklungsland.
    Denn im bundesweiten Durchschnitt lassen sich nur zwei Prozent der über 19-jährigen Österreicher pro Jahr auf eventuell nicht erkannte Erkrankungen hin untersuchen.
    Dass eine solche Untersuchung aber zu den Notwendigkeiten des Gesundheitswesens gehört, wird aus den Ergebnissen klar.
    Ergebnisse, die dem Wort gesunden Untersuchungen Hohn sprechen.
    So verzeichnete man bei den sechs wiener städtischen Untersuchungszentren bei 15 Prozent der Untersuchten hohe Blutdruckwerte, bei 8 Prozent Krebsverdacht, bei 25 Prozent beachtliches Übergewicht und bei 213 von fast 4000 untersuchten Frauen größtenteils gutartige Veränderungen an den Brüsten.
    Veränderungen, die aber beobachtet werden müssen, weil in manchen Fällen aus diesen Gewebsknoten Krebs entstehen kann.
    Bei den sechs Wiener städtischen Gesundenuntersuchungsstellen haben sich im Vorjahr insgesamt 6.330 über 19-jährige Männer und Frauen untersuchen lassen.
    Um 380 mehr also als im Jahre 1983.
    Ob diese Steigerung mit dem vertragslosen Zustand zwischen privaten Vorsorgemedizinern und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger zusammenhängt, lässt sich derzeit nicht sagen.
    Aber Wiens Gesundheitsstadtrat Professor Alois Stacher hofft auf einen weiteren Aufwärtstrend.
    Im Randbezirk Floridsdorf wurde heute deshalb eine neue Untersuchungsstelle eröffnet.
    Die infrage kommende Altersgruppe der Bevölkerung wird gezielt angeschrieben und auf diese Möglichkeiten hingewiesen werden.
    Doch im bundesweiten Schnitt ist es der Hausarzt, der die Untersuchungen durchführt und zwar in 70 Prozent der Fälle, weshalb die Einigung zwischen Ärztekammer und Sozialversicherung auch so wichtig war.
    Denn der Österreicher ist ein Arztgeher.
    Zweimal pro Jahr taucht er als Patient in Ärztepraxen auf.
    Aus diesen im internationalen Vergleich häufigen Arztbesuchen lasse sich auch das geringe Interesse an gesunden Untersuchungen erklären, heißt es dazu beim Hauptverband.
    Die Vorsorgeuntersuchungen beim praktischen Arzt zielen auf Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von Zuckerkrankheit und bösartigen Neubildungen, also Krebs, ab.
    Auch eine Blutuntersuchung in einem medizinischen Labor kann in Anspruch genommen werden.
    Der praktische Arzt erhält von der Kassa 595 Schilling für diese Standarduntersuchungen.
    In Verdachtsfällen werden die Untersuchten zu Fachärzten oder an Kliniken weiter überwiesen.
    Aber die öffentlichen Untersuchungszentren bieten mehr.
    In Wien wird etwa jeder, der sich zu einer Vorsorgeuntersuchung anmeldet, einem Lungenröntgen unterzogen.
    Im neuen Florezdorfer Zentrum kommen noch Lungenfunktionstests, Gehörtests und ein Elektrokardiogramm dazu.
    Außerdem hat das Gesundheitsamt eigene Abendordinationen für Berufstätige eingerichtet.
    Mit alledem hofft man, auch Menschen zur Präventivuntersuchung bringen zu können, die keinen Dauerkontakt zu einem praktischen Arzt haben.
    Denn wer einen Hausarzt hat, wird bei Krankheitsverdacht ohnehin zu genaueren Tests weiter überwiesen.
    Wenn nur zwei Prozent der in Frage kommenden Bevölkerung im Bundesschnitt zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, so ist das alles in allem ein schwerer Missstand.
    Zum Vergleich, in Vorarlberg gehen zwischen 15 und 20 Prozent zur gesunden Untersuchung, also sieben bis zehnmal so viele wie im Bundesschnitt.
    In Vorarlberg kümmert sich ein privater Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin um diesen Sektor.
    Er koordiniert und schreibt gezielt Risikopatienten an.
    Die Untersuchungen erfolgen dann bei praktischen Ärzten oder Fachärzten.
    Haupterfolge der letzten Jahre, die Schlaganfälle sind um ein Viertel zurückgegangen, ähnlich verhält es sich bei Unterleibskrebs und Herzinfarkt.
    Das Vorarlberger Modell ist international viel beachtet.
    Die Weltgesundheitsorganisation hat das Musterländle in eine internationale Studie zum Vergleich der Vorsorgemedizin aufgenommen.
    Dass Vorarlberg ein Musterländle auf diesem Sektor ist,
    könnte freilich auch mit einer vom Bundesschnitt etwas abweichenden Patientenmentalität zusammenhängen, die sich freilich nicht statistisch erfassen lässt.
    Ein Beitrag von Manfred Gronsteiner war das und jetzt Kultur im Mittagsschanal.
    Dass Filmklassiker in neuen Kopien wieder in die Kinos kommen, ist nichts Neues.
    Auch Bearbeitungen und Kürzungen des alten Materials gehören dabei schon zum Gewohnten.
    Im Fall des alten Fritz-Lang-Stumm-Films Metropolis, der ab heute wieder in Österreich zu sehen ist, wird aber doch höchst umstrittenes Neuland beschritten.
    Der Südtiroler Komponist Giorgio Moroder, der etwa für die Filme Flashdance und Cat People die Musik komponiert hatte, bringt Metropolis in einer eigenwilligen Neufassung heraus.
    In einer teilweise farbigen Kurzversion, die mit lautstarker Discomusik begleitet wird.
    Mit einem kurzen Tonbeispiel daraus beginnt auch der Beitrag, den Hans Langsteiner zum Neustart von Metropolis gestaltet hat.
    Fritz Langs kühnexpressionistische Vision einer gigantischen Zukunftsstadt des Jahres 2000 als Rockmusical.
    Die gewiss krasseste, aber keineswegs erste Umarbeitung, die sich der aufwendigste Monumentalfilm der Weimarer Republik seit seiner Berliner Uraufführung im Februar 1927 gefallen lassen musste.
    Damals dauerte Metropolis noch knapp vier Stunden.
    Für den Export kürzte man etwa eine Stunde heraus und nahm an Metropolis auch erste inhaltliche Änderungen vor.
    Fritz Langs damalige Frau, Thea von Harbu, hatte ihr im Garten nämlich ein Drehbuch geschrieben, dessen verschlungene Handlungsfäden in eine, oft als präfaschistisch kritisierte, Versöhnung des tyrannischen Herrschers von Metropolis mit der lenkbaren Masse der Arbeiter mündete.
    Das Herz als Mittler zwischen Hirn und Hand, wie es im Film formuliert ist.
    In der Exportversion war das verwischt und entschärft, wobei die englische und die amerikanische Exportfassung noch zusätzlich voneinander abwichen.
    Enno Patalas, der Leiter des Münchner Filmmuseums, der Moroder filmhistorisch beraten hat, weist zum Thema Stummfilm-Original ein Lied zu singen.
    Was das Original eines Films ist, ist immer schwierig zu sagen.
    Und dann kommt noch hinzu, dass zur Stummfilmzeit
    immer mehrere Negative parallel montiert wurden aus unterschiedlichen Aufnahmen.
    Also damals wurden von vornherein zwei oder drei schon unterschiedliche Negative montiert und auch wenn man die verschiedenen Fassungen von Metropolis vergleicht, sieht man das in der einen Fassung in einer bestimmten Einstellung der
    Darsteller mit erhobenem Kopf zur Tür rausgeht und in der anderen Fassung geht er mit gesenktem Kopf in derselben Einstellung zur Tür hinaus.
    Also da ist es dann auch schon schwer zu sagen, was ist da original und was nicht.
    Merola hat für seine Neufassung auch in entlegenen Archiven geforscht und dem neuen Metropolis in der Tat ein paar verschollene Szenen einfügen können.
    Auch seine Philosophie klingt beim ersten Hören bestechend.
    Meine Philosophie ist, dass es einem Film von Fritz Lang mehr nützt, einem jungen Publikum mit aktueller Rockmusik gezeigt zu werden, als ihn in verschiedenen Fassungen in Museen herumzulegen.
    Schön und gut, nur einen auch nur einigermaßen authentischen Eindruck von Metropolis vermittelt Morodas Disco-Version nicht.
    Schon deshalb nicht, weil er den Film in falscher, nämlich zu schneller Vorführgeschwindigkeit von 24 statt 18 Bildern pro Sekunde zeigt und so das irrige Klischee vom Zappelkino der Stummfilm-Tage stützt.
    Auch sonst sprang Maroda mit dem Material mehr als frei um.
    Sein Film dauert nur knapp anderthalb Stunden, statt mehr als zweieinhalb, wie die in Umlauf befindlichen, noch einigermaßen authentischen Metropoliskopien.
    Elektronische Einfärbungen, Untertitel und eigenwillige Bildvergrößerungen verfremden Langs Arbeit zusätzlich, zum poppig-bunten Videoclip.
    Vieles läuft anders ab als bei Lang, einiges kommt überhaupt nicht mehr vor.
    Der Abstand zum Original lässt sich auch akustisch verdeutlichen.
    Hören Sie die Musik zur Zerstörung von Metropolis, zunächst in einem kürzlich rekonstruierten, authentischen Klaviersoundtrack von Erich Huppertz.
    So klang's also in den späten 20er Jahren.
    Und so tönt der Fall von Metropolis bei Moroder.
    Filmhistoriker wie Enno Patalas können sich dabei nur mit einem trösten.
    In roher Fassung haben natürlich x-mal so viele Leute jetzt gesehen, wie den Film Metropolis seit Beginn der Tonfilmzeit in aller Welt überhaupt gesehen haben.
    Und viele Leute, die ihn sonst auch nie zu sehen bekommen haben würden.
    Und die Leute sehen schon, glaube ich, was der Film in den 20er-Jahren gewesen ist.
    Davon kriegt man doch eine Ahnung.
    Und man merkt sehr deutlich, was Moroder dazu getan hat, was sich durch seine Bearbeitung verändert hat.
    Und das Interesse am Original wird durch die moroderische Fassung keineswegs zerstört, sondern eher noch geweckt.
    Also ich beobachte immer wieder, dass Leute, die von dem Film überhaupt erst gehört haben,
    Die morodersche Fassung, die Sie im Kino gesehen haben, dass die dann kommen, wenn Sie hören, da läuft also etwas, was dem Original näher ist und das sehen wollen.
    Und der Vergleich fällt meistens zugunsten der stummen Fassung aus.
    Moroders Metropolis könnte der einst selbst im Filmmuseum landen.
    Als Dokument einer Zeit, in der Meisterwerke der Filmkunst zum beliebigen Augenfutter für Discosüchtige Halbwüchsige verkommen konnten.
    Als Erinnerung an die ach so schicken 80er Jahre.
    Mehr über diese Neufassung von Metropolis können Sie übrigens heute Abend um 19.30 Uhr auf Österreich 1 hören, im Filmmagazin Synchrom.
    Zum Abschluss des Mittagsschannals gibt's aber jetzt noch Kurzmeldungen.
    Österreich.
    Im neu aufgerollten Wiener AKH-Prozess ist heute der frühere ITT-Generaldirektor Fritz Mayer in allen Anklagepunkten freigesprochen worden.
    Über Mayers Nachfolger Edmund Hainisch verhängte das Gericht eine bedingte Freiheitsstrafe von 20 Monaten.
    Hainisch wurde der Mitwirkung an Schmiergeldzahlungen schuldig erkannt.
    Von den anderen Anklagepunkten wurde er ebenfalls freigesprochen.
    Der Staatsanwalt hat dagegen Berufung und Nichtigkeit angemeldet.
    Im Fall Maier selbst erbart er sich Bedenkzeit.
    Die Zeugen hatten in dem Prozess ausdrücklich erwähnt, dass Maier nie an Besprechungen teilgenommen hat, in denen Provisionen vereinbart worden sind.
    Handelsminister Norbert Steger hat heute die Mineralölfirmen für kommenden Mittwoch zu einer Aussprache über die Versorgungslage bei Ofenheizöl eingeladen.
    In jüngster Zeit sind immer wieder Klagen über angebliche Versorgungsengpässe geäußert worden.
    Die Mineralölwirtschaft hat hingegen stets die gesicherte Versorgung betont.
    Hier besteht eine offensichtliche Diskrepanz, erklärt das Handelsministerium.
    Nach den Worten von ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf ist für die Volkspartei eine Aufhebung des Atomsperrgesetzes nur dann möglich, wenn die Koalitionsregierung gemeinsam in der Lage ist, neue Fakten für die friedliche Nutzung der Kernenergie und für die Inbetriebnahme des Kraftwerks Zwentendorf darzulegen.
    Wie Graf sagte, sei dies der einzige Weg, die Frage Zwentendorf in einer vernünftigen und seriösen Weise abzuhandeln.
    Anlässlich des heutigen Internationalen Frauentags hat die SPÖ-Bundesfrauensekretärin Ingrid Smeykal besonders für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen ein.
    Die ÖVP-Abgeordnete Marga Hubinek forderte Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation verheirateter Frauen, die im Berufsleben stehen.
    Anlässlich des Internationalen Frauentages veranstaltet ein Aktionskomitee heute Nachmittag einen Fackelzug in der Wiener Innenstadt.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Wenige Stunden nach einem Bombenanschlag auf ein Kaufhaus in Dortmund, bei dem acht Menschen zum Teil schwer verletzt wurden, sind in der vergangenen Nacht in Bochum, Essen und in Hamburg drei weitere Sprengkörper explodiert.
    Ein Anschlag galt der Gewerkschaftszentrale in der Bochumer Innenstadt.
    Zum Anschlag in Dortmund hatte sich gestern ein anonymer Anrufer im Namen einer Untergruppe der Terrororganisation Rote Armee Fraktion bekannt.
    Iran, Irak,
    Im sogenannten Golfkrieg hat das iranische Militärkommando heute die neuerliche Beschießung der Hafenstadt Basra im Süden des Iraks angekündigt.
    In einem Kommuniqué wurde das bevorstehende Bombardement als Vergeltung für irakische Angriffe auf zwei iranische Städte bezeichnet.
    Die Einwohner Basras werden wieder aufgefordert, die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen.
    Israel
    In Jerusalem ist ein Weltverband der Fremdenführer gegründet worden.
    Zum Vizepräsidenten wurde der Österreicher Gerhard Grone von der Wiener Handelskammer gewählt.
    Das Sekretariat des Verbands wird zunächst in Athen eingerichtet.
    Die Fremdenführervereinigung will vor allem eine internationale Zusammenarbeit gegen Pfusche anstreben und ferner eine gesetzliche Abgrenzung zwischen der Tätigkeit des Fremdenführers und des Reisebeteuers erreichen.
    Soweit die Meldungen, die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
    Meist stark bewölkt, vereinzelt nieseln, am Nachmittag örtlich Bewölkungsauflockerung, Nachmittagstemperaturen 4 bis 9 Grad.
    Ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes war das.
    Durch die Sendung hat sie Ilse Oberhofer geführt.
    Im Namen von Redaktion und Technik verabschiede ich mich.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter zum Wochenende
    Mitwirkende: Gmoser, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Hohe Warte, Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Urteile im AKH - Prozeß: Freispruch für ITT / Fritz Mayer
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Parlament [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Enquete zur Problematik der Bildschirmarbeitsplätze
    Einblendung: AK-Inspektor, Umwelthygieniker Manfred Haider
    Mitwirkende: Fuchs, Wolfgang [Gestaltung] , Haider, Manfred [Interviewte/r] , Anonym, AK - Inspektor [Interviewte/r]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Serie von Bombenanschlägen in BRD
    Mitwirkende: Peter, Markus [Gestaltung]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vor Wahlen in Westberlin
    Einblendung: Eberhard Diepgen, Werner Orlowski, Musik, Hans Apel
    Mitwirkende: Brandstätter, Helmut [Gestaltung] , Diepgen, Eberhard [Interviewte/r] , Apel, Hans [Interviewte/r] , Orlowsky, Werner [Interviewte/r]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Brennpunkt ( Bergarbeiterstreik in GB )
    Einblendung: Bergarbeiter John Griffith Jones, Anonym / streikende Frau
    Mitwirkende: Brandl, Hellfried [Gestaltung] , Jones, John Griffith [Interviewte/r] , Anonym, streikende Frau in Großbritannien [Interviewte/r]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Forderungen italienischer Feministinnen für internationalen Frauentag
    Mitwirkende: Gallus, Rolf [Gestaltung]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal - Panorama: Boff - Buchbesprechung
    Mitwirkende: Bauer, Dolores [Gestaltung]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Gesellschaft ; Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gesundenuntersuchungen künftig bei praktischem Arzt
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Gestaltung]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Stummfilm - Klassiker "Metropolis" durch Pop - Komponisten Giogio Moroder
    Einblendung: Filmmusikausschnitt, Enno Patalas, Giorgio Moroder, "Originalmusik", Queen
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Moroder, Giorgio [Interviewte/r] , Patalas, Enno [Interviewte/r]
    Datum: 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Film ; Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1985.03.08
    Spieldauer 00:59:41
    Mitwirkende Oberhofer, Ilse [Moderation]
    Bachmair, Udo [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1985.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-850308_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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