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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Ich würde eine Exportgenehmigung erteilen.
aber nicht so sehr deswegen, weil ich überzeugt bin, dass man mit gutem Gewissen aus wirtschaftlichen Gründen Ja sagen könnte, sondern weil ich den Herren bei Steuerteimler Buch und in der CA gerne die Nagelprobe ablegen lassen möchte, was da wirklich hinter diesem angeblichen möglichen Geschäft mit Marokko dahinter ist.
Staatssekretär Holger Bauer über das Thema der Woche Steier kürasiere nach Marokko.
Auch in diesem Mittagsschornal, durch das sie Louis Glück führt, gibt's Stellungnahmen zur Diskussion um das Waffengeschäft, vorwiegend freiheitliche und vorwiegend kritische.
Neben Bauer schießt sich auch sein Parteichef Steger auf Management und Aufsichtsrat von Steier Daimler-Puch ein.
Zum selben Thema auch eine Presseschau und, wie ich soeben erfahre, auch eine Mock-Stellungnahme.
Die ÖVP ist klipp und klar dafür.
Das weitere Programm, Bernd Lötsch über Heimburgs Zukunft, Regierungskrise in Portugal, Deutschland reißt sein großes Windkraftwerk an der Elbe wieder ab, Japans Kabuki-Theater bei den Wiener Festwochen und dazu das Wetter in den kommenden Tagen.
Morgen ist ja ein Feiertag für viele, beginnt ein verlängertes Wochenende.
Vorerst aber Nachrichten von und mit Christian Auer und Rosmarin Fraundorfer.
ÖVP-Steuersprecher Otto Keimel hat Finanzminister Franitzki vorgeworfen, in der Diskussion um eine Reform bewusst die Unwahrheit gesagt zu haben.
Franitzki hatte gestern in der Bundesratssitzung gemeint, die Steuervorschläge der ÖVP bedeuteten einen Einnahmenausfall für den Bund in Höhe von 30 Milliarden Schilling.
Keimel meinte, dies sei unrichtig und, da die ÖVP-Steuerpläne bereits mehrfach diskutiert worden seien, auch bewusst unwahr.
Staatssekretär Holger Bauer hat Verständnis für Wünsche nach einer Steuerreform geäußert.
Eine derartige Reform ist jedoch nach Ansicht Bauers auch bei günstiger Wirtschaftsentwicklung frühestens 1987 und auch dann nur in geringem Ausmaß möglich.
Der Staats- und Regierungschef von Kenia, Arap Moi, trifft heute zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Österreich ein.
Schwerpunkte der Gespräche mit Bundespräsident Kirschschläger und Regierungsmitgliedern werden die verstärkte wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Österreich und Kenia sein.
Unter anderem wird seit Jahren über den Verkauf von Steyr Traktoren verhandelt, doch konnte bisher keine Einigung erzielt werden.
Vereinte Nationen.
Trotz internationaler Hilfe hat sich die Lebensmittelversorgung der afrikanischen Bevölkerung weiter verschlechtert.
Nach einem Bericht des UNO-Amtes für Hungerhilfe steigt vor allem im nördlichen Teil Afrikas die Zahl der Hungertoten.
Insgesamt kann der Nahrungsmittelbedarf dank der zugesagten Hilfslieferungen vorläufig noch gedeckt werden.
Die UNO-Experten erwarten aber noch große Probleme beim Wiederaufbau der Landwirtschaft und in den Bereichen Hygiene und Wasserversorgung.
USA.
Weltweit werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 150 Millionen Kinder unter 15 Jahren zu Schwerstarbeit in Bergbau und Industrie eingesetzt.
Der Leiter des Büros für Gesundheit am Arbeitsplatz, El Batawi, erklärte in Pittsburgh, besonders betroffen seien die Kinder in der Dritten Welt und in teilindustrialisierten Ländern.
Sie müssen unter ähnlichen Bedingungen arbeiten wie die Kinder in Europa im 18.
Jahrhundert.
Andererseits wies der WHO-Beamte darauf hin, dass die Abschaffung der Kinderarbeit in vielen Ländern Probleme bringe.
So sind etwa in Indien die arbeitenden Kinder oft die gesündesten, weil sie zu essen erhalten.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland ist im Mai um mehr als 100.000 auf knapp 2,2 Millionen gesunken.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg hat sich die Arbeitslosigkeit damit von 9,3 Prozent im April auf 8,8 Prozent verringert.
Der Chef der deutschen Arbeitsmarktbehörde Heinrich Franke meinte, der Rückgang sei nur jahreszeitlich, nicht konjunkturell bedingt.
Portugal.
Die seit Tagen erwartete Regierungskrise ist offen ausgebrochen.
Die rechtsliberale Sozialdemokratische Partei hat die mit den Sozialisten eingegangene Koalition zwei Jahre nach ihrer Bildung gekündigt.
Die Koalitionsvereinbarung endet mit 13.
Juni.
Am Tag vorher wird in Lissabon der Beitritt Portugals zur Europäischen Gemeinschaft unterzeichnet werden.
Die von den Sozialdemokraten gestellten Bedingungen für eine Fortführung der Koalition wurden von den Sozialisten als unannehmbar zurückgewiesen.
Portugal, USA.
Der amerikanische Außenminister Schulz ist zur Frühjahrstagung der NATO-Außenminister in Lissabon eingetroffen.
Bei der morgen beginnenden zweitägigen Konferenz wird voraussichtlich die Diskussion um die amerikanischen Pläne für ein Weltraumverteidigungssystem im Mittelpunkt stehen.
Der Senat in Washington hat vier von den oppositionellen Demokraten eingebrachte Kürzungsvorschläge für das Forschungsprogramm von Weltraumwaffen mit großer Mehrheit abgelehnt.
Präsident Reagan hat für das kommende Jahr 3,7 Milliarden Dollar für diesen Zweck beantragt.
Iran, Irak.
Die iranische Hauptstadt Teheran ist heute früh neuerlich von der irakischen Luftwaffe bombardiert worden.
In der Stadt waren sechs Explosionen zu hören.
Dabei kamen mindestens zwei Menschen ums Leben.
Die Luftangriffe halten nun schon seit elf Tagen an.
Großbritannien.
Im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International in 40 Ländern mehr als 1500 Todesurteile vollstreckt worden.
Allein im Iran gab es 660 Hinrichtungen, in China fast 300.
In Südafrika wurden 111 farbige und drei weiße hingerichtet.
Die tatsächliche Zahl der Exekutionen dürfte wesentlich größer sein, weil in den angegebenen Zahlen Hinrichtungen ohne vorheriges Gerichtsverfahren nicht enthalten sind.
Österreich.
Die Autofahrerorganisationen treten angesichts der Preislage auf dem internationalen Ölmarkt vehement für die Senkung der Treibstoffpreise ein.
Der ÖAMTC appelliert an die Regierung, ihre Eigentümerrechte in der Mineralölverwaltung wahrzunehmen und eine Preissenkung bis zu 30 Groschen pro Liter durchzusetzen.
Der Arbe ruft vor allem die Sozialpartner auf, den Benzinpreisen verstärktes Augenmerk zu schenken.
Seiner Ansicht nach wäre eine Preisreduktion um 20 bis 30 Groschen pro Liter möglich.
Nach einem Auffahrunfall zweier LKWs auf der Westautobahn im Gemeindegebiet von Strengberg im Bezirk am Stetten wurde in der Nacht auf heute die Fahrbahn in Richtung Salzburg in einen Biersee verwandelt.
Ein Lastkraftwagen war mit etwa 100 Kilometern pro Stunde auf einen vor ihm fahrenden Getränketransporter aufgeprallt.
Etwa 600 Kisten Bier wurden auf die Fahrbahn geschleudert und zertrümmert.
Verletzt wurde niemand.
Ein Biersee also fast so groß wie der Schliersee.
Zwölf Uhr und acht Minuten ist es jetzt.
Morgen ist Fronleichnam.
Für viele beginnt ein verlängertes Wochenende mit vier Tagen.
Deshalb habe ich jetzt Sprechverbindung mit Walter Sobiczka, unserem Meteorologen auf der Wiener Hohenwarte.
Derzeit ist es ja wunderschön.
Frage, bleibt es diese vier Tage so schön?
Nicht ganz.
Derzeit bestimmen Hochdruck, Einfluss und Warmluftzufuhr weitgehend das Wetter in Österreich.
Das sieht man auch an den Wettermeldungen von heute 12 Uhr.
Wien, Heiter 26 Grad, Eisenstadt wolkenlos 26 Grad, Südostwind mit 10 Kilometer pro Stunde, Linz, Heiter 24 Grad.
Salzburg-Heiter 26°C, Innsbruck-Heiter 20°C, Bregenz stark bewölkt 24°C, Graz-Heiter 24°C und ebenso auch Klagenfurt-Heiter 24°C.
Derzeit wie gesagt sehr schönes, überwiegend schönes Wetter in Österreich und sehr warmes Wetter.
Das wird auch morgen und am Freitag überwiegend so sein, vielfach sonniges Wetter.
Am Nachmittag und Abend jedoch örtlich Gewitterbildungen.
Besonders im Bergland und im Westen, also vor allem bei Hochgebirgstouren, sollte man darauf Bedacht nehmen und vorsichtig sein.
Diese warme Südwestströmung wird aber nicht das ganze Wochenende dann andauern.
Es wird am Wochenende die Strömung auch festdrehen.
Damit kommen etwas feuchtere und etwas kühlere Luftmassen in den Alpenraum herein.
Es wird am Wochenende veränderlich bewölkt sein, nur noch kurze sonnige Abschnitte und auch einige teils gewittrige Strichregen geben.
Die Tageshöchsttemperaturen werden dann, die morgen noch, die Tageshöchsttemperaturen werden morgen und am Freitag noch
bis 29 oder 30 Grad erreichen und dann am Wochenende auf Werte zwischen 17 und 25 Grad, wobei die etwas höheren Werte im Osten und im Süden zu erwarten sein werden, zurückgehen.
Also am Wochenende selber dann nicht mehr ganz so schön wie morgen und übermorgen, wobei man auch morgen und am Freitag berücksichtigen sollte, dass doch einige Gewitter zu erwarten sind.
Also Bergsteiger sollten vorsichtig sein.
Vielen Dank, Herr Dr. Sobiszka.
Wiederhören.
Jetzt ist es also 12.10 Uhr, Innenpolitik.
Steyr-Daimler-Puch will also etwa 50 Kürassierpanzer an die marokkanische Armee verkaufen.
Das Geschäft, das nach verschiedenen Angaben einen Umfang von einer halben bis zwei Milliarden Schilling hat, muss von der Regierung genehmigt werden.
Kanzler, Innen-, Außen- und Verteidigungsminister entscheiden.
Diese Entscheidung wird in der nächsten Zeit erwartet.
Neben den juristischen Erwägungen, dem Waffenexportgeschäft, das die Ausfuhr in Krisenregionen verbietet, und neben moralischen Erwägungen spielen wirtschaftliche eine Rolle.
Das Finanzministerium prüft diesen Aspekt, denn wenn der Deal ein Flop wird, zahlt es der Steuerzahler.
In diesem Zusammenhang sind Management und Aufsichtsrat von Steyr in den letzten Tagen von Regierungsseite kritisiert worden, unter anderem mit dem Argument, man produziere dort am Markt vorbei.
Auch der Staatssekretär im Finanzministerium, Holger Bauer von der FPÖ, gibt sich skeptisch bis kritisch.
Gisela Hopfmüller telefonierte am Vormittag mit ihm.
Herr Staatssekretär Bauer, wäre für Sie als Staatssekretär im Finanzministerium eine bessere Entscheidung ein politisches Nein zu sagen oder ein wirtschaftliches Ja?
Ich würde eine Exportgenehmigung erteilen.
aber nicht so sehr deswegen, weil ich überzeugt bin, dass man mit gutem Gewissen aus wirtschaftlichen Gründen Ja sagen könnte, sondern weil ich den Herren bei Steuerteimler Buch und in der CA gerne die Nagelprobe ablegen lassen möchte, was da wirklich hinter diesem angeblichen möglichen Geschäft mit Marokko dahinter ist, und weil es mir zum Zweiten
neutralitätspolitisch vertretbar erscheint.
Ich stütze mich bei dieser meiner Meinung auf die Stellungnahme des Außenministeriums.
Höre, dass der Verfassungsdienst im Bundeskanzleramt nichts gegen diese Auffassung des Außenministeriums einzuwenden hat.
Und auf die Tatsache, dass wir schon einmal nach Marokko geliefert haben.
Und wenn ich von einer Nagelprobe für die Verantwortlichen spreche, dann möchte ich in dem Zusammenhang darauf hinweisen,
das Steyr-Daimler-Buch im letzten Jahr ja für rund 1.400 Panzerexportgenehmigungen erhalten hat.
Exportiert wurden nach eigenen Angaben von Steyr-Daimler-Buch rund 70, also 1.400 Möglichkeiten und 70 wurden realisiert.
Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass sich das jetzt wieder so abspielen könnte und die verlangte Ausfallhaftung von 1,9 Milliarden Schilling, falls man die Exportgenehmigung nicht erteilt, nur ein gekonter Umweg ist, um an Budgetmittel heranzukommen.
Ich möchte niemanden verdächtigen, wirklich nicht, aber ich möchte auch niemanden eine Ausrede liefern, die dahingehend lauten könnte,
Wir könnten ja wunderschöne schwarze Zahlen schreiben, also positiv bilanzieren, wenn man uns nur liese und mit diesem Hinweis vor die Öffentlichkeit und auch vor die eigene Belegschaft.
Das heißt, die Argumentation des Managements von Steyr Daimler Buch ist für Sie nur ein Alibi?
Sie melden heftige Bedenken an gegen die Geschäftsführung, gegen das Management dieser Firma?
Nein, das tue ich nicht.
Ich möchte es nur einmal wirklich schwarz auf weiß sehen.
Ich möchte, wie gesagt, diese Nagelprobe ablegen lassen.
Weil, schauen Sie, beim letzten Marokko-Geschäft im Jahre 78, 79,
wurden zwar Panzer geliefert, aber sie sind zum Teil bis heute nicht bezahlt.
Und meinen Informationen nach steht bei dem jetzt angeblich möglichen Geschäft noch nicht einmal fest, um wie viel Stück es sich handelt.
Steht noch nicht fest, ob alt oder neue Panzer.
Und es stehen vor allem
Zahlungsmodalitäten nicht fest.
Und die sind ja ganz was Wesentliches bei einer Lieferung an eine Adresse, die die alte Lieferung noch nicht bezahlt hat.
Hier wird ganz wesentlich mal zu prüfen sein, wer das Exportrisiko erträgt.
Das Exportrisiko kann man absichern bei der Kontrollbank.
Wenn es daneben geht, zahlt die Kontrollbank und damit indirekter Steuerzahler.
Wenn es die CA übernimmt, so wie beim letzten Mal,
wird, so fürchte ich, letztendlich auch der Steuerzahler bezahlen.
Wenn Steuer Daimler Buch übernimmt und es schlagend wird, wird es wieder der Steuerzahler zahlen.
So wie es aussieht daher, wird man darauf achten müssen, ob man jemanden findet, der dieses Exportrisiko außerhalb dieses staatlichen oder quasi staatlichen Bereichs übernimmt.
Aber wenn ich die Exportgenehmigung von vornherein nicht erteile, dann wird ja behauptet werden, wir hätten einen guten
Vertrag zustande gebracht, wenn man uns die Exportgenehmigung gegeben hätte.
Nur man hat mit uns ja gar nicht verhandelt, weil der Verhandlungspartner sagte, wozu soll ich jetzt Wochen und Monate lang mühsam verhandeln, Konditionen erarbeiten, wenn ich gar nicht weiß, ob dann letztendlich dieses Geschäft aufgrund fehlender, nicht erteilter Exportgenehmigung gar nicht zustande kommt.
So wird mir wenigstens berichtet, dass das so gesehen wird von allfälligen Verhandlungspartnern.
Das heißt, Sie treten also klar und deutlich dafür ein, die Exportgenehmigung zu erteilen.
Glauben Sie, dass die wirtschaftlichen Argumente, die Sie dafür angeführt haben, schwerer wiegen als die neutralitätspolitischen Bedenken, die ja doch von verschiedenen Seiten her bestehen?
Aufgrund gewisser Erfahrungen und Befürchtungen würde ich sagen, ja, ihr kriegt diese Exportgenehmigung, wenn das Exportrisiko, also das
nicht, so wie beim letzten Mal, nicht vertragsgemäß bezahlt wird, weder direkt noch indirekt die Republik trägt.
Ich halte die Erteilung der Exportgenehmigung für vertretbar, aufgrund der Stellungnahme des Außenministeriums, aufgrund des Umstandes, dass meine Information nach der Verfassungsdienst beim Bundeskanzleramt hier keine anderweitige Auffassung vertritt.
Und aufgrund des Umstandes, dass wir schon einmal nach Marokko geliefert haben.
Ich persönlich fürchte, dass die Nagelprobe zu Ungunsten von Steyr-Daimler-Buch ausgehen wird.
Aber das ist eine Befürchtung, die ja vielleicht dann nachfolgend zerstreut werden kann.
Soweit also Holger Bauer, Franz Franziskis Staatssekretär, die Fragen stellte, Gisela Hopfmüller.
Bauers Parteichef, FP-Obmann, Vizekanzler und Handelsminister Norbert Steger hat heute bei einer Pressekonferenz in Wien ebenfalls zum Steuerantrag auf Auswahlgenehmigung der sogenannten Kettenfahrzeuge Stellung genommen.
Steger kennt schon die Kalkulationsunterlagen der Firma und hat massive Bedenken, Herbert Tuta berichtet.
Erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der umstrittenen, geplanten Panzerlieferungen von Steyr Daimler Buch an Marokko, äußerte heute Vizekanzler und Handelsminister Norbert Steger.
Er will, dass der heimischen Waffenschmiede genau auf die Finger geschaut wird.
Ich halte es davor mit dem Bundeskanzler, man muss die Wirtschaftlichkeit prüfen.
Wenn es wahr ist, dass die Panzer das Stück um zwei Millionen Schilling kaufen wollen,
dann zweifle ich sehr an der Wirtschaftlichkeit.
Ich sage, wenn es weiß.
Gebrauchte vom Bundesheer.
Dann schaut vieles anders aus.
Ich bin immer sehr ein Betrachter so einer Aktion vom Wirtschaftlichkeitsprinzip.
Da interessieren mich zwei Dinge.
Erstens, was wollen die wirklich haben?
Zweitens, um welchen Preis?
Und drittens, wie wollen sie es zahlen?
Erstens scheint sich abzuzeichnen, dass sie gebrauchte Panzer wollen.
Da wird es wenig neue Produktion in Steyr damit geben.
Zweitens scheint sich abzuzeichnen, dass sie es fast geschenkt haben wollen.
Und drittens scheint sich abzuzeichnen, dass sie eine Kreditfinanzierung wollen.
Alle drei Punkte zusammen müssen jedenfalls dringend geprüft werden, denn Geschäft ist es dann für Österreich keines.
Ihm, Steger, ist auch schleierhaft, wie Steueraufsichtsratspräsident und CA-Generaldirektor Hannes Androsch auf 1,9 Milliarden Schillen Ausfallshaftung kommt, die dieser für den Fall gefordert hatte, dass das Marokko-Geschäft am politischen Einspruch scheitert.
Steger berichtete, ein neuer Cuirassier werde international mit etwa 20 Millionen Schilling offiziell angeboten, dann aber in der Praxis auf 10 bis 15 Millionen Schilling heruntergehandelt.
Sollte Steyr die 1,9 Milliarden Schilling wirklich erhalten, so würde die Republik Österreich 38 Millionen Schilling je nicht verkauftem Cuirassier auf den Tisch des Hauses blättern, also etwa doppelt so viel, wie nach Stegers Informationen international für den neuen Panzer gezahlt würde.
Gelinde gesagt Skepsis also bei der Freiheitlichen Partei, was das Panzergeschäft von Steyr-Daimler-Puch mit Marokko betrifft.
Positiv, das habe ich schon angekündigt, dürfte sich die Volkspartei in dieser Frage verhalten.
ÖVP-Obmann Alois Mock gab am Vormittag eine Pressekonferenz und jetzt hat sich Kollege Manfred Steinhuber gemeldet.
Er berichtet über Mocks Aussagen zu diesem Thema.
Ein klares Ja ohne jedes Aber gibt es von der ÖVP zum geplanten Panzerexport nach Marokko.
ÖVP-Obmann Alois Mock begründet diese Haltung so.
Die Haltung des Herrn Ministers Bleches ist völlig unmöglich aus parteipolitischen und ideologischen Affinitäten und Bindungen zur Polisario hier den Export zu verhindern.
Nach dem Waffenexportgesetz ist das eine rein politische Entscheidung der Bundesregierung.
Es ist unmöglich, die Produktion einerseits zu erlauben und dann bei jeder Gelegenheit ideologisch motivierte Ausreden zu finden und diesen Export zu verhindern.
Ich stehe hier eindeutig auf der Seite der 15.000 Arbeitnehmer der Steirer Buchwerke.
Man kann das nicht wiederholen, was mit Chile passiert ist, wo drei Minister die Zustimmung geben, dann die Panzer jahrelang auf der Halde stehen, ein Unternehmen Milliarden Schillinge verliert.
Man erwartet, dass das vom Steuerzahler ausgeglichen wird.
So eine Politik kann man nicht machen.
Wir haben mitgestimmt bei der Verschärfung des Waffenexportgesetzes.
Die Regierung soll es korrekt anwenden, aber nicht mit den ideologischen Motiven, wie das der Herr Minister Blecher macht und seinerzeit der Minister Lanz gemacht hat.
Soviel zum Thema Panzerexporte von der ÖVP und damit zurück an Louis Göck.
Manfred Steinhober hat berichtet aus der ÖVP-Zentrale und wir haben zu all dieser Kritik, speziell von freiheitlicher Seite, aber in den letzten Tagen auch von sozialistischer Seite, am Management von Steyr-Daimler-Puch, natürlich den Generaldirektor Hans Michael Malzacher ersucht, ob er nicht dazu im Radio Stellung nehmen mag.
Er hat das aber abgelehnt.
Wir runden deshalb die Berichterstattung zum Thema Steyr-Panzerexporte mit einer Presseschau ab.
Im Kurier sieht Hans Rauscher nur zwei Lösungsmöglichkeiten für das Panzertil Elmar.
Entweder weg mit dem Waffenexportgesetz und zynisch an jeden liefern, der zahlt.
Oder Steyr schafft es, ohne Waffenexport zu überleben und gleichzeitig die Bedürfnisse des Bundesheeres zu erfüllen.
Letzteres sei unendlich schwer, reimt Rauscher ein.
Aber selbst in Anerkennung dieser Tatsache werde man den Eindruck nicht los, Steier habe sich in den vergangenen Jahren zu sehr auf die Panzer verlassen und die Umstrukturierung des Konzerns zu Lachs vorangetrieben.
Der Kurierkommentator weiter.
Einen entscheidenden politischen Fehler hat jedoch CA-Direktor Androsch begangen, indem er versuchte, die Regierung allzu massiv unter Druck zu setzen.
Wenn wir nicht exportieren dürfen, wollen wir 1,9 Milliarden als Ersatz.
Diese Taktik ist offenbar einmal zu oft angewendet worden, wie aus den scharfen Reaktionen von Sinovac und Finanzminister Franetzki hervorgeht.
Das Marokko-Geschäft dürfte nicht genehmigt werden.
Aber noch schlimmer.
Die Genehmigung des Milliardenpaketes für die CA-Betriebe, wovon Steyr ein großer Brocken ist, wurde auf den Herbst verschoben.
Begründung?
Wir wollen zuerst Konzepte sehen.
Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung bezeichnet Herbert Lackner das Marokko-Geschäft als sowohl wirtschaftlich als auch politisch fragwürdig.
Bei Steyr hat man allen Grund, nach Ausreden zu suchen, wenngleich auch selten eines so durchsichtig war wie die Marokko-Karte, die man jetzt spielte.
Die traurigen Tatsachen bleiben unübersehbar.
Etwa jene, dass die Bundesregierung allein im Vorjahr den Export von 1380 Panzern genehmigte, aber nur einige tatsächlich verkauft wurden.
Oder, dass Steyr in den vergangenen Jahren die Ministerunterschriften für fast 4000 zu exportierende Panzer bekam, ohne sie verkaufen zu können.
Antragseinreichung als Volkssport.
Und an den jetzigen 50 Stück soll das Wohl und Wehe des Konzerns hängen?
Das Steuermanagement müsse umdenken, fordert der Kommentator der Arbeiterzeitung.
Es sollte sich überlegen, welche Produktion tatsächlich Zukunft hat und nicht in regelmäßigen Abständen für unnötige innenpolitische Wirbel sorgt.
Das wäre man der österreichischen Wirtschaft, vor allem aber den eigenen Arbeitnehmern, schuldig.
In den Salzburger Nachrichten vermutet Ronald Barazon die Ursache der Panzerprobleme in dem Umstand, dass Steyr keine Panzer liefern dürfe, wenn der Abnehmer die Geräte benötige.
Die Regierung kann sich also ihre politischen Kunststücke sparen und auch die Frage ungeklärt lassen, ob Marokko heute ein friedliches Land ist oder ob es morgen wieder in einen Bürgerkrieg verstrickt sein wird.
Entweder man erzeugt Panzer, dann muss man sie auch den Nachfragern verkaufen, oder, und das ist sicher eine sehr respektable Entscheidung, man erzeugt keine Panzer.
Was zurzeit geschieht, ist eine lächerliche Farce.
Das erste Hauptthema im Mittagsschornal waren also die Panzerexporte.
Wir haben zuletzt eine Presseschau zu diesem Thema gebracht.
Es ist jetzt 12 Uhr 23.
Wir kommen vorerst ins Ausland.
In Portugal gibt es wieder einmal eine Regierungskrise.
Das ist mehr die Regel als die Ausnahme in einem Land, das in den Jahren seit der Revolution der Nelken 1974 immerhin durchschnittlich pro Jahr ein Kabinett verbraucht hat.
Zuletzt hat man es zum ersten Mal mit einer Art großer Koalition versucht.
Die Sozialisten und der Ministerpräsident Mario Soares gingen ein Bündnis mit den in Portugal eher rechtsliberalen Sozialdemokraten ein.
Bei denen hat aber vor kurzem ein neuer Mann das Steuer übernommen, Aníbal Cavaco Silva, der die Koalitions-Ehe mit den Linken platzen lassen will und mit den Christdemokraten zusammengehen möchte.
Mit dem formellen Koalitionsbuch lässt man sich aber bis Mitte Juli Zeit, bis nach der Unterzeichnung des EG-Beitrittsvertrages.
Offen ist aber nicht nur der künftige Premierminister in Portugal, sondern auch der Staatspräsident Marios Soares will Nachfolger des amtierenden Ramalho Ianis werden.
Die Wahl ist noch heuer.
Ursache der instabilen Innenpolitik Portugals ist die permanente Wirtschaftskrise im sogenannten Armenhaus Europas.
20 Prozent Arbeitslosigkeit, 30 Prozent Inflation, 13 Milliarden Dollar Auslandsschuld.
Die Wirtschaftsleistung sinkt Jahr für Jahr.
Robert Gerhardt berichtet.
Genau in einer Woche, am Mittwoch, wird in Lissabon ein Feuerwerk gezündet.
Staatspräsidenten und Regierungschefs aus Europa haben sich zum Festakt angesagt.
Sie wollen feierlich den Beitrittspakt zum gemeinsamen Markt unterzeichnen.
Portugal wird Mitglied Nummer 11.
Doch große Freude kommt nicht auf, denn heilloses Durcheinander herrscht im kleinen Land am Atlantik.
Das Regierungsbündnis brach auseinander, die Sozialdemokraten ziehen sich zurück und lassen die Sozialisten von Premier Mario Suárez allein.
Motto nach uns die Sintflut.
Die alte Seefahrernation hat wieder einmal eine Krise.
Nichts Neues, für das sich politisch der Apathie hingebende folgt.
Genau zwei Jahre hielten die Sozialisten von Mario Suárez und die rechtsliberalen Sozialdemokraten unter wechselnder Führung den Pakt.
geschlossen am 4.
Juni 1983, damals in der Überzeugung, die patriotische Pflicht zwinge zu einem Bündnis.
Genannt wurde es Blocke Central, der zentrale Block zur gemeinsamen Bewältigung der schweren Probleme, mit denen sich das kleine 10-Millionen-Volk der Portugiesen herumplagt.
Es ist weiterhin Armenhaus Europas, mit inzwischen neun Regierungen nach neun Jahren Demokratie, die aus der weltweit gefeierten Revolution der Nelken entstand.
Bis heute blieb das politische System schwach.
Ursache Unfähigkeit, Unerfahrenheit und Eitelkeit der politischen Führung.
Eine Clique von etwa 200 Seniores Doctores, meist Wortgewandte, oft geschwätzige Advokaten, bestimmt das Los der einst so großen, die Weltmeere beherrschenden Seefahrernation.
Seit langem steckt sie in einer tiefen, die Menschen traurig und passiv machenden Krise.
Auch eine Krise der Identität.
Ein nationales, seelisches Unglück prägt dieses so sanftmütige Volk.
Ab Mitte der nächsten Woche liegt also wieder einmal alles beim Präsidenten General Ramaloyanis.
Er kann vorgezogene Neuwahlen ausschreiben lassen, eine Übergangsregierung einsetzen oder mit einem Minderheitskabinett weiterwurschteln lassen.
Die Sozialdemokraten ziehen Leine.
Bei Marius Zuanis fühlten sie sich niemals wohl.
Der möchte Präsident der schlingenden Republik werden, doch seine bisherigen Bündnispartner wollen das mit allen Mitteln vermeiden.
Daher der Bruch.
Sie setzen jetzt auf den rechten Christdemokraten, Professor Freitas Douamadal.
Er kehrt aus politischer Reserve zurück, soll nun auf den Schild gehoben werden als Retter der Nation.
Jetzt wird der Ruf nach harter Hand wieder laut.
Sieger sind derzeit die Kommunisten.
Sie verlangten schon seit Monaten Regierung auf die Straße, Neuwahlen zur Überwindung der Krise.
Doch immer weniger glauben, mit Neuwahlen zu Lösungen zu kommen.
Alle politischen Möglichkeiten der Demokratie wurden schon ausprobiert.
Rechtsblock, Block der Mitte, Minderheitsregierung, provisorische Regierungen, Regierungen des Präsidenten.
Bei ihm liegt es nun, die Wunderformel für Portugal zu finden.
Viel Zeit bleibt dem bedächtigen General allerdings nicht.
Ab Mitte Juli ist der Präsident nur noch Performer.
Dieser Beitrag von Robert Gerhardt aus Lissabon war sozusagen der Halbzeitpfiff unseres Journals.
Wir machen jetzt eine kleine Musikpause.
Zwischendurch möchte ich Ihnen sagen, was Sie in der zweiten Schnallhälfte noch erwartet.
Folgende Beiträge.
Drei aus dem Ausland zunächst.
Deutschland ausführt das große Windkraftwerk.
Großbritannien, Spätfolgen des Bergarbeiterstreiks.
Ungarn, die Kriminalität nimmt zu.
Und dann noch zwei Berichte aus Österreich.
Ein Gespräch mit Bernd Lötsch, dem Umweltwissenschaftler, über den Stand der Diskussionen, über die Zukunft des Heimburg-Kraftwerksprojektes.
Und bei den Wiener Festwochen gastiert das Kabuki-Theater aus Japan.
Untertitel der Amara.org-Community
12 Uhr 30 ist es bald.
Unser nächstes Stichwort heißt Grobian.
Das hat nichts mit einem Grobian zu tun, sondern ist die Abkürzung für große Windanlage.
In den 70er Jahren haben Deutschlands damals regierende Sozialdemokraten den Plan gefasst, ein Windkraftwerk zu bauen.
Zu dieser Zeit wogte die Debatte um die Atomkraftwerke prokt auf etwa und man wollte sich nicht vorwerfen lassen, dass man nicht auch alternative Methoden der Stromerzeugung wenigstens probiert.
So entstand an der Elbe für mehr als 600 Millionen Schillen das größte Windrad der Welt, 150 Meter hoch.
Nun hatte er inzwischen christdemokratische Forschungsminister entschieden, den Grovian wieder abzureißen.
Für Hans Riesenhuber ist die große Windanlage ein großer Reihenfall.
Alles in allem ein ziemlich windiges Projekt, Michael Kerbler berichtet.
Sie heißt Grovian und schreibt sich mit einem W wie Wind.
Und den Wind will man dem Windkraftwerk an der Nordsee im kommenden Jahr für immer aus den rissig gewordenen Rotorblättern nehmen.
Material und wahrscheinlich auch Konstruktionsfehler sind mit Schuld daran, dass die Riesenwindmühle in der Narbe ein Einfamilienhausplatz hätte, abgerissen wird.
Nicht weniger als 630 Millionen Schilling hat diese Anlage gekostet, die an der schleswig-holsteinischen Seite der Elbmündung steht.
Schon diese enormen Kosten zeigen es.
Growian war zweifellos ein bundesdeutsches Prestigeprodukt, das sich wie viele andere deutsche Energieanlagen auch zuallererst dadurch auszeichnet, dass es in erster Linie groß ist.
Schon in der Planungsphase, die zeitlich mit dem Höhepunkt der Auseinandersetzung um die Kernenergie im Jahr 1977 zusammenfiel, warnten Techniker vor den Dimensionen der Mammutmaschine.
Sie sahen die Gefahr, dass bei einem Scheitern der Grovian die gesamte Windenergienutzung in Verruf geraten könnte.
Kritiker des Projektes, wie etwa Atomkraftbefürworter, die die geringe Energieausbeute bemängelten, aber auch Kernkraftgegner, die im Grovean nur ein Alibiobjekt der Stromwirtschaft sahen, fühlen sich nun gleichermaßen bestätigt.
Forschungsminister Heinz Riesenhuber von der CDU ließ gestern jedoch die Öffentlichkeit wissen, dass die Stilllegung der Windmühle keine Absage an Großanlagen solcher Art bedeute.
Theoretisch könnte die GroVian repariert werden.
Von Seiten der Betreiber, dreier deutscher Elektrizitätsversorgungsunternehmen, wird allerdings auf die enormen Reparaturkosten verwiesen.
An die 70 Millionen Schilling würden Sofortmaßnahmen verschlingen, eine Generalsanierung sogar 210 Millionen Schilling kosten.
Diese Beträge wollen die vom unrentablen Projekt enttäuschten Manager nicht mehr in das Geschäft mit dem Wind stecken.
Wichtiger als die Energieausbeute war es für die Fachleute, aus den aufgetretenen Fehlern lernen zu können.
Man musste im Winter mit frierendem Kondenswasser fertig werden, heißgelaufene Kugellager abkühlen und die Wirkung der bedrohlichen Fliehkräfte, die auf die Aufhängung am 380 Tonnen schweren Trägerkopf wirkten, berechnen.
Die so gesammelten Erfahrungen sollen ein Nachfolgeprojekt der Grovian 60 einfließen.
Diese Windenergieanlage, die auf Helgoland errichtet werden soll, wird aber nicht einmal halb so hoch sein wie die 150 Meter hohe Grovian 1 Resin.
Damit ist man bei einer Anlagengröße angelangt, mit der die benachbarten Dänern gute Erfolge erzielt haben.
So gute Erfolge, dass sie ihre Rotorblätter für Windmaschinen nun exportieren.
Übrigens, der Abriss der Grovian wird keine zusätzlichen Kosten etwa für die norddeutschen Stromkunden verursachen.
Die Abrisskosten waren nämlich schon in den Errichtungskosten mit einkalkuliert worden.
In diesem Fall heißt es also wohl eher, wer Wind sät, wird eine Flaute ernten.
Das war ein Beitrag von Michael Kerbler aus Bonn und wir kommen jetzt weiter nördlich nach Großbritannien.
Im nächsten Beitrag geht es um einen Streik, der ein Jahr lang von März 84 bis März 85 Großbritannien erschüttert hat, um den Ausstand der Bergarbeiter gegen geplante Schließungen unrentabler Zechen.
Der längste Arbeitskampf der britischen Geschichte endete bekanntlich mit einer Niederlage der Gewerkschaft und damit auch ihres marxistischen Führers Arthur Scargill.
Die mehr als 150.000 streikenden Kumpel kehrten in die Gruben zurück.
Der Streik hat viele Familien verarmen lassen, nach wie vor ist die Verbitterung über die Härte der konservativen Premierministerin Margaret Thatcher groß.
Mit der umstrittenen Schließung der 20 Zechen lässt man sich aber Zeit.
Erst jetzt wurde angekündigt, dass drei Bergwerke in Yorkshire geschlossen werden sollen.
Diese Grafschaft war das Zentrum des Widerstands.
Man nannte sie die Volksrepublik Yorkshire.
Gekostet hat der Streik die Gewerkschaft Millionen und die Industrie Milliarden.
Karl-Heinz Wocker berichtet über Spätfolgen des Ausstandes.
Wenn auch die erwartete Massenschließung nach dem Zusammenbruch des Streiks ausgeblieben ist, da muss eine weise Entscheidung gefallen sein, wahrscheinlich im Energieministerium, so geht doch der Prozess der Schrumpfung des Bergbaus weiter.
Da und dort, langsam aber sicher, werden diejenigen Zechen zugemacht, die schon vor dem Streik von der Kohlebehörde dafür markiert worden waren.
Wo das etwa in Regionen wie Durham oder Northumberland geschieht und kaum andere Industrien die Möglichkeit einer Beschäftigung der Entlassenen bieten, da kostet das die Kohlebehörde ein Stück Geld an Abfindungen.
Die waren ja angeboten worden und müssen nun gezahlt werden.
Die Zahl der britischen Kumpel hat sich 1984, wie jetzt feststeht, also im Streikjahr, um 11.000 verringert.
Viele davon sind abgewandert, weil sie der Branche keine große Zukunft geben, zumindest nicht dort, wo ihre eigene Zeche steht.
Weitere 10.000 sollen in den nächsten anderthalb Jahren gehen, denn der Milliardenzuschuss einer ansonsten ja sehr knauserigen Regierung ist begleitet von einem unmissverständlichen Auftrag an den Chef der Kohlebehörde McGregor.
Er muss bis Dezember 86 die gesamte britische Kohleindustrie in ein gewinnabwerfendes Unternehmen verwandeln.
Da und dort, wie gesagt, wird das bereits angesteuert.
Es geschieht zum Teil etwas übereifrig, wie man den Protesten entnehmen kann.
Die kommen nicht unbedingt am lautstärksten von der Gewerkschaft der Bergleute.
Die hat an den tiefen Wunden, die sie sich selbst und die man ihr zugefügt hat, zu lecken genug.
Es sind derzeit eher die Steiger auf der einen und der Verband der Zechenleiter auf der anderen Seite, die davor warnen, etwa die versprochene Prozedur einer vorherigen Prüfung der Ergiebigkeit der jeweiligen Gruppe zu umgehen und gleich schließen zu wollen.
Die heftigsten Auseinandersetzungen aber gibt es vor und hinter den Kulissen der Bergarbeitergewerkschaft.
Um rund 100 Millionen Ärmer durch Streikkosten und Geldstrafen ficht die National Union of Miners nun den Kampf um ihre künftige Organisation.
Der Streik hatte eine vom Präsidenten Atherskagel schon früher geplante Revision der Statuten nur zurückgestellt.
Darin geht es unter anderem um stärkere Ideologisierung und eine straffere Zentralisierung zu dem Zweck, die Antistreikgesetze der Regierung zu unterlaufen.
Wenn die Zentrale zum Beispiel regionale Ausstände anordnen könnte, dann bräuchten dort keine Urabstimmungen stattzufinden.
Da es aber nicht um einen landweiten Streik ginge, müsste auch nicht die Gesamtgewerkschaft vorher gefragt sein.
Der Verlauf des Ausstands lässt solche Pläne für Skagit nun noch dringender, für einige Landesverbände aber noch überflüssiger erscheinen als zuvor.
Die Kumpelin Nottinghamshire zum Beispiel haben letzte Woche mit Dreiviertelmehrheit beschlossen, auf dem Jahreskongress der Bergarbeiter im Juli solche Vorhaben abzulehnen und notfalls aus dem Gesamtverband auszuscheiden.
Dieser Kongress wird vielleicht nicht die große Abrechnung werden, die sich manche davon erwarten.
Sicher aber muss Scargill in einem Punkt vorsichtig taktieren.
Da ein neues Gesetz der Regierung, das die regelmäßige Wahl von Gewerkschaftsvorständen durch alle Mitglieder vorschreibt, mit Scargills Bestallung als Präsident auf Lebenszeit ein Ende machen müsste, gedenkt er einen unerwarteten Ausweg zu benutzen.
Die Vorschrift gilt natürlich nur für Ämter, die innerhalb der Gewerkschaftsgremien ein Stimmrecht mit sich führen.
Also möchte Skagell künftig auf dieses Recht ganz einfach verzichten.
Dass es natürlich ein Unding ist, wenn sich bei allen wichtigen Entscheidungen eines immer mächtigeren Zentralvorstandes einer so großen Gewerkschaft der oberste Mann einfach der Stimme enthält, kann jeder mit Händen greifen.
die von Skagill nicht so Begeisterten unter den Landesverbänden fürchten, dass die unmittelbare Folge eines solchen Enthaltungstricks natürlich die sein müsse, dass sich Skagill im Vorstand noch stärker mit Leuten seiner Ansicht zu umgeben sucht, damit auch ohne die Stimme des Präsidenten immer das gewünschte Resultat zustande kommt.
Denn Skagill, daran darf kein Zweifel sein, hält zwar den Streik für beendet und wird nicht gleich morgen einen neuen dieses Umfangs riskieren.
Aber sein Ziel bleibt so klar wie das der Kohlebehörde auf der anderen Seite.
Die Positionen also sind unverändert.
Karl-Heinz Wocker war das, ein Londoner Mitarbeiter.
Wir wechseln nach Ungarn.
Seit drei Jahren läuft nun schon die Wirtschaftsreform dort.
Unternehmungslustige Madian können sich seit 1982 vor allem auf dem Dienstleistungssektor ohne große Formalitäten selbstständig machen.
Die Reformpolitiker in Budapest haben die Unternehmer als Zugpferde der lahmen ungarischen Staatswirtschaft auserkoren.
Die kleinkapitalistischen Experimente haben aber auch ihre Schattenseiten.
Die Kluft zwischen Reich und Arm wird immer größer.
Auch die Wirtschaftskriminalität ist sprunghaft angewachsen, berichtet uns Karl Stiepschitz.
Den einen ist sie Beweis für die Verwestlichung Ungarns, die anderen halten sie für den Ausdruck einer dynamischen Gesellschaft.
Die ungarische Verbrechensstatistik ist seit fünf Jahren im Steigen begriffen.
Mit für Ostblock-Verhältnisse ungewöhnlicher Detailtreue verkündet der ungarische Generalstaatsanwalt jährlich den Kriminalbericht der Regierung.
Besonders auffällig in diesem Jahr das starke Anwachsen der Vermögensdelikte.
Das sind Diebstähle, Einbrüche und Korruption.
Seit 1980 vermehrten sich diese Fälle um über 60 Prozent.
Die geldgierigen Verkäufer in staatlichen Geschäften, die gute Ware nur gegen ein Aufgeld verkaufen, der Tankwart, der für ein Trinkgeld nicht so genau auf die Zapfsäule schaut und der Polizist, der für 500 Forint auf die Alkoholkontrolle vergisst, sind schon seit längerem Zielscheibe kritischer Zeitungsartikel.
Die kleine Korruption des Alltags hat in Ungarn sogar zu ideologischen Auseinandersetzungen geführt.
Befürworter der Wirtschaftsreform machen für die Schmiergeldwelle die Mangelwirtschaft verantwortlich.
Ihr Argument?
Wo es wenig Waren gibt, gibt es viel Trinkgeld.
Konservative Genossen plädieren für strengere Gesetze und mehr staatliche Überwachung.
Seit etwa einem Jahr gibt es in Budapest eine eigene Wirtschaftspolizei.
Die genaue Zahl der ökonomischen Ordnungshüter wird als Staatsgeheimnis behandelt.
Aufgabe dieser jungen Einheit, die es seit Monatsbeginn auch in der Provinz gibt, ist eine verstärkte Kontrolle der Kleinunternehmer.
Die Reformgesetze bestimmen zwar, wer und wie viele Leute gemeinsam Geld verdienen dürfen, nicht aber, wie sie es machen dürfen.
Im Luftleerenraum zwischen Staat und Privatwirtschaft lassen sich heute Schwarzgelder in Millionenhöhe verdienen.
Noch gibt es keine Steuererklärungen.
Geschäftsbesitzer verkaufen ohne Rechnungen und bezahlen alles aus der Tasche.
Da das Bankensystem mit den kleinkapitalistischen Experimenten nicht Schritt gehalten hat, gibt es heute auch keinen Scheckverkehr und keine Konten, die von der Steuerfahndung überprüft werden könnten.
Da die Kaufkraft des Forint stetig sinkt, flüchten viele Kleinunternehmer in Sachwerte wie teure Autos, Schmuck und Villen.
Mit der Zahl der Villen vermehrte sich auch die Zahl der Einbrüche.
Der ungarische Generalstaatsanwalt wirft seinen wohlhabenden Landsleuten vor, ihr Reichtümer nicht sorgfältig genug gegen Diebe abzusichern.
Der Ruf des obersten Anklägers verhalte nicht ungehört.
Schon gibt es Privatunternehmen, die auf Alarmanlagen spezialisiert sind.
Die größte Sorge der ungarischen Polizei gilt aber der Jugend.
11 Prozent aller Verbrechen werden von unter 18-Jährigen begangen.
Es sind vor allem Gewalttaten.
Besonders stark ist die Kriminalität bei denen gestiegen, die gar nicht gerichtlich belangt werden können.
3.800 Kinder unter 10 Jahren wurden 1984 straffällig.
Die Unzufriedenheit der Jugend, die Frustration der Großstadt findet ihren Ausdruck in zunehmendem Vandalismus.
Es gibt in Budapest seit mehreren Wochen kaum noch funktionierende Telefonzellen.
Abgeschnittene Telefonkabel, eingetretene Scheiben und aufgebrochene Geldspeicher beweisen, dass Jugendphänomene keine ideologische Grenze kennen.
Die Diskussion über den Anstieg der Kriminalität kennt in Ungarn nur wenige Tabus.
Unter dem Namen Blaulicht gibt es im Fernsehen regelmäßig eine Art Aktenzeichen XY, eine beliebte Sendung, in der sogar Mörder interviewt werden.
Gesprochen wird auch über die Zigeuner.
Unter ihnen gibt es doppelt so viele Kriminelle, wie es ihrem Anteil an der Bevölkerung entsprechen würde.
Domäne der Zigeuner ist der Schmuggl.
Am Budapester Ostbahnhof operieren internationale Gruppen, denen nicht nur ungarische Staatsbürger, sondern auch Polen, Tschechen und Rumänen angehören.
Das waren also drei Auslandsbeiträge.
Im Mittagsjournal zuletzt hat Karl Stipschitz über wachsende Kriminalität in Ungarn berichten, bevor wir dann vorsetzen mit zwei weiteren Berichten aus Österreich, noch ein paar Takt in Musik.
Das war's.
Zwischendurch ein Hinweis auf das heutige Journal Panorama ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Heute geht es um eine derzeit in Wien abgehaltene Wissenschaftsmesse.
Ja, und wir kommen jetzt also zu den beiden weiteren Beiträgen dieses Schanals.
Und zwar wieder einmal jetzt das Thema Heimburg.
Das Jahr 1 nach Heimburg hat bisher einige Bücher, Filme, Lieder und Theaterstücke über die Au-Besetzung gebracht.
Ein wenig eindrucksvolles Volksbegehren, einige oberstgerichtliche Urteile, den SP-Ausschluss des Antikernkraftaktivisten Günther Nenning und auf der Ebene der Entscheidungsträger die berühmte Denkpause.
Eine von der Regierung eingesetzte Ökologie-Kommission prüft Alternativen zum Stau in der Au und wird im Herbst berichten.
Einer der prominentesten Wissenschaftler in der Kommission und Vorsitzender von einem der drei Untergremien ist der Umweltexperte Bernd Lötsch.
Anlässlich der Verleihung der Konrad-Lorenz-Preise sprach Fritz Besata mit Dozent Lötsch über den Stand der Hainburg-Diskussion in diesem Gremium.
Herr Dozent Lötsch, Professor Lorenz hat heute bei der Überreichung der Conrad-Lorenz-Preise gesagt, im Hinblick auf die Heimburgereignisse, aus der Gegnerschaft ist zumindest gegenseitiges Verständnis geworden.
Sie sind einer der Leiter eines Arbeitskreises, teilen Sie auch diese Meinung?
Es wurde uns Gelegenheit gegeben, in einem großen Kreis von Wissenschaftlern konsensfähig zu werden.
Es sind dabei auch Techniker, Kulturtechniker, Strombaufachleute, die keine eigentlichen Naturschützer sind, zu der Überzeugung gekommen, dass die ursprüngliche Einreich-Variante der Donaukraftwerke, gegen die im letzten Winter so heftig protestiert wurde, aus den verschiedensten Gründen
untragbar wäre.
Also keineswegs nur aus einer schwärmerischen Naturschützersicht und keineswegs nur aus ökologischen Gründen, sondern es gibt auch eine Reihe von flussbautechnischen Gründen, diese Variante als beinahe katastrophal abzuqualifizieren.
Das heißt, Sie bleiben bei dem, was Sie bei der Gründung, bei der konstituierenden Sitzung der Ökologie-Arbeitsklasse gesagt haben.
Aus Ihrer damaligen Sicht und jetzt auch aus der Sicht Ihrer bisherigen Arbeit über einen Nationalpark ist das von der DOKHW eingereichte Projekt untragbar.
Absolut, denn es gibt ja verbindliche Nationalpark-Definitionen und man kann einen Lebensraum nicht zum Nationalpark erklären und ihm gleichzeitig das lebensspendende Element, nämlich den Kontakt mit dem schwankenden Donaustrom, unterbinden.
Und das würde ja durch die Dampferungen geschehen und außerdem kann man einen Lebensraum nicht zum Nationalpark erklären und gleichzeitig einige Quadratkilometer in seinem Herzen roden.
Ihr Arbeitskreis über den Nationalpark dauert zwar noch nicht sehr lange, aber können Sie schon sagen, wie weit sind Sie schon?
Die Schaffung eines Nationalparks wäre ja auch ohne energiewirtschaftliche Ansprüche schwierig genug.
In Ländern mit mehr Erfahrung braucht das Jahre.
Es geht darum, Interessenabwägungen durchzuführen zwischen Fischerei, Jagd, Forstwirtschaft.
Die Landwirtschaft ist ja von diesem Donauauen-Nationalpark so gut wie nicht betroffen.
Und an die Bundesforste wird appelliert werden, stellenweise ihre Wirtschaftsziele zu ändern.
Und das ist ja in dem Fall ein Glück, dass wir hier große Flächen in öffentlicher Hand haben.
Auf der anderen Seite wird, da gibt es Untersuchungen aus dem Ausland, naturnahe Erholung zunehmend gefragt.
Und der Sinn der Nationalparkplanung besteht ja darin, wie wir den Besucherdruck, der früher oder später für die letzten Naturlandschaften zu erwarten ist, in vernünftige Bahnen lenken.
Und zwar in Form einer behutsamen Besucherbetreuung, die zugleich auch
Erwachsenenbildung im besten Sinne ist.
Wir glauben, dass wir aus den Vereinigten Staaten einige erfahrene Rangers einfliegen können und mit ihnen die Probleme der Besucherbetreuung diskutieren, dass es vielleicht auch zur Anlage von einigen Stegen mit Fernrohren kommen wird.
Denn eines muss uns klar sein,
Das Verhalten in einem solchen Nationalpark wird gewissen Spielregeln unterliegen müssen.
Wir werden so eine Art von Öko-Kniege schreiben müssen.
Denn nicht nur der Mensch muss sich an der Natur erholen, auch die Natur muss sich vom Menschen erholen können.
Wann werden Sie Ihre Planung abschließen können?
Es liegt bereits eine Außenzonierung für den Donauauen Nationalpark vor.
Das war fast in Rekordzeit.
Es gibt auch einige Beispiele für Kernzonen.
Die örtlichen Förster haben uns hier auch sehr unterstützt.
Die Marchauen wollen wir einer späteren Diskussionsphase überlassen.
Wir wollen keine Kraftakte mit einer momentan durch Bauernvertreter falsch informierten Bevölkerung.
Die Marchauen sind nicht so aktuell gefährdet.
Wir konzentrieren uns jetzt auf die Donauauen zwischen Wien und der Staatsgrenze.
Noch einmal zurück, Herr Dozent Lötzsch, zur Frage eines Kraftwerksbaus bei Heimburg.
Sie selbst sagten und sagen, aus Ihrer Sicht ist er unvertretbar.
Was glauben Sie, wo kann dann ein Kompromiss insgesamt innerhalb der Ökologiekommission und damit mit der Regierung möglich sein?
Zunächst ist dieses Nationalparkprojekt keine Maximalvariante, sondern eine Minimalvariante.
Denn etwa 80 Prozent der österreichischen Donaustrecke sind technisch verfremdet und energiewirtschaftlich genutzt.
Die letzten 20 Prozent übrig zu lassen, ist ja schon der Kompromiss zwischen Technik und Natur.
Abgesehen davon sind in letzter Zeit interessante Gedanken aufgetaucht.
kulturtechnische Maßnahmen zur Solestabilisierung zu setzen.
Es ist ja die Selbsteintiefung der Donau dramatisch übertrieben worden.
Es gab Politiker Aussagen, wonach die Donau jährlich bei Pressburg eine Selbsteintiefung von 16 Zentimeter mitgemacht hätte.
Das waren in Wirklichkeit Hafenbaggerungen der tschechischen Nachbarn für den Schwarzmeerkahn.
Also es sind durch die vielen Experten hier die Dinge in die rechte Proportion gerückt worden.
Wir haben 20 Jahre Zeit zu überlegen, was in diesem Raum technisch geschehen könnte.
Und es wird sicherlich von dieser Kommission Impulse für Alternativplanungen geben.
Aber das heißt jetzt nicht alternative Großkraftwerke, sondern kulturtechnische Maßnahmen mit dem Ziel, diesen kostbaren Naturraum längerfristig zu stabilisieren.
Und wenn dann irgendwo auch kleine Energiegewinnungsmöglichkeiten gegeben sind, soll das alle Beteiligten freuen.
Eines kann jetzt schon gesagt werden.
Es ist durchaus möglich, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre für die Bauwirtschaft
Tätigkeitsmöglichkeiten sich eröffnen, aber nicht solche, die die Natur zerstören, sondern solche, die beitragen, Systeme zu stabilisieren.
Fragen von Fritz Pesata, Antworten von Bernd Lötsch zum Thema die mögliche Zukunft Hainburgs und der umgebenden Auen.
12.52 Uhr.
Die österreichischen Bundestheater gastieren in den letzten Jahren mit der Staatsoper und dem Burgtheater öfter in Japan.
Bei der Volksoper sind Japan-Gastspiele fast schon zu einer Tradition geworden.
Nun ist ab heute Abend im Theater an der Wien bis inklusive Sonntag quasi die Revanche zu sehen.
Und zwar zeigt das Ensemble Inuske zum ersten Mal in Österreich mit die 1000 Kirschbäume des Yoshitsune eines der klassischen Stücke des Kabuki-Repertoires.
Vor zwei Jahren wurde von Mitgliedern desselben Ensembles im dritten Raum des Burgtheaters ein Workshop präsentiert und im Akademietheater wurden Szenenausschnitte aufgeführt.
Über dieses jetzige Gastspiel im Rahmen der Wiener Festwochen informiert sie Erich Gabriel.
Er sagt ihnen auch, was Kabuki eigentlich ist.
Kabuki im japanischen aus drei Schriftzeichen bestehend bedeutet wörtlich übersetzt Ka- Gesang, Bu- Tanz, Ki- Schauspiel.
Diese drei theatralischen Elemente vermischen sich im Kabuki-Theater.
Die Geschichte dieser spezifisch japanischen Kunstform lässt sich bis zum Beginn des 17.
Jahrhunderts zurückverfolgen.
Ursprünglich war das Kabuki eine Art Volksbelustigung, die durch Wanderkünstlerinnen dargeboten wurde.
Die Tänzerin Okuni gilt auch als Begründerin.
Aber schon wenige Jahre nach der Entstehung würde das Auftreten der weiblichen Darstellerinnen aus moralischen Gründen verboten.
Und seither werden die Frauenrollen von Männern gespielt.
Dadurch entstand die Onagata-Kunst, ein wesentliches Element des heutigen Kabuki-Theaters.
Der künstlerische Leiter des Ensembles und sein Star ist Ichikawa Enosuke III.
Er gehört zu den berühmtesten Darstellern Japans.
Er sagt mithilfe von Evelin Lackner über den Unterschied der Darbietung vor zwei Jahren zum jetzigen Gastspiel.
Es besteht also vor allem ein Unterschied in der Größenordnung.
Vor zwei Jahren waren 24 Personen da, die Teile aus Kabuki-Stücken gezeigt haben, verschiedene Techniken vorgestellt haben.
Dieses Mal ist es so, dass es eine gesamte Aufführung ist, mit Bühnenbilden, mit Dekoration, mit allem, mit Kleidung, und es sind insgesamt 80 Personen gekommen.
Das ist eine sehr bezeichnende Kulturschicht.
Es ist eine Figur aus dem Klassik-Büchlein.
Es handelt sich um zwei Geschichten.
Die erste ist die Geschichte eines Menschen, der mit dem Rettungsgeist des Tieres kämpft.
Die zweite Geschichte handelt sich um die Geschichte eines Hütten mit einem schönen Geist und einem geistigen Geist.
Es ist ein Stück, das eigentlich aus dem Puppentheater, aus dem Bunagur kommt und dann für Kabuki adaptiert wurde und zeigt eigentlich die kraftvollen Persönlichkeiten, wie sie versuchen, sich in ihrer Umwelt durchzusetzen.
Das heißt, gegen die Umwelt oder für ihr Schicksal kämpfen und gleichzeitig auch die Schönheit der menschlichen Beziehungen.
Es ist für den westlichen Theaterbesucher ein Eintauchen in eine völlig fremde und exotische Welt.
Oh oh oh
Selbst wenn man die Wörter nicht versteht, hat es viel Spaß, sie zu sehen, die Farben, die Kostüme und so weiter.
Ich denke, dass man sich nicht leidenschaftlich fühlt, wenn man das nur sieht.
Herr Ineske glaubt sehr wohl, dass einfach durch die prächtigen Kostüme, durch die Dekoration, durch die Bewegung genug zu sehen sein wird, dass einem nicht langweilig wird bei dem Stück, auch wenn man die Sprache nicht versteht und dass auch die Ausdrucksweise vom Gesicht oder von der Körpersprache her durchaus verständlich sein wird.
Eigentlich besteht das Stück aus sieben Akten und eine vollständige Aufführung würde zehn Stunden spielen.
Aber keine Angst, die Fassung, die in Wien gezeigt wird, dauert nur vier Stunden.
Kabuki-Theater aus Japan, in Wien übrigens seit Wochen hoffnungslos ausverkauft, vier vor eins.
Jetzt noch einmal das Neueste in Kurzform.
Österreich.
Die Diskussion um die geplanten Panzerexporte von Steyr an Marokko dauert an.
Handelsminister Vizekanzler Norbert Steger zweifelt an der Wirtschaftlichkeit des Geschäftes und meinte, man müsse entsprechende Fragen gründlichst prüfen.
Sinngemäß meinte Steger, Marokko wolle diese Panzer fast geschenkt und außerdem noch über Kredite finanzieren.
Der freiheitliche Staatssekretär im Handelsministerium, Holger Bauer, ist eher dafür, eine Exportgenehmigung zu erteilen.
Aber das Exportrisiko darf weder direkt noch indirekt von der Republik getragen werden.
ÖVP-Bundesparteiobmann Alois Mock ist ohne jede Einschränkung für die Panzerexporte.
Er kritisierte den Standpunkt von Innenminister Karl Blecher und sagte, es gehe nicht an, zuerst die Produktion von Panzern zu erlauben und dann ideologisch motivierte Ausreden, etwa das Problem der Polisario-Bewegung, zu verwenden.
ÖVP-Steuersprecher Otto Keimel hat Finanzminister Franitzki vorgeworfen, in der Diskussion um eine Steuerreform bewusst die Unwahrheit gesagt zu haben.
Keimel sagte, es sei unrichtig, dass die Steuervorschläge der ÖVP einen Einnahmenentfall für den Bund in Höhe von 30 Milliarden Schilling brächten.
Der Staatssekretär im Finanzministerium Holger Bauer von der FPÖ hat Verständnis für Wünsche nach einer Steuerreform geäußert.
Eine derartige Reform ist jedoch nach Ansicht Bauers auch bei günstiger Wirtschaftsentwicklung frühestens 1987 möglich.
ÖAMTC und Arbe treten angesichts der Lage auf dem internationalen Ölmarkt für die Senkung der Treibstoffpreise ein.
Der ÖAMTC hält eine Benzinpreissenkung von 30 Groschen je Liter für möglich und ruft die Regierung dazu auf, die Eigentümerrechte in der Mineralölverwaltung wahrzunehmen.
Der Arbe will, dass vor allem die Sozialpartner den Benzinpreisen verstärktes Augenmerk schenken.
Der Kärntner Landeshauptmann Leopold Wagner sprach sich vorrangig für eine Senkung der Heizölkosten aus.
Der Staats- und Regierungschef von Kenia, Daniel Arab Moi, trifft heute zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Wien ein.
Erörtert werden verschiedene wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Fragen.
Iran, Irak.
Die iranische Hauptstadt Teheran ist wieder von der irakischen Luftwaffe bombardiert worden.
Nach iranischer Darstellung sind zwei Menschen ums Leben gekommen und fünf verletzt worden.
Der Irak hat angekündigt, die Bombardements so lange fortzusetzen, bis sich der Iran friedenswillig zeige.
Portugal.
Die seit Tagen erwartete Regierungskrise ist offen ausgebrochen.
Die rechtsliberale Sozialdemokratische Partei hat die mit den Sozialisten eingegangene Koalition zwei Jahre nach ihrer Bildung gekündigt.
Hauptgrund für die Krise ist ein Zerwürfnis in der Wirtschaftspolitik.
Jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Meist sonnig, gegen Abend vor allem im Westen örtlich gewittrig.