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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Dritter Tag der Schiffsgeiselnahme im östlichen Mittelmeer.
Nach wie vor hat etwa ein Dutzend palästinensischer Terroristen 454 Menschen an Bord des gekapperten Kreuzfahrtschiffes Aquile Lauro in seiner Gewalt.
Das Schiff ist inzwischen wieder in die Gewässer vor Ägypten zurückgekehrt,
Und während sich Meldungen über zwei Geisler-Schießungen nicht bewahrheitet haben, knüpfen sich gewisse erste Hoffnungen an nun aufgenommene Funkgespräche mit den Menschenräubern.
Die zweitgrößte Schiffsentführung der Terrorgeschichte ist natürlich auch heute Mittag unser beherrschendes Thema.
Wir planen aktuelle Berichte aus Cairo und Jerusalem, besuchten in der ägyptischen Hauptstadt die Österreicher, die heute heimfliegen werden und sprechen in Wien mit Außenminister Leopold Graz über die vermutlich 36 Landsleute,
die sich noch in der Gewalt der Highjacker befinden.
Dazu Pressekommentare zum in den letzten Monaten wieder stark auflebenden Palästinenser-Terror.
Am Beginn der Sendung, durch die Silouis Kück führt, ein Nachrichtenüberblick, auch hier steht der Schiffsterror natürlich an erster Stelle.
nahe Ostern Italien.
Das entführte italienische Kreuzfahrtschiff Achille Lauro liegt zur Stunde in internationalen Gewässern vor der ägyptischen Hafenstadt Port Said vor Anker.
Über Funk haben zwischen den Geiselnehmern und ägyptischen Regierungsvertretern erste Verhandlungen begonnen.
Die Terroristen fordern nach wie vor die Freilassung von etwa 100 in Israel und einigen westlichen Ländern inhaftierten Palästinensern.
Über die Zahl der noch an Bord befindlichen österreichischen Staatsbürger gibt es nach wie vor keine genauen Angaben.
Es sollen jedoch mindestens 32 sein.
Jene ausländischen Passagiere der Aquile Lauro, die in Alexandria zu einem Landausflug von Baird gegangen sind, befinden sich zur Stunde in zahlreichen Autobussen unterwegs zum Flughafen Cairo.
Sie sollen am Nachmittag in Rom eintreffen und von hier in ihre Heimatländer weiterreisen.
Die italienische Regierung hat unterdessen den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dazu aufgefordert, die Entführung der Aquile Lauro durch palästinensische Freischeller zu verurteilen.
Israel
Der deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker absolviert heute den zweiten Tag seines viertägigen offiziellen Besuches.
Gestern hat von Weizsäcker die Verantwortung der Deutschen für die Verbrechen der Nazis an den Juden unterstrichen.
Bei den Unterredungen zwischen Weizsäcker und dem israelischen Staatspräsidenten Chaim Herzog sowie Ministerpräsident Shimon Peres kamen die jüngsten Ereignisse im Nahostkonflikt zur Sprache.
Von israelischer Seite wurde dabei auch Bedenken gegen den Verkauf einer Munitionsfabrik des deutschen Rheinmetallkonzerns an Saudi-Arabien geäußert.
Dänemark.
Bundespräsident Rudolf Kirchschläger setzt heute seinen dreitägigen Staatsbesuch fort.
Auf dem Programm stehen unter anderem Visiten im Parlament und im Rathaus von Kopenhagen, sowie mehrere Besichtigungen.
Gestern haben Kirchschläger und die dänische Königin Margarete die freundschaftliche Verbundenheit zwischen Dänemark und Österreich unterstrichen.
Österreich.
Im Kohlekraftwerk Dürrenrohr wird zum ersten Mal ein Verfahren eingesetzt, mit dem die Verursacher von Luftverunreinigungen exakt eruiert werden können.
Das abgegebene Rauchgas wird nach einer vom Forschungszentrum Seibersdorf entwickelten Methode mit dem ungiftigen Gasschwefel hexafluoridgleichsam markiert.
Damit kann eindeutig festgestellt werden, in welchem Ausmaß Schadstoffe in der Luft aus Dürrenrohr stammen.
Das Kohlekraftwerk soll Ende 1986 in Betrieb gehen.
Der ÖVP-Abgeordnete Ferdinand Mandorf hat sich neuerlich für eine Volksabstimmung über die friedliche Nutzung der Kernenergie ausgesprochen.
Mandorf sagte, Österreich brauche die Atomkraft aus umweltwirtschafts- und staatspolitischen Gründen.
Der Bund wird im kommenden Jahr seinen Beitrag zur Deckung der Defizite der Pensionsversicherung deutlich erhöhen müssen.
Aus der jüngsten Studie des Beirates für Renten- und Pensionsanpassung geht hervor, dass das Defizit der Versicherungsanstalten 1986 um mehr als 13 Prozent auf 47 Milliarden Schilling steigen wird.
Bis 1990 soll sich der Zuschussbedarf auf 66 Milliarden Schilling erhöhen.
Grossbritannien
Die Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International zählt in ihrem Bericht über das vergangene Jahr 123 Länder in aller Welt auf, in denen es zu Hinrichtungen, Folterungen und Inhaftierungen aus religiösen oder politischen Gründen gekommen ist.
Besorgt äußert sich Amnesty vor allem über die wachsende Zahl von Todesurteilen, die oft im Schnellverfahren gefällt werden.
Angeprangert werden auch das sogenannte Verschwindenlassen von Regimegegnern in Lateinamerika sowie Menschenrechtsverletzungen in der Sowjetunion und in mehreren asiatischen Ländern.
Südafrika Der schwarze Bischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu musste heute früh wegen einer Bombendrohung einen Gottesdienst anlässlich des Nationalen Gebetstages unterbrechen.
Der Bischof hatte angesichts der jüngsten schweren Unruhen zu Gebeten und Messen im ganzen Land aufgerufen.
Die Regierung Südafrikas hatte den Gebetstag kritisiert.
Bei neuerlichen Unruhen in den schwarzen Wohngebieten bei Port Elisabeth und Johannesburg sind gestern drei Farbige ums Leben gekommen.
Sowjetunion Der stellvertretende Bartenminister Viktor Vizhnyakov ist wegen Korruption zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Nach Angaben der Regierungszeitung Izvestia wurde der Minister dafür schuldig befunden, für die Zuteilung von Wohnungen Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet zweieinhalb Millionen Schilling angenommen zu haben.
Parteichef Michael Gorbatschow hat nach seiner Amtsübernahme im März einen verschärften Kampf gegen die Korruption angekündigt.
Soweit die Meldungen, die Wetterlage.
Nach dem Durchzug einer Störungszone nimmt im Alpenraum der Hochdruckeinfluss allmählich wieder zu.
Die Wetteraussichten bis morgen früh, im Westen einige Auflockerungen, sonst meist reichlich bewölkt, gebietsweise noch Regen.
Mäßige Winde, Nachmittagstemperaturen 12 bis 17, Diestemperaturen der kommenden Nacht 4 bis 11 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag, anfangs zum Teil noch stark bewölkt, stellenweise etwas Regen, im Tagesverlauf Übergang zu meist sonnigem Wetter.
Nur im Norden und Nordosten zeitweise Durchzug stärkerer Wolkenfelder.
Mäßige Winde aus West bis Nordwest, Tageshöchsttemperaturen 14 bis 18 Grad.
Die Vorschau Freitag, von lokalen Nebelfeldern abgesehen meist sonnig, nur im Norden und Nordosten Durchzug von Wolkenfeldern.
Temperaturanstieg in allen Höhen.
Die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien bedeckt 13, Eisenstadt stark bewölkt 14 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
Linz bedeckt Regen 12, Salzburg bewölkt, Regen 9 Grad.
Innsbruck stark bewölkt 10 Grad, Ostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Bregenz wolkig 14 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Graz stark bewölkt 15 und Klagenfurt ebenfalls stark bewölkt bei 15 Grad.
Der verantwortliche Redakteur unserer Nachrichten war Christian Auer, der Sprecher war Josef Wenzel-Nattig.
Und nach diesem kurzen Überblick wollen wir jetzt um 12.08 Uhr gleich nach Kairo schalten, um ausführlicher zu erfahren, wie der neueste Stand der Geiselnahme ist.
Klaus Metzler berichtet.
Die Achille Lauro liegt sozusagen in Warteposition.
Bisher haben die ägyptischen Hafenbehörden der Stadt Polzeid das Einlaufen des entführten italienischen Kreuzfahrtschiffes in ägyptische Hoheitsgewässer abgelehnt.
Die Sprecher des Mittelmeerhafens an der Einfahrt zum Suezkanal sowie der Suezkanal-Gesellschaft selbst haben jedoch bestätigt, dass die Aquile Lauro 15 bis 20 Seemeilen vor dem ägyptischen Hafen heute Morgen Anker geworfen hat.
Wie schon gestern vor dem syrischen Hafen Tartus fordern jetzt die palästinensischen Terroristen an Bord des Luxusliners Gespräche mit den in Ägypten akkreditierten Botschaftern der Bundesrepublik Italiens und der USA.
Sie verlangen von diesen, sich nach Tordzeit zu begeben, um dort in Verhandlungen mit ihnen, den Hijackern, einzutreten.
Ob die Botschafter dieser Forderung nachkommen werden, ist noch völlig ungewiss, denn bereits gestern hatten diese in Damaskus von ihren Regierungen in Bonn, Rom und Washington kein grünes Licht, der eine Kontaktaufnahme mit dem palästinensischen Kommando an Bord des entführten Schiffes erhalten hat.
Hier in Kairo tagt ein Krisenstab in der deutschen Botschaft,
in ständigem Kontakt mit dem Auswärtigen Amt in Bonn steht, wo über das Begehren der Guerillas entschieden werden muss.
Präsident Mubarak hat gestern den italienischen Botschafter empfangen und anschließend erklärt, Ägypten werde zusammen mit allen betroffenen Regierungen überlegen, was zu tun sei, um dann zu entscheiden.
Ihr verfolgen die Vorgänge um das italienische Schiff mit großer Sorge."
Zitat Mubarak.
Ministerpräsident Lundfi gab sich präziser.
Ägypten, so erklärte er, haben bis jetzt keine Maßnahmen irgendwelcher Art getroffen, sondern nur Kontakte hergestellt.
Die Frage ist jetzt, ob die ägyptische Regierung es der Kinder Nauru bzw.
deren Entführern doch gestatten wird, einen ägyptischen Hafen anzulaufen.
Neben Port Said käme auch wieder Alexandria in Frage, wo das Geisendrama am Montag begonnen hat.
Übrigens haben die Terroristen auf dem Schiff
Es sind wohl tatsächlich zwölf schwerbewaffnete Männer, die bisher nicht auf den ägyptischen Vorschlag reagiert, sozusagen als Vorleistung für ein Eingehen auf ihre Forderungen Geiseln freizulassen.
413 Menschen befinden sich immer noch an Bord der Akin Delauro, einschließlich der Besatzung.
Was die Passagiere an Bord angeht, zwischen 11 und 30 deutsche Urlauber sitzen dort nach wie vor fest.
So scheint es bisher keinen Grund zur Beunruhigung zu geben.
Dies teilte zumindest der italienische Kapitän der Achille, Lauro, über Funk mit.
Der Spruch wurde von einer zypriotischen Küstenstation in der vergangenen Nacht aufgefangen.
Alle seien wohl auf, niemand sei zu Schaden gekommen, erklärte ein Mann, der sich als der Kapitän ausgab.
Die Guerillas selbst haben inzwischen versichert, keine Geiseln erschossen zu haben, wie gestern Abend noch festzustellen schien, nachdem sowohl syrische Regierungsvertreter als auch die Dramaten in Damaskus bestätigt hatten, zwei Amerikaner seien an Bord des Schiffes vor der syrischen Hafenstadt Tartus hingerichtet worden.
Dies mag ein Verhandlungstrick sein, aber was weiß man derzeit schon mit Sicherheit über die dramatische Odyssee, wo Akininauro zu seinem
fragt sich Klaus Metzler in Kairo.
Ergänzend jetzt ein Bericht aus Israel.
Hier glaubt man nämlich zu wissen, dass die ganze Terroraktion von den Extremisten anders geplant war.
Eigentlich sollten Israelis die Hauptopfer sein, aber irgendwas lief da für die Entführer schief.
Moshe Meisels dazu.
Wie sich herausstellt, hatten die Entführer vor, in der nächsten Station nach Port Said
im israelischen Hafen Ashtot auszusteigen und eine größere Terroraktion in Israel durchzuführen.
Der Verdacht, der an Bord des Schiffes über ihre Identität und Absichten auftauchte, scheint sie jedoch bewegt zu haben, vorzeitig zu handeln.
Es steht noch nicht fest, ob es sich bei der Zahl der Entführer um sieben oder zwölf handelt.
Sieben von ihnen haben das Schiff bereits im Januar mit gefälschten kanadischen
norwegischen und südamerikanischen Petten bestiegen.
Einer von ihnen, der einen gefälschten argentinischen Pass besaß, ist schon einige Male mit der Aquila Lauro gefahren.
Passagiere, die in Alexandrin ausgestiegen sind, berichten, dass die Sicherheitsvorkehrungen in Genua, Neapel und Alexandrin nachlässig waren.
Amerikanische Kriegsschiffe der 6.
Mittelmeerflotte und italienische befinden sich in der Nähe der Aquila Lauro.
Vier italienische Hubschrauber sind in der britischen Luftbasis Akrotiri auf Zypern eingetroffen.
Die Entführer, die erklärt haben, dass sie auch bereit seien, mit israelischen Vertretern zu verhandeln, haben vom Kapitän des Schiffes gefordert, Rettungsboote ins Meer herunterzulassen.
Man weiß nicht, ob sie das aus Furcht vor einem Angriff zur Befreiung der Geiseln veranlasst hat oder ob sie Geiseln auf die Boote bringen wollen.
Es bestehen noch immer Meinungsverschiedenheiten darüber, wie viele Passagiere und Mitglieder der Mannschaft sich an Bord des gekapperten Schiffs befinden.
Die letzten Berichte sprechen von 98 Passagieren, zumeist Senioren, die den Landausflug in Ägypten nicht mitmachen konnten, und 251 Mitgliedern der Mannschaft.
In Jerusalem wurde heute gemeldet,
dass Israel, Italien und andere europäische Staaten vor einiger Zeit vor der Absicht palästinensischer Terroristen gewarnt hat, ein Schiff zu kappern, um ultimative erpresserische Forderungen zu stellen.
Der stellvertretende israelische Außenminister Moshe Arendt hat heute erklärt, Israel halte an seiner traditionellen Politik fest, nicht vor Terror zu kapitulieren.
Das israelische Kabinett hielt heute eine Beratung
über die Entführung der Akile Lauro und ihrer Folgen ab.
Nach der Sitzung wurde erklärt, dass das Kabinett vor keiner Entscheidung stand, da weder Italien noch ein anderer Staat Israel ersucht hat, sich mit der Frage der sich in israelischen Händen befindenden palästinensischen Terroristen zu beschäftigen, deren Freigabe die Entführer der Akile Lauro fordern.
Das also weiß unser Mitarbeiter in Israel Moshe Meisels.
Zurück jetzt nach Kairo.
Im Hotel Ramses Hilton sind derzeit jene Touristen versammelt, die den Landausflug von Alexandria nach Port Said gebucht haben und auf diese Weise zufällig dem Terrorakt entgingen.
Darunter auch das Gros der österreichischen Teilnehmer an der Kreuzfahrt.
17 von ihnen sind ja schon gestern in die Heimat zurückgekehrt.
Um circa 30 auf dem Schiff bankt man nach wie vor.
Für sie ist das Traumschiff
zum Alptraumschiff geworden.
Der ORF hat Roland Schmidl als Sonderberichterstatter nach Cairo entsandt.
Hier sein Bericht aus dem Ramses Hotel.
Es war ein Laufen und Rufen und nervöses Auf- und Abfahren in überquellenden Aufzügen.
Aber jetzt ist die Sache ausgestanden.
Die rund 400 gestrandeten Kreuzfahrer der Achille Lauro, Österreicher, Deutsche, Schweizer sind derzeit unterwegs zum Flughafen von Cairo.
Eine quälende Einstundenfahrt in der Hitze und im Staub quer durch die Stadt wird bei vielen das Gefühl des überstandenen Abenteuers noch vertiefen, weil manchen vielleicht auch den letzten Rest an Nervenkraft verbrauchen.
Schon beim Frühstück hatte das Gerücht die Runde gemacht, der Tag der Heimkehr sei vielleicht gekommen.
Tatsächlich erschienen am Vormittag Vertreter der Schiffsgesellschaft und brachten frohe Botschaft.
Zwei Charterflugzeuge werden am Flughafen Cairo bereitgestellt und die gestrandeten Passagiere der Achille Lauro kostenlos nach Hause befördert.
Erstes Ziel ist Rom, wo bereits Anschlussflüge nach Zürich, Frankfurt und München sichergestellt sind.
Das behaupteten jedenfalls die Vertreter der Schiffseigner im zum Versammlungssaal umfunktionierten Nachtflug des Ramshotels.
und wo sonst allabendlich heiße Musik die Schickeria am Nil anlockt, entwickelte sich eine heftige Diskussion um versicherungsrechtliche Probleme.
Namentlich in der deutschen Reisegruppe wurden Stimmen laut, dass ein kostenloser Heimflug zu wenig sei.
Man wolle Haftungsgarantien für Reisegepäck, Schmuck und Bargeld an Bord des Schiffs.
Garantien, die die Vertreter der Schiffseigner nicht so ohne weiteres geben konnten oder wollten.
Die Botschaftsvertreter Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik, die im Management dieser Affäre erstklassig agiert haben, griffen beschwichtigend ein.
Ein deutscher Teilnehmer fand dann wohl auch die richtigen Worte.
Was sollen diese Leute daheim von uns eigentlich denken, meinte er.
Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.
Auf dem Schiff fürchten Freunde um ihr Leben und wir diskutieren über das Gepäck.
Goldene Worte, denn die Entscheidung fiel, das Heimflugangebot der Schiffseigner zu akzeptieren.
Es stehe jeden frei, in Kairo zu bleiben, doch dann als Urlauber auf eigene Kosten und nicht länger als Opfer eines Terroraktes Schiffes.
Mit ein wenig Glück werden die beiden Chartermaschinen im Verlauf der nächsten Stunde starten.
Und die Passagiere, die auf der rechten Fensterseite sitzen, werden vielleicht aus der Luft beim Überfliegen von Farstaid weit unten die Achille Lauru sehen, wo ihre weniger glücklicheren Urlaubskameraden oder sogar ein Ehemann weiter in Gefangenschaft, der Terroristen bleiben, und mit dem Tode
Aus Kairo hat Roland Schmidl berichtet, wir bleiben bei den Österreichern, wechseln aber nach Wien.
Hier nahm Außenminister Leopold Kratz zur Terroraktion Stellung und er gab den Journalisten seinen Wissensstand über die ganze Sache weiter.
Kratz hatte ja gestern nach wenigen Stunden seinen Dänemark-Besuch an der Seite von Bundespräsident Kirchschläger abgebrochen.
Jürgen Jung wird berichtet.
Wie erwartet bei der Pressekonferenz von Außenminister Leopold Graz keine Neuigkeiten von der Kaperung der Achille Lauro.
Der Minister gab im Wesentlichen den Stand von heute mittags bekannt.
Mittlerweile wurde eine redigierte Liste jener Passagiere bekannt gegeben, die sich derzeit an Bord befinden.
Danach sind es 29 österreichische Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder, die auf dem Schiff sind.
Minister Graz betonte dann die gute Zusammenarbeit mit der italienischen Regierung und dem Krisenstab.
sind uns mit der italienischen Regierung, die gestern Nacht noch eine Sitzung hatte, einig, dass die Hauptaufgabe ein friedlicher Ausgang dieser Entführung ist.
Das bedeutet, dass wir an erster Stelle bei den Überlegungen die Sicherheit und das Leben der Geiseln setzen.
und auch in diesem Sinne in völliger Weinstimmung mit Italien wirken.
Wir haben über diese unsere Haltung natürlich auch die anderen hauptbetroffenen Nationen informiert.
Leopold Graz sagte dann, dass man auch auf internationaler Ebene aktiv geworden sei.
Der Außenminister dazu?
Ebenfalls in Übereinstimmung mit den Hauptbetroffenen ist Österreich an den Präsidenten des Sicherheitsrates herangetreten mit dem Ersuchen, wenn möglich eine Konsenserklärung ohne Formalsitzung zustande zu bringen.
Wobei wir, ich möchte nicht den vollen Text bekannt geben, auf die zwei Hauptpunkte Wert legen.
Das ist als das Erste natürlich die Verurteilung des Piratenaktes und der Geiselnahme und das Zweite ist aber der Hinweis darauf, dass auch bei der Behandlung dieses Falles, ich sagte es bereits, dass die Sicherheit und das Leben der Geiseln an erster Stelle zu berücksichtigen sind.
Minister Graz wurde in der Pressekonferenz dann wieder darauf angesprochen, ob Altbundeskanzler Bruno Greysky, profunderner Ostkenner mit guten Kontakten, eingeschaltet werde.
Außenminister Graz?
Ich kann und möchte hierüber nichts Konkretes sagen.
Ich möchte für diesen ganzen Bereich nur sagen, dass wir selbstverständlich, allerdings im Einvernehmen mit Italien,
alle Kontaktmöglichkeiten ausnützen, die Österreich, und zwar nicht nur das amtliche Österreich, überhaupt besitzt.
Resümierend sagte der österreichische Außenminister dann, dass man jetzt auf eine Kontaktaufnahme Ägyptens mit dem Schiff warte und darauf Hoffnungen setze.
So weit mein Bericht von der Pressekonferenz des Außenministers.
Ein Beitrag von Jürgen Jungwirth.
Wie könnte es nun weitergehen?
Offiziell lautet ja die Linie der betroffenen westlichen Länder genau wie etwa jene Israels, Syriens oder Ägyptens.
Ein Eingehen auf Terroristenforderungen wird nicht erwogen.
Aber im Hintergrund laufen die Drähte heiß.
Die Alternative lautet wie immer, absoluter Vorrang für das Leben der Geiseln, auch um den Preis von Konzessionen an die Entführer, wie zuletzt bei der TWA-Entführung.
Oder die militärische Option, der Versuch einer Befreiungsaktion mit allen Chancen und allen Risiken?
Um diese Fragen geht es unter anderem auch in vielen heutigen Pressekommentaren des In- und Auslandes.
Eine Presse-Schau dazu von Harry Sichrovsky.
Österreich war noch nie in so starkem Umfang vom Terror mit betroffen, schreibt Andreas Unterberger in der Wiener Zeitung die Presse.
Wenn auch der Tag abzusehen gewesen sei, an dem sich die Geiselnehmer nicht mehr mit einzelnen Diplomaten oder Flugzeugladungen begnügen würden, so habe sich die Dimension des Schreckens doch rasch gesteigert.
Wie so oft in dieser Region droht die Suche nach den Wirklichschuldigen im Sand zu verlaufen.
Noch immer gibt es zu viele Nationen, die glauben, an der Flamme des Terrors ihre Suppe wärmen zu können und die nicht begreifen, dass diese Flamme bald alle zu vernichten droht.
Am Ende wird man Terror als das begreifen müssen, was er seinem wahren Wesen nach immer mehr wird.
Eine volle Kriegserklärung an die Zivilisation.
In den Salzburger Nachrichten bezeichnet Clemens Hutter die Kaperung des Urlauberschiffs als Idiotie, weil die Piraten gerade jene Öffentlichkeit vor den Kopf stoßen würden, deren Wohlwollen für die Sache der Palästinenser politisch erheblich ins Gewicht fällt.
Im Augenblick ist nicht abzusehen, ob Vermittler und Verhandlungen oder ein militärischer Handstreich nach den Vorbildern von Mogadischu und Entebbe dieses Drama ohne Blutbad zu beenden vermöchten.
Selbst wenn eine Befreiung der Geiseln so oder so gelänge, sie wird Fanatiker so lange nicht von wahnwitzigen Gewalttaten abschrecken, solange die psychologische und politische Ursache dafür ohne Aussicht auf faire Lösung fortbesteht.
Georg Hoffmann-Ostenhof meint in der AZ, dass im Nahen Osten Amok gelaufen werde.
Nichts gehe mehr, das Klima sei auch danach.
Die Situation blockiert, ein Ausweg nicht in Sicht.
Bomben über Tunesien, das rüttelt auf.
Die Kaperung eines großen Luxusdampfers, das macht Schlagzeilen.
Arafat verurteilt nun die Tat auf schärfste, und das ist gut so.
Aber seine kontinuierlichen Ablehnungen von Terror gegen unschuldige Zivilpersonen werden immer wirkungsloser.
Die Glaubwürdigkeit seiner Politik der Verhandlungen ist im Schwinden, weil sie sich als immer erfolgloser erweist.
Im benachbarten Ausland zieht die Frankfurter Allgemeine den Schluss, dass der Fall Akile Lauro das Problem PLO einer Krise zutreiben müsse.
Mit Hinweis auf den Bombenangriff der Israelis in Tunesien meint das Blatt, wer auf Terror mit Gegenterror von Staats wegen antworte, werde dieses Verhängnis für lange Zeit nicht los.
Die PLO ist reich und arm zugleich.
Sie hat ein Milliardenkapital, aber kein Land.
Sie hat, bei der UNO zumindest, scheinbar die ganze Welt hinter sich und doch keine Nation, die sich hinter sie stellt, ohne sie eigennützig zu missbrauchen.
Für die PLO sollte es nur eine Linie geben, den blutrünstigen Resistanzterrorismus zu lassen, der alle friedlichen Lösungen verschüttet.
In Frankreich macht der Quotidien de Paris die Feigheit und Verantwortungslosigkeit der Großmächte für die Situation im Nahen Osten verantwortlich, die sich seit einem halben Jahrhundert dort abzeichne.
Das Resultat?
Der Libanon existiert nicht mehr.
Israel ist noch nie so stark bedroht worden.
Selbst die Sowjets sind vor Geiselnahmen nicht mehr sicher.
Und der gelähmte Westen beobachtet aus der Ferne die Taten einer Handvoll von Desparados.
Die Großmächte haben, wie der Zauberlehrling, im Nahen Osten eine Feuersbrunst entzündet, deren Ausbreitung sie nicht mehr verhindern können.
Die Londoner Times schließlich appelliert an Reagan und Gorbatschow, bei ihrem bevorstehenden Gipfeltreffen ein Einvernehmen über die Kontrolle ihrer jeweiligen Verbündeten oder Freunde im Nahen Osten zu erzielen.
Ansonsten seien die Prognosen, gerade wegen der Schwächung der PLO, düster.
Wenn es noch lange so weitergeht, wird bald keine PLO mehr da sein, mit der man Gespräche führen kann.
Die Kräfte, die jene zum äußersten entschlossenen und grausamen Männer unterstützen, die Arafat mit allen Mitteln vernichten wollen, könnten sich als weitaus gefährlichere Feinde für Israel und den Westen entpuppen, als die eher pathetischen Figuren, die König Hussein erlaubten, ein Verhandlungsangebot an Israel zu stellen.
Die Entführung der Akile Lauro deutet an, dass es möglicherweise bereits zu spät ist.
Das war eine Presseschau am Ende unseres Informationsblogs über die Schiffsgeiselnahme im östlichen Mittelmeer.
Kurz zusammengefasst, nach wie vor halten also die Terroristen auf der Achille Lauro die Geiseln in ihrer Gewalt.
Es sind darunter auch, wie nach neuesten Informationen,
zu rechnen ist, 29 Österreicher.
Und es gibt erste über Funk geführte Verhandlungen zwischen Botschaftern westlicher Staaten in Kairo und den Entführern.
Wir werden Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten.
Die nächste Information dazu in unseren Stoßmeldungen im Mittagsjournal.
Das ist in einer halben Stunde vor dem Themenwechsel zu anderen Beiträgen in dieser Sendung.
Allerdings jetzt ein paar taktische Musik.
Und hier unsere obligate Zwischenansage.
Was planen wir in der zweiten Journalhälfte?
Aus Österreich 2 berichtet zur Kraftwerksproblematik.
Der ÖVP-Abgeordnete Mahndorf unternimmt wieder einmal einen Prozentendorfforstoss und das Kohlekraftwerk Dürenrohr nimmt nächste Woche einen Art Testbetrieb für die Entschwefelungsanlage auf.
Und aus Salzburg wird arge Verstimmung zwischen zwei ÖVP-Spitzenpolitikern gemeldet, Landeshauptmann Haslauer und ÖAB-Obmann Kohlmeier.
Nach Attacken gegen die ÖVP-Arbeitszeitsprecherin Helga Rabe-Stadler seitens Kohlmeiers hat Haslauer Kohlmeier in Salzburg zur persona non grata erklärt.
Noch in diesem Journal der Jahresbericht von Amnesty International und ein Gespräch mit der britischen Kriminalschriftstellerin Ruth Rendell, die neue Patricia Highsmith.
mein Kulturkollege Hans Langsteiner.
Morgen beginnt in Bad Gastein die zweite österreichische Länderkonferenz der ÖVP, wo sehr viele Spitzenfunktionäre der Oppositionspartei vertreten sein werden.
Im Vorfeld dieser Veranstaltung kam es jetzt allerdings zu einem handfesten Krach zwischen der Salzburger ÖVP
und dem Obmann des ÖAAB, Herbert Kohlmeier.
Bei einer Pressekonferenz in Salzburg hat die Kohlmeier auch zur Doppelfunktion der Salzburger Nationalratsabgeordneten Helga Rabl-Stadler als Vizepräsidentin der Salzburger Handelskammer und Unternehmerin einerseits und andererseits als Arbeitszeitsprecherin der ÖVP Stellung genommen.
Kohlmeiers Versuch, parteiintern Differenzen verständlich zu machen, führten allerdings heute zu einem Éclat.
Aus Salzburg berichtet Werner Mück.
Die Aussagen, die der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Herbert Kohlmeier vor zwei Tagen in Salzburg in seiner Eigenschaft als Bundesobmann des ÖAAB bei einer Pressekonferenz gemacht hat, wirkten wie ein Zeitzünder.
Kohlmeier hatte ÖAAB-interne Kritik an der Salzburger Abgeordneten Helga Rabl zu interpretieren versucht.
in Fragen neuer Arbeitszeitmodelle im Parlament ist.
Die Verquickung von Unternehmer- und Arbeitnehmerinteressen erscheint einigen ÖAB-Funktionären in Wien nicht ideal.
Bei seinem Salzburger Pressegespräch versuchte Kohlmeier, diese Befürchtungen durch drastische Vergleiche begreifbar zu machen und sagte unter anderem, er würde als Bundeskanzler auch nicht einen Homosexuellen zum Familienminister oder Günther Nenning zum Verteidigungsminister machen.
So weit, so gut.
Einen Tag später musste dies Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer im Radio hören und in der Zeitung lesen.
Mit diesen Vergleichen allerdings löste Kohlmeier das bisher schwerste Zerwürfnis der Salzburger ÖVP mit einem ÖVP-Bundespolitiker aus.
Den Salzburgs Landesparteiobmann der ÖVP, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, erklärte Kohlmeier schlichtweg heute zur Personenongrater in Salzburg.
Wenn diese Veröffentlichung den Tatsachen entspricht, dann
muss ich meine Empörung über diese Auslassungen des Herrn Kohlmeier zum Ausdruck bringen.
Das ist ein Stil, der in Salzburg nicht üblich ist und der nur das Klima verunglimpft und wer den, der solche Äußerungen macht, selbst diskreditiert.
Wie beurteilen Sie Auftritte von Bundespolitikern dieser Art in Salzburg oder ist das eher wieder ein Hinweis auf ein etwas gestörtes Verhältnis?
Solche Auftritte von Bundespolitikern, Gott sei Dank ist das ein Einzelfall, sind in Salzburg unerwünscht und ich werde deshalb auch den Nationalen Kohlmeiern schriftlich empfehlen, in Zukunft in Salzburg von Pressegesprächen Abstand zu nehmen.
Kontroverse Haslauer Kohlmeier also in der ÖVP.
Thema Zwentendorf jetzt.
Eigentlich ist es da schon 5 nach 12.
Parteienverhandlungen über eine erneute Volksabstimmung über das uneröffnete Atomkraftwerk sind gescheitert.
Die Volkspartei verlangt Einigkeit der Koalitionspartner, aber die SPÖ ist für Zwentendorf, die FPÖ dagegen.
Umgekehrt sind die Freiheitlichen bereit, den Klubzwang bei einer Zwentendorf-Abstimmung im Parlament aufzuheben, die ÖVP aber wieder nicht.
An der Zwentendorf-Blockade kann sich also erst nach den nächsten Wahlen was ändern.
Andererseits drängt die Zeit.
Die E-Wirtschaft musste mit zwei weinenden Augen einen Beschluss zum Abwracken fassen.
Mit Interessenten an den Kraftwechselementen wird verhandelt.
Nach wie vor gehen die AKW-Fronten auch quer durch die Parteien.
In der SPÖ gibt es wenige Gegner, in der FPÖ eine starke Minderheit von Befürwortern und in der ÖVP eine satte Mehrheit grundsätzlicher Anhänger von Atomstrom.
Doch die Parteilinie lautet, die Opposition hat nicht die Aufgabe, Probleme zu lösen, die die Regierung nicht lösen kann.
Einer der prononciertesten Pro-Zwentendorf-Kämpfer ist der Abgeordnete Ferdinand Mahndorff, der deshalb vom Obmann der ÖVP, Alois Mock, schon mehrmals zurückgepfiffen wurde.
Mahndorff plädiert aber weiter unverdrossen für das Kernkraftwerk.
Fritz Besata spricht mit ihm.
Herr Abgeordneter Manndorf, warum gerade jetzt und in welchem Auftrag haben Sie Ihre heutige Initiative zur Inbetriebnahme Zwentendorfs gestartet?
Gerade jetzt, weil es dringend ist, in der Öffentlichkeit deutlich zu machen, Österreich kann sich den Verzicht auf Nutzung der Kernenergie nicht leisten.
Gerade jetzt, damit der Gefahr entgegengewirkt wird, das Thema langsam zu vergessen und plötzlich vor der Situation zu stehen, dass wir es nicht mehr retten können.
in niemandes Auftrag, sondern das ist die Fortsetzung der Initiative Umwelttechnikfreiheit, die wir am 8.
Juli vor der Öffentlichkeit begonnen haben.
Nun sind Sie aber ÖVP-Abgeordneter zum Nationalrat und es gibt einen bestehenden ÖVP-Parlamentsklubbeschluss, wonach jedenfalls die ÖVP im gegenwärtigen Stadium ihre Zustimmung zu einer neuen Volksabstimmung von eindeutigen Erklärungen, Anträgen der Regierung in Sachen Endlagerung und Sicherheit abhängig macht.
Stellen Sie sich mit dieser heutigen Aktivität nicht außerhalb der Reihen des Parlamentsklubs?
Im Gegenteil, meine Aktion zielt darauf ab,
deutlich zu machen, warum die Volkspartei grundsätzlich für die friedliche Nutzung der Kernenergie ist, deutlich zu machen, dass innerhalb der Bundesregierung gerade der für die Energiefragen zuständige und verantwortliche Minister, der Minister Steger, hier die Mitverantwortung tragen muss.
Herr Abgeordneter Mandorf, noch einmal die Frage nach dem Zeitpunkt, warum gerade heute gestellt,
Was hat sich aus Ihrer Sicht seit Juli, als im Parlament der Antrag auf nördliche Volksabstimmung nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erhalten hat?
Was hat sich denn seit damals aus Ihrer Sicht geändert?
Es hat sich in den politischen Verhältnissen zwischen Opposition und Bundesregierung im Wesentlichen nichts geändert.
Der Zeitpunkt ist deshalb jetzt gewählt, weil wir unmittelbar nach dem 8.
Juli, wo wir die Initiative vorgestellt haben, im Institut für Wirtschaft und Politik eine Broschüre zu erarbeiten begonnen haben, in der 24 prominente Autoren aus dem In- und Ausland zu diesem Thema, braucht ein moderner Industriestaat die Kernenergie, Stellung genommen haben.
Einer dieser Autoren, der von Ihnen genannten Studier, der frühere Staatssekretär Dr. Gruber,
schlägt in seinem Beitrag zur Broschüre vor, es möge ein ÖVP-Abgeordneter ganz einfach im Parlament aufstehen und erklären, ich bringe jetzt einen Antrag ein.
Werden Sie das sein?
Es gibt im Zusammenhang mit der Frage des Vorgehens eine ganze Reihe verschiedenartiger Varianten von Meinungen.
Ich verweise auch auf den Beitrag meines Freundes Herbert Kohlmeier in der Broschüre der Konturen, der über die Frage der einheitlichen Meinungsnotwendigkeit innerhalb der Partei auch eine eigene Auffassung vertritt.
Die Vorgangsweise der Partei selber ist am 28.
November des Vorjahres im Club einstimmig
drei Stimmenthaltungen festgelegt worden.
Sie gilt.
Könnten Sie skizzieren, wie Sie sich persönlich als frei gewählter Mandatar vorstellen können, die Vorgangsweise, dass man zu einer Inbetriebnahme zu Ende kommt?
Wie könnte das Ihrer Meinung nach ausschauen?
Der Energieminister muss überzeugt werden, dass er als in der Bundesregierung verantwortlicher Minister im Rahmen der Gesamtregierung nicht die Verantwortung verweigern kann für diese Beantragung einer Vorgangsweise, die die Kernenergie zu nutzen ermöglicht.
Das ist die nächste entscheidende Aufgabe.
Wer sollte Ihrer Meinung nach Stegel überzeugen?
Durch eine starke öffentliche Behandlung des Themas und die Überzeugung, dass das staatspolitisch notwendig ist, dass wir als moderner Industriestaat unsere Wettbewerbsfähigkeit verlieren, dass die Kernenergie auch absolut sicher ist, durch diese Überzeugung der Öffentlichkeit soll ein solcher öffentlicher Druck entstehen, dass er einfach nicht mehr die Argumente hat, an seinem jetzigen Standpunkt festzuhalten.
Für den allerdings nicht unwahrscheinlichen Fall, dass es der Öffentlichkeit nicht gelingt, Stege zu überzeugen, was würden Sie dann vorschlagen?
Dann wird der Energieminister vor der Öffentlichkeit diesen Standpunkt vertreten müssen.
Und ich bin überzeugt davon, wenn es uns gelingt, unsere überzeugenden Argumente durchzubringen, wird er politisch die Zeche zu bezahlen haben.
Und dann werden neue Voraussetzungen geschaffen sein, das für das Land Notwendige durchzusetzen.
Das waren Fragen von Fritz Pesatta und Antworten des ÖVP-Nationalratsabgeordneten Ferdinand Mahndorf in Sachen Zwentendorf.
Wir bleiben im Tullner Feld und wir bleiben beim Kraftwerksthema.
Nicht unweit des viel zitierten 1 zu 1 Modells eines Kernkraftwerks
steht das Kohlekraftwerk Dürenrohr, das auch einige nicht schmeichelhafte Attribute bekam.
Größte Dreckschleuder Österreich, sagten Umweltschützer, eine temporäre Investitionsruine, ätzte ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf.
Dürenrohr kostet wie Zwentendorf etwa 12 Milliarden Schilling, hätte schon längst in Betrieb gehen sollen, dann aber begannen sich Politiker Sorgen um den sterbenden Wienerwald und die Lungen der Wiener zu machen,
und man verlangte eine 600 Millionen Schilling Entstickungsanlage zusätzlich zur Entschwefelung.
Die Denoxierungsanlage wurde in Japan bestellt, die Entschwefelung ist inzwischen eingebaut und wird ab Dienstag getestet.
Diese Tests werden zunächst von der Verbundgesellschaft bei ihrem Kraftwerksblock in Angriff genommen.
Der zweite Dürrnrohrblock, der der niederösterreichischen Landesgesellschaft NEWAG gehört, ist erst im Frühjahr 1986 soweit.
Es ist dies die erste Entschwefelungsanlage bei einem Kohlekraftwerk, die in Österreich nun auf ihren Funktionstüchtigkeit hin überprüft wird.
Die Entschwefelungsanlage des Kohlekraftwerks Volzberg III in der Weststeiermark wird zurzeit installiert.
Was in Thürnrohr ab nächster Woche vor sich geht, das berichtet uns Herbert Hutter.
Für die Verbundgesellschaft und für die Lieferfirmen geht es nicht nur um die Frage, ob die Stromerzeugung im Dürrenrohr funktioniert.
Verbunddirektor und Dürrenrohr-Chef Otto Sommerbauer.
Sie müssen beweisen, dass die Rauchgaseinschwefelungsanlage tatsächlich mit einer Wirksamkeit von 90 Prozent arbeitet, dass die
Staubfilter wirklich 99,8% des Staubes zurückhalten, dass die Stickoxid-Armenbrenner wirklich funktionieren.
All das muss jetzt der Behörde nachgewiesen werden.
Wir fangen mit Gasbetrieb an, gehen dann auf Kohlebetrieb über.
Das Ganze dauert insgesamt circa sechs Wochen.
Die ganzen Erprobungen werden Ende Jänner abgeschlossen sein.
Wie trifft sich das nun mit der Weisung des Vizekanzlers, dass Dürrnrohr erst in Betrieb gehen darf, wenn auch die Entstickungsanlage fertig ist?
Das dauert ja noch eine Zeit lang.
Die Entstickungsanlage wird derzeit gebaut.
Sie wird im Juli nächsten Jahres fertig sein.
Und bis dahin wollen wir mit den Erprobungen der Lieferfirmen soweit sein,
dass praktisch alle Anlagenteile erprobt sind und im Juli 1986 nur mehr die Entstiegungsanlage dazugeschaltet werden muss.
ist das alles miteinander nicht schon eine stillschweigende Inbetriebnahme?
Es ist keine kommerzielle Inbetriebnahme.
Es sind Erprobungen der Lieferfirmen.
Aber ich möchte mit allem Nachdruck sagen, auch während dieser Erprobungen halten wir alle Emissionsgrenzen mithilfe des bereits im Betrieb befindlichen Emissionsmessnetzes ein, sodass in keiner Weise hier Überschreitungen oder Gefahren für die Bevölkerung gegeben sind.
Im Umkreis von 20 Kilometern um das Kraftwerk sind sieben Messstationen eingerichtet.
Die Überprüfung der Luftwerte funktioniert so.
Die Messstätten liefern alle halbe Stunde.
Ihre Ergebnisse ins Kraftwerk, Sie messen SO2, Stickoxide und alle anderen Schadstoffe.
Und wenn es zu gewissen Wetterlagen kommt, die eine Emissionsgefährdung nach sich ziehen würden, hat das Kraftwerk zu reagieren.
Und zwar so zu reagieren, dass wir entweder Gas zumischen oder dass wir das Kraftwerk in der Leistung zurücknehmen oder schlimmstenfalls das Kraftwerk abstellen.
Und wer entscheidet das?
Das entscheidet im konkreten Fall der Verantwortliche in der Warte, also im Kommandoraum des Kraftwerkes.
Er muss ja dafür sorgen, dass die Behördenauflagen in jedem Fall erfüllt werden.
Und wenn jetzt die Verbundgesellschaft hergeht und sagt, wir brauchen doch mehr Strom, wir haben Strommangel, der Schichtführer soll weiterfahren, was ist dann los?
Dann würde er das Gesetz und die Auflagen verletzen und das kann nicht der Sinn einer Behördenvorschrift sein.
Und wer überprüft letzten Endes, ob vorschriftsmäßig das Kraftwerk betrieben wurde?
Die Niederösterreichische Landesregierung im Zusammenarbeit mit der Niederösterreichischen Umweltschutzanstalt überprüfen regelmäßig die Emissionen und Emissionen des Kraftwerks, sodass man in keinem Fall sagen kann, dass die Kraftwerksbetreiber hier alleine entscheiden können.
Die Bürgermeister der Umgebungsgemeinden erhalten darüber hinaus noch die ausgedruckten Luftmesswerte und ganz misstrauische Bürger können sich auch persönlich überzeugen.
Öffentlich zugängliche Luftmessstellen gibt es in Tulln und in Zwentendorf.
Test der Umwelttauglichkeit der Einrichtungen im neuen Kohlekraftwerk Dürnrohr.
Das war ein Beitrag von Herbert Hutter.
In einer Pressekonferenz in Graz präsentierte die internationale Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International heute den Jahresbericht über die Tätigkeit der Organisation im Jahr 1984.
Der 359 Seiten dicke Report ist ein Spiegelbild der internationalen Menschenrechtsentwicklung.
Amnesty hat weltweit mehr als 500.000 Aktivisten, die in 3400 Gruppen organisiert sind.
Sie setzen sich vor allem für Menschen ein, die wegen ihrer gewaltlosen politischen und religiösen Überzeugungen
inhaftiert sind.
Darüber hinaus kämpft die Organisation, die in London ihren Hauptsitz hat, weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe und gegen die Misshandlung von Gefangenen.
Helmut Opletal hat die wichtigsten Aussagen des neuen Jahresberichtes von Amnesty International im folgenden Beitrag zusammengefasst.
Ein Schwerpunkt der Arbeit der Gefangenenhilfsgruppe war 1984 die Anprangerung der Folter.
In zahlreichen Staaten Afrikas, Lateinamerikas und im Nahen Osten wird körperliche Tortur systematisch zur Erpressung von Geständnissen und Aussagen angewandt.
Der Jahresbericht nennt dabei besonders die Länder Chile, Türkei und El Salvador.
Als Erfolg wird jedoch die Verabschiedung einer UNO-Konvention gegen die Folter verzeichnet, die auf mehr als zehnjährige Bemühungen der in London beheimateten Organisation zurückgeht.
Bis jetzt haben 33 Staaten, darunter auch Österreich, die Anti-Folter-Konvention unterzeichnet.
Ein zweites zentrales Anliegen von Amnesty International ist die Abschaffung der Todesstrafe.
Für 1984 werden im Jahresbericht weltweit 1.500 konkret bekannt gewordene Hinrichtungen registriert.
Die tatsächliche Zahl liegt jedoch wesentlich höher, da einige Länder wie China, der Irak und der Iran durch Geheimhaltung das Ausmaß der Exekutionen zu verschleiern versuchen, beklagt der Bericht.
Im Falle Südafrikas vermerkt Amnesty auch rassistische Untertöne bei der Anwendung der Todesstrafe.
Alle bis auf drei der 114 im vergangenen Jahr Hingerichteten waren Schwarze und Farbige.
Auch in den Vereinigten Staaten warten 1400 Menschen in Todeszellen auf ihre Hinrichtung.
In Süd- und Mittelamerika wurden zehntausende Oppositionelle durch Todesbrigaden der Polizei oder der Streitkräfte liquidiert.
Und einige Länder senden Mordkommandos ins Ausland, um politische Gegner zu beseitigen.
Amnesty nennt namentlich Jugoslawien und Libyen.
Im Falle des Sudan etwa prangert Amnesty International unmenschliche Strafmethoden wie Verstümmelung oder Auspeitschung an.
Zusammenfassend hat sich die Menschenrechtssituation 1984 kaum wesentlich verändert.
In einigen Ländern wie Argentinien und Uruguay hat sich die Lage jedoch deutlich gebessert.
In anderen, wie etwa in Uganda, hat die Zahl der Menschenrechtsverletzungen jedoch alarmierend zugenommen.
In den kommunistischen Ländern Osteuropas kritisiert der Jahresbericht weiterhin die Inhaftierung und psychiatrische Behandlung von Oppositionellen und Menschenrechtsaktivisten.
In der DDR sind nach Angaben der Organisation immer mehr Menschen in Haft, die sich um ihre Ausreise bemüht haben.
Amnesty International setzt sich auch für inhaftierte Wehrdienstverweigerer ein.
Im Jahresbericht werden unter anderem Fälle aus Frankreich, Ungarn und der Schweiz angeführt.
Amnesty fühlt sich keiner Ideologie verpflichtet und prangert Missstände unabhängig vom politischen System des jeweiligen Landes an.
In westlich orientierten Ländern Europas etwa, die Folterungen durch die Polizei in Spanien oder Inhaftierungen ohne Gerichtsverfahren in Nordirland oder Sondergesetze und Einschränkungen einzelner Bürgerrechte bei der Terroristenbekämpfung in der Bundesrepublik Deutschland.
Österreich wird übrigens im Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation nicht erwähnt.
Dr. Franz Schneider, der Pressesprecher der österreichischen Sektion, vermerkt aber auch bei uns einige Entwicklungen, die Besorgnis bei Amnesty hervorrufen.
Zum Beispiel, dass in Österreich die Verwaltungsbehörden Haftstrafen ohne Gerichtsurteile verhängen können, was unter anderem dem Artikel 5 der Europäischen Menschenrechtskonvention widerspricht.
Doch im weltweiten Vergleich seien solche Verstöße in Österreich geringfügig.
In Österreich arbeiten derzeit 125 Amnesty-Gruppen, die 260 namentlich bekannte politische Gefangene in aller Welt adoptiert haben, Petitionen schreiben, in den Medien auf das Schicksal aufmerksam machen und materielle Unterstützung gewähren.
Im vergangenen Arbeitsjahr konnte die Freilassung von 76 dieser Gefangenen erreicht werden.
Helmut Opletal hat berichtet, 120 Nationen der Erde, also zwei Drittel ungefähr, haben bei den Menschenrechten keine weiße Weste, sagt Amnesty International.
Wir kommen jetzt zu einem Kulturbeitrag.
Nicht erst hat Peter Handtke auf die amerikanische Thriller-Autorin Patricia Highsmith ausführliche Hymnen verfasst, haben in der Kriminalliteratur die Damen die Nase vorn oder die Brust.
Von Margot Miller bis Celia Framley, von Shelley Smith bis Ursula Curtis reicht die Galerie weiblicher Krimiautoren
denen man immer häufiger auch die hohe Literaturkritik Anerkennung zollt.
Zu den bekanntesten und auch angesehensten dieser neuen Kriminalschriftstellerinnen zählt die Engländerin Ruth Rendell.
Die meisten ihrer auch auf Deutsch bei Ulstein und Rowoldt erschienenen Bücher handeln nicht von der mehr oder weniger unerwarteten Aufklärung eines anfangs berichteten Mordes, sondern schildern gleichsam die Innenwelt psychopathischer Biedermänner, die sich mit der Fassade wohlanständiger Bürgerlichkeit tarnt.
Die bekanntesten Romane Ruth Randalls sind Urteil in Stein, Dämonen hinter Spitzenstores und die Masken der Mütter.
Gestern Abend las Ruth Randall in der englischen Buchhandlung Shakespeare and Company in Wien aus ihren Werken.
Hans Langsteiner hat mit der Autorin das folgende Gespräch geführt.
Miss Randall, viele der berühmtesten Kriminalschriftsteller der Gegenwart sind Frauen.
Patricia Hals, Michelle Smith und nicht zuletzt Ruth Randall.
Haben Sie eine Erklärung dafür?
Ich werde das öfter gefragt, aber ich glaube nicht, dass es stimmt.
Es gibt genauso viele männliche Autoren.
Die Leute sind nur viel stärker überrascht, wenn Frauen Krimis schreiben.
Vergleichen Sie die große Zahl männlicher Kriminalschriftsteller.
Dagegen können Sie nur vier oder fünf wirklich erfolgreiche Autorinnen nennen.
Es ist eben etwas, was man von Frauen nicht erwartet.
Und wenn sie es doch tun, empfindet man es als außergewöhnlich gut.
Wer hat Sie literarisch beeinflusst?
Ich denke, Patricia Highsmith hat mich beeinflusst.
Und sicherlich Simeon.
Ich würde sagen Patricia Highsmith und sicher Georges Simenon.
Dann eine Reihe von Nicht-Kriminal-Schriftstellern, die ich einfach gern gelesen habe, wobei mich aber ihr Stil mehr beeinflusst hat als ihre Themen.
Denn da würde ich doch gern Originalität für mich in Anspruch nehmen.
Aber diese Autoren haben mir gezeigt, wie wichtig die Entwicklung glaubhafter und origineller Charaktere ist.
I would like to think that the ideas were my own and original.
In creating character,
I suppose I could say that these authors have shown me at any rate how important it is to create character and to try and make original people.
Was ist der heikelste Punkt beim Verfassen eines Kriminalromans?
Die Konstruktion, der Anfang oder am Ende gar der Titel?
I think that for me the most difficult part is to sustain the interest and the excitement in the middle of the book.
Für mich ist es am schwierigsten, das Interesse und die Spannung in der Mitte eines Buches wachzuhalten.
Der Anfang und das Ende gehen meist in Ordnung, aber die Leser durch die mittleren Kapitel zu führen, das ist für mich die größte Herausforderung.
Die Verbrechen in Ihren Büchern ereignen sich nicht in der Unterwelt, sondern in der geordneten Atmosphäre der Mittelklasse, zwischen ehrbaren Bürgern.
Empfinden Sie unsere Gesellschaft als dunkel und chaotisch hinter Ihrer Oberfläche?
Ja, so sehe ich das.
Ich schreibe über eine Gesellschaft, die ich kenne.
Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich Gewalttaten, die sich hinter der Oberfläche abspielen, aus eigener Anschauung kenne, aber aus den Zeitungen wissen wir doch, was alles passiert.
Glauben Sie, dass die Gesellschaft das Verbrechen erzeugt?
Yes, I think so.
Ja, ich denke schon.
Durch manche wirklichkeitsfremde Gesetze, durch Ungerechtigkeiten, sicher auch durch wirtschaftliche Zwänge und dadurch, dass viele zu einem Leben gezwungen werden, das sie nicht führen wollen, oft aus ökonomischen Gründen.
So werden Neurosen in ihnen geweckt und verstärkt.
Wie es ja auch bei etlichen meiner Figuren der Fall ist, die sehr unglücklich sind mit dem Leben, das sie leben müssen.
Und ihr Unglück wächst und treibt sie ins gewalttätige Verbrechen.
Ein Gespräch mit Ruth Randall, der britischen Krimiautorin, geführt von Hans Langsteiner.
12.54 Uhr, am Ende des Mittagsschonals bringen wir noch einmal den aktuellen Tagesüberblick.
Zunächst natürlich über den Stand der Schiffsgeiselaffäre vor Ägypten.
Ferdinand Hennerbickler fasst die bisherige Entwicklung am dritten Tag der Terroraktion jetzt live am Telefon zusammen.
Ja, Kollege Glück, der Stand der Entwicklung ist im Augenblick folgender.
Die Achille Lauro liegt rund 22 Kilometer vor Postaid.
Die Entführer haben folgendes verlangt.
Erstens mit den Botschaftern der Vereinigten Staaten Großbritanniens und der BRD, die in Kairo akkreditiert sind, zu verhandeln.
Zweitens mit der BLO.
Derzeit ist nicht klar, ob die Gespräche mit diesen Botschaftern bereits angelaufen sind.
Es erscheint jedoch möglich.
Ferner.
Die BLO hat in Port Said eine Drei-Mann-Delegation.
Ihr Chef ist Hani al-Hassan, die politische rechte Hand vom BLO-Chef Yassir Arafat.
Hassan zieht im Augenblick vom Kairo aus die Fäden.
Ergebnisse dieser Verhandlungen liegen derzeit nicht vor.
Wie gesagt, die Verhandlungen dürften sich auch ziehen.
Zwei Aspekte.
Erstens, die Ägypter versuchen den Piraten, seit heute früh einzureden, zumindest 21 Geiseln freizulassen.
Wer diese 21 Geiseln sein könnten, ist nicht klar.
Auch die Nationalitäten wurden nicht umschrieben.
Aber im Prinzip 21 Geiseln innen herauszureißen, ob es dazu kommen könnte, ist im Augenblick auch nicht klar.
Vieles wird aber nun vom Verlauf der Verhandlungen abhängen.
Möglich erscheint es aber immerhin, die Front der Geiselnehmer nur noch mal zu versuchen aufzubrechen.
Ich würde grundsätzlich auch Chancen sehen, zu versuchen, einige der 36 österreichischen Geiseln an Bord in einem Ticket freizubekommen.
Sollte sich das überhaupt als realistisch erweisen.
Aber immerhin könnte man das versuchen, etwa zusammen mit den Deutschen.
Zweitens, die Spannung vor Pozaid ist wirklich sehr hoch.
Es wird um viel gepokert.
um ein paar hundert Menschen leben.
Und eines sollte auch klar sein, die Piraten haben gedroht, auch heute in der Früh wieder, die Aquile Lauro in die Luft zu jagen, sollten ihr Schiffe zu nahe kommen.
Und ein letztes Wort vielleicht zum Schicksal der Österreicher.
Soweit ich es hier beurteilen kann und mir Informationen zur Verfügung stehen, dürfte bisher keinem der österreichischen Geiseln irgendetwas passiert sein.
Das ist im Augenblick der Stand der Dinge und zurück nun zum Studio.
Vielleicht noch eine Frage für den Lieutenant Wigler.
Was hat es auf sich mit den Vermutungen, dass die angekündigten Ermordungen zweier Geiseln doch nicht stattgefunden haben?
Dem dürfte ziemlich sicher so sein.
Die Geiselnehmer haben versucht, die Syrer gestern unter Druck zu setzen, haben offensichtlich geblöckt und haben gesagt, nachdem die Syrer sich gesperrt haben, die Geiselnehmer in Tartus landen zu lassen.
und über Syrien zu versuchen, die Geistelnahme mit Verhandlungen sozusagen auf friedlichem Weg zu beenden.
Die Syrer wollten da nicht hineingezogen werden.
Nachdem das klar war, haben die Piraten durchgedreht, haben erstmals die Nerven verloren und haben in den Funk richtig hineingebrüllt, sie hätten jetzt offensichtlich genug und hätten zunächst einen Amerikaner umgelegt und dann sind sie wieder zum Funk gekommen und haben gesagt, sie hätten einen zweiten umgebracht.
Gegen Mitternacht
hat sich die Informationslage aber wesentlich geändert.
Und zwar, als dieses Schiff dann abgezogen ist, sie wollten ursprünglich nach Zypern kommen, das ist ihnen aber als zu brenzlig erschienen.
Offensichtlich haben sie gefürchtet, in eine militärische Taggasse zu laufen, weil hier die Briten und Italiener schon auf sie gewartet haben, sozusagen.
Als sie dann zurückgefahren sind, von der syrischen Küste, an den libanesischen vorbei, an Israel vorbei, da haben die Libanesen und die Israelis eine Reihe von Funksprüchen abgefangen.
Unter anderem Funksprüche vom Kapitän De Rosa, ein sehr zuverlässiger Mann, offensichtlich mit Hartennerven.
Und der hatte bereits gesagt, es stimme nicht, es sei keiner erschossen worden.
Es gehe allen Leuten, allen Geiseln auf der Aqilah Raghu,
Die Leute werden in Sicherheit und keiner wird ermordet worden.
Vielen Dank, Ferdinand Hennerbichler.
Weitere Neuigkeit vom Tag jetzt noch aus dem Nachrichtenstudio.
Israel.
Der deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker setzt seinen viertägigen offiziellen Besuch in Israel fort.
Gestern hat Weizsäcker die Verantwortung der Deutschen für die Verbrechen der Nazis an den Juden unterstrichen.
Dänemark.
Am zweiten Tag seines Staatsbesuchs in Dänemark wird Bundespräsident Rudolf Kirchschläger im Parlament und im Rathaus von Kopenhagen erwartet.
Gestern haben Kirchschläger und die dänische Königin Margarete die freundschaftliche Verbundenheit zwischen Dänemark und Österreich unterstrichen.
Österreich.
Im Kohlekraftwerk Dürrenrohr wird zum ersten Mal ein Verfahren zur Anwendung kommen, mit dem die Verursacher von Luftverunreinigungen exakt eruiert werden können.
Das abgegebene Rauchgas wird nach einer vom Forschungszentrum Seibersdorf entwickelten Methode mit dem ungiftigen Gasschwefelhexafluorid gleichsam markiert.
Damit kann eindeutig festgestellt werden, in welchem Ausmaß Schadstoffe in der Luft aus Dürrenrohr stammen.
Das Kohlekraftwerk soll Ende 1986 in Betrieb gehen.
Der ÖVP-Abgeordnete Ferdinand Manndorf hat sich neuerlich für eine Volksabstimmung über die friedliche Nutzung der Kernenergie ausgesprochen.
Österreich brauche die Atomkraft aus umweltwirtschafts- und staatspolitischen Gründen, sagte Manndorf.
Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat heute scharf auf jüngste Äußerungen von ÖAB-Obmann Herbert Kohlmeier relagiert.
Kohlmeier hatte ÖAB-interne Kritik an der Doppelfunktion der ÖVP-Abgeordneten Helga Rabel-Stadler als Arbeitszeitsprecherin der Volkspartei und Salzburger Handelskammer-Vizepräsidentin interpretiert.
Haslauer meinte heute dazu, der Stil der Erklärungen Kohlmeiers sei in Salzburg nicht üblich und diskreditiere denjenigen, der diese Äußerungen mache.
Die Wetteraussichten bis zum Abend.
Im Westen einige Auflockerungen, sonst meist stark bewölkt, gebietsweise noch Regen, Nachmittagstemperaturen 12 bis 17 Grad.