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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Das Mittagsjournal, eine Stunde Information, Redakteur am Mikrofon ist Udo Bachmeier, guten Tag.
Zu den geplanten Beitragsthemen, Ausland.
Die Spannungen zwischen den USA und Libyen verschärfen sich, Washington stößt neue Drohungen gegen Tripolis aus.
Mammutsdebatte im französischen Parlament nach der Regierungserklärung.
des neuen bürgerlichen Premierministers Jacques Chirac und in Spanien hat die Staatsanwaltschaft hohe Strafen für die Angeklagten im Giftöl-Skandal gefordert, dem mittlerweile 600 Menschen zum Opfer gefallen sind.
Zur Diskussion rund um die Person Kurt Waldheims haben wir Ihnen drei Beiträge anzubieten.
Einen aus den USA über die mögliche weitere Vorgangsweise des Kongresses in Bezug auf Waldheim.
Gestern war ja von einem möglichen Einreiseverbot für den Ex-UNO-Generalsekretär die Rede.
Aus Österreich hören Sie einen Beitrag über eine Pressekonferenz mit Innenminister Carl Blecher zur Bundespräsidentenwahl.
Dazu wird auch ÖVP-Chef Alois Mock Stellung nehmen.
Bautenminister Übler ist präsentiert einen Bericht über die Südautobahntrassenabrutschung und die Kulturredaktion stellt einen neuen Musicalführer vor.
Erster Programmpunkt sind die Nachrichten.
Christian Auer hat sie zusammengestellt.
Es liest Wolfgang Riemerschmid.
USA, Österreich.
Bundespräsident Kirchschläger nimmt heute die Kopien des Waldheim-Aktes aus dem UNO-Archiv zur Überprüfung entgegen.
Die Akten werden am frühen Nachmittag in Wien eintreffen.
Zunächst übernimmt Außenminister Graz die Dokumente.
Er wird sie unmittelbar danach an Bundespräsident Kirchschläger weiterleiten.
Die Kopien werden in einem versiegelten Umschlag gemeinsam mit den vom jüdischen Weltkongress zur Verfügung gestellten Dokumenten von einem Kurier nach Wien gebracht.
Der Leiter des jüdischen Dokumentationszentrums, Simon Wiesenthal, erklärte in New York, Kehrschläger solle den Österreichern vor dem 4.
Mai reinen Wein einschenken.
Wiesenthal hat in New York an die Vereinten Nationen und an die jugoslawische Regierung appelliert, alle Dokumente über Waldheim während dessen Zeit als Offizier der deutschen Wehrmacht freizugeben.
Der Sohn des früheren UNO-Generalsekretärs, Gerhard Waldheim, hat dem Justizministerium in Washington ein Memorandum über die Wehrmachtszeit seines Vaters übergeben.
Gerhard Waldheim erklärte dazu, das Dokument beweise, dass sein Vater weder Nazi noch Kriegsverbrecher gewesen sei.
Altbundeskanzler Kreisky hat gestern Abend bei einer Wahlveranstaltung für den SPÖ-Präsidentschaftskandidaten Kurt Steirer wieder zur Diskussion um die Vergangenheit Waldheim Stellung genommen.
Kreisky meinte, eine alte Freundschaft sei jetzt zerbrochen.
Er habe dies Waldheim in einem Telefonat mitgeteilt.
Er werfe Waldheim nicht vor, ein Kriegsverbrecher zu sein.
Wahrheit und Ehrlichkeit in der Politik bestehen aber nicht nur darin, die Wahrheit zu sagen, sondern auch wichtige Teile der Wahrheit nicht zu verschweigen.
Dazu meinte der außenpolitische Sprecher der Volkspartei, Ludwig Steiner, es sei schäbig, mit einem Freund zu telefonieren und dann dieses private Gespräch zu einem Versammlungsthema zu machen.
Kreisky habe noch vor 14 Tagen erklärt, selbst wenn er von den Vorwürfen gegen Waldheim gewusst hätte, wäre er bereit gewesen, ihn für das Amt des UNO-Generalsekretärs zu empfehlen.
USA, Sowjetunion
Nach den Worten von Präsident Reagan werden die Vereinigten Staaten bei genügend Beweisen für eine libysche Verwicklung in die jüngsten Terroranschläge entsprechend reagieren.
Konkrete Angaben über mögliche Aktionen machte Reagan aber nicht.
Der amerikanische Präsident bezeichnete den libyschen Staatschef Gaddafi wörtlich als einen tollwütigen Hund des Nahen Ostens.
Er fügte hinzu, noch sammle man Material über die Rolle Libyens bei den Terroranschlägen.
Die USA seien nicht völlig hilflos.
Man habe Vorkehrungen getroffen, um sich gegen mögliche libysche Anschläge in den Vereinigten Staaten zu schützen.
Die beiden Flugzeugträger America und Coral Sea sollen vorläufig noch im Mittelmeer stationiert bleiben.
In einer ersten Reaktion auf die Pressekonferenz Reagans meinte die sowjetische Nachrichtenagentur TASS, der amerikanische Präsident habe klargemacht, dass die USA einen weiteren aggressiven Überfall auf Libyen ausführen wollten.
USA.
Die Vereinigten Staaten haben den gestrigen Beschluss der Bundesrepublik Deutschland begrüßt, zwei libysche Diplomaten, die unter Spionageverdacht standen, auszuweisen.
Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington sagte, es sei ein wichtiger erster Schritt beim Kampf gegen den von Libyen unterstützten Terrorismus.
Auch der amerikanische Botschafter in Bonn, Richard Byrd, meinte, die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrors sei ausgezeichnet.
Libanon.
In der Nähe einer belebten Einkaufsstraße in der südlibanesischen Hafenstadt Sidon ist heute eine sogenannte Autobombe explodiert.
Eine Person wurde getötet, 34 erlitten Verletzungen.
Nach Angaben eines Militärexperten waren in einem abgestellten Privatwagen 150 Kilogramm Sprengstoff explodiert.
Angaben über die Hintergründe dieses Terroraktes liegen zur Zeit nicht vor.
Österreich
Die ÖVP hat im Bundesrat in einer dringlichen Anfrage an Finanzminister Franz Franitzki neuerlich die Abschaffung der Zinsertragsteuer gefordert.
In der Anfrage heißt es, die Steuer sei unsozial, wirtschaftsfremd und eine als Zinsertragsteuer getarnte Sparbuchsteuer.
Weiters erinnern die ÖVP-Ländervertreter daran, dass sich Franitzki seinerzeit als Generaldirektor der Länderbank gegen die Einführung dieser Abgabe ausgesprochen habe.
Der Gesundheitsausschuss des Nationalrates befasst sich heute unter anderem mit dem Entwurf zu einem sogenannten AIDS-Gesetz.
Nach Angaben des freiheitlichen Gesundheitssprechers Fritz Probst sieht das Gesetz vor allem die Meldung und Behandlung der bereits ausgebrochenen Krankheit, Beratung des gefährdeten Personenkreises, Verbesserung der AIDS-Forschung und eine verschärfte Kontrolle der Prostituierten vor.
In einer Aussendung verurteilt Probst jede Diskriminierung der AIDS-Kranken und kritisiert, durch Überängstlichkeit würden ohnehin schon schwer geprüfte Menschen absichtlich in die Isolation getrieben.
Der freiheitliche Justizsprecher Hilmar Cabas hat sich heute der Forderung von SPÖ-Justizsprecher Sepp Rieder angeschlossen, das Parlament solle sich mit der Aufklärung der Affäre um die Bundesländerversicherung befassen.
Rieder sprach gestern von Querverbindungen zur ÖVP.
Cabas sagte heute, die Regierungsparteien überlegten weitere parlamentarische Kontrollmaßnahmen, um die politischen Verflechtungen in dem Skandal zu durchleuchten.
Man erwäge neben möglichen schriftlichen und dringlichen Anfragen auch die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses.
Frankreich
Die Nationalversammlung in Paris hat der neuen bürgerlichen Regierung unter Ministerpräsident Jacques Chirac mit 292 gegen 285 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen.
In seinem Regierungsprogramm hat der neue Kabinettschef unter anderem wirtschaftliche Liberalisierungsmaßnahmen, Schritte gegen die Arbeitslosigkeit und einen verstärkten Kampf gegen den Terrorismus angekündigt.
Gestern ist es zu einer offenen Auseinandersetzung zwischen Chirac und dem sozialistischen Staatspräsidenten François Mitterrand gekommen.
Mitterrand kündigte an, er werde das von der Regierung ausgearbeitete Gesetz über die Privatisierung verstaatlichter Betriebe nicht unterschreiben, wenn dadurch auch Verstaatlichungen durch die sozialistische Regierung nach 1981 betroffen seien.
Argentinien
Mehr als 100.000 Bewohner mehrerer Städte in Nord-Argentinien sind wegen Überschwemmungen evakuiert worden.
Die Unwetter in der Provinz Chaco haben bisher mindestens vier Menschenleben gefordert.
Fünf Städte sind nach den anhaltenden Regenfällen völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Wetterlage.
Ein ausgedehntes Tief mit Zentrum über der Tschechoslowakei steuert an seiner Rückseite mit Winden aus Nordwest bis Nord Kaltluft in den Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh.
Meist aufgelockert bis stark bewölkt und gebietsweise Niederschlag.
Schneefallgrenze um 800 Meter Höhe, nur im Osten zum Teil noch heiter.
Im weiteren Tagesverlauf aber auch hier Bewölkungszunahme und Aufkommen von gewittrigen Regenschauern.
Mäßige bis lebhafte Winde aus Südwest bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen im Westen um 5 Grad, sonst 7 bis 15 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 2 bis plus 4 Grad.
Die Aussichten für morgen Freitag, aufgelockerte bis starke Bewölkung und gebietsweise Schneefall.
In Tiefenlagen auch Regen oder Schneeregen.
Mäßige bis lebhafte Winde aus Nordwest bis Nord, Tageshöchsttemperaturen 2 bis 7 Grad.
Das Wetter zum Wochenende weiterhin unbeständig und kalt, wiederholt Schneeschauer, in Tiefenlagen auch Regenschauer.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 13 Grad, Westwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, heiter, 15 Grad, Südwind 10 Kilometer.
Linz stark bewölkt, 7 Grad, Westwind 35 Kilometer.
Salzburg bedeckt, leichter Regenschauer, 6 Grad, Nordwestwind 20.
Innsbruck stark bewölkt, leichter Regen, 3 Grad, Ostwind 10 Kilometer.
Bregenz bedeckt leichter Regen 3 Grad, Nordwest 10 Grad, Stadt bewölkt 11 Grad, Südwest Wind 20 Kilometer in der Stunde und Klagenfurt Stadt bewölkt 10 Grad.
12.10 Uhr, wir beginnen mit Auslandsbeiträgen im Mittagsjournal.
Vom Terror bis zur Steuerpolitik von Südafrika bis Nicaragua erreichten die Themen der Pressekonferenz, die der amerikanische Präsident Ronald Reagan heute Nacht unserer Zeit in Washington gab.
Einige Punkte daraus, Reagan zweifelte am Zustandekommen eines Gipfeltreffens mit Gorbatschow im Juni, erwarb wiederum für sein vom Abgeordnetenhaus abgelehnte 100-Millionen-Dollar-Hilfsprogramm für die Rebellen in Nicaragua.
Den südafrikanischen Präsidenten Botha bezeichnete er als einen Mann, der sich bemühe, so schnell wie möglich Änderungen herbeizuführen.
Und innenpolitisch sprach er sich für Ausgabenkürzungen statt Steuererhöhungen zur Verringerung des Budgetdefizits aus.
Die meistbeachteten Passagen seiner Ausführungen betrafen jedoch das Thema Libyen.
Roland Machatschke fasst zusammen.
Die Konfrontation zwischen den USA und Libyen ist auch nach dem Abschluss der amerikanischen Marinemanöver in der Großen Syrte nicht zu Ende.
Die Gefahr eines bewaffneten Konflikts dauert an.
Wie empfindlich oder hysterisch die Börse reagiert, zeigte sich gestern in New York, als der Dow-Jones-Index auf ein Gerücht neuer Kampfhandlungen mit Libyen hin sofort zu fallen begann.
Auslöser war offenbar die Meldung, dass zwei Flugzeugträger der 6.
Flotte in Bereitschaft versetzt wurden.
Die America sagte einen Freundschaftsbesuch in der französischen Hafenstadt Cannes ab und die Coral Sea wurde angewiesen auf unbestimmte Zeit in der spanischen Hafenstadt Malaga verankert zu bleiben, statt wie geplant Kurs auf den Heimathafen Norfolk in Virginia zu nehmen.
Amerikanische Fernsehgesellschaften berichten über Vorbereitungen zu Gegenschlägen gegen Libyen oder geplante militärische Repressalien, die allerdings auch von Landstützpunkten der USA in Europa oder dem Nahen Osten durchgeführt werden könnten.
Repressalien wogegen, erhebt sich die Frage.
Die amerikanische Regierung ist überzeugt, dass der Bombenanschlag gegen eine Maschine der amerikanischen Gesellschaft TWA, der nur durch ein Wunder halbwegs glimpflich ausgegangen ist, und der Bombenanschlag gegen eine von amerikanischen Soldaten frequentierte Diskothek in West-Berlin, Gaddafis Werk waren.
Zwar sprach Reagan bei seiner Pressekonferenz heute Nacht davon, dass noch Material über die Rolle Libyens bei diesen beiden Terrorakten gesammelt werden müsse, aber der US-Botschafter in Bonn hat die Bundesrepublik Deutschland bereits aufgefordert, die diplomatischen Beziehungen zu Libyen abzubrechen.
Die Amerikaner sehen einen klaren Zusammenhang zwischen der Drohung Gaddafis nach den Zwischenfällen in der Osterwoche, als libysche Luftabwehranlagen zerstört und libysche Patrouillenboote versenkt wurden.
Er werde die Amerikaner überall auf der Welt zu treffen wissen und den beiden Terrorakten.
Warum Gaddafi gerade gegen die USA so feindselig eingestellt sei, wollten die Journalisten von Reagan wissen.
Die Antwort des amerikanischen Präsidenten wird nicht dazu beitragen, die Situation zu entspannen.
Reagan nannte Gaddafi einen tollwütigen Hund des Nahen Ostens, dessen Ziel eine moslem-fundamentalistische Weltrevolution sei, die sich auch gegen viele seiner arabischen Brüder wende.
Welche Rolle die USA spielten, könne er sich nicht erklären.
Vielleicht sei es so wie mit dem Drang, den Mount Everest zu besteigen, weil die USA einfach da sind.
Dieser verrückte Hund des Mittelöstens hat das Ziel einer Weltrevolution, einer muslimischen, fundamentalistischen Revolution, die auf viele seiner eigenen arabischen Gegner gezielt wird.
Und dort, wo wir uns darin befinden,
Ins selbe Horn stieß Vizepräsident Bush, der zurzeit einige arabische Länder besucht.
Er nannte Gaddafi einen tollwütigen Hund, der sich in der großen Syrte eine blutige Nase geholt habe.
Offenbar soll Gaddafi also jetzt verbal herausgefordert werden.
Allerdings hat auch er den amerikanischen Präsidenten schon einige Male einen Wahnsinnigen genannt.
Gaddafis erste Reaktion?
Seine Streitkräfte seien zum Krieg mit den USA bereit, die Sowjetunion werde ihm zu Hilfe kommen.
Das scheint allerdings eine leere Hoffnung des libyschen Revolutionsführers zu sein.
Die USA hatten Moskau vom Beginn ihrer Flottenmanöver vor 14 Tagen verständigt und auch angesichts der versenkten libyschen Schiffe und der bombardierten libyschen Raketenabschussanlagen sowjetischer Bauart kamen aus Moskau Worte als einzige Unterstützung.
Gefährlich bleibt die Lage aber trotzdem, denn Spannungen in einem politisch so angespannten Raum wie dem Nahen Osten können auf die geringste Provokation hin jederzeit zu schweren Konflikten eskalieren.
Spannungsgeladene Situation, spannungsgeladenes Verhältnis zwischen Washington und Tripolis, Sie hörten Roland Machatschke.
In Spanien macht der Giftölskandal vom Mai 1981 wieder Schlagzeilen.
Vergiftetes Olivenöl hat die hunderten Menschen das Leben gekostet, tausende erkrankten schwer.
Jetzt hat die Staatsanwaltschaft in Madrid die Ermittlungen abgeschlossen und hohe Strafen für die 41 Angeklagten gefordert.
Für die acht Hauptverantwortlichen forderte der Staatsanwalt 591 mal 15 Jahre Haft, für die übrigen nicht wesentlich weniger.
Seit Mai 1981 sind fast 600 Menschen an den Folgen des Giftöles gestorben, Zehntausende erkrankt.
Aus Madrid berichtet Roland Fessler.
Das Ergebnis der fünf Jahre andauernden Ermittlungen ist auf 100.000 Seiten festgehalten.
Die Staatsanwaltschaft bei der dem obersten Gerichtshof vergleichbaren Audiencia Nacional hat damit in einem in der spanischen Justizgeschichte einmaligen Umfang Beweismaterial, Zeugenaussagen und Gutachten zusammengetragen.
Staatsanwalt Eduardo Fungairinho hält in einer zusammenfassenden rechtlichen Bewertung, die jetzt dem Gericht zugestellt und gleichzeitig veröffentlicht worden ist, acht der 41 Beschuldigten für überführt durch gepanschtes Speiseöl den Tod von 583 und die schwere gesundheitliche Schädigung von 24.396 Menschen verursacht zu haben.
Er wird gegen diese acht Kaufleute Anklage wegen Mordes und schwerer Körperverletzung, wegen Betrugs und eines Verbrechens gegen die Volksgesundheit erheben.
Nach dem geltenden Recht muss jeder dieser Angeklagten damit rechnen, zu mindestens 10.000 Jahren Haft verurteilt zu werden, auch wenn in Spanien, von biologischen Gründen natürlich einmal abgesehen, jeder Strafgefangene ohnehin nach spätestens 30 Jahren aus der Haft entlassen werden muss.
Die Staatsanwaltschaft zieht es als erwiesen an, dass die Beschuldigten im Frühjahr 1981 etwa 250 Tonnen zu Industriezwecken vergeltes und damit stark verbilligtes Rapsöl aus Frankreich eingeführt und später als Speiseöl auf den Markt gebracht zu haben.
Die Männer haben den Ermittlungen zufolge versucht, das denaturierte Speiseöl durch starkes Erhitzen von dem beigemischten Anilinzusatz zu trennen.
Dabei seien jedoch Anilide, hochgiftige Anilinsäureverbindungen entstanden, die dann die Giftölepidemie ausgelöst haben.
Die Experten standen damals im Frühjahr 81 vor einem Rätsel in der Region Madrid und im Norden Spaniens.
Dort hatten die Händler das Giftöl verkauft, klagten plötzlich 25.000 Menschen über Hautausschlag und Gelenkschmerzen.
Viele erkrankten an einer atypischen Lungenentzündung.
583 Menschen starben schließlich.
Tausende erlitten bleibende Nervenschäden und Muskelschwund.
50 Giftölopfer liegen noch heute in einer Spezialklinik, ohne Hoffnung, jemals wieder gesund zu werden.
Der spanische Staat hat in einem aufwändigen Hilfsprogramm eineinhalb Milliarden Schilling für die Betroffenen zur Verfügung gestellt.
Dieses Programm ist jedoch inzwischen ausgelaufen.
Die Staatsanwaltschaft fordert ihrerseits von den acht Haupttätern und zwei weiteren Angeklagten an die Familie jedes Todesopfers 1,7 Millionen Schilling und an jeden anderen Betroffenen 3.500 Schilling pro Krankheitstag.
an Entschädigung zu bezahlen.
Eine Summe, die, wenn das Gericht der Staatsanwaltschaft folgen sollte, in die Milliarden ginge.
Neben den acht Haupttätern will die Staatsanwaltschaft noch 19 weitere Beschuldigte wegen Mittäterschaft, Betrug und Urkundenfälschung auf die Anklagebank bringen.
Gegen zwölf weitere Personen in ihrer Mehrzahl Beamte der staatlichen Verwaltung soll das Verfahren eingestellt werden.
Zwei Verdächtige sind flüchtig.
Der Jahrhundertprozess soll, wenn es nach der Zeitplanung der Justizverwaltung geht, noch in diesem Herbst beginnen.
Aber da sind Parlamentswahlen, sodass davon auszugehen ist, dass dieses Verfahren nicht vor dem nächsten Jahr beginnen wird.
Roland Fessler aus Madrid, zurück nach Österreich.
Am frühen Nachmittag wird also ein diplomatischer Sonderkurier mit einem relativ dicken Paket an Aktenmaterial über Kurt Waldheim für Bundespräsident Kirchschläger aus New York in Wien eintreffen.
Es handelt sich einerseits um einige wenige Seiten aus dem Archiv der UNO und andererseits um umfangreicheres Material, das der jüdische Weltkongress dem österreichischen Bundespräsidenten zur Verfügung stellt.
Mit Spannung wird auch die heutige Fernsehkonfrontation zwischen Kurt Waldheim und Kurt Steirer erwartet.
Innenminister Karl Blecher hat heute vor Journalisten in Wien vor der TV-Debatte der beiden aussichtsreichen Kandidaten für das Präsidentenamt bei der Wahl am 4.
Mai die genauen Details für den bevorstehenden Wahlgang bekannt gegeben.
Durch eine Gesetzesnovelle aus dem Jahr 1982 sind ja zahlreiche Neuerungen für die Wahl an sich eingetreten.
So wird die Reihung der Kandidaten auf den amtlichen Stimmzetteln nicht alphabetisch vorgenommen, sondern nach der Summe der Unterstützungserklärungen.
Ebenfalls neu ist, dass bettlägerige und schwerkranke Personen die Möglichkeit haben, Wahlkarten zu beantragen.
Soweit zwei Neuerungen.
Nähere Einzelheiten in einem Bericht von Leopold Esterle aus dem Innenministerium.
Die Präsidentenwahl wird spannend.
Jeder fünfte Wahlberechtigte, also rund eine Million Wähler, hat sich noch nicht entschieden.
Dies erklärte heute Innenminister Karl Blecher, der das Prozedere für die Wahl so erläuterte.
Aktiv wahlberechtigt sind alle Männer und Frauen, die am Stichtag, 11.
März, das 19.
Lebensjahr vollendet haben, die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, vom Wahlrecht zum Nationalrat nicht ausgeschlossen sind und im Wählerverzeichnis aufscheinen.
Innenminister Karl Blecher schätzt die Zahl der Wahlberechtigten auf rund 5.430.000.
Wie bei der Wahl des Nationalrates sind nur amtliche Stimmzettel zugelassen.
Die derzeitige Reihung laut Blecher 1.
Dr. Kurt Steirer, 2.
Dr. Kurt Waldheim, 3.
Dr. Otto Skrinzi und 4.
Freder Blau-Meißner.
Die Reihung kommt so zustande.
Erstmals werden die Kandidaten nicht alphabetisch aufgelistet, sondern nach der Summe der Unterstützungserklärungen.
Ein Kandidat braucht mindestens 6.000 solcher Erklärungen oder die Unterschrift von mindestens 5 Nationalratsabgeordneten.
Die Unterschrift eines solchen Mandatars wird 25.000 Wählerstimmen gleichgesetzt.
Für Dr. Kurt Steirer haben alle 90 SPÖ-Abgeordneten unterschrieben, für Dr. Kurt Waldheim alle 81 Abgeordneten der Volkspartei.
Dr. Otto Skrinzi hat laut Blecha rund 7.500 Unterschriften und das Votum des Kärntner FPÖ-Abgeordneten Alois Huber für morgen Vormittag zur Einreichung in Aussicht gestellt.
Ebenfalls morgen Vormittag will das Büro von Freda Blaumeißner, so ihre offizielle Namensreihung, die notwendigen Unterstützungserklärungen einbringen.
Bestandene Differenzen sind laut Blecher ausgeräumt.
Wahlpflicht herrscht nur in den Bundesländern Kärnten, Steiermark, Tirol und Vorarlberg.
Wahlkarten können bis zum 1.
Mai beantragt werden.
Erstmals haben auch bettlägerige Wähler Anspruch auf Ausstellung einer Wahlkarte.
Auch in Grenznähe und auf Flughäfen werden Wahllokale eingerichtet.
Derartige Wahlkarten müssen bis spätestens 1.
Mai beantragt werden.
Journalistenfrage an den Innenminister.
Kommt es Ihrer Meinung nach zu einer Stichwahl Blecha dazu?
Wenn es vier Kandidaten gibt nach den Lagern, die auch zu mobilisieren sind,
von jedem Kandidaten rechne ich damit, dass es eine Stichwahl geben wird.
Das habe ich ganz ehrlich als meine Meinung und Überzeugung gesagt und ebenso ehrlich sage ich Ihnen heute, das traue ich mir nicht sagen, ob es eine Stichwahl gibt.
Es gibt eine so große Zäu von schwankenden und unentschlossenen Wählern, die sich erst in der allerletzten Zeit für einen der Kandidaten entscheiden werden.
Sie sind groß genug,
zumindest zwei Kandidaten die Chancen, am 4.
Mai mit absoluter Mehrheit aus dem Wahlgang hervorzugehen, einräumen.
Zweite Frage.
Was erwarten Sie sich von der heutigen Fernsehkonfrontation?
Ich glaube schon, dass eine Fernsehdiskussion, wie sie heute stattfindet, für viele schwankende Wähler oder unentschlossene Wähler eine Orientierungshilfe sein kann.
Schließlich ist ja in den letzten Wochen immer nur mehr über einen Kandidaten geredet worden und das Schlimmste und Verheerendste wäre ja, wenn diese Wahl eine Entscheidung für oder gegen einen Mann wird und nicht die Wahl zwischen zwei
Kandidaten für das höchste Amt im Staate.
Und heute ergibt sich für Millionen Österreicherinnen und Österreicher wieder einmal die Chance, zwei Menschen aus Fleisch und Blut an Firmen zumindest zu sehen, die sich für dieses höchste Amt bewerben.
Und ich erwarte mir,
weil Sie mich persönlich gefragt haben, dass der durch die Diskussion über den Kandidaten der Volkspartei ins Hintertreffen, was so den Diskussionsprozess in der Öffentlichkeit betrifft, gerottenen Kandidaten der SPÖ, Dr. Kurt Steirer betrifft, dass er von seinen
Vorzügen, die Menschen in Kenntnis setzen kann und viele auch überzeugen wird können.
Soweit mein Bericht aus dem Innenministerium und damit zurück ans Studio des Mittagschonals.
Danke Leopold Esterle.
Wirtschaftsfragen und als zentrales Thema ebenfalls die Bundespräsidentenwahl standen auch im Mittelpunkt der Beratungen der ÖVP-Parteileitungssitzung.
Auch die Journalistenfragen im Anschluss daran befassten sich mit diesem Thema.
Ich rufe Roland Adrowitzer.
Für die Parteiführung der ÖVP ist die Wahlentscheidung des österreichischen Volkes am 4.
Mai aufgrund der Ereignisse der vergangenen Wochen mehr als das Votum über die Person des neuen Staatsoberhauptes.
Parteiobmann Ales Smok stilisierte heute den kommenden Urnengang gewissermaßen zu einer Volksabstimmung über den Stil in der politischen Auseinandersetzung um.
Es gehe am 4.
Mai nämlich auch darum, ob sich Verleumdung bezahlt mache oder nicht, sagte Mock.
Es dürfe nicht sein, dass eine Menschenjagd eine Wahl beeinflusse.
Eine Niederlage Waldhems wäre laut Mock eine Aufmunterung, auch in Zukunft mit solchen Mitteln zu arbeiten.
Unter solchen Mitteln versteht Mock neuerlich die Verbreitung von Verleumdungen, von denen keine einzige bewiesen worden sei.
Der ÖVP-Chef attackierte in diesem Zusammenhang auch kurz und bündig Bundeskanzler Fritz Inowaz.
Haltung des Bundeskanzlers anbelangt, kann ich nur mit Nachdruck bedauern, dass er diese Schmutzkampagne benutzt, ebenfalls Dr. Waldheim persönlich anzugreifen und zu diffamieren.
Mehr verdient seine Haltung nicht, dass man dazu sagt.
Mock wurde dann gefragt, welche Handlungsweise er vom Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger nach Studium der UNO-Akten über Kurt Waldheim erwarte, also Bekanntgabe des Inhalts oder Stillschweigen.
Mock sagte, er werde Kirchschläger keinesfalls prejudizieren, er habe volles Vertrauen, dass dieser die richtige Entscheidung trifft.
Als langfristige Folge der Waldheim-Auseinandersetzung befürchtete ÖVP-Chef übrigens folgende mögliche Entwicklung.
Was ich befürchte ist, dass sich in diesem Wahlkampf unösterreichische Methoden
eingeschlichen haben, die Teil unserer politischen Kultur werden und dann würden wir das wesentlichste Erbe seit 1945 verlieren, dass wir in einem hohen Ausmaß eine konsensorientierte Demokratie wahren und hoffentlich bleiben und dafür auch mit Recht Anerkennung vom Ausland gefunden haben.
Das ist eines der Elemente, die ich persönlich befürchte.
Mock wurde auch auf die gestrigen Äußerungen von Altkanzler Bruno Kreisky angesprochen, der etwa gesagt hatte, möglicherweise könnten im Ausland Demonstrationen stattfinden, falls ein Bundespräsident Waldheim dorthin kommen würde.
Einziger Kommentar Mocks dazu, Kreisky stelle sich nun in die Reihen jener, von denen er vor einigen Wochen gesagt habe, sie führten eine niederträchtige Kampagne gegen Waldheim.
Zweiten Bericht zurück an das Studio.
Berichterstatter war Roland Adrovica.
Zum Thema Waldheim weiter zu Informationen mit Auslandsbezug.
Gestern sorgten Informationen für Aufsehen, wonach 300 amerikanische Kongressabgeordnete eine Petition an Präsident Reagan unterschrieben hätten, Kurt Waldheim die Einreise in die USA zu verbieten.
Klaus Emmerich ist diesen Meldungen nachgegangen und hat herausbekommen, dass das nicht bestätigt werden kann.
Vielmehr ist es so, dass sich der Kongress noch eher unschlüssig zeigt,
Hinsichtlich seiner weiteren Vorgangsweise in der Causa Waldheim berichtet unser Amerika-Korrespondent.
In den letzten Stunden befassen sich verstärkt Juristen und nun auch Außenpolitiker des amerikanischen Kongresses mit Dr. Kurt Waldheim.
Sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat, die sich beide nach der andersartigen US-Verfassung als ein Teil der Regierung verstehen, mischen sich dabei die verschiedenartigsten Bewertungen und Entscheidungselemente.
Zunächst gab es in beiden Häusern mehr oder weniger scharfe Entwürfe, die im Ansatz, in der Formulierung und im Auftrag an die Administration Reagan wie gegen Walterheim gerichtet wirkten.
So wurde der österreichische Präsidentschaftskandidat in die Nähe von Nazi-Kriegsverbrechen, von Kriminalität, Gewalt und deren Verfolgung gestellt.
Während der mächtigere Senat nach einem Resolutionsentwurf des Justizministeriums in Washington auffordern sollte, die Dokumente des jüdischen Weltkongresses zu prüfen und angemessene Schritte zu unternehmen, liefen die ersten vorläufigen Formulierungen im Repräsentantenhaus darauf hinaus, Kurt Waldheim die Einreise in die USA zu verweigern.
So jedenfalls startete die Kongressdiskussion nach Rückkehr der Parlamentarier aus der Osterpause am letzten Dienstag.
Schon am Mittwoch zeigte sich bei mehr und mehr Mitgliedern des Senates und des Repräsentantenhauses Unbehagen über diese oder jene Formulierung, jedenfalls eine zurückhaltendere Wertung.
Diese wird auch auf Veröffentlichungen der angesehenen Washington Post zurückgeführt, die auf einer halben Seite die eigene Darstellung Waldheims über seine Tätigkeit in den Jahren 1942 bis 1944 veröffentlicht, auch mit den Abwesenheiten und Anwesenheiten Waldheims in diversen Stäben.
Wenige Stunden später ergaben Beratungen, Sitzungen und Rückfragen der außenpolitisch und juridisch interessierten Senatoren, Kongressabgeordneten und vor allem deren Staatsmitglieder, dass sie das Verhalten des Kongresses noch einmal überdenken wollen.
So verschob der Justizausschuss des Repräsentantenhauses eine förmliche Beratung einer Wahlheimresolution auf nächsten Donnerstag.
Verständigungen zwischen einflussreichen Senatoren ergaben, dass auch der Senat vor einer förmlichen Befassung auf weitere Klarheiten und Informationen wirbt.
In dem hektischen, nachösterlichen Parlamentsbetrieb sind zwar Überraschungen nicht auszuschließen, aber es zeichnet sich schon jetzt eine kühlere Behandlung ab, zumal das Washingtoner Justizministerium von sich aus am Mittwochabend die Absicht bekundete, sich Zugang zu sämtlichen Waldheimdokumenten zu verschaffen,
also sowohl des jüdischen Weltkongresses als auch der Vereinten Nationen.
Das Büro für Spezialuntersuchungen, Teil des Justizministeriums, will nach Prüfung der Akten entscheiden, ob weiteres zu veranlassen ist.
So rechnet man auf dem Hill, wie die Washingtoner Kurzformel für Senat und Repräsentantenhaus, also den Kongress als Ganzes heißt, zumindest mit einem mehrtägigen Klärungsprozess.
Ausgeschlossen wird von den meisten Beobachtern, dass es schon in den nächsten Stunden
seiner Art Einreiseverbot für Dr. Kurt Waldheim in die USA kommt, zumal dies auch gar nicht Sache des Kongresses ist.
In der Regierung, Reagan, verhält man sich deutlich zurückhaltend und verweist auf die Formel, es handele sich weitgehend um eine innere Angelegenheit Österreichs.
Klaus Emmerich war das aus Washington.
Soviel also zum Thema Waldheim in diesem Mittagsschonal.
12.31 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Stichworten zum weiteren Programm.
Debatte des Programms von Jacques Chirac in der französischen Nationalversammlung.
Bautminister Heinrich Übleis präsentiert einen Bericht über die Ursachen der Südautobahntrassenabrutschung und die Kulturredaktion berichtet über einen neuen Musicalführer.
Und nun ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Ich hoffe, Sie wissen es als einen Ausweis von Zivilcourage und guten Willen zu würdigen, wenn der Bautenminister sich quasi in die Höhle des Löwen begibt, konkret sich mit der Architektur des Landes als Kulturaufgabe auseinandersetzt.
Bautminister Übler ist in der Höhle des Löwen oder anders ausgedrückt unter den Architekten.
Und zwar gleich einen ganzen Tag lang gestern beim Symposium Bauen als Kulturaufgabe im Wiener Funkhaus.
Über den Verlauf dieser Konfrontation zwischen den bedeutendsten österreichischen Bauherren des Bautenministers und der zahlreich erschienen heimischen Architekten Prominenz erfahren Sie mehr heute Abend um 18.30 Uhr im Journal Panorama, wie gesagt, gestaltet von Lisbeth Böhm.
Wir bleiben gleich beim Bautenminister.
Heinrich Übleis versuchte heute in einer Pressekonferenz den Ursachen für das Abrutschen der Südautobahn Mitte Dezember vergangenen Jahres im Wechselgebiet auf die Spur zu kommen.
Damals rutschte bei Pinkerfeld wenige Tage nach der Eröffnung ein 150 Meter langes Stück der Fahrbahn in Richtung Graz einfach ab.
Dem geringen Verkehrsaufkommen ist es zuzuschreiben, dass keine schweren Unfälle passierten.
Seit Ende Februar ist dieses Stück wieder voll befahrbar, die Sanierung ist abgeschlossen und nun ist man nach wie vor auf der Suche nach den Ursachen.
Herbert Hutter.
Mehr zur Verwirrung als zur Erklärung hat die heutige Presseveranstaltung des Bautenministers bei getragenen Fragen.
Warum sind die 150 Meter Wechselautobahn bei Pinkerfeld abgerutscht und wer ist verantwortlich?
Ist der aufgeschüttete Damm abgerutscht oder hat der ursprüngliche Untergrund nachgegeben?
Wenn letzteres der Fall ist, wer hat da zu wenig sorgfältig geprüft und untersucht?
Der Vorsitzende der Untersuchungskommission, der Baugeologe Professor Weiß von der Universität für Bodenkultur hält beides für möglich, stellt aber eindeutig fest, dass das ganze Gebiet geologisch äußerst unsicher ist, dass Hangrutschungen dort auf jeden Fall zu erwarten sind.
Man kann sich nicht darauf verlassen, dass Bohrungsergebnisse an einer bestimmten Stelle auch noch 50 Meter weiter ebenso stimmen.
Wie sich nachträglich herausgestellt hat, war das eine ursprüngliche Gutachten für die staatliche Straßenbaugesellschaft Asak zu wenig.
Ob der Gutachter schuld ist oder die ASAK, darauf wollte sich Minister Übleis heute nicht festlegen, hat aber der ASAK wegen diverser Unregelmäßigkeiten eine zusätzliche Kontrollinstanz verpasst, die aus Mitgliedern des Aufsichtsrats bestehend der Geschäftsführung noch genauer auf die Finger schauen soll.
Der erste Bericht der Untersuchungskommission reicht jedenfalls nicht aus.
Man will noch mit einem von der burgenländischen Landesregierung beigezogenen Schweizer Gutachter reden.
Bautenminister Heinrich Übleis setzt seine Stellungnahme jedenfalls recht weitgesteckt an.
Eines, glaube ich, steht aber sicher fest, dass die seinerzeit vor 20 Jahren etwa getroffene Entscheidung, die Autobahn nach Kärnten über dieses schwierige Wechselgebiet zu führen, eine falsche war.
Das ist eigentlich das, was immer wieder auftreten wird.
Wir sehen es ja jetzt in Kärnten bei Sankt André, wo wir schon 30 Millionen zusätzlich investieren mussten.
Der richtige Weg wäre gewesen, eine Autobahn nach Kärnten, die darüber hinaus um 50 Kilometer kürzer gewesen wäre, über die Obersteiermark zu führen, eine Autobahn nach Graz und eine nach Linz und eine zur Dahn-Autobahn.
Das hätte uns Hunderte Millionen erspart.
Aber wir müssen jetzt leben mit dieser Trasse.
Wir wollen als Endtermin den 1.
Juni haben.
wo das endgültige Gutachten, die bodenphysikalischen Kennwerte und Ergebnisse und auch die Einbeziehung des Gutachtens Moussatitos vorliegt, sodass dann am 1.
Juni endgültig ein Gutachten zur Verfügung steht.
Und ein Rechenkunststück dient dazu, den 10 Millionen Schillingsschaden dem Steuerzahler zu erklären.
Knapp 9 Millionen Schilling hätte man ohnehin für die Verstärkung des Dammes am umstrittenen Autobahnteilstück aufwenden müssen.
Der echte Schaden mache daher nur eine Million Schilling für den neuen Straßenbelag aus, meinte der Minister.
Und dieser relativ bescheidene Betrag soll als Lehrgeld dafür angesehen werden, dass man künftig Autobahnen sorgfältiger planen und bauen muss.
Informationen von Herbert Huttar.
12 Uhr 36.
Der neue französische Premierminister Jacques Chirac hat als Chef der bürgerlichen Regierung die großen Linien seiner Politik dargelegt.
Liberalisierung der Wirtschaft mit Privatisierung im großen Stil, mehr öffentliche Sicherheit, eine striktere Überwachung der Ausländer, die Wiedereinführung des Mehrheitswahlrechts, das sind einige der zentralen Punkte des gestern vor der Nationalversammlung verlesenen Regierungsprogramms.
Für Konfliktstoff mit dem sozialistischen Präsidenten
ist gesorgt.
François Mitra wehrt sich vor allem gegen die geplanten massiven Privatisierungsmaßnahmen.
Auf der Entstaatlichungsliste stehen insgesamt 50 meist größere Unternehmen.
Unter ihnen nicht nur sämtliche Banken und Industriegruppen, die von der sozialistisch geführten Regierung 1982 verstaatlicht wurden, sondern auch die unmittelbar nach dem Krieg nationalisierten Großbanken und Konzerne.
Jacques Chirac plant, diese Vorhaben auf dem Verordnungsweg durchzuziehen, Mitterrand warnt vor einer Beschneidung seiner Befugnisse und denen des Parlaments.
Die von der Linksregierung beschlossenen Reformen wie Verstaatlichung, Regionalisierung, Verbesserung der Arbeitnehmerrechte, neue Bürgerrechte, die Arbeitszeitregelung und anderes seien alle auf normalem parlamentarischem
Weg realisiert worden, bekräftigt der Staatschef seine Kritik am, wie er sagte, antisozialen Verordnungskurs der jetzigen Regierung.
Die hitzig geführte Mammutdebatte über all die strittigen Punkte im französischen Parlament, die Redeschlacht, die der Mitterrand Warnung und der Regierungserklärung folgte, dauerte heute bis in den Morgen.
Thomas Fuhrmann fasst zusammen.
Das Ergebnis der nächtlichen Vertrauensabstimmung in der französischen Nationalversammlung brachte keine Überraschung.
Premierminister Chirac erhielt alle 291 Stimmen der bürgerlichen Abgeordneten plus eine Stimme aus dem Lager der rechtsextremen Nationalen Front.
Diese Stimme kam von jenem Mandatar, der in der Vergangenheit immer zur gulistischen RPR zugerechnet worden war.
Gegen die Regierung stimmten Sozialisten, Kommunisten und 34 Abgeordnete der Nationalen Front.
Die rechtsextreme Partei Jean-Marie Le Pen tritt zumindest auf nationaler Ebene und zu Beginn der Legislaturperiode noch als Opposition zur bürgerlichen Regierung auf.
Insgeheim hofft Jean-Marie Le Pen, dass ihn Jacques Chirac früher oder später noch einmal brauchen wird.
Der Premierminister weiß, dass die eigene Mehrheit dünn und zerbrechlich ist.
Vor allem von einer Reihe zentristischer Mandatare aus dem Lager der UDF lauert Gefahr.
Das Jahr von heute Nacht ist kein Blankoscheck für eine volle Legislaturperiode gewesen.
Besonders ein Mann wie Ex-Premierminister Raymond Barr hat seine Bedenken gegen das Experiment der Koexistenz zwischen bürgerlicher Regierung und sozialistischen Präsidenten in keiner Weise aufgegeben.
Barr ist mit seiner Skepsis bei Weitem nicht der Einzige.
Schiraks Regierungserklärung enthält eine klare Absage an die bisherige sozialistische Politik.
Durch Rücknahme von Reformen wie den Verstaatlichungen, einen Abbau des staatlichen Einflusses in der Wirtschaft, verschärfte Gangart im Kampf für Recht und Ordnung.
Der Gegensatz zur Politik der Linksregierung, manche Kommentatoren sprechen heute vom Bruch mit dem Sozialismus, ist eindeutig.
Die große Frage bleibt, ob der sozialistische Staatschef die liberale Dampfwalze aufhalten oder zumindest bremsen kann.
Erst gestern, drei Stunden vor Chirags Auftritt im Parlament, hat François Mitterrand neuerlich seine Bedenken zum Ausdruck gebracht.
Es geht dabei immer wieder um die vom Kabinett Chirag beabsichtigte Verabschiedung von Verordnungen zur Durchsetzung der ersten wirtschaftlichen Reformen.
Mitterrand weigert sich nicht nur, Verordnungen, die eine Rücknahme sozialer Errungenschaften darstellen, zu unterschreiben.
Gestern ließ er verlauten, er werde auch keine Verordnungen unterzeichnen, die Reprivatisierungen von vor 1982 verstaatlichten Betrieben vorsehen.
Die Regierungsparteien bestreiten, dass der Staatspräsident über eine Art Vetorecht verfügt.
Wie manche eminente Verfassungsrechtler vertreten sie den Standpunkt, die Unterschrift des Staatspräsidenten sei zwingend und ein reiner Formalakt.
Wenn das Parlament die Regierung ermächtigt, auf dem Verordnungsweg in bestimmten Sachfragen zu regieren, könne sich das Staatsoberhaupt nicht dem mehrheitlichen Willen der Volksvertretung entgegenstellen.
Die Obstruktion wäre illegal.
Auf jeden Fall herrscht Rechtsunsicherheit.
Beide Seiten beharren auf ihrem Standpunkt, die Auseinandersetzung hat erst begonnen.
Sie ist Wasser auf den Mühlen der Gegner der Kohabitation.
Die Haltung Mitterrands freut natürlich besonders die sozialistische Opposition, die darin die Treue Mitterrands zu sozialen und wirtschaftlichen Prinzipien sieht.
Während die Regierungsparteien den Premierminister auffordern, sich nicht von Mitterrand in die Knie zwingen zu lassen, gibt sich Premierminister Jacques Chirac derzeit kompromissbereit.
Er hat François Mitterrand bisher öffentlich in keiner Weise kritisiert,
und erklärt, er werde mit dem Staatschef über das Problem noch einmal reden.
Laut Parlamentsfahrplan werden die beiden Rahmengesetze zur Wirtschaft und über die Wahlrechtsreform am 22. und 29.
April im Plenum debattiert und wahrscheinlich auch an diesen Tagen verabschiedet.
Danach kann Chirac die Verordnungen abfassen und Mitterrand zur Unterschrift vorlegen.
Und Anfang Mai wird das französische Tandem dann getrennt zum Weltwirtschaftsgipfel nach Tokio reisen.
was den internationalen Auftakt der französischen Cohabitation darstellen wird.
Thomas Fuhrmann aus Paris.
Am kommenden Montag beginnt in der kroatischen Hauptstadt Zagreb ein Prozess, der ein düsteres Kapitel in der Vergangenheit Jugoslawiens aufrollt.
Vor Gericht steht ein 87-jähriger Mann, der frühere Innenminister des Hitler-Marionettenstaates Kroatien, Ardukovic.
Ardukovic war nach Ante Pavelic, dem Führer des faschistischen Kroatiens, die Nummer zwei in der Hierarchie.
Er wurde im Februar dieses Jahres von den Vereinigten Staaten an Jugoslawien ausgeliefert.
Zuvor hatte es ein langes juristisches Tauziehen gegeben, das schließlich vom kalifornischen obersten Gerichtshof gegen Ardukovic entschieden wurde.
Die Anklage legt ihm Verbrechen in den Jahren der Existenz des kroatischen Staates zur Last.
Gustav Kalupa informiert.
Die Anklage gegen den 87-jährigen Artukowitsch stützt sich auf vier konkrete Fälle.
Der Mordung eines gewissen Dr. Jacewidic, der Mordung von 400 bis 500 Personen bei Kerstinzi, der Mordung der Zivilbevölkerung einiger Dörfer in der Nähe von Virgenmost und die Tötung einiger hundert Personen, die in der Nähe von Jumberg in Kroatien gefasst worden waren.
Alle Verbrechen sollen im Zeitraum zwischen April 1941 und Mai 1945 begangen worden sein, also während der Existenz des unabhängigen Staates Kroatien, der nach der Zerschlagung des Königreiches Jugoslawien ausgerufen worden war.
Daneben werden Artukowitsch, den die jugoslawische Presse als kroatischen Himmler bezeichnet, noch andere grauenvolle Kriegsverbrechen angelastet.
Insgesamt sind je nach Quellenangaben während der Herrschaft der Ustascha zwischen 60.000 und 700.000 Tote zu beklagen.
Mit Artukowitsch erwartet 40 Jahre nach dem Kriege auch der unabhängige Staat Kroatien und sein Ustasche-Regime der wohl letzte große Monsterprozess.
Eine geschickte Regie versucht noch, die katholische Kirche Kroatiens zu desavouieren.
Dass die kommunistische Führung in Jugoslawien den politischen und propagandistischen Erfolg auskosten will, liegt nahe.
Artukowitsch ist von den 1200 Kriegsverbrechern jugoslawischer Provenienz, die noch auf der Fahndungsliste stehen, zweifellos der prominenteste.
Er wird als Häftling bevorzugt behandelt.
Seine, vom jugoslawischen Fernsehen gezeigte, luxuriös eingerichtete Gefängniszelle, gemahnt an ein 200-Dollar-Apartment im Zagreber Intercontinental.
Der 87-jährige, geistig frisch wirkende Artukowicz flimmert in Jugoslawien via Bildschirm jetzt abends oft in die gute Stube, wie hinter einer Glaswand in Brokaten im Schlafrock den Untersuchungsrichtern Rede und Antwort steht.
Ihm gelang am 7.
Mai 1945 gemeinsam mit seinem Staatschef Ante Pavelic und anderen führenden Persönlichkeiten mit einer kroatischen Armee nach Kärnten auszuweichen, wo er dann in britische Gefangenschaft geriet.
Auf Umweg flüchtete er über Spanien, Irland nach Südamerika und landete schließlich in den USA, wo er bis zu seiner Auslieferung gelebt hatte.
Während dieser Zeit blieb Artukowitsch weiterhin ein unversöhnlicher Feind des kommunistischen Jugoslawien und er dürfte mit Organisator einer Reihe von Terroranschlägen kroatischer Ustasche-Emigranten gewesen sein.
Was ist eigentlich Ustascha und wieso der unversöhnliche Hass gegen Jugoslawien?
Ustasha fußt auf dem kroatischen Verb ustati und heißt so viel wie aufständische.
Im englischen Sinne ist es die Bezeichnung für die kroatische faschistische Organisation des unabhängigen Staates Kroatien.
Abgesehen von dem historischen Antagonismus zwischen Kroatien und Serbien, die Jahrhunderte von verschiedenen Kulturkreisen geprägt wurden,
und verschiedenen Glaubensbekenntnissen angehören, wurden selbst die panslavistisch orientierten Kroaten nach dem Zerfall der österreich-ungarischen Monarchie schnell vom neuen Königreich Jugoslawien bitter enttäuscht.
Mit der Ermordung des kroatischen Bauernführers Stepan Radic im Belgischer Parlament durch einen serbischen Abgeordneten lebte der kroatische Separatismus erneut auf.
Die Ustaschis, der radikale Flügel der kroatischen Unabhängigkeitsbewegung, wollten Jugoslawien mit Gewalt zerstören.
Über ihnen hielt der italienische Staatschef Benito Mussolini die Schütze in der Hand, später auch das Dritte Reich.
Für die Ostaschist schlug die Stunde mit der militärischen Niederlage Jugoslawiens im April 1941 und sie übernahmen die Macht im unabhängigen Staat Kroatien.
Andrej Artukovic, vom Beruf Rechtsanwalt, wurde schon wenige Stunden nach der Ausrufung des kroatischen Staates aus Berlin nach Agram eingeflogen und nach dem Poglav Nik, zweiter Mann im neuen Staat der Kroaten.
Er wurde Innenminister, Minister für Justiz und Bewahrer des staatlichen Siegels.
Der unversöhnliche Hass radikaler Kroaten gegen alle Serbische führte in der Folge zu einer ungemeinblutigen Abrechnung mit den in Kroatien, in Bosnien und Herzegowina lebenden Serben und Moslems, die es in der Reihe der Tito-Partisanen trieb, was schließlich in einem gnadlosen Bürgerkrieg aller gegen alle ausschlug.
Selbst deutsche und italienische Militärbefehlshaber im Balkan standen den Grausamkeiten der Südslaven untereinander fassungslos gegenüber.
Mit dem Sieg Titos und der dann folgenden nicht weniger gnadenlosen Abrechnung mit antikommunistischen Kroaten schien der Konflikt zwischen Kroaten und Serben endgültig gelöst.
40 Jahre nach dem Kriege brechen Spannungen vielfältiger Art wieder auf, weshalb der bevorstehende Kriegsverbrecherprozess gegen den kroatischen Himmler in Jugoslawien größtes Interesse weckt.
Vorprozess gegen einen früheren Ustascher Führer in Zagreb, Gustav Kalapa, hat berichtet.
12.48 Uhr ist es gleich, ein Kulturbericht im Mittagsschanal.
Nach den beiden Bänden die Oper und Operette hat der Westermann Verlag jetzt ein Buch mit dem Titel Musical herausgebracht.
Auf rund 250 Seiten mit zum Teil farbigen Abbildungen wird die Geschichte des Musicals erzählt.
Außerdem stellt der deutsche Musikjournalist Joachim Sonderhoff
die 50 erfolgreichsten Musicals sowie die bekanntesten Komponisten und Textautoren dieses Genres vor.
Schließlich schildert Theater an der Wien-Direktor Peter Weck die Entstehungsgeschichte der Wiener Erfolgsproduktion von Cats.
Anlässlich des Erscheinens dieses ersten umfassenden und vollständigen Musicalbuches in deutscher Sprache, so die Ankündigung des Verlages, hat Walter Gellert den folgenden Beitrag gestaltet.
Singular sensation, every little step she takes.
One thrilling combination, every move that she makes.
Es sind vor allem die am Broadway entstandenen Musicals, die der deutsche Musikjournalist und Showautor Joachim Sonderhoff in den Mittelpunkt seiner leicht lesbar geschriebenen Geschichte des Musikunterhaltungstheaters amerikanischer Provenienz rückt.
Jenes Musiktheater-Genres, das aus Elementen der Minstrel-Show, der What-Will-Shows und der guten alten europäischen Operette zusammengesetzt ist.
Und das mit Jerome Kerns Showboat 1927 seine eigentliche Geburtsstunde erlebte.
Nicht zuletzt anhand der ausführlichen Beschreibungen der 50 künstlerisch und finanziell erfolgreichsten Musicals kann der Leser des Buches eine Entwicklung verfolgen, die von Werken mit Operettendramaturgie bis hin zur durchkomponierten Rock-Oper eines Andrew Lloyd Webber reicht.
In dem Band Musicalgeschichte, Produktionen, Erfolge wird aber auch auf die Wechselwirkung Film, Theater in diesem Bereich eingegangen.
Das war's.
Joachim Sonderhoff möchte mit seinem Musicalbuch auch mit dazu beitragen, dass dem Musikunterhaltungstheater auch in unserem Breiten jener Stellenwert eingeräumt wird, wie im amerikanischen Sprachraum.
Und seine Erfahrungen mit der Entstehung einer Broadway-Produktion, nämlich jener von A Chorus Line, hat Sonderhoff auch in sein Buch einfließen lassen.
Und für mich war diese Arbeit, die dort geleistet worden ist, das ist immerhin jetzt fast elf Jahre her, eine
Höchstprofessionelle.
Es wird ganz konsequent hart, acht bis neun Stunden am Tag gearbeitet.
Und wenn dann das Ergebnis da ist, das heißt also auch, weil es ist auch ein Teamwork, jedes Musiker ist ein Teamwork.
Also kein Regisseurarbeiter alleine, kein Choreografarbeiter alleine, kein Bühnenbildner und das ist eben halt für mich eine Situation, die ich in dieser Form so bei unserem Theaterbetrieb nicht gesehen habe.
Peter Weck, der ja mit der Einrichtung eines Theatern der Wien Studios versucht, auch im deutschsprachigen Raum dem Nachwuchs eine umfassende Ausbildung fürs Musical zu ermöglichen, setzt sich in seinem Beitrag für Joachim Sonderhoffs Musicalbuch mit dem Phänomen Cats in Wien auseinander.
Ich habe mich auf dieses Abenteuer nur eingelassen im engsten Bereich, von dem ich wirklich etwas weiß, wie dieses Stück entstanden ist, wie es bei uns entstanden ist und vielleicht noch allgemein über Musical überhaupt, wie es zustande kam.
Da, glaube ich, auch einige Internes gesagt zu haben.
Ich meine, über Katz jetzt zu sprechen, das ist ja fast müßig.
Aber vielleicht findet der eine oder andere Leser doch noch einige Dinge, die er darüber nicht weiß.
Der Trend zu aufwendigen Musical-Spektakeln und die Tatsache, dass nicht mehr nur der Broadway der Nabel der Musik-Unterhaltungstheater-Welt ist, kennzeichnet die Entwicklung der 80er Jahre.
Buchautor Joachim Sonderhoff dazu.
Es gibt, glaube ich, jetzt im Augenblick nur acht Shows am Broadway, weil auch die Produktionskosten so irrsinnig hoch geworden sind.
Aber das ist eine Veränderung da, weil das Musical nicht mehr Broadway-spezifisch ist, sondern das Musical wird heute produziert quasi für die ganze Welt.
Das heißt, es gibt also auch neue Formen von Try-Arts, neue Formen von Vermarktung.
Nehmen Sie das Beispiel Chess.
Chess waren also sehr viele große, konzertante Veranstaltungen, da gab es noch überhaupt kein Buch.
Nur eine Story.
Und jetzt kommt Jazz raus.
Und jetzt ist Jazz natürlich also schon ein programmierter Sensationserfolg.
Inzwischen hat die nächste Musical-Generation bereits das Licht der Bühnenwelt erblickt.
Stars wie Cliff Richard und eine aufwendige Bühnentechnik, die auch auf den Einsatz der Holographie nicht verzichtet.
So wird Laurence Olivier mittels dieser Technik auf die Bühne gezaubert.
drücken dem Science-Fiction-Musical Time ihren Stempel auf, das vor ein paar Tagen in London Premiere hatte.
Die Zukunft des Musikunterhaltungstheaters, des Musicals, liegt also, könnte man meinen, in den Sternen.
Ein Band über Musicals ist im Westermann Verlag erschienen.
Das erste umfassende Musicalbuch in deutscher Sprache, sagt der Verlag.
Walter Gellert hat einen Beitrag zu diesem Thema gestaltet.
Ich gebe nun wieder weiter ins Nachrichtenstudio an Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Bundespräsident Kirschleger nimmt heute die Kopien des Waldheim-Aktes aus dem UNO-Archiv zur Prüfung entgegen.
Die Akten werden am frühen Nachmittag in Wien eintreffen.
Außenminister Graz übernimmt die Dokumente und wird sie an den Bundespräsidenten weiterleiten.
Die Kopien werden in einem versiegelten Umschlag gemeinsam mit den vom jüdischen Weltkongress zur Verfügung gestellten Dokumenten nach Wien gebracht.
Gerhard Waldheim, der Sohn des Präsidentschaftskandidaten, hat dem Justizministerium in Washington ein Memorandum über die Wehrmachtszeit seines Vaters übergeben.
Er betonte, sein Vater sei weder Nazi noch Kriegsverbrecher gewesen.
Die Bundesparteileitung der ÖVP hat mehr Fairness in der politischen Auseinandersetzung gefördert.
In einer Erklärung heißt es, Verleumdung dürfe sich nicht bezahlt machen.
Die ÖVP verurteilt neuerlich das Verhalten von Bundeskanzler Sinowaz.
Altbundeskanzler Kreisky hat weder zur Diskussion um Wahltime Stellung genommen.
Kreisky sagte bei einer Wahlveranstaltung, eine alte Freundschaft sei zerbrochen.
Er habe dies Wahltime in einem Telefonat mitgeteilt.
Innenminister Blecher wollte in einer Pressekonferenz keinerlei Prognosen über den Wahlausgang geben.
Angesichts von noch 20 Prozent Unentschlossenen sei jedes Ergebnis möglich, meinte er.
Auch ob es zu einer Stichwahl kommen wäre, könne man zurzeit nicht sagen.
Der freiheitliche Justizsprecher Hilmar Cabas hat sich der Forderung von SPÖ-Justizsprecher Sepp Rieder angeschlossen, das Parlament solle sich mit der Aufklärung der Affäre um die Bundesländerversicherung befassen.
Rieder hat die Ansicht vertreten, Querverbindungen zur ÖVP machten den Skandal zu einer politischen Affäre im Dunstkreis der Volkspartei.
Cabas meinte, außer möglichen schriftlichen und dringlichen Anfragen könne man auch die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses erwägen.
Die ÖVP hat im Bundesrat in einer dringlichen Anfrage an Finanzminister Franitzki neuerlich die Abschaffung der Zinsertragsteuer gefordert.
In der Anfrage wird die Steuer als unsozial und wirtschaftsfremd bezeichnet.
Der Gesundheitsausschuss des Nationalrates befasst sich heute unter anderem mit dem Entwurf zu einem sogenannten AIDS-Gesetz.
Das Gesetz regelt unter anderem die Meldung und Behandlung der bereits ausgebrochenen Krankheit, die Beratung des gefährdeten Personenkreises, Verbesserung der Forschung und verschärfte Kontrolle von Prostituierten.
USA, Sowjetunion
Nach den Worten von Präsident Reagan werden die Vereinigten Staaten bei genügend Beweisen für eine Verwicklung Libyens in die jüngsten Terroranschläge entsprechend reagieren.
Reagan bezeichnete Staatschef Gaddafi wörtlich als einen tollwütigen Hund.
Konkrete Angaben über mögliche Aktionen machte er nicht.
In einer ersten Reaktion erklärt die sowjetische Nachrichtenagentur TASS, Reagan habe klargemacht, dass die USA einen weiteren aggressiven Überfall auf Libyen ausführen wollten.
USA.
Die Vereinigten Staaten haben den Beschluss der Bundesrepublik Deutschland begrüßt, zwei libysche Diplomaten auszuweisen, die unter Spionageverdacht stehen.
Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington sagte, dies sei ein wichtiger erster Schritt im Kampf gegen den von Libyen unterstützten Terrorismus.
Der aus dem Amt scheidende sowjetische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Anatoly Dabrinin, sagte in Washington, für das zweite Gipfeltreffen zwischen Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow gebe es auf keiner Seite Vorbedingungen.
Dabrinin wird morgen, nach 24 Jahren als Botschafter in Washington, nach Moskau zurückkehren, um eine neue Funktion im Zentralkomitee zu übernehmen.
Der geplante unterirdische Kernwaffentest in der Wüste von Nevada ist zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden verschoben worden.
Ein neuer Termin wurde angeblich für heute festgesetzt.
Als Gründe für die Verschiebung werden Wetterverhältnisse genannt.
Weiters wurde bekannt, dass in der Nähe des Versuchsgeländes etwa 200 Menschen gegen den Atomtest demonstrieren.
Frankreich
Die Nationalversammlung in Paris hat der neuen bürgerlichen Regierung des Ministerpräsidenten Chirac mit 292 gegen 285 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen.
In seinem Regierungsprogramm hat Chirac unter anderem wirtschaftliche Liberalisierung, Schritte gegen die Arbeitslosigkeit und verstärkten Kampf gegen den Terrorismus angekündigt.
Libanon
In der Hafenstadt Sidon ist heute neuerlich ein Sprengstoffanschlag verübt worden.
In einem abgestellten Auto waren 150 Kilogramm Sprengstoff explodiert.
Eine Person wurde getötet, 34 erlitten Verletzungen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Osten Bewölkungszunahme und Aufkommen von gewittrigen Regenschauern.
Sonst reichlich bewölkt und regional Regen.
Schneefallgrenze um 800 Meter Höhe.
Nachmittagstemperaturen 5 bis 14 Grad.
Die Nachrichten waren der letzte Programmpunkt dieses Mittagsschonals, eine Stunde ausführlicher Information.
Die nächste Schonalsendung ist das Abendschonal, Beginn 18 Uhr.
Für das Mittagsteam verabschiedet sich Udo Bachmeier.