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KI-generiertes Transkript
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und hier meldet sich der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal.
Am Mikrofon ist Herbert Dobrowolny.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Freitag ist's und so werden wir nach den Meldungen zur hohen Warte schalten, um Näheres über das voraussichtliche Wetter zum Wochenende zu erfahren.
Aus dem Inland kommen dann heute zwei Berichte über Pressekonferenzen, die heute Vormittag in Wien gehalten wurden.
Zum einen luden Außenminister Graz und der außenpolitische Sprecher der SPÖ Jankowitsch zu einem Journalistengespräch über außenpolitische Aspekte der Bundespräsidentenwahl.
Und zum anderen veranstaltete der ÖVP-Generalsekretär Michael Graf ein Journalistengespräch Thema Wahlkampf Waldheim.
Außerdem bringen wir ein Interview mit dem Nationalratsabgeordneten Otmar Karras von der ÖVP, der nach seinem schweren Autounfall nun wieder genesen ist und in die Politik zurückkehrt.
Die Beiträge aus dem Ausland haben folgende Schlagzeilen.
Bombenanschlag in Madrid fordert mindestens fünf Tote, südafrikanische Regierung möchte neue Pass-und-Polizeigesetze einführen und Präsident Reagan verlängert den Wirtschaftsboykott gegen Nicaragua.
Ein chronikaler Bericht hat den Umstand zum Inhalt, dass Karl Schrantz ganz offensichtlich nicht mehr mit der Leitung der Skischule St.
Anton betraut werden dürfte.
Im Kulturteil geht es dann um das Stück »Liebestoll« von Sam Shepard, das im Theater der Courage Premiere hat mit Ludwig Hirsch.
Nun aber der Meldungsblock, den Edgard Haider zusammengestellt hat, es liest Wilfried Schierlbauer.
USA.
Die Abteilung zur Verfolgung von Naziverbrechern im amerikanischen Justizministerium hat nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen und dreier amerikanischer Fernsehgesellschaften ein Einreiseverbot für Präsidentschaftskandidat Kurt Waldheim empfohlen.
Der ORF-Korrespondent in Washington berichtet, Justizminister Mees sei ein Vorschlag unterbreitet worden, Waldheim auf eine spezielle Liste der Einwanderungsbehörden zu setzen.
Jeder, der auf dieser sogenannten Watch-Out-List steht und in die USA einreisen will, muss im Bedarfsfall seine Schuldlosigkeit gegenüber Verdächtigungen nachweisen.
Ein Sprecher des Justizministeriums erklärte gegenüber dem ORF-Korrespondenten, vorläufig sei auf keiner Ebene des Ministeriums mit einer Entscheidung zu rechnen.
Für die weitere Behandlung dieser Angelegenheit sind auch das Außenministerium und das Weiße Haus eingeschaltet.
Die Vereinigten Staaten haben nach Angaben von Außenminister George Shultz keinerlei Pläne, Syrien oder den Iran wegen einer mutmaßlichen Unterstützung des Terrorismus militärisch anzugreifen.
Shultz nahm mit seiner Äußerung zu der gestrigen Erklärung von Präsident Reagan Stellung.
Reagan hatte wörtlich gemeint, amerikanische Bombenangriffe auf Damaskus oder Teheran seien nicht auszuschließen, falls den Ländern eindeutige Verbindungen zu terroristischen Akten nachgewiesen werden könnte.
Schulz betonte dazu, die Bemerkung Reagans sei rein hypothetisch gewesen.
Vereinte Nationen Die USA haben die blockfreien Staaten in der Debatte im Weltsicherheitsrat über die amerikanischen Angriffe auf Libyen beschuldigt, eine einseitige Politik zu betreiben.
Der amerikanische UNO-Botschafter Vernon Walter sagte, die USA seien über die Haltung der blockfreien Staaten sehr erzürnt und würden diese nicht vergessen.
Man frage sich, wie viele Amerikaner noch sterben müssten, bevor den USA das Recht zugebilligt werde, gegen Maßnahmen zu ergreifen.
Vertreter der Bewegung blockfreier Staaten hatten die, wie sie sagten, ungerechtfertigte Aggression der USA gegenüber Libyen scharf kritisiert.
Zugleich appellierten sie an den Weltsicherheitsrat, zur Sicherung des Friedens im Mittelmeerraum beizutragen.
Der kubanische UNO-Botschafter beschuldigte die USA, Sitz des internationalen Terrorismus zu sein.
Spanien.
Im Zentrum von Madrid sind heute früh bei der Explosion einer Autobombe fünf Mitglieder der paramilitärischen Polizeitruppe Guardia Civil ums Leben gekommen.
Drei Männer waren auf der Stelle tot, zwei weitere erlagen ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus.
Das mit Sprengstoff beladene Auto war vor der Entbindungsstation einer Klinik geparkt und explodierte in dem Moment, als ein mit Zivilgardisten besetztes Fahrzeug die Stelle passierte.
In die Wand des Krankenhauses wurde ein Loch gerissen, Patienten erlitten allerdings keine Verletzungen.
Die Polizei vermutet, dass das Attentat von der baskischen Separatistenorganisation ETA verübt worden ist.
Großbritannien.
Die britische Ermittlungsbehörden haben keine Hinweise darauf, dass Libyen in den gestrigen Bombenanschlag auf ein Bürogebäude der Fluggesellschaft British Airways in London verwickelt ist.
Von Seiten des Innenministeriums wurde betont, es gebe nichts, was darauf hindeute, dass der Anschlag eine libysche Vergeltungsaktion für die amerikanischen Luftangriffe auf Libyen sei.
In Presseberichten heißt es heute jedoch, die Polizei vermute arabische Terroristen hinter dem Anschlag, obwohl sich zwei einheimische Untergrundgruppen mit den Bezeichnungen Nationale Schottische Befreiungsarmee und Zornige Brigaden dazu bekannt haben.
Frankreich.
Der Generaldirektor einer Werkzeugfabrik, der Brite Kenneth Marston, ist heute bei einem Attentat vor seiner Villa in Écuyé bei Lyon getötet worden.
Der 43-jährige Industrielle wurde von zwei Schüssen in die Brust getroffen.
Augenzeugen berichteten, sie hätten einen vermummten Mann gesehen, der sich rasch vom Tatort entfernte.
Zurzeit steht noch nicht fest, ob der Anschlag politische Motive hat.
Südafrika.
Staatspräsident Peter Botha hat politische Rechte für alle Bewohner Südafrikas angekündigt.
In einer Ansprache vor etwa 1.000 Weißen sagte Botha, die politischen Rechte müssten für alle jene gelten, die bisher keine gehabt hätten.
Südafrika sei in einem Stadium der Emanzipation von Schwarzen und Mischlingern, die weiße Regierung wolle den Weg der Vernunft beschreiten.
Österreich.
Von heute an bis zum 10.
Mai finden in Österreich sogenannte Südafrika-Boykott-Wochen statt.
In etwa 50 Veranstaltungen soll über die Verletzung der Menschenrechte durch das Apartheid-System informiert und zum Boykott südafrikanischer Produkte aufgefordert werden.
Auch eine Reduzierung des Personals der südafrikanischen Botschaft in Wien wird verlangt.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf bezeichnete heute die jüngsten Aussagen von Finanzminister Franz Franitzki zur Budgetsanierung als spätes Einschwenken auf die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der ÖVP.
Graf bewertet im Pressedienst seiner Partei die Übernahme der ÖVP-Sanierungsvorstellungen durch den Finanzminister grundsätzlich positiv.
Allerdings, so meint der ÖVP-Wirtschaftssprecher, erhebe sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit und Durchsetzbarkeit.
Zur Durchführung eines Kurswechsels in der Budget- und Steuerpolitik seien rasche Neuwahlen und eine voll handlungsfähige Regierung notwendig.
Italien.
In mehr als einem Prozent aller bisher untersuchten italienischen Weine sind gesundheitsschädliche und gesetzlich unzulässig hohe Konzentrationen von Methylalkohol gefunden worden.
Das Gesundheitsministerium in Rom teilte mit, von insgesamt 71.000 analysierten Stichproben hätten 850 mehr Methylalkohol enthalten, als gesetzlich zulässig ist.
Im Zusammenhang mit dem Weinskandal sind gestern weitere zwei Weinhändler festgenommen worden, nach einem dritten wird gefahndet.
Damit wurden bisher 16 Personen verhaftet.
Nach dem Genuss vergifteten Weines sind in Italien mindestens 22 Menschen gestorben.
Das waren die Meldungen im Mittagsschanal und wie an jedem Freitag gibt es auch heute unsere Wetterschaltung zur Hohen Wartediensthabende.
Metrologe ist Dr. Heinrich Pieker.
Grüß Gott.
Grüß Gott.
Wie wird es denn werden?
Ja, die Großwetterlage sieht zurzeit so aus, dass der Alpenraum im Bereich einer kräftigen südlichen Höhenströmung liegt.
Diese südliche Höhenströmung hat zur Folge, dass am Nordrand der Gebirge föhnige Aufheiterungen auftreten und vom Süden her immer wieder teilweise feuchte Luft herangeführt werden und am Südrand der Gebirge immer wieder ein Wolkenstau auftreten kann.
An dieser Situation ändert sich in nächster Zeit nicht allzu viel.
Aber für Sonntag scheint es nach den Modellrechnungen so auszusehen, dass sich über Mitteleuropa ein sehr flaches Tiefdruckgebiet aufbaut und die zugehörigen Störungszonen dürften dann allmählich in Bewegung kommen und zwar in der Form, dass sie von Westen nach Osten langsam sich verlagern.
Das würde bedeuten im Großen und Ganzen, dass im Laufe des Sonntags
vom Westen her eine Wetterverschlechterung eintritt und in der Nacht zum Montag dann eher erst den Osten erreicht und im Übrigen dann am Wochenbeginn weiterhin ein schlechtes Wetter im Osten Österreichs und dann erst wieder allmähliche Besserung.
Im Detail sieht das dann so aus, dass wir heute, wie die Wettermeldungen von 12 Uhr zeigen, noch ein recht freundliches Wetter haben.
Wien wolkig 22 Grad.
Eisenstadt stark bewölkt 25 Grad mit einem Westwind von 25 Kilometer pro Stunde.
Linz wolkig 17 Grad.
Salzburg wolkig 16 Grad mit einem Westwind von 15 Kilometer pro Stunde.
Innsbruck stark bewölkt 18 Grad mit einem Südostwind von 25 Kilometer pro Stunde.
Bregenz heiter 13 Grad.
Graz wolkig, 21 Grad, Südwestwind mit 15 km pro Stunde und Klagenfurt heiter, 17 Grad.
Im Detail für morgen noch, im Westen und Südwesten Österreichs teilweise reichlich bewölkt, vielleicht da und dort etwas Niederschlag.
Im übrigen Bundesgebiet sonnig, freundlich, hier und da ein paar Wolkenfelder vielleicht noch.
Die Temperaturen weisen ein West-Ost-Gefälle auf.
Im Westen Temperaturen, das ist der Bereich Vorarlberg-Tirol, circa zwischen 15 und 20 Grad.
In den übrigen Bundesländern Österreichs generell noch Temperaturen bis 24, 25 Grad.
Allerdings am Sonntag sind dann die Temperaturen etwas gedämpft.
Im Westen erwarte ich mir Temperaturen dann um 10 Grad und im übrigen Bundesgebiet
nur noch Temperaturen zwischen 14 und 22 Grad.
Herr Dr. Picker, vielen Dank für diese ausführliche Wetterprognose und auf Wiederhören.
Wiederhören.
Zwölf Uhr und elf Minuten ist es jetzt und nun zur politischen Berichterstattung im Mittagsjournal.
Neun Tage vor der Bundespräsidentenwahl und drei Tage nach der Erklärung von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger zur Causa Waldheim kommt die Diskussion über den von der ÖVP unterstützten Präsidentschaftskandidaten
kaum zur Ruhe.
SPÖ-Obmann Fred Sinowaz hat gestern neuerlich die Glaubwürdigkeit des ehemaligen UNO-Generalsekretärs in Zweifel gezogen.
Aber auch die internationale Debatte um Waldheim hält unvermindert an.
Jüngstes Ereignis, in der vergangenen Nacht ist bekannt geworden, dass eine Kommission des amerikanischen Justizministeriums empfohlen hat,
Waldheims Namen auf eine spezielle Liste der amerikanischen Einwanderungsbehörden zu setzen.
Personen, die auf einer derartigen Liste stehen, müssen jeweils den Einwanderungsbeamten ihre Schuldlosigkeit gegenüber Vorwürfen im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen nachweisen.
Die Entscheidung, ob Waldheim auf diese Liste kommt oder nicht, muss Justizminister Edward Mies treffen.
Dieser überraschende Aspekt war eines jener Themen, das heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Außenminister Leopold Graz und dem außenpolitischen Sprecher der Sozialistischen Partei, Peter Jankowitsch, zur Sprache kam.
Die beiden SPÖ-Politiker hatten Vertreter der Medien zu sich gebeten, um über außenpolitische Facetten des Präsidentschaftswahlkampfes Stellung zu nehmen.
Roland Adrovica berichtet.
Jeder Österreicher, der ins Ausland reist, spüre, wie aktuell das Thema Waldheim ist.
Er werde überall, wohin er komme, wie etwa zuletzt zum Europarat in Straßburg, zuerst auf dieses Thema angesprochen.
Mit dieser Schilderung wollte Außenminister Leopold Graz heute klar machen, wie sehr sich das Ausland für den österreichischen Präsidentschaftswahlkampf interessiere.
Er selbst reagiert aber jedes Mal auf zweifache Art und Weise.
Zunächst erkläre er, es sei völlig eindeutig, wer vom österreichischen Volk am 4.
Mai gewählt werde, sei das zu respektierende Staatsoberhaupt.
Und dann ersuche er seine Gesprächspartner um Verständnis dafür, dass er als hochrangiger Funktionär der sozialistischen Partei im Ausland zu dieser Frage nicht Stellung nehmen wolle.
Im Inland müsse er jedoch feststellen, dass Waldheim durch sein Auftreten und Agieren in den vergangenen Wochen Österreichs Ansehen tatsächlich beeinträchtigt habe.
Es sei absurd, von einer Kampagne zu sprechen.
Waldheim habe die Kontroverse durch sein Verhältnis zur Wiedergabe von Tatsachen aus seinem Leben selbst verursacht.
Der Außenminister untermauerte diese Aussage damit, dass Waldheim im In- und im Ausland unterschiedlich auf Vorwürfe reagiere.
In Amerika hat er gesagt, I'm sorry that I have misled you.
Es tut mir leid, dass ich Sie irregeführt habe.
Im Inland hat er gesagt, es ist eine Verleumdungskampagne zusammengebrochen.
Das ist ein Spiel, wie in diesem Fall auf zwei Klavieren, das ja nicht verborgen bleibt, weil ja auch in Österreich wieder Korrespondenten der ausländischen Zeitungen sitzen.
Ich möchte nur noch einmal sagen, denn das ist keine Kampagne, sondern das ist eine Feststellung.
Die Tragik ist, wenn man will, die persönliche Tragik, dass das alles hervorgerufen wurde durch die Reihenfolge, ich würde sagen durch einen Stufenplan bei der Bewältigung oder bei der Darstellung von Tatsachen aus seinem Leben.
Und wenn man das puantiert formuliert, dann schaut dieser Stufenplan so aus.
Erste Stufe, verschweigen.
Zweite Stufe, abstreiten.
Dritte Stufe, teilweise zugeben, wenn Unterlagen auf dem Tisch liegen.
Und vierte Stufe, dann von Verleumdung reden."
Aus aktuellem Anlass nahm Graz dann zu den jüngsten Berichten aus den Vereinigten Staaten zur Kauserwald-Heimstellung.
Ich habe heute, wie viele andere, im Morgensjournal gehört, dass angeblich ein Abteilungsleiter im amerikanischen Justizministerium den Vorschlag gemacht haben soll, Dr. Valkheim auf die Liste jener Personen zu setzen, denen die Einreise nach Amerika nicht erlaubt wird.
Ich möchte dazu sagen, ich habe das erstmalig aus dem Morgensjournal erfahren.
Ich habe den österreichischen Botschafter beauftragt,
im State Department und, wenn es geht, im Justizministerium vorzusprechen und einmal festzustellen, ob diese Meldungen richtig sind.
dann darüber nach Wien zu berichten und wenn die Meldungen auf Wahrheit beruhen, dann werden wir natürlich das Gleiche tun, was wir im Wege des konsularischen Schutzes durch unsere Botschaften jedem österreichischen Staatsbürger zugestehen, nämlich, dass wir seine Interessen vertreten.
Aber eines muss ich auch dazu sagen,
dass es besser wäre, einen Präsidentschaftskandidaten zu haben, der nicht ein Konsularfall ist, als einen Kandidaten zu haben oder einen Bundespräsidenten, der für Österreich spricht und der nicht als ersten Strick einmal den Schutz der österreichischen Vertretungsbehörden braucht.
Das muss man auch dazu sagen.
Der außenpolitische Sprecher der SPÖ, Ex-UNO-Botschafter Peter Jankowitsch ergänzte, es eine Beleidigung für angesehene Journalisten in der ganzen Welt gebetsmühlenartig wiederholend zu behaupten, es gebe eine Verleumdungskampagne gegen Waldheim.
Beide SPÖ-Politiker erklärten nicht ganz unerwartet, ein Bundespräsident Kurt Steirer wäre für das internationale Ansehen Österreichs besser.
Und damit zurück an das Funkhaus.
Reporter war Roland Adrovice und wir bleiben gleich beim Thema Bundespräsidentenwahlkampf, der in seiner Endphase liegt.
Die österreichische Volkspartei, die Kurt Waldheim unterstützt, hält heute einen bundesweiten Aktionstag mit Flugblattaktionen, Musikkapellen und dem Einsatz von etwa 63.000 Funktionären.
Darunter auch in Wien der Parteispitze mit ÖVP-Chef Alois Mock und Generalsekretär Michael Graf ab.
Der Tenor der Aktionen, Waldheim gleich am 4.
Mai zu wählen, das erspare den zweiten Wahlgang.
In dieser Richtung äußerte sich auch ÖVP-Generalsekretär Graf, der unter dieser Devise eine Pressekonferenz gab, von der sich jetzt Leopold Esterle meldet.
Die ÖVP setzt nach Worten ihres Generalsekretärs Michael Graf nach dem Motto »Waldheim am 4.
Mai« erspart den zweiten Wahlgang darauf, dass dem durch infame Angriffe der ehrlosen Gesellen vom jüdischen Weltkongress geschädigten Österreichern, so Michael Graf wörtlich, eine weitere fünfwöchige Schmutzkübelkampagne erspart bleibt.
Weil, wie wir im Morgenjournal berichteten, die Abteilung zur Verfolgung von Naziverbrechen im amerikanischen Justizministerium ein Einreiseverbot für Kurt Waldheim empfohlen hat, sprach Graf von einer infamen Aktion des jüdischen Weltkongresses, trotz der Aktenprüfung Kirchschlägers weiter im Schlamm zu wühlen.
Es ist empörend, dass der jüdische Weltkongress, der selbst den Bundespräsidenten Kirchschläger angerufen hat in einer gleichsam Schiedsrichterrolle, den Appell des Bundespräsidenten nicht beachtet, keine Beruhigung eintreten lässt.
sondern in unehrenhafter, unseriöser und hasserfüllter, muss man jetzt schon sagen, Weise seine Attacken fortsetzt und jetzt auch die US-Administration befasst hat.
Es hat der Bundespräsident mit Recht gemahnt, dass man mit Schuldzuweisungen vorsichtig sein muss, alle Völker vorsichtig sein müssen, auch die Amerikaner und dass auch die Amerikaner die Vergangenheit offenbar nicht ganz bewältigt haben.
So sieht es tatsächlich aus.
aus.
ÖVP-Chef Alois Mock habe heute bereits mit Außenminister Leopold Kratz telefoniert und diesen gebeten, die Rede Kirchschlägers dem jüdischen Weltkongress zu übermitteln.
Leopold Kratz habe dies auch zugesagt, was Michael Graf lobend hervorhob.
Ich möchte hier anerkennen die maßvolle Haltung
des Außenministers ein letzter Rest dessen, was die Regierung eigentlich längst zum Schutze eines angesehenen Österreichers hätte aufbringen müssen.
Ich bedauere umso mehr, dass der Bundeskanzler Sinowaz
erst gestern wieder seine niveaulose Vernaderungskampagne gegen den Dr. Waldheim fortgesetzt hat und sie offenbar auch weiter fortsetzen will.
Meine Damen und Herren, wenn der Bundeskanzler Sinowaz-Waldheim einen sorglosen Umgang mit der Wahrheit vorwirft, weil der kein laufendes Kriegstagebuch
geführt hat, dann muss man ihm schon entgegenhalten, dem Herrn Bundeskanzler, dass die berühmten sechs Wochen im Leben des Dr. Steirer 1945, die ihm seit einem Jahr bekannt waren, ein Geheimnis waren, das der Herr Bundeskanzler sehr sorgsam gehütet hat.
Und das ist in meinen Augen ein allzu sorgsamer Umgang mit der Wahrheit.
Auf die Journalistenfrage, ob er, Graf, sich einen Bundespräsidenten vorstellen könne, der sich bei einer eventuellen Einreise in die USA erst einem Hearing der Einwanderungsbehörde stellen muss, meinte Graf, das sei mehr als unwahrscheinlich.
Es gehe derzeit lediglich um eine Indiskretion eines Mitarbeiters im US-Justizministerium, der noch dazu mit Israel Singer sehr gut befreundet sei.
Entscheidung sei aber keine gefallen und nach geschlagener Wahl werde sich die Situation sehr rasch beruhigen.
Graf.
Die haltlosen Angriffe des jüdischen Weltkongresses, obwohl ein so fairer und sachkundiger Mann wie der Bundespräsident Kirchschläger das angebliche Belastungsmaterial geprüft
und als nicht stichhaltig befunden hat, bestärken uns nur in unserer Auffassung jetzt erst recht.
Wir Österreicher, und ich habe schon gesagt, das schließt unsere jüdischen Mitbürger ein, wählen, wen wir wollen.
Und die Wahl Waldheims am 4.
Mai wird so zu einer patriotischen Tat.
Soweit mein Bericht von der Pressekonferenz des ÖVP-Generalsekretärs und damit zurück ans Studio des Mittagsjournals.
Berichterstatter war Leopold Esterle.
Otmar Karras, Obmann der jungen ÖVP und mit 27 Jahren jüngster Nationalratsabgeordneter, hat nach seinem schweren Autounfall Anfang des Jahres nun seine politische Tätigkeit wieder aufgenommen.
Im Jänner war er mit seinem Wagen auf dem Weg zu einer zweitägigen Sitzung des ÖAB-Bundesvorstandes in Salzburg gewesen, als ihn, nachdem er eine Nachrangtafel übersehen hatte, bei der Autobahnausfahrt Anif ein Lkw rammte.
Mit lebensgefährlichen inneren Verletzungen lag Karas drei Wochen in der Intensivstation des Landeskrankenhauses Salzburg.
Er erholte sich dann aber rasch und nun, drei Monate später, amtiert er wieder in der ÖVP-Zentrale in der Wiener Kärntner Straße.
Es war nicht der erste Unfall, den Karas mit seinem Auto erlitt, es war aber jedenfalls einer, der ausgelöst hat, dass der Chef der jungen ÖVP die Politik und die politische Arbeit doch mit etwas anderen Augen betrachtet.
Gisela Hopfmüller hat darüber und auch über Karas Perspektive zum Präsidentschaftswahlkampf mit dem Obmann der JVP das folgende Gespräch geführt.
Herr Abgeordneter Karas, Sie haben jetzt nach Ihrem schweren Unfall Ihre politische Tätigkeit wieder aufgenommen.
Haben Sie sie eigentlich unverändert wieder aufgenommen?
Ich bin sicherlich kein völlig anderer geworden, was ich hoffe geworden zu sein einer, der vom Nachdenkungsprozess den Schritt in das Umdenken gemacht hat.
Ich gehöre zu jenen, die die Auffassung vertreten, dass nichts zufällig ist.
Alles was passiert ist eine Warentafel.
Das heißt,
Ihr Unfall war eigentlich eine Warnung vor dem Hetzen von Termin zu Termin.
Ich würde lügen, würde sagen, dass man nicht selbst mit schuld ist.
Ich habe das in folgende Dinge für mich zusammengefasst.
Wir haben, glaube ich, alles zu tun, um den Menschen zu stärken am Arbeitsplatz, in der Politik, als Funktionär und nicht durch die Funktion gegenüber dem Menschen zu verteidigen.
Wir haben alles daran zu setzen, dass wir in der Hetze, im Schein, nicht im Sein ausrinnen oder als Mensch ausrinnen.
Was heißt das jetzt für den Funktionär-Charas in der Praxis?
Wie wird der Funktionär-Charas zum Menschen-Charas im politischen Alltag?
Also da muss ich mich natürlich schon aufregen.
Ich hoffe zumindest, dass ich mich immer für alles spürbar bemüht habe, dass der Mensch die Funktion bestimmt und nicht der Bundesamt und der JVP den Atmar.
Und bei mir wird sich das dahingehend auswirken, dass für mich nicht ein anderer Termin der einzige Entschuldigungsgrund ist, sondern die Vorbereitung für einen Vortrag, das Gespräch, auch das Spazierengehen, auch das Nachdenken, auch ein Kinobesuch, dass das Entschuldigungsgründe werden, warum ich nicht täglich bei einer Veranstaltung sein kann.
Unter dieser Annäherung an die politische Arbeit, zu der Sie da jetzt gefunden haben, wie beurteilen Sie denn das, was sich da jetzt in dem Wahlkampf abspielt?
Ich bin entsetzt.
Und das Entsetzen und die Machtlosigkeit im Spital waren mit ein Grund, warum ich mich so schnell entschlossen habe, wieder tätig zu werden.
Mit Entsetzen deshalb,
weil man auf einmal sieht, dass wenn eine Partei die Gefahr hat, eine Position zu verlieren, die eigentlich keine Position der Partei zu sein hat, das Augenmaß verliert und manche zur persönlichen Diffamierung greifen und die Würde des Menschen nicht mehr anerkennen.
Ich bin auch deshalb so entsetzt,
weil man sich ja gar nicht vorstellen kann, was das vielleicht für manche junge Menschen bedeutet, weil es ja das Desinteresse, die Nicht-Überschaubarkeit von Prozessen erhöht.
Die Meinungsforscher signalisieren, dass der Anteil der noch immer unentschlossenen Wähler, der ungefähr bei 17, 18 Prozent liegt, zu einem Großteil sich aus jungen Wählern zusammensetzt, sprich aus Wählern, die unter 30 Jahre alt sind.
Was bedeutet denn das für den Chef der jungen ÖVP?
Hat er da noch eine Chance oder hat er den Wunsch, da noch irgendetwas zu beeinflussen in diesen letzten Tagen des Wahlkampfs?
Nachdem für die junge ÖVP und auch für mich
Es das oberste Ziel ist, dass wir eigentlich die Freiheit des Einzelnen in diesem Staat gegenüber den Institutionen stärken müssen.
Werde ich überhaupt nie datenlos zusehen, weil man mir sagt, dass die Verunsicherung so groß ist, dass sie unter Umständen in eine Wahlenthaltung mündet.
Und ich glaube, wir Jungen tun uns nichts Gutes, wenn wir quasi unsere Zukunft anderen überlassen.
Wir müssen das selbst in die Hand nehmen, die Wahl und die Stimmabgabe ist ein wesentlicher Punkt.
Wenn Sie da jetzt bis zum 4.
Mai noch mit Wahl kämpfen wollen, wie dicht ist denn Ihr Terminkalender bis dorthin gefüllt?
Es ist schon jeden Tag was dabei.
Ich bin voll ausgelastet, aber ich bin so ausgelastet, dass ich meine Vorsätze und meine Versprechen meinen Eltern und meinen Freunden gegenüber auch im Wahlkampf nicht brechen werde.
Das meint Otzma Karras, mit dem Gisela Hopfmüller dieses Gespräch führte.
Jahrzehntelang war der Name Karl Schranz für das weltberühmte Skidorf St.
Anton am Adelberg das Aushängeschild Nummer 1.
War er schon als Rennläufer, das werbliche Zugpferd, so ist er es zuletzt als Leiter der Skischule von St.
Anton gewesen.
Gewesen.
Denn gestern spätabends hat der Gemeinderat von St.
Anton beschlossen, Karl Schranz nicht mehr für die alle fünf Jahre fällige Erneuerung der Konzession bei der Tiroler Landesregierung vorzuschlagen.
Zunehmende Beschwerden der Gäste über die Skilschule und ihre Leitung und auch Bedenken der für das Skischulwesen in der Landesregierung Verantwortlichen, sie müssen ja nun die endgültige Entscheidung treffen, das alles sind die Gründe dafür gewesen.
Details dazu nun in einem Bericht von Hans-Christian Unger.
Herr über bis zu 500 Skilehrer in der Hochsaison, die Tag für Tag mit mehreren Tausend Gästen die Pisten des Adelbergs bevölkern.
Diese Ära ist für Kardal Schranz so gut wie vorbei.
Als bisheriger Chef einer der gewinnprächtigsten Skischulen Österreichs wird er nun den Hut nehmen müssen.
Der einsame Wolf vom Adelberg ist letztlich in einem Drei-Fronten-Krieg unterlegen.
Und daran konnten auch die immensen Verdienste des großen Sohns St.
Antons um seine Heimatgemeinde nichts ändern.
Die Gegner.
Erstens die eigenen Skilehrer, die ihn zunehmend wegen angeblich allzu rauer Gangart ablehnten.
Zweitens die Hotellerie, die nach eigenen Angaben zunehmend mit Gästebeschwerden konfrontiert wurde.
Und drittens das Skischulreferat in der Tiroler Landesregierung, das bei Inspektionen mehrmals gravierende Sicherheitsmängel feststellen zu können glaubte.
Nachdem nun aufgrund des Tiroler Skischulgesetzes die jeweils fünfjährige Periode der Konzessionserteilung zur Verlängerung ansteht und sowohl Fremdenverkehrsverband als auch Gemeinderat dazu Stellungnahmen abgeben müssen, kam es zu der Entscheidung, die Insider erwartet hatten.
Die 14 Gemeinderäte des Ortes, bis 1980 war Schrantz ja noch einer von ihnen, beschlossen einstimmig, ihr prominentes Gemeindekind nicht mehr vorzuschlagen.
Und Bürgermeister Herbert Sprenger hat auch Zahlen parat, die dazu geführt haben.
Es haben sich mehr als 80 Prozent der heimischen Skilehrer gegen Karl Schrantz als Skischulleiter ausgesprochen.
Über 90 Prozent der Hotellerie hat sich in einer Resolution gegen eine nördliche Vergabe der Skischulleitung von Karl Schrantz ausgesprochen.
Und die vielen bei der Gemeinde und dem Fernverkehrsverband eingegangene Beschwerden von Gästen und Ortsanwesigen über die Führung der Skischule haben es unmöglich gemacht, eine lehrliche Befürwortung abzugeben.
Über die Art der Beschwerden und Querregeln will sich das Gemeindeoberhaupt nicht näher auslassen und beruft sich auf die Vertraulichkeit der gestrigen Sitzung.
So sind daher nur wenig konkrete Details zu erfahren.
Ja, hier lagen vor allem die Beschwerden über die Kinderskischule,
und zweitens über zu große Gruppen bei den einzelnen Skilehrern und das war einfach mit auch ein Grund in der Masse der Beschwerden.
Mängel bei der Beachtung der Sicherheitsvorkehrungen für die Skischüler.
Dazu zählen zum näheren Verständnis auch das Befahren von gesperrten Hängern sowie fachliche Unzulänglichkeit eines Teils der Ausbilder.
Das sind knapp umschrieben die Vorwürfe, die das Skischulreferat der Landesregierung gegen Schranz erhebt.
und die letztlich dazu führen werden, dass sich die oberste Behörde auf diesem Gebiet eben der Entscheidung des Gemeinderates anschließen wird.
Nach inkriminierbaren Einzelheiten befragt, beruft man sich im Innsbrucker Landhaus auf die Amtsverschwiegenheit.
Erst vor wenigen Tagen war übrigens der Name Schranz auf den Gerichtssaalseiten der Tageszeitungen zu finden.
Eine Skischülerin bekam nach einem Unfall ein Schmerzengeld zugesprochen, weil sich der Richter ihrer Ansicht angeschlossen hatte, der Unfall sei deshalb passiert, weil sie in eine Gruppe eingeteilt worden war, für die sie nicht das erforderliche Fahrkönnen besaß.
Das Aus für den Skischulleiter Karl Schranz, der übrigens für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, ist ein neuerlicher Höhepunkt in der Kette der Auseinandersetzungen zwischen ihm und der Gemeinde.
Schranz gestattet es nicht, dass Rohre für eine Kunstschneeanlage über seinen Grund und Boden führen, solange ihm nicht die Baubewilligung zur Errichtung einer Jausenstation im Skigelände erteilt wird.
Eine Auseinandersetzung, die schließlich in Schmierparolen an der Fassade seines Hotels kulminierte.
Du bist das größte Schwein von St.
Anton, stand dort im Oktober vergangenen Jahres zu lesen.
Der Streit, so beteuert der Bürgermeister, habe auf die Entscheidung um die Skischulvergabe jedoch keinen Einfluss gehabt.
Und betont im gleichen Atemzug die fachlichen Qualitäten desjenigen, der Schranz nachfolgen soll.
Der Ex-Skirennläufer Harald Rufner.
Es ist 12.31 Uhr, eine Minute nach halb eins.
Kurz die Schlagzeilen der Beiträge, die Sie noch bis 13 Uhr hören können.
Bombenanschlag in Madrid fordert mindestens fünf Tote.
Südafrikanische Regierung möchte neue Pass- und Polizeigesetze einführen.
Präsident Ronald Reagan verlängert den Wirtschaftsboykott gegen Nicaragua.
Und im Kulturteil geht es um das Stück Liebestoll von Sam Shepard, das im Theater der Courage Premiere hat, und zwar mit Ludwig Hirsch.
Und nur noch ein Hinweis auf unser heutiges Journal Panorama.
Da gibt es einen Vortrag von Oskar Lafontaine zu hören.
Oskar Lafontaine ist seit einem Jahr Ministerpräsident im Saarland.
Er gehört zu den profiliertesten Vertretern der Generation der jungen SPD-Politiker.
Erklärtes Ziel seiner Politik ist die Aussöhnung von Ökonomie und Ökologie.
Mit dem Thema die Zukunft von Arbeit und Umwelt beschäftigt
sich heute auch der Vortrag, den La Fontaine gestern Abend in Wien gehalten hat und den sie auszugsweise um 18.30 Uhr im Journal Panorama in Österreich 1 hören können.
Drei Minuten nach halb eins nun zur Auslandsberichterstattung im Mittagsjournal.
Fünf Tote, Angehörige der paramilitärischen Polizeieinheit Guardia Civil forderten heute früh einen Bombenanschlag im Zentrum von Madrid.
Eine ferngezündete Autobombe explodierte in dem Moment, als ein mit Zivilgardisten besetzter Land Rover vorbeifuhr.
Das Polizeiauto ging sofort in Flammen auf.
Bis jetzt hat sich keine Organisation zu dem Anschlag bekannt.
In Spanien vermutet man jedoch die baskische Separatistenorganisation ETA Militar hinter dieser Aktion.
Am 22.
Juni gibt es in Spanien vorgezogene Parlamentswahlen und die ETA-Kommandos fürchten einen Rückgang ihres Einflusses.
Aus der spanischen Hauptstadt berichtet Robert Gerhardt.
Die Rundfunkstationen übertrugen direkt die dramatischen Szenen und auch das Frühstücksfernsehen war dabei.
Hautnah dramatisch.
Spanien erlebte live Bilder von einem blutigen Attentat mitten in Madrid.
Drei Tote wurden zuerst gemeldet und gezeigt.
Die Zahl ist inzwischen auf fünf gestiegen.
Mehrere Schwerverletzte schweben in Lebensgefahr.
Junge Polizisten der paramilitärischen Guardia Civil.
Sieben Verletzte, darunter Passanten, unterwegs zur Arbeit.
Morgens, 7.20 Uhr, gab es wüste Explosionen.
Ein Landrober der Polizei wurde Ziel einer ferngesteuerten Autobombe in einer vielbefahrenen Straße, gleich neben einer großen Klinik und in der Nähe der Botschaft von Italien.
Der Verkehr in dieser großbürgerlichen Zone ist zusammengebrochen, es regnet, riesige Autostaus, inzwischen Kontrollen auch an den Ausfallstraßen, Nervosität, Verwirrung und Wut.
Und die ersten Demonstrationen.
Rücktritt Innenminister, Nieder mit der Regierung, Eta Mörder, Freiheit für Putschoffizier Tejero.
Das Stadtviertel Salamanca ist nationale Zone, gehört den Rechten.
Ein Verdächtiger wurde inzwischen verhaftet.
Ein junger Mann, der ETA hochlegen ließ an der Stelle des brutalen Attentats und rief Viva ETA.
Wütende Passanten wollten ihn lünchen.
Der Minibus mit neun Mann besetzt kam von der Wachablösung von der US und der italienischen Botschaft und nahm Route zurück zur Kaserne.
ETA oder Terroristen aus Libyen oder Co-Produktion
Spaniens Innenminister Barrio Nuevo erklärte gerade gestern in Den Haag, sein Land habe Beweise, Libyen sei in Terroristenanschläge auf spanischem Territorium verwickelt.
Und gerade heute Mittag wird eine Regierungsentscheidung veröffentlicht, elf Libyer, Studenten, Lehrer, ein Diplomat und weiteres Botschaftspersonal auszuweisen.
Auch wegen der verstärkten Vermutung, ETA-Terroristen erhielten Ausbildung im Untergrundkampf bei den Männern von Obers Kaddafi.
Spanien ist erschreckt.
Vorgezogene Neuwahlen im Juni stehen vor der Tür.
Diskrete Verhandlungen zwischen Basken-Parteien und der ETA waren heute angesagt.
Hat das aktive Kommando Spanien zugeschlagen, um den Frieden zu verhindern?
Bis zur Stunde schweigt die Regierung.
Noch keine öffentliche Erklärung hat die beunruhigte Bevölkerung an diesem grauen Freitag erreicht.
Ein Bericht von Robert Gerhardt.
Mit sogenannten Südafrika-Boykott-Wochen, die heute beginnen, soll in Österreich in den nächsten Tagen auf die Verletzung der Menschenrechte durch das Apartheid-System hingewiesen werden.
Während bei uns Protestmaßnahmen anlaufen, scheint sich im umstrittenen Regierungsapparat selbst etwas zu tun.
So kündigte Staatschef Botha nun politische Rechte für alle an.
Die Regierung wolle, so Botha, den Weg der Vernunft beschreiten und befinde sich im Stadium der Emanzipation der Schwarzen und Mischlinge und der Abschaffung der Kolonialherrschaft der Vergangenheit.
Dabei geht es auch um die umstrittenen Pass- und Polizeigesetze, aber hören Sie näheres von Paul Schulmacher.
das bislang abgeschafft wurde, schrieb die bekannte Kapstädter Oppositionszeitung Cape Times lobend über das Vorhaben der südafrikanischen Regierung, die Passgesetze für Schwarze aus den Gesetzbüchern ersatzlos zu streichen.
In die Freude über ein Stück verwirklichte Apartheidsreform von Präsident Peter Botha mischte sich allerdings unbehagen über einen gleichen Tages verkündetes Gesetz, das den staatlichen Ordnungskräften fast uneingeschränkte, notstandsähnliche Befugnisse einräumen wird.
Mitte letzter Woche hat der Präsident Peter Botha die Abschaffung der Passgesetze für Schwarze zugunsten einer geordneten Verstädterungspolitik in Aussicht gestellt.
Viele Millionen Schwarze, die Schätzungen reichen bis zu 18 Millionen und mehr, wurden zu Kriminellen abgestempelt, weil sie gegen die Passgesetze verstoßen hatten.
Etwa so, ein Mann aus einem der armen ländlichen Siedlungsgebiete für Schwarze, nur ungefähr 13 Prozent des Landes sind gemäß der Apartheid als Schwarze Heimatländer deklariert.
Ein solcher Mann entschloss sich zur Arbeitssuche in ein großes industrielles Ballungszentrum, zum Beispiel in der Nähe Johannesburgs zu gehen.
Laut Gesetz musste er sich erst, wie einige hunderttausend andere, bei einem Arbeitsvermittlungsbüro anmelden und dann warten, für Jahre und manchmal ein Leben lang.
Das südafrikanische Gesetz schreibt bislang vor, dass sich nur Schwarze in weißen Gebieten aufhalten dürfen, die sowohl Arbeits- als auch Wohnerlaubnis in das plastikgebundene Ausweisbüchlein eingestempelt hatten.
Der dumme Pass, wie die Schwarzen das verhasste Dokument nennen, enthält außerdem alle wichtigen Lebensdaten sowie Heiratsurkunde, Führerschein und Steuernachweis.
Der Pass musste jederzeit griffbereit sein, sogar auf der Toilette, denn eine große Zahl staatlicher Hescher war Tag und Nacht auf Kontrolle.
Mit dem unwürdigen Menschenfang soll es nun ein Ende haben.
Der zuständige Minister, Chris Führnis, akzeptierte öffentlich die Empfehlungen einer staatlichen Untersuchungskommission, die die Abschaffung des Passzwangs anrät und die Freizügigkeit für Schwarze einräumt.
Viel wird davon abhängen, wie die weißen Beamten der oftmals erzrassistischen Kontrollorgane für Schwarze und die überwiegend konservative Polizei auf den Einsturz der Apartheid-Säule, so die Cape Times, reagieren werden.
Schwarze Sprecher begrüßten zwar durchweg die Ankündigung der Regierung, doch viele blieben dennoch misstrauisch, weil Präsident Botha bestenfalls nur einen weiteren Schritt zum Abbau der in Südafrika gesetzlichen Rassenungleichheit unternommen habe.
Bedenklich stimmte schwarze und weiße Opposition auch ein ebenfalls am Mittwoch verkündetes Erweiterungsgesetz zur öffentlichen Sicherheit.
Darin wird Polizeiminister Louis Lechancy freie Hand eingeräumt, alle, wirklich alle Maßnahmen zu ergreifen, die ihm zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung nötig erscheinen.
Der Präsident selber bemühte sich jetzt, die Zweifler auf seine Seite zu bringen.
In der Stadthalle von Vereniging verkündete er gestern Abend, der Tag der Emanzipation für schwarze und braune Südafrikaner sei angebrochen.
Er versprach politische Rechte und sagte wörtlich, ich habe keine Angst, mit Schwarzen an einem Tisch zu sitzen.
Paul Schumacher aus Pretoria war das.
Präsident Donald Reagan hat nun den vor einem Jahr verhängten Notstand verlängert, der die legale Grundlage für das amerikanische Wirtschaftsembargo gegen Nicaragua bildet.
Dieser Notstand war am 1.
Mai 85 verhängt worden und wäre am 30.
April ausgelaufen, wenn der Präsident seine Verlängerung nicht vor dem Kongress gerechtfertigt hätte.
Durch das Dekret vom 1.
Mai vergangenen Jahres war jeder Handel mit Nicaragua verboten und Schiffen und Flugzeugen dieses Landes untersagt worden, in den Vereinigten Staaten anzulegen bzw.
zu landen.
Gleichzeitig hatte Reagan den 1958 zwischen beiden Ländern geschlossenen Vertrag über Freundschaft, Handel und Schifffahrt aufgekündigt.
Da für diesen Vertrag eine einjährige Kündigungsfrist vorgesehen war, erlischte er somit endgültig am 30.
April.
Zur jüngsten Maßnahme Reagans der folgende Bericht von Klaus Emmerich.
Es soll also weiter nichts sein, nichts oder kaum etwas mit Kaffee, Bananen oder Fisch gegen Insekten, Vernichtungsmittel, Düngemittel oder Traktoren.
Die USA und Nicaragua bleiben beim totalen, beim einseitig verkündeten Handelskrieg einer Macht- und Kraftprobe zwischen dem lateinamerikanischen Kleinstaat und der westlichen Supermacht.
Eine Probe auf Exempel, wer es länger aushält.
Das ist eine totale Konfrontation in ideologischer, politischer und, wie man sieht, auch wirtschaftlicher Hinsicht.
Dass Präsident Reagan jetzt das Handelsempargo gegenüber Nicaragua, das er vor einem Jahr zum Auftakt des Weltwirtschaftsgipfels in Bonn schlagartig verkündete, ausgerechnet am Vorabend des nächsten Gipfels verlängert, nämlich der vergleichbaren Veranstaltung in Tokio,
die offiziell dem Freihandel gewidmet ist, das also die Regierung regen Härte an allen Fronten demonstriert, entspricht mehr als einem Zufall des Kalenders.
Den anderen Gipfeltouristen soll mit einer Art amerikanischem Rundumschlag Kraft und Entschlossenheit vorgeführt werden.
Was gut ist für Libyen, soll recht sein für Nicaragua.
Diesmal lautet die weltpolitische Klammer, die da von Washington ungeniert angesetzt wird, Terrorismus.
Reagan formuliert das dann so, die Regierung von Nicaragua versuche ein Libyen vor der Haustür der USA aufzubauen.
Und zur Begründung der versuchten Wirtschaftsblockade führt Reagan an, wie Libyen sei auch Nicaragua zu einer Art Fluchtburg für alle Arten von internationalen Terroristen geworden.
Mit dem Blick auf den Kongress und eingedenk der sich ausbreitenden Terroristen Angst in und unter Amerika,
zählt der US-Präsident gleich auf, wenn er da so meint, nämlich Mitglieder der Roten Brigade aus Italien, der Marder-Beinhof-Bande aus der Bundesrepublik, der palästinensischen Befreiungsorganisation aus Nahost, sowie Terroristen aus El Salvador, Uruguay oder Spanien.
Der neue rhetorische Aufwand Regens geht also nicht nur dem Handel zwischen den USA und Nicaragua, der in den letzten fünf Jahren sowieso auf null geschrumpft ist, wenn man jedenfalls die amtliche Statistik zweiseitig und oberflächlich betrachtet.
Etwas anders sieht es freilich aus, wenn man für Cola oder Öl, für Schreibmaschinen oder für Computer die Tochtergesellschaften amerikanischer Multis nimmt, die über Drittstaaten munter weiter ihre Geschäfte mit Nicaragua betreiben, soweit es die außerordentliche Auslandsverschuldung des Kleinstaates in der Größenordnung von über 5 Milliarden Dollar zulässt.
Das sind gute 75 Milliarden Schilling.
Während also der moderne Fall einer versuchten Wirtschaftsbuklade der USA gegenüber Nicaragua ebenso wenig funktioniert, wie seinerzeit die imperialistische Geste des königlichen Großbritannien gegenüber einem Napoleon, Stichwort Kontinentalsperre, wiederholt sich in Washington von heute auch anderes, dass nämlich Druck und Gegendruck noch lange kein Geld macht.
So muss Präsident Reagan noch vor seiner Abreise zum Gipfel in Tokio einen Schäuferl zulegen, um jene Dollar-Millionen beim eigenen Parlament locker zu machen und die er zugunsten der sogenannten Kontras seit Wochen und Monaten mit ungewöhnlichen persönlichen Einsatz und Eifer bringt.
Diese Freiheitskämpfer, wie Reagan die Contras zu bezeichnen pflegt, gelten politisch und auch militärisch in Washington ebenfalls als Zankapfel, weil sie nämlich die Verhältnisse in und um Nicaragua im Kampf mit den Sandinisten wirklich zu verändern vermögen.
Nun zeichnet sich ein Kompromiss ab.
Reagan lässt noch einmal international verhandeln.
Die lateinamerikanischen Nachbarn sollen es noch einmal versuchen, vor allem Mexiko.
Dann wird es vielleicht nicht 100 Millionen sein, die das amerikanische Parlament zugesteht, sondern 50 oder 75 Millionen Dollar und auch die nicht gleich.
Ein Bericht von Klaus Emmerich.
Dem Computerkonzern IBM in Deutschland ist ein entscheidender Durchbruch gelungen.
Die Serienproduktion des Mega-Chip, des derzeit leistungsfähigsten Computerspeicherelements.
Um die Entwicklung dieses Chip, der den Inhalt von 100 Maschinen-Schreibseiten speichern kann, ist bereits vor fünf Jahren ein internationaler Wettlauf entstanden, den nun der deutsche Ableger des amerikanischen Konzerns IBM für sich entschieden hat.
Die Entwicklung ist aber mit dem Megachip noch nicht zu Ende.
In Japan wird bereits am sogenannten 4-Megachip gearbeitet.
Was aber der 1-Megachip kann und wozu er verwendet wird, darüber informiert sich jetzt Michael Kerbler.
Er hat Platz auf einem Fingernagel, genau misst er 10,5 x 7,7 mm und besitzt doch eine Million Speicherzellen.
Genau gezählt sind es sogar 1.048.576 Speicher, die auf dem ersten Mega-Chip, der jetzt im schwäbischen Sindelfingern bei IBM Deutschland in Serienproduktion ging, vorhanden sind.
Um sich eine Größenvorstellung zu machen, ein solcher winziger Speicherplatz auf dem Megachip ist nicht einmal einen tausendstel Millimeter stark und das entspricht wiederum einem hundertstel des Durchmessers eines menschlichen Haares.
Der Megachip wird die Computertechnik in eine neue Dimension führen.
Dazu noch ein Vergleich.
Wenn man einen Diplomatenkoffer mit den neuen Megachips füllt, dann hat man umgerechnet auf die Speicherkapazität rund 35.000 Taschenbücher im Koffer.
Es ist kein Wunder, dass die IBM-Ingenieure in Sindelfingen stolz sind auf die Entwicklung mikroelektronischer Bausteine.
Es ist dem Konzern nämlich gelungen, mit der jetzigen Aufnahme der Serienproduktion der Megachips der Konkurrenz, vor allem jener aus Japan, eine Nasenlänge voranzusein.
Der Wecklauf, wer als erster mit dem Megachip auf den Markt kommt, hat schon vor fünf Jahren begonnen.
Seit damals bemühen sich mehrere Großkonzerne der Elektronikbranche, den Superchip als erster anzubieten.
Auch Siemens Deutschland etwa war lange Zeit eine ernstzunehmende Konkurrenz für IBM.
Die Japaner dürften in nächster Zeit vielleicht schon in wenigen Wochen mit ihrem Megabit-Chip herauskommen.
Die Höhe der Entwicklungskosten für den neuen Chip wollte man in Singelfinger nicht nennen, aber es darf angenommen werden, dass es zig Millionen D-Mark-Beträge waren, die IBM für den Vorstoß in technologisches Neuland investieren musste.
Für die Computerfachleute bedeutet die Neuentwicklung, dass die Leistungsfähigkeit von Computern um einen enormen Schritt angehoben wird.
Denn der Megachip, der immerhin 100 Seiten Schreibmaschinentext speichern kann, wird viele der Vorgängerbausteine ablösen, die weit weniger Informationen aufnehmen können.
Noch wird die Neuheit aus Singlefingern zu einem Preis, wie er für seltene Briefmarken gezahlt werden muss, gehandelt.
Aber in den nächsten Wochen und Monaten wird ihn der amerikanische Computermulti ohnehin nur zum hausinternen Gebrauch bei der Weiterentwicklung von Großrechenanlagen einsetzen.
Übrigens, die Räume, in denen der neue Megabit-Chip produziert wird, müssen 300 Mal sauberer sein als eine Operationssaal.
Jedes noch so winzige Staubteilchen, das auf die Trägerplatte aus Silizium fällt, hat nämlich zur Folge, dass aus dem empfindlichen Chip Ausschussware wird.
Auch hier ein Größenvergleich.
Wenn ein Schmutzpartikel von der Größe eines tausendstel Millimeters auf die Oberfläche des Chips fällt, funktioniert dieser nicht mehr.
Der anschauliche Größenvergleich.
Wenn Sie auf einem Fußballplatz eine Erbse finden, dann entspricht das dem Staubkörnchen auf der Chipoberfläche.
Der Megabit-Chip, der die Computertechnik revolutionieren wird, wird aber nicht das Ende in der Entwicklung elektronischer Bausteine darstellen.
Im Gegenteil.
Schon sprechen Fachleute vom 4-Megabit-Chip.
Experten aus der Bundesrepublik überlegen sogar, neue Elektronikbausteine zu konstruieren, die aus vier bis fünf dieser winzig Bausteine bestehen und in mehreren Lagen übereinander einem Sandwich ähnlich zusammengefügt werden sollen.
Der harte Kampf um Marktanteile und die enorm gestiegene Speicherkapazität der neuen Chips wird zwangsläufig zu einem Preisverfall bei den mikroelektronischen Bauteilen führen.
Hochintegrierte Schaltkreise wie etwa der 64-Kilobit-Chip, dieser besitzt nur 64.000 Speicherzellen, er war Anfang der 70er Jahre noch als Meilenstein der Elektronik gefeiert worden, ist heute schon für ein paar Schilling zu bekommen.
Die rasante Entwicklung in diesem Bereich führt also zwangsläufig zu Konsequenzen.
Bei Siemens in Villach etwa wird man die Produktion des einfachen 16-Kilo-Bit-Chips bald auslaufen lassen müssen.
Diese Elektronikbausteine sind wegen der Fortentwicklung der neuen Generation der Megabit-Chips kaum mehr an den Mann zu bringen.
10 Minuten vor 13 Uhr nun zum Kulturbeitrag im Mittagschanal.
Die Fastfood-Restaurants, die Drive-Ins, Comics und Country-Music.
Diese Mythen der neuen Welt, der Science-Fiction und des wilden Westens, das sind die Themen des amerikanischen Schriftstellers Sam Shepard.
Er schrieb das Drehbuch zu Paris, Texas für Wim Wenders, aber auch zum Beispiel für Sabrisky Point für Michelangelo Antonioni.
Sein Stück »Liebestoll«, 1983 in San Francisco U aufgeführt, wurde inzwischen in New York mehr als tausendmal gespielt und von Robert Altman mit Sam Shepard selbst in der Hauptrolle verfilmt.
Bei der österreichischen Erstaufführung am kommenden Dienstag im Theater der Courage in der Drachengasse in Wien spielt Ludwig Hirsch diese Rolle.
Ein Vorbericht dazu von Brigitte Hofer.
Hast du gehört, was ich gesagt habe?
Was?
Über den Mann der Herr.
Was für einen Mann?
Also erstens, die ganze Geschichte kann nicht sehr ernst sein.
Ach wirklich?
Und warum nicht?
Weil du ihn Mann nennst.
Wie soll ich ihn denn nennen?
Typ oder was?
Jeder, der sich nicht halb umbringt, wenn er vom Pferd fällt oder auf Stiere springt, ist bei dir ein Wichser.
Ja, genau.
Und was bist du dann in meiner Nacht?
Ein Wichser oder ein Mann?
Ich werde dir sagen, was.
Wir warten, bis dieser Mann hierher kommt, wir beide.
Wir bleiben hier und warten, bis er hier zur Tür reinkommt.
Dann kannst du von mir aus den Schiedsrichter spielen.
Die verletzbare May und Eddie, ganz eingesperrtes Raubtier, immer am Sprung zur Flucht.
May und Eddie, die einander mit höllischer Leidenschaft lieben und auf die Dauer doch nicht zusammenkommen können, haben verschiedene Mütter, aber denselben Vater.
Während sie in einem schäbigen Motel am Rand der kalifornischen Wüste, grauschmutzige Wände, kaputte Klimaanlage, während sie dort in dieser äußeren und inneren Grenzsituation aufeinanderprallen, sich auseinanderraufen, sitzt ihr verstorbener Vater unter ihnen als lebe er.
Das Leben in der Gegenwart folgt zwanghaft der Vergangenheit.
Wie der Vater die Mütter, so verlässt auch Edi immer wieder May.
Für Sam Shepard ist dieses Inzestthema keine fatalistische Ideologie, sondern Stoff für Schauspieler.
Regisseurin Isabella Suppanz
Die Wahl fiel auf das Stück, weil es ein gutes Stück ist über Beziehungen und weil es ziemlich hart zugeht in dem Stück.
Und weil ich das interessant finde im Moment, dass man da nicht immer psychologisiert und herumteitelt und erklärt.
sondern halt einfach zwei Menschen in einem engen Raum zeigen, die aufeinander losgehen.
Diese beiden Menschen sind im Privatleben Ehepaar.
Cornelia Köntgen und Ludwig Hirsch.
Es sind zwei Menschen in schon Extremsituationen.
Also es ist sicher übertragbar.
Man ist ja nicht immer dabei, wenn solche Auseinandersetzungen stattfinden.
In den Schlafzimmern oder in den Wohnküchen oder weiß ich wo.
Mit der Ehe hat das, mit unserer Beziehung, Privatbeziehung hat das Ganze, was da abends stattfindet, überhaupt nichts zu tun.
Wenn ich mit der Cornelia auf der Bühne stehe, dann ist das eine Partnerin, irgendeine Partnerin.
Also es ist auch, muss ich ehrlich sagen, austauschbar.
Wie ist es mit der Literatur, Ludwig Hirsch?
Ist das Literatur, dieses Stück, oder was ist das?
Es ist ein Comic-Strip.
Es ist ein amerikanischer Disneyland-Comic-Strip.
Es stehen auch Klischee-Figuren auf der Bühne.
Literatur schlechthin voraussetzt, das Fundament, wo man dann was aufbaut, wo man dann was draufsetzt, wo man dann seine Figur bildet, das ist dann nicht der Fall.
Es ist eine grelle, zum Teil witzige, sehr laute, turbulente Sache.
Aber Literatur würde ich es nicht bezeichnen.
Ich glaube, das ist auch eine Sache, die
Im Moment ein bisschen eine Modewelle, die sehr in Amerika stattfindet.
Sam Shepard wird überall gespielt in Amerika im Moment, seit zwei Jahren, glaube ich.
Jetzt schwappt das ein bisschen zu uns über.
Und ich bin sicher, in fünf Jahren kommt man dann wieder auf eine neue Welle, unter Anführungszeichen.
Bin ich ganz sicher.
Es ist für Schauspieler unheimlich toll, da was zu machen.
Man kann sich total ausleben, man kann spielen, ganz einfach.
Aber sehr viel Hintergrund oder so hat das Ganze wirklich nicht.
Selten so ehrliche Worte von einem Schauspieler vor der Premiere zu hören.
Und Reaktionen nach der deutschen Erstaufführung vor kurzem in Stuttgart?
Liebestoll ist ein Bluff, ein effektvoller Schund.
Ballermann-Prosa, in der Gefühle zu spüren sind.
Eine Monstrosität.
Verdammt sehenswert.
in der österreichischen Erstaufführung von Liebestoll im Theater der Couragen der Drachengasse spielen auch Hannes Tannheiser und Martin Kerzel.
Nach diesem Bericht von Brigitte Hofer nun vier Minuten vor 13 Uhr einige Kurzmeldungen.
USA.
Die Abteilung für Verfolgung von Naziverbrechern im amerikanischen Justizministerium hat nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen und Fernsehgesellschaften ein Einreiseverbot für Präsidentschaftskandidat Kurt Waldheim empfohlen.
Ein Sprecher des Justizministeriums erklärte gegenüber dem ORF-Korrespondenten in Washington, vorläufig sei auf keiner Ebene des Ministeriums mit einer Entscheidung zu rechnen.
In die weitere Behandlung dieser Angelegenheit sind auch das Außenministerium und das Weiße Haus eingeschaltet.
Das Waldheimbüro erklärte dazu, der Vorschlag sei lediglich eine Empfehlung auf niedriger bürokratischer Ebene.
Er laufe den klaren Aussagen von Bundespräsident Kirchschläger zuwider.
Schon in Kürze werde sich endgültig erwiesen haben, dass die Vorwürfe jeder Grundlage entbehren.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf sprach in diesem Zusammenhang von einer infamen Aktion des Jüdischen Weltkongresses, der trotz der Prüfung der Akte durch Bundespräsident Kirchschläger weiter im Schlamm wühle.
Außenminister Graz sagte, sollten die Meldungen richtig sein, würde Österreich die Interessen Waldheims auf konsularischem Wege vertreten.
Es wäre allerdings besser, wenn Österreich einen Bundespräsidenten hätte, der nicht als ersten Schritt den konsularischen Schutz in Anspruch nehmen müsse.
Österreich.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf hat die jüngsten Aussagen von Finanzminister Wranitzki zur Budgetsanierung positiv bewertet.
Graf sprach von einem späten Einschwenken des Finanzministers auf die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Volkspartei.
Er stellte allerdings die Frage nach der Durchsetzbarkeit und meinte, für einen Kurswechsel in der Budget- und Steuerpolitik seien rasche Neuwahlen notwendig.
Wranitzki hat Meldungen über vorzeitige Neuwahlen im Herbst als reine Spekulation zurückgewiesen.
Er betonte, in diesem Fall hätte man kaum ein so ambitioniertes Sparprogramm angegangen.
Spanien.
Im Zentrum von Madrid sind heute früh bei der Explosion einer Autobombe fünf Mitglieder der paramilitärischen Polizeitruppe Guardia Civil ums Leben gekommen.
Das mit Sprengstoff beladene Auto war vor einem Krankenhaus geparkt und explodierte in dem Moment, als ein mit sieben Zivilgardisten besetztes Fahrzeug die Stelle passierte.
Die Polizei vermutet, dass das Attentat von der baskischen Separatistenorganisation ETA verübt worden ist.
Großbritannien.
Die britischen Ermittlungsbehörden haben keine Hinweise darauf, dass Libyen in den gestrigen Bombenanschlag auf ein Bürogebäude der Fluggesellschaft British Airways in London verwickelt ist.
Zu dem Anschlag haben sich zwei einheimische Untergrundgruppen bekannt.
In Presseberichten heißt es jedoch, die Polizei vermute arabische Terroristen hinter dem Anschlag.
Frankreich.
Der Generaldirektor einer britischen Werkzeugfabrik ist heute bei einem Attentat vor seiner Villa in der Nähe von Lyon getötet worden.
Der 43-jährige Industrielle wurde von zwei Schüssen in die Brust getroffen.
Bisher steht nicht fest, ob der Anschlag politische Motive hat.
USA.
Außenminister George Shultz hat Äußerungen von Präsident Reagan über mögliche amerikanische Bombenangriffe auf Damaskus oder Teheran zurückgenommen.
Shultz erklärte, die USA hätten keinerlei Pläne, Syrien oder den Iran militärisch anzugreifen.
Die Bemerkung Reagans sei rein hypothetisch gewesen.
Österreich.
Nach zehnjähriger Tätigkeit ist der ehemalige Ski-Weltmeister Karl Schrantz in seiner Funktion als Leiter der Skischule Ardlberg St.
Anton vom Gemeinderat und Fremdenverkehrsverband nicht mehr bestätigt worden.
Grund für die negative Stellungnahme dürften die ablehnende Haltung der Skilehrer und der Hotellerie sowie Beschwerden von Gästen und Ortsansässigen über die bisherige Führung der Skischule sein.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen Bewölkungszunahme, sonst meist sonnig.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 25 Grad.
Damit sind wir am Ende des heutigen Mittagsschanals.