Mittagsjournal 1987.05.26

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    12 Uhr hier ist der österreichische Rundfunk
    Schönen guten Tag, Louis Glück begrüßt Sie zu einem Mittagschanal.
    Unter anderem mit folgenden Beitragsthemen.
    Neue Stellungnahmen zur Kürzung der Bausparförderung.
    Vielleicht auch neue Stellungnahmen zur Waldheimdiskussion.
    Was hält der Österreicher von Privatisierung?
    Eine Umfrage.
    Bei den Bundesbahnen gibt es statt Sommer- und Winterfahrplan in Zukunft nur mehr den Jahresfahrplan.
    Ein eher frostiger Gorbatschow-Besuch in Rumänien.
    Irland stimmt heute über das Verhältnis zur europäischen Gemeinschaft ab.
    Die Rolle von Rechtsaußen-Le Pen in der französischen Politik, ein Interview mit einem Politologen.
    Italiens Grüne hoffen auf Parlamentssitze am 14.
    Juni bei der Wahl und die Wiener Josefstadt spielt Ionescos Stühle.
    Vorerst ein Nachrichtenüberblick, Redaktion Elisabeth Manas, Sprecher Herbert Slawik.
    Sowjetunion.
    Der ZK-Sekretär Yegor Ligatschow hat scharfe Kritik an der Lebensmittelversorgung in der Sowjetunion geübt.
    Ligatschow sagte, trotz einiger Verbesserungen gingen immer noch 20 Prozent aller Lebensmittel verloren, ehe sie den Weg von den Erzeugern zu den Verbrauchern gefunden hätten.
    Rumänien.
    Anlässlich seines Besuches in Bukarest hat der sowjetische Parteichef Gorbatschow Menge in der Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Sowjetunion kritisiert.
    Gorbatschow appellierte an seine rumänischen Gastgeber, die Güterproduktion zu verbessern.
    Rumänien solle für den Handelsaustausch mit der Sowjetunion hochwertige Waren herstellen, verlangte der Kreml-Chef.
    Italien.
    In Südtirol ist in der Nacht auf heute wieder ein Anschlag verübt worden.
    Unbekannte Täter beschossen aus einem fahrenden Auto eine Gendarmerie-Station in Tscherms südlich von Meran.
    Verletzt wurde niemand.
    Am vergangenen Wochenende waren in Lana und Terlan, ebenfalls südlich von Meran, zwei Sprengkörper detoniert.
    Als Urheber der Anschläge werden Rechtsextremisten vermutet.
    Die bisherigen Ermittlungen mit zahlreichen Hausdurchsuchungen sind allerdings ergebnislos geblieben.
    Österreich.
    Vor dem Plenum des Folgetreffens der Europäischen Sicherheitskonferenz in Wien wird der Außenminister Zyperns heute die gemeinsame Position der neutralen und blockfreien Staaten erläutern.
    Die Außenminister dieser Gruppe haben sich vor einer Woche in Limassol auf ein gemeinsames Papier zu Fragen der militärischen Sicherheit in Europa geeinigt.
    In Wien soll heute die Entscheidung über den Nachfolger Robert Lichals als Vorsitzender der Fraktion Christlicher Gewerkschafter fallen.
    Um die FCG-Führung bewerben sich die Abgeordnete Ingrid Korosek, der Zentralsekretär der Privatangestellten-Gewerkschaft Hans Klingler, der Zentralsekretär der Beamten-Gewerkschaft Rudolf Sommer, der niederösterreichische Abgeordnete Franz Stocker und der FCG-Landesobmann von Niederösterreich Hubert Auer.
    45 Prozent der Österreicher befürworten die Privatisierung von Teilen der verstaatlichten Industrie.
    In einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts des IMAS äußerten allerdings nur 26 Prozent der Befragten Interesse, selbst Aktien verstaatlichter Betriebe zu kaufen.
    Besonders gering war das Interesse an Föst- oder Steyr-Aktien.
    Belgien
    Die Verteidigungsminister der NATO erörtern heute in Brüssel die Auswirkungen einer möglichen Einigung der Supermächte über den Abbau von Mittelstreckenraketen auf das Verteidigungsbündnis.
    Vertreter der NATO sind der Ansicht, dass ein solches Abkommen die Bedeutung der Rüstung im konventionellen Bereich verstärken würde.
    Die NATO-Minister beraten in Brüssel über eine schnellere Modernisierung der konventionellen Verteidigung.
    Ein Thema ist auch der jüngste irakische Angriff auf eine amerikanische Fregatte im Persischen Golf.
    Irland.
    Die Bevölkerung der Republik Irland soll heute über die Ratifizierung der sogenannten einheitlichen europäischen Akte abstimmen.
    In diesem Dokument vereinbaren die Mitgliedsländer der europäischen Gemeinschaft eine engere außenpolitische Zusammenarbeit.
    In Irland fürchtet man als einziges Land der EG ohne NATO-Mitgliedschaft um den neutralen Status.
    Die Volksabstimmung wurde durch die Klagen eines Wirtschaftsexperten notwendig.
    Nach Ansicht des Wissenschaftlers verstößt die Europäische Akte gegen die irische Verfassung.
    Dänemark, Grönland.
    Die Bevölkerung von Grönland wählt heute ein neues Parlament.
    Stimmberechtigt sind 37.000 Bürger.
    Die bisherige Koalition aus Sozialdemokraten und Sozialisten war am Streit um eine amerikanische Radaranlage zerbrochen.
    Grönland untersteht der dänischen Krone, wird aber seit 1979 in autonomer Selbstverwaltung regiert.
    Ägypten.
    Unbekannte Täter haben heute in Kairo ein Dienstauto mit drei amerikanischen Diplomaten beschossen.
    Die Insassen erlitten leichte Verletzungen.
    Der Überfall ist der erste gezielte Anschlag auf amerikanische Bürger in Kairo seit Jahren.
    Seit dem Abschluss des Camp David-Friedensvertrages sind Amerikaner mehrfach bedroht worden.
    Die Sicherheitsmaßnahmen wurden ständig verstärkt.
    Südkorea.
    Staatschef Jeon Do-hwan hat die Regierung umgebildet.
    Ministerpräsident Lo Shin-yong sowie dessen Stellvertreter und weitere zwei Minister sind zurückgetreten.
    Neuer Regierungschef ist nun der 70-jährige Jurist Lee Han-ki.
    Anlass für die Regierungsumbildung ist die wachsende Unruhe in der Bevölkerung über Versuche von Polizei und Regierung, den Foltertod eines Studenten beim Polizeiverhör zu vertuschen.
    Weiterer Grund ist ein Skandal um die Wiesenverschiebungen einer Schifffahrtsgesellschaft.
    China.
    Die verheerenden Waldbrände im Nordosten der Volksrepublik sind nach amtlichen Angaben weitgehend unter Kontrolle.
    Das Forstministerium gab bekannt, fast alle Feuerfronten seien nach anhaltendem Regen erloschen.
    Für die Waldgebiete in der Inneren Mongolei bestehe keine Gefahr mehr.
    Die Löschmannschaften beschränken sich nun auf die Bekämpfung von Brandherden im Unterholz, damit stärkerer Wind keine größeren Brände mehr auslösen kann.
    Bei der Feuerkatastrophe sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen, etwa 50.000 Personen wurden obdachlos.
    Österreich.
    Bei den Kreditinstituten und Münzausgabestellen ist ab heute eine neue 500 Schilling-Münze aus Silber erhältlich.
    Die Auflagenhöhe beträgt 300.000 Stück.
    Gewidmet ist die Münze dem Jubiläum 150 Jahre Eisenbahn in Österreich.
    Der niederösterreichischen Gendarmerie und der Polizeidirektion Salzburg ist es gelungen, eine internationale Scheckbetrügerbande in Österreich zu fassen.
    Fünf Personen aus den Niederlanden, der Schweiz, Ungarn und Bulgarien wurden festgenommen.
    Die Bande hatte mithilfe gefälschter Schecks in ganz Europa Millionen ergaunert.
    Nun der Wetterbericht.
    Der Hochdruckeinfluss in Mitteleuropa wird schwächer.
    Ab morgen wird der Wetterablauf zunehmend unbeständig.
    Die Aussichten bis morgen früh überwiegend heiter, im Westen am Nachmittag Quellbewölkung, lokal einzelne Gewitter, teils schwachwindig.
    Tageshöchsttemperaturen 18 bis 24 Grad, Tiefstemperatur der kommenden Nacht 5 bis 12 Grad.
    Die Aussichten für morgen Mittwoch, anfangs in den östlichen Landesteilen noch aufgelockert, im weiteren Verlauf von Westen her allgemein aber zunehmend bewölkt und Aufkommen von Schauern und Gewittern.
    Schwacher bis mäßiger Wind aus Süd bis West, Tageshöchsttemperaturen 16 bis 21 Grad.
    Die Vorschau auf übermorgen, den Donnerstag Feiertag, wechselnd bis stark bewölkt, zeitweise gewittrige Schauer, Temperatur nur 14 bis 18 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien, Wolkig 18 Grad, Nordwind 10 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt, Heiter 18 Grad, St.
    Pölten, Wolkig 16, Linz, Heiter 17, Salzburg, Heiter 18, Innsbruck, Heiter 17, ebenso Bregenz, Heiter 17 Grad, Graz, Heiter 18 Grad, Südwind 10 Kilometer in der Stunde und Klagenfurt, Heiter 15 Grad.
    Herbert Slawik war das mit Nachrichten von Elisabeth Mahners.
    Es ist jetzt 12 Uhr und 9 Minuten.
    Die Meinungsforscher vom Linzer Umfrageinstitut IMAS haben in den letzten Wochen die Ansichten der Österreicher über Privatisierung erforscht.
    Das Ergebnis ist, dass sich diesem alten Postulat der ÖVP, dem sich der Koalitionspartner SPÖ mehr aus pragmatischen, denn aus ideologischen Gründen angeschlossen hat, nämlich um das Budget zu entlasten, dass also die Entstaatlichung in der Wirtschaft
    von der Mehrheit der Befragten für richtig gehalten wird.
    Wenn es nach der Umfrage geht, ist Österreich sogar ein Volk potenzieller Aktienkäufer.
    Gab doch jeder vierte Interviewte zu Protokoll, er habe prinzipiell Interesse.
    Theoretisch ist das ein hoher Wert, denn in jenem Land, das in den letzten Jahren das radikalste Privatisierungsprogramm durchgezogen hat, in Großbritannien, sind derzeit etwas über 15 Prozent der Bevölkerung Aktienbesitzer.
    In Österreich sind es derzeit geschätzte zwei Prozent.
    Niemand wundert es, dass das Interesse an Festaktien beispielsweise klein ist, an florierenden Firmen, also sozusagen am staatlichen Familiensilber recht groß.
    Werner Hofer berichtet über diese Studie.
    1.500 erwachsene Österreicher, repräsentativ ausgewählt, durften in der ersten Maihälfte des heurigen Jahres sagen, was sie von der Privatisierung von Teilbereichen der verstaatlichen Industrie halten.
    Und fast jeder zweite hält, zumindest grundsätzlich, sehr viel davon.
    Nur 18% finden derartige Privatisierungsüberlegungen nicht für gut.
    Ein beträchtlicher Rest von 37% hat aber bisher überhaupt noch keine Meinung zu diesem Thema.
    Den Erwerb von verstaatlichten Aktien durch Herrn und Frau Österreicher halten die Angehörigen der höheren Bildungs- und Berufsschichten sowie die Selbstständigen in überdurchschnittlichem Maß für gut und sinnvoll.
    Ebenso können sich die Österreicher unter 30 besonders für diese Idee erwärmen.
    Und politisch gesehen stößt die Privatisierung bei den ÖVP- und FPÖ-Anhängern auf ein überdurchschnittlich positives Echo.
    Allerdings, so die IMA-Studie, bedeutet das Ja zur Idee der Privatisierung noch nicht in allen Fällen ein Ja zum tatsächlichen Kauf von Eigentumsanteilen an Staatsbetrieben.
    Nur eine Kernschicht von 6% erklärte, sie wäre am Kauf von Aktien der verstaatlichen Betriebe sehr interessiert.
    Diese 6% Aktionärsanteil in einer Gesamtbevölkerung würden, so immer Chef Andreas Kirschhofer, auch dem internationalen Trend und den Erwartungen der Finanzexperten entsprechen.
    Weitere 20% erklärten bei der jetzigen Umfrage, sie wären wenigstens etwas interessiert, verstaatlichten Aktien zu kaufen.
    Macht zusammen also 26% mehr oder minder Interessierte.
    Letztlich bleibt aber auch ein Anteil von mehr als 50 Prozent, die am Kauf von Aktien der verstaatlichen Industrie überhaupt nicht interessiert sind.
    In der Umfrage wurde den Österreichern, die grundsätzlich ein gewisses Interesse an verstaatlichen Aktien zeigten, auch noch in detaillierter Weise auf den Zahn gefüllt.
    Und zwar wurden sie gefragt, von welchen Unternehmen sie denn solche Aktien am ehesten kaufen würden.
    Die Antworten, vor allem von der AUA, der CA, der Verbundgesellschaft und der ÖMV, sowie unter Umständen noch von der Länderbank.
    So gut wie kein Kaufinteresse zeigten die Befragten hingegen für Aktien der Föst und der Steuerwerke.
    Dazu die IMAS-Umfrage wörtlich, Papiere dieser Unternehmen hätten es schwer, in Österreich Käufer zu finden,
    scheint in der Bevölkerung nicht eben groß zu sein."
    Generell gäbe, so die Umfrage, bei vielen Österreichern nach wie vor eine Schwellenangst in Sachen Aktien.
    Immerhin ist jeder zweite Erwachsene zwischen dem Bodensee und dem Neusiedlersee der Ansicht, mit Aktien sollte sich nur jemand befassen, der auch wirklich ein Experte für diesen Sektor ist.
    Selbst bei Maturanten und Akademikern bestehe vielfach ein, wie es in der IMAS-Umfrage bezeichnet wird, scheuer Respekt vor Aktien.
    Eine Umfrage des Linzer IMAS-Institutes über Privatisierung und Aktienbesitz Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich hat berichtet.
    In wenigen Tagen beginnt der Sommer nicht für den Kalender, sondern für die österreichischen Bundesbahnen.
    Denn mit 31.
    Mai erwarten jene Freaks, die überhaupt imstande sind, ein solches zu lesen, das neue Kursbuch.
    Die Übersetzung für die weniger Eingeweihten, den Sommerfahrplan der ÖBB.
    Und der bringt etwas Neues.
    Es gibt keinen Sommerfahrplan mehr, sondern ab 31.
    Mai gilt der neue Ein-Jahres-Fahrplan, näheres von Hans Adler.
    Den elitären Sport des Kursbuchlesens wird man in Zukunft das ganze Jahr im gleichen Exemplar ausüben können.
    Nicht wie bisher acht Monate lang von September bis Mai im Winter und den Rest des Jahres im Sommerfahrplan.
    Dies gilt allerdings nur für den Inlandsteil des Kursbuches, denn die ÖBB gehören auf diesem Gebiet zu den progressiven Bahnverwaltungen in Europa, während etliche große Staatsbahnen West- und Südeuropas nach wie vor zweimal jährlich einen neuen Fahrplan herausgeben.
    Daher wird man in Zukunft mit Beginn 31.
    Mai, also kommendes Wochenende, für den Inlandsverkehr in Österreich einen Ganzjahresfahrplan der ÖBB und für den Auslandsverkehr noch einige Zeit einen Sommer- und Winterfahrplan beziehen können oder müssen.
    Wer sich auf den innerösterreichischen Verkehr beschränkt, erspart sich in Zukunft immerhin 60 Schilling.
    Er braucht nicht mehr den gesamten Satz, bestehend aus Auslands- und Inlandsteil, zu kaufen.
    Der Jahresfahrplan kostet allerdings für das Inland statt bisher 80 in Zukunft 100 Schilling.
    Begründung gestiegene Herstellungskosten.
    Die Steigerung dieser Kosten könnte allerdings höchstens dadurch entstanden sein, dass Saisonzüge, die nur im Sommerverkehr oder des winterfremden Verkehrswegen eingeschoben werden, jetzt im Ganzjahresfahrplan enthalten sein müssen.
    Der kursbuchstudierende Fahrgast der ÖBB wird dann neben der Zugspalte eine senkrechte Wellenlinie finden, die ihm anzeigt, Achtung, hier ist etwas Besonderes.
    Und oben steht dann in einem schwarzen Kasterl in weißer Schrift die Angabe der Monate, in denen dieser Zug fahrplanmäßig verkehrt.
    Diese Saisonzüge sind ja auch der Grund dafür gewesen, dass man überhaupt bis jetzt einen geteilten Fahrplan hergestellt hat.
    Apropos Teilung.
    Das Auslandskursbuch kostet in Zukunft 30 Schilling, jeweils für Sommer oder Winter, sodass jemand, der früher für den gesamten Satz 80 Schilling im Mai und wieder 80 Schilling im September bezahlt hat, also insgesamt 160 Schilling, jetzt um den gleichen Betrag wieder den vollen Kursbuchsatz beziehen kann.
    Nur kostet das ganzjahres Inlandswerk
    100 Schilling und die beiden Auslandskursbücher im Frühjahr und Herbst jeweils 30.
    Nachtrag übrigens.
    Die praktischen Taschen- und Faltfahrpläne für die Westbahn, die Südbahn und den Knoten-Selztal sowie die Kleinausgaben der Regionalfahrpläne für Westbahn, Südbahn, Franz-Josefs-Bahn und Schnellbahn werden ebenfalls jährlich herausgegeben.
    Informationen für alle Eisenbahnfahrer von Hans Adler.
    An weiteren Inlandsbeiträgen, zum Beispiel auch von der Pressekonferenz von Bundeskanzler Franz Franitzki nach dem heutigen Ministerrat, da wird noch gearbeitet und wir kommen deshalb vorerst ins Ausland.
    KPDSU-Generalsekretär Michael Gorbatschow ist also seit gestern in Bukarest.
    Und dass Rumänien die letzte Station seiner Besuchstour in die sechs sogenannten Bruderländer ist, ist kein Zufall.
    Denn Staatschef Nikolai Ceausescu hat die Reformpolitik im Kreml seit ihrem Beginn vor mehr als zwei Jahren mit fast unverhohlener Ablehnung bedacht.
    Kein Wunder, sind doch Erneuerung, Modernisierung, Öffnung, das Gorbatschowsche Glaubensbekenntnis also das komplette Gegenteil dessen, was im Lande des großen Führers herrscht.
    Personenkult, Vetternwirtschaft, Polizeistaat und ein katastrophaler Zustand der Wirtschaft.
    Soweit war auch Gorbatschows berühmte ZK-Rede, wir brauchen Demokratie wie die Luft zum Atmen, in Rumäniens Presse nicht zu lesen.
    Also wird der seit 22 Jahren amtierende Ceaușescu wohl, wie so manche Freunde etwa in Prag, dem Anti-Gorbatschow-Flügel in Moskau die Daumen drücken.
    Eher frostig ist auch das Klima in Bukarest.
    Als flankierende Maßnahme zum Staatsbesuch sozusagen des Glasnostapostels hat Ceaușescu demonstrativ Auslandskorrespondenten ausgewiesen.
    Nicht allerdings unseren Berichterstatter Karl Stipschitz.
    Mihai Gorbatschow ist unzufrieden mit seinem rumänischen Gastgeber.
    Gestern Abend bei einem Gala-Dinner formulierte der sowjetische Parteichef zwar diplomatisch, aber unmissverständlich.
    Rumänen und Sowjets müssten die beiderseitigen Erfahrungen stärker als bisher studieren und umfassender nützen.
    Damit kann Gorbatschow nur die Erfahrungen der Sowjetunion beim vorsichtigen Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft gemeint haben.
    Nicolai Ceaușescu, Rumäniens Präsident und kommunistischer Parteichef, hat in der Vergangenheit die Förderung der Privatinitiative in Gewerbe und Landwirtschaft kritisiert.
    Gestern Abend meinte der rumänische Alleinherrscher in seiner Tischrede aber, man beobachte die Änderungen in der Sowjetunion mit Interesse.
    Der Ehrentafel mit den Rednern gegenüber standen rund 20 Kameraleute und Fotografen, die von ebenso vielen Sicherheitsbeamten nicht aus den Augen gelassen wurden.
    Schon beim Betreten des Regierungspalastes wurden die Journalisten so venibel gefilzt, wie es selbst bei den auf Sicherheit ihrer Politiker so bedachten nordamerikanischen und sowjetischen Polizisten nicht üblich ist.
    Mihai Gorbatschow zeigte sich von der Rede Nikolai Ceausescus, die er in russischer Sprache auf einem Blattpapier mitlesen konnte, recht wenig beeindruckt.
    Mehrmals schaute er zu seinem rumänischen Amtskollegen auf.
    Seine Blicke verrieten Ungeduld.
    Nikolai Ceausescu hatte es vermieden, jedes heikle Thema zu besprechen, die Beziehungen in der kommunistischen Wirtschaftsgemeinschaft, Comecon etwa.
    Umso deutlicher sprach dann der sowjetische Parteichef.
    Die Beziehungen zwischen Rumänien und der Sowjetunion seien in fast allen Bereichen schwach entwickelt.
    Es bleibe genug Raum, um das Niveau der Zusammenarbeit zu heben.
    Rumänien müsste mehr hochwertige Industriegüter an die Sowjetunion liefern.
    Diese Forderung hat Gorbatschow in den zwei Jahren seiner Amtszeit in allen osteuropäischen Hauptstädten vorgetragen.
    Das rumänische Fernsehen beschränkt sich in der Berichterstattung über den wichtigen Besuch aus Moskau ganz auf das Protokoll.
    Auf dem Weg zu einer Unterredung trat Gorbatschow gestern auf einige Passanten zu und begann ein kurzes Gespräch zu führen.
    Auch wenn sie sagen, so Gorbatschow, dass es bei ihnen zu Hause keine Probleme gebe, so behaupte ich doch, dass es immer Probleme gibt.
    gelöst werden müssen.
    Denn auch der Sozialismus hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
    Diese freie Passage bekamen nur die sowjetischen Fernsehzuschauer zu sehen.
    Das rumänische Fernsehen verzichtete auf die Wiedergabe dieser Worte.
    Ein recht kühles Klima also beim Gorbatschow-Besuch in Rumänien.
    Unter anderem liest der Russe Ceaușescu beim Abendbrankett die Leviten.
    Karl Sibschitz hat berichtet auf einer leider auch ziemlich rumänischen Telefonleitung.
    In Frankreich werfen die Präsidentschaftswahlen des kommenden Jahres ihre politischen Schatten voraus.
    Seit 14 Monaten erlebt Frankreich ja eine Sonderform der Großen Koalition, die sogenannte Cohabitation, eine bürgerliche Regierung aus Neogolisten und Liberalen unter Ministerpräsident Chirac und auf der anderen Seite der sozialistische Staatspräsident François Mitterrand.
    Allen geht es um eine gute Ausgangsposition für diese Wahl im kommenden Jahr.
    Politisches Thema Nummer 1 derzeit, das Auftreten des Rechtsradikalen.
    Jean-Marie Le Pen und seiner Nationalen Front.
    Le Pen hat ja als erster Politiker offiziell seine Kandidatur für die Präsidentenwahlen angemeldet.
    Er führt einen recht aggressiven Wahlkampf mit popularitätsheischenden Parolen und erspaltet das bürgerliche Kabinett.
    Minister, nämlich die deutliche Abgrenzungen zu den Rechtsradikalen fordern, werden von Ministerpräsident Girard deswegen öffentlich gerügt.
    Der bekannte französische Politikwissenschaftler, Professor Joseph Rouven, hält sich zur Zeit in Wien auf.
    Zu den Themen Le Pen und Regierung sprach mit ihm Roland Machatschke.
    Herr Professor Roban, wie funktioniert die Koabitation?
    Ist das politisch machbar und wird das noch längere Zeit hindurch andauern können?
    Es ist durchaus machbar, denn sie funktioniert ja schon seit einem Jahr.
    Das heißt, die konservativ-liberale Parlamentsmehrheit hat eine Regierung gebildet und der sozialistische Präsident der Republik ist weiter verantwortlich für Verteidigung.
    Außenpolitik und das funktioniert, ob es ewig funktionieren könnte, ist eine Frage.
    Aber nachdem wir im nächsten Jahr Präsidentschaftswahlen haben, ist es sicher, dass es noch bis zu diesen Wahlen so funktionieren wird.
    Welche Rolle spielen eigentlich die Rechtsradikalen und welche Rolle spielt Le Pen in diesem politischen Kräftefeld in Frankreich?
    Die Rechtsradikalen sind am Anwachsen.
    In der politischen Ebene ist es so, als gäbe es eine Art von Konnivenz, eine Art von gegenseitiger Unterstützung zwischen dem sozialistischen Präsidenten und den Rechtsradikalen Le Pen, denn die Rechtsradikalen beschränken die Handlungsfähigkeit der Regierungsmehrheit und machen auch die Wahl eines Präsidenten aus dieser Mehrheit irgendwie fragwürdig.
    sodass im Grunde der Präsident im Augenblick Interesse daran hat, dass der Le Pen weiter diesen Druck auf die demokratischen Rechtsparteien ausübt, die auf diese Weise sich nicht richtig
    entfalten können, also ein Teil ihres Einzugsbereiches, ist durch den Le Pen besetzt.
    Das Zwei-Parteien-System ist gefährdet, wenn es auch Radikale gibt und im Augenblick sind die Kommunisten in Frankreich ziemlich neutralisiert, sodass der Mitterand eine gewisse Spielfähigkeit hat mit dem Le Pen und damit seine Konkurrenten in ihrer politischen Möglichkeit beschränkt.
    wenn sie sagen er professor war und dass der präsident ein interesse daran hat dass le pen und seine gruppe sozusagen existiert wollen sie damit auch sagen dass mit aktiv in dieser richtung irgendetwas tut ich meine das ist vielleicht etwas zynischer hat jedenfalls etwas sehr aktives getan er hat vor der parlamentswahl ein wahlsystem die das proport system eingeführt dass den le pen und seinen leuten
    zu Sitzen verholfen hat, die sie mit dem Mehrheitssystem nicht gehabt hätten.
    Also er hat sehr bewusst eine politische Maßnahme getroffen, die diese ihm politisch ganz entfernten Rechtsradikalen zu einer gewissen politischen Existenz verholfen hat.
    Also meiner Ansicht nach ein sehr gefährliches Spiel, aber dass er sehr klar und eindeutig sehr bewusst gespielt hat.
    Ist Ihrer Meinung nach die Politik in Frankreich durch Le Pen radikalisiert worden, oder ist das nur ein ganz kleiner und unwesentlicher Seitenaspekt in der Ideologie?
    Nein, der Le Pen hat zumindest zwei Probleme angesprochen, mit denen er zumindest eine sehr große Minderheit interessiert.
    Eines ist die Ausländerfrage, besonders die Frage der aus Nordafrika und Schwarzafrika stammten Zuwanderer, die ja an die Millionen zählen.
    und auf der anderen Seite die Frage der ansteckenden Eidskrankheit, die er in einer völlig
    bewusst seinen gewissenlosen Weise ausschlachtet, aber das hat Erfolg.
    Also man kann nicht sagen, dass er unbedeutend ist, sondern er hat eine Reihe von Punkten auf seine Fahnen geschrieben, die zum Teil die Ängste und auch die Untiefen der Menschlichkeit ansprechen, aber die nicht ohne Erfolg sind.
    Also den kann man nicht einfach ins Abseits schieben.
    Wird wohl für einige Zeit.
    dass es mindestens eine unheilvolle Rolle in der französischen Politik spielt.
    Ist Le Pen demokratiegefährdend?
    Er ist jedenfalls ein Gegner der Demokratie.
    Und er spielt mit der Demokratie, wie es schon manchmal faschistische Demagogen es getan haben.
    Er ist noch nicht gefährdend, weil er im Augenblick noch nicht die Möglichkeit hat, die Demokratie zu gefährden.
    Aber er kann eines Tages in die Lage kommen, dass er durchaus eine akute Gefahr wird.
    Umgekehrt gefragt, ist die Demokratie in Frankreich durch Le Pen gefährdbar?
    Ich würde sagen, die Demokratie ist überall durch Extremisten gefährdbar.
    Was uns gefährdbar macht, sind die ungelösten Probleme der strukturellen Massenarbeitslosigkeit und die ungelösten Probleme der Landbevölkerung, der Landwirtschaft.
    Wenn wir die lösen könnten, mit dem Einsatz von Klugheit und Geld, würde die Anziehungskraft der extremen Bewegung sehr beschränkt sein.
    Nicht der Le Pen gefährdet die Demokratie, sondern die ungelösten Probleme.
    Danke für das Gespräch, Herr Professor Rovin.
    Ein Gespräch also mit dem französischen Politologen Professor Joseph Rovin über Jean-Marie Le Pen und dessen Rolle in der französischen Innenpolitik.
    Im kommenden Jahr wird es ja Präsidentenwahlen in Frankreich geben und Le Pen ist der Erste, der dafür seine Kandidatur angemeldet hat.
    Ist die Mitgliedschaft in der europäischen Gemeinschaft vereinbar mit dem Status der Neutralität?
    In Österreich führen derzeit Verfassungsjuristen und Völkerrechtler eine Debatte darüber, mit rechtgegensätzlichen Positionen.
    In der Republik Irland stimmt heute das Wahlvolk darüber ab.
    Genauer gesagt, es geht um die Ratifizierung der sogenannten europäischen Akte, um den Beitritt zur europäischen politischen Zusammenarbeit EPZ, also zu dem, was über Wirtschaftsgemeinschaft hinausgeht, was gemeinsame EG-Außenpolitik bedeutet,
    Also etwa auch das haarige Thema Teilnahme an Boykott-Aktionen.
    Außerdem, Irland ist das einzige der zwölf IG-Länder, das nicht in der NATO ist.
    Neutralisten und Pazifisten, aber nicht nur sie, haben Bedenken, ob die nationale Souveränität unter einer uneingeschränkten Mitgliedschaft in der europäischen Gemeinschaft nicht leiden könnte.
    Die drei großen irischen Parteien sind hingegen dafür.
    Ein Argument, das sie haben, Irland erhält 17 Milliarden Schillig im Jahr aus den Brüsseler IG-Kassen.
    Martin Alliot.
    Die trockene Materie verhieß eine langweilige Debatte.
    Europa statt der sonst üblichen katholischen Moralgrundsätze.
    Neutralitätspolitik statt republikanischer Ideale der Wiedervereinigung.
    Die Züniger sagten voraus, niemand werde sich um das EEG-Referendum kümmern, weil es nichts mit Sex, Religion oder der IRA zu tun habe.
    Tatsächlich kam es anders und die dramatische Saga und die irische Ratifikation der europäischen Einheitsakte fand ein stilvolles, das heißt emotionsgeladenes Ende.
    Die europäische Einheitsakte ist das Produkt der Verhandlungen innerhalb der EG.
    Die Zusatzverträge zu den Römer Gründungsabkommen zielen auf die Beseitigung sämtlicher Handelshemmnisse innerhalb der EG ab, auf die Schaffung eines freien Marktes mit 320 Millionen Konsumenten.
    Mehrheitsentscheide im Ministerrat
    sollen zur Regel werden, dass europäische Parlament mehr Kompetenzen erhalten.
    Außer diesen wirtschaftlich-organisatorischen Integrationsschritten enthält die europäische Einheitsachse einen Vertrag über die außenpolitische Zusammenarbeit der EG-Partner, die sogenannte EPZ.
    Zwar wird diese Harmonisierung schon längst auf informeller Basis praktiziert, doch die verbindliche Festschreibung des Konsultationsprozesses bildet den Anlass für das heutige Referendum in der Republik Irland.
    Auf Klage des unabhängigen Agronomen und Drittweltexperten Raymond Crotty befand das oberste irische Gericht nämlich Anfang April, diese außenpolitischen Vereinbarungen stünden im Widerspruch zur irischen Verfassung.
    Die Regierung unter Charles Hockey, damals kaum einen Monat im Amt, formulierte einen Verfassungszusatz, in dem die Regierung Lapidara ermächtigt wird, die Akte zu ratifizieren.
    Wer nun erwartet hätte, dass die irische Öffentlichkeit über die Grundlagen der irischen Neutralität zu diskutieren beginne, sah sich getäuscht.
    Die Regierung wie auch die beiden großen konservativen Oppositionsparteien, mit hin also die Vertreter von 90 Prozent der Parlamentsmandate, konzentrierten sich gänzlich auf die wirtschaftlichen Vorteile der EEG, die gemäß Gerichtsbefund gar nicht strittig sind.
    Unterstützt von Arbeitgebern, Bauernverbänden und Handelskammern drohten die Politiker offen mit einem wirtschaftlichen Kollaps im Falle einer Ablehnung der Vorlage.
    Irland werde das westliche Gegenstück zu Albanien werden.
    Die Steuern müssten drastisch angehoben werden, sobald die 18 Milliarden Schilling jährlicher Netto-Transfers aus Brüssel ausblieben.
    Die Annahme dabei war, dass Irland als unachtiges, undankbares Geschöpf aus der Ägypt hinaus geekelt werde.
    Gegner der Vorlage dagegen, eine unwahrscheinliche Koalition aus dem Irland eher seltenen Linken, aus Rüstungsgegnern, Pazifisten, Drittweltorganisationen und unvermeidlich religiösen Fundamentalisten, die aus Europa bloß Komplotte zur Einführung von Ehescheidung und Abtreibung erwarten,
    Diese Gegner also argumentierten, im Falle einer Ablehnung werde die EG zum Status quo der Römer-Verträge zurückkehren und wohl oder übel neue Verhandlungen über Integration eröffnen müssen, der zum Leidwesen der Brüsseler die Bürokratie.
    Die Nein-Lobby vermutet, Irland werde unvermeidlich in die politisch-militärischen Pläne der NATO verwickelt werden, als einziger Neutraler in einem Club von NATO-Staaten.
    Zwar spricht der Vertrag von einstimmigen Entscheidungen, doch wer die EG realistisch betrachtet, weiß, dass alles dem Gesetz des Tausches unterworfen ist.
    Die Abhängigkeit Irlands von landwirtschaftlichen Subventionen und strukturellen Ausgleichszahlungen eröffnet ein weites Feld für die Kompromittierung der irischen Neutralität, zumal diese nicht besonders konsistent gehandhabt wird.
    Angesichts dieser Argumente versteifte sich die Regierungspartei
    die um ihre eigene Glaubwürdigkeit rang, dass sie noch vor kurzem selbst dem Gegner umgehört hatte, auf die Behauptung, Neutralität sei gar kein Thema in diesem Referendum.
    Für den Fall einer Annahme versprachen die Politiker eine Fülle neuer Arbeitsplätze, erhöhte Zahlungen aus Brüssel zum Ausgleich des Wohlstandsgefälles innerhalb der EG und im Übrigen eine unabhängige Außenpolitik.
    Es ist stark zu vermuten, dass die Tieren heute Ja sagen.
    Die Drohung mit Chaos und Armut
    bleibt ein überzeugendes Argument, wenn auch allemal ein ethisch-sprachliches.
    Das war ein Bericht aus Irland, zwischendurch ein Hinweis, dass wir auf einige innenpolitische Beiträge noch warten, unter anderem Pressekonferenzen von Bundeskanzler Franz Franitzski und vom FPÖ-Generalsekretär Norbert Gugabauer.
    Beide, glaube ich, vor allem zum Thema Senkung der Bausparförderung vielleicht auch Aussagen zu Waldheim.
    Davon also später mehr.
    Es gibt auch Kulturbeiträge, unter anderem einen Vorbericht
    auf eine Premiere von Eugene Ionescos Stühlen im Theater in der Josefstadt in Wien.
    Vorerst aber ein Programmhinweis auf eine Sendung heute Abend.
    Wirtschaftskriminelle haben es nicht nur auf die großen Banken, Versicherungen und Konzerne abgesehen.
    Oft ist der kleine Mann ihr Opfer.
    Spätestens seit den 60er Jahren, als Bernie Kornfeld mit seinen IOS-Papieren den Sparern reihenweise das Geld aus der Tasche lockte, weiß man, dass allzu verlockende Angebote von Vermögensberatern mit Vorsicht zu genießen sind.
    Doch immer wieder fallen Anleger auf ihre Tricks herein.
    Das reicht von Grundstücken in Afrika, auf denen Maniokwurzeln als künftige Ernährungsgrundlage der Menschheit angebaut werden sollen, über eine Methanolfabrik in Brasilien, in der aus Grünzeug der Autotreibstoff des 21.
    Jahrhunderts produziert wird, bis hin zu Angeboten, die schon fast seit den Zeiten des Wilden Westens bekannt sind.
    Gerade vorgestern habe ich von einem Fall gehört, bei dem ein Mann sieben Millionen eingesammelt hat mit der Behauptung, er besitze 50 Claims, auf denen erfolgsträchtig nach Gold geschürft werde und der den Anlegern eine Minimalrendite von 45 Prozent vorrechnete.
    Der typische Geschädigte in diesem Fall, ein Schulhausmeister, der 100.000 Mark investiert hat.
    Mehr über das Thema Wirtschaftskriminalität in all seinen Ausprägungen hören Sie heute Abend um 18.30 Uhr auf Österreich 1 in einem... ...Journal Panorama.
    Ja, mit diesem Hinweis sind die ersten 35 Mio.
    Minuten vorbei.
    Vor den restlichen 25 jetzt ein paar Takte Musik.
    Und jetzt noch ein Bericht aus dem ausländischen Mittagsschanal.
    Bei den italienischen Parlamentswahlen in knapp drei Wochen wird eine grüne Wahlplattform zum ersten Mal in allen 95 Provinzen antreten, die Lista Verde.
    Sie hat gute Chancen in die römische Volksvertretung einzuziehen, denn dazu reichen durch das italienische Verhältnis Wahlrecht aus Kleinparteien begünstigt bereits etwas mehr als zwei Stimmprozente, die allerdings mit Vorsicht zu genießenden Umfragen prophezeien der Umweltbewegung mehr als fünf Prozent.
    Ökologische Themen haben in Italien, wie ja auch in Frankreich oder England und in vielen europäischen Ländern vor Tschernobyl keine große Rolle gespielt.
    Italien gehört zu den größten Umweltsündern.
    Das hat sich nach dem GAU in der Ukraine jetzt ziemlich deutlich geändert.
    Sollten sich Italiens Alternative durchsetzen beim Wahlvolk, würde das wohl am ehesten den Kommunisten wehtun, die einen aktiven ökologischen und pazifistischen Flügel und auch ein entsprechendes Wählerpotenzial haben, Karl Peter Schwarz berichtet.
    Parteien sind Parteien.
    Zum Glück sind die Grünen da.
    Mit diesem Slogan präsentiert sich bei den italienischen Parlamentswahlen im Juni erstmals eine grüne Liste.
    Eine Liste wohlgemerkt und keine grüne Partei.
    Denn angesichts der Vielfalt des heimischen Parteienspektrums haben es italienischen Grünen vorgezogen, sich gar nicht erst auf Parteigründungsdiskussionen einzulassen.
    Bei den Kommunal- und Regionalwahlen vor zwei Jahren
    hatten die grünen Listen etwas mehr als zwei Prozent der Stimmen erhalten.
    Grüne Abgeordnete sitzen seither in den Gremien von 13 italienischen Regionen, 19 Provinzen und 119 Gemeinden.
    Der Beschluss, bei den Parlamentswahlen gemeinsam zu kandidieren, war erst im letzten Augenblick erfolgt, als klar wurde, dass das Referendum über die Atomenergie, auf das die Grünen ihre Hoffnungen gesetzt hatten, wegen der Neuwahlen nicht stattfinden würde.
    Die Furcht der italienischen Parteien vor der grünen Konkurrenz hält sich in Grenzen.
    Zwei, allerhöchstens drei Prozent wären für sie bereits ein gutes Resultat, einen grünen Erdrutsch hält man für ausgeschlossen.
    Denn die Grünen sind nicht die einzigen in Italien, die radikal-ökologische Ideen vertreten.
    Die radikale Partei und die kommunistische Splittergruppe Democrazia Proletaria haben seit Jahren den Kampf gegen Atomkraft und Umweltzerstörung auf ihrem Programm.
    Beide Parteien sind im Parlament vertreten.
    Im Gegensatz zu Democratia Proletaria aber haben sich die Grünen von den Restbeständen der außerparlamentarischen Linken abgekoppelt.
    Einer ihrer Wortführer, Adriano Sofri, früher einmal unumstrittener Führer der linksradikalen Lotta Continua, vertritt heute die Position, dass es zwischen Rot und Grün keine Verbindung mehr gebe.
    Im Gegenteil, das Erbe der außerparlamentarischen Linken wäre eine Belastung für die grüne Bewegung.
    äußert sich der Südtiroler Alexander Langer, der italienweit bekannteste Sprecher der Grünen-Liste.
    Angesichts der globalen Bedrohung der Menschheit durch Umweltkatastrophen hält er es nicht mehr für sinnvoll, zwischen links und rechts zu unterscheiden.
    Langer hält die Zusammenarbeit zwischen den aus der Linken stammenden und den wertkonservativen Kräften für möglich und notwendig.
    Als Kardinal Ratzinger etwa die vatikanische Instruktion über Fragen der Bioethik vorstellte,
    erhielt der Beifall aus der grünen Szene.
    Die meisten der prominentesten Umweltschützer Italiens haben es allerdings vorgezogen, bei diesen Wahlen nicht auf der grünen Liste zu kandidieren, sondern sich den traditionellen Parteien anzuschließen.
    Jede Partei hat grüne Kandidaten vorzuweisen.
    Besonders stark sind die Umweltschützer diesmal bei der KPI vertreten, die seit dem Unfall von Tschernobyl auf die Seite der Tonkraftwerksgegner übergegangen ist.
    Für Alexander Langer
    ist die Jagd der Parteien nach grünen Aushängeschildern bereits ein großer Erfolg der grünen Bewegung.
    Aber dennoch will seine Liste im Wahlkampf nicht auf den Slogan verzichten.
    Grüne kandidieren auf den grünen Listen.
    Karl-Peter Schwarz über die Grünen in Italien.
    Es sind ja dort Wahlen in drei Wochen, wo die Grünen erstmals auf einer gemeinsamen Liste antreten werden.
    Jetzt um 12.40 Uhr zurück nach Österreich.
    Die scheidende Vorsitzende der SPÖ-Frauen, die steirische Nationalratsabgeordnete Jolanda Offenbeck,
    hat heute eine Pressekonferenz gegeben, der mit einigem Interesse begegnet wurde.
    Hatte Offenbeck doch am Wochenende erstaunlich offen in die Diskussion um ihre im Herbst anstehende Nachfolge eingegriffen.
    Sie sagte, die Frauenstaatssekretärin Johanna Donald vertrete nur Randpositionen der Frauenproblematik, Unterrichtsministerin Hilde Havlicek sei die ideale Nachfolgerin von ihr.
    Die Wahlempfehlung dann noch ob Frau, kommentierte Donald Kühl mit der Feststellung, man sei bei den SP-Frauen kein Regentenstaat mit Erbfolge, die Gremien würden schon entscheiden.
    Die Wiener SP-Frauen haben sich für Donald ausgesprochen, die auch als Favorit galt, wenn sich auch viele Bundesländer noch nicht festgelegt haben.
    Von Hilde Havlicek wurde zunächst geringes Interesse vermutet und jedenfalls keine Bereitschaft gegen Donald anzutreten.
    In der heutigen Sitzung des Sozialistischen Bundesfrauenkomitees dürfte es zwischen Offenbeck und den Donald-unterstützenden Mitgliedern zu recht heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein.
    Denn Offenbeck beklagte sich vor Journalisten darüber, dass man ihr die heutige Pressekonferenz untersagen wollte.
    Offenbeck dann auf die Frage, wie die sozialistischen Frauen ihren Vorschlag – Hilde Havlicek sollte Frauenschäfin werden – den Augen aufgenommen haben.
    Erscheinen Sie, ich habe mir erlaubt, auch eine Meinung zu haben.
    Soll in der Demokratie gestattet sein.
    Manchmal habe ich den Eindruck, dass man keine Meinung haben darf.
    Aber bitteschön, das ist nicht nur meine persönliche Meinung, sondern die Meinung des steirischen Frauenpräsidiums.
    Frau Dr. Hilde Havlicek, so hat mir der Parteivorsitzende auch mitgeteilt, hat sich aber nicht bereit gefunden.
    für eine Kandidatur zur Verfügung zu stellen und wenn einem der Kandidator keinen gerät, dann ist es also schwierig, ist die Situation sehr schwierig.
    Das heißt, es gibt jetzt praktisch nur eine einzige Person, die sich für die Nachfolge hat nominieren lassen, nämlich die derzeitige Frauenstaatssekretärin, die von den Wiener Frauen, glaube ich, nominiert wurde.
    Ja, die Wiener Frauen haben das sehr deutlich gesagt.
    Ich sage aber noch einmal, die Wahlkommission wird die Wahlvorschläge stellen und die Delegierten werden letztlich darüber entscheiden, wer die Vorsitzende ist.
    Nachdem Ihnen Ihr Kandidat abhandengekommen ist, haben Sie eine zweite Kandidatin in Pektore.
    Impektore?
    Na was, das dürfte ich da nicht sagen, wenn ich noch eine Impektore hätte.
    Was glauben Sie?
    Nicht wahr?
    Ausschnitt aus einer Pressekonferenz mit Jolanda Offenbeck, die noch Vorsitzende der SPÖ-Frau, und ist die Frage nach Fritz Besata gestellt.
    Am Beitrag nach dem Pressefoyer des Ministerrates wird noch gearbeitet, wobei ich jetzt gar nicht sicher bin, ob das schon begonnen hat.
    Auf alle Fälle ziehen wir jetzt einmal Kulturberichte vor.
    Der eine war einmal ein sogenannter Bürgerschreck, der andere war ein Kassenfüller.
    Heute sind sie beide so etwas wie Klassiker und werden eher selten gespielt.
    Die Rede ist von Eugène Ionesco und Jean Anouilh.
    Und am Donnerstag haben zwei Stücke von ihnen im Theater in der Josefstadt in Wien gemeinsam Premiere.
    Die Stühle und das Orchester.
    Inszeniert wird dieser Abend der Moderne von gestern von Friederik Mierditta in der Ausstattung von Susanne Birke und Rudolf Rischer.
    Den Bericht, der mit einer Szenenaufnahme aus einer Schussprobe beginnt, hat Erich Gabriel gestaltet.
    Papa, Mama, ihr seid böse!
    Ich will nicht mehr bei euch sein!
    Ich wag mich voll auf die Knie.
    Sein Vater weinte.
    Mögen ihn noch schreien.
    Ihr seid die Schuldigen!
    Was ist das?
    Die Alte stellt diese Frage nach dem Unbegreiflichen des Lebens, ebenso wie ihr Mann, der Alte.
    Bleib bei mir.
    Es dauert nicht mehr lang.
    Mach dir keine Sorgen, Mama, sagte ich zu ihr, ich komme gleich wieder zurück.
    Ich hatte es eilig, ich ging auf einen Ball tanzen.
    Ich komme gleich wieder.
    Als ich zurückkam, war sie schon lange tot und begraben.
    1952 war die Parabel vom verpassten Leben bei der Pariser Uraufführung ein Misserfolg.
    Vier Jahre später gehörten die Stühle des französisch schreibenden Rumänen Ionesco schon zu den Höhepunkten des absurden Theaters.
    Der formale Schock, der die Zuschauer in den 50er Jahren provozierte, ist verloren gegangen.
    Und unter dieser Schicht ist ein Stück herausgekommen im Laufe der Jahre und Jahrzehnte, von dem man heute sagen kann, es könnte schon fast von Beckett sein.
    Es ist ein Endspiel von Ionesco.
    Und Ionesco hat es ja immer als sein persönlichstes Bekenntnisstück bezeichnet.
    Aber man sieht, welche große Qualitäten dieses Stück hat.
    Und ich glaube, da hat es wirklich der Zeit bedurft, bis das sichtbar geworden ist.
    Regisseur Federik Mirditer hat die beiden Rollen, die vor genau 30 Jahren Helene Thiemig und Günther Hänler in der Josefstadt spielten, mit Sonja McDonald und André Pohl sehr jung besetzt.
    Ich sehe so viel Universelles in dieser Figur.
    Also nicht, dass ich nur beschränkt bin, eine alte Frau zu spielen.
    Manchmal sehe ich ein kleines Kind, ein Mädchen, eine Frau von 40.
    Es beinhaltet so viele Phasen eines Lebens.
    Man kann es ja nicht so alt besetzen, wie es wirklich ist.
    Mit 95 kann es keiner mehr spielen.
    Aber es lässt sich schon eher von jung an das Alter heranspielen.
    Oder es wird ja immer zu sehen sein, das sind junge Schauspieler.
    Das haben wir auch in den Masken so ausgedrückt.
    Das alte Paar schleppt unermüdlich Stühle herbei.
    Für die Menschheit, die nicht kommt, um eine Rede zu hören, die nicht gehalten wird.
    Der ewige Kaiser wird sich immer an uns erinnern.
    Wir hinterlassen Spuren, denn wir sind Menschen und keine Städte.
    Jean Anouy hat nie versucht, das Publikum zu schockieren.
    Er will es unterhalten.
    So auch mit dem 1962 aufgeführten Orchester.
    Nein, ich tue es nicht.
    Das könnte ja so passen, als hätte sie dich ja bekommen.
    Weißt du, was ich morgen mache?
    Ich kaufe mir ein neues Kleid bei Kuba Schotschober.
    Das Allertreueste.
    Ich investiere zwei Wochengasen, dann habe ich ja den besten Teil hier.
    Und dann kann sie nicht ihre Miesen runtergestellen.
    Sechs Damen und ein Pianist bilden das Ensemble der armseligen Churkapelle.
    Tratsch, Eifersucht, gescheiterte Leben und Lieben hat Anouy zu einer Farce zusammengemixt.
    Gideon Singer ist der Pianist, Susanne Almaschi die Chefin, Marianne Chapuis, Dolores Schmidinger, Elfriede Ramhab und Elisabeth Osterberger sind die übrigen Musikerinnen.
    Marion Degler ist die Cellistin, deren exaltierte späte Liebe zum verheirateten Klavierspieler letal endet.
    Ich durfte Sie doch nicht so allein zurücklassen.
    Aber mich?
    Mich durftest du allein lassen?
    Nach unseren dreiviertel Stunden!
    Ich bin ein lächerliches, altgewordenes, junges Mädchen, das so lange gewartet hat, um dann und wann eine dreiviertel Stunde lang eine Frau sein zu dürfen.
    Keine Minute länger, eine dreiviertel Stunde, auf zwei Uhren abgelesen.
    Schon auch eine Stunde.
    Manchmal sogar einen Viertel.
    Jean Anouy, wir können uns beleidigen, verraten, massakrieren.
    Wir sind komisch.
    Nichts anderes.
    Übermorgen also Premiere in der Josefstadt mit einem Abend mit Anouy und Ionesco.
    Erich Gabriel hat berichtet.
    Und wir bleiben bei der Kultur und wir bleiben in Wien.
    Nächstes Thema, die Festwochen.
    Anima war im Vorjahr eine der erfolgreichsten Festwochenproduktionen.
    Am Donauufer in Prater auf einer Bühne, die gegen Regen geschützt ist, spielt das international geschätzte Ensemble von Erwin Piplitz und Ulrike Kaufmann.
    Anima wird heuer wieder aufgenommen, vom 10.
    Juni bis zum 25.
    Juli.
    Eine Vorschau von Brigitte Hofer.
    Klagende Laute zu Beginn der Anima.
    Motto dieser Aufführung, ich deine Welle, du meine Erdung.
    Für die, die es schon gesehen haben, zur Erinnerung.
    Die am dicht verwachsenen Ufer aufgebaute Bühne ist zum Wasser hin offen.
    Die Zuschauer sehen bis zum gegenüberliegenden Ufer.
    Die Dämmerung wird in das Spiel mit einbezogen.
    Die Bühne ist kahl und lässt in erfolgreicher Manier des Serapions-Theaters der Bewegung Platz.
    Erwin Piplitz und seine Truppe stellen wieder, wie schon im Vorjahr, Assoziationen zum literarisch-philosophischen Thema der Anima her, des unbewusst-weiblichen in der Seele des Mannes.
    Vor allem Assoziationen zur Undine von Fouquet und zum österreichischen Donauweibchen.
    sehr, ein sehr österreichisches und wienerisches Programm.
    Die Geschichte spielt hier an der Donau, an den Ufern der Donau und beginnt mit einem Rendezvous, zu dem es nicht kommt.
    Für den französischen Undine ist es so, dass es mit einer Reise durch einen Zauberwald beginnt und dieser Zauberwald ist eigentlich eine Initiationsreise, das heißt eine Reise nach innen.
    In der Reise zur Reife.
    Und auf diesem Weg begegnet er eben, bezieht er alle möglichen Erscheinungen rund um ihn, die ihm eigentlich überhaupt nichts angehen, auf sich selbst, weil er ja auf der Suche nach sich selbst ist.
    Dann, wenn wir wieder auf den Fouquet kommen, gibt es eine
    Sequenz drinnen in der Fischerhütte, wo er zu seinen Ahnen kommt.
    Auf die Ahnen, die Verkörperung der Ahnen, wie zum Beispiel Firmenamt Bautzis oder Ludnar Pischtim und seine Frau im Gilgamesch.
    Das gibt's also immer wieder, das gehört immer wieder in diesen Geschichten.
    Bei uns ist das in einem Wirtshaus an der Donau, wenn wir schon in Wien sind, ist das Wirtshaus eine
    wesentliche Rolle spielen in der Selbstfindung.
    Viele machen das ja hauptsächlich so.
    Und in diesem Wirtshaus an der Donau begegnet er dann eben seinem Weibsbild, wie einem Sälchen, dem er sein Unbewusstes Weibliches projizieren kann.
    Ich würde sagen, was in diesen Märchen und Sagen eigentlich alltäglich ist.
    Denn die Sachen, die da beschrieben werden, sind ja Umschreibungen.
    Das, was da ausgeschrieben wird, passiert täglich und überall.
    Und was wurde verändert im Vergleich zur vorjährigen Aufführung der Anima?
    Wurde etwas verbessert?
    Erwähnt die Blitz?
    Natürlich haben wir einiges verbessert, das ist klar.
    Für uns auch.
    Es ist einfach eingespielter.
    Wir spielen ja unsere Produktionen hier im Haus auch immer wieder öfter als hundertmal, weil wir eben die Serie der Vorstellungen als einen Teil des Produzierens ansehen, weil das entwickelt sich dann eben zu der nächsten Geschichte langsam hin.
    Wesentlichste Veränderung ist, dass wir diesmal mit der DDSG fahren.
    die sich entschlossen hat, diesmal diese Zubringerei zu machen mit der Stadt Wien, der Wachau oder der Austria, die jetzt gerade zur Verfügung ist.
    Sonst bleibt die Organisation die gleiche, die Leute steigen ein.
    An der Reichsbrücke, eine halbe Stunde später diesmal, um 20.30.
    Warum?
    Weil die DSG nicht früher in Wien ist.
    Das Abendrot ist in etwa zur selben Zeit wie im Vorjahr.
    Wie im Vorjahr Musik, diesmal mehr.
    Auf dem Schiff spielt das erste strenge Kammerorchester.
    Musik der Anima und der Schifffahrt gibt es ab nächster Woche auf einer neuen Single.
    40 Mal wird gespielt, 4 Millionen Schilling beträgt das Budget.
    Eine Fotofirma sponsert.
    Real ist für den Abend voller Fantasien, voller Abenteuer.
    Abenteuer, auf die sich die Zuschauer einlassen müssen auf dieser Reise ins Unbewusste, auf das Geheimnis der Grenzüberschreitung.
    Von Licht zum Dunkel, vom Land zum Wasser, vom Märchen zum Traum.
    Anima also ab 10.
    Juni wieder an der schönen blauen Donau.
    Jeder zweite Österreicher, 3,7 Millionen, hat einen Bausparvertrag.
    Die Summe der Einlagen steht auf 100 Milliarden Schilling.
    Durch staatliche Förderung war Bausparen seit Jahrzehnten eine der lukrativsten und auch eine der populärsten Sparformen.
    In ihrem Kampf gegen die Budget-Malaise ist die Regierung auf die Idee verfallen, die Förderung zu kürzen und sich so jährlich mehr als 3 Milliarden Schilling zu sparen.
    Neben dem Budget-Argument gibt es das Argument, dass die Österreicher zu Lasten von Konsum und Konjunktur
    ohnehin zu viel sparen.
    An die 1.000 Milliarden Schilling liegen auf den Geldinstituten und alle Sparformen zusammen, genießen eine jährliche öffentliche Förderung von 15 Milliarden Schilling, das sei heutzutage nicht mehr sinnvoll, heißt es, während die Bausparkassen, die Bauwirtschaft, die FPÖ, die Arbeiterkammer und andere sturmlaufen gegen Lazinas Belastungspaket.
    Und die Bausparer würden wohl auch gern sturmlaufen.
    Die Oppositionelle Freiheitliche Partei hat heute ihre Kritik an der Reduzierung der Bausparprämie von 13 auf 8 Prozent bekräftigt.
    Bettina Reuter berichtet von einer Pressekonferenz von FPÖ-Generalsekretär Norbert Gugerbauer.
    Das Argument, es sei wegen der Budgetsituation notwendig, die Bausparprämien zu kürzen, gilt für die FPÖ nicht.
    Man habe die Wirtschaftsprognosen schließlich schon lange genug gekannt, meinte Guggebauer.
    Und zur Frage, ob nun die Prämie nur bei neuen oder auch schon bei bestehenden Bausparverträgen gekürzt werden sollte, sagte der FPÖ-Generalsekretär?
    Ich gehe jetzt davon aus, dass der Finanzminister mit seiner Ankündigung, es würden die Bausparprämien auch bei den bestehenden Altverträgen gekürzt werden, nur eine Salametaktik einschlägt.
    Das heißt, dass er jetzt einmal mit dem großen Prügel kommt und sagt, es werden sämtliche Verträge gekürzt, auch die schon bestehenden, damit er dann als Erfolg
    unterbringen kann, wenn nur die neuen Verträge diesen Kürzungen zum Opfer fallen.
    Sollte der Finanzminister, sollte die Bundesregierung aber tatsächlich daran denken, auch bei den Altverträgen eine Kürzung der Prämien vorzunehmen, dann wird die Freiheitliche Partei einen Musterprozess anstrengen,
    um aufzuzeigen, dass eine derartige Maßnahme den Bausparer nicht treffen kann, dass die Verträge auf Grundlage jener Bedingungen, die bei Abschluss gegolten haben, auch durchzuführen sind.
    Die FPÖ verlangt jedenfalls, dass Altverträge von der Kürzung generell ausgeschlossen werden, dass eine Neuregelung für die Genussscheine nur im Zusammenhang mit einer Steuerreform getroffen werden sollte und dass die Bundesregierung ein Förderungsprogramm für die Bauwirtschaft ausarbeitet.
    Bettina Reuter hat berichtet und zum Thema Bausparförderungskürzung wollten wir natürlich auch Fragen an Bundeskanzler Franz Franitzki stellen.
    Wir werden es auch tun, allerdings nicht mehr für diese Sendung, denn das Pressefoyer nach dem Ministerrat hat immer noch nicht begonnen.
    Ich darf Sie aufs Abendschanal 18 Uhr Österreich 1 verdrösten.
    Wir schließen die Mittagssendung jetzt drei vor 13 Uhr mit einer Nachrichtenübersicht.
    Österreich.
    Eine Teilprivatisierung der verstaatlichen Industrie wird von 45 Prozent der Österreicher befürwortet.
    Nach einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS äußerten allerdings nur 26 Prozent der Befragten Interesse, selbst Aktien zu kaufen.
    Der Präsident des Katholischen Zentrums für Massenkommunikation, Eduard Bleuer, betont, es sei notwendig, die Berührungsängste zwischen Kirche und Medien abzubauen.
    Anlässlich der Eröffnung der katholischen Medienwoche in Wels meinte Bleuer, Fehleinschätzungen auf beiden Seiten müssten ausgeräumt werden, um füreinander Verständnis aufzubringen.
    Die Entscheidung über die Nachfolge Robert Lichals als Vorsitzender der Fraktion Christlicher Gewerkschafter soll noch heute fallen.
    Um diese Funktion bewerben sich die Abgeordneten Ingrid Korosek, der Zentralsekretär der Privatangestellten-Gewerkschaft Hans Klingler, der Vorsitzende der Beamten-Gewerkschaft Rudolf Sommer, der niederösterreichische Abgeordnete Franz Stocker und der FCG-Landeshauptmann von Niederösterreich Hubert Auer.
    Bei den Kreditinstituten und Münzausgabestellen ist ab heute eine neue 500 Schilling-Münze aus Silber erhältlich.
    Die Auflagenhöhe beträgt 300.000 Stück.
    Gewidmet ist die Münze dem Jubiläum 150 Jahre Eisenbahn in Österreich.
    Vor dem KSZE-Plenum in Wien wird der Außenminister Zyperns heute die gemeinsame Position der neutralen und blockfreien Staaten zur Abrüstung erläutern.
    Die Außenminister dieser Gruppe haben sich vor einer Woche auf ein gemeinsames Papier über die militärische Sicherheit in Europa geeinigt.
    Italien.
    In Südtirol ist in der vergangenen Nacht wieder ein Anschlag verübt worden.
    Unbekannte Täter gaben aus einem fahrenden Auto heraus mehrere Schüsse gegen einen Gendarmerie-Posten südlich von Meran ab.
    Verletzt wurde niemand.
    Wie schon bei den Bombenattentaten vom vergangenen Wochenende waren auch diesmal Rechtsextremisten als Täter vermutet worden.
    Frankreich.
    Nach Angaben seines Anwaltes wird Klaus Barbie keinen Widerstand leisten, wenn ihn der Vorsitzende in seinem Prozess zwingen sollte, vor Gericht zu erscheinen.
    Der 73-jährige ehemalige Gestapo-Chef von Lyon soll heute Nachmittag mehreren Zeugen gegenübergestellt werden.
    Rumänien.
    Der sowjetische Parteichef Gorbatschow hat anlässlich seines Besuches in Bukarest Mengel in der Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Sowjetunion kritisiert.
    Gorbatschow appellierte an seine rumänischen Gastgeber, vor allem die Güterproduktion zu verbessern.
    Und jetzt noch kurz zum Wetter für heute Nachmittag und Abend.
    Heiter bis wolkig, Nachmittagstemperaturen 18 bis 24 Grad.
    Es ist gleich 13 Uhr, das war unser Mittagschanal.
    Wir verabschieden uns, auf Wiederhören und vielen Dank fürs Zuhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    IMAS - Umfrage über Privatisierung
    Mitwirkende: Hofer, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nur noch Ganzjahresfahrplan der ÖBB
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gorbatschow - Besuch in Rumänien
    Mitwirkende: Stipsicz, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Ort: Bukarest [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: schlechte Aufnahmequalität des Beitrages , Nachrichten
    Französischer Polit - Experte Rovan zu Rechtsextremismus
    Einblendung: Politikwissenschafter Rovan
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Rovan, Joseph [Interviewte/r]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Irländische EG-Abstimmung
    Mitwirkende: Alioth, Martin [Gestaltung]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Ort: Londonderry, Rosemount [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: Wirtschaftskriminalität
    Einblendung: Vortragsausschnitt
    Mitwirkende: Gassner, Susanna [Gestaltung]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Musik
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Italienische Grüne
    Mitwirkende: Schwarz, Karl Peter [Gestaltung]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Ort: Rom [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Offenbeck, zu Reaktion der SPÖ-Frauen auf ihren Nachfolge - Vorschlag
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Offenbeck, Jolanda [Interviewte/r]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Ort: Wien, SPÖ Parteizentrale Wien, Löwelstraße [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Vorbericht auf Ionesco - Premiere in Wien
    Einblendung: Probenausschnitte, Regisseur Merdita, Darstellerin MacDonald, Andre Pohl
    Mitwirkende: Gabriel, Erich [Gestaltung] , Mirdita, Federik [Interviewte/r] , MacDonald, Sona [Interviewte/r] , Pohl, André [Interviewte/r]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Theater in der Josefstadt [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Wiederaufnahme der Anima - Produktion des Vorjahres
    Einblendung: Szenenausschnitte, Regisseur Piplits,
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Piplits, Erwin [Interviewte/r]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressegespräch Gugerbauer, zu Bauparen
    Einblendung: FP-Generalsekretär Gugerbauer
    Mitwirkende: Roither, Bettina [Gestaltung] , Gugerbauer, Norbert [Interviewte/r]
    Datum: 1987.05.26 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1987.05.26
    Spieldauer 00:59:05
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    Fuchs, Wolfgang [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1987.05.26 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
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    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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