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Marker setzen in: Mittagsjournal 1987.08.21
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Schönen guten Tag, grüß Gott, am Beginn des ersten schönen Wochenendes seit längerer Zeit begrüßt Sie Louis Glück.
Das Mittagschanal bringt heute unter anderem Beiträge zu folgenden Schlagzeilen.
Die Laudaair erhält eine Linienflugkonzession.
Die FPÖ verlangt einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss über die Rolle der SPÖ in der Waldheimkampagne.
Waldheimkritiker zerpflücken in einer Pressekonferenz in Wien das sogenannte Weißbuch.
Budgetprobleme und Steuerreform aus der Sicht des ÖVP-Duos Schüsseltaus.
Ausland.
Die Ungarn dürfen ab 1988 frei in den Westen reisen.
Dürrekatastrophe in Indien.
Skandinaviens kältester Sommer seit Menschengedenken und die Kulturschlagzeile für den Cats-Nachfolger A Chorus Line haben im Theater an der Wien die Proben begonnen.
Das sind also unsere Beitragsthemen in diesem Mittagschanal bis 13 Uhr.
Vorerst gibt es, wie gewohnt, den Nachrichtenüberblick.
Ich gehe weiter an Josef Wenzl, Natec.
Österreich.
Die Bundeswirtschaftskammer begrüßt grundsätzlich den Vorschlag von Gesundheitsminister Leschnak, einen Verpflegungskostenbeitrag für Spitalspatienten einzuführen.
Die Bundeskammer merkte jedoch an, man müsse im Falle eines solchen Schrittes auch im diagnostischen Bereich nach sozial ausgewogenen Möglichkeiten für einen Selbstbehalt suchen.
Generell zwingen wirtschaftliche Überlegungen das Problem der Krankenversicherung neuerlich zur Diskussion zu stellen.
Nach Berechnungen der Bundeskammer haben sich die Ausgaben der sozialen Krankenversicherung von 1970 bis 1985 verdreifacht.
Die Fraktion Christlicher Gewerkschafter sieht im Vorschlag Löschnacks einen Rückschritt gerade für jene Menschen, die ohnehin Belastungen zu tragen haben.
Die sozialistische Jugend der Steiermark verurteilt den Vorstoß als Hohn für die Schwächsten in der Gesellschaft.
Die Versicherungsunternehmen haben bei der Reform der Kfz-Haftpflichtversicherung ihre Nebengebühren um bis zu 300 Prozent erhöht.
Nach Angaben der Autofahrerorganisation ÖAMTC werden die Versicherungen durch diese versteckte Prämienerhöhung Mehreinnahmen von etwa 50 Millionen Schilling haben.
Als Gebühr für Polizennachträge werden statt bisher 5 Schilling nunmehr 20 Schilling berechnet.
Für die Einhebung der Prämien mittels Zahlschein verrechnen die Versicherungen nun 6 anstatt 3 Schilling.
In den ab 1.
September 1987 in Kraft tretenden neuen Unternehmenstarifen sind diese Zahlen zwar ausgewiesen, die Kraftfahrer werden aber in den ihnen zugehenden Schreiben nicht darauf aufmerksam gemacht.
Außenminister Mock und der Außenhandelsminister der DDR Gerhard Bell sind zur Unterzeichnung eines Vermögensvertrages in Salzburg zusammengetroffen.
Durch die Übernahme von Vermögen österreichischer Staatsbürger oder juristischer Personen in staatliche DDR-Verwaltung sind rechtliche Ansprüche entstanden.
Der heute unterzeichnete Vertrag regelt die Abgeltung.
Die DDR wird eine Summe von etwa 136 Millionen Schilling zahlen.
Der Vermögensvertrag ist das Ergebnis zwölfjähriger Verhandlungen und die letzte Vereinbarung dieser Art zwischen Österreich und Staaten Osteuropas.
Staatsratsmitglied Günter Mittag übergab eine Einladung an Bundeskanzler Franitzki zu einem offiziellen Besuch in der DDR.
Ein Termin wird noch vereinbart.
In Salzburg kommt es heute zu einer Begegnung zwischen Spitzenfunktionären der österreichischen Sozialisten und der bundesdeutschen Sozialdemokraten.
SPÖ-Vorsitzender Sinowaz, Bundeskanzler Franitzski und SPÖ-Club-Chef Fischer treffen zu einem allgemeinen politischen Meinungsaustausch mit dem SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel zusammen.
Thema des Gespräches dürfte auch die umstrittene Wiederaufbereitungsanlage von Wackersdorf sein.
Italien
In der vergangenen Nacht wurde in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen ein Brandanschlag auf ein Teigwarengeschäft im Stadtzentrum verübt.
Die Täter gossen Benzin in das Lokal und setzten es anschließend in Brand.
Bei der darauffolgenden Explosion wurden zwei junge Männer verletzt, die die Polizei unter dem Verdacht der Täterschaft festnahm.
Ihre Identität wurde bisher nicht bekannt gegeben.
Unklar ist, ob der Anschlag politisch motiviert war.
Der Schaden beträgt mehrere Millionen Schilling.
USA Washington hat den Vorschlag des iranischen Parlamentspräsidenten Rafsanjani über ein Tauschgeschäft mit Geiseln zurückgewiesen.
Das Außenministerium verlangte stattdessen eine sofortige und bedingungslose Freilassung der Geiseln im Libanon.
Offiziell wurde erklärt, Konzessionen an Terroristen kämen für die USA nicht in Frage.
Die Amerikaner würden auch andere Länder nicht dazu auffordern.
Rafsanjani hatte den Vereinigten Staaten gestern vorgeschlagen, Israel und Kuwait zur Freilassung schiitischer Gefangener zu bewegen.
Dafür wollte er sich bemühen, dass schiitische Gruppen im Libanon ihre Geiseln freigeben.
Vereinte Nationen
Der Weltsicherheitsrat hat UNO-Generalsekretär Pérez de Cuellar mit einer Mission zur Beilegung des Golfkrieges betraut.
Nach einer Geheimsitzung in New York wurde verlautbart, die Weisungen betonten die Einheit und die Untrennbarkeit jener UNO-Resolution, in der ein sofortiger Waffenstillstand zwischen Iran und Irak gefordert wird.
Perdestiquella wird vermutlich in Kürze in die Golfregion reisen.
Einladungen vom Iran und auch vom Irak liegen bereits vor.
Südafrika.
Mit Massenentlassungen wollen die Unternehmer die schwarzen Bergleute zur Wiederaufnahme der Arbeit zwingen.
Heute sind neuerlich 4000 Streikende entlassen worden.
Weiterhin 44.000 Bergleuten wurden mit fristloser Entlassung gedroht.
Nach Gewerkschaftsangaben sind gestern 6.000 Kumpel freigesetzt worden.
Die Gewerkschaft betonte jedoch, die Vorgangsweise der Unternehmerverstärke nur die Entschlossenheit, den Ausstand fortzusetzen.
An dem Streik für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen beteiligen sich etwa 300.000 Grubenarbeiter.
Auf einer Bergstraße ist heute früh ein Bus mit schwarzen Bergleuten in eine Schlucht gestürzt.
Mindestens 60 Menschen kamen ums Leben.
Frankreich.
Das Land steht vor Überkapazitäten bei der Energieerzeugung.
In drei Jahren wird Frankreich 7 bis 10 1300 Megawatt Atomkraftwerke zu viel haben.
Ursache dafür sind überhöhte Konsumschätzungen, auf denen das französische Nuklearenergieprogramm basiert.
Nach neueren Erkenntnissen werden die Franzosen bis zum Jahre 1990 um 25 Prozent weniger Energie brauchen als ursprünglich angenommen.
Die Behörden haben nun beschlossen, von den 42 Atomkraftwerken des Landes einige häufiger abzuschalten, das Bauprogramm einzuschränken und auch den Stromexport zu forcieren.
Josef Schweinzer war der verantwortliche Redakteur des Meldungsüberblicks am Beginn eines Channels, das wie jeden Freitagmittag mit der Wettervorschau weitergeht.
Walter Sobiczka liefert uns die Prognose.
Guten Tag.
Grüß Gott.
Ja, es wird ein sehr schönes Wochenende werden.
Hochdruckeinfluss und Warmluftzufuhr aus Südwest werden am Wochenende
hochsommerliche Schönwetter in Österreich bewirken.
Es wird sonnig und warm sein.
Bei südlichen Winden werden die Frühtemperaturen zwischen 11 und 18 Grad liegen, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 26 und 31 Grad.
Erst am Sonntag wird dann sich eine Gewitterzone vom Westen annähern.
Zuerst wird es in Vorarlberg einzelne Gewitter geben und im späteren Tagesverlauf muss man dann auch in Tirol, in Salzburg und in Oberösterreich mit einigen Gewittern rechnen.
In Niederösterreich, in Wien, im Burgenland, in der Steiermark und in Kärnten wird aber das gesamte Wochenende noch schön sein.
Da sind erste Gewitter erst dann in der Nacht zum Montag zu erwarten.
Zu Wochenbeginn selber dann etwas veränderlich das Wetter, aber es wird nicht durchgehend schlecht sein.
Es ist auch kein markanter Kaltlufteinbruch zu erwarten, sondern nur ein leichter Temperaturrückgang.
Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien-Heiter 21 Grad, ebenso Eisenstadt-Heiter 21 Grad, St.
Pölten-Heiter 20 Grad, Linz-Heiter 21 Grad, Ostwind 20 Kilometer pro Stunde, Salzburg und Innsbruck, beide Städte melden Heiter 23 Grad, Pregens-Heiter 22 Grad, Graz-Wolkig 21 Grad, Südwind 10 Kilometer pro Stunde und Klagenfurt-Heiter 22 Grad.
Naja, dann wünsche ich Ihnen das, was Sie uns prophezeit haben, Herr Dr. Sobiczka.
Ein schönes Wochenende.
Ihnen auch ein schönes Wochenende.
Auf Wiederhören.
12.09 Uhr, die Beiträge des Mittagsschanals.
Niki Lauda hat gewonnen, nicht nur 25 Formel 1 Rennen und drei Weltmeisterschaften, sondern nun auch den längsten Kampf seiner zweiten Karriere, jener als Flugunternehmer.
Der Ex-Grand Prix und nunmehrige Jet-Pilot bemühte sich seit mehr als einem Jahr um eine Linienflugkonzession.
Etwas, was bisher Monopol der Auer war.
Die nationale Fluglinie hat auch gegen die Pläne von Nikinationale immer wieder opponiert.
Das Land sei zu klein für Konkurrenz in der Luft, hieß es.
Das Verkehrsministerium schloss sich dieser Meinung nun nicht an.
Lauda, bisher nur Charterflieger, darf nun auch Linienflüge und Landstrecken anbieten, Wolfgang Fuchs berichtet.
Die politische Entscheidung ist in der vergangenen Woche zwischen Bundeskanzler Franz Warnitzki und Verkehrsminister Rudolf Streicher gefallen.
Die Laudaair Luftfahrtgesellschaft MbH des Nikolaus Lauda und seines Partners Basile Vavaressos wird ab Mai kommenden Jahres auch Linienflüge durchführen können.
14 Monate hat Niki Lauda durch alle Behördeninstanzen gekämpft, nun ist er am Ziel seiner Träume.
Das Verkehrsministerium verkündet es heute noch nicht offiziell, aber die Abteilung 4 der Sektion 1, zuständig für Luftverkehrspolitik und die Vergabe von Luftverkehrsrechten, ist beauftragt worden, den entsprechenden Bescheid auszufertigen.
Je nachdem, wie lange die Schreibabteilung des Ministeriums an diesem Akt noch arbeitet, kann Minister Streicher nächste oder vielleicht übernächste Woche seine Unterschrift unter den Bescheid setzen.
Bis zuletzt statt der Kampf zwischen dem Staatsunternehmen Auer und dem privaten Lauda auf Messers Schneide.
Im Mai vergangenen Jahres gab man dem Ex-Rennfahrer in der Branche wenig Chancen, seine zwei Konzessionen auf die Erteilung der Linienflug-Erlaubnis und um Aufstockung seines
Flugzeugparks von derzeit zwei auf fünf Maschinen auch zu bekommen, obwohl die Rechtslage eigentlich sehr einfach schien.
Denn der §106 des Luftfahrtgesetzes nennt die Bedingungen, unter denen einem Bewerber die Konzession erteilt werden muss.
Er muss die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, verlässlich und fachlich geeignet sein.
Darüber hinaus muss die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens glaubhaft gemacht werden und die Sicherheit des Betriebes gewährleistet sein.
Einen Gummibaragraphen wusste die Konkurrenz Auer allerdings zu nutzen.
Im Gesetz heißt es nämlich, ein anderes, bereits bestehendes Fluglinienunternehmen dürfe nicht gefährdet werden.
Nachdem zwei Gutachten des Sachverständigen Gerhard Niedetzki bestätigt hatten, dass die Finanzkraft der Laudaair auch für ein seriöses Linienunternehmen ausreichen müsste,
ging es in den letzten Wochen vor allem um die mögliche Schädigung der AUA durch den Newcomer.
Das AUA-Management verfasste Memoranden an Minister und Bundeskanzler und verlangte sogar einen Schutz vor dem Konkurrenten per Gesetz.
In der AUA-Zentrale hätte man gern eine Verfassungsbestimmung gesehen, die Linienflugverkehr auf grenzüberschreitenden Strecken ausschließlich der osternen Airlines vorbehalten sollte.
Und auch im Finanzministerium gab es bis zuletzt hinhaltenden Widerstand.
So wird erzählt, als Sachverständiger Niedetzke mit seinem zweiten positiven Laudagutachten fertig war, hätte das Finanzministerium den dringenden Wunsch geäußert, noch einmal prüfen zu dürfen.
Nachdem am 2.
Juli ein Regierungsgipfel bei Bundeskanzler Franitzki am Ballhausplatz unter Zuziehung der beiden Auer-Vorstandsdirektoren Heschgl und Babusek wieder keine Starterlaubnis für Lauda gebracht hatte, platzte seinem Anwalt Werner Sporn der Kragen.
Er brachte unter der Geschäftszahl 87-03-01-46 eine Säumnisbeschwerde und wenig später einen Dringlichkeitsantrag beim Verwaltungsgerichtshof ein.
Sein Mandant hätte schließlich schon ein Langstreckenflugzeug bei Boeing bestellt und wollte endlich wissen, ob er nun regelmäßig fliegen dürfe oder nicht, argumentierte Sporn.
Und die Richter gaben lauter Recht.
Das Ministerium wurde gezwungen, bis spätestens 16.
Oktober die Entscheidung zu fällen.
Da rannte der Verwaltungsgerichtshof bei den Beamten ohnehin offene Türen ein.
Der zuständige Sektionschef Karl Halbmayr meinte etwa schon vor einigen Wochen, das grüne Licht für Lauda sei schon lange keine Frage der Verwaltung mehr.
Es müssen sich die politisch Verantwortlichen entscheiden.
Und das ist eben in den letzten Tagen geschehen.
Niki Lauda und sein Geschäftsführer Ottmar Lenz warten jetzt sehnsüchtig auf das Blatt Papier.
Denn jetzt ist eine Frage offen.
Wird die Linienkonzession auf
ein ganz bestimmtes Flugziel eingeschränkt oder kann Lauda in Zukunft auch solche Destinationen anfliegen, die heute die AUA bereits bedient.
Sollte das durch eine uneingeschränkte Konzession möglich sein, so steht Österreich eine zweite Luftschlacht bevor.
Recherchen von Wolfgang Fuchs waren, dass Niki Lauda hält also eine eigene Linienflugkonzession mit Konkurrent Dauer.
In den Auseinandersetzungen um die mögliche Rolle der SPÖ bei den Enthüllungen der Waldheim-Vergangenheit meldet sich nun auch die Freiheitliche Partei zu Wort.
Sie fördert nun ebenso wie die Oppositionskollegen von der Grünen-Alternative und wie auch angedeutet hat der ÖVP-Abgeordnete Kohl einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Die ÖVP insgesamt hat zwar nach dem berühmten Kreisky-Interview in der Schweizer Handelszeitung im Schreibtisch von Fritzinowatz die rauchende Pistole entdeckt, so Generalsekretär Graf damals, aber sonst blieb man in dieser hochsensiblen Frage beim kleineren Koalitionspartner bisher zurückhaltend.
Zumal sich die SPÖ-Führung mit Sinovac solidarisiert hat.
Leopold Graz sagte, wegen Waldheim werde kein Sozialist zurücktreten.
Karl Blecher sagte, auf der Strecke bleiben würde letztlich nur Waldheim.
Und Franz Franitzki sprach von Luftballons.
Und auch Fischer, Schieder, Wagner und Zilk stellten sich demonstrativ hinter Sinovac.
Der SPÖ-Chef seinerseits dementiert nicht nur heftig, sondern legt auch für seinen Ex-Mitarbeiter Hans Pusch die Hand ins Feuer.
Indessen belastet nach Kreisky, Offenbeck und Mattisek auch Rudolf Neck, der ehemalige Leiter des Staatsarchivs Fred Sinowatz.
Laut Neck wusste das Kanzlerkabinett Monate vor den ersten Veröffentlichungen im Profil New York Times und durch den jüdischen Weltkongress von Waldheim belastenden Akten.
Die FPÖ will also jetzt Licht ins Dunkel bringen, Robert Stoppacher berichtet.
Es ist eine deutliche Kehrtwendung, die die Freiheitlichen in der aktuellen Sinovac-Waldheim-Diskussion darvollziehen.
Noch in der Vorwoche hatten FPÖ-Parteiobmann Haider und sein Generalsekretär Gugerbauer gemeint, die Fakten reichten nicht für einen Untersuchungsausschuss.
Jetzt ist offenbar auf einmal alles anders.
Haider und Gugerbauer sind heute mit der Forderung nach Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses an die Öffentlichkeit gegangen.
Das ewige Parteien-Hick-Hack über die Medien müsse ein Ende haben, sagt Haider.
auf den Busch klopfen allein ist sozusagen zu wenig.
Sicherlich ist es so, dass dort, wo ein Rauch ist, auch ein Feuer sein muss.
Und in dieser Überlegung haben wir uns entschlossen, die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu verlangen, weil wir glauben, dass das auch für die Entwicklung
der Politik in Österreich, aber auch für die Wiederherstellung des Ansehens im Ausland ein sinnvoller Beitrag ist.
Die Freiheitliche Partei bietet sich auch gleich dafür an, den Vorsitzenden eines solchen Untersuchungsausschusses zu stellen.
Und Haider nennt auch Namen, etwa Norbert Gurgerbauer, Harald Ofner, Holger Bauer und Siegfried Dillersberger.
Warum nun plötzlich der Meinungsumschwung in der FPÖ?
Haider begründet das damit, dass es erst in jüngster Zeit immer neue Verdachtsmomente gegen die SPÖ gebe.
In diesem Zusammenhang führt Haider auch den ehemaligen Direktor des Staatsarchives Rudolf Neck an, dessen Aussagen in der neuesten Wochenpresse vielfach als Belastung für SPÖ-Chef Fred Sinowatz gewertet wurden.
Ich glaube aber, dass es immer stärker wird momentan, dass Einzelne, die in diesem Prozess Informationen liefern können, sich zu Wort melden oder bisher noch nicht öffentlich Informationen weitergegeben haben.
Was auch uns betrifft, dass sich also immer wieder hier Leute melden, die uns auf Dinge hinweisen, die unter Umständen Relevanz haben könnten, wobei wir eben gesagt haben,
Das sollte doch nicht in der Form passieren, dass jeder irgendein paar Informationsbrocken hat und etwas draus macht oder nicht draus macht, sondern dann sind wir dafür, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen.
Wenn etwas dran ist, dann hat das eh weitreichende Konsequenzen, aber es führt zumindest zu einem, dass diese Diskussion einmal zu Ende kommt.
Konkret wollte Haider allerdings nichts über die Verdachtsmomente sagen.
Zur Frage, ob er es für möglich halte, dass durch die Untersuchungen eines parlamentarischen Ausschusses eventuell auch FPÖ-Politiker belastet werden könnten, bemühte sich Haider, einen deutlichen Trennungsstrich zur früheren FPÖ-Mannschaft zu ziehen.
Ich fürchte das an sich nicht, weil ich glaube, dass die Aufgabe der FPÖ in dieser Republik darin zu bestehen hat, sich für Ehrlichkeit und Anständigkeit einzusetzen.
Das ist auch unsere Aufgabe, das ist auch das Ziel gewesen oder war auch ein wesentliches Moment, warum es zum Führungswechsel am Innsbrucker Parteitag gekommen ist, um der Freiheitlichen Partei wieder eine neue Linie zu geben, die glaubwürdig und vertrauenserweckend ist.
Und von diesen Grundlagen gehen wir aus.
Dem von Bundespräsident Kurt Waldheim vorgelegten Weißbuch kann der freiheitliche Parteichef übrigens nicht viel abgewinnen.
Ein selbst verfasstes Plädoyer könne kein Urteil eines Gerichts ersetzen, meint Haider.
Waldheim hätte von Anfang an klagen sollen.
Soviel von der Pressekonferenz der FPÖ zur aktuellen Waldheim-Sinowatz-Diskussion und damit zurück zu Louis Glück.
Danke, Robert Stoppacher.
Zum sogenannten Weißbuch über die Balkankriegsjahre von Kurt Waltham hat heute in Wien auch der Republikanische Klub Neues Österreich Stellung genommen.
Eine Vereinigung von Waltham-Kritikern und Anti-Waltham-Aktivisten, die sich für den Rücktritt des Bundespräsidenten einsetzt.
Das Weißbuch ist ja eine vor zwei Wochen präsentierte Dokumentation von Mitarbeitern des Außenministeriums und Waldheims Sohn Gerhard, die das Ziel hat, Waldheim gegen den Vorwurf der Involvierung in Naziverbrechen und gegen den Vorwurf des Verschweigens zu verteidigen.
Diese Dokumentation wird österreichischen Botschaften im Ausland als Argumentationshilfe zur Verfügung gestellt.
In der Substanz hat sie nichts Neues erbracht.
Gisela Hopfmüller berichtet.
Eine Peinlichkeit, getragen von schlechter advokatorischer Absicht, eine schlecht gespielte Szene in einem Stehgreifstück.
So beschreiben die verschiedenen Vertreter des republikanischen Clubs das Waldheim-Weißbuch.
Wobei zunächst einmal an Historischem angeknüpft wird.
Die Historikerin Robina Möring weist darauf hin, es ist problematisch, dass sich das Buch selbst widerspricht.
So wird darin z.B.
zitiert, Waldheim sei nur ein kleines Rad gewesen in seiner Funktion als Ordnanzoffizier in Asakli.
Tatsächlich liegt ein Dokument bei, das zitiert ein Telefongespräch zwischen
Oberleutnant Frei und Oberleutnant Waldheim, wo sie über die Truppenbewegungen am Balkan telefonieren und sprechen und die das große Detailkenntnis zeigen.
Ein weiterer Historiker ergänzt mit weiteren Beispielen.
Und zwar Michael Weinzierl von der Universität Wien.
Es wird in der Frage der Vertuschung von Waldheims Vergangenheit das zentrale Dokument, nämlich den Brief an den Abgeordneten Soler, überhaupt nicht erwähnt.
Auch ist, so Weinzierl, die Sprache der Dokumentation sehr suggestiv.
Es werde zum Beispiel schon in der Wortwahl die Bedeutung des Zvonimir-Ordens heruntergespielt.
Oder mindestens die Hälfte der zitierten Dokumente seien Aussagen von Waldheims Kriegskameraden bzw.
Vorgesetzten und von denen sei ja nicht zu erwarten, dass sie sich mit Aussagen selbst belasteten.
Der Quellenwert der Dokumente ist also beschränkt, sagt der Historiker Weinzierl.
Peter Pellinker, Vertreter der Gruppe Neues Österreich, sieht drei Skandale in dem Problemkreis.
Der erste, dass das Weißbuch als Verteidigungsschrift eines politisch Angeklagten vom Steuerzahler bezahlt werde.
Der zweite Skandal ist für Pellinker die Historiker-Kommission.
Es gibt Hinweise, und sie wurden bis jetzt in keiner Weise dementiert, dass der sogenannte Autonomik-Historiker Kurz
der noch dazu in keiner Weise inhaltlich für diese Arbeit legitimiert ist, auch nicht, wie angekündigt, autonom seine Kommission zusammensetzt, sondern dass das Außenministerium ihm die Mitglieder vorschlägt, die er dann entweder ablehnt oder annimmt.
Es dränge sich der Verdacht auf, dass Außenminister Mock versuche, staatliche Institutionen indirekt zu verteidigen, Waldheims zu machen.
Ja, dass das Außenministerium parteipolitisch von Mock missbraucht werde.
Daran knüpft Christian Zschapp von der jungen Generation der SPÖ an.
Diese Vorgangsweise des Außenministers Alois Mock, der hier als ÖVP-Parteivorsitzender agieren will, ist nicht länger zu akzeptieren.
Mock soll zurücktreten, um einen weiteren Schaden von dieser Republik abzuwenden.
Doch zurück zu Peter Pellinker.
Der dritte und größte Skandal ist für ihn, dass die ÖVP nun versuche, aus der Affäre Waldheim eine Affäre Sinovac zu machen.
Die SPÖ müsse viel initiativer auf diese Provokation reagieren und etwa sagen.
Also selbst wenn, was ja keineswegs bewiesen ist, aber selbst wenn irgendwelche Funktionäre, Historiker, Journalisten, Politiker, die auch dieser Partei angehören, an der Aufdeckung von historischen Zusammenhängen beteiligt waren,
wenn sie recherchiert haben, wenn sie Fragen gestellt haben.
Selbst wenn sie, wie furchtbar doch, mit ausländischen Stellen Kontakte aufgenommen hätten, würden sie eigentlich Medaillen verdienen, Auszeichnungen, sowohl der Partei als auch des Landes.
Und auch zu diesem Thema ergänzt Christian Tschapp von der jungen Generation.
Was die Diskussion Sinemans betrifft, so meine ich auch, dass es durchaus Gründe gibt,
warum ein Sinn oder ein Rücktritt bewegen sollte, z.B.
politische Inaktivität oder nicht in Angriff genommene politische Programmarbeit als Gegengewicht zur derzeitigen Wendepolitik der Koalition, aber nicht diese Diskussion.
Denn das hieße, sollte sich überhaupt etwas dergleichen herausstellen, jemanden für sein Bemühen um Wahrheitsfindung zu bestrafen, sagt Christian Tschapp.
Und damit wieder zurück ans Studio.
Gisela Hoffmüller hat berichtet, offensichtlich also zwischen den Junglinken in der SPÖ und der Parteispitze in der Einschätzung der Frage Wahltime ziemlich deutliche Differenzen.
Wir kommen um 12.25 Uhr zur Wirtschaftspolitik.
Auf die sogenannte Sanierungspartnerschaft SPÖ-ÖVP kommt ein wirtschaftspolitisch recht heißer Herbst zu.
Keineswegs nur wegen der Krise der Staatsfirmen.
Das Grunddilemma scheint die Vereinbarkeit von zwei Hauptzielen des Regierungsprogramms zu sein.
Der Beginn der Budgetkonsolidierung 1988 und die große Steuerreform 1989.
Das mutet, obwohl manche sagen, beides geht gleichzeitig doch etwas wie die Quadratur des Kreises an.
Denn vereinfacht gesagt will man 30 Milliarden in eine Steuersenkung investieren, während die Budgetwünsche der Ressorts 30 Milliarden höher sind als vorgesehen.
Der Kampf um die lineare 8-prozentige Ausgabenkürzung im 88er Haushalt beginnt demnächst, während die Frage, ob die Steuerreform angesichts der Budgetlage überhaupt eine Entlastung für die Steuerzahler bringen kann, umstritten ist.
Die ÖVP beharrt darauf.
Die Gewerkschaft ist schon zufrieden, wenn den kleineren und mittleren Einkommensbeziehern nichts passiert.
Und in der SPÖ gibt es sogar einzelne Rufe in der Wüste, die sich von Steuererhöhung reden trauen, wie der Abgeordnete Norbert Nehm.
Wie sehen die ÖVP-Wirtschaftsexperten Josef Taus und Wolfgang Schüssel all diese Probleme und ihren Zusammenhang?
Susanna Gassner berichtet.
Der Wirtschaftsexperte der ÖVP, Josef Taus, hat eingangs Grundsätzliches erläutert.
Die Koalition sei angetreten, um eine Kurskorrektur einzuleiten.
Aber das sei nicht so einfach, weder für die Sozialisten, die 17 Jahre allein Regierung zu verteidigen haben, noch für die ÖVP, die zur Einhaltung des Arbeitsübereinkommens der Bundesregierung stehen müsse.
Und bei beiden Parteien wäre im Zuge der Steuerreform und der Budgetkonsolidierung sehr oft der ideologische Nerv getroffen.
Konkret ging Taus dann auf die Budgetsanierung ein.
Die Koalition habe sich zum Ziel gesetzt, das Netto-Defizit im nächsten Jahr deutlich zu reduzieren.
Gelinge schon dieser Schritt nicht, dann sei die beabsichtigte Budgetsanierung bis 1992, so Taus, überhaupt infrage gestellt.
Und nun neige ich also nicht übertrieben stark zu Dramatisierungen.
Aber sicherlich wird dieses Budget 88 und vor allem der Vollzug dieses Budget 88 für die Koalitionsregierung sehr wichtig sein.
Es wird wichtig sein, es wird bedeutend sein, ob man einigermaßen die Marschtabelle halten kann.
Ohne einschneidende gesetzliche Maßnahmen aber sei es nicht mehr möglich, die Zielvorgaben für das Budget 1988 einzuhalten.
Weil mit den bisherigen Methoden der Budgeterstellung meiner Meinung jedenfalls die Maßstabelle auch nicht annähernd gehalten werden kann.
Und jetzt beginnt die politische Problematik hier eine Rolle zu spielen, denn wo setzt man an?
Auch das ist festgelegt im Koalitionspakt.
In der ganzen Breite ist es drinnen festgelegt.
Da drinnen stecken natürlich große politische Probleme.
Denn Sothaus, alle großen Gruppen müssten sich zumindest einige Zeit hindurch darauf einstellen, dass ihre Einkommenszuwächse zumindest nicht mehr so schnell steigen.
Wirtschaftsbund-Generalsekretär Wolfgang Schüssel ging dann auf die Steuerreform ein, die derzeit bereits verhandelt wird.
Ich möchte auch hier eigentlich den Kern wiederum der wirtschaftspolitischen Diskussion zurückgewinnen oder versuchen ihn zurückzugewinnen.
Genauso wie es bei der Budgetkonsolidierung darum geht, dass wir einen Gesundungsvorgang einleiten, geht es bei der Steuerreform darum, dass wir klarstellen, warum wir überhaupt eine Steuerreform dringend brauchen.
Und da gibt es ja ganz komische Töne jetzt in der, allerdings nur parteipolitischen Diskussion der letzten Tage.
Auf einmal soll die Steuerreform ein Mehr an Umverteilung bringen, so ab 26.000 Schilling sollen alle mehr zahlen als früher.
Oder die Steuerreform soll womöglich gar etwas zur Budgetsanierung beitragen oder die soziale Symmetrie verbessern oder was immer.
Das war aber nicht bitte die Zielsetzung der Steuerreform, warum im Koalitionsabkommen sehr deutlich die Steuerreform zu einem Kernbereich dieser Arbeit der Bundesregierung gemacht wurde.
Vielmehr habe sich die Koalition vorgenommen, durch eine Steuerreform das Steuerklima zu verbessern und durch Streichung der Ausnahmen Spielraum für eine Tarifsenkung in allen Steuerklassen zu erreichen.
Nach den Vorstellungen der ÖVP sollen die Steuernovellen vor der Sommerpause 1988 beschlossen werden und planmäßig 1989 in Kraft treten.
Soweit mein Bericht aus der ÖVP-Zentrale und damit zurück an der Studie des Mittagsschanals.
Ein Beitrag zur Diskussion um Steuerreform und Budgetkonsolidierung.
Halb eins ist es jetzt.
Und wir machen einen Blick auf das, was wir bis 13 Uhr in diesem Mittagsjournal noch hoffen unterzubringen.
Vier Schlagzeilen dazu.
Der ÖVP-Minister und Ex-Wissenschaftssprecher Heinrich Neisser übt in Alpbach massive Kritik an der österreichischen Bildungspolitik der letzten Jahre.
Wir berichten darüber, dass die Ausreisebedingungen für Ungarn ab 1988 deutlich liberalisiert werden.
Indien wird von einer entsetzlichen Dürre-Katastrophe heimgesucht und die Kulturschlagzeile lautet Probenbeginn für das berühmte Musical A Chorus Line am Theater an der Wien, das im Herbst dann die Premiere haben wird und den Supererfolg von Cats wiederholen soll.
Vor all diesen Beiträgen aber jetzt im Mittagsschanal kurz ein Hinweis auf heute Abend.
Journal Panorama.
Ich bin kein, nein, kein Einzelgänger.
Sondern?
Ich bin ein Teammensch, Spielfreudiger, mit dem Hang zum Ausflippen, also aus dem Ruder laufen.
Und das gibt mir eventuell durch die Soli, die ich gemacht habe, so den Touch des Solisten.
Es drückt.
Ich bin ein Theatermensch, ja.
Zynisch?
Ich bin, glaube ich, kein Zyniker, nein.
Nein, zum Zynismus gehört Verachtung.
Menschenverachtung.
Und das bewegt mich nicht.
Und das ist keine Eigenschaft, die man sich im Laufe der Jahre, im Laufe von 30 Jahren, cabaret aneignet?
Es ist die Gefahr, dass man zum Zyniker wird aufgrund der nun nachweisbaren Erfolglosigkeit.
wo ich auch nicht ganz sicher bin, ob das stimmt, weil es gibt gewisse Erfolge.
Die sind nur sehr klein, sie sind auch nicht messbar.
Aber zyniker zu werden bedeutet, aufzugeben.
Dieter Hildebrandt ist zweifelsohne der bekannteste politische Kabarettist der Bundesrepublik Deutschland.
Sein politisch umstrittenes Fernseh-Live-Kabarett-Scheibenwischer im Ersten Deutschen Fernsehen geht längst als Pflichttermin für Freunde des Brettels.
Am Mittwoch las der heuer 60-Jährige in Salzburg im Rahmen der Reihe Literarischer Sommer des Österreichischen Rundfunks aus seinem Erinnerungsbuch Was bleibt mir übrig?
Walter Ausweger präsentiert Ihnen Dieter Hildebrandt heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 in einem Journal Panorama.
Und wir kehren jetzt um zweieinhalb eins noch einmal zurück zu Innenpolitischem in Österreich.
Mit einer recht geharnischten Kritik an der Unterrichts- und auch an der Forschungspolitik der letzten Jahre wartete heute ÖVP-Kanzleramtsminister Heinrich Neisser auf.
Beim Europäischen Forum in Alpbach in Tirol zog Neisser vor seiner Ministerschaft ja der ÖVP-Wissenschaftssprecher in seinem Referat zum Thema Technologie und Wirtschaft eine vernichtende Bilanz über die Ergebnisse der schulischen und auch der universitären Ausbildung und er illustrierte am Beginn des folgenden Beitrags von Michael Motz das an folgenden Beispielen.
Ich finde es besonders grotesk, ein Beispiel, das mir gestern bekannt wurde, wenn einer der renommiertesten Tiroler Unternehmer in die Schweiz auf Suche nach Facharbeitern gehen muss, weil wir in diesem Land offensichtlich nicht mehr in der Lage sind, diese erforderliche Qualifikationsebene zu verwirklichen.
Gemeint sind offenkundig die Plansewerke in Reutte.
Das Hauptübel liege aber in der Struktur der österreichischen Universitäten.
Es fehlt, meine Damen und Herren, die Konkurrenz zwischen den Universitäten und den Instituten.
Die österreichische Universitätslandschaft ist im Großen und Ganzen eine gleichförmige, mit den gleichen Problemen behaftete Landschaft.
Das, was das Wesen jeder wissenschaftlichen Konkurrenz ausmacht, dass jede Universität versucht, ihren eigenen Weg zu gehen, sich zu profilieren einer Konkurrenz, findet nur gering seinen Ausdruck.
Es hat vor kurzem ein Schweizer Universitätsprofessor, Rüegg, eine Publikation dazu veröffentlicht, wo er meines Erachtens den sehr wichtigen und sehr richtigen Gedanken zum Ausdruck gebracht hat, dass diese Konkurrenzfähigkeit nur dann möglich ist, wenn die Universitäten auch selbstständig sind.
Die Selbstständigkeit der Universitäten ist die Voraussetzung für ihre Konkurrenz und für ihre Konkurrenzfähigkeit.
Besonders arg sei es im Bereich der Technik.
Das, was man in den letzten 10, 15 Jahren in der Frage der Technikausbildung angerichtet hat, wird uns noch jahrelang beschäftigen.
Und es ist für mich ein prioritäres Anliegen, die Technikstudienreform unter dem Gesichtspunkt zu führen, dass der Anreiz der technischen Studium verstärkt wird.
verstärkt werden müsse, vor allem die Forschung an Österreichs Universitäten.
Im Blick auf die Forschungsmöglichkeiten an den österreichischen Hochschulen ortete der Kanzleramtsminister... Herbe Klage.
Die Forschung ist zur Restgröße an den Universitäten geworden.
Manche Professoren sagen, sie können nur mehr als Hobby forschen.
Viel gefährlicher halte ich Entwicklungen, wonach die Forschung systematisch aus den Universitäten
wandert in andere Institutionen.
Wenn man forschen will, sucht man sich ein Institut irgendwo, das möglichst außerhalb der Universität steht.
Öffnung nach außen, hin zur Wirtschaft.
Das sei eine zentrale Forderung an Österreichs Hochschulen.
Ein positives Beispiel?
Ich war vor kurzem an der Klagenfurter Messe und habe dort einen Unternehmer kennengelernt, der Tischler ist.
Man könnte ihn fast als Kunsttischler bezeichnen und der mir mit großer Begeisterung ein Modell gezeigt hat, wo sich also zwölf Tischlereibetriebe in Kärnten zusammengeschlossen haben, zum Institut für Betriebswirtschaftslehre an die Universität Klagenfurt gegangen sind und sich von dort sozusagen ein Marketingmodell entwickeln ließen, das sie auch umgesetzt haben in der Praxis.
Das wird umgesetzt unter einer ständigen Beratung und einer ständigen Betreuung durch das Institut für Betriebswirtschaftslehre in Klagenfurt.
Bildungspolitische Kritik also vom Ex-Wissenschaftssprecher der ÖVP und Kanzleramtsminister Heinrich Neisser.
Er schlägt Alarm, die Forschung, meint er zum Beispiel, kommt an Österreichs Universitäten viel zu kurz.
Es ist 12.37 Uhr, wir wechseln für einige Beiträge jetzt ins Ausland.
Den 40.
Jahrestag ihrer Unabhängigkeit vom britischen Reich haben die Inder gerade hinter sich, aber zum Feiern ist dem 800-Millionen-Volk nicht zumute.
Wird doch der Subkontinent von einer Naturkatastrophe heimgesucht.
Das Ausbleiben des Monsunregens bedroht Indien mit der größten Dürre dieses Jahrhunderts.
Erstmals seit dem Beginn der großen Agrarreform vor 20 Jahren hat man Angst vor einer großen Hungersnot.
Und während die Felder steinhart sind und das Vieh verdurstet, steigen die Lebensmittelpreise ins Unbezahlbare.
Premierminister Rajiv Gandhi hat inzwischen eine Auslandsreise abgesagt und auch seinen Minister aufgefordert, in Delhi zu bleiben, um Notstandsmaßnahmen einzuleiten, Heidi Duhmreicher berichtet.
New Delhi stöhnt unter dem heißesten Sommer seit 100 Jahren.
Seit Wochen liegt die Stadt unter einer Dunstglocke aus Wüstensand und Smog, das Thermometer sinkt auch bei Nacht nicht unter 41 Grad.
Haupttagesgespräch ist der längstfällige Monsunregen.
Doch der lässt weiter auf sich warten.
Von Hitze und Trockenheit in Indien besonders hart getroffen ist der Bundesstaat Tamil Nadu mit seinen 50 Millionen Einwohnern.
Hier waren schon in den letzten fünf Jahren die Monsunregen äußerst spärlich oder fielen überhaupt aus.
Besonders für die kleinen Reisbauern bedeutet das Ausfallen der Ernte eine Katastrophe.
Es leben ohnehin schon 50 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, die mit 80 Rupees pro Monat schon tief genug liegt.
Das sind umgerechnet 80 Schilling.
60 Prozent der Landwirtschaft von Tamil Nadu hängt vom Regen ab.
Aber wo um diese Jahreszeit junge Reispflanzen auf den Feldern unter Wasser stehen müssten, sieht man heuer kilometerweit nur ausgedauertes Land.
Die Bauern arbeiten zwar weiter an den Bewässerungsdämmen, um auf den erhofften Regen vorbereitet zu sein.
Aber es ist keine Wetteränderung in Sicht.
Dabei reicht schon in normalen Jahren der Ackerboden kaum fürs Überleben.
Der Pro-Kopf-Anteil an Ackerboden im Tamil Nadu ist mit nur 0,3 Hektar pro Person halb so groß wie im restlichen Indien.
Die Landarbeiter, die keinen eigenen Grund besitzen, sind noch schlechter dran als die Kleinbauern.
Schon in guten Jahren gibt es nur während fünf Monaten Arbeit in der Landwirtschaft, nämlich zur Regenzeit und bei der darauffolgenden Ernte.
Sieben Monate Arbeitslosigkeit sind normal.
Jetzt aber gibt es seit Jahren überhaupt keine Arbeit.
Die Folge ist eine verstärkte Abwanderung in die Stadt.
Und in der Bundeshauptstadt Madras lebt jetzt schon die Hälfte der Einwohner in Slums.
Die platzen durch den neuerlichen Zustrom aus allen Nähten.
Die Wasserversorgung ist auch in Madras nicht gewährleistet.
Wasser aus der kommunalen Wasserleitung gibt es nur stundenweise in den Morgen- und Abendstunden.
Für die dicht besiedelten Slums macht die Verwaltung allerdings Notprogramme.
Trinkwasser wird per Schiff aus dem Norden des Landes her transportiert, auf Lastwagen umgeladen und an Verteilstellen gebracht.
In einer spektakulären Aktion ließ die Verwaltung 150.000 Wasserkübel an die untersten sozialen Schichten verteilen, mit denen sie nun das Wasser in ihre Hütten schleppen können.
Besonders bedauerlich, dass diese Sofortmaßnahmen das Budget schwer belasten und notwendige langfristige Maßnahmen zur Erhebung des Lebensstandards wieder einmal auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurden.
Dürre in Indien und katastrophale Kälte in Skandinavien.
Dort gibt es heuer zum Teil gar keine Ernte, weil der Sommer so frostig war, dass die Böden gar nicht genug auftauten.
Ein Sommer des Missvergnügens also in Schweden und Finnland, Günther Grafenberger berichtet.
Die finnische Landwirtschaft spricht von einer Jahrhundertkatastrophe.
In Nordfinland wurden dieser Tage im schönen Monat August sieben Grad minus gemessen, in Mittelostfinland minus vier Grad und eben solche Hiobsbotschaften kommen aus Nordschweden.
Was das bedeutet, kann sich auch jeder ausmalen, der nichts von Landwirtschaft und Ernte versteht.
Die Getreide- und Kartoffelernte im nördlichen Skandinavien sind so gut wie vernichtet und ebenso die Waldbeeren, die in Skandinavien eine viel bedeutendere Rolle spielen als in Mitteleuropa.
Die finnische Landwirtschaft beziffert die Verluste noch vor Beginn der Ernte auf mehrere Milliarden Finnmark.
Nicht ganz so schlimm ist es in Nordschweden, aber schlimm genug.
Die Kartoffelernte dürfte dort ebenso wie bei den Erdbeeren um 70 Prozent niedriger liegen als normal.
So erstaunlich es klingen mag, die Erdbeerernte hat in Nordschweden erst begonnen, während sie in Süd- und Mittelschweden bereits vorbei ist.
Aber Schweden ist ein lang gestrecktes Land von der Entfernung Hamburg-Sizilien.
Für ganz Schweden als Durchschnitt wird mit einer 30% geringeren Kartoffelernte gerechnet und Schweden wird die fehlenden 30% wahrscheinlich importieren müssen.
Nicht nur der regenreiche Sommer ist an dieser Erntekatastrophe schuld.
Der herannahende Winter hat sich früher bemerkbar gemacht als sonst üblich, siehe die Minus-7-Grade Nordfinland.
Und was die Hiobsbotschaft noch verschlimmert, ist die Tatsache, dass der Frost vom vorigen Winter im nördlichsten Skandinavien noch nicht einmal aufgetaut ist.
Das schwedische Fernsehen zeigte einen Film über das Waldsterben in Nordschweden, das dieses Mal jedoch nicht durch Industrie- oder Autoabgase verursacht worden ist, sondern einzig dadurch, dass der Frost vom vorigen Winter noch immer im Boden sitzt.
Man brauchte nur einen Spaten tief zu graben und schon stieß man auf gefrorenen Humus.
Die Bäume sind also in diesem Sommer erfroren.
Meilenweit waren Laub und Nadeln braun, ein Waldsterben von viel umfassenderem Ausmaß als etwa aufgrund von Schwefelabgasen, wie ein Fernsehfilm bewies, der vom Hubschrauber aus gemacht worden war.
Mit diesem Fazit in der Hand meldeten sich im Fernsehen Forscher und Meteorologen zu Wort, die den Beginn einer neuen Eiszeit in Skandinavien voraussagten und anhand von Diagrammen und Kurven zu beweisen versuchten, dass die sommerlichen Perioden in den 40er und 50er Jahren ihren Höhepunkt überschritten haben und wir uns auf dem Weg hinab in den Keller befinden wie vor 20.000 Jahren.
Damals bedeckten riesige Eislager Skandinavien und als sie sich vor der sich anbahnenden Wärmeperiode zurückzogen, hinterließen sie eine Pfütze, die sich Ostsee nennt.
Es ist vielleicht gut, sich allmählich einen Pelzmantel und Fausthandschuhe zusätzlich anzuschaffen oder lange Unterhosen, selbst wenn 20.000 Jahre eine lange Zeit zu sein scheinen.
Günther Grafenberger hat berichtet, Arige gehält ihr also in Skandinavien.
Da denkt man sich, was ist da schon unser verregneter August dagegen.
Für Österreicher ist die Grenze zu unserem östlichen Nachbarland Ungarn kein ernsthaftes Reisehindernis mehr.
Die Visumpflicht und der Zwangsumtausch sind seit vielen Jahren abgeschafft.
Der Kurzabstecher nach Oedenburg oder zum Platensee gehört schon zum Alltag vieler Ostösterreicher, ganz zu schweigen vom Ausflug nach Budapest.
Für Ungarn in umgekehrter Richtung ist das Reisen zwar auch einfacher geworden, aber noch keinesfalls problemlos.
Ab dem nächsten Jahr soll aber die Möglichkeit zu Westreisen für ungarische Staatsbürger weiter liberalisiert werden, berichtet uns Karl Stiepschitz.
Wenn ein ungarischer Staatsbürger heute ins westliche Ausland reisen will, dann muss er zuallererst den ungarischen Amtsschimmel besteigen.
Der Reisepass muss bei einer staatlichen Stelle abgegeben werden.
Hat das Innenministerium keinen Einwand, dann darf der Antragsteller für die Dauer eines Monats die Westgrenze passieren.
Alle drei Jahre dürfen die Ungarn auf diese Weise in den Westen.
Wer von Verwandten und Bekannten offiziell eingeladen wird, der kann jedes Jahr in die kapitalistischen Staaten fahren.
Ausgenommen von dieser Regelung sind Armeeangehörige, Angestellte des Innenministeriums und andere offizielle Geheimnisträger.
Knapp eine halbe Million Ungarn besucht jährlich westeuropäische Staaten.
Der überwiegende Teil aber bleibt zu Hause, weil er sich die Reisen nicht leisten kann.
Eine weitere Einschränkung bedeuten die Devisengesetze des Landes, die das Einwechseln eines bestimmten Geldbetrages nur alle drei Jahre erlauben.
Die nunmehr in Aussicht gestellte Lockerung der Passbestimmungen mit 1.
Jänner 1988 folgt dem jugoslawischen Beispiel.
Die meisten jugoslawischen Staatsbürger, politisch missliebige Personen ausgenommen, können im Prinzip frei ein- und ausreisen.
Das jugoslawische Beispiel lockt die ungarische Regierung umso mehr, als die liberalen Passgesetze im südslawischen Staat nicht zu einer Auflockerung des politischen Systems geführt haben.
Die neu gewonnene Reisefreiheit der Ungarn könnte durch mehrere Faktoren eingeschränkt werden.
Zum ersten ist da die chronische Devisenknappheit des Landes.
Der ungarische Ministerpräsident Karol Gros sprach gestern in einem Zeitungsinterview erstmals das Wort Wirtschaftskrise aus.
Gros gestand ein, dass die Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre, die ständige Kreditaufnahme im Westen und die Forcierung des Konsums zu kaum noch bewältigbaren Problemen geführt hätte.
Das offene Eingeständnis des neuen ungarischen Ministerpräsidenten stellt auch die internationale Zahlungsfähigkeit des Landes in Frage.
Eine zweite Einschränkung der ungarischen Reiselust bedeuten die Visa-Gesetze der EEG-Staaten.
Denn nur mit Österreich und Finnland hat der ungarische Staat den Visumzwang bisher aufgehoben.
Die Bundesrepublik Deutschland, die dies ebenfalls gern tun würde, ist durch ihre Mitgliedschaft in den europäischen Gemeinschaften gebunden.
Frankreich, die Benelux-Staaten und die Bundesrepublik Deutschland haben vertragliche Absprachen getroffen, Reisebestimmungen einheitlich zur Hand haben.
Der eiserne Vorhang, der die Ungarn immer noch von ihren österreichischen Nachbarn trennt, wird durch die in Aussicht gestellte Reisefreiheit der Mayanen um ein großes Rostloch weitmaschiger gemacht.
Aber die ungarische Westgrenze muss weiterhin bewacht werden, da die Ausreisepolitik der kommunistischen Staaten so gut wie gar nicht koordiniert ist.
Die Fluchtwege ostdeutscher, rumänischer, sowjetischer und tschechischer Staatsbürger führen immer öfter über die Volksrepublik Ungarn.
Karl Stipschitz hat berichtet, es war vor einer Minute dreiviertel eins und jetzt gibt es in diesem Mittagsschanal, das bis 13 Uhr dauert, noch zwei Kulturbeiträge und beide haben einen Übertitel, es geht um Tanz.
Im Raimund Theater in Wien fand heute Vormittag anlässlich des Probenbeginns von der Chorus Line eine Pressekonferenz statt, bei der der Generalintendant der Vereinigten Bühnen, Vince Peterweg, die Regisseurin der Aufführung, Bayork Lee, den Übersetzer Michael Kunze und Albin Konopka, der die musikalische Einstudierung besorgte, vorgestellt hat.
Chorus Line ist ja das erfolgreichste Broadway Musical aller Zeiten.
Die Uraufführung fand 1975 statt.
Seit dieser Zeit läuft die Aufführung ohne Unterbrechung.
Und so hat man vor wenigen Wochen am Broadway die 5000.
Vorstellung feiern können.
Malte Gehlert hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Die Chorus-Line ist untrennbar mit dem Namen des vor kurzem verstorbenen amerikanischen Choreografen Michael Bennett verbunden, der seinem Zusammentreffen von Broadway-Tänzern den wohl größten Musical-Erfolg aller Zeiten gemacht hat.
Obwohl er zunächst nie daran gedacht hatte, dieses Treffen theatralisch auszuwerten.
Bayork Lee, die Regisseurin, die bereits bei der Uraufführung mitgewirkt hat und die auch mit Michael Bennett befreundet war...
1973-74 herrschte an Broadway ein ziemlicher Engpass.
Es gab keine freien Stellen für Tänzer.
Die Produzenten reduzierten ihre Aufführungen und stellten nur noch Sänger ein, so dass viele Tänzer ohne Job blieben.
In dieser Zeit begann gerade der Choreograf Michael Bennett sich einen Namen zu machen.
Und eine Gruppe arbeitsloser Tänzer, die ihre Situation ändern wollten, schlossen sich mit ihm zusammen.
Es kam zu den berühmten Tape Sessions, also Tonbandsitzungen.
Wir hatten zwei davon und jede dauerte zwölf Stunden.
Mit Unterstützung von Joseph Papp, dem Leiter des New York Shakespeare Festivals, veranstaltete Michael Bennett dann zwei Workshops.
Der Komponist Marvin Heimlisch und der Liedtexter Ed Cleveland stießen ebenfalls zur Truppe und so entstand ein Musical, besser ein Stück mit Musik, das einen veritablen Seelenstrip, die es von Broadway-Tänzern zum Inhalt hat.
Von Gruppentänzern, die über ihr Leben, über ihre Hoffnungen, Ängste und Frustrationen sprechen.
A Chorus Line wurde zum Markstein in der Geschichte des Musicals, weil es erstmals von allen Mitwirkenden verlangte, in drei Sparten des Theaters erstklassig zu sein.
In Gesang, Spiel und Tanz.
Der Pulitzerpreis, der Preis der New Yorker Theaterkritik und die Auszeichnung Bestes Musical waren die Folge.
Zahlreiche Inszenierungen nach Michael Bennets Original folgten und auch in Wien wird man die Originalinszenierung sehen.
Allerdings vorwiegend mit Darstellern aus dem deutschen Sprachraum.
Peter Weck,
Die Schwierigkeit zum Beispiel bei der Besetzung von diesem Stück war, dass man nicht wie bei Ketz sich auf Künstler im Ausland verlassen konnte, denn bei Ketz wird ja der Text gesungen, das kann man phonetisch erlernen, also das sind verschiedene Dinge, die ein bisschen, sagen wir, nicht so im Vordergrund stehen.
Aber bei diesem Stück ist es natürlich so, dass sehr viel Dialog ist.
Und dieser Dialog muss von Künstlern gesprochen werden, die einwandfrei Deutsch sprechen.
Also wenn jetzt hier in New York erwähnt wurde, dann sind drei Personen, die zwar in New York leben, aber deutsche Abstammung sind.
Singular sensation, every little step she takes.
Michael Kunze, er hat auch schon Katz übersetzt, war für die Übertragung von A Chorus Line verantwortlich.
Er hat in langen Gesprächen mit Bayeux-Guy versucht, dem Hintergrund der den Figuren zugrunde liegenden Originale nachzuspüren und dies dann im Deutschen nachzuvollziehen.
Ich habe verschiedenen Personen verschiedene Sprachen gegeben.
Das heißt, ich habe versucht, auf den sozialen Hintergrund zu gehen.
Natürlich nicht in der Form, dass man ein Slang anwendet, wie das die Amerikaner machen konnten, sondern in der Form, dass es eben einen gewissen begrenzten Wortschatz gibt für jemand, der von unten kommt und jemand, der aus einer
reichen Vorstadtfamilie kommt, der einen ganz anderen Wortschatz hat."
Ecolas Line ist übrigens bis Weihnachten bereits zu 80 Prozent ausgebucht, obwohl der Kartenvorverkauf erst seit Anfang Juni läuft.
Dennoch plant Peter Weck, so wie angekündigt, im September kommenden Jahres Les Miserables herauszubringen.
Walter Gellert hat berichtet und wir wechseln jetzt aus Wien westwärts nach Salzburg.
Allmählich gehen die Festspiele zu Ende und zwar mit Ballett.
Als eine der letzten Festspielpremieren gastiert ab heute das renommierte Dance Theater of Haarlem für insgesamt fünf Vorstellungen im kleinen Festspielhaus bzw.
in der Felsenreitschule.
Der Tänzer Arthur Mitchell hatte das Ensemble vor 19 Jahren gegründet, weil er die schwarzen Kinder aus Haarlem mit der für sie exotischen Kunstform Ballett vertraut machen wollte.
Inzwischen ist aus Mitchells Initiative eine Schule mit 500 Schülern und eine Tanzkompanie geworden, deren 50 Mitglieder jährlich 25 Wochen auf Tournee sind.
Aus Salzburg-Berderfohn von Maria Reinhofer.
Für den Gründer des Dance Theater Haarlem ist das Gastspiel in Salzburg fast so etwas wie eine Heimkehr.
Er trat hier schon 1965 auf, damals noch als Mitglied des New York City Ballet.
Wenige Jahre später, als er in Brasilien eine Ballettkompanie aufbauen sollte, wurde er animiert, in der engsten Heimat etwas für die klassische Ballettausbildung zu tun.
Ich bin selbst in Harlem geboren und komme aus einer sehr armen Familie und ich hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen.
So habe ich in Harlem in einer Garage mit zwei Tänzern begonnen, 30 schwarze Kinder klassisches Ballett zu lehren.
Aus den Kindern von damals sind einige Tänzer der Kompanie hervorgegangen, darunter die Prima-Ballerina Virginia Johnson.
Innerhalb von sechs Monaten hatte Mitchell 800 Kinder, die Tanz studieren wollten.
Unter ihnen Virginia Johnson, die bereits eine Ausbildung hatte, jedoch als Schwarze damals noch in keiner klassischen Kompanie Aufnahme fand.
Ich war etwa drei Monate in New York, als man mir von Arthur Mitchells Ballettunterricht in Harlem erzählte und so ging ich dorthin.
Wie Sie sehen, ist er eine sehr dynamische Persönlichkeit und der Unterricht bei ihm äußerst aufregend.
Als er mich dann fragte, ob ich in der Kompanie bleiben wollte, hatte ich mich zu entscheiden, ob ich am College bleiben und eine Intellektuelle oder Ballerina werden wollte.
Ich habe mich für den Tanz entschieden.
oder ob ich eine Ballerina werde oder ob ich tanzen werde.
Aus Arthur Mitchells Idee, die anfangs für völlig verrückt gehalten wurde, hat sich innerhalb von 19 Jahren eine weltberühmte Truppe etabliert, die seit 1971 auch eine eigene Heimstätte in Haarlem besitzt.
Aber Mitchells Anliegen geht weit über die Tanzausbildung hinaus.
Seine Schüler, zum Teil immer noch die Straßenkinder aus dem Armenviertel, lernen auch, sich zu benehmen, sich zu kleiden und das Tanztheater zu managen.
Denn sie sollen auf den vielen Gastspielreisen kulturelle Botschafter ihres Landes sein.
Arthur Mitchell.
Das Wichtigste und warum ich so dafür plädiere, dass jeder sich mit Kunst, speziell mit Tanz beschäftigen sollte, ist, dass man lernt, nur so viel herauszubekommen, wie man hinein investiert.
Wir wollen daher nicht nur gute Tänzer, sondern bessere Menschen erziehen.
Das ist das Wichtigste und einer der Gründe, warum wir in Haarlem bleiben.
Jeder kennt die negativen Dinge, die aus Haarlem kommen.
Wir wollen zeigen, dass es auch dort Positives gibt.
In der rund 50 Mitglieder aus 31 Ländern zählenden Gruppe gibt es inzwischen nicht nur Schwarze und es gibt keine Stars.
Nach Salzburg kommt die Truppe mit zwei Programmen.
Zunächst heute Abend das abstrakte Allegro Brillante, eine Balanchine Choreografie nach Tchaikovsky und Giselle in der traditionellen Choreografie von Marius Petipa.
Giselle gehört zu den zwei, drei großen Klassikern unserer Zeit.
Wenn man mir vor zehn Jahren Giselle angeboten hätte, hätte ich noch abgelehnt, aber dann habe ich versucht aus dem Stoff etwas eigenes zu machen.
Musik und Choreografie sind gleich geblieben, aber wir haben die Handlung nach Louisiana verlegt.
Das Bühnenbild ist so atemberaubend romantisch, dass selbst ich mich in diese Atmosphäre verliebt habe.
Wir haben es in Louisiana eingestellt.
Und es ist so... Wenn du das Set siehst, ist es atemberaubend.
Es hat den vollen Mond, die spanische Moschee... Es ist so romantisch.
Und wie ich immer sage, waren wir dort auf Tour und ich habe gesagt, selbst ich könnte mich in diese Atmosphäre lieben.
Eine zweite Kostprobe aus dem weitgefächerten Repertoire des Dance Theatre Haarlem gibt der zweite Abend mit dem neoklassizistischen Ballett Footprints Dressed in Red, Equus nach Peter Schäffers Theaterstück und Stravinsky's Feuervogel.
Das soziale Anliegen der Kompanie, die sich überall bemüht, auch Kindern, Behinderten und Unterprivilegierten gratis Zugang zum Ballett zu verschaffen, wird sich bei den Salzburger Festspielen jedoch kaum verwirklichen lassen.
Maria Renhofer war das mit einem Festspielbericht aus Salzburg.
Und einiges von dem, was Sie in diesem Mittagsschanal gehört haben, hören Sie jetzt noch einmal in Kurzform.
Österreich.
Die Laudaer Luftfahrtgesellschaft wird ab Mai kommenden Jahres auch Linienflüge durchführen können.
Die politische Entscheidung ist in der vergangenen Woche in Gesprächen zwischen Bundeskanzler Frenitzki und Verkehrsminister Streicher gefallen.
Im Verkehrsministerium wurde nun die zuständige Abteilung beauftragt, einen entsprechenden Bescheid auszufertigen.
Die ÖVP-Abgeordneten Taus und Schüssel nahmen heute zu Budget- und Steuerfragen Stellung.
Für Taus ist das Budget des kommenden Jahres ein wichtiger Prüfstein dafür, ob eine Budgetkonsolidierung gelingen werde.
Schüssel wies darauf hin, dass Hauptzweck der Steuerreform nicht Mittel für das Budget, sondern eine Verbesserung des Steuerklimas seien.
Auch die Freiheitliche Partei tritt nun dafür ein, zur Untersuchung der Vorgänge im Bundespräsidentenwahlkampf einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einzusetzen.
Dies wäre gut für die Politik in Österreich und auch für das Ansehen des Landes im Ausland, sagte FPÖ-Chef Haider.
Die FPÖ will den Vorsitzenden stellen.
Der republikanische Klub Neues Österreich, der sich bereits mehrmals gegen Bundespräsident Waldheim geäußert hat, übte heute harte Kritik an dem Weißbuch über die Kriegsvergangenheit von Waldheim.
Ein Sprecher nannte es einen Skandal, dass dieses Weißbuch auf Kosten der Steuerzahler und in englischer Sprache publiziert worden sei.
Der zweite Skandal sei die Tatsache, dass die Historikerkommission nicht autonom über ihre Zusammensetzung entscheiden könne.
Zum Vorschlag von Gesundheitsminister Löschnack, Spitalspatienten sollten einen Verpflegungskostenbeitrag leisten, liegt eine grundsätzlich positive Stellungnahme der Bundeswirtschaftskammer vor.
Die Fraktion Christlicher Gewerkschafter dagegen spricht von einem Rückschritt gerade für jene Menschen, die ohnehin Belastungen zu tragen haben.
Die sozialistische Jugend der Steiermark verurteilt den Vorstoß.
In Salzburg ist heute ein Vermögensvertrag zwischen Österreich und der Deutschen Demokratischen Republik unterzeichnet worden.
Durch die Übernahme von Vermögen österreichischer Staatsbürger oder juristischer Personen in staatliche DDR-Verwaltung sind Ansprüche entstanden.
Der jetzt unterzeichnete Vertrag regelt sie.
Bundeskanzler Franitzski ist zu einem offiziellen Besuch in die DDR eingeladen worden.
In Salzburg treffen heute Spitzenpolitiker der SPÖ und der deutschen Sozialdemokraten zusammen.
Eines der Themen des Gesprächs dürfte die umstrittene Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf sein.
Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend meist sonnig, Nachmittagstemperaturen heute 24 bis 28, im Westen bis zu 30 Grad.
Das war ein Freitag-Mittagschanal.
Es ist gleich 13 Uhr.
Das Mittagsteam verabschiedet sich und wünscht allen Hörern ein angenehmes Wochenende.
Einblendung: Gründer Mitchell, Primaballerina Johnson
Mitwirkende:
Rennhofer, Maria [Gestaltung]
, Mitchell, Arthur [Interviewte/r]
, Johnson, Virginia [Interviewte/r]
Datum:
1987.08.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten