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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Schönen Tag wünsche ich zum Montag-Mittag-Journal.
Begrüßt Sie Louis Glück.
Und das sind einige der Themen dieser Informationsstunde.
Zweiter Tag des Moskauer Gipfels.
SPÖ-Club-Chef Fischer zur Pensionsreform.
Morgen gibt es ja einen Gipfel zu diesem Thema.
Verkehrsminister Streicher will mehr Rechte für die Radfahrer.
Gesundheitsminister Löschnacks Bestandsaufnahme der österreichischen Aids-Politik.
Die Volkspartei diskutiert wirtschaftspolitische Leitlinien.
Vorschau auf den Prozess gegen Wagner-Attentäter Rieser, der am Mittwoch in Klagenfurt beginnt.
Anhaltende antiösterreichische Proteste im griechischen Teil Zyperns.
Deutschlands Fluglotsen prophezeien ein sommerliches Luftchaos und Österreichs Museen als Tourismusattraktion.
Das ist dann gegen Ende dieser Sendung.
Das Kulturthema.
Wir beginnen wie immer mit einem Nachrichtenüberblick, zusammengestellt hat ihn heute Elisabeth Mahlers und präsentiert wird er Ihnen von Wolfgang Riemerschmidt.
Sowjetunion.
Am zweiten Tag des Gipfeltreffens in Moskau sind Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow heute Vormittag zu Abrüstungsgesprächen zusammengekommen.
Der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, Redmond, sagte unmittelbar vor dem Treffen, Reagan und Gorbatschow würden voraussichtlich eine Vereinbarung über ein Experiment zur gemeinsamen Überwachung unterirdischer Atomtests treffen.
Redmond hält auch einen Vertragsabschluss über die Vorausinformation von Tests mit Landstreckenraketen für möglich.
Von amerikanischer Seite ist man zuversichtlich, dass während des Gipfeltreffens Fortschritte im Bereich der strategischen Waffen erzielt werden.
Die sowjetischen Behörden setzen anlässlich des Moskauer Gipfeltreffens Signale für eine liberale Medienpolitik.
Der Regimekritiker und Chefredakteur der oppositionellen Zeitschrift Glasnost, Sergej Grigoryans, dürfte live aus Moskau im amerikanischen Fernsehsender CBS sprechen.
In einem Interview betonte Grigoryans, die sowjetische Presse unterliege zwar nach wie vor der Zensur, habe sich aber gebessert.
Die beiden neu gewählten Parteichefs von Armenien und Aserbaidschan sind erstmals zu Gesprächen über die zunehmenden nationalistischen Protestbewegungen zusammengetroffen.
Die Nachrichtenagentur TASS nannte keine näheren Einzelheiten über das Treffen.
Sie berichteten nur allgemein über den Versuch der beiden Sowjetrepubliken, ihre wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu verbessern.
Anlass für die Protestaktionen der armenischen Bevölkerung ist die Forderung nach einer Wiederangliederung der autonomen Region Bergkarabach an Armenien.
Jugoslawien
Im Mittelpunkt des heute fortgesetzten Sonderparteitages der jugoslawischen Kommunisten in Belgrad steht die jüngste Wirtschaftskrise.
Die Delegierten erörtern in der Krisensitzung der Partei Maßnahmen zur Bewältigung der gegenwärtigen Wirtschaftsprobleme.
Gestern standen Korruption und parteiinterne Fragen zur Debatte.
Zwischen Belgrad und Bar an der Adria sind heute früh zwei Züge frontal zusammengestoßen.
Dabei wurden drei Personen getötet.
Drei mit Öl beladene Waggons waren explodiert.
Der Brand konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden.
Die Ursache des Unglücks ist noch unbekannt.
Österreich
Der Vizepräsident der sandinistischen Regierung in Nicaragua, Sergio Ramírez, ist mit dem diesjährigen Bruno Kreisky-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet worden.
Der Politiker und Schriftsteller Ramírez rief 1977 die Bevölkerung zum Sturz von Diktator Somoza auf.
Unter den elf weiteren Preisträgern sind die pakistanische Oppositionsführerin Benazir Bhutto, der Erzbischof von Saul und eine salvadorianische Gewerkschaftsbewegung.
Die Kreisgestiftung für Menschenrechte wurde vor zwölf Jahren auf Initiative des Österreichischen Gewerkschaftsbundes gegründet.
SPÖ-Clubobmann Fischer hat sich dafür eingesetzt, das Pensionssystem zu vereinheitlichen.
Fischer sagte, krasse Unterschiede zwischen den Pensionen öffentlich Bediensteter und Pensionen nach dem allgemeinen Sozialversicherungsgesetz seien nicht vertretbar.
Mit einem Beibehalten der momentanen Situation hätte niemand Freude, betonte Fischer.
Die notwendigen Vereinheitlichungen führten aber dazu, dass der beabsichtigte Termin 1.
Juli für die Pensionsreform nicht eingehalten werden könne.
Als realistisch nannte Fischer den 1.
Jänner 1989.
Zu den Ruhensbestimmungen bemerkte er, diese sollten das Pensionssystem gerechter machen und das Ansteigen der Bundeszuschüsse begrenzen.
Die Arbeitsgemeinschaft freiheitlicher Arbeitnehmer hat ein eigenes Modell zu einer grundlegenden Änderung des Pensionssystems präsentiert.
Demnach soll die Pension aus drei Teilen bestehen.
Einer Grundversorgung von etwa 6000 Schilling monatlich für alle Bürger,
einer betrieblichen Versorgung aus den Mitteln der Arbeitnehmerbeiträge und einer Eigenvorsorge.
Beim Handelsgericht Wien findet heute eine Ausgleichstagsatzung für die Stölzle-Kristallgäse-MPH statt.
Nach Mitteilung des Kreditschutzverbandes von 1870 beträgt die Überschuldung des Unternehmens ca.
220 Millionen Schilling.
Den Gläubigern sollen Rückzahlungen in Höhe von 40% der ausständigen Beträge angeboten werden.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen aufgelockert bewölkt, sonst vielfach stark bewölkt.
Örtliche Regenschauer.
Westwind.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 22 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 7 bis 12 Grad.
Die Aussichten für morgen Dienstag.
Überwiegend stark bewölkt und gebietsweise Regen.
Westwind.
Frühtemperaturen 7 bis 12 Grad.
Tageshöchstwerte 15 bis 19 Grad.
Die Vorschau auf Übermorgen, Mittwoch.
Weiterhin starke Bewölkung und strichweise Regen.
Relativ kühl.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt leichter Regenschauer, 14 Grad, Westwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 17 Grad, St.
Pölten stark bewölkt 15, Linz stark bewölkt 14 Grad, Salzburg heiter 15, Innsbruck wolkig 14 Grad,
Die Messwerte aus Bregenz sind nicht eingelangt.
Graz stark bewölkt 17 Grad und Klagenfurt stark bewölkt 18 Grad.
12.07 Uhr, das waren die Nachrichten und das Wetter und unser erstes Beitragsstichwort, das ist natürlich Ron und Mike.
Der vierte Gipfel Reagan und Gorbatschow wird heute im Kreml mit dem zweiten Gespräch zwischen dem US-Präsidenten und dem sowjetischen KP-Chef fortgesetzt.
Reagan wird heute außerdem Regimekritiker treffen, ein Kloster besuchen und am Abend gibt es dann ein großes Staatsbankett.
Die wichtigsten Themen bisher, Rüstungskontrolle und Menschenrechte.
Wichtigste Erkenntnis bisher, das Klima ist gut.
Die Supermächte-Vormänner führen einen umfassenden, offenen und offenbar konstruktiven Dialog.
Was bisher herausgekommen ist, weiß man allerdings noch nicht so genau.
Roland Machatschke aus Moskau.
Gestern war es ein Gespräch unter vier Augen, nur in Anwesenheit der Dolmetscher.
Heute trafen Präsident Reagan und Generalsekretär Gorbatschow in Begleitung ihrer Delegationen zusammen.
Am langen Konferenztisch im Kathrinensaal des großen Kremlpalastes saßen also auch die Außenminister, die Verteidigungsminister und die wichtigsten Berater und Experten beider Seiten einander gegenüber.
Zu Beginn gab es den üblichen Termin für die Kameras und wie schon gewohnt zugeworfene Fragen.
Stört es Sie, dass Präsident Reagan heute mit Dissidenten zusammenkommt, wurde Gorbatschow gefragt.
Jetzt haben wir unser Treffen", betonte der sowjetische Parteichef und sagte dann weiter.
Gestern habe ich dem Präsidenten vorgeschlagen, das Thema der Menschenrechte gründlich zu besprechen.
Ich habe den Eindruck, dass keine der beiden Seiten Klarheit über die Situation im jeweils anderen Land hat.
Ich habe vorgeschlagen, dass unsere Parlamente etwas arrangieren, vielleicht eine Art Seminar, bei dem die unterschiedlichen Einschätzungen diskutiert werden können.
Ich halte das für einen guten Vorschlag", sagte Gorbatschow.
Warum Präsident Reagan's Berater diese improvisierten Pressetermine fürchten, wurde heute im Kreml wieder einmal klar.
Zunächst antwortete Reagan auf die Frage, ob er nicht den Fehler mache, Menschenrechtsfortschritte in der Sowjetunion nicht entsprechend anzuerkennen.
Ich weiß, dass es Fortschritte gibt.
Zum Treffen mit den Dissidenten möchte ich sagen, dass ich das vielleicht deshalb in meinem Programm habe, damit ich mich wie zu Hause fühle.
Auf die Nachstoßfrage, was meinen Sie damit, passierte Reagan ein sprachlicher Lapsus.
Auch zu Hause treffe ich dann und wann mit ziemlich unangenehmen Menschen zusammen.
Rather disagreeable people im amerikanischen Original.
To disagree, das Zeitwort, bedeutet so viel wie anderer Meinung sein, nicht übereinstimmen.
Passt also auf Dissidenten.
Während das daraus gebildete Eigenschaftswort eindeutig so viel wie unangenehm, ungut bedeutet.
Daher auch die etwas ungläubige Reporterfrage.
Sind Dissidenten disagreeable, Sir?
Und Reagan darauf etwas verwirrt?
Nein, das meine ich nicht.
Das wissen Sie doch.
Über den Verlauf der heutigen zweiten Gesprächsrunde, die beträchtlich länger als die veranschlagten eineinhalb Stunden gedauert hat, wird man erst im Verlauf des Nachmittags in Pressekonferenzen der beiden Seiten etwas erfahren.
Am Nachmittag wird Reagan zuerst das Danilov-Kloster besuchen und dort mit Vertretern der russisch-orthodoxen Kirche sprechen.
Ob der Patriarch von Moskau dabei sein wird, ist derzeit noch unbekannt.
Später wird er im Spaso-Haus seiner Moskauer Residenz eine Gruppe von Dissidenten empfangen.
Auch hier weiß man über die Zusammensetzung praktisch nichts.
Der Tag klingt aus mit einem Staatsbankett im Spiegelsaal des Kreml-Palastes.
Aus der sowjetischen Hauptstadt hat Roland Marchatschke berichtet und ein Hinweis noch die nächsten Gipfelberichte im Hörfunk um 17 Uhr und um 18 Uhr und im Fernsehen ab 17 Uhr die Übertragung dieses angesprochenen großen Banketts.
Die antiösterreichischen Proteste im türkischen Teil Zyperns dauern an.
Gestern demonstrierten hunderte Türken in Famagusta gegen die österreichische UNO-Truppe.
Eine Woche nach dem Tod des türkischen Untergrundführers Kafar, der einen österreichischen Leutnant angegriffen und von dem erschossen worden war, ist es am vergangenen Wochenende erneut zu einem blutigen Zwischenfall gekommen, bei dem ein Türke und ein Inselgrieche ums Leben kamen.
Der Türke hatte den Vorfall provoziert.
Ferdinand Hennebichler berichtet.
Marionette der Griechen, ein Ende mit den Morden.
Mit Transparenten dieser Art zogen gestern etwa 600 Inseltürken in einem Protestmarsch gegen das Camp Erzherzog Leopold der österreichischen UNO-Truppen bei Famagusta im türkisch besetzten Norden Zyperns.
Die Demonstration verlief friedlich, aber höchst emotionell.
Die Manifestanten legten einen schwarzen Trauerkranz vor den Österreichern nieder und überreichten eine Protestnote.
Darin machten sie die österreichischen Blauhelme neuerlich für die Erschießung des türkischen Herzen Kafa bei Pühler verantwortlich und beschuldigen die UNO-Friedenstruppen, ihre Glaubwürdigkeit und ihre Neutralität auf Zypern verloren zu haben.
Aufgebrachte Insel Türken verbrannten auch demonstrativ eine Strohpuppe, die den Oberbefehlshaber der UNO-Truppen auf Zypern, den österreichischen Generalmajor Günther Kreindl, symbolisieren sollte.
In einer Pressekonferenz in Nikosia schoss sich dann der Sprecher der Insel Türken für Äußeres und Verteidigung, Kenan Atakol, weiter auf die Österreicher ein.
Er warf ihnen vor, durch Nachlässigkeit das Eindringen eines türkischen Soldaten in das Dorf Atiyenu nicht verhindert und dann illegal die Nationalgarde der Insel Griechen an den Tatort geholt zu haben.
Damit sei der militärische Status quo in der UNO-Pufferzone verletzt worden.
Die griechische Nationalgarde habe dann den Türken besonders brutal erschossen.
Auch die Presse der Inseltürken macht derzeit mit Nachdruck Anti-Österreich-Stimmung.
Sie wirft Österreich vor allem vor, seine Neutralität durch Waffenverkäufe an die Insel Griechen auf Zypern verloren zu haben.
Die Blätter behaupten, Österreich habe den Insel Griechen Truppentransporter und Sturmgewehre geliefert und auch den Verkauf der griechischen Version des Saurer Schützenpanzers
einen sogenannten Leonidas an den griechischen Süden zugelassen zu haben.
Die Österreicher seien damit zu den Waffenbrüdern der Insel Griechen geworden.
Die Bundesregierung in Wien hat derartige Meldungen bereits in der Vergangenheit mehrfach als haltlos und falsch zurückgewiesen.
Die Insel Türken halten Österreich nun aber selbst Kurt Weinheim vor und unterstellen, ein Volk, das einen Mann mit einer behaupteten belasteten Vergangenheit wie Kurt Weinheim an der Spitze des Staates habe,
sei in der Welt als Friedensstreitmacht ein für alle Mal disqualifiziert.
Die Angriffe der Insel Türken gegen Österreich haben damit, den bisher absoluten Höhepunkt erreicht, eine Entspannung der Lage.
Anhaltend antiösterreichische Stimmung also im türkischen Teil der Mittelmeerinsel Zypern.
Ferdinand Hennerbichler hat von dort berichtet und wir kommen eine Minute vor Viertel eins vorerst einmal ins Inland mit der Berichterstattung.
Die Debatte um die Pensionsreform geht weiter und in beiden Großparteien differieren die Positionen in wichtigen Fragen nach wie vor.
So stellte sich in der SPÖ Wiens Bürgermeister Zilk mit dem Abschaffen der Ruhensbestimmungen für Landesbeamte in Gegensatz zu Sozialminister Dallinger und zur Gewerkschaft, die sich ein künftiges Pensionsrecht ohne Einschränkungen des Zusatzverdienstes nicht vorstellen können.
Die ÖVP wieder ist einheitlich für die generelle Aufhebung dieser Ruhensbestimmungen,
Parteiinternen Widerstand gibt es aber von Seiten der Beamten und der Frauen gegen geplante Verstechterungen in diesen Bereichen.
Für morgen hat Bundeskanzler Fronitzki einen koalitionären Pensionsgipfel angesetzt, bei dem es auch um die Pensionsprivilegien der Eisenbahner gehen dürfte.
Die Ausgangsposition der SPÖ beschrieb heute Parlamentsklubobmann Heinz Fischer.
Fritz Pesata war dabei.
SPÖ-Klub-Chef Heinz Fischer ist durchaus zuversichtlich, dass die Große Koalition den möglichen Stolperstein Pensionsreformen aus dem Weg räumen wird.
Auch wenn es rein technisch nicht mehr möglich sein soll, die Reform mit 1.
Juli zu beschließen, glaubt der SPÖ-Spitzenpolitiker dennoch, dass die Koalition Lösungen finden wird, die sowohl mehr Gerechtigkeit für alle als auch Schonung für das Budget bedeuten.
den derzeitigen Zustand bei den Ruhensbestimmungen, wonach im ASVG-Bereich solche gelten, nicht jedoch im Bundesdienst nach dem VGH-Urteil, keine auch im Bundesland Wien für die Gemeindebediensteten, hingegen solche in Kärnten und im Burgenland.
Einen solchen Zustand könne man auf keinen Fall aufrechterhalten, meint Fischer.
Es stimme auch nicht, so Fischer heute mit Hinweise auf Helmut Silk in Wien, dass durch die Ruhensbestimmungen vor allem seine Partei aus der Ruhe gebracht worden sei.
Es ist nicht die Frage,
und auch nicht die Gefahr, dass die SPÖ in Turbulenzen kommt, sondern es ist die Gefahr, ob unser Budget-Fahrplan in Turbulenzen kommt, wenn wir in diesem einen Punkt einem zweifellos populären Wunsch nachgeben und dann aber wohl auch in anderen Punkten den bequemeren Weg gehen müssten.
Und darum
Werden wir jetzt Gespräche führen mit dem Ziel, diese verschiedenen Gesichtspunkte
einzubringen und daraus eine Strategie zu entwickeln.
Fischer wollte vor dem morgigen Regierungsgespräch keine definitiven Zielvorgaben in Sachen Erholungsbestimmungen machen.
Er deutete heute jedoch die Richtung an, in welcher die Linie seine Partei gehen könnte, nämlich in Richtung gewisser Einkommensgrenzen beim Zusammenfall von Pensions- und zusätzlichen Erwerbseinkommen.
Fischers Beispiel?
Für mich ist zum Beispiel ein Unterschied, ob jemand
der eine wirklich kleine Pension hat, sich noch etwas dazu verdient, und zwar einen relativ geringen Betrag dazu verdient, oder ob zum Beispiel jene Persönlichkeiten, die das Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof in Gang gebracht haben, also Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs, ehemalige Sektionschefs etc., die ziemlich hohe Pensionen haben,
ob die noch zu diesen hohen Pensionen hohe Nebenverdienste haben können, ohne dass auch nur ein Schilling
der aus Steuergeldern bezahlten Pension davon tangiert wird.
Zugeknöpfte, wie sich der SPÖ-Klubobmann hingegen bei der Frage, inwieweit im Sinne von mehr Gleichheit und Gerechtigkeit auch das Pensionssystem der Eisenbahner an das anderer Bevölkerungsgruppen angeglichen werden sollte.
Fischer meinte bloß in Richtung ÖVP, es wäre taktisch klüger von ihr, die Eisenbahner-Gewerkschaft nicht via Medien quasi als politische Geisel vorzuführen.
Soweit der sozialistische Klubobmann zum aktuellen Thema Pension.
Fischer ging auch auf die jüngsten Veränderungen in der Freiheitlichen Partei ein und ernahm dabei persönlich FPÖ-Chef Jörg Haider aufs Korn.
Haidersche Schnellschüsse beginnen in zunehmendem Maße weniger präzis zu sein und präzis zu treffen.
Das betrifft die eigene Partei.
von Ferrari über Kugler, Bauer und Schender.
Und ich muss sagen, auch die heidersche Reaktion auf ein Beiman-Interview in der Zeit zeigt ja nicht gerade große Gelassenheit und großen Liberalismus, denn wenn er das Interview zu Ende gelesen habe, was ich bezweifle, er dürfte nur die ersten 30 Zeilen gelesen haben, dann hätte er ja mit Händen greifen müssen, dass das so ein bisschen auf
Provokation und Rückäußerungen in Österreich angelegt war und der Heider ist da prompt hineingeplumpst.
Soweit mein Bericht von der Pressekonferenz von SPÖ-Club-Chef Heinz Fischer und damit zurück zum Journal.
Und wir, wir kommen zu einer ÖVP-Veranstaltung.
Die Volkspartei strebt umfassende wirtschaftspolitische Reformen an, um, wie sie sagt, Österreich europareif zu machen.
Das ist kurz zusammengefasst das Ergebnis des wirtschaftspolitischen Rates der ÖVP, der sich heute Vormittag in Wien zur Vorbereitung einer sogenannten Wirtschaftskonferenz
der ÖVP am 10. und 11.
Juni zusammengesetzt hat.
Zu den konkret ins Auge gefassten Maßnahmen gehört unter anderem das Vorantreiben der Privatisierung.
Von der Pressekonferenz nach der Sitzung dieses Wirtschaftspolitischen Rates der Volkspartei berichtet Manfred Steinhuber.
Der Wirtschaftspolitische Rat empfiehlt der Volkspartei, Österreich auf eine mögliche Mitgliedschaft in der europäischen Gemeinschaft durch eine Systemreform vorzubereiten.
ÖVP hat man alles mock erklärt, was diese Systemreform ist.
Systemreform heißt ein modernes, leistungsfähiges Budget, heißt mehr Flexibilität, heißt mehr Mobilität.
sowohl im Bereich Arbeitszeiten, Ladenschlusszeiten, heißt auch die Privatisierung voranzutreiben, nämlich die Privatisierung auch gerade aus ökonomischen Gründen, um aus Betrieben, die heute Defizitbetriebe sind,
die heute Staatszuschüsse verlangen, Betriebe zu machen, die den Staat wieder aufgrund der Gewinnesteuern wirklich in erhöhtem Ausmaß abführen.
Und Staatssekretär Günther Stumvoll vom Finanzministerium ist der Meinung, dass diese Systemreform bereits für das Budget des nächsten Jahres von Bedeutung sei.
Systemreformen sind primär notwendig,
in langfristigen Aspekten.
Also Systemreformen brauchen wir eigentlich nicht so sehr für das Budget 89, sondern bereits für die Budgets 90, 91 und 92, weil ja Systemreformen sich nicht kurzfristig auswirken, sondern eine längerfristige Dimension haben.
Das heißt, wir brauchen eigentlich beim Budget 89 eine Art von Doppelstrategie.
Erstens die Weichenstellungen, die bereits für die 90er Jahre erfolgen, wo ich unmittelbar im Budget 89 noch nicht die ganz großen Einsparungen erzielen kann.
Und zur Überbrückung dieser Situation brauche ich Vermögenserträgnisse durch Privatisierungsmaßnahmen.
Doch nun ganz konkret, der wirtschaftspolitische Rat fordert unter anderem, dass die Landwirtschaft von Überschüssen weg zu Direktzahlungen an arme Bauern kommen soll, dass die Wohnbauförderung von der Objekt- auf die Subjektförderung umgestellt wird, dass bei Post, Bahn und Verstaatlichter mehr unternehmerisches Denken einzieht, dass die Privatisierung weitergeht und dass das Pensionsalter für Männer und Frauen angeglichen wird.
Auf die Frage, wann man damit rechnen könne, meinte dann Alois Mock,
Das ist schwer zu sagen.
Sie wissen, dass hier ein Pensionsreformpaket zusammengestellt werden soll, wo dieses Thema sicherlich auch diskutiert wird.
Wie im Detail die Diskussion steht, weiß ich nicht, aber es ist unbestritten, dass wir übergehen auf den fließenden Übergang in die Pension und dass das in einem höheren Alter geschieht.
Soviel aus der ÖVP.
Ich gebe zurück ins Studio.
Manfred Steinhuber von einer Pressekonferenz der Volkspartei.
Es ist 12.22 Uhr.
Vor dem Wochenende wurden die neuesten Zahlen über Aids in Österreich veröffentlicht.
Demnach wurden bisher 2420 Personen registriert, die mit dem Aids-Virus HIV infiziert sind.
182 Menschen sind akut erkrankt an der unheilbaren Immunschwäche und genau 100 sind gestorben.
Österreich liegt damit unter den von der UNO-Weltgesundheitsorganisation, WHO, prognostizierten Zuwachsraten.
Das Gesundheitsministerium führt das auf die intensive Aufklärungsarbeit zurück.
Ressortchef Franz Löschnack zog heute eine Bilanz, Franz Simbürger berichtet.
Nach der jüngsten Aids-Informationskampagne des Gesundheitsministeriums haben Umfragen eine deutliche Verbesserung des Wissensstandes der Österreicher über die tödliche Immunschwäche Krankheit Aids ergeben.
95 Prozent um 10 Prozent mehr als noch vor einem Jahr wissen, dass Aids durch Sexualkontakte übertragen wird.
Zwischen 80 und mehr als 90 Prozent wissen, dass beim Händeschütteln, Küssen, Anhusten oder Anhauchen auf Toiletten sowie in Schwimmbädern und beim Saunabesuch keine Ansteckungsgefahr besteht.
Relativ uninformiert zeigen sich die Österreicher hingegen weiterhin hinsichtlich der Übertragungsgefahr von Aids durch Insektenstiche.
Nur 58 Prozent wissen, dass dieses Risiko nicht besteht.
Aber auch das sind immerhin um 10 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Auch das Wissen um sinnvolle Schutzmaßnahmen hat zugenommen.
So geben 69% der Befragten an, dass Kondome die einzige technische Schutzmaßnahme gegen die HIV-Infektion sind.
Das sind ebenfalls um 10% mehr als noch vor einem Jahr.
Zwischen 60 und 70 Prozent wissen, dass Sex mit Zufallsbekanntschaften oder häufig wechselnde Sexualpartner riskant sind.
Freilich, das eigene Verhalten ändert sich weniger rasch als das Wissen um die Gefahren.
Zwar geben rund ein Fünftel der Befragten an, sie machten sich Sorgen, dass sie selbst mit dem AIDS-Virus HIV infiziert werden könnten.
Vor einem Jahr fürchteten sich nur 15 Prozent der Befragten.
Am Beispiel der Kondome aber zeigt sich, dass bei sechs mit Zufallsbekanntschaften in den vergangenen Monaten nur 35 Prozent der Befragten die Gummis auch tatsächlich verwendeten.
Vergleichszahlen zu dieser Frage gibt es übrigens nicht.
Der Gesundheitsminister baut weiter auf Aufklärung.
Minister Franz Löschner gießt sich aber klar darüber, dass die Lücke zwischen Wissen und tatsächlichem Verhalten nie ganz zu schließen sein wird.
Auf entsprechendes Verhalten muss Minister Löschnack aber auch bauen, wenn es um die weitere Ausbreitung von Aids geht.
Denn die Dunkelziffer der tatsächlich HIV-Infizierten in Österreich wird weiterhin auf 5.000 bis 6.000 Personen geschätzt.
Löschnack glaubt dennoch, dass trotz dieser potenziellen Gefahr die Zahl der Neuinfektionen mit HIV weiter abnehmen wird.
Was die Frage anlangt, wieso wir zu der Auffassung kommen, dass die zusätzlich HIV-positiven Fälle geringer werden, die Zuwachsrate kleiner werden wird, lasst uns das allgemeine Verhalten nicht nur
in den Risikogruppen, sondern in allen anderen Bevölkerungsgruppen auch darauf schließen, dass eben mit zunehmendem Wissensstand, mit doch schrittweiser zunehmender Betroffenheit auch eine Änderung im sexuellen Verhalten in besonderem Maße eintritt und daher die Zuwachsraten kleiner werden und es sich damit auch begründen lässt.
Wenn sich alle vorsichtiger verhalten, dann werden das wohl auch jene HIV-Infizierten tun, die bisher nicht statistisch erfasst sind.
Wie sehen nun die Prognosen aus?
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen kann von einer Verdoppelung der Zahlen der akut an Aids erkrankten Personen binnen Jahresfrist ausgegangen werden.
Von 182 Erkrankten wird die Zahl also auf fast 400 bis nächstes Jahr ansteigen.
Und die Zahl der Aids-Toten dürfte sich von derzeit 100 auf etwa 200 erhöhen.
Was die Aussichten auf Heilung von Aids oder Impfung dagegen betrifft, so sind 63 Prozent der Befragten optimistisch, dass in den nächsten Jahren ein wirksamer Stoff gefunden wird.
Ein Optimismus, den der Gesundheitsminister allerdings nicht teilt.
Mit all jenen, mit denen ich während der letzten WHO-Konferenz, die vor einigen Tagen in Genf stattgefunden hat, gesprochen habe, und zwar sowohl was gesundheitszuständige
von Ländern anlangt, als auch Wissenschaftler, lässt sich kein wirkliches Ergebnis irgendwo am Horizont abzeichnen.
Das HIV und damit das Aids-Risiko bleibt also weiterhin bestehen.
Und ich gebe zurück an das Studio.
Franzi Bürger hat berichtet, die Situation in Österreich war Thema dieser Pressekonferenz von Gesundheitsminister Franz Löschner, der nicht optimistisch ist, dass in absehbarer Zeit ein Impfstoff gegen Aids gefunden werden kann.
Halb eins in zwei Minuten ist, dass wir bleiben bei Aktivitäten von Ministerien.
Die Radfahrer, deren Zahl in Österreich im Steigen ist, sollen aufgewertet werden.
Das Verkehrsministerium bereitet für den Herbst eine Novelle der Straßenverkehrsordnung vor, die den Pedalrittern zwischen Boden und Neusiedlersee mehr Rechte und mehr Schutz vor dem Stärkeren den Autofahrern geben soll.
Minister Rudolf Streich erkündigte Details heute in Wels an.
Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich berichtet.
In Österreich ereignen sich derzeit pro Jahr rund 5000 Unfälle mit Radfahrern.
Dabei sind jährlich 100 Todesopfer zu beklagen.
Sowohl durch verkehrsplanerische als auch gesetzliche Maßnahmen wird nun seit einigen Jahren versucht, den Pedalrittern mehr Schutz und Sicherheit zu gewährleisten.
Auf dieser Linie liegt auch eine Novelle zur Straßenverkehrsordnung, die Verkehrsminister Rudolf Streicher heute in Wels für kommenden Herbst ankündigte.
Ein Beispiel ist, wenn sich ein Radfahrer auf einem Radweg befindet und aus einem Grundstück kommt ein Pkw, dann hätte dieser Pkw Vorrang vor dem Radfahrer und solche Unsicherheiten, unlogische Zustände müssten einfach beseitigt werden.
Das heißt in Zukunft hätte in diesem Fall der Radfahrer da Vorrang?
So ist das.
Auch wenn der Pkw von rechts kommt?
So ist das.
Das ist ja nur ein Beispiel.
Und auch Neuerungen wird es geben, was das Befahren von Einbahnstraßen durch Radfahrer anlangt.
Da gibt's die Idee des Professor Knopflacher, dass man die Radfahrer gegen die Einbahn fahren lassen soll.
Wie stehen Sie dazu?
Wenn die Einbahn breit genug ist, so hat das auch durchaus Vorteil, weil man einfach die Begegnungen besser beobachten kann und durchaus, wenn diesbezüglich Begegnisreizung unfallfrei und konfliktfrei vor sich gehen kann, bin ich eigentlich dafür.
Wenn es aber um eine sehr schmale Einbahn handelt, eine sehr stark frequentierte Einbahn handelt, dann müssen wir darüber noch diskutieren.
Verstärkte Übergänge, verstärkte Schutzmaßnahmen für Radfahrer ähnlich wie bei den Fußgängern, ist sowas auch geplant?
Ja, das zeigt das Beispiel Wien.
Hier müssen wir den Radfahrer ähnlich wie die Fußgänger schützen und entsprechende Übergangsflächen normieren.
Im Zusammenhang mit der Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer sei so Streicher ein flächendeckendes Radwegenetz anzustreben.
Und noch etwas soll geschehen.
Die Trassen von stillgelegten ÖBB-Nebenbahnen sollen für Radfahrer umgebaut und zur Verfügung gestellt werden.
In Wels wurde heute auch eine Aktion des ARBE und des Kuratoriums für Verkehrssicherheit unter dem Motto fahrradfreundliche Gemeinde vorgestellt.
Jedes Jahr sollen damit künftig fahrradfreundliche Gemeinden in Österreich ermittelt werden.
Sie dürfen dann auch durch eine entsprechende Beschilderung öffentlich dokumentieren, dass sie ein Herz für Radfahrer haben.
Werner Hofer hat berichtet, der Verkehrsminister interessiert sich also für die Belange der Radfahrer.
Eins nach halb eins, wir wechseln ins südlichste Bundesland nach Kärnten.
Es geschah am 6.
Oktober des Vorjahres um 20.40 Uhr bei einer Matura-Feier in einem Restaurant in Klagenfurt.
Der vom Dienst suspendierte Fährlacher Hauptschullehrer Franz Rieser, 60 Jahre,
lauert dem ehemaligen Schulkollegen und jetzigen Kärnter Landeshauptmann Leopold Wagner in der Toilette des Lokals auf und verletzt ihn durch zwei Bauchschüsse lebensgefährlich.
Rieser wird von zwei Kellnern überwältigt.
Acht Monate nach dem Attentat muss sich Franz Rieser vor einem Klagen vor der Geschworenen Gericht übermorgen Mittwoch und am Freitag
wegen Mordversuches an dem inzwischen wieder genesenen Landeshauptmann verantworten.
Riese, der sich selber als Kämpfer gegen Parteien Terror im Schwulwesen sieht, bestreitet die Tötungsabsicht.
Ein Vorbericht auf das spektakuläre Verfahren von Wolfgang Gittmer.
Sieht man von den Todesschüssen auf den damaligen Wiener Stadtrat Heinz Nittel am 1.
Mai 1981 ab, so war das Attentat auf den Kärntner Landeshauptmann der bisher einzige derartige Gewaltakt in Österreich in der Zweiten Republik gegen einen hochrangigen Politiker.
Versteht sich, dass das Strafverfahren gegen den 61 Jahre alten Hauptschullehrer Franz Rieser ab kommenden Mittwoch nicht nur für Kärnten, sondern österreichweit ein besonderes Prozessereignis ist.
Im Landesgericht Klagenfurt hat man längst umfangreiche organisatorische und sicherheitstechnische Maßnahmen getroffen.
Der größte Verhandlungssaal wird Schauplatz dieses Strafverfahrens sein.
126 Sitzplätze und keiner mehr stehen zur Verfügung.
Genau ist aufgeteilt.
70 Plätze sind bereits für Medienvertreter aus ganz Österreich reserviert.
Die 56 verbleibenden Plätze stehen der Allgemeinheit zur Verfügung.
Es wurden dafür extra Zählkarten gedruckt.
Ein Großteil davon ist schon vergeben, wie das Präsidium des Landesgerichtes versichert, an jeden, der Interesse zeigte, ohne Auswahl nach irgendwelchen Kriterien.
Medienvertreter und andere Besucher haben zum Verhandlungssaal Zugang von der Straße aus.
Die am Prozess Beteiligten erreichen den Schauplatz im Gebäude.
Das Justizwache-Aufgebot wurde durch Polizei und Kriminalbeamte beträchtlich verstärkt, wie der Vizepräsident des Landesgerichtes, Dr. Max Martins, versichert.
Es ist dafür gesorgt, dass eine Reserve an Wachebeamten vorhanden ist.
Und der Vorsitzende des geschworenen Gerichtes hat ja jederzeit die Möglichkeit, das Wachzimmer des Gefangenenhauses zu alarmieren.
Und es ist dafür gesorgt, dass eine entsprechende Zahl von Wachebeamten
sofort zur Verfügung steht, sollte es zu irgendwelchen Zwischenfällen im Verhandlungssaal kommen, sollte der Vorsitzende des geschworenen Gerichtes die Notwendigkeit entfinden, von der Sitzungspolizei Gebrauch machen zu müssen.
Es werden ungefähr 15 bis 20 Beamte der Bundespolizeidirektion, also Beamte der Sicherheitswache, vorhanden sein.
Es werden einige Kriminalbeamte der Bundespolizeidirektion
im Bereich des Verhandlungssaales oder in näherer Umgebung vorhanden sein und es wird eine bestimmte Anzahl von Justizwochebeamten gleichfalls vorhanden sein.
Werden die Zuschauer und die Medienvertreter beim Betreten des Schulgerichtssaales überprüft werden?
Um allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, wird sicher auch daran gedacht werden,
die Zuschauer bei oder vor Betreten des Verhandlungshalles auf allenfalls mitgebrachte Gegenstände zu untersuchen.
Über die Schuldfrage werden als Geschworene acht nach einem Losentscheid aus der Geschworenen-Jahresliste festgelegte Kärntnerinnen und Kärnten entscheiden.
Über das Strafausmaß werden diese Geschworenen gemeinsam mit drei Berufsrichtern unter dem Vorsitz von Dr. Helmut Kaiser entscheiden.
Kärntners Landeshauptmann Leopold Wagner hat darauf verzichtet, sich als Privatbeteiligter dem Strafverfahren anzuschließen.
Wagner wird demnach in diesem Prozess nur als Zeuge aussagen.
Naturgemäß gehen die Auffassungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung über die Verschuldensfrage weit, in diesem Fall sogar extrem auseinander.
Für die Staatsanwaltschaft, Anklage als Dr. Dietmar Pacheiner, steht fest, Franz Rieser, ein zwar schwieriger Mann mit Integrationsproblemen, der sich beruflich benachteiligt und politisch unterdrückt fühlte, habe Landeshauptmann Leopold Wagner aber in laut Gutachter nicht abnormer, psychischer, also zurechnungsfähiger Verfassung vorsätzlich töten wollen.
Rieser habe damit das Verbrechen des Mordversuches begangen.
Strafrahmen 10 bis 20 Jahre oder sogar lebenslänglich Gefängnis.
Die Verteidigung, repräsentiert durch den Wiener Star-Anwalt Dr. Eduard Wegrustek, geht davon aus, dass der Täter keine Tötungsabsicht hatte.
Noch mehr, Franz Rieser habe die Pistole gezogen, um Wagner zu einem Gespräch zu nötigen.
Der erste Schuss sei im Gerangel mit Wagner losgegangen, beim zweiten habe der Täter auf den Boden gezielt, um Wagner damit drohend zu zwingen zu bleiben und mit ihm zu sprechen.
Die Verteidigung ist ausgerichtet auf das Delikt der Nötigung.
Strafrahmen 6 Monate.
Bis zu maximal dem Tatbestand absichtlich schwerer Körperverletzung.
Strafrahmen bis zu 5 Jahre Gefängnis.
Man hat berichtet.
Wolfgang Dietmar hat berichtet, 12.36 Uhr ist es, der Moskauer Gipfel, antiösterreichische Demonstrationen im türkischen Teil Zyperns, mehr Rechte für Radfahrer, 100 Edstote in Österreich, ÖVP-Obmann Mock fordert wirtschaftspolitische Reformen, SPÖ-Club-Chef Fischer zur Pensionsreform und zuletzt die Vorschau auf den Risa-Prozess.
Das waren die bisherigen Mittagsschanal-Themen.
In den verbleibenden noch ungefähr 20 Beitragsminuten dominiert dann wieder
Das Ausland in der Berichterstattung mit den Themen Probleme im deutschen Luftverkehr, Israel als Waffenlieferant in Mittelamerika, eine Flutkatastrophe in China und dann noch ein Beitrag zum Thema die Rolle der Kunst in Österreich für den fremden Verkehr.
Das sind die weiteren Themen, wie gesagt bis 13 Uhr im Mittagschanal, zwischendurch habe ich jetzt ein Programmhinweis auf eine Sendung von heute Abend.
Der Krieg zwischen Guerilla und Armee ist allgegenwärtig.
Trotz täglicher Millionenhilfe aus den USA gelingt der Armee Salvadors auch nach acht Jahren kein Durchbruch.
Seit dem Wahlsieg der rechtsradikalen Arena-Partei ist El Salvador zusätzlich paralysiert.
Die Nationalversammlung ist in zwei Fraktionen gespalten.
Christdemokraten und Arena bezichtigen einander gegenseitig des Wahlbetruges.
Arena-Chef Daubison
Das alles ist die größte Farce.
Und sie wollen hier einen legalen Anstieg geben.
Für seine Gegner gilt Daubison als Pate der berüchtigten Todesschwadrone.
Er lässt sich dazu auch befragen.
Todesschwadrone?
Mehr von und über Arena-Chef Daubison und die Krise El Salvador hören Sie in einer Reportage heute gegen 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Ein Panorama, das Raimund Löw nach seiner Reise durch Mittelamerika gestalten wird und wir, wir bleiben in dieser Region.
Es gibt kaum ein Land in Zentralamerika, in dem nicht Bürgerkrieg herrscht.
Und wenn es auch durch den Friedensplan des kostarikanischen Nobelpreisträgers Oscar Arias gewisse Hoffnungen gibt, vor allem für Nicaragua, so geht der Kampf der sonst meist linken Guerilla-Bewegungen gegen meist rechte Regime weiter.
In El Salvador, in Honduras, in Guatemala.
Die meisten Waffen kommen aus den USA, oft illegal, aber seit dem Auffliegen der Iran-Contra-Affäre ist der Kongress noch misstrauischer.
Deshalb springt Amerikas größter Freund außerhalb der Hemisphäre, Israel, immer mehr mit Lieferungen seiner, die wiesenhungrigen Kriegsindustrie ein.
Jörg Hafgemeyer schildert das am Beispiel Guatemalas.
Ein kurzer Spaziergang in der großen Avenida de la Reforma in Guatemala City führt nahezu unweigerlich zum Armeehauptquartier
dem gegenüber das Hotel Cortijo Reforma liegt.
In ihm hat einer der einflussreichsten und geschäftstüchtigsten Waffenhändler in der Krisenregion seine Bürosuite, der 36-jährige Israeli Pesach Ben-Or.
Ehemaliger Fallschirmjäger der israelischen Armee Pferdena, frühere Chauffeur eines in Mexico City residierenden israelischen Waffenhändlers und Freund vieler zentralamerikanischer Offiziere sowie Politiker.
Mindestens fünf israelische Waffenhändler
sind in größerem Umfang in Zentralamerika bis hinunter nach Panama und Kolumbien tätig.
Sie alle haben vieles gemeinsam.
Glänzende Kontakte zu allen konservativen und reaktionären Militärs und Politikern in der Region, enge Beziehungen zu verschiedenen Politikern in der US-Regierung und schließlich stehen sie alle in geschäftlichen Verbindungen zur nicaraguanischen Contra.
Zum Beispiel Pesac Ben-Or, der pro Jahr mindestens 1,5 Millionen US-Dollar verdient,
über Büros in Guatemala und Miami verfügt, hat mindestens drei große Infanteriewaffenlieferungen über die Honduranische Armee an die Antisanitisten verkauft.
Ben-Orr ist der Repräsentant der Israel Aircraft Industries in Guatemala und hat einmal der in Israel erscheinenden Tageszeitung Maare erzählt, die guatemaltikische Armeeschule für das Nachrichten- und Fernmeldewesen sei von Israelis ausgerüstet worden.
Obendrein betreibt Aircraft Industries
in der guatemaltikischen Provinz Alta Verapaz eine Munitionsfabrik, die durch die intensive Mithilfe von Pesac Ben-Or errichtet werden konnte.
Der nämlich ist ein enger Freund des früheren Armeechefs General Lobos Zamora und des in Guatemala allmächtigen Zeitungsverlegers und früheren Präsidentschaftskandidaten Jorge Capio.
Vor allem aber ist Pesac Ben-Or der ehemalige Chauffeur des wohl einflussreichsten Waffenhändlers zwischen Mexiko und Kolumbien gewesen.
Dieser Mann nämlich, der Anfang 60-jährige David Markus Katz, ist der Vertreter von wenigstens 17 israelischen Waffenproduzenten.
Katz, der neben Hebräisch, Englisch, Spanisch auch Deutsch spricht, belieferte nicht nur den 1979 gestürzten nicaraguanischen Diktator Anastasio Somoza, er war auch der Waffenlieferant für die Divalier-Diktatur in Haiti und begleitete den damaligen israelischen Verteidigungsminister Ariel Sharon 1982 auf dessen Reise nach Honduras.
In Waffengeschäfte mit der Contra ist Markus David Katz mindestens 1985 verwickelt gewesen.
Katz betreibt Büros in Mexico City, in der Avenida de las Fuentes und in New York in der Avenida de las Americas.
Er ist eng befreundet mit Bürgermeister Ed Koch und mit dem im US-Außenministerium für Lateinamerika zuständigen Unterstaatssekretär Erich Eber.
Besonders wichtig wurden die israelischen Waffenhändler sowohl für die USA als auch für die von ihr organisierte und unterstützte Contra
als die US-Regierung zwischen 1984 und 1986 nach einem entsprechenden Beschluss des Kongresses die Antisanitisten offiziell nicht finanzieren durfte.
In jenen zwei Jahren sprang das Netzwerk der israelischen Waffenhändler hilfreich ein, gemeinsam mit zwei anderen Israelis, die, was in diesem Geschäft obligatorisch ist, über glänzende Kontakte zu den Geheimdiensten CIA und Mossad
Das war was aus Guatemala im Mittagsjournal von Jörg Haffkemeyer.
Zwei Minuten vor dreiviertel eins ist es jetzt.
Immer mehr Leute fliegen, aber die Kapazität der Flughäfen hält mit dem Boom im Luftverkehr oft nicht Schritt.
Die Folge Warteschleifen in der Luft und Wartezeiten am Boden.
Besonders akut ist das Problem in den USA durch den enormen Binnenverkehr.
Fast jede Woche kommen Berichte von beinahe Zusammenstößen in der Luft.
Und akut ist das Problem besonders auch in Westeuropa.
In München-Riem mussten zum Beispiel letzte Woche fast zwei Dutzend Flüge ausfallen, weil zu viele rauf oder runter wollten.
Dazu kamen lange Wartezeiten.
Die Passagiere fluchten im Stau der hintereinander wartenden Maschinen wie auf der Tauernautobahn.
Riem ist mit durchschnittlich 500 Flugbewegungen pro Tag international ein eher kleinerer Flugplatz.
Die Fluglotsen fühlen sich jetzt überfordert und warnen vor dem totalen Luftchaos.
Im Sommer, Helmut Brandstetter berichtet.
Als der Auerflug OS 412 von München nach Wien, planmäßiger Abflug 9.40 Uhr, fast eine Stunde danach vom Tower noch immer keine Freigabe erhielt, riss einem bayerischen Geschäftsmann die Geduld.
Ich fahre mit meinem Mercedes nach Wien, wer kommt mit, fragte er in die Runde.
Vier weitere hatten sich schnell gefunden und verließen den wartenden Jet.
Das war im vergangenen Winter.
Was die fünf damals freiwillig taten, mussten am Donnerstag gleich 1500 Passagiere tun, weil 23 Flüge aus München wegen Luftraumüberlastung abgesagt wurden.
Über München neben Frankfurt das engste Nadelöhr am deutschen Himmel gab es kein Vorankommen mehr, wie sonst nur auf den Nord-Süd-Routen zu Ferienbeginn.
5000 Flugstunden lang kreisten im vergangenen Jahr alleine die Jet der Lufthansa über den deutschen Flughäfen, vor allem Frankfurt und München.
Die Spritkosten dafür lagen bei 350 Millionen Schilling.
Heuer wird der Stau am Himmel die Lufthansa noch teurer zu stehen kommen.
Allein in den ersten vier Monaten suchten die Lufthansa-Piloten schon 2500 Stunden lang Parkplatz.
Die Ursachen dafür sind vielfältig.
Zum einen ist der Flugverkehr eine der wenigen verbliebenen Wachstumsbranchen.
Um 14 Prozent stiegen die Bewegungen im vergangenen Jahr.
Für heuer wird eine ähnliche Zuwachsrate erwartet.
Die vermehrten Ab- und Anflüge überwachen aber eine gleichbleibende Anzahl von Fluglotsen.
Für sie wurden nicht mehr Beamtenstellen vorgesehen, ihre Jobs sind auch nicht sehr begehrt.
Die Ausbildung ist lang und schwierig, die Verantwortung groß und dann beginnen sie mit nicht einmal 20.000 Schilling Gehalt.
Höchstverdienst 35.000 Schilling.
Ein Jumbo-Pilot in der Bundesrepublik kann das dreifache machen.
Die Flughäfen in München und Frankfurt sind auch nicht für das hohe Passagieraufkommen gebaut.
In München wird 1992 wenigstens ein neuer Flughafen Abhilfe schaffen.
Der Frankfurter Rhein-Main-Flughafen aber kann nicht vergrößert werden.
Dort, wo die zivilen Flieger gerne ausweichen würden, liegt die Airbase der Amerikaner.
Überhaupt sind die Militärs ein Sorgenkind für die Flugraumüberwachung.
Denn zu den 1,2 Millionen zivilen Bewegungen im deutschen Luftraum kamen im Vorjahr noch 800.000 militärische.
Die aber werden von einem eigenen System überwacht.
Die Koordinierung mit den zivilen Lotsen ist nicht immer einfach.
Der Platz am deutschen Himmel wird aber noch enger.
wenn die EG wie geplant die Liberalisierung des europäischen Flugverkehrs durchsetzt.
Amerikanische Erfahrungen zeigen, dass dann die Preise burzeln und das Fliegen, jedenfalls theoretisch, wenn die Flugpläne stimmen, noch attraktiver wird.
Was da auf den ersten Blick konsumentenfreundlich erscheint, kann für die sonnenhungrigen Nordeuropäer noch unangenehm werden, wenn die europäischen Staaten nicht gleichzeitig die Flugüberwachung verbessern.
Schon jetzt kommen Jets in München nicht vom Boden, die etwa nach Athen oder auf die griechischen Inseln wollen, von den Jugoslawen aber wegen Überlastung keine Überfluggenehmigung erhalten.
In der Bundesrepublik ist nach dem Zusammenbruch vom Donnerstag die Debatte zwischen Fluglotsen und Piloten neu entbrannt, ob nicht durch mehr Flexibilität bei der Flugraumüberwachung so mancher Stau zu verhindern wäre.
Piloten arg wöhnen immer wieder, dass vor allem in München die Fluglotsen Dienste nach Vorschrift machen und bewusst langsam abfertigen, um auf ihre unangenehme Situation aufmerksam zu machen.
Ein Vorwurf, den diese aber wieder zurückwiesen.
Für den kommenden Sommer befürchtet Kurt Bär, der Vorsitzende der deutschen Pilotenvereinigung Cockpit, das Schlimmste.
Die Verkehrszusammenbrüche sind in diesen Sommermonaten vorprogrammiert, sagt er.
Der Sommer werde mehr als heiß.
Über Flugprobleme, die manchmal zum In-die-Luft-Gehen sind, hat Tegmut Brandstetter aus Bonn berichtet.
Ein Wechsel zurück nach Österreich jetzt.
In Salzburg wird heute ein Roundtable-Gespräch über die sozialen Folgen des Computereinsatzes veranstaltet.
Die Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg hat dazu den Computerfachmann Joseph Weizenbaum, den Autor des Buches Die Macht der Computer und die Ohrenmacht der Gesellschaft, eingeladen.
Der Computerfachmann aus Amerika meint, dass uns nur noch ein Wunder vor den negativen Folgen der Computertechnologie retten kann, Elfriede Geiblinger berichtet.
Die Frage, ob wir den Einsatz des Computers in nahezu allen Lebensbereichen noch möchten, stellt sich längst nicht mehr.
Sie lautet inzwischen, ob wir diese Technologie noch beherrschen oder ob sie uns bereits beherrscht.
Einzige Antwort der Experten bisher, wir müssen vernünftig umgehen mit dem Computer.
Das aber ist noch Zukunftsmusik, wie Professor Ina Wagner für gesellschaftliche Grundlagen der Informatik an der Technischen Universität Wien zuständig darlegt.
Ich glaube, wir sind gerade erst dabei Erfahrungen damit zu sammeln, wie man vernünftig mit Computern umgehen kann.
Und die gelungenen Beispiele, die mir einfallen, sind eigentlich zunächst Beispiele im Kleinen.
Und wenn man sich solche Beispiele anschaut, dann sieht man, dass das zentrale Problem des Vernünftigseins darin besteht, dass man sehr widersprüchliche Erfahrungen mit Computern macht.
Das heißt, dass was etwa für einen Facharbeiter einer CNC-Maschine oder einen Sachbearbeiter in einem Unternehmen
die Transparenz von Arbeitsvorgängen erhöht.
Das ist sozusagen ein eindeutiger Gebrauchswert, den der Computer für ihn oder für sie hat.
erhöht auch gleichzeitig etwa die Kontrollmöglichkeiten des Managements gegenüber diesen Beschäftigten.
Und ich glaube, erst wenn es genügend soziale Experimente und positive Erfahrungen auf diese Ebene geht, kann man auch Hoffnung schöpfen, dass auf der größeren politischen Ebene, etwa hin dann auch bis zur militärischen Ebene, es genug
Widerstands- und Erfahrungspotenziale in der betroffenen Bevölkerung gibt, die dann Hoffnung machen, auch auf der größeren Ebene mit Computertechnologien vernünftig umzugehen.
In einigen Bereichen werden bereits problematische Folgen des Computereinsatzes deutlich, die niemand vorherplanen konnte.
Eindrucksvolles Beispiel der Börsenkrach im vergangenen Herbst.
Der Einsatz der Computer führte nicht nur dazu, dass der Spielraum für Entscheidungen immer kürzer wurde, er hatte auch Bewegungen zufolge, die völlig automatisch den gespeicherten Programmen entsprechend abliefen.
Professor Joseph Weizenbaum, berühmter Computerfachmann am MIT in Cambridge, USA, der sich inzwischen zum Computerkritiker gewandelt hat, hält diese Entwicklung für bedenklich.
Was nicht hervorgesehen war,
ist, dass diese scheinbar unabhängige Computers, diese PCs, die nicht vernetzt sind miteinander, dass sie trotzdem ein System darstellen, das heißt, dass sie miteinander kommunizieren, aber durch den Markt, also jemand kauft 200.000 General Motors, und das hat einen Effekt an den Markt, und das merken dann die anderen PCs, die damit handeln.
Und dass dieses System, man soll das jetzt als System sehen, nicht einzelne Computer, dieses System nicht, also unstabil ist.
Das Wichtigste dabei ist, dass niemand hat dieses System entworfen.
Niemand hat sich hingesetzt und gesagt, machen wir so ein System.
Niemand hat gewusst, dass es so ein System wird.
Niemand ist für dieses System verantwortlich.
Also hier ist ein System, das niemand sich wünschte, niemand hat es hergestellt, niemand ist dafür verantwortlich, niemand kann es abschalten.
Das ist eine Konsequenz wieder mal der Ehe Communication und Computer.
Der US-Computerkritiker Joseph Weizenbaum am Ende dieses Beitrages über ein Roundtable-Gespräch in Salzburg zum Thema soziale Folgen des Computereinsatzes.
In acht Minuten ist es 13 Uhr, Zeit also für den Kulturbeitrag.
Kultur und Fremdenverkehr sollen in Österreich noch enger zusammenarbeiten.
Diese Zielvorstellungen wurden heute Vormittag von Vertretern der beiden zuständigen Ministerien
des Wissenschafts- und des Wirtschaftsministeriums in Wien bekannt gegeben.
Engere Zusammenarbeit, im Besonderen im Bereich der Museen, bessere Ankündigungen, besserer Service, mehr internationale Werbung.
Ein Bericht dazu von Brigitte Hofer.
Eine Videokassette, Museen in Wien, die Highlights aus Wiener Museen verspricht, wird es ab Ende Juni in Buchhandlungen, Souvenirläden, am Flughafen und natürlich in den Museen selbst zu kaufen geben.
Kostenpunkt allerdings 480 Schilling.
Mit internationalem Flair werden Vienna Art Shirts angekündigt.
Baumwollleiberln mit Siebdruckmotiven aus österreichischen Museen.
Der Preis unter 400 wird versprochen.
10 Prozent sollen als Spenden an das jeweilige Museum gehen.
Eine Führung auf Tonband durch die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums wird in fünf Sprachen zu haben sein.
Für die Schatzkammer existieren diese Führungskassetten schon, allerdings mit Intensivwerbung für die sponsornde Sparkasse.
Außerdem sollen als Versuchsprojekt Kunst im Hotel in einigen österreichischen Hotels Vitrinen mit Kopien von Objekten aus der herbstlichen Großausstellung Prag um 1600 ausgestellt werden.
Alle diese geplanten Aktivitäten laufen unter dem Motto Neues Design der Zusammenarbeit zwischen Kultur und Fremdenverkehr.
Dazu Ministerialrat Anton Würzl vom Wirtschaftsministerium.
Wir wollen gemeinsam
den Gästen, zwar den Österreichern genauso wie den Ausländern, das Erlebnis-Museum schaffen und anbieten.
Das heißt,
dass wir nicht allein Bilder zeigen oder Skulpturen, sondern etwa bei einem Abend im Museum einen Vortrag über die Zeit, in der diese Kunstwerke entstanden sind, geben.
Eine Musikdarbietung mit Musikstücken aus der Zeit, vielleicht Tänze und ähnliches mehr.
Natürlich mit Bewirtung zur Abrundung.
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.
sodass der Gast, der Besucher eines solchen Abends im Museum ein vollständiges Erlebnis von Kunst und Kultur haben kann.
Das bewusste Eingehen der Museen auf das Interesse der Fremdenverkehrswirtschaft unterstreicht auch Sektionschef Hans Marte vom Wissenschaftsministerium.
Wir haben in Vorbereitung dieser Ausstellung Prag um 1600 ein neues Marketing entwickelt, zusammen mit den österreichischen Bundesbahnen.
Es wurde ein Kulturpackage zusammengestellt, das wie gesagt bis zu einer Jause im Kunsthistorischen Museum reicht, bis zu 60 Prozent verbilligte Fahrpreise enthält und ein ganzes Spektrum Kulturangebot.
Wären dann nicht so grundlegende Änderungen überhaupt einmal zuerst notwendig, dass es ein kleines Espresso zum Beispiel im Kunsthistorischen Museum gäbe, dass diese Grundvoraussetzungen einmal geschaffen wären?
Wäre das nicht das viel Wichtigere?
Das ist richtig.
Das sind Grundvoraussetzungen und zwar sowohl die Museumsbuchhandlungen wie die Cafés.
Wir haben, kann ich sagen, lange darauf gewartet, im Rahmen des Sanierungspakets, das vom Ministerrat im vergangenen Jahr beschlossen wurde, sollen diese Grundvoraussetzungen
geschaffen werden.
Nun können wir aber nicht erst dann beginnen, sondern wir müssen gleichzeitig schon Aktivitäten setzen und das tun wir im Augenblick auf allen Bereichen.
Solche Vorhaben vergrößern natürlich die Kosten.
Wie wird das finanziert?
Mit interessanteren Vorhaben ist anzunehmen, dass mehr Besucher kommen und wenn mehr Besucher kommen, gibt es mehr Einnahmen, sodass hier in einem gewissen Rahmen eine Selbstfinanzierung möglich erscheint.
Vor allem also durch die neugestaltete Werbung für die schon genannte Großausstellung Prag um 1600 Kunst und Kultur am Hofe Rudolfs II., die am 24.
November im Kunsthistorischen Museum in Wien eröffnet wird, werden die Ergebnisse der engeren Zusammenarbeit zwischen Kultur und Fremdenverkehrswirtschaft erstmals überprüfbar werden.
Brigitte Hofer hat berichtet, das war der elfte und letzte Beitrag im Mittag.
Schon mal das Wichtigste fassen wir jetzt gegen Ende der Sendung noch einmal kurz zusammen.
Sowjetunion.
Präsident Reagan und Parteichef Gorbatschow sind am Vormittag in Moskau zu einem Gespräch über Abrüstungsfragen zusammengetroffen.
Ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums sagte, Reagan und Gorbatschow würden eine Vereinbarung über ein Experiment zur gemeinsamen Überwachung unterirdischer Atomtests abschließen.
Ein weiteres Thema sind die Menschenrechte.
Vor Beginn des Gesprächs sagte Gorbatschow gegenüber Journalisten, er habe den Eindruck, beide Führer der Supermächte machten sich kein rechtes Bild über die jeweilige Lage der Menschenrechte in den USA und in der Sowjetunion.
Österreich SPÖ-Club-Chef Fischer hat sich dafür ausgesprochen, das Pensionssystem zu vereinheitlichen.
Fischer sagte, krasse Unterschiede zwischen den Pensionen öffentlich Bediensteter und ASV-Pensionen seien nicht vertretbar.
Die Ruhensbestimmungen sollten das Pensionssystem gerechter machen und das Ansteigen der Bundeszuschüsse begrenzen.
Als realistischen Termin für die Pensionsreform nannte Fischer den 1.
Jänner 1989.
ÖVP-Obmann Mock sagte zum Stand der Diskussion, die Entwicklung gehe hin zu einem fließenden Übergang in die Pension in höherem Alter.
Die Radfahrer sollen im Straßenverkehr mehr Rechte erhalten.
Verkehrsminister Streicher kündigte eine entsprechende Novelle der Straßenverkehrsordnung an.
Der Minister sprach sich außerdem für ein flächendeckendes Radwegenetz aus.
Unter anderem will Streicher auf den Trassen stillgelegter Nebenbahnen Radwege errichten.
Nach Abschluss des Aktienverkaufs durch die AUA hält die Schweizer Fluggesellschaft Swissair 3% des AUA-Stammkapitals.
Die Swissair hat bei der nächsten Kapitalaufstockung die Möglichkeit, den Anteil auf 10% zu erhöhen.
Das teilte AUA-Generaldirektor Anton Häschel heute mit.
Der Bund hält weiterhin 75% der AUA-Aktien.
Jugoslawien
Im Mittelpunkt des Sonderparteitags der jugoslawischen Kommunisten in Belgrad steht heute die Wirtschaftskrise.
Die Delegierten erörtern Maßnahmen zur Bewältigung der Schulden- und Inflationsprobleme.
Gestern standen Korruption und parteiinterne Fragen zur Debatte.
Libanon.
Bei der Explosion einer Autobombe im von Christen bewohnten Osten Beirut sind am Vormittag mindestens 15 Menschen getötet worden.
Mehr als 40 Personen erlitten Verletzungen.
Der Sprengsatz detonierte in einem Wohn- und Geschäftsbezirk.
Das Auto mit der Bombe war vor einem Büro der christlichen Verlangepartei abgestellt.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.