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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Freitag-Mittag-Journal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das Wichtigste aus dem Programmangebot für die Zeit nach den Nachrichten und der ausführlichen Wochenendwetterprognose.
Die SPÖ-Spitze präsentiert die Liste der Jubiläumsveranstaltungen zum Thema 100 Jahre Sozialdemokratie.
Zehn Jahre sind es her seit der Volksabstimmung gegen Zwentendorf.
Anlass für eine Pressekonferenz der Hochschülerschaft gemeinsam mit Vertretern der Parlamentsparteien.
Aktuelles Thema heute der Kampf gegen das GSSR-Mammut-Atomkraftwerk Temelin.
Familienministerin Fleming stellte heute die stark entschärfte Fassung des Medienkoffers zur Sexualerziehung vor.
Kanzler Franitzski und Ungarns Ministerpräsident Kroos gaben in Wien eine gemeinsame Pressekonferenz.
Nach dem Putschversuch auf den Malediven ist in dem Tourismusparadies wieder Ruhe eingekehrt.
Die Suche nach den vermissten Bergsteigern im Hochschwabgebiet ist beendet.
Und die Kulturredaktion informiert über neue in den Kinos anlaufenden Filme von Patzak und Stepanek.
Wir beginnen mit den Meldungen zusammengefasst von Josef Schweizer.
Es liest Josef Wenzlich-Natek.
Österreich.
Drei der sieben seit Mittwoch im Hochschwab-Gebiet vermissten Bergwanderer sind am Vormittag gefunden worden.
Zwei Mitglieder der Gruppe konnten lebend geborgen werden.
Einer von ihnen hatte bei einem Sturz in ein 20 Meter tiefes Schneeloch Knochenbrüche erlitten.
Der andere trug Erfrierungen davon.
Die beiden jungen Männer wurden mit dem Rettungshubschrauber in das Landeskrankenhaus Graz gebracht.
Für eine 20-jährige Frau kam jede Hilfe zu spät.
Nach den übrigen vier Mitgliedern der Gruppe wird weiter gesucht.
Die insgesamt fünf Männer und zwei Frauen aus der Südsteiermark waren am Mittwoch zu einer Tagestour auf den etwa 2200 Meter hohen Hochschwab aufgebrochen, wurden jedoch vom Schlechtwettereinbruch und von einem Schneesturm überrascht.
Einige der Bergwanderer sollen in Jeans und Turnschuhen unterwegs gewesen sein.
Der ungarische Partei- und Regierungschef Gross setzt seinen offiziellen Besuch in Wien mit einem Empfang bei Bundespräsident Waldheim und einem weiteren Gespräch mit Bundeskanzler Franitzski fort.
Gestern wurde zwischen der Föst und den Lenin-Hüttenwerken in Miskolc ein Vertrag im Wert von 250 Millionen Schilling unterzeichnet.
Polen
Die britische Premierministerin Thatcher ist am letzten Tag ihres Polenbesuchs in Danzig eingetroffen.
Thatcher will dort in den Mittagsstunden mit Arbeiterführer Walesa zusammenkommen.
Am Vormittag legte die Regierungschefin mit dem polnischen Staats- und Parteichef Jaroselski Blumen auf der Westerplatte nieder, mit deren Beschuss am 1.
September 1939 der Zweite Weltkrieg begann.
Mit Valesa besucht Thatcher das Denkmal für die Opfer der blutigen Niederschlagung der Streiks im Jahre 1970.
Dieses Denkmal steht unmittelbar vor den Toren der Leninwerft, deren Schließung von der polnischen Regierung angekündigt worden ist.
Israel.
Die Chancen des konservativen Likud-Blocks auf ein Regierungsbündnis mit den religiösen und rechtsextremen Parteien sind weiter gestiegen.
Ministerpräsident Shamir sagte nach Koalitionsgesprächen mit Vertretern der kleinen Rechtsparteien, er hoffe, in Kürze eine neue Regierung bilden zu können.
Das Wahlergebnis für die Linksparteien hat sich nach Auszählung der Stimmen der israelischen Soldaten weiter verschlechtert.
Likudblock und auch Arbeiterpartei gewannen je ein Mandat hinzu.
Kommunisten und die linksradikale Friedenspartei verloren jeweils ein Mandat.
Indien, Malediven.
Nach dem gescheiterten Putsch auf den Malediven hat der indische Ministerpräsident Gandhi das Ende der indischen Intervention auf der Inselgruppe bekannt gegeben.
Gandhi sagte vor dem Parlament in Neu-Delhi, die indischen Fallschirmjäger würden noch heute die Malediven wieder verlassen.
Indien hatte auf Ersuchen der Regierung der Malediven
in der vergangenen Nacht etwa 1.600 Soldaten entsandt.
Noch vor deren Landung konnten die meisten der Putschisten, vorwiegend tamilische Söldner, in Frachtern und Fischerbooten entkommen.
Sie sollen Kurs auf Sri Lanka genommen haben.
Der Präsident der Malediven, Maumun Abdul Gayom, hatte sich in Sicherheit bringen können und hielt heute früh eine Radiorede.
Algerien.
In einer Volksabstimmung haben 92% der Algerier der von Staatspräsident Benjadid vorgeschlagenen Verfassungsreform zugestimmt.
Nach offiziellen Angaben beteiligten sich mehr als 80% der Wahlberechtigten an dem Referendum.
Durch die geplanten Verfassungsänderungen soll ein Teil der Macht von der Staatspartei auf die Regierung und das Parlament übertragen werden.
Für die nächsten Tage erwartet man in Algerien die Ernennung eines neuen Ministerpräsidenten.
Spanien.
Die Regierung in Madrid hat ein Stillhalteangebot der baskischen Separatistenorganisation ETA abgelehnt.
Die ETA hatte vorgeschlagen, für 60 Tage auf Gewaltakte zu verzichten.
Dafür sollte die Regierung neuen Verhandlungen über die Zukunft des spanischen Baskenlandes zustimmen.
Ministerpräsident González begründete die Ablehnung mit Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des Angebots.
Bei Anschlägen der ETA sind in diesem Jahr in Spanien bereits 14 Menschen getötet worden.
Österreich.
Im Wiener Burgtheater findet am Abend die Uraufführung von Thomas Bernhards umstrittenem Theaterstück »Heldenplatz« in der Inszenierung von Burgtheaterdirektor Paimann statt.
Das Schauspiel handelt von einem jüdischen Emigranten von 1938, der 50 Jahre später nach Österreich zurückkehrt.
Das Stück Heldenplatz hat schon im Voraus heftige Kontroversen über Freiheit und Grenzen der Kunst ausgelöst.
Eine niederösterreichische Bürgerliste hat eine Protestkundgebung angekündigt.
Eine Autorengruppe will eine Gegenkundgebung veranstalten.
12.07 Uhr ist es gleich.
Jetzt zum Wetter.
Walter Sobiczka von der Hohen Warte in Wien hat das Wort.
Grüß Gott.
Der Alpenraum verbleibt am Samstag unter Hochdruckeinfluss.
Abgesehen von lokalen Nebelfeldern wird morgen in ganz Österreich sonniges, aber kaltes Wetter herrschen.
Bei schwachem Wind werden die Frühtemperaturen zwischen minus 10 und minus 2 Grad liegen, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 0 und 6 Grad.
Auch am Sonntag bleibt es meist aufgelockert bewölkt.
Im Norden und Nordosten Österreichs können aber zeitweise stärkere Wolkenfelder einer schwachen Störung streifen.
Lokal ist auch etwas Niederschlag nicht ausgeschlossen.
Der Nordwestwind wird vorübergehend aufleben.
Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien, Heiter 3°, Wind aus Nordwest mit 15 km pro Stunde.
Eisenstadt, wolkig 2°, Nordwind 20 km pro Stunde.
St.
Pölten, Heiter 3°, Nordwind 15 km pro Stunde.
Linz, Heiter 1°, Südostwind 15 km pro Stunde.
Salzburg, Heiter 3°, Nordostwind 15 km pro Stunde.
Innsbruck, Heiter 3°, Ostwind 10 km pro Stunde.
Dregens, Heiter 3°, ebenso Graz, Heiter 3°.
Klagenfurt stark bewölkt, leichter Schneeschauer, zwei Grad.
Das ist noch der allerletzte Rest der abgezogenen Störung.
Ich wünsche ein schönes Wochenende.
Auf Wiederhören.
Das wünschen wir auch.
Auf Wiederhören, Walter Sobiczka.
12.08 Uhr.
Der ungarische Parteichef und Ministerpräsident Karol Gross wird heute am zweiten Tag seines Österreich-Besuches von Bundespräsident Waldheim empfangen.
Am Nachmittag wird der starke Mann Ungarns durch das Parlament geführt und mit Bundeskanzler Franicki nach einem abermaligen politischen Gespräch gemeinsam im Zeichen der österreichisch-ungarischen Freundschaft einen heurigen Besuch.
Heute Vormittag gaben beide Regierungschefs im Bundeskanzleramt in Wien eine gemeinsame Pressekonferenz.
Karl Stipsitz berichtet.
Ein voller Steinsaal im Wiener Bundeskanzleramt.
Dutzende Journalisten, die keinen Sitzplatz mehr finden.
Das in- und ausländische Interesse an dieser Pressekonferenz ist groß.
Die ungarische Regierungsdelegation ist gleich mit zwei Dutzend Journalisten in Wien erschienen.
Den Beziehungen zu Österreich wird höchste Priorität eingeräumt.
Die erste Frage eines ungarischen Korrespondenten gilt denn auch gleich den EG-Plänen der österreichischen Bundesregierung.
Dahinter steht die Furcht, die kommunistisch regierten Staaten könnten bei einer verstärkten Integration Westeuropas noch mehr zurückbleiben als bisher.
Bundeskanzler Wranitzki weist diese immer öfter auftauchenden Bedenken zu zerstreuen.
die Erfüllung dieser Aufgabe, dann wird die österreichische Wirtschaft ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit, ihre Leistungsstärke auch weiter beibehalten können.
Und wenn ihr das gelingt, dann wird sie auch für den guten Nachbarn Ungarn in der Zukunft ein besserer und ein interessanterer Partner sein, als wenn das alles nicht gelänge.
Und schließlich gehe ich ja davon aus, dass ein Partner Österreich für unsere osteuropäischen Nachbarn interessanter und wirkungsvoller und leistungsfähiger dann ist, wenn er mit seinen westlichen Partnern in einem dynamischen Verhältnis steht.
Das Donaukraftwerk Neumarosch, die ungarische Innenpolitik, die österreichische Haltung zu der Dorfzerstörung in Rumänien sind weitere Themen dieser österreichisch-ungarischen Pressekonferenz.
Premierminister Groß, der sein Regierungsamt in 20 Tagen zurücklegen wird, wirbt auch für westliche, insbesondere österreichische Investitionen in seinem Land.
Er muss, ob in Wien, in Washington, in London oder in Bonn, die Furcht der westlichen Unternehmer vor kommunistischen Enteignungen zerstreuen.
Ich verstehe die Geschäftsleute vollkommen.
In dem Maße, wie das politische Spektrum in Ungarn bunter wird, taucht mit Recht die Frage auf, ob die ungarische Regierung imstande ist, die Entwicklungen in Politik und Wirtschaft planmäßig zu beeinflussen.
Ich versichere Ihnen, Sie brauchen keine Angst zu haben.
Franz Franitzki und Karol Groß sind nicht nur Regierungschefs, sondern auch Vorsitzende von Parteien, die sich, freilich unter ganz anderen Vorzeichen, sozialistisch nennen.
Frage an den ungarischen Parteichef, ob eine Zusammenarbeit auf Parteienebene denkbar wäre?
Die sozialdemokratischen Bestrebungen tauchen bei uns nicht innerhalb der Partei auf, die ganze Partei schöpft aus den Erfahrungen der internationalen Sozialdemokratie.
In erster Linie denke ich da an die bundesdeutschen und die österreichischen Bewegungen."
Die ungarische Arbeiterpartei, so Karol Groß, habe sich gerade in den letzten Monaten wieder daran erinnert, dass ihre Wurzeln eigentlich in der sozialdemokratischen Bewegung liegen.
der ungarische Parteichef Kroos in Wien.
Sie hörten einen Beitrag von Karl Stipsitz.
Zehn Jahre nach der Volksabstimmung gegen Zwentendorf, der aktuelle Kampf gegen das bayerische Atomkraftwerk Wackersdorf und das Atomkraftwerk Temelen in der Tschechoslowakei, das waren die Anlässe für eine Pressekonferenz, die heute von der österreichischen Hochschülerschaft
gemeinsam mit Vertretern der Parlamentsparteien abgehalten wurde.
Dabei ging es einerseits um die Nachwirkungen der Zwentendorf-Entscheidungen, vor allem aber um die aktuellen Maßnahmen gegen Atomkraftwerke im grenznahen Ausland.
Franz Simbürger informiert.
Gleich vorweg, es waren nicht alle vier Parlamentsparteien bei der heutigen Pressekonferenz vertreten.
Josef Tschapp von der SPÖ war durch eine Parteiveranstaltung in Wien verhindert.
Zehn Jahre nach dem Nein zum Atomkraftwerk Zwentendorf, das sorgt auch heute noch für politisches Hickhack.
Denn ein Gutteil der Pressekonferenz wurde damit gefüllt, dass die Parteienvertreter einander vorrechneten, wer wann noch für Zwentendorf gewesen sei oder sonst eine in den Augen der anderen zweifelhafte Anti-Atom-Linie verfolgt habe.
Doch es gab auch Sachliches.
Fredermeißner-Blau, Klubchefin der Grünen, konzentrierte sich darauf, der Regierung vorzurechnen, dass sie zwar das Nein der Volksabstimmung zu Zwentendorf zur Kenntnis genommen habe, die folgerichtigen Konsequenzen daraus aber nicht ziehe.
So würden weiterhin Millionenbeträge für Zwentendorf und für die internationale Atomenergieorganisation ausgegeben.
Es werde das geplante Kraftwerk Wackersdorf in einer Zeitschrift der E-Wirtschaft als sicherheitstechnisch unbedenklich eingestuft.
und energische Schritte gegen das Atomkraftwerk Temelin in der Tschechoslowakei würden nicht gesetzt.
Meisner-Blaus Resümee.
Ich gebe meinem Ärger Ausdruck, dass diese wirkliche
weltweit als großartiges Signal aufgefasste Nein der österreichischen Bevölkerung zur Atomenergie zu einer so frühen Stunde vor Harrisburg und vor Tschernobyl so wenig von der österreichischen Bundesregierung verstanden und respektiert und weitergetragen wird.
Der Chef der jungen ÖVP, Ottmar Karas, meinte, die wichtigste Lehre aus der seinerzeitigen Zwentender Volksabstimmung vor zehn Jahren sei, dass politische Entscheidungen über technische Entwicklungen nun von einer neuen Art der Verantwortung getragen werden müssten.
In Zukunft brauchen wir viel mehr politische Entscheidungen, die sich dadurch auszeichnen, dass man sagt, nicht alles, was technisch machbar ist, ist moralisch und politisch zur Stunde verantwortbar.
Und Karas regte an, Österreich solle sich für eine Änderung des Völkerrechtes dahingehend einsetzen, dass mehr Einfluss auf grenznahe Atomkraftwerksprojekte im Ausland ausgeübt werden könne.
Das war das Stichwort für die aktuellen Vorhaben gegen das tschechoslowakische Atomkraftprojekt bei Temelin.
Die Anti-AKW-Aktion 1 vor 12, in der auch Vertreter aller vier Parlamentsparteien sitzen, will gegen Temelin ähnlich vorgehen wie gegen Wackersdorf.
Begonnen wird mit einer österreichweiten Aktionswoche ab kommendem Montag.
Eine Unterschriftenliste für einen Baustopp in Temelin wird aufgelegt.
Umweltministerin Marilis Fleming, Wiens Bürgermeister Helmut Zilk und SPÖ-Abgeordneter Josef Tschapp sowie selbstverständlich die heutigen Pressekonferenz-Teilnehmer haben bereits unterschrieben.
Weiter soll eine Anti-Temelin-Pressekonferenz in Prag abgehalten werden und es ist auch geplant, Flugblätter und Informationsmaterial in der Tschechoslowakei zu verteilen.
Höhepunkt der Anti-Temelin-Aktion sollen die Wochen zwischen dem 15.
März und dem 26.
April 1989 sein.
Das sind die Jahrestage der Atomunfälle von Harrisburg und von Tschernobyl.
FPÖ-Abgeordneter Harald Ofner schlug darüber hinaus politische Schritte in Österreich gegen Temelin vor.
Die Glaube, dass man die Verantwortlichen in Österreich dazu bringen müsste, deutlich zu erkennen, zu geben, jetzt schon, dass sich die Tschechen den Strom, der auch aus Dämmerlin gespeist wird, der auch von dort geliefert wird, an den Hut stecken können oder sonst wohin.
Und ich halte dafür, dass wir uns bemühen sollten, das rechtliche Kunststück
zu Stande zu bringen, ein Volksbegehren in Österreich zu gestreuten, mit dem die österreichischen Verantwortlichen dazu verhalten werden, alle Schritte, die nur denkbar erscheinen, gegen die Errichtung dieses für Österreich so gefährlichen Werkes in der Chelsea-Serie in die Wege zu leiten.
Diese Idee eines Volksbegehrens im Sinne von Hofner wird zur Zeit schon innerhalb der österreichischen Anti-AKW-Bewegung diskutiert.
Und damit zurück zum Studio.
Franz Sinnbürger hat berichtet.
Das Stichwort Zwentendorf spielt eine Rolle auch im folgenden Hinweis auf unser heutiges Journal Panorama.
Morgen ist es genau zehn Jahre her, seit der damalige Innenminister Lanz das Ergebnis der ersten Gesamtösterreichischen Volksabstimmung verkündete und damit das Aus für Zwentendorf.
Auf Jahr lauteten 1.576.839
stimmen oder 49,53 Prozent auf Nein, 1.606.308 stimmen oder 50,47 Prozent.
Das ist daher eine Nein-Mehrheit und das im Parlament beschlossene und der Volksabstimmung oder zur Volksabstimmung vorgelegte Gesetz ist damit gefallen.
Der Mann, der sich von der Spitze der Regierung aus massiv für das Atomkraftwerk eingesetzt hatte und zeitweise sogar sein politisches Schicksal damit verknüpft zu haben schien, nahm die Verantwortung auf sich.
Ich bin der Erfinder der Volksabstimmung, damit das klargestellt ist, damit niemand hier mit dieser Schuld beladen wird.
Ich habe diese Volksabstimmung erfunden, ich war dafür und mein Standpunkt hier von diesem Platz war der.
Entweder sie geht gut aus, dann kann man daraus
die politischen Konstitutionen ziehen, ja, bei Vorliegen aller Sicherheitsbestimmungen, Erfüllung aller Sicherheitsbestimmungen, oder sie geht schlecht aus, kann ich mich auch nicht auffängen, hab ich gesagt, dann gibt's halt ein Kraftwerk nicht.
Stimmt das?
Erinnern Sie sich, dass ich das hier... Dann gibt's halt ein Kraftwerk nicht.
Dann zeigt sich umso mehr, wie richtig es war, eine Volksabstimmung abzuhalten.
zu haben, ja?"
Auch wenn viele es damals nicht so recht glauben wollten und etliche sich bemühten, Zwentendorf doch noch aufzusperren, spätestens dank Harrisburg und Tschernobyl blieb es beim Nein.
Und die Freude der AKW-Gegner von damals erwies sich als berechtigt.
Wir sind eine kleine radikale Mehrheit.
Wir sind eine kleine radikale Mehrheit.
Ein akustischer Rückblick auf den 5.
November 1978, heute um 18.20 Uhr im Journal Panorama in Österreich 1.
Ein Journal Panorama gestaltet von Ernest Hauer.
12.19 Uhr zum Thema 100 Jahre Sozialdemokratie.
Vor knapp 100 Jahren hat Viktor Adler die rivalisierenden Flügel der Sozialdemokratie geeinigt.
Das ist gelungen beim sogenannten Einigungsparteitag zur Jahreswende 1888-89 im niederösterreichischen Heinfeld.
Am Lesslich des Jubiläums wird die Sozialistische Partei eine ganze Reihe von Aktivitäten setzen.
Präsentiert wurde das Veranstaltungsprogramm heute in einer Pressekonferenz mit dem SPÖ-Vorsitzenden Kanzler Franitzski, dem Parlamentsklub-Chef Heinz Fischer und dem Zentralsekretär Günter Sallerberger.
Es berichtet Robert Stoppacher.
Unter dem Motto die ersten 100 Jahre beginnt die österreichische Sozialdemokratie ihr rundes Jubiläum.
Ein dichtes Programm mit einer Vielzahl von Veranstaltungen soll an die wechselvolle Geschichte der sozialdemokratischen Bewegung erinnern.
Schwerpunkt dabei die große Ausstellung im Simmeringer Gasometer, die heute in einer Woche eröffnet wird.
Weitere Programmpunkte sind unter anderem eine Gedenkfeier am 30.
Dezember in Heinfeld, eine Parteiführerkonferenz der Sozialistischen Internationale Anfang März 1989 und ein Zukunftskongress im Frühjahr, wissenschaftliche Tagungen, eine Plakataktion,
Die Herausgabe von Festschriften und die Veröffentlichung von Büchern in der Reihe Sozialistische Bibliothek runden das Programm ab.
Darüber hinaus bringt die Post eine Sondermarke heraus mit einer symbolischen Darstellung der Roten Nelke.
Und auch eine 500 Schilling Silbermünze mit dem Porträt Viktor Adlers wird es geben.
SPÖ-Vorsitzender Bundeskanzler Franitzki kündigte heute an, dass sich die Jubiläumsveranstaltungen mit aktuellen politischen Akzenten auseinandersetzen werden.
Franitzkis Bewertung der vergangenen 100 Jahre.
Der Blick auf diese 100 Jahre ist, wie ich sagte, eine Erfolgsstory, aber ist auch ein Weg, der von sehr, sehr harten Rückschlägen und sehr harten Niederlagen
für die Sozialdemokratie, für die österreichische Demokratie und für den österreichischen Staat insgesamt gepflastert und gekennzeichnet waren.
Und wenn heute sehr häufig davon die Rede ist und das Dahndorf-Zitat wird wahrscheinlich schon überstrapaziert,
dass mit 100 Jahren SPÖ und 100 Jahren SPD oder 125 Jahren SPD genau genommen das sozialdemokratische Jahrhundert zu Ende sei, weil ja alles, was die Sozialdemokratie sich vorgenommen hat, erreicht worden ist, dann stelle ich dem ganz deutlich und bewusst gegenüber, dass
dieser Geburtstag eine Anfangsstunde ist für die nächsten hundert Jahre.
Franitzki stellte dann grundsätzliche Überlegungen über die Rolle der Sozialdemokratie heute an und warnte davor, Politik ausschließlich als Präsentation von materiellen Errungenschaften zu begreifen.
Der Parteivorsitzende plädierte dann für eine weitere Öffnung der SPÖ und meinte weiter, die Partei dürfe sich nicht den Fehler erlauben, in die Defensive zu gehen.
In diesem Zusammenhang bekräftigte Franitzki den Anspruch der SPÖ auf die Meinungsführerschaft in Österreich.
diesen Geburtstag zum Anlass nehmen und das ist ja im Leben eines Menschen auch so, dass er an einem an sich für ihn ja nicht bedeutenden zeitlichen Einschnitt wie dem eines Geburtstages neue Pläne, neue Vorsätze fasst, doch auch sagen, dass wir nicht Ursache haben, uns geistig und intellektuell zu wiederholen, sondern dass wir die geistigen und intellektuellen Auseinandersetzungen offensiv
zu führen haben und offensiv führen wollen und ich sage das auch gleich mit dem Anspruch weiterhin Meinungsführerschaft in Österreich zu übernehmen und ich sage das auch mit dem Anspruch bestimmte neokonservative Tendenzen, neokonservativen Tendenzen und Gedankengängern bewusst und betont entgegenzutreten, weil ich der Auffassung bin, dass wir in einer Zeit, in der
Und manche Leute haben das ja von meiner beruflichen Herkunft, von mir so erwartet.
Ich habe diese Erwartungen bisher nicht erfüllt.
Nämlich uns auf das bloß Technokratische zu beschränken und dieses
mit dem Hinweis auf Bekleidungsstoffe schlagortartig zu umschreiben.
Soweit mein Bericht aus dem Presseclub Concordia und damit zurück zum Studio.
Danke, Robert Stoppacher.
Bei einem jahrelang heftig umstrittenen Medienkoffer zur Sexualerziehung, kurz Sexkoffer genannt, zeichnet sich ein Ergebnis ab.
Die vom Unterrichts- und Familienministerium erarbeiteten zwei Teile des Medienkoffers sind nach zahlreichen Überarbeitungen weitgehend fertiggestellt.
Die Herausgabe eines Medienpakets zur Sexualerziehung war vor mittlerweile vier Jahren vereinbart worden, gedacht als Informationsunterlage für Lehrer, Jugendbetreuer und Erwachsenenbildner.
Nach ersten Berichten in den Medien brach ein Sturm der Entrüstung aus.
Es wurde befürchtet, dass die Schüler zu detailliert bloß über Liebestechniken aufgeklärt würden.
Familienministerin Fleming präsentierte heute die jüngste stark entschärfte Fassung, die sie in ihrem Ministerium erarbeiten, teils des Sechskoffers.
Über den neuesten Stand rund um den Medienkoffer informiert sie Waltraud Langer.
Die Schüler würden durch den Medienkoffer zur Sexualerziehung zu Sexperten erzogen, lautete einer der empörten Vorwürfe, die nach der Veröffentlichung von Einzelheiten aus dem Medienkoffer erhoben wurden.
Dem Sexkoffer, wie der Medienkoffer alsbald genannt wurde, mangele es an wertorientierten Inhalten, kritisierten vor allem Eltern- und Lehrervertreter und kirchliche Organisationen.
Das Gegenargument der Autoren, dass der Medienkoffer ja nicht für die Schüler, sondern für die Lehrer als Unterrichtsbehelf verfasst werde, blieb weitgehend ungehört.
Die zwei verantwortlichen Ministerien nahmen sich die Vorwürfe jedenfalls zu Herzen.
Sowohl im Familien- wie im Unterrichtsministerium wurde der Medienkoffer zur Sexualerziehung mehrfach überarbeitet und insbesondere im Familienministerium stark entschärft.
Nach dem neuesten Stand bleibt im Teil des Familienministeriums nur eine Videokassette unverändert im Programm.
Der medizinisch-biologische Teil wird zurzeit noch in eine Endfassung gebracht.
Neu zum Medienkoffer kommt ein vom Erziehungswissenschaftler Marian Heitger erarbeiteter pädagogischer Teil.
Zur Gänze herausgenommen hat Familienministerin Marilis Flemming den eigentlichen Stein des Anstoßes, einen psychologisch-soziologischen Teil.
Der ist, wenn Sie wollen, nicht rettbar.
Da gibt es einfach keine Möglichkeit der Diskussion mit den Eltern.
und den Familienvertretern, weil hier wirklich Weltanschauung und Einstellung zu Wertvorstellungen so grundverschieden waren zwischen den Autoren auf der einen Seite und den Eltern- und Familienorganisationen auf der anderen.
dass ein Überarbeiten nicht möglich war.
Da es für Flemming unvorstellbar ist, auf sexuelle Erziehung einzugehen, ohne auf den besonderen Schutz des werdenden Lebens hinzuweisen, legt Flemming zu diesem Thema nun auch eine Broschüre der Aktion Leben zu den übrigen Materialien dazu.
Mögliche Kritik durch Fristenlösungsbefürworter nimmt Flemming gelassen hin.
Im Rahmen meiner Ministerverantwortlichkeit werde ich in diesen Sexualkoffer hineingeben, was ich für richtig halte.
Und ich halte es für absolut notwendig, den Mangel an Information über die Entwicklung des ungeborenen, des schon gezeugten, aber noch nicht geborenen Kindes allen zu vermitteln.
Ich glaube, dass sehr, sehr viele Abtreibungen, die wir in Österreich haben,
Ganz einfach darauf zurückzuführen sind, dass die Frauen überhaupt nicht wissen, was sie hier tun.
Dass durch die Broschüre der Aktion Leben und Arbeit des als konservativ geltenden Erziehungswissenschafters Heidger eine bestimmte weltanschauliche Richtung in den Medienkoffer fließen könnte, glaubt Flemming nicht.
Das Wissen über das ungeborene Leben ist nicht weltanschaulich, sondern eine wissenschaftliche Tatsache, sagt Flemming wörtlich.
Mit Diskussionen, so Flemming weiter, müsse sich auch Unterrichtsministerin Hilde Havlicek herumschlagen.
Der vom Unterrichtsministerium hergestellte didaktische Teil des Medienkoffers wurde ebenfalls entschärft.
Einige Spiele für Schüler wurden entfernt, aber auch der Film »Was heißt denn hier Liebe?«.
Im Großen und Ganzen bleibt aber der didaktische Teil unverändert, was Flemming zu der Bemerkung veranlasst.
Hier ist also, wenn Sie wollen, eine Ministerin, die einer anderen Weltanschauung angehört und sie hat die gleichen Probleme mit den Eltern- und Familienorganisationen und sie wird sehr wohl auch ihre Materialien ändern müssen
oder dieser Teil, sie kann ihn zwar drucken lassen,
Aber er wird von den Eltern und Lehrern nicht angenommen werden.
Und es gibt schon mehrere Landeshauptleute, die erklärt haben, sie werden es einfach nicht ausliefern.
Man kann natürlich La Burla spielen und irgendwas drucken auf Bundesebene.
Und die Landeshauptleute sagen, kommt uns überhaupt nicht ins Land und kommt uns nicht in die Schulen.
Und die Eltern sagen, mein Kind wird in dieser Art und Weise nicht erzogen werden.
Und hier, wo es so sehr ins Private hineingeht, wirklich ganz diffizil auf das einzelne Kind abgestellt,
Hier meine ich, haben doch die Eltern primär mal das Recht zu sagen, wie sie wollen, dass man mit ihren Kindern umgeht.
Mehr will Fleming zu Havicek nicht sagen.
Denn solange sich Havicek nicht in ihr Ressort einmische, wolle sie sich auch nicht in deren Ressort einmischen, betont Fleming.
Den fertiggestellten Medienkoffer zur Sexualerziehung wollen jedenfalls beide Ministerinnen im Jänner drucken lassen und dann ausschicken.
Das ist Zufall, denn Zusammenarbeit gibt es beim Thema Sexkoffer zwischen den beiden Ministerinnen zumindest zurzeit keine.
Sie hörten Waltrad Langer.
Steyr Daimler-Puch hat im Sommer 75 Prozent des Weltslagerwerkes in Steyr an den schwedischen Kugellagerriesen SKF verkauft.
Die Fertigung der Weltslager ist zu teuer geworden.
1987 mussten bei 1,2 Milliarden Schilling Umsatz 120 Millionen Schilling Verlust geschrieben werden.
Der neue Mehrheitseigentümer SKF wird im Dezember das Steuer im Welzlagerwerk übernehmen.
Es wird durch den neuen Eigentümer zu einem Sozialabbau gegenüber den Steuerarbeitsverträgen kommen.
Auch ist in den nächsten zwei Jahren mit Personalopfern zu rechnen.
Informationen von Herbert Huttach.
Das Steuer-Welzlagerwerk hat bis zuletzt mit allen Verästelungen der Typen und Arten 10.000 verschiedene Welz-, Zylinder- oder Kugeljager erzeugt.
Und das hat sich alles zu teuer herausgestellt.
Gemäß der Generallinie von Steyr-Daimler-Buch, Verlustbringer zu verkaufen, nach dem Verkauf der Fahrrad- und Moped-Erzeugung in Graz-Drundorf an den italienischen Piaggio-Konzern, ist das Grazer Werk wieder in die schwarzen Zahlen gekommen.
Nach dieser Generallinie also geht man nun auch bei den Weltslagern vor.
Und die neuen schwedischen Eigentümer haben folgendes geplant.
Die Weltslagerfirma SKF Steyr, wie sie ab Dezember dann heißen wird, wird ihrerseits in einen Produktionsbetrieb, eine Vertriebsfirma und in die Steyr-Werner GSMBH aufgeteilt.
Die Zahl der hergestellten Typen wird von 10.000 auf rund 3.000 reduziert.
In Steyr selbst bleibt die Marke Steyr für große Weltslager für den allgemeinen Maschinenbau erhalten.
Ansonsten aber werden in Steyr auch SKF-Kugellager erzeugt und verkauft wird alles über den weltweiten Vertriebsapparat der Schweden.
Der neue Eigentümer wird die Belegschaft kündigen und zum Großteil zu neuen Bedingungen wieder einstellen.
Zum einen spielt natürlich das relativ hohe Lohn- und Gehaltsniveau bei Steyr eine Rolle.
Auf der anderen Seite muss sich der neue Eigentümer natürlich überlegen, wie viele Mitarbeiter werden in Zukunft für dieses neue Produktionsprogramm benötigt.
Wir beschäftigen heute in Summe ca.
1.151 Mitarbeiter.
Und von diesen 1.150 Mitarbeitern werden wir mindestens 1.000 bis 1.100 ein neues Angebot unterbreiten in Zusammenhang mit einer einvernehmlichen Lösung der Auflösung des Dienstverhältnisses mit der jetzigen Firma.
Verständlicherweise will natürlich der neue Mehrheitseigentümer Altlasten, die bestehen, nicht übernehmen.
Und diese Altlasten bestehen nun mal zum Beispiel in hohen Abfertigungsansprüchen.
Und bei einer einvernehmlichen Lösung würde das für den Dienstnehmer ähnlich einer Kündigung gleich kommen, aber nur aus finanzieller Sicht.
Er würde die volle Abfertigung, für die ihm zusteht, für die ja die alte Firma Rückstellungen vorgenommen hat, diese volle Abfertigung würde dann an ihn ausgezahlt werden.
Das heißt aber, er kann neue Abfertigungsansprüche nach den alten Steuerverträgen nicht mehr erwerben?
Nein, er kann nur die gesetzlichen neuen Abfertigungsansprüche erwerben, die eben nach drei Jahren wieder neu aufgebaut werden.
Das bedeutet also in Summe einen Verlust im Verhältnis zu den alten Arbeitsverträgen mit der Steuerteimler Buch AG.
Es ist auch damit zu rechnen, dass es in zwei Jahren, so lange dauert nämlich die Umbauphase, nicht mehr alle 1100 ihren Arbeitsplatz behalten.
Mit dieser Umstrukturierung ist natürlich ein gewisser Personalabbau verbunden.
Wie hoch der Personalabbau sein wird in den nächsten zwei Jahren, hängt nicht nur von der Umstrukturierung ab, sondern es hängt auch von den wirtschaftlichen Verhältnissen ab.
Das heißt, wenn die Aufträge weiterhin so hoch sind, der Auftragsstand weiterhin so hoch ist, wie er heute ist, dann wird der Personalabbau der
mit der Umstrukturierung zusammenhängt, auch geringer sein.
Aber wir müssen heute auf jeden Fall davon ausgehen, dass der Personalstand in zwei Jahren nicht der gleiche sein wird, wie er heute ist."
Der Geschäftsführer des Weltslagerwerks Steyr.
Bis in die heutigen Morgenstunden galten sämtliche der sieben Bergwanderer vermisst, die am Mittwoch zu einer Tour im Hochschwabgebiet aufgebrochen waren und von einem Schlechtwettereinbruch überrascht wurden.
Im Lauf des Vormittags haben die Bergretter dann allerdings einen Teilerfolg erzielen können.
Zwei Mitglieder der Gruppe sind lebend, einer der Bergsteiger ist tot aufgefunden worden.
Details hat Gernot Rath aus dem Landesstudio Steiermark, der sich direkt aus der Einsatzleitung der Bergrettung meldet.
Hier beim Bodenbauer wurde heute die Funkzentrale der Suchmannschaften eingerichtet.
Gleich bei Tagesanbruch wurde mit der Suchaktion begonnen.
Wegen des herrschenden Schönwetters konnte heute auch der Hubschrauber eingesetzt werden.
Gegen 9.30 Uhr gab es die erste Erfolgsmeldung.
Eine Suchmannschaft hatte drei der Wanderer entdeckt.
Sie wurden im Gebiet der sogenannten Hochalpenhöhe aufgefunden.
Bei den Dreien handelte es sich um den 40-jährigen Hans Kern, der am Rand eines Schneeloches saß und lediglich Erfrierungen erlitt.
Der zweite, Hans Kollaritsch, war circa 20 Meter in eine Tolline gestürzt und hatte sich dabei einen Oberschenkelbruch zugezogen.
Für die dritte aufgefundene, Rosa Schandl, kam leider jede Hilfe zu spät.
Sie war am Rande des Schneeloches erfroren.
Die beiden Überlebenden
waren nach Auskunft der Alp Ingendermarie in einem relativ guten Zustand und ansprechbar.
Sie gaben an, dass sich der Rest der Gruppe zur Sonschin-Hütte durchschlagen wollte.
Dort ist jedoch bis jetzt niemand angekommen.
Unter den Vermissten befindet sich noch der Anführer der Gruppe, der Kapuzinerpater Reinhold Potzek aus Leibniz.
Inzwischen konzentrieren sich die Suchmannschaften auf das Gebiet rund um die Hochalpe.
Insgesamt sind fünf Hubschrauber und 130 Bergrettungsleute und Albinsgentamen mit Suchhunden im Einsatz.
Die Rettungsmannschaften sind optimistisch, den Rest der Gruppe noch in den nächsten Stunden zu finden.
Berichterstatter war Gernot Rath.
Ins Ausland jetzt.
Vor rund zwei Wochen wurde in der Sowjetunion das Projekt einer neuen Verfassung veröffentlicht.
Die Reform soll so aussehen, dass der Partei Machtbefugnisse entzogen und den gewählten Gremien zugeteilt werden sollen.
Die Bevölkerung wurde zur Diskussion aufgefordert.
Allerdings soll die neue Verfassung bereits Ende dieses Monats vom obersten Sowjet beschlossen werden, was wenig Zeit für Diskussion lässt.
Dazu kommt, dass bereits Bedenken gegen einige Punkte der neuen Verfassung geäußert werden.
Aus Moskau berichtet Franz Kössler.
Die neue Verfassung soll eine Wende sanktionieren.
Aus dem Machtmonopol der Staatspartei sollen Staat und Partei wieder voneinander getrennt werden.
Fast eine Revolution von oben, die freilich voraussetzt, dass der Verfassungsrahmen an der Basis mit eben diesem Reformgeist erfüllt wird.
Die Öffentlichkeit, die allein diese Forderung erfüllen könnte, gibt es in der Sowjetunion aber kaum mehr als in ersten Ansätzen.
Nur vereinzelt gibt es Diskussionen, auf denen man sich kritisch mit dem Verfassungsentwurf auseinandersetzt.
Wie gestern der Club Perestroika, eine unabhängige Basisbewegung kritischer Wirtschaftswissenschaftler.
An die 500 vorwiegend jugendliche Mitglieder dieser Organisation hatten sich zur Diskussion versammelt und die vorwiegende Einschätzung war, das Verfassungsprojekt bleibt weit unter dem Niveau der politischen Öffnung, die im Sommer auf der Parteikonferenz erreicht worden war, auf der die Verfassungsreform beschlossen worden ist.
Es geht vor allem um den sogenannten Kongress der Volksdeputierten, der im Frühjahr gewählt werden soll und aus dessen Mitte sowohl ein permanentes Parlament als auch ein Staatspräsident mit breiten politischen Vollmachten gewählt werden sollen.
Da ist einmal die Bestimmung, dass ein Drittel der Volksdeputierten nicht gewählt, sondern von den bestehenden Massenorganisationen ernannt werden sollen, von Gewerkschaften, Jugendverbänden, Frauenkommissionen, im Wesentlichen allesamt Ableger der kommunistischen Partei.
bleiben also nur noch zwei Drittel der Deputierten, die tatsächlichen geheimer Wahl zwischen mehreren Kandidaten gewählt werden können.
Und selbst hier hat die Staatspartei ihre Vorherrschaft abgesichert.
Kandidaten sollen nur von den Organisationen ernannt werden können, die sich über das gesamte Land erstrecken.
Womit allen unabhängigen Basisbewegungen, die erst im Entstehen sind, vorerst der Wind aus den Segeln genommen wird.
So zum Beispiel die Volksfronten, die sich in den baltischen Unionsrepubliken gebildet haben,
Ihnen wird die Ernennung von Kandidaten ausschließlich auf lokaler Ebene zugestanden, nicht aber für die Wahl des gesamtstaatlichen Volkskongresses.
So wird man in Zukunft zwar zwischen verschiedenen Kandidaten wählen können, aber die werden wohl weiterhin fast ausschließlich ein und derselben Partei angehören wie bisher.
Wirklich unabhängige Kandidaten werden selten sein und ohne große Erfolgsaussichten.
Die Bestimmung, dass das permanent tagende Parlament, eine Einrichtung, die es bisher überhaupt nicht gegeben hat, nur indirekt aus der Mitte des Volkskongresses gewählt werden wird, scheint auch hier die nahezu unantastbare Vorherrschaft der Staatspartei zu verewigen.
Viele der Wissenschaftler, die zum Mikrofon gegriffen haben, äußerten schließlich große Bedenken gegen die Machtfülle des neu zu wählenden Präsidenten der Sowjetunion.
Es soll in der Regel der Generalsekretär der KPDSU sein.
Eine Personalunion, die mit mehr Macht ausgestattet ist, als man es sich bisher hätte vorstellen können.
Solange der Präsident Gorbatschow heißt, gibt es kaum Einwände.
Er gilt vielen als Garant der politischen Öffnung.
Wenn aber der Reformeifer einmal versiegt, dann bleibt nur noch die Allmacht der neugeschaffenen Funktion.
Eine riskante Perspektive.
Genau auf diese Gefahren hat vor kurzem auch der Bürgerrechtskämpfer und Nobelpreisträger Andrei Sacharow hingewiesen, der sich im Frühjahr selbst als Kandidat der unabhängigen antistalinistischen Bewegung Memorial der Wahl stellen will.
Das Verfassungsprojekt soll noch Ende dieses Monats vom obersten Sowjet verabschiedet werden.
Es ist kaum anzunehmen, dass die kritische Diskussion den Entwurf jetzt noch wesentlich wird beeinflussen können.
Entstehen wird dann eine Verfassung, deren reformerische Inspiration nur durch einen starken Druck an der Basis irgendwie beschränkt aufrechterhalten werden kann.
Von Moskau jetzt nach Mali, der Hauptstadt der Malediven.
Auch wenn die Malediven hauptsächlich vom Tourismus und dem Fischexport leben, die gestrigen Meldungen aus dem Inselreich erinnerten an die sprichwörtliche Bananenrepublik.
Per Schiff landeten rund 200 Söldner auf der Hauptinsel des Ferienparadieses, um die Macht zu übernehmen.
Der Flughafen wurde geschlossen.
Die Telefonleitungen wurden gekappt und der einzige Radiosender besetzt.
Woher die Butschisten kamen, was sie wirklich wollten und auch das Schicksal der Regierung blieb vorerst unbekannt.
In der vergangenen Nacht schließlich ging der Spuk fast ebenso rasch zu Ende, wie er begonnen hatte.
Armin Wolf berichtet.
Der Putsch dauerte nur einen Tag und eine Nacht.
Auf den Malediven ist es jetzt kurz nach 4 Uhr Nachmittag und bereits seit Mitternacht sind die Kämpfe zwischen Putschisten und zu Hilfe gekommenen indischen Truppen vorüber.
Die gestern früh mit zwei Schiffen gelandeten Söldner sind im Morgengrauen mit gestohlenen Fischkuttern geflüchtet.
Gestern Abend waren etwa 1600 indische Fallschirmjäger auf den Malediven gelandet.
Indians Premier Rajiv Gandhi hatte sie auf Bitte des Präsidenten der Malediven, Abdul Gayom, zu Hilfe geschickt.
Nach einigen kurzen Feuergefechten flüchteten die Söldner mit mehreren Geiseln.
Eine von ihnen soll der Verkehrsminister sein.
Wie viele Menschenleben der Putschversuch gefordert hat, ist noch nicht geklärt.
Die Angaben schwanken zwischen 20 und 200.
Touristen sollen allerdings nicht zu Schaden gekommen sein.
da sich auf der Hauptinsel Male, dem Schauplatz des operettenhaften Spektakels, keine Fremdenverkehrseinrichtungen befinden.
Also dürften auch die etwa 50 österreichischen Touristen, die sich zurzeit auf den Malediven befinden sollen, wohlauf sein.
Der Flughafen in Male ist allerdings noch geschlossen.
Vor wenigen Stunden hielt Präsident Abdul Gayom eine Radioansprache.
Er bedankte sich bei den indischen Soldaten für die rasche Hilfe.
Ausländische Söldner, unterstützt von einigen Maledivern, stünden hinter dem Umsturzversuch, sagte der Präsident.
Einzelheiten werde er noch bekannt geben.
Er selbst sei jedenfalls gesund und unverletzt, sagte der Präsident.
Auch Indiens Premier Rajiv Gandhi berichtete heute in seinem Parlament von der Hilfsaktion seiner Soldaten.
Rajom habe ihn um Hilfe gerufen.
Heute Vormittag habe sich der Präsident bei ihm telefonisch bedankt, sagte Gandhi.
Verluste habe es auf indischer Seite nicht gegeben, wohl aber seien einige der Söldner gefangen genommen worden.
Die indischen Soldaten würden noch heute heimkehren, sagte der Premierminister.
Auch Gandhi sprach von Maledivern, die die Bujisten angeworben hätten.
Er wurde aber nicht konkreter.
Der Verdacht, dass der 1978 abgewählte Ex-Präsident Ibrahim Nasir hinter dem Umsturzversuch steht, wurde bis jetzt nicht bestätigt.
Die Fluchtschiffe der Söldner werden inzwischen von indischen Hubschraubern gesucht.
Auch die Luftwaffe und die Marine von Sri Lanka wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
Auf Male selbst ist die Lage wieder ruhig.
Die Telefone funktionieren wieder, ebenso die Stromversorgung und die Geschäfte haben wieder geöffnet, berichten Augenzeugen.
Die Fluglinien Air Lanka und Singapur Airlines haben heute angekündigt, sie würden bereits dieses Wochenende Male wieder anfliegen.
Mit dem Putschversuch sind die Malediven also erst mal seit Jahren in die politischen Schlagzeilen gekommen.
In Zeitungen findet man das Inselparadies normalerweise nur in Reisebeilagen und höchstens einmal auf der Wirtschaftsseite, wenn in Artikeln über den allgemeinen Fernreiseboom auch auf das Taucher-El Dorado im Indischen Ozean hingewiesen wird.
Aber abgesehen von den paar tausend Österreichern, die sich eine erholsame Winterunterbrechung auf einer der 1200 maledivischen Inseln leisten können,
wussten bis gestern viele kaum genauer, wo der 200.000-Einwohner-Staat überhaupt liegt, geschweige denn, wie dort die politischen und die wirtschaftlichen Verhältnisse aussehen.
Antworten darauf von Hermann Dennecke.
Die Politik und den politischen Wettbewerb auf den Malediven mit seinen rund 200.000 Einwohnern muss man sich anders vorstellen als in Europa.
Es gibt keine Parteien im europäischen Sinne, aber es gibt natürlich Personen, meist aus der gleichen regierenden Elite des Landes,
die, meist wirtschaftlicher Interessen wegen, miteinander konkurrieren.
Dies ist wohl auch der Hintergrund der gegenwärtigen Auseinandersetzung.
Auf der einen Seite steht der frühere Präsident Nazir, unter dem die Malediven 1965 unabhängig wurden von Großbritannien, unter dem sie eine selbstständige Republik begründeten, mit dem Islam sunnitischer Prägung als Staatsregierung.
Nazir traf 1977 von seinem Amt zurück,
und Mahmud Abdul-Gayoum wurde zu seinem Nachfolger gewählt.
Er ist es bis heute, er freut sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung und wurde eben im September erneut und zum dritten Mal mit einer Mehrheit von fast 97 Prozent in seinem Amt bestätigt.
Die wirtschaftlichen Interessen der herrschenden maledivischen Kreise konzentrieren sich auf Kokosnüsse, auf Thunfisch, das sind die wichtigsten Exportartikel, vor allem aber auf den Tourismus.
Rund 150.000 Urlauber kommen jährlich in die Erholungszentren der Inselwelt, um zu tauchen, Sonnen zu baden oder schlicht am Strand zu faulenzen.
Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle der Maldiver, die zwar nach der UNO-Statistik nur über ein extrem niedriges Pro-Kopf-Einkommen verfügen, aber im Allgemeinen keine wirkliche Not leiden müssen, weil die Ernährung in ihrem Ferienparadies nicht wirklich Schwierigkeiten bereitet.
Mit nur 10 Prozent Analphabetismus sind die Malediver im Übrigen das gebildetste Volk in ganz Südasien.
Wenn der Tourismus vor allem die Quelle ihres bescheidenen Wohlstandes ist, so geht von ihm auf längere Sicht auch die Gefährdung des maledivischen Paradieses aus.
150 Urlaubsgäste bei 200.000 Einwohnern, das ist offenbar schon jenseits der Grenze des Erträglichen.
Es mussten bereits einige Inseln für Touristen gesperrt werden, weil das Meerwasser verseucht war inzwischen und kein ausreichendes Trinkwasser mehr zu versorgen war.
Nächstes Thema Elektronik im Zukunftsauto.
Wenn vom Auto der Zukunft die Rede ist, sieht man meist ein futuristisches Fahrzeug vor sich ohne Lenkrad mit elektronischer Steuerung vom Leitfunk geführt.
Aber nicht wenige Städte, denen Elektrokonzerne inzwischen versuchsweise elektronische Verkehrsleitanlagen angeboten haben, wollten diese Anlagen gar nicht unter dem Motto, warum soll man den Leuten auch noch Freude am Autofahren machen, sie sollen lieber Massenverkehrsmittel benutzen.
Was kommt wirklich auf den Autofahrer zu?
Hans Adler ist dieser Frage nachgegangen.
Die Frage nach der Elektronik im Auto beantwortet man am leichtesten nach einem Besuch in den Entwicklungszentralen der großen Elektronikkonzerne.
Denn entweder sie arbeiten für den Markt der Zukunft auf Bestellung oder sie beeinflussen diesen Markt durch ihr Angebot.
Im Augenblick kostet die Elektronik in einem der rund 33 Millionen Autos, die jedes Jahr auf der Welt produziert werden, im Einkauf der Hersteller kaum mehr als 210 Schilling.
1992 wird sie immerhin schon 560 Schilling kosten.
In den Vereinigten Staaten enthält das durchschnittliche Auto bereits Elektronik im Einkaufswert von 630 Schilling.
Und wo steckt sie?
Sie besorgt die Sitzverstellung, wenn zum Beispiel mehrere Personen abwechselnd dasselbe Auto benutzen.
Sie regelt die Temperatur im Fahrgastraum, schnüffelt am Auspuff und stellt danach das Gemisch für den Motor zusammen.
Die Elektronik steuert die Zündung, bedient die Fensterheber und liefert dem Fahrer in nächster Zukunft über einen Display am Armaturenbrett in Flüssigkristallanzeigen alle Angaben über Zu- und Umstände des Autos während der Fahrt.
Dieser Display der Japaner ist nach Ansicht europäischer Elektronikhersteller nicht optimal.
Sie bezeichnen ihn als Mäusekino und propagieren die Einzelanzeigen für alles, was der Fahrer wissen soll.
Weitere Anwendungen, man macht derzeit Versuche mit automatischer Fahrgeschwindigkeitsregelung, mit Diebstahlsicherungen und Niveauregelungen für Autos, die einmal viel und einmal wenig Gewicht zu befördern haben.
Ohne weiteres denkbar,
ist eine Zentralverriegelung mit einem Infrarot-Schlüsselsystem, die auch gleichvergessene Fenster schließt, wenn der Fahrer aussteigt.
Tatsächlich im Einsatz ist die Elektronik im Anti-Blockier-Bremssystem, ABS.
Im sogenannten Airbag, das ist ein Luftsack, der sich in tausendstel Sekunden aufbläst, wenn der Fahrer bei einem Unfall gegen das Lenkrad geschleudert wird.
Die Elektronik findet sich auch in der Praxis bereits in der Einzelradsteuerung von Vierradantrieben, die dafür sorgt, dass beim Wegfahren auf glatter Straße oder im Schnee keines der Räder durchdreht.
Professor Walter Kunert, Leiter des Siemens-Geschäftsbereiches Automobiltechnik, weiß die Mittelklassefahrer zu trösten.
Ich gehe davon aus, dass all die Dinge, die wir heute für Hochklassefahrzeuge liefern, in absehbarer Zeit, und absehbarer Zeit ist für mich fünf bis zehn Jahre, auch in Mittelfahrzeuge hineinwandern werden,
und zum Teil auch in kleine Fahrzeuge hineinwandern werden.
In Erprobung ist derzeit ein Verkehrsleitsystem auf zwei verschiedenen Ebenen.
In Berlin laufen Versuche mit einem passiven Leitsystem, welches dem Autofahrer nur sagt, in welche Richtung er abbiegen sollte, um einem Stau auszuweichen.
Dazu muss er dem Bordrechner seines Autos vorher das Fahrziel eingegeben haben.
Etliche deutsche Städte haben einen Versuch mit dieser Anlage abgelehnt und gemeint, man solle das Geld lieber dafür aufwenden, die Autofahrer zum Benützen öffentlicher Verkehrsmittel zu animieren.
Dagegen setzt das aktive Leitsystem auf eine elektronische Steuerung der Fahrzeuge durch Signalkabel, etwa in den Leitschienen der Autobahnen.
Hier hätte der Fahrer nur noch im Auto zu sitzen und die Elektronik zu überwachen.
Dr. Eckehard Preuß, Bereichsleiter in der Automobiltechnik von Siemens, kann dem nicht allzu viel abgewinnen.
Ich persönlich glaube nicht daran, aus zwei Gründen.
Einmal macht Autofahren ja Spaß.
Das heißt, vielen Autofahrern wäre das gar nicht recht, hier entmündigt zu werden.
Das ist die eine Seite des Autofahrens.
Die zweite Seite ist, welcher Autofahrer, sagen wir mal, hat diese Nerven, ein Auto automatisch auf der Straße in einem Abstand von zehn Metern
mit 200 Kilometern dahin rasend zu sehen.
Ich würde sagen, also solche Experimente traue ich der normalen Bevölkerung nicht zu.
Deswegen glaube ich persönlich an automatische fahrende Autos in den nächsten zehn Jahren nicht.
Es fällt auf, dass alle Neuerungen, die den Automotor betreffen, auf den guten alten Benzin- und Dieselhubkolbenmotor zugeschnitten sind.
Dort, so meint man, wird die Elektronik noch viel beim Treibstoff sparen, im Umweltschutz und in der Verlängerung der Lebensdauer der Motoren erreichen können.
Das wird sicherlich die 90er Jahre ausfüllen.
Über das, was nachher kommt, wird erst nachgedacht.
In den Konzernzentralen spricht man nicht öffentlich über solche Pläne, denn je später die Konkurrenz zu denken beginnt, desto früher ist man schließlich selber dran.
Ein Beitrag von Hans Adler.
Ein Hinweis jetzt auf eine Sendung heute Abend, auf die Sendung Im Brennpunkt.
Diesmal geht es um das Thema Tatenschutz, genau um die Frage, wer schützt vor dem Tatenschutz.
Im Brennpunkt, heute gestaltet von Helmut Waldert, 21 Uhr, Programm Österreich 1.
Heute laufen in Österreich zwei neue Spielfilme von österreichischen Regisseuren an, die sich von der Thematik, der Gestaltung und der Produktion her sehr unterscheiden.
Die Dreieckskomödie Unterfreunden von Lukas Stepanik hält sich finanziell gesehen im bescheidenen Rahmen.
Der Thriller Killing Blue von Peter Patzak ist eine Großproduktion des in München lebenden Wieners Karl Spieß und des Münchner Produzenten Luki Waldleitner.
Parallel zu Killing Blue ist im Wiener Admiralkino bis zum 10.
November eine Hommage für Peter Patzak mit den bekanntesten Filmen des Cotan-Regisseurs zu sehen.
Karin Bauer berichtet.
Der Wiener Film- und Fernsehregisseur Lukas Stepanik schuf mit seiner verspielten Dreiecksgeschichte unter Freunden eine Art ins Freie versetztes Kammerspiel.
Obwohl sich die turbulente Handlung an einem Kärntner See entwickelt, lässt sich unter Freunden nicht in die Reihe der heimatbezogenen Filme Raffl von Christian Berger oder Heidenlöcher und Nachsaison von Wolfram Paulus einordnen.
Lukas Stepanik
Nein, also das würde ich unterfreuen, würde ich nicht dort einordnen.
Damit will ich jetzt nicht von diesen Filmen mich abgrenzen, weil genau die halte ich für die besten, die es momentan so in der letzten Zeit gegeben hat im österreichischen Filmsektor.
Das Thema ist nicht...
jetzt Österreich als Heimat, Fragezeichen, oder wie auch immer.
Also diese beiden Knaben sind ja eigentlich in gewisser Weise auch heimatlos.
Sie wohnen ja nicht mehr am Land, nicht in der Stadt.
Es ist so ein eigenartiges Gemisch eigentlich, weil dieser Ort, den gibt's eigentlich nicht, den kann man gar nicht wirklich charakterisieren, der ist wirklich austauschbar.
Es gibt einfach Orte inzwischen, eben durch bestimmte Infrastrukturveränderungen, die sind absolut austauschbar.
Also da ist nix mehr charakteristisch.
Das könnte in Österreich spielen, in Bayern, in der Schweiz.
Bewusst lässt Stepanek offen, wo sein Film spielt.
Wichtig ist ihm das reizvolle Aufeinanderprallen gegensätzlicher Mentalitäten.
Ein leichtlebiger Provinz-Casanova, ein sensibler Träumer und eine temperamentvolle Tänzerin, die mit südländischen Charme beide begeistert, sich aber nicht binden will.
Du hast dich in der Tür geirrt.
Okay, ich hab mit Edgar geschlafen, aber das ist meine Sache.
Miguel, ich bleibe bei dir diese Nacht.
Ach, und ich werde gar nicht gefragt?
Nein.
Gleichsam für das andere Extrem des österreichischen Films steht der Streifen, aus dem diese Musik stammt.
Killing Blue.
Die jüngste Arbeit des Kottan Regisseurs Peter Patzak.
Mit viel Aufwand und internationaler Besetzung in Berlin gedreht, versucht Killing Blue, wie schon Patzaks letzter Film, Der Joker, an die Tradition des Hollywood-Kriminalfilms anzuknüpfen.
Auch hier spielt wieder Armin Müller-Stahl die Hauptrolle.
Peter Patzak?
Es ist ein besonderer Krimi.
Die klassische Geschichte zwischen Gut und Böse, wie bei mir immer, gibt es eben Grauwerte und Grenzgänger.
Und so ist der Gute nicht ganz so gut und der Böse nicht ganz so bös.
Es ist ein moralischer Film mit unmoralischen Menschen, sagen wir so.
Und es ist sehr witzig und das ist, glaube ich, wahnsinnig wichtig.
Weil doch das größte Dilemma irgendwo Witz haben muss.
Und die Leute, die sich früher an meinen Kottonfilmen begeistert haben oder das gemacht haben, die werden sicher auf ihre Rechnung kommen.
Weil die Figur des ermittelnden Kommissars, den der Armin Müller Stahl spielt, hat eine Dimension vom Urkotton, sagen wir so.
So wie ihm der Peter Vogel angelegt hat, von der Schärfe und von dieser Art von Sarkasmus und verzweifelten Witz.
Der nach Berlin emigrierte Cotan versucht Klarheit in die mysteriösen Morde an zwei drogensüchtigen Mädchen zu bringen.
Ist das eine Freundin von dir?
Sie hält mich für ihren Therapeuten.
Überdosis?
Heroin vor ca.
8 Stunden.
Was ich nicht verstehe ist das Vaseline über ihrem Gesicht.
Wann brauchst du meinen Bericht?
Du hast 23 Stunden.
Wieso 23?
24, sagt jeder.
Teure Hollywood-Imitation oder der Charme des Lokalen?
Wo mögen wohl die Marktschancen des österreichischen Films liegen?
Und wo seine künstlerische Zukunft?
Nach diesem Beitrag, gestaltet von Karin Bauer, gebe ich weiter ins Nachrichtenstudio an Josef Wenzlich-Natek.
Österreich.
Im Hochschwabgebiet wird die groß angelegte Suchaktion nach einer Gruppe vermisster Bergwanderer fortgesetzt.
Drei der insgesamt sieben Vermissten wurden am Vormittag gefunden.
Zwei Männer wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Für eine Frau kam jede Hilfe zu spät.
Nach den übrigen vier Bergwanderern wird weiter gesucht.
Die Gruppe war Mittwoch zu einer Tagestour auf dem Hochschwab aufgebrochen.
Sie war nur unzureichend ausgerüstet.
Ein Schlechtwettereinbruch mit einem Schneesturm verhinderte die Rückkehr ins Tal.
An der Suche beteiligten sich mittlerweile fünf Hubschrauber und 130 Bergrettungsmänner.
Österreich.
Der ungarische Partei- und Regierungschef Groß setzt seinen offiziellen Besuch in Wien heute unter anderem mit einem Empfang bei Bundespräsident Waldheim fort.
Am Vormittag gab Groß gemeinsam mit Bundeskanzler Wranicki eine Pressekonferenz.
Er trat dabei vor allem für verstärkte Investitionen des westlichen Auslands in Ungarn ein und versuchte, Bedenken über die Sicherheit der dabei eingesetzten Mittel zu zerstreuen.
Wranicki erklärte, bei einer Annäherung an die europäische Gemeinschaft werde Österreich seinem guten Nachbarn Ungarn ein besserer Wirtschaftspartner als bisher werden.
Die Spitzenvertreter der SPÖ haben heute die Veranstaltungen zum bevorstehenden 100-Jahr-Jubiläum der Sozialdemokratie in Österreich präsentiert.
Unter anderem wird es eine Großausstellung in einem Gasometer in Wien-Simmering geben.
In Heinfeld wird des Gründungsparteitages gedacht werden.
Ferner plant die SPÖ wissenschaftliche Tagungen, Plakataktionen und Buchveröffentlichungen.
Parteivorsitzender Franitzki bemerkte zum 100-Jahr-Jubiläum, der Geburtstag sei zugleich eine Anfangsstunde.
Franitzki meldete den Anspruch der Sozialisten auf Meinungsführerschaft in Österreich an und betonte, die Partei dürfe nicht in die Defensive gehen.
Polen.
Die britische Premierministerin Thatcher ist am heutigen letzten Tag ihres Polenbesuchs nach Danzig gereist, um Arbeiterführer Walesa zu treffen.
Vorher legte Thatcher gemeinsam mit Staats- und Parteichef Jaruzelski auf der Westerplatte Blumen nieder.
Mit dem Beschuss der Westerplatte am 1.
September 1939 hatte der Zweite Weltkrieg begonnen.
Mitarbeiterführer Valesa wird die britische Premierministerin das Denkmal für die Opfer der blutigen Niederschlagung des Streiks von 1970 besuchen.
Das Denkmal befindet sich in unmittelbarer Nähe der Leninwerft, deren Schließung die Regierung verfügt hat.
Israel.
Ein Regierungsbündnis des konservativen Likud-Blocks mit den religiösen und rechtsextremen Parteien wird immer wahrscheinlicher.
Ministerpräsident Shamir sagte nach Koalitionsgesprächen, er hoffe demnächst ein neues Kabinett bilden zu können.
Unterdessen ist nach Auszählung der Stimmen der israelischen Soldaten das offizielle Endergebnis der Wahlen vom 1.
November bekannt gegeben worden.
Der Likud-Block hat 40 Mandate statt bisher 41, die Arbeiterpartei 39 statt 41.
Die religiösen Parteien kommen gemeinsam auf 18 Sitze.
Die rechtsextremen Splittergruppen stellen gemeinsam sieben Abgeordnete.
Malediven Indien
Nach dem Scheitern des Putsch auf den Malediven werden die indischen Interventionstruppen wieder in die Heimat zurückberufen.
Der indische Ministerpräsident Gandhi erklärte vor dem Parlament, die Soldaten würden noch heute die Inselgruppe im Indischen Ozean wieder verlassen.
Die meisten der Putschisten, vorwiegend tamilische Söldner, sind noch vor der Landung der Inder auf den Malediven mit kleinen Schiffen entkommen.
Der Präsident der Malediven, Gayom, hielt heute früh eine Radiorede.
Er hatte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend vielfach heiter, gebietsweise auch wolkenlos, Nachmittagstemperaturen 1 bis 5 Grad.
In wenigen Sekunden ist es 13 Uhr.
Das war das Mittagsschanal vom 4.
November.
Einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.