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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
Grünen Donnerstag, 23.
März.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Herbert Dobrowolny begrüßt Sie zu einer Stunde Information, die folgende Inhalte hat.
Wiens Vizebürgermeister Mayr betont, zur EG-Diskussion der Neutralitätsstatus Österreichs als schweres Beitrittshindernis anzusehen.
Außergewöhnliche Idee von Umweltschützern in Österreich.
Bernd Lötsch soll sich um den Posten des Verbundgeneraldirektors bewerben.
Wir fragten Lötsch nach seiner Meinung.
Das Parlament in Kosovo soll heute seine Selbstentmachtung beschließen.
Gespräch mit Christian Schüller, der soeben aus dem Erdbebengebiet in Armenien zurückgekehrt ist, über die Situation in diesem sowjetischen Landstrich fast vier Monate nach der schweren Naturkatastrophe.
Einzelheiten zum litauischen Giftunfall, wo ein Ammoniakbehälter geborsten war und eine Giftgaswolke entwichen ist.
Heute findet die letzte Kohleförderung in der steirischen Grube Zanktal statt und ungewöhnliches Vorhaben in der Steiermark.
In Fronleiten möchte man den Gestank einer Mülldeponie mittels eines überdimensionalen Propellers auf die gegenüberliegende Talseite blasen.
Die Kultur berichtet über den größten Kinopalast der Welt, der in Brüssel steht.
Zuerst informiert sie aber Josef Schweinzer über das Neueste aus aller Welt.
Nachrichtensprecher ist Wilfried Schiertlbauer.
Österreich.
Der steirische Landeshauptmann Krainer hat scharfen Protest gegen die Weisung des Verteidigungsministeriums erhoben, den Drakenflugbetrieb in Zeltweg aufzunehmen.
Nach Ansicht Kreiners ist die Landepiste von Zeltweg zu kurz.
In Telegrammen an Bundeskanzler Franitzki, Vizekanzler Mock und Verteidigungsminister Lichal appelliert der steirische Landeshauptmann an die Bundesregierung, das risikoreiche Vorhaben des Flugbetriebes zu unterbinden.
Kreiner bezeichnet die Entscheidung Lichals als überfallsartig.
Bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Geisterfahrer auf der Wiener Außenring Autobahn sind heute früh vier Menschen ums Leben gekommen.
Ein 48-jähriger Mann aus Kirchberg an der Pilach war in falsche Richtung auf der Fahrbahn nach St.
Pölten unterwegs.
Er raste mit seinem PKW offenbar ohne zu bremsen frontal in ein entgegenkommendes Auto.
Der Geisterfahrer und die Insassen des anderen Autos, eine Familie aus Brunheim-Gebirge, waren sofort tot.
Der ÖAMTC fordert den gezielten Einsatz modernster elektronischer Warnmethoden gegen Geisterfahrer.
Ungarn.
Das Parlament in Budapest hat ein neues Streikgesetz gebilligt.
Das Gesetz regelt unter anderem das Recht auf Solidaritätsstreiks und Lohnfortzahlung während eines Arbeitskampfes.
Streikende Arbeiter dürfen auch nicht mehr entlassen oder mit Disziplinarmaßnahmen belegt werden.
Kleine unabhängige Gewerkschaften kritisieren, dass in dem Gesetz nicht festgelegt wird, wer zu einem Streik aufrufen darf.
Die Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition werden wegen neuer Probleme voraussichtlich länger dauern als geplant.
Das Parlament hat zwar die Debatte über Befugnisse des Senats und des Staatspräsidenten eröffnet, zwischen Regierung und Opposition sind diese Fragen aber noch strittig.
Ein Sprecher der Gewerkschaft Solidarität sagte, der 3.
April als Termin für die feierliche Schlusssitzung sei fraglich.
Sowjetunion.
Die Außenpolitik Moskaus soll demokratisiert werden.
Außenminister Schewert-Naze will über grundsätzliche Fragen der Außenpolitik Volksabstimmungen abhalten lassen.
Außerdem hat Schewert-Naze vorgeschlagen, im künftigen Parlament öffentliche und geheime Expertenanhörungen einzuführen.
Die Parlamentswahl findet am kommenden Sonntag statt.
Bei dem schweren Chemieunfall vor wenigen Tagen in der Sowjetrepublik Litauen sind nach einer neuen Bilanz sechs Menschen ums Leben gekommen.
Mehr als 50 Personen wurden schwer verletzt.
In einer Düngemittelfabrik war am Montag ein Tank mit 7000 Tonnen Ammoniak umgestürzt.
Eine Ammoniakwolke trat aus und breitete sich 15 Kilometer weit aus.
30.000 Menschen mussten evakuiert werden.
Die Giftwolke hat unterdessen bereits Finnland erreicht, allerdings hat sich die Giftigkeit des Gases schon verringert.
USA.
Die Industrie der Vereinigten Staaten bläst jährlich 1,2 Millionen Tonnen Gift in die Luft.
Das geht aus einer Mitteilung des Umweltschutzamtes in Washington hervor.
Demnach wird die Luft der USA durch insgesamt 328 gesundheitsschädliche Chemikalien belastet.
Nur für sieben dieser Stoffe sind Grenzwerte festgelegt.
Fast jeder zweite Amerikaner atmet Luft, deren Verschmutzung die erlaubten Grenzen überschreitet.
Der amerikanische Chefunterhändler bei Abrüstungsgesprächen, Paul Nitze, ist zurückgetreten.
Vor kurzem gab es Differenzen zwischen Nitze und dem neuen Außenminister Baker.
Allerdings hatte der 82-Jährige zuletzt einen schweren Reitunfall.
Nitze war fast 30 Jahre lang Berater der amerikanischen Präsidenten.
Zypern, Österreich.
Bundespräsident Waldheim wird heute nach einem Staatsbesuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und einem Zwischenaufenthalt auf Zypern in Österreich zurückerwartet.
Gegenüber Journalisten hat Waldheim zur österreichischen Innenpolitik Stellung genommen.
Waldheim meinte zur Regierungsbildung in Kärnten, das sei eine Sache, die Kärnten selbst lösen müsse.
Zur Möglichkeit einer weiteren Kandidatur schon jetzt Überlegungen anzustellen, sei verfrüht.
Er wollte die weitere Entwicklung abwarten.
USA, Großbritannien.
Das amerikanische Bundesluftfahrtamt hat vor einem Versuch der Flugzeugentführung in Europa während der Osterfeiertage gewarnt.
Die britische Tageszeitung Daily Express schreibt, drei libanesische Palästinenser könnten zu Ostern eine Maschine entführen, die aus den Vereinigten Staaten nach Europa kommt oder von Europa in die USA fliegt.
Die Vereinigten Staaten haben die Sicherheitsmaßnahmen verschärft.
Die umstrittenen satanischen Verse von Salman Rushdie stehen auf Platz 1 der Bestsellerliste in den USA.
Nach einer Mitteilung der Zeitung New York Times sind die Verkaufszahlen nach dem Mordaufruf des iranischen Revolutionsführers Khomeini in die Höhe geschnellt.
Die New York Times stellt ihre Bestsellerliste aufgrund von Angaben aus Buchgeschäften der ganzen USA zusammen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden teils heiter, teils stärker bewölkt und gegen Abend örtlich Regen.
Im übrigen Bundesgebiet aufgelockert bis stark bewölkt und häufig Regen.
Die Schneefallgrenze sinkt allmählich auf etwa 800 Meter.
Gegen Abend beginnt die Bewölkung im Westen wieder aufzulockern.
Mäßiger bis lebhafter Wind aus West.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 14 Grad.
Die Prognose für morgen Freitag.
Im Westen und Norden anfangs aufgelockerte, in weiterer Folge reichliche Bewölkung und nachfolgende Aufkommen von Regen.
Schneefallgrenze um 1100 Meter.
Im Osten heiter bis wolkig, aber kaum Niederschlag.
Im Süden sonnig.
Mäßiger bis lebhafter Wind aus Südost bis West.
Tagessüchsttemperaturen 7 bis 14 Grad.
Die Vorschau auf die Osterfeiertage.
An der Alpen-Nordseite und im Norden reichlich bewölkt, regional auch Regen, sonst aufgelockert bewölkt.
Am Ostersonntag meist sonnig.
Am Ostermontag im Westen und Norden erneut Störungseinfluss, sonst noch heiter bis wolkig.
Tageshöchsttemperaturen 9 bis 15 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt leichter Regenschauer, 15 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 15 Grad, West 20.
St.
Pölten stark bewölkt, 10 Grad, West 25.
Linz bedeckt 7 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde, Föhn bis 60 Kilometer.
Salzburg bedeckt leichter Regen, 4 Grad, Innsbruck bedeckt 7, Bregenz stark bewölkt, 4, Graz wolkig, 13 und Klagenfurt stark bewölkt, 9 Grad.
Zwölf Uhr und acht Minuten war es soeben.
Soll und kann Österreich Vollmitglied der europäischen Gemeinschaft werden?
Die Diskussion darüber ist nun wieder verstärkt aufgeflammt, vor allem auch innerhalb der SPÖ.
Ausgelöst wurde die neue Runde im Tauziehen zwischen den Koalitionspartnern vom Vorsitzenden der Wiener Sozialisten, Vizebürgermeister Hans Maier.
Der Obmann der stärksten SPÖ-Landesorganisation hat nämlich deutlicher als andere in seiner Partei einen EG-Beitritt dezidiert abgelehnt.
Die Mitgliedschaft sei mit dem Neutralitätsstatus unseres Landes unvereinbar, sagte Maier.
Andere SPÖ-Organisationen wie die Tiroler und die Burgenländer segeln auf demselben Kurs.
Wieder andere wollen zumindest mit dem berühmten Brief nach Brüssel zuwarten.
Und für Parteivorsitzenden Bundeskanzler Branitzki ist die Frage, ob es einen solchen Brief überhaupt geben wird, ja nach wie vor offen.
Die ÖVP ist jetzt verunsichert.
ÖVP-Chef Vizekanzler Alois Mock erklärte heute, es dürfe doch nicht alle drei Monate mit den entscheidenden Interessen Österreichs gespielt werden.
In der Wiener SPÖ ist unterdessen sogar die Forderung nach einem Sonderparteitag zum EG-Thema laut geworden, um eine einheitliche Linie der Partei festlegen zu können.
Über die Differenzen und den weiteren EG-Kurs der Sozialisten sprach Robert Stoppacher mit Wiens SPÖ-Chef Hans Mayer.
Herr Vizepräsident, Herr Bürgermeister, in der SPÖ ist eine Diskussion entstanden, wie weit die Annäherung Österreichs an die EG vollzogen werden soll.
Nun hat Stadtrat Harzl vorgeschlagen, man sollte einen Sonderparteitag der SPÖ einberufen, um das EG-Thema noch einmal aufzurollen und die Positionen abzustecken.
Was halten Sie davon?
für einen Sonderparteitag.
Die Partei ist in Wirklichkeit hinter dem Bundeskanzler Warnitzki völlig einig.
Es gibt Nuancen in der Betonung, aber es gibt keine grundsätzliche Meinungsänderung in der Politik.
Es wird von Wien daher auch kein Antrag auf einen
Nur ganz so einig, wie Sie das darstellen, scheint es ja nicht zu sein.
Die Positionen etwa Ihrerseits oder auch die Positionen der Tiroler Sozialisten sind eben gegen EG-Beitritt.
Die Sozialisten anderer Bundesländer können sich einen Vollbeitritt durchaus vorstellen, also lehnen ihn nicht von vornherein ab.
Niemand lehnt ihn von vornherein ab.
Nur Vollbeitritt und Neutralität wird nicht vereinbar sein.
Und das ist unser Problem, das zu lösen ist und das der Herr Mock offensichtlich übersieht, obwohl es ihn verschiedene Außenminister mit aller Deutlichkeit bereits gesagt haben.
Und wir sind ja hier nicht in der Situation, dass man gegenüber den europäischen Staaten und den Signatarstaaten des Staatsvertrages etwas ertrautzen kann, sondern wir haben Vertrauen aufzubauen als neutraler Staat und dieses Vertrauen sollte man wirklich nicht infrage stellen.
Ja, aber Sie sehen überhaupt keine Differenzen innerhalb der SPÖ, wenn es auch, wie Sie sagen, nur Nuancen sind?
Wenn die Diskussion weitergeführt wird und wir mit all unseren Freunden in den Bundesländern entsprechend reden können und sich die Frage in der notwendigen Klarheit stellt, Beitritt zur EG oder Neutralität, dann gibt es innerhalb der SPÖ keinerlei Meinung.
Und Sie glauben, dass Sie also mit Ihrem Kurs sich durchsetzen können in der Gesamt-SPÖ-Vollbeitritt?
Nein.
Ich habe mich nicht durchzusetzen, sondern es ist nur klarzustellen, was bisher die Diskussion gebracht hat.
Es ist klarzustellen, was uns die Freunde im Westen und Osten Europas auch sagen.
Und dann wird es überhaupt keine weiteren Diskussionen geben.
Und ein Koalitionsproblem sehen Sie nicht aufkommen, wenn also Sie, wenn die sozialistische Partei jetzt so auf der Bremse steht und Mock nur mehr Kopfschütteln zeigt?
Ja, ich kann den Herrn Vizekanzler Mock nur bitten, sichern seine Rolle als Sekretär bei den Minister und Zeugerinnen zum Zeitpunkt des Abschluss des Staatsvertrages.
und sich zu überlegen, mit welchen Methoden damals Österreich das Vertrauen der Welt gewonnen hat.
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll wäre, dass man in irgendeiner Art und Weise das geringste Anzeichen gibt, dass wir dieses
Es ist aber im Dezember zwischen den Koalitionsparteien vereinbart worden, dass Ende März, Anfang April, also in den nächsten Tagen schon, eine Entscheidung vonseiten der Bundesregierung vorgegeben werden soll.
Also dass das Parlament schon die Möglichkeit hat, sich mit einer fixen Kursvorgabe der Regierung auseinanderzusetzen.
Ist das noch realistisch?
Ja, ich weiß nicht bitte, ob es zu einer Entscheidung sicherlich kommen wird.
Mit dieser Vereinbarung ist sicher noch nicht vorgegeben gewesen, zu welcher Entscheidung.
Herr Vizepräsident, worauf führen Sie es eigentlich zurück, dass der Parteivorsitzende Bundeskanzler Warnitzky doch bisher immer viel zurückhaltender war in der Beurteilung dieser Frage als Sie?
Ja, ich glaube, dass Warnitzky eine Art der Formulierung hat, die ganz einfach ist ermöglicht, dass man sehr
ruhig darüber spricht, dass er seine Meinung sehr viel diplomatischer zum Ausdruck bringt, als ich das tue.
Aber in der Sache sehe ich also keine Differenz zwischen ihm und mir.
Ich sage es klarer und deutlicher und ich sage es in der realistischen Sprache der Kommunalpolitik, was Wranitzki diplomatisch
Ein Sprecher von SPÖ-Vorsitzenden Wranitzki teilte zum EG-Kurs der Partei mit, die Gremien der SPÖ werden sich Anfang April mit dem Thema befassen, vorher ist eine Diskussion darüber überflüssig.
Jedenfalls sei die Frage, ob ein Brief nach Brüssel geschickt werde oder nicht, in der Partei und auch in der Regierung offen.
Weitere Stellungnahmen von heute.
Der designierte Klubobmann der Freiheitlichen, Norbert Gugerbauer, hat jetzt eine Sitzung des Außenpolitischen Rates gefordert.
Die Bundesregierung solle klarlegen, ob es in der Europapolitik überhaupt noch Gemeinsamkeiten gebe, sagte Gugerbauer.
Kritik am Nein der Wiener SPÖ zur EG-Mitgliedschaft übte heute der künftige Obmann des ÖVP-Wirtschaftsbundes, Leopold Mardatana.
Durch solche Äußerungen werde die Verhandlungsposition Österreichs von vornherein geschwächt, meinte Mardatana.
Das nur als Ergänzungen zu diesem Gespräch, das Robert Staubacher mit Wiens Vizebürgermeister Hans Mayer führte.
Zwölf Uhr und 15 Minuten ist es genau, wir kommen ins Ausland.
In Pristina, der Hauptstadt der autonomen jugoslawischen Provinz Kosovo, ist für heute die Parlamentsdebatte über eine Verfassungsreform angesetzt, mit der die wesentlichen Autonomierechte beschnitten werden sollen.
Dabei geht es um die Auseinandersetzung zwischen dem etwa 80 Prozent umfassenden albanischen Bevölkerungsteil und den rund 20 Prozent Serben.
Noch im November des Vorjahres demonstrierten die Massen gegen die serbischen Einschüchterungsversuche.
Man trat in den Streik gegen die willkürliche Absetzung von Parteifunktionären, die sich gegen eine Verfassungsänderung ausgesprochen hatten.
Und dann schickte Belgrad Panzer und Militär.
Heute scheint es so, dass der serbische Nationalist Milosevic vor seinem großen Triumph steht.
Friedrich Orter dazu.
herrscht seit drei Wochen Ausnahmezustand in der autonomen Provinz Kosovo.
Prominente albanischstämmige Politiker und Betriebsdirektoren sind in Untersuchungshaft.
30.000 Albaner wurden zur Arbeit zwangsverpflichtet, um die streikbedingten Produktionsverluste wettzumachen.
Panzer, Armeefahrzeuge und über das Amselfeld donnernde Kampfflugzeuge demonstrieren militärische Stärke.
Die Angst geht um unter der albanischstämmigen Bevölkerung im Kosovo, ein Journalist berichtet.
Nachdem dieser Ausnahmezustand verhängt wurde, erleben wir ein von der jugoslawischen Öffentlichkeit und auch Auslandsoffentlichkeit unkontrollierte Gewalt, sodass nachts Leute geschleppt werden von Militärs und
fast also bis zur Tode geprügelt werden und wieder zurückgebracht werden mit Einschüchterung.
Sie dürfen auch nicht weiter erzählen, was denen geschehen ist und auch sie dürfen
Sie dürfen sich nie als Nationalisten und Separatisten betätigen.
90% der Bevölkerung Kosovos sind Albaner.
Die restlichen 10% Zermund Mundenegriner würden terrorisiert, behauptet die serbische Seite.
Deshalb hätten 50.000 Zermund Mundenegriner seit 1981 den Kosovo verlassen.
Das ist der Boden, auf dem Serbiens Parteichef Milošević seit April des Vorjahres die Massen der serbischen Nationalisten mobilisiert.
Im vergangenen Oktober mit erstem Erfolg in der autonomen Region Vojvodina erzwang er den Rücktritt der Parteiführung und ersetzte sie durch ihm ergebene Leute.
Jetzt hat auch die Parteiführung in Bristina nachgegeben.
Regierung, Gewerkschaft und Partei
stimmten zu, dass die von Serbien geforderten Verfassungsänderungen Wirklichkeit werden.
Sie sanktionieren damit ihre eigene Entmündigung im Gegensatz zu den Forderungen der Bevölkerung.
Was haben die Serben erreicht?
Sie haben erreicht, dass die Tito-Verfassung von 1974 aufgegeben wird.
Das heißt, dass Serbien wieder die Kontrolle über die Territorialverteidigung, über die Außenpolitik, über das Polizei- und Gerichtswesen,
und über den Kultur- und Schulbereich bekommt.
In der Schule soll wieder Serbisch die erste Unterrichtssprache sein.
Denn die Praxis zeigt, dass zwar die Kosovo-Albaner Serbisch, die Serben aber nicht Albanisch sprechen.
Die Argumentation Serbiens lautet so.
In der Verfassung von 1974
wurden die beiden autonomen Provinzen Kosovo und Vojvodina als Bestandteil der Teilrepublik Serbien, aber gleichzeitig auch als integrale Teile der Jugoslawischen Föderation definiert.
Da sie inzwischen aber de facto staatliche Funktionen wie Republiken ausüben, sei Serbien im Vergleich zu den anderen fünf Republiken, die innerhalb ihrer Grenzen keine autonomen Provinzen haben, benachteiligt.
Die serbische Seite hat immer wieder betont, sie wolle mit dieser Verfassungsänderung nicht die Autonomierechte in der Vojvodina und im Kosovo beschneiden, sie wolle nur Herr im eigenen Haus sein.
Das hat Milosevic erreicht.
Soweit also der Bericht von Friedrich Orte und wir kommen jetzt in die Sowjetunion und hier speziell nach Armenien.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den 8.
Dezember, wo in Armenien die Erde bebte.
Das Ergebnis etwa 50.000 Tote, die genaue Zahl steht auch heute.
fast vier Monate nach diesem schweren Erdbeben noch nicht fest.
Eine Unzahl von Obdachlosen, von Waisen, von Invaliden, die man auch nicht zahlenmäßig fassen kann, denn sie sind mittlerweile fast über die ganze UdSSR verstreut.
Nach diesem Erdbeben in Armenien, knapp vor Weihnachten, setzte internationale Hilfe relativ rasch ein.
Sehr starke Hilfe auch aus Österreich.
Damals war unser Moskauer Mitarbeiter Christian Schüller Berichterstatter aus dem Erdbebengebiet.
Jetzt war er wieder mit einer Delegation der Caritas im Erdbebengebiet.
Wie sieht es denn eigentlich heute fast vier Monate nach dieser schweren Naturkatastrophe in diesem Erdbebengebiet rund um Leninakan, Kirovakan und Sbitak aus?
Ja, wenn man Lenina Kahn nicht nach dem Erdbeben gesehen hat, wenn man nicht die Särge in Erinnerung hat, die sich damals an jeder Straßenecke gestapelt haben, wenn man nicht die Verzweiflung der Angehörigen gesehen hat, die kleinen Feuerstellen überall, an denen sich die Obdachlosen nachts übergewärmt haben, wenn man all das nicht gesehen hat, könnte man Lenina Kahn heute für einen riesigen Bauplatz halten.
Allerdings einen Bauplatz ohne Maurer, denn die Wiederaufbearbeitung haben noch nicht begonnen.
Die Schuttkegel der eingestürzten Häuser sind größtenteils beseitigt.
Die windschiefen Wohntürme, die schwer beschädigt waren, sind gesprengt worden.
Und die notdürftige Versorgung der Bevölkerung, die erste notdürftige Versorgung, scheint zu funktionieren.
Kleiderversorgung, die internationale Kleiderspenden, die gekommen sind, werden von der Kirche koordiniert in einem etwas bürokratischen Verfahren, aber doch offenbar relativ gerecht.
Die Nahrungsmittelversorgung erfolgt über die Regierung hauptsächlich.
Das Hauptproblem sind aber natürlich die Arbeitsplätze, denn es haben Hunderttausende ihre Arbeitsplätze verloren.
Und wie gesagt, der Wiederaufbau hat noch nicht begonnen, denn so bekommt man die Auskunft in Armenien, man wartet weiterhin auf tektonische Gutachten darüber, wo man überhaupt die Städte, die zerstörten Städte wieder aufbauen sollte.
Es ist ja vielen unserer Zuhörer sicher auch die Bilderfolge noch in Erinnerung, wie Michael Gorbatschow in den ersten Tagen nach dem Erdbeben und dann auch später andere Parteifunktionäre in den Unglücksorten waren und von den dort Betroffenen relativ heftig attackiert worden sind, verbal attackiert worden sind, dass eigentlich nichts funktioniert.
Ist das jetzt ein bisschen übertrieben?
War die Kritik gerechtfertigt?
War Moskau in einer solchen Koordinationsaufgabe überfordert?
Wie funktioniert es heute?
Nein, es hat offenbar ein ziemliches Köpferrollen gegeben, bevor schließlich Moskau die Koordination der ganzen Überlebenshilfe und Wiederaufbauhilfe an die örtlichen armenischen Behörden übertragen hat.
Der heutige zuständige stellvertretende Ministerpräsident Saakian wirkt kompetent, dynamisch, einen Blick für die Details, aber die armenischen Behörden, die heute zuständig sind für die Koordination dieser Hilfe, stehen vor drei ganz großen Schwierigkeiten.
Das eine ist das unglaubliche Ausmaß der Katastrophe.
Tag für Tag kommt man erst darauf, was alles zu tun bleibt.
Zum Beispiel hat uns der stellvertretende Ministerpräsident erzählt, dass das Kühlhaus von Leninakan so schwer beschädigt ist, dass es nur mehr durchs Eis zusammengehalten wird.
Linnerkamp braucht ein neues Kühlhaus, das kostet allein drei Millionen Dollar.
Die zweite große Schwierigkeit, der sich die Behörden in Armenien gegenüber sehen, ist der Druck, der für sie ungewohnt ist.
Druck nicht nur aus Moskau, sondern auch von der Bevölkerung, die heute in der Sowjetunion offener, mutiger agiert als früher.
Und da und dort kommt es zu Protestaktionen, wenn Leute sich übergangen fühlen bei der Vergabe von Lebensmittelspenden, von Kleiderspenden oder von Häusern, dann sagen sie das offen.
Und die Regierung muss schon sehr aufpassen, dass sie
die wichtigsten Bedürfnisse und dringlichsten Bedürfnisse erfüllt.
Und neu ist für die Behörden in Armenien noch ein drittes, nämlich dass sie mit neuen Partnern zu tun hat, die es bisher nicht gab.
Das sind einerseits die ausländischen Organisationen und andererseits stützen sich die ausländischen Hilfsorganisationen gerne auf
andere unabhängige Gruppen in Armenien, ganz speziell jetzt die armenische Kirche, weil das der Gewohnheit zum Beispiel der westlichen Hilfsorganisationen entspricht, dass sie mit der lokalen Kirche zusammenarbeiten und das bedeutet nun für die armenischen Behörden,
dass sie ihr Monopol über die Kontrolle der Vorgänge eigentlich teilen müssen.
Das ist natürlich politisch auch eine Gratwanderung.
Nach den bisherigen sowjetischen Gesetzen hat die Kirche nicht das Recht, Sozialhilfe zu leisten oder sonst Aufgaben zu übernehmen, die an sich dem Staat vorbehalten sind oder der Partei.
Wir haben den stellvertretenden Ministerpräsidenten Sahakian, also den Verantwortlichen für die Koordination der Erdbebenhilfe, dazu befragt.
Die Hilfe Armenien geht auf verschiedenen Kanälen.
Und er sagt in seiner Antwort, die Hilfe gehe über ganz verschiedene Kanäle.
Ganz besonders möchte er die wichtige Aufgabe des Katholikos hervorheben, also des Hauptverantwortlichen, des Führers der armenischen Kirche, der in Etchmiadzin in der Nähe von Yerevan residiert.
Er sei es ja auch, mit dem zum Beispiel die österreichische Caritas besonders eng in Kontakt steht.
Wenn es aber um die Koordinierung der Hilfe geht, darum also, dass möglichst effizient geholfen werden soll und dass die Hilfe vor allem den am schwersten Betroffenen zugute kommt, da muss die oberste Kontrolle schon bei der armenischen Regierung liegen, sagt der Ministerpräsident natürlich.
Deshalb gibt es ja auch unsere Koordinierungsstelle.
Der Vizeministerpräsident hat übrigens noch hervorgehoben, dass Österreich ganz an der Spitze der Helfer steht, sowohl was die Geschwindigkeit als auch was die Effizienz der bisherigen Hilfe betreffen.
Kommen wir nun zur österreichischen Hilfe, zu den österreichischen Hilfsprojekten.
Da gab es ja zahlreiche Spendenaktionen, nicht nur von zum Beispiel den Ö3-Hörern oder von Licht ins Dunkel oder von Tageszeitungen und so weiter und so fort.
Wie steht es eigentlich mit diesen Hilfsprojekten?
Ja, man hat gesehen, dass sich die österreichische Hilfe mehr und mehr auf drei große Bauprojekte konzentriert und auf eine Reihe kleinerer Vorhaben.
Bauprojekte, da steht an erster Stelle der Bau eines Kinderspitals in Leninakan.
Hier sind vor allem die Gewerkschaft der Bauarbeiter und die Caritas die Hauptbetreiber.
Der Partner ist dort das armenische Gesundheitsministerium.
Sie werden das Spital dann weiter betreiben.
Offenbar kann im September mit dem Bau dieses Spitals begonnen werden.
Das zweite große Projekt ist das Österreichdorf, das ja vom Kurier koordiniert wird.
Hier sind die prinzipiellen Fragen offenbar geklärt.
Es gibt einen Bauplatz, den man sehen kann.
Allerdings hier stellt sich natürlich die Frage, wie es denn mit der Verteilung dieser Häuser aussehen wird.
Das Misstrauen der Bevölkerung ist nicht zu unterschätzen.
Es gab andere Projekte ähnlicher Art, wie zum Beispiel ein italienisches Dorf bei Spittak, wo die Italiener das Dorf gebaut haben und dann einfach den sowjetischen Behörden übergeben haben.
Die österreichischen Stellen versuchen hier zu gewährleisten, dass es zu einer gerechten Verteilung an die Betroffenen kommt, dass, um es ganz hart zu sagen, diese Dörfer nicht zu datschen für Parteifunktionäre werden.
Hier hat man den Eindruck, die Kirche könnte dort als eine Art Ombudsmann fungieren, dass sie Leuten, die sich übergangen fühlen, hilft, doch auch in diese Häuser zu kommen.
Es geht da um eine eher informelle Kontrolle.
Man kann sich also schwer vorstellen, dass in der Sowjetunion auch im heutigen Klima zum Beispiel eine Kontrollkommission gäbe, wo andere, wie zum Beispiel die Kirche, die staatlichen Stellen kontrollieren.
Aber eine Art Ombudsmannfunktion ist schon denkbar.
Noch ein drittes großes Projekt, das ist das SOS-Kinderdorf.
Auch da gibt es offensichtlich schon sehr konstruktive Pläne und Gespräche von allen sowjetischen Stellen, haben wir immer wieder von diesem Projekt gehört, sodass das offensichtlich schon ein ganz klar definiertes Projekt ist.
Dann natürlich bleiben aber eine ganze Reihe von Problemen offen.
Zum Beispiel die Versorgung der Invaliden.
eine Unzahl von Kindern vor allem, die Gliedmaßen verloren haben, die schwere Nierenschäden haben als Folge des Erdbebens und die irgendwo notdürftigst versorgt werden müssen.
In der Sowjetunion fehlt es ja an allem, es fehlt an Prothesen, es fehlt an Nierengeräten und so weiter, sodass jetzt österreichische Organisationen sich bemühen,
die schwerstbetroffenen armenischen Kinder für eine Erstbehandlung, Rehabilitierungsoperationen usw.
nach Österreich zu bekommen.
Als Ziel muss natürlich dastehen, diese Rehabilitation in Armenien selbst zu machen.
Deshalb ist die Rede von einem Projekt im Aufbau eines Rehabilitationszentrums in der Nähe von Yerevan.
Vielen Dank Christian Schüller für diese Informationen direkt aus dem Erdbebengebiet.
Und jetzt um 12 Uhr und 28 Minuten eine Information für die Ö3-Hörer im Osten Österreichs.
Der Geisterfahrer, der auf der Westautobahn Richtung Salzburg zwischen Haag und Enns unterwegs war, hat mittlerweile die Autobahn verlassen.
Anfang der Woche ereignete sich in der litauischen Stadt Jovanova nach dem Bersten eines Ammoniaktanks ein folgenschwerer Umweltunfall.
Etwa 7.000 Tonnen Ammoniak entwichen aus dem Behälter, brannten, töteten sechs Menschen und führten dazu, dass etwa 30.000 Bewohner wegen der ausgetretenen Giftgaswolke evakuiert werden mussten.
Die Zahl der Verletzten liegt bei etwa 60.
Mittlerweile hat sich die Ammoniakwolke in Richtung Finnland verflüchtigt,
Doch die Bewohner des betroffenen russischen Gebietes sprechen, wenn auch übertrieben und nicht vergleichbar, von einem zweiten kleinen Tschernobyl.
Aus Moskau dazu Franz Kössler.
kämpften hunderte von Feuerwehrleuten im Katastropheneinsatz gegen die Flammen an, aus denen eine dicke, stinkende und ätzende gelbliche Giftwolke in die Höhe quoll und vom Wind in nordöstliche Richtung weitergetrieben wurde.
Gestern Abend gelang es, den Brand einzudämmen und das Entweichen der Giftstoffe einigermaßen unter Kontrolle zu bringen, bis endlich in der Nacht die Nachricht aus Litauen kam, die Flammen seien gelöscht.
Sechs Menschen haben in der Katastrophe ihr Leben verloren.
Acht weitere sind schwer verletzt worden.
Mehr als 50 liegen im Krankenhaus.
In einem Umkreis von 15 Kilometern um das Chemiewerk mussten 30.000 Menschen evakuiert werden.
In den landwirtschaftlichen Betrieben wurden alle Brunnen versiegelt, um die drohende Verseuchung des Grundwassers abzuwenden.
Der Brand war am Montag verursacht worden, als ein mit 7000 Tonnen Ammoniak gefülltes Druckreservoir aus noch unbekannter Ursache plötzlich geborsten war.
Der Deckel des Reservoirs wurde in die Luft gehoben, das ätzende Gas strömte in die Atmosphäre.
Teile des geborstenen Stahlmantels des Behälters prasselten auf eine benachbarte Werkhalle nieder, in der große Mengen Nitrophosphate und anderer Chemikalien gelagert waren.
Durch die Zerstörung der elektrischen Anlage der Halle ist wahrscheinlich der Brand verursacht worden, der dann zur Giftwolke geführt hat, die gestern bereits die umliegenden Sowjetrepubliken Lettland und Estland erreicht und bis über Finnland weitergetrieben wurde.
Die Umweltschäden dürften enorm sein.
Seit Jahren schon steht der chemische Großbetrieb offiziell als Düngemittelfabrik deklariert im Kreuzfeuer der Kritik der Umweltschützer, die einen bedeutenden Einfluss in den autonomistischen baltischen Volksfrontbewegungen haben.
Denn wie die meisten Industriegroßbetriebe untersteht auch diese Fabrik der direkten Kontrolle der zentralen Moskauer Behörden.
Selbst offizielle litauische Regierungsstellen sind im Detail über die Produktionsvorgänge innerhalb der Werkshallen nicht informiert und die Sicherheitsvorkehrungen sind äußerst mangelhaft.
Im Rahmen der jetzt angestrebten Dezentralisierung steht die Überführung dieser Betriebe in die Wirtschaftsfruheit der einzelnen Republiken an vorderster Stelle.
Die Frage ist jedoch hart umstritten, denn es geht um handfeste nationale, wirtschaftliche und oft auch militärische Machtinteressen.
Soweit also Franz Kössler aus der Sowjetunion und wir bleiben beim Thema Umwelt, auch wenn wir nach Österreich zurückkommen.
Die Umweltschützer aus dem Kreis des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens, seinerzeit Mitverhinderer eines Kraftwerksbaues in der Hainburger Au, werden wieder aktiv.
Unmittelbarer Anlass sind die derzeitigen Diskussionen um ein Donaukraftwerk bei Engelhardt-Stetten, also außerhalb der Kernzone der Hainburger Au.
Die Umweltschützer wehren sich auch dagegen.
Im Zuge dieser Diskussion wurde nun eine auf den ersten Blick fast kurios anmutende Idee geboren, nämlich warum sollte sich nicht ein engagierter Umweltschützer und Kraftwerksgegner für den Posten eines Verbundgeneraldirektors bewerben.
Die Bewerbungsfrist für diesen Posten, den zurzeit Walter Fremuth innehat, läuft am 16.
April ab.
Ein möglicher Kandidat der Umweltschützer für diese Funktion des obersten Strommanagers in Österreich, Bernd Lötsch.
Engagierter Hainburg-Gegner und Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
Mit Bernd Lötsch sprach Franz Simbürger.
Herr Professor Lötzsch, Sie sind aus dem Kreis des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens als ein möglicher Kandidat, als ein möglicher Bewerber für den Posten des Verbundchefs vorgeschlagen.
Ist das ernsthaft?
Ist das mehr als ein Gag?
Naja, zunächst geht es nicht um meine Person.
Es war ein Treffen der Heimburg-Bewegung, ausgelöst durch die Uneinsichtigkeit
jener, die nach vier Jahren Nachdenkpause nichts anderes zu bieten haben, als ein umweltkosmetisch behübschtes Großprojekt Heimburg, das seit jetzt Engelhardt-Stetten heißt.
Und hier formiert sich Widerstand.
Und bei der Gelegenheit war auch die Rede davon, dass der Verbundchef neu zu besetzen sei und wurde diskutiert, was muss ein
Verbundchef für die nächsten 20 Jahre mitbringen und da war die erste Option, er muss die ökologischen Vernetzungen verstehen und er muss wahrhaft nationalökonomisch denken.
Deshalb habe ich zum Beispiel den Nationalökonomen Stefan Schleicher ins Gespräch gebracht und auch meinen verehrten Freund und Kollegen Peter Weiß.
Und es hat sich jedenfalls die Idee entzündet, dass man
ostentativ und demonstrativ Bewerbungen machen sollte, die geeignet sind, die zunehmende Radikalisierung zwischen uneinsichtigen Ausbauplänen auf der einen Seite und neuen Werten auf der anderen Seite, um diese Radikalisierung zu verhindern.
Wie realistisch ist das überhaupt, dass eine Person aus diesem Kreis, den Sie genannt haben, tatsächlich in die engere Wahl für den nächsten Verbundschef kommt?
Österreich ist immer gut für ein Wunder.
Ich erinnere daran, dass man Kritiker des sozialen Wohnbaus und exzentrische Künstler heute mit Gemeindebauten beauftragt und siehe da, sie werden einer
Herr Prof. Letsch, gesetzt den Fall, Sie oder einer aus dem von Ihnen genannten Kreis schafft es, Verbundgeneraldirektor zu werden.
Wie soll denn das aussehen dann?
Der Marsch durch die Institutionen hat sich schon bei anderen nicht bewährt.
Zunächst einmal, ich verteidige hier eine Idee, die von einem Gremium geboren wurde, aber keineswegs bin ich entschlossen, das zu tun.
Das ist noch ein Diskussionsprozess mit vielen Köpfen.
Das zweite ist, dass man natürlich auch die Grenzen eines Verbundchefs genau ausloten müsste, denn sonst könnte ein solcher Funktionär nur enttäuschen.
Und wenn der Verbundchef auf allen Ebenen, etwa auch im Wirtschaftsministerium, blockiert würde, dann würde die Sache natürlich zur Farce und wäre es nur ein Mittel zur Demontage eines persönlichen Images.
Und da haben Sie ganz recht, ich möchte nicht einer von denen sein und auch meinen Kollegen das nicht zumuten, mit großen Erwartungen in eine Funktion zu gehen und dann zu enttäuschen.
Wenn ich anschaue, was Sie und was Ihre Freunde bisher gemacht haben, vielleicht mit einem Bild, ist es moralisch-ethisch vertretbar, sich als Scharfrichter zu bewerben, wenn man gegen die Todesstrafe ist?
Man kann sich sozusagen für den Justizminister bewerben, um die Todesstrafe abzuschaffen.
Und das wäre ja eigentlich die Idee solcher Bewerbungen.
Und wie soll es jetzt ganz konkret weitergehen im Hinblick auf diese Bewerbung?
Wie gesagt, ich selbst möchte das zunächst gar nicht in Betracht ziehen.
Es geht auch nicht um eine Person, sondern es geht um eine Idee.
Ich werde mich an dem Diskussionsprozess
lebhaft beteiligen, aber meine Idealbesetzung wäre ein Duo eines auf diesem Gebiet ausgewiesenen Nationalökonomen, wie etwa Stefan Schleicher, der von seinem Glück noch gar nichts weiß, und einem Ökologen.
Aber Sie selbst würden auch nicht ausschließen, ein Part dieses Duos zu sein?
Nach meinen persönlichen Wünschen würde ich es ausschließen, aber ich sagte Ihnen schon, es gibt Situationen,
wo man unter Umständen einen Opfergang gehen muss.
Franz Simbürger sprach mit Bernd Lötzsch über die Idee von Umweltschützern.
Einer der Umweltschützer, unter anderem Bernd Lötzsch, solle sich um den Posten des Verbundgeneraldirektors bewerben.
Lötzsch stellt das für sich, wenn auch nicht direkt, aber doch in Abrede.
In Zangtal im weststeirischen Kohlrevier wird heute die letzte Kohle aus dem Untertagevorkommen an die Oberfläche gebracht.
Die Grube wird geschlossen.
Die 45 Kumpel in Zangtal haben vergangenes Jahr gegen die vorzeitige Schließung sogar gestreikt.
Sicherungsarbeiten dauern aber noch bis 1990.
Kündigungen wird es keine geben und auch die Zukunft des Gesamtunternehmens der Grazer-Köflacher Bergbaueisenbahn- und Bergbaugesellschaft ist keineswegs bedroht.
Dies im Gegensatz zu den Kohlevorkommen in Oberösterreich, wo das Kündigungsprogramm sogar beschleunigt werden musste.
Die GKB führt unter anderem auch einen rentablen Busbetrieb, die Bahn allerdings ist defizitär.
Der Beitrag von Günther Bauer aus der Weststeiermark beginnt mit der Sirene, die die letzte Kohleförderung aus der Grube Zangtal signalisiert.
Ein Sirenensignal zeigt die Mannsfahrt an.
Die Bergleute fahren aus der Grube Zanktal aus.
Flach auf dem Förderband liegend kommen sie ans Tageslicht.
Die Bergkapelle Zanktal spielt Bergmannslieder.
Die Stimmung ist gedrückt.
In den geschwärzten Gesichtern der Kumpel steht Trauer.
190 Jahre lang wurde aus der Grube Zanktal Kohle gefördert.
27,5 Mio.
Tonnen.
Und jetzt ist es aus.
Am Vormittag wurde der letzte Hund mit Zankthaler Kohle aus der Grube gezogen.
Das ist irgendwie eine traurige Sache.
Das war eine schöne Arbeit drinnen.
Jetzt ist es vorbei, kann man nix machen.
Die Grube ist ausgekahlt, eine Nahkohle.
Damit hat man's.
weil das der Schluss ist.
Es ist nicht so einfach bei uns im Bezirk.
Schade ist es halt.
Die Kumpel, jetzt kennt man alle.
Und jetzt soll man auch weg.
Muss man wieder von vorne anfangen.
Das ist schon schade.
So eine Kuhn wär auch noch genug.
Da gibt's nix.
Da braucht's nur die oberen Schädelfragen, da drüben, nicht uns.
Die müssen schauen, dass es Arbeit ist.
Genug geleistet.
Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, die Herren.
Der Vorstandssprecher der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft, Dr. Peter Prohaske, gibt auch zu, dass es in der Grube Zanktal noch Kohle gibt.
Wir haben in der Grube Zanktal, was das Kohlevermögen betrifft, noch etwa so viel, dass man ungefähr knapp ein Jahr hätte diese Kohle produzieren können.
Wenn diese Kohle übrigens wirklich eine Kohle gewesen wäre, heute ist es so, dass wir wissen, dass ein Teil dieses Vermögens dort drinnen noch als Kohle bezeichnet werden kann.
Ein anderer Teil hat schon einen dort niederen Brenn- und Heizwert, dass man gar nicht mehr von einer Kohle sprechen kann.
Ein weiterer Abbau in der Grube Zanktal sei daher schlicht und einfach unwirtschaftlich.
Die Stilllegung der 240 Meter tiefen Kohlengrube wird mehrere Millionen Schilling kosten.
Nach der heutigen letzten Kohleförderung werden bis zum nächsten Jahr noch Sicherungsmaßnahmen in der Grube durchgeführt.
Nach der endgültigen Schließung der Grube Zanktal im nächsten Jahr werden die GKB dann noch einen Untertagebergbau nützen, den Kahlschacht.
Aber auch der Kahlschacht wird 1992 geschlossen.
Gemäß einem vor zwei Jahren beschlossenen Konzept wird es dann in der Weststeiermark nur mehr Kohlegewinnung im Tagebau geben.
Da kommt dem Großtagebau Oberdorf die größte Bedeutung zu.
Denn von den rund 1,2 Millionen Tonnen Braunkohle, die die GKB pro Jahr fördern, kommen rund 900.000 Tonnen aus Oberdorf.
Ab dem nächsten Jahr wird die GKB auch einen neuen Tagbau erschließen.
Den sogenannten Barbara-Pfeiler am Stadtrand von Köflach.
Dort soll dann auch der Großteil der 45 Zanktaler Kumpel neue Arbeit finden.
Günter Bauer informierte sie über die letzten Kohlenförderungen aus der Grube Zangtal im weststeirischen Kohlerevier.
Wir bleiben, regional gesehen wenigstens, in der Steiermark.
Seit Monaten herrscht Aufregung um die zweitgrößte Mülldeponie in der grünen Steiermark.
Die Bürger von Fronleiten und Umgebung rümpfen die Nase, da die Gerüche und Dämpfe, die beim Ablagern von Müll entstehen, ein für sie unerträgliches Maß erreicht haben.
Unterschriften wurden und werden gesammelt, Petitionen verfasst, Proteste eingelegt.
Die Eigentümergemeinde Fronleiten will nun der Misere mit einer unorthodoxen Maßnahme zu Leibe rücken.
Mit einem Riesenpropeller will man im steirischen Fronleiten die Problematik des Deponiegestanks in den Griff bekommen.
Ein Ventilator soll für Frischluft sorgen.
Franz Klinger vom Landesstudio Steiermark.
Schildbürger sind bekannt, Propellerbürger hingegen neu.
Da man gegen die üblen Gerüche der Mülldeponie Dürrenberg bei Frontleiten keine Abwehrfläche im Sinne eines Schildes schaffen wollte, kommt nun ein Riesenventilator zum Einsatz.
Er soll als Gestangszerstäuber wirken, indem er Frischluft gegen die Deponiedämpfe bläst und diese somit an die gegenüberliegende Talseite befördert.
Dort wäre dann die duftige Luftmarke Moda für die feinsinnigen Nasen der Anrainer kaum mehr wahrnehmbar.
Die Gemeindevertreter Frontleitens hätten das Problem eigentlich lieber ganz anders gelöst.
Im Schilde führen sie eine bestens funktionierende Verbrennungsanlage.
Geruchsübeltäter ist nämlich das durch den Zerfall organischer Substanzen entstehende Gas.
Gelänge es, dieses über Leitungen gänzlich abzusaugen und zu verheizen oder abzufackeln, wäre die Misere auch schon beendet.
Aber das Frontleitner Deponie-Gasprojekt funktioniert noch nicht zur Zufriedenheit.
Derzeit werden die 1,6 Millionen Kubikmeter Müll mit zusätzlichen Leitungen und Brunnen durchdrungen.
Sind diese Arbeiten abgeschlossen, müsste sich auch eine riechbare Verbesserung einstellen.
Der Frontleitner Bürgermeister Peter Gottlieb, er dürfte von den zahlreichen Untenrufen bereits die Nase voll haben, will sich auf die Verbrennungsanlage allein nicht mehr verlassen.
Er geht auf Nummer sicher mit seinem Riesenpropeller.
Gerüchte, denen zufolge auch Duftpatronen vom Typ Dannenwald zum Einsatz kommen sollen, weist er als bösartig zurück.
Es war nie davon die Rede, dass hier eine besondere Duftnote den bestehenden Gestank beseitigen kann.
Das ist sicherlich eine Schnapsidee und wurde von niemandem, auch nicht von den Beschäftigten oben vom Geschäftsführer genannt.
Die Idee mit dem Gestanksaufbesserer stammt ja nicht von Ihnen.
Sie kommt von der Grazer Karl-Franzens-Universität.
Wie hat man denn Ihnen diese Idee schmackhaft gemacht?
Anlässlich der letzten gewerberechtlichen Überprüfung vom 9. dieses Monats hat einer der Sachverständigen, der Herr Dr. Lazar, gemeint, es wäre vernünftig, im Bereich des Tal-Einschnittes eine andere Luftströmung zu erreichen.
Er hat hier uns Beispiele genannt von einer Studienreise nach Kalifornien.
Und wir waren selbstverständlich damit einverstanden, weil wir sicherlich alles dazu beitragen möchten, um eine Geruchsbelästigung zu verhindern.
Wann wird denn jetzt der Riesenpropeller erstmals zum Einsatz kommen?
Wir glauben, dass im nächsten Monat mit der Aufstellung und der Inbetriebnahme gerechnet werden kann.
Das meint der Bürgermeister der Gemeinde Fronleiten, die mit einem Riesenpropeller
der Problematik des Deponiegestanks Herr werden möchte.
Ein überdimensionaler Ventilator soll für Frischluft sorgen.
Das war ein Beitrag von Franz Klinger vom Landesstudio Steiermark.
12.45 Uhr war es soeben, dreiviertel eins, nun nochmals ins Ausland.
Am 1.
April beginnt der einjährige Unabhängigkeitsprozess für Namibia, zu dem sich die Republik Südafrika, Angola und Kuba in einem Friedensabkommen verpflichtet haben.
In Namibia übernimmt die UNO die Kontrolle in Gestalt einer fast 5000 Mann starken internationalen Polizeitruppe.
Und so wie die südafrikanischen Soldaten aus Namibia abziehen, verlassen in Angola die Kubaner das Land.
Mehr als 3.200 kubanische Soldaten haben bereits den Heimweg angetreten.
Gestern einigten sich die Vertragspartner auf einen Austausch von Kriegsgefangenen.
In Zimbabwe ist hingegen eine Gipfelkonferenz der Frontstaaten, das sind die an Südafrika angrenzenden schwarzafrikanischen Länder, mit einer scharfen Resolution gegen den Apartheidstaat zu Ende gegangen.
Aus Johannesburg berichtet Volker Diepjes.
die südafrikanische Delegation in Havanna zum Treffen der gemeinsamen Kommission mit Kuba und Angola begrüßt, die regelmäßig die Verwirklichung der Beschlüsse vom letzten Dezember über die Beendigung des Bürgerkriegs in Angola und den Übergang Namibias in die Unabhängigkeit überprüfen soll, berichteten die Medien am Kapp.
Es war der erste Besuch überhaupt einer offiziellen Abordnung aus Südafrika, das keine diplomatischen Beziehungen zu Kuba unterhält.
Mehr noch als die freundliche Behandlung, unter anderem auch durch Präsident Castro wurde in Südafrika freilich die Vereinbarung über den Austausch von Kriegsgefangenen noch vor dem 1.
April, dem Tag des Beginns des unmittelbaren Unabhängigkeitsprozesses in Namibia, aufgenommen.
Zwölf Angolaner, drei Kubaner und der 26 Jahre alte südafrikanische Soldat Johann Papenfuß werden jetzt ausgetauscht.
Auch dies also ist eine positive Folge der in New York im Dezember unterzeichneten Vereinbarungen.
Zeitgleich fanden in Harare, der Hauptstadt Zimbabwes, Treffen der sechs sogenannten Frontstaaten und des OAU-Ausschusses für das südliche Afrika statt und dort wurde die Republik Südafrika weniger freundlich behandelt als in Havanna.
Das im Ton harsche Schlussdokument des Treffens von insgesamt 14 afrikanischen Staaten macht das südafrikanische Apartheid-System für Spannungen und Unsicherheit im südlichen Afrika verantwortlich und bezeichnet diplomatische Kontaktbemühungen Pretorias als bedeutungslos und verräterisch, solange kein Dialog mit den Führern der schwarzen Mehrheit am Kap zustande gekommen sei.
Die 14 verurteilten außerdem die andauernde Unterstützung der USA für die UNITA in Angola und appellierten an andere afrikanische Staaten, solche Hilfe nicht durch ihre Gebiete transportieren zu lassen.
Dieser Aufruf richtete sich in erster Linie an Zaires Präsidenten Mobutu.
Das Treffen befasste sich vor allem auch mit der Situation in Namibia und forderte den UN-Generalsekretär Pérez de Coelho auf,
dort für die Möglichkeit freier und fairer Wahlen zu sorgen, bei denen alle Parteien gleichermaßen geschützt würden.
Hierbei wurde vor allem auf die Swapo angespielt, die bei dem Treffen ebenso wie der in Südafrika verbotene afrikanische Nationalkongress ANC vertreten war.
Die Swapo, die in Namibia bei den für den 1.
November diesen Jahres vorgesehenen Wahlen für sich eine regierungsfähige Mehrheit erhofft, hatte zuvor wiederholt von Manipulationsversuchen Südafrikas gesprochen.
Im Abschlusskommuniqué von Harare wurde Ferner dazu aufgerufen, die Isolierung des rassistischen südafrikanischen Regimes zu verstärken, das bisher keine ernsthaften Versuche zur Abschaffung der Apartheid unternommen habe.
Schließlich forderte das OAU-Komitee für das südliche Afrika auch wieder die sofortige und bedingungslose Freilassung Nelson Mandelas.
Zwei der bedeutendsten Frontstaatenführer, die Präsidenten von Zimbabwe, Mugabe und von Zambia, Kaunda, hatten zuvor in ihren Reden die Bedingungen für einen möglichen zukünftigen diplomatischen Dialog mit der Republik Südafrika präzisiert.
Mugabe, allgemein als schärfster Kritiker Südafrikas unter den Frontstaaten angesehen, sagte, nur das Friedensabkommen für Angola, Maha Pretoria noch lange nicht zu einem Verteidiger des Friedens
Es werde keinen Dialog geben, so sagte Mugabe, bevor die rassistischen Herrscher sich unumkehrbar zum Frieden in unserer Region verpflichtet haben.
Die Bedingungen schlossen die Einstellung aller Hilfe für die Rebellen in Angola und Mosambik ein.
Obwohl hart in seiner Sprache, legte Mugabe offenbar Wert darauf, und das war zumindest für diesen Politiker neu, ein Hintertürchen für Kontakte mit Südafrika offen zu halten.
Zambias Präsident Kaunda ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er die Hilfe der Frontstaaten dafür anbot, Südafrikas innere Probleme zu entschärfen.
Ganz offensichtlich betrachten die Schwarzafrikaner Südafrikas Handhabung des Unabhängigkeitsprozesses in Namibia, der wie gesagt am 1.
April beginnt, als Test für die Absichten präteriert.
Zehn Minuten vor 13 Uhr nun zur Kultur im Mittagsschanal.
In Brüssel steht der größte Kinopalast der Welt, der in 29 Sälen 7000 Besuchern Platz bietet.
Zwar kann dem weltweiten Phänomen des Kinosterbens damit auch in Belgien nicht entgegengewirkt werden, aber doch dem Besucher schwund.
In den letzten 20 Jahren sind in Belgien die Kinabesucher von 30 Millionen auf fast die Hälfte zurückgegangen.
Doch der neue Kinopalast Kineopolis am nördlichen Stadtrand motiviert wieder mehr Kinofreunde.
Vor allem das jugendliche Publikum zwischen 16 und 26 frequentiert das Filmzentrum gerne.
Unter anderem auch deshalb, weil man hier selbst für den gefragtesten Kultfilm noch eine Karte bekommen kann.
Und selbstverständlich spielt auch die technische Ausrüstung der Filmvorführungen alle Stückeln.
Für 175 Millionen Schilling wurde der riesige Betonbau mitten in einem neuen Vergnügungspark errichtet, gleich neben der Autobahn und mit direktem U-Bahn-Anschluss.