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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine schöne Mittagsstunde, meine Damen und Herren, beim Mittagschonalen.
Am Mikrofon begrüßt Sie Reinhold Henke.
Vom Wetter her ist dieser Fasching-Dienstag ein grauer Alltag, wie er sonst verläuft.
Das weiß ich natürlich nicht im Einzelnen.
Vielleicht gehören Sie zur erlesenen Minderheit von Menschen, die den Fasching-Dienstag um jeden Preis feiern.
In Köln zum Beispiel können Sie heute anrufen, wo Sie wollen.
Sie werden mit Sicherheit niemanden erreichen.
Oder ein Telefonanrufbeantworter sagt Ihnen, wir sind in Fasching, rufen Sie morgen wieder.
In Österreich läuft der Fasching-Dienstag etwas anders ab, aber in einigen Städten gibt es immerhin Faschingsumzüge.
Aber trotz der geplanten Ausgelassenheit dominiert auch heute natürlich die Politik das Mittagsschanal.
Und das sieht bis 13 Uhr so aus.
Die wohl wichtigste Schlagzeile in der Innenpolitik wäre, dass die Grazer Stadtregierung gestürzt ist, wenn das stimmen würde, aber das tut es ja nicht.
Mein Regisseur hat nämlich diese Schlagzeile erfunden für den Beitrag aus Graz über den Fasching-Tort.
Im wahrhaftig politischen Bereich, jenem also in dem besten Fall hin und wieder unfreiwillig ihre Narrative vorkommt, da bieten wir Ihnen Folgendes.
Der Wiener Bürgermeister Graz trat heute für eine Vorverlegung der kommenden Landtags- und Gemeinderatswahlen ein.
Im Ministerrat geht es heute unter anderem um die Mediensituation in Österreich, um das Satellitenfernsehen und nach dem Ministerrat kommen sicherlich die Themen Steuerpläne und die Jugendkrawalle vom Sonntag in Wien zur Sprache.
In Wien wird heute auch entschieden, ob und wann die erste 10-prozentige Bundesanleihe aufgelegt wird.
Das heißt, nur Anleihe.
Bisher gab es ja neuneinhalbprozentig verzinste Anleihen und mit dieser neuen Verzinsung sollen mehr Sparer als bisher animiert werden, Anleihen zu kaufen.
Weil seit gestern gibt es im Bezirk St.
Pölten wieder nach langer Zeit, nämlich seit acht Jahren, wieder einmal die Maul- und Klauenseuche.
Aus dem Ausland berichten wir aus Spanien über die Entführung des berühmten Fußballers Enrique Castro sowie über einen Hubschrauberabsturz in Ägypten, bei dem der ägyptische Verteidigungsminister ums Leben gekommen ist.
Außerdem meldet sich noch Otto Hörmann aus Moskau, dort ist der Parteitag der KPDSU jetzt beendet worden.
Im Kulturteil gibt es zwei Beiträge, Schweg im Zweiten Weltkrieg, das gibt es im Wiener Volkstheater und so schließt sich dann auch noch der Vaschingt-Dienstag-Bogen-Karneval in Venedig, der geht heute nämlich zu Ende.
Jetzt aber die Meldungsübersicht, dafür verantwortlich ist heute Elisabeth Manners und der Sprecher Wolfgang Grieberschmid.
Österreich.
In der niederösterreichischen Ortschaft Kapellen im Bezirk St.
Pölten sind gestern Abend fünf Fälle von Maul- und Klauenseuche bei Schweinen festgestellt worden.
Die Ortschaft wurde sofort abgesperrt und die notwendigsten Maßnahmen ergriffen.
Unter anderem ordneten die Gesundheitsbehörden die Notschlachtung von 1800 Tieren an.
Rund um die Ortschaft Kapellen wurden sogenannte Seuchenteppiche gelegt, in einem Umkreis von 30 Kilometer Impfaktionen eingeleitet.
In den Bezirken St.
Pölten, Thulen und Krems wurden alle Veranstaltungen abgesagt.
Gesundheitsminister Steirer gab die Anweisung zur Entschädigung der Bauern und Berufstätigen sowohl für die geschlachteten Tiere als auch für den Verdienstentgang durch die Ortsquarantäne.
Die geschlachteten Tiere dürfen nicht mehr verwendet, sondern müssen vernichtet werden.
Der Wiener Bürgermeister Graz hat sich für eine Vorverlegung der Landtagswahl in der Bundeshauptstadt vom Oktober auf das Frühjahr 1983 ausgesprochen.
In einem Interview, das die Wochenpresse in ihrer jüngsten Ausgabe veröffentlicht, meint Graz außerdem, man sollte einen gemeinsamen Termin für eine Zusammenlegung zwischen der Wiener Landtagswahl und den Nationalratswahlen finden.
Der Wiener Bürgermeister betonte, hinter der geplanten Vorverlegung stünden keine politischen Motive.
Er persönlich halte Wahlen knapp nach der Urlaubssaison für nicht wünschenswert, weil dadurch den Parteien die Möglichkeit genommen wäre, die Bürger anzusprechen.
Sowjetunion.
Staats- und Parteichef Brezhnev ist von den Delegierten des 26.
Parteitages der KPDSU in Moskau erwartungsgemäß für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Generalsekretär der Partei bestätigt worden.
Brezhnev ist seit 1964 Parteichef.
Das aus 14 Mitgliedern bestehende Politbüro wurde ebenfalls wiedergewählt.
Die Vorsitzenden der kommunistischen Parteien Israels und der Türkei haben beim Parteitag in Moskau eine neue kommunistische Weltkonferenz gefordert.
Zuletzt fand eine derartige Zusammenkunft 1969 statt.
Die Regierung in Warschau ist nun offensichtlich zu Konzessionen gegenüber der katholischen Kirche bereit.
In einem Kommuniqué, das nach einer Sitzung der aus Vertretern von Kirche und Staat zusammengesetzten Kommission für Glaubensfragen veröffentlicht wurde, wird der Kirche nun die Möglichkeit eingeräumt, die Seelsorge wieder auf öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altersheime und Gefängnisse auszudehnen.
Die Befugnis zur geistlichen Betreuung dieser Institutionen war der Kirche in den 50er Jahren entzogen worden.
In der von der Nachrichtenagentur PAP verbreiteten Erklärung wird die positive Rolle der katholischen Kirche bei den Bemühungen um eine Beruhigung der innenpolitischen Lage in Polen ausdrücklich gewürdigt.
Der im vergangenen September abgelöste Parteichef Gerek hat sich zum ersten Mal seit drei Monaten wieder in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet und in einem Zeitungsinterview gegen eine, wie er sagte, Verleumdungskampagne Stellung genommen.
Gerek erklärte, regimekritische Kräfte verbreiteten über ihn und seine Familie Lügen.
So werde zum Beispiel behauptet, er habe sich sein Ingenieurdiplom erschlichen.
Großbritannien.
Der Dachverband der britischen Gewerkschaft hat beschlossen, einen Hilfsfonds für die unabhängige polnische Gewerkschaft Solidarität einzurichten.
Der internationale Ausschuss der britischen Gewerkschaften entschied sich außerdem dafür, eine Gruppe von Fachleuten nach Polen zu schicken, die den Funktionären der Solidarität bei der Ausbildung für die Gewerkschaftsarbeit helfen sollen.
Das Geld aus dem Hilfsfonds ist unter anderem für die Anschaffung von Druckmaschinen und Büromaterial gedacht.
Die Regierung in Washington hat eine Erhöhung der Militärhilfe für El Salvador um 25 Millionen Dollar bekannt gegeben.
Außerdem sollen weitere Militärberater in das von Bürgerkriegsähnlichen Unruhen erschütterte mittelamerikanische Land entsandt werden.
Die Regierung Reagan will damit einen Sieg der Guerrilleros im Kampf gegen die rechtsgerichtete Junta verhindern.
Nach amerikanischen Angaben erhalten die Untergrundkämpfer Waffen aus mehreren kommunistischen Ländern, wie aus der Sowjetunion und aus Kuba.
Saudi-Arabien Die Islamische Vermittlungsdelegation im iranisch-irakischen Konflikt ist nach Abschluss ihrer Gespräche in Teheran und Bagdad in Saudi-Arabien eingetroffen, um König Khalid über den Verlauf der Verhandlungen zu informieren.
Bei den Bemühungen um eine Beilegung des Konflikts dürften bisher keine Erfolge erzielt worden sein.
Ägypten.
Bei einem Hubschrauberabsturz nahe der libyschen Grenze sind Verteidigungsminister Badawi und 13 hohe Offiziere ums Leben gekommen.
Unmittelbar nach dem Start prallte der Hubschrauber gegen einen Eisenmast, stürzte ab und gingen Flammen auf.
Nur der Pilot, der Co-Pilot und der Adjutant Badawis konnten sich retten.
Die Verhandlungen zwischen dem Entführer einer pakistanischen Verkehrsmaschine und den afghanischen Behörden sind bisher ergebnislos geblieben.
Die Besatzungsmitglieder und die 148 Passagiere konnten die gestern auf dem Flughafen der Hauptstadt Kabul gelandete Boeing noch immer nicht verlassen.
Der Entführer, der seine Geißeln mit einer Pistole und einer Handgranate in Schach hält, fordert die Freilassung seines Vaters und seines Bruders sowie weiterer nicht näher bezeichneter politischer Gefangener in Pakistan.
Er hat gedroht, bei Nichterfüllung seiner Forderungen das Flugzeug zu sprengen.
Spanien.
Für die Freilassung des am Sonntag entführten Mittelstürmers des FC Barcelona, Enrique Castro, genannt Kini, verlangen unbekannte Täter ein Lösegeld von ungerechnet 65 Millionen Schilling.
In einem anonymen Telefonanruf bei einer in Barcelona erscheinenden Tageszeitung bekannte sich eine Untergrundgruppe mit den Initialen Pre zu der Entführung des Fußballers.
Kurz vorher hatte ein ebenfalls anonymer Anrufer gegenüber der Polizei behauptet,
Kini sei von einem sogenannten katalanisch-spanischen Bataillon entführt worden.
Er fügte hinzu, der FC Barcelona sei ein Fußballklub der Separatisten und dürfe die spanische Meisterschaft nicht gewinnen.
Der Fußballstar war nach einem Sieg seiner Mannschaft von angeblichen Autogrammjägern umringt und zu einem Auto gedrängt worden.
Griechenland.
Ein starker Erdstoß hat in der Nacht auf heute die nordgriechische Großstadt Saloniki erschüttert.
Nach Angaben der Erdbebenwarte von Saloniki erreichte das Beben die Stärke 4,6 auf der nach oben offenen Richterskala.
Wenig später war ein schwaches Nachbeben zu verspüren.
Nach Angaben der Polizei wurden zunächst keine Schäden gemeldet.
Dennoch waren zahlreiche Bewohner in Panik aus ihren Häusern gestürzt und hatten die Nacht im Freien verbracht.
Vergangene Woche waren bei mehreren Erdbeben in Griechenland 20 Personen getötet und mehr als 16.000 Gebäude beschädigt worden.
Überraschenderweise haben sich an den antiken Bauten und Kunstwerken nur geringe Schäden ergeben.
Italien
Der öffentliche Nahverkehr ist heute durch einen 24-stündigen Streik weitgehend lahmgelegt.
Die Gewerkschaftsverbände wollen mit dem Ausstand eine Erhöhung der Gehälter jener Beschäftigten erreichen, deren Tarifverträge Ende dieses Jahres auslaufen.
Bundesrepublik Deutschland
Im Trubel des Faschingsmontags haben zwei Gangster in Heidelberg den Direktor der Bezirkssparkasse und 27 andere Personen als Geißeln genommen und aus den Tresoren des Geldinstitutes umgerechnet 21 Millionen Schilling erbeutet.
Die Geißeln konnten sich heute früh befreien, nachdem die Räuber mit dem Geld geflüchtet waren.
Eine Großfahndung blieb bisher erfolglos.
Die beiden Täter waren gestern Nachmittag in die Wohnung des Bankdirektors eingedrungen und hatten dort zunächst seine Kinder als Geiseln genommen.
Als die Familie nach Hause kam, wurde auch sie festgehalten.
Den Bankdirektor zwang man, alle leitenden Angestellten mit Schlüsseln zum Banktresor in die Wohnung zu rufen.
Heute früh wurden der Direktor und die Angestellten gezwungen, den Tresor der Bank zu öffnen.
Anschließend gingen die Räuber mit ihren Opfern ins Haus des Direktors zurück.
Danach flüchteten sie mit dem Auto des Bankdirektors.
Wegen des Trubels beim Heidelberger Faschingszug sind die festgehaltenen 28 Personen nicht vermisst worden.
Die Wetterlage.
Österreich befindet sich im Einflussbereich eines Tiefs, dessen Kern über Nordwestfrankreich liegt.
Das Tief zieht langsam gegen Osten.
An seinem Südrand strömt relativ milde Luft in den Alpenraum.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Sehr unterschiedliches Wetter.
Im Westen und Süden örtlich heiter, im größten Teil Österreichs aber stark bewölkt.
Im Osten nebelig trüb.
Zunächst im Norden etwas Regen, im Osten Nieseln oder Nieselregen.
Später auch im übrigen Bundesgebiet nicht mehr niederschlagsfrei.
Schwacher bis mäßiger Wind aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 0 bis 8 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 4 bis plus 4 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Anfangs meist stark bewölkt und gebietsweise Regen.
Im weiteren Tagesverlauf von Westen her Bewölkungsauflockerung.
Schwacher bis mäßiger Wind aus Südost bis West.
Tageshöchsttemperaturen 3 bis 9 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien bedeckt 1° Ostwind 3 km in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 1° Windstill.
Linz bedeckt 1° Ost 5 km.
Salzburg-Stadtbewölk 2° Windstill.
Innsbruck-Wolkig 7° Windstill.
Bregenz bedeckt 6° Südwest 3.
Graz bedeckt 2° Südost 5 km.
Und Klagenfurt-Heiter 9° Südwind 3 km in der Stunde.
So kalt bzw.
so warm ist es in österreichischen Landeshauptstädten.
Zwölf Uhr und zwölf Minuten ist es nun.
Seit gestern Abend steht es fest.
Wir haben ja bereits heute im Morgengenau darüber berichtet.
In Niederösterreich ist nach acht Jahren Pause die für die Bauern wohl gefährlichste aller Tierseuchen, nämlich die Maul- und Klauenseuche wieder ausgebrochen.
In der kleinen Ortschaft Thalheim in der Nähe von St.
Pölten wurden fünf Schweine von der Seuche befallen.
Woher sie kam, das weiß man nicht, aber was das Auftreten der Maul- und Klauenseuche an sich bedeutet, das weiß man spätestens seit 1973.
Hans Adler und Dieter Gettler fassen zusammen.
Der Angriff der Maul- und Klauenseuche glich von 1972 bis 1974 dem Näherrücken eines mittelalterlichen Herzoges.
Bereits 1972 wusste man vom Ausbruch der Seuche in Osteuropa und ihrem Vordringen nach Westen.
Im österreichischen Jahrbuch des Bundespressedienstes steht es genau.
Es wurde geimpft.
aber offensichtlich nicht genug, um den Ausbruch der Seuche in Österreich am 26.
Jänner 1973 in Großhöflein, der unmittelbaren Nachbarortschaft von Eisenstadt, zu verhindern.
In zwei solchen Zügen mit zwei verschiedenen Virustypen dauerte die Maul- und Klauenseuche damals bis weit in den Juli hinein, befiel mehr als dreieinhalbtausend Bauernhöfe und richtete einen Schaden allein an geschlachteten Tieren von fast 160 Millionen Schillingern.
Für die damalige Gesundheitsministerin Leo Dolter wurde die verheerende Seuche zu einem harten Prüfstein, denn es fehlte nicht an kritischen Stimmen, die der Regierung Versäumnisse vorwarfen, sowohl was das zu späte Erkennen des Seuchenausbruches betraf, wie auch mangelnde technische und gesetzliche Vorbereitung.
So warf zum Beispiel die Zeitschrift Profil am 25.
Mai 1973 der niederösterreichischen Landesregierung vor, sie und die burgenländischen Kollegen hätten als einzige Bundesländer nicht für eine eigene Seuchenbekämpfungsausrüstung gesorgt.
Dem Gesundheitsministerium wird zu langes Warten und Hilflosigkeit attestiert, nachdem sich die Seuche zu Ostern 1973 explosionsartig ausgebreitet hatte.
Inzwischen hat sich manches geändert.
Der damalige Seuchenausbruch hat die Schaffung eines neuen Tierseuchengesetzes sehr beschleunigt.
Ministerium, Kammern und Bauern selbst haben ihre Erfahrungen, die jetzt angewendet werden, um einen Seuchenausbruch zu bekämpfen, von dem man allerdings nicht genau weiß, woher er kommt.
Theoretisch gibt es nach Ansicht des Niederösterreichischen Landesrates Blochberger drei Möglichkeiten.
Entweder durch Besuche im Ausland, weil man hört, na irgendwo in den Oststaaten gäbe es diese Seiche derzeit.
Es wurde die Familie befragt, es war niemand im Ausland, es kam auch niemand auf Besuch vom Ausland hierher.
Die zweite Möglichkeit über ein tiefgekühltes Fleisch oder Knochen, ist es auch aufgrund der Auskunft der Bezirkshauptmannschaft und der Familie auszuschließen.
Und auch die dritte Möglichkeit,
Zukauf von tierischen Fleischmählen, Futtermitteln, auch das ist aller Wahrscheinlichkeit nach auszuschließen, da diese Familie, also der betroffene Landwirt, hier nicht Fleisch mehr zugekauft hat.
Über die jetzt gesetzten Maßnahmen Gesundheitsminister Dr. Steirer.
Wir sind entschlossen, maximal gegen diese Seuche vorzugehen.
Das heißt, es kommt zu einer Keulung aller Tiere in der betroffenen Ortschaft Thalheim und zu einer Impfung im Umkreis von 30 Kilometern.
Wir haben uns auch Gedanken gemacht über die Entschädigung der betroffenen Personen, die natürlich, da sie ja in Thalheim hermetisch abgeriegelt sind, entschädigt werden müssen, da sie ja einen Verdienstentgang haben.
Und wir haben uns auch
Gedanken gemacht über die Entschädigung der Bauern, die natürlich durch den Verlust des Viehs einen großen Schaden erlitten haben.
Gibt es seit dem letzten Auftreten der Seuche seit 1974 Erkenntnisse, neue Erkenntnisse, die man diesmal anwenden will?
Ja, wir haben aus dieser Seuche 1974 sehr viel gelernt.
Wir wissen, dass es zu einer unbedingten Vernichtung aller Tiere kommen muss und nicht zu einer Wiederverwertung, da wir gesehen haben, dass aus Fleisch von solchen Tieren ein neuerlicher Seuchenherd aufgetreten ist.
Die Tatsache, dass die Seuche 1973 aus Ungarn und der Tschechoslowakei eingeschleppt wurde, mag der Grund für das unbestätigte Gerücht eines Seuchenausbruchs auch jetzt in Ungarn und mehreren sein.
Allerdings hatten sich die Ostblockstaaten auch 1972-73 lange mit der Seuchenmeldung an die Weltgesundheitsorganisation Zeit gelassen.
Aktuell in Niederösterreich ist im Augenblick folgendes.
In Thalheim werden alle gefährdeten Tiere geschlachtet.
In einem Umkreis von 30 Kilometer um die Ortschaft wird ein Impfgürtel gezogen und eine Quarantäne für Mensch und Tier verhängt.
Alle öffentlichen Veranstaltungen in diesem Gebiet werden abgesagt.
Die Schulen sind geschlossen.
In ganz Niederösterreich werden an die Bauern Merkzettel mit dringend notwendigen Verhaltensregeln verteilt.
Diese Merkzettel verteilen die Landwirtschaftskammern, sie liegen aber auch der nächsten Ausgabe der Wochenzeitschrift Bauernbündler bei.
Alle Bauern sind dringend aufgerufen, die Vorschriften in diesen Merkzettel einzuhalten.
Darüber hinaus wird natürlich der Verwaltungsbezirk St.
Pölten und einige angrenzende Gerichtsbezirke für den Rinderexport gesperrt.
Damit ist eines der Kerngebiete der österreichischen Rinderzucht betroffen und das ist natürlich auch ein beträchtlicher Schaden für die Agrarexporte insgesamt.
Sonst sind allerdings keine Exporte betroffen, denn wie berichtet ist Österreich zurzeit Schweine-Importland und wäre es nach Expertenansicht auch ohne Tierseuche bis zum Herbst dieses Jahres geblieben.
Übrigens für die Versorgung besteht, so erklärte der Vorsitzende der Vieh- und Fleischkommission im Landwirtschaftsministerium, Ingenieur Kaiser am Telefon, durch die Seuche keinerlei Gefahr.
Soviel zum jüngsten Fall von Maul- und Klauenseuche in Niederösterreich und jetzt um drei Minuten nach Viertel Eins zur Innenpolitik.
Der Wiener Bürgermeister Graz hat sich für eine Vorverlegung der Landtagswahl in der Bundeshauptstadt Wien vom Oktober auf das Frühjahr 1983 ausgesprochen.
Wir haben es bereits in der Meldungsübersicht gebracht.
Das sagt Graz in einem Interview in der Zeitung die Wochenpresse.
Josef Brokkal von Radio Wien hat Bürgermeister Graz vor sein Mikrofon gebeten.
Herr Bürgermeister, in Wien sorgt in diesen Minuten ein Fernschreiben für Aufregung.
Darin heißt es in einem Morgen in der Wochenpresse erscheinenden Interview mit Ihnen, plädieren Sie für eine Vorverlegung der Wiener Landtagswahl im Jahr 1983 und zwar vom Wahltermin September auf einen Wahltermin im Frühjahr.
Warum?
Ich plädiere nicht für eine Vorverlegung, sondern ich habe mich bemüht, wie das Fernschreiben zeigt, vielleicht in unzulänglicher Weise darzulegen, dass aus wahlrechtlichen Gründen jede Wahl, immer die nächste Wahl, etwa drei Wochen früher sein muss als die vergangene Wahl.
Das bewirkt, dass man immer weiter in den Sommer hineinkommt.
Und ich habe gesagt, wenn sich zeigt, dass man mit der nächsten Wahl bereits in einen September-Termin käme, dann wird man wahrscheinlich im Einvernehmen aller Fraktionen auf einen Frühjahrstermin gehen, weil ein September-Termin für Wahlen bei der ausgedehnten Urlaubssaison bedeutet, dass es vorher ja faktisch keine Wahlwerbung geben kann, sondern nur die Urlaubszeit.
Das heißt Frühjahrswahlen im Jahr 1983 in Wien nur, wenn auch ÖVP und FPÖ damit einverstanden sind?
Ja, ich würde es nicht so fest sagen, aber ich werde mich jedenfalls bemühen, mit den Fraktionen zu sprechen, weil das nämlich wirklich keine Frage ist, der irgendwelche taktischen Motive unterliegen oder wo irgendeine Partei einen Vorteil haben könnte, sondern einfach die Parteien müssen sich überlegen, ob sie im Juli, August bis Mitte September Wahlwerbung betreiben können.
Im Frühjahr 1983 ist aller Voraussicht nach die Nationalratswahl fällig.
Man wird annehmen können, dass Bruno Kreisky wieder kandidiert.
Sie selbst haben ja öfter unaufgeforderter Weise sogar zugegeben, dass Sie ihn für den populäreren Politiker halten.
Daher ist absehbar, dass vermutlich jetzt von Seiten der Opposition gesagt werden wird, Sie flüchten in Frühjahrswahlen, um im Schutze Bruno Kreiskys das AKH vergessen zu machen.
Ja, von der Opposition wird eine ganze Menge gesagt werden, aber mit dem kann ich mich nicht sozusagen präventiv auseinandersetzen.
Ich werde mal schauen, was alle anderen Fraktionen zum Wahltermin sagen, aber vor allem werde ich gar nicht jetzt mich darum bemühen, weil es noch viel zu früh ist.
Also der Wiener Bürgermeister Graz will nicht im Oktober 83, sondern schon im Frühjahr 83 wählen lassen.
Das Gespräch mit ihm führte Josef Brokkal.
Heute Nachmittag um 15 Uhr wird der sogenannte Kapitalmarktausschuss zu einer Sitzung über die Verzinsung der nächsten Anleihen zusammentreten.
Im Kapitalmarktausschuss sitzen die wichtigsten heimischen Bankchefs.
Allerdings steht schon seit einem Treffen von Finanzexperten am vergangenen Freitag praktisch fest, dass die nächste Anleihe, es wird dies wahrscheinlich eine Investkreditanleihe in der kommenden Woche sein, diese nächste Anleihe mit 10% verzinst sein wird.
Einen solchen Satz für die Anleiheverzinsung hat es in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben.
In diesem Rekordzinssatz, der aller Wahrscheinlichkeit nach auch von den Pfand- und Kommunalbriefen übernommen wird, spiegelt sich ja auch das internationale Hochzinsniveau wider.
Aber hören Sie näheres von Helmut Gletsander.
Die jüngste Rekordmeldung in Bezug auf die Zinsenhöhe kommt aus der Bundesrepublik Deutschland.
Dort haben gestern die Zinsen für Taggeld beim Geldhandel zwischen den Banken den Satz von 28 Prozent erreicht.
Zur Illustration, für 1000 D-Mark wird also schon fast eine D-Mark täglich an Zinsen verlangt und überraschenderweise auch bezahlt.
Es sind dies die Folgen der deutschen Bundesbankpolitik, die zur Stützung der schwachen D-Mark und zur Inflationsbekämpfung voll auf die Geldbremse getreten ist, was aber seinerseits nur ein Reagieren auf die Hochzinspolitik in den USA ist.
Durch die Wirtschaftsverflechtungen ist auch Österreich mehr oder weniger stark mit dem deutschen und dem internationalen Zinsniveau verbunden.
Denn wie wir schon in der Vorwoche berichteten, musste die österreichische Nationalbank als Folge des hohen deutschen Zinsniveaus Geldabflüsse in Milliardenhöhe hinnehmen.
Und wie Notenbankpräsident Koren dazu ausführte, ist die logische Konsequenz solcher Geldabflüsse eine Verringerung der Geldmenge im Inland, was im Ergebnis eine Tendenz zur Zinsensteigerung bedeutet.
Natürlich sprechen die unterschiedlichen Formen der Geldanlage unterschiedlich stark auf solche Zinsniveauveränderungen an.
Denn ein Finanzchef eines Multis wird in aller Regel für die Anlage von kurzfristig verfügbaren, beispielsweise 50 Millionen Schilling aus der Abrechnung eines Auftrages, andere Zinssätze erzielen, als ein Kleinanleger bekommt.
Um auf der Kreditseite nicht noch weitere Zinsenerhöhungen vornehmen zu müssen, sind sich die Geldinstitutschefs daher relativ einig geworden, nicht mehr als etwa 8,5% für gängige Sparanlagen mit einer Bindung bis zu drei Jahren zu bezahlen.
Von diesen 8,5% zu den bisherigen 9,5% für Anleihen mit durchschnittlich 8-jähriger Laufzeit, beläuft sich die Differenz, so wie jahrelang in Österreich üblich, auf einen Prozentpunkt.
Trotzdem wird aber allgemein von der heutigen Kapitalmarktausschusssitzung eine Empfehlung für die Ausgabe 10%iger Anleihen erwartet.
Der Grund dafür ist das relativ schlechte Zeichnungsergebnis der bisherigen Anleiheverkäufe, denn der weitaus überwiegende Teil der bisher aufgelegten neuen Anleihen im heurigen Jahr blieb den Banken im Tresor liegen.
Offensichtlich setzte die traditionelle Schicht der Anleihekäufer auf eine Zinssatzerhöhung und wartete dementsprechend ab.
Dieses Phänomen zeigt sich nach Auskunft der Hypothekenbanken bei den ähnlichen Anlageformen Pfand- und Kommunalbriefen nicht.
Hier wird der Absatz der gleichfalls mit 9,5% Verzinsen Wertpapiere als zwar nicht besonders gut, aber durchaus im Rahmen des Vorjahres liegend beschrieben.
Trotzdem werden aber auch die Hypothekenbanken aus Konkurrenzgründen mit den Anleihezinsen mitgehen müssen.
was vor allem in diesem Bereich, aus dem ja ein großer Teil der Wohnbaufinanzierung stammt, neuerliche Diskussionen über eine Kreditzinsenerhöhung auslösen könnte.
Mit zu den Faktoren, die für die Erhöhung des Anleihezinsatzes auf 10% sprechen, gehört schließlich der Sekundärmarkt, der Markt für alte Anleihen an der Börse.
Die Effektivverzinsung der alten Anleihen hat durch die teilweise schon unter 90 Schilling für 100 Schilling nominale liegende Notierung in Einzelfällen bereits die 10-Prozent-Marke überschritten.
Damit war es für Wertpapieranleger teilweise günstiger, alte Anleihen zu kaufen, was auch zum Liegenbleiben der neuen Papiere beitrug.
Völlig offen ist mittlerweile, wann die neue Hochzinswelle zu Ende gehen wird.
Mit 10% Verzinsung sind vorerst einmal die Anleihen der österreichischen Investitionskredit AG in der kommenden Woche und eine Bundesanleihe in der dritten Märzwoche geplant.
Es gibt aber auch Überlegungen zum Tausch der beiden Termine, um die Bundesfinanzierung vorzuziehen.
Das war Helmut Klezander über die kommende 10% Anleihe.
Fünf Minuten vor halb eins ist es.
Wir werfen nun einen Blick in die heutigen Tageszeitungen, in die Kommentarspalten.
Was schreiben die Leitartikler und Kommentatoren?
Hans Langstein hat einige Auszüge ausgewählt.
Die Wiener Jugendunruhen vom vergangenen Sonntag stehen auch heute noch im Mittelpunkt der innenpolitischen Leitartikel, wobei die Kommentatoren um Konsequenzen aus dem Geschehen bemüht sind.
So schreibt Franz Mayrhofer unter dem Titel Wirbel in Wien in den Salzburger Nachrichten
Diese Demonstration ist bei Gott ernster zu nehmen, als sie genommen würde.
Denn die Steine zertrümmerten nicht nur Ausslagenscheiben, sie waren vielmehr auf etwas nicht Vorhandenes gezielt.
Auf eine Weltanschauung, mit der man leben kann.
Und die bietet dieser Jugend niemand.
Ähnlich eine andere Stimme aus den Bundesländern, die von Hermann Polz in den oberösterreichischen Nachrichten.
Mit altweiberhaftem Entsetzen ist es nicht getan.
Und nicht mit dem Ruf nach härterem Einsatz von Ordnungsmitteln als unumgänglich.
Denn diese können ja bestenfalls Symptome, aber nie Ursachen beseitigen.
Vor allem aber sollte man auf die Flucht in die bequeme Verhaltensnorm verzichten, die Schuld bei irgendeinem anderen zu suchen.
Jeder nehme sich bei seiner eigenen Nase, um sie ein wenig aus jener Richtung zu drehen, in der bisher getortet wurde.
Auch die Presse ortet tiefergehende Ursachen für das jugendliche Unbehagen.
Walter Schwarz schreibt,
Im neuen Volksblatt der ÖVP will Martin Stiegelmeier die Wiener Vorfälle nicht als Anlass für derart grundsätzliche Diskussionen gelten lassen.
Wenn man Politikerseits mit der Jugend reden will, dann sicher nicht mit dem Linksabschaum aus Deutschland und den Möchtegern-Hausbesetzern aus Wien.
Ein echter Dialog über Arbeitsplatzsicherung und Wohnungsnot der Jugend mit der Jugend wäre sicher gut.
Befürchtet Martin Stieglmeier im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Andere Befürchtungen hegt Peter Pellinker in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Aktionen wie die vom Sonntag nützen objektiv den Reaktionärenkräften in jedem Land.
Nicht nur die NDP oder die Parteirechtsaußen Hofner und Licherl fördern mit Law-and-Order-Parolen das Ende der Bagatellisierung und Toleranz.
Auch so mancher Mann von der Straße entdeckt den Herrn Korl in sich, fördert das Aufhängen oder ein Niederknüppeln als Allheilmittel.
Auch wenn niemand erwarten kann, dass Gewalt gegen Geschäfte oder Personen toleriert wird, darf und wird die SPÖ diesen Stimmen nicht nachgeben.
Nach diesem Zitat aus der Sozialistischen Arbeiterzeitung zum Abschluss noch ein Blick in die Wiener Zeitung, wo Heinz Fahnler den Politikern verstärkte Glaubwürdigkeit abverlangt und bereits erste Ansätze in dieser Richtung registriert.
Eine Konsensbereitschaft der Fraktionen im AKH-Ausschuss, auch wenn nur auf einen Detail beschränkt, das ÖVP-Angebot zu einem neuen Fairness-Abkommen zwischen den Parteien, die ÖVP-Bereitschaft, auch unpopulären Maßnahmen der Bundesregierung zuzustimmen.
Und schließlich stimmten SPÖ und ÖVP in den Aussagen ihrer führenden Männer überein, dass Wiens Polizei und das Innenministerium geschickt gegen die Demolierer in der Innenstadt vorgegangen sind und nicht gleich mit scharfen Geschützen auffuhren.
Und ÖVP-Generalsekretär Lanne rang sich sogar die Äußerung ab, es wäre billig zu sagen, der Innenminister sei an allem schuld.
Währet den Anfängern, darüber ist man sich einig.
Ebenso auch darüber, dass dies gemeinsam geschehen müsse.
Das alles schreiben die heutigen österreichischen Tageszeitungskommentatoren.
Gleich ist es halb eins und die Jugendtumulte von Wien beschäftigen seit vergangenem Sonntag ja nicht nur die Polizeibehörden, sondern auch die Politiker, wie Sie es ja schon in der Inlandspresse schon gehört haben.
Nach den Jugendkrawallen in der Bundesrepublik Deutschland und in Zürich ist man ja hierzulande besorgt, ob nicht eine ähnliche Entwicklung wie in anderen europäischen Hauptstädten am vergangenen Sonntag in Wien begonnen haben könnte.
Gestern hat etwa ÖVP-Generalsekretär Sixtus Lanner angeregt, die näheren Ursachen für solche Jugendtumulte zu untersuchen und vor allem in einen Dialog mit den Jugendlichen einzutreten.
Heute, nach der Sitzung des Ministerrates, hat Bundeskanzler Bruno Kreisky zu dem Thema Stellung genommen.
Es ging auch im Pressefoyer um die Steuerpläne von Finanzminister Salcher.
Es melden sich nun direkt Erich Aichinger und Johannes Fischer.
Ja, bleiben wir beim ersten Thema.
Also auch auf dem Ballhausplatz eine Nachlese zum Marsch von etwa 400 Jugendlichen am Wochenende durch die Wiener Innenstadt.
Ein Marsch, bei dem Scheiben in Trümmer gingen, eine unangemeldete Demonstration, ein Krawall randalisierender Jugendlicher, eine anarchistische Veranstaltung, je nach Lesart, wie Sie es soeben in den Zeitungen hören konnten.
Ein Marsch, an dessen Ende aber jedenfalls an die 100 Festnahmen standen.
Und so sieht das alles Bundeskanzler Kreisky.
Erstens einmal
möchte ich gerne sagen, dass man das Ganze in den richtigen Proportionen sehen muss.
Ich habe schon einmal Ihnen gesagt, dass ich infolge privater Umstände zweimal Zeuge der Zürcher Krawalle war und dass es dort also unvergleichlich härtere Auseinandersetzungen gegeben hat.
Zweitens glaube ich, dass da ja, was für die anderen Länder nicht gilt, in denen diese Krawalle bisher waren, sie waren in fast allen Hauptstädten der Welt, haben wir ja ein sehr gründliches Untersuchungsmaterial deshalb, weil ja von den ca.
450 Demonstranten ca.
100 festgenommen wurden, man also hier sehr genau prüfen kann,
welche Struktur diese Demonstration gehabt hat.
Schon heute zeigt sich, dass ein relativ großer Teil von Mittelschülern an dieser Kundgebung teilgenommen hat aus gesellschaftlichen Schichten, die keineswegs nach links hindeuten.
Also kommend aus gesellschaftlichen Schichten.
Man muss also, glaube ich, einmal untersuchen,
was da hier vorgefallen ist, welche Gründe es gibt, sofern es solche überhaupt gibt.
Und ich bin für eine leidenschaftslose Untersuchung und eine im Lichte der Erfahrungen zu prüfendes Verhalten bei eventuell Folgedemonstrationen.
Man hat sicher viel Erfahrung sammeln können und das ist interessant.
Aber jedenfalls bin ich gegen jede hysterische Reaktion, wie sie zum Beispiel in anderen Ländern der Fall war, sondern für eine ruhige, mit Festigkeit durchgeführte Aktivität der
für zuständige Behörden.
Das war jetzt Lob für den Innenminister und Lob für das Vorgehen der Polizei.
Jawohl, ich sage ganz offen, dass ich der Meinung bin, dass diese beiden, dass das Innenminister und die Polizei in dieser Frage, soweit ich es beurteilen kann, richtig sich verhalten haben.
Obwohl sie in einer Weise provoziert wurde, die sie normalerweise normale Menschen nicht gefallen lassen würden, ohne darauf zu reagieren.
Und ich glaube, dass das auch mit berücksichtigt werden soll.
Und zur Bemerkung des freiheitlichen Sicherheitssprechers Ofner, solche Ausschreitungen würden durch ein Augenzwinkern des Innenministers in eine bestimmte Richtung mehr oder weniger gefördert, Kreisky?
Das halte ich für eine sehr üble Nachrede.
Tenor der Betrachtung in Kreiskys, das sind Randerscheinungen, die beispielsweise mit den Jugendbewegungen der politischen Parteien nichts zu tun hätten, Kreisky?
Es ist nirgends in der Welt,
sind die Funktionäre der Jugendbewegungen verantwortlich zu machen dafür, dass es am Rande solche Erscheinungen gibt.
Ich selber bin ein alter Jugendlicher, ich habe selber viele Jahre in der Jugendbewegung verbracht, ich teile auch die Ansicht des Herrn Innenministers.
wonach man die Jugendbewegung als autonome verstehen muss und ihr möglichst viele Aufgaben übertragen soll.
Aber das verhindert nicht und dadurch kann man nicht vermeiden, dass es Randerscheinungen gibt, wie zum Beispiel Drogensucht und Ähnliches.
Kanzler Kreisky bei diesem Thema assistierend, der gelobte Innenminister Lanz.
Heute im Übrigen erstmals mit einer Hanseatenschirmmütze, dem Markenzeichen des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, beim Ministerrat erschienen.
Lanz, es werde angemessene Strafen für die Festgenommenen geben, nicht die Höchststrafen.
Das schulische Fortkommen solle womöglich nicht beeinträchtigt werden.
Neben der Diskussion um die Jugendtumulte von Wien war die gegenwärtige Steuerdebatte Thema Nummer zwei des Pressefoyers.
Der neue Finanzminister Herbert Salcher ist bislang mit verschiedenen Reformideen auf massiven Widerstand auch des ÖGB gestoßen, vor allem mit dem Plan zur Besteuerung der Sozialversicherungsbeiträge.
Bundeskanzler Kreisky wollte sich im Einzelnen heute konkret nicht dazu äußern, begrüßte aber ganz generell den neuen Salcher-Amtsstil, nämlich wichtige Fragen einfach zur Diskussion zu stellen.
Ich glaube, dass der Staat des neuen Finanzministers ein außerordentlich guter war.
Er hat sofort einige wichtige Fragen in die öffentliche Debatte geworfen und hat Mut bewiesen, nach Fragen zu stellen oder Fragen zu aktualisieren, die offenbar nicht überall in ihrer ganzen Tragweite erkannt wurden oder zum Beispiel auf Widerstand gestoßen sind.
Und ich halte es für ganz gut, dass es eine
Steuerdebatte gibt.
Und wenn Freunde im ÖGB der Meinung sind, das komme nicht in Betracht, so befinden sie sich hier in derselben Situation, in der sich die Regierung hier unterbefindet.
Der ÖGB fragt uns ja auch nicht vorher, ob uns eine Steuerreduktion angenehm ist.
Er stellt die Forderung und es wird dann verhandelt und diskutiert.
Hier wird es genau dasselbe geben.
Im Übrigen werde Erkreisky jetzt einmal auf die neuen Vorschläge Salchers bezüglich einer Steuerreform warten.
Salcher arbeitet im Augenblick an den entsprechenden Berechnungen und dann werde Erkreisky die Vorschläge seines Finanzministers unterstützen.
Sollte Herbert Salcher also auf der Besteuerung der Sozialversicherungsbeiträge etwa beharren, ist die Reform der Unterstützung des Kanzlers sicher.
Generelle Leitlinie Bundeskanzler Kreisky ist für eine Steuerreform, die kleinen und mittleren Einkommensbezieher müssen am Ende mehr herausbekommen.
Für hohe und höchste Einkommen gelte das nicht.
Weiterhin beharren möchte Kreisky auch auf der Verwirklichung der Quellensteuer, jedenfalls in einer abgeschwächten Form.
Mehr über die neuen Steuern wird man in der nächsten Woche wissen, wenn die Wirtschaftskommission der SPÖ ihre Vorstellungen ausformulieren wird.
Und damit zurück zum Funkhaus.
Kanzler Kreisky sagt also, dass die Jugendkrawalle vom vergangenen Sonntag Randerscheinungen gewesen seien und er ist auch dafür, dass heikle Steuerfragen sofort in aller Öffentlichkeit diskutiert werden.
In den kommenden 23 Minuten, meine Damen und Herren, beschäftigen wir uns noch mit folgenden Themen.
Wir berichten aus Spanien über den Führung des Fußballers Enrique Castro, über den Tod des ägyptischen Verteidigungsministers und im Kulturteil über die Aufführung von Schweg im Zweiten Weltkrieg im Wiener Volkstheater und über den Höhepunkt des Karnevals in Venedig.
Zunächst aber Außenpolitik Moskau.
Dort ist jetzt der Parteitag der KPDSU zu Ende gegangen.
Es war ein Parteitag der Bemühung, politische Einigkeit im gesamten kommunistischen Lager zu demonstrieren.
Alle Delegationen sind aufmarschiert und haben mit Bezug auf die Ereignisse in Polen betont, dass die sogenannte Konterrevolution in den Ostblockstaaten keine Chance habe.
Auf der anderen Seite sprach sich Parteichef Brezhnev am Beginn des Parteitags für ein Gespräch mit dem amerikanischen Präsidenten Reagan aus.
Und das, obwohl Reagan scharfe Töne für die Sowjetpolitik gefunden hatte.
In der Sowjet-KP selbst gibt es nach diesem Parteitag keine Veränderungen und das ist sogar recht überraschend.
Beobachter können sich nämlich nicht erinnern, dass seit der Oktoberrevolution 1917 jemals auf einem Parteitag die gesamte sowjetische Führung wiedergewählt worden ist.
Mit Brezhnev blieben alle anderen Mitglieder des entscheidenden Politbüros im Amt.
Brezhnev selbst ist jetzt 74 Jahre alt, das Durchschnittsalter des Politbüros beträgt 69 Jahre und der Benjamin des Politbüros, der ist auch schon 50 Jahre alt.
Aus Moskau meldet sich nun Otto Herrmann.
Die Neuigkeit aus Moskau an diesem letzten Tag des 26.
Parteikongresses ist, dass personell alles beim Alten bleibt.
Es bleibt die Macht in Partei und Staat bei den alten Herren.
Die Wahlen ins Politbüro und ins ZK-Sekretariat haben keine Veränderungen gebracht.
Als um Punkt zwölf Uhr Mittag im Kongresspalast im Kreml begleitet vom Applaus der 4.994 Delegierten die Führungsriege aufmarschierte, zerschlugen sich die Erwartungen der Beobachter, die wenigstens das eine oder andere neue Gesicht auszumachen hofften oder die hofften, den einen oder anderen als in den Ruhestand getreten melden zu können.
Einstimmig, wie der alte und neue Generalsekretär der KBDSU Leonid Ilitsch Brezhnev in seiner Abschlusseinsprache sagte, sind die Mitglieder und Kandidaten des Polizbüros in ihren Ämtern bestätigt worden.
Und zu den Hochrufen der Klarköre verlas er die Liste, komplett mit Vatersnamen und Vornamen.
An erster Stelle Brezhnev Leonid Ilitsch und dann in alphabetischer Reihenfolge KGB-Chef Andropov, der Landwirtschaftsspezialist Gorbatschow
der Moskauer Parteichef Grishin, Außenminister Gromyko, der Rüstungsspezialist und Parteimann Kirillenko, der Parteichef von Kasachstan Kunayev, der Vorsitzende der Parteikontrollkommission und Lette Pelsche, mit 82 Jahren der Älteste, der Leningrader Parteichef Romanov, der Parteiideologe und Königsmacher Suslov, Regierungschef Tichonow, Verteidigungsminister Ustinov, der Parteimann Tschernienko und der ukrainische Parteichef Scherbitski.
Man braucht sich also keine neuen Namen zu merken.
Das Ergebnis der Wahlen ins Zentralkomitee mit seinen bisher 287 Vollmitgliedern und 139 Kandidaten wird, wenn im Einzelnen die Listen vorliegen, darüber Aufschluss geben, ob und inwieweit in diesem Gremium, das sozusagen das Politbüro trägt, eine Erneuerung vorgenommen wurde.
Als Fazit des Parteitags muss gelten, dass man im Prinzip so weitermachen will wie bisher.
Und für den Mann auf der Sowjetstraße bedeutet dies,
dass er weder stalinischen Terror noch unliebsame Experimente à la Khrushchev zu gewärtigen hat.
In den 16 Jahren der Brezhnev-Ära, als solche muss man sie wohl schon bezeichnen, hat sich der Sowjetstaat konsolidiert.
Missstände in der Versorgung mit Lebensmitteln und Konsumgütern werden offen angekreidet.
Ivan Ivanovich hat das Gefühl, dass die Führung sich echt um ihn kümmert.
Außenpolitisch ist die UdSSR unter Brezhnev zu einer selbstbewusst auftretenden Supermacht geworden, die ernst genommen werden will und muss.
Brezhnev hat längst seinen außenpolitischen Stil gefunden als Mahner für Frieden und Entspannung.
Seine Parteitagsrede hat dies wieder unterstrichen.
Der aber auch keine Scheu hat, seine militärischen Machtmittel ins Spiel zu bringen.
In der Führung ist Brezhnev, so hat man den Eindruck, unangefochten.
Die Huldigungen, Ehrungen und Ovationen hat er während des Parteitags mit staatsmännischer Würde entgegengenommen, so als wären sie nur recht und billig.
Heute, nach Ende des vierten Parteitags unter Brezhnev, müssen die Gerüchte über freiwilligen Rücktritt wohl endgültig verstummen.
Brezhnev wird vermutlich so lange weitermachen, solange er nur physisch einigermaßen kann.
Beim 27.
Parteitag 1986 wäre er 99.
Abgesehen von der Frage des physischen Könnens ergibt sich aber auch eine Legitimationsfrage.
Das alte Parteiprogramm von 1961, das schon längst nicht mehr erhältlich ist, fordert an einer Stelle, dass in der Parteiführung eine Art Ämterotation eingeführt werden soll.
Mitglieder des Politbüros sollen demnach nicht öfter als dreimal in ihr Amt gewählt werden.
Dieses Limit haben Brezsnev, Susow und andere schon längst überschritten.
Kein Wunder, Brezsnev will ja ein neues Parteiprogramm ausarbeiten lassen.
Die 17 Millionen Kommunisten der Sowjetunion haben mit ihrem Parteitag ein imposantes Schauspiel von Einheit und Geschlossenheit, von Zuversicht und Optimismus veranstaltet.
Sie haben sich stolz in die Brust geworfen wegen des Erreichten und sie haben viele Probleme mit Parteiparolen übertüncht.
Das Problem des Alters in der Führung haben sie als geübte Jongleure des Denkens in Luft aufgelöst.
Lang lebe der Kommunismus.
Mit dieser Parole schloss Brezhnev den Parteitag.
Menschen, auch wenn sie Generalsekretäre der KPSU sind, leben nicht ewig.
Das war Otto Hermann aus Moskau.
Seit vergangenen Sonntag ist der berühmte spanische Fußballer Enrique Castro mit dem Spitzname Kini verschwunden.
Unbekannte Terroristen haben sich gestern Abend dann zur Entführung des Stürmers von FC Barcelona bekannt.
In einem anonymen Telefonanruf bei einer in Barcelona erscheinenden Tageszeitung wurde für die Freilassung des Fußballs ein Lösegeld von umgerechnet 65 Millionen Schilling gefordert.
Spanien steht Kopf.
Am kommenden Sonntag sollte nämlich ein Fußballspiel von FC Barcelona gegen Atletico Madrid stattfinden und ohne Castro wird, das hat der Teamchef bereits angekündigt, dieses Spiel nicht stattfinden.
Aber hören Sie näheres von Robert Gerhardt.
Haben Sie in entlegenen Häusern Rauch aufsteigen sehen?
Kauften in den letzten Tagen Unbekannte viel Nahrungsmittel?
Sahen Sie fremde Autos vor Ferienwohnungen oder sonst wie auffallende Dinge in Ihrer Nachbarschaft?
Diese Frage richtet die spanische Polizei im Namen des Zivilgouverneurs von Katalonien an die Bevölkerung.
Sie wird um Mithilfe gebeten.
Gesucht wird Kini, der Liebling der Nation.
Seit Sonntagabend ist der Mittelstürmer des Fußballclubs Barcelona spurlos verschwunden.
Enrique Castro, mit 18 Toren bester Schütze der Saison, kam nach dem erfolgreichen 6-0-Spiel von FC Barcelona gegen
Herkules Alicante nicht nach Hause.
Er wurde entführt, und zwar von einem mysteriösen kastilianisch-spanischen Bataillon.
Die Polizei vermutet dahinter eine Gruppe von ultrarechten Fanatikern.
Gefordert wird ein Lösegeld von 350 Millionen Pesetas, das sind umgerechnet etwa 75 Millionen Schilling.
Das geheimnisvolle Bataillon ist bislang noch nicht in Erscheinung getreten.
Und so glaubt auch die fieberhaft suchende Polizei nicht so ganz an politische Hintergründe.
Sie geht davon aus, dass es sich um ganz normale Gangster handelt, die einen der bekanntesten spanischen Fußballspieler kidnappten, um ein schnelles Geld zu kommen.
Der FC Barcelona, wo einst auch Österreichs Liebling Krankel und der Holländer Cruyff spielten, ist der finanzstärkste Klub der spanischen Liga.
Für teure Devisen kaufte er beispielsweise in dieser Saison auch den deutschen Bernd Schuster.
Mit der Entführung von Kini, wie der 31-jährige Enrique Castro liebevoll von seinen Fans genannt wird, gerät die gesamte Nation in unglaubliche Aufregung.
Die Nachrichtensendungen in Rundfunk und Fernsehen beginnen seit Montagmittag nach Bekanntwerden der Entführung mit der Information, nichts Neues im Fall Kini.
Die Entwicklungen in Zusammenhang mit dem gescheiterten Putsch treten weit in den Hintergrund.
Die nationale Rundfunkstation hat beispielsweise einen Übertragungswagen vor dem Haus des Mittelstürmers, der auch mehrmals in der Nationalmannschaft spielte, und meldet stündlich.
In den Mittagsnachrichten ist gerade zu hören, dass die Stimmung beim FC Barcelona auf Optimismus steht.
Offenbar sind die Präsidenten des schwerreichen Klubs bereit, das geforderte Lösegeld zu zahlen.
Kontakte mit den Entführern bestehen, die Polizei bleibt diskret im Hintergrund.
Das Verschwinden von Kini bewegt die ganze Nation.
Besonders jetzt, da FC Barcelona an zweiter Stelle hinter Atletico Madrid in der Rankliste der Liga am kommenden Sonntag in Madrid gegen den Spitzenreiter in der spanischen Hauptstadt antreten muss.
Ohne Kini ist das Spiel von vornherein verloren.
Der Nationale Fußballverband denkt schon daran, das dramatische Zusammentreffen der beiden Mannschaften zu verschieben, wenn Tini nicht zurückkommt.
Grund höhere Gewalt.
Das sagt Robert Gerhardt in Madrid.
Der ägyptische Verteidigungsminister Badawi und 13 andere hohe Offiziere sind gestern bei einem Hubschrauberabsturz nahe der libyschen Grenze ums Leben gekommen.
Unmittelbar nach dem Start prallte der Hubschrauber gegen einen Eisenmast, stürzte ab und ging in Flammen auf.
Was der Tod des Verteidigungsministers für Ägypten politisch bedeutet, das berichtet nun Klaus Metzler.
Ahmed Ahmed Badawi, das sollte gleich vorausgeschickt werden, spielte als Politiker keine bedeutende Rolle in Ägypten.
Ein Schicksal, das er wohl mit den meisten seiner Ministerkollegen im Kabinett seit Art teilte.
Der bullige, hautigen Typ im Rang eines Generalleutnants hatte bis zu seinem Tode gestern auch wenig Gelegenheit, sich zu profilieren.
Erst vor kurz einem Jahr ist er vom Präsidenten zum Verteidigungsminister ernannt worden, nachdem sein Vorgänger General Kamal Hasan Ali zum Außenminister amausierte, aber gleichwohl als stellvertretender Ministerpräsident auch für den Bereich Verteidigung zuständig bleibt.
Dennoch hatte General Badawi, der sich gern in geschmückter Uniform und mit schwarzem Käppi präsentierte, einen guten Ruf im Lande.
Gehörte jedoch zu jenen, die 1973 im Oktoberkrieg gegen Israel erstmals das ägyptische Trauma von der Unbesiegbarkeit Israels korrigieren konnten und den Erzfeind das fürchten lernten.
Badawi war damals als Chef der 3.
Ägyptischen Feldarmee einer der ersten, die den Suezkanal überquerten und in den Sinai vorstießen.
Seine militärische Karriere endete gestern je, als er auf einem Instruktionsflug mit dem Hubschrauber in der libyschen Wüste nach dem Start in der Oase Siwa aus geringer Höhe abstürzte.
Mit ihm starben neun Generalmajore, drei Brigadegenerale und ein Oberstleutnant.
Wie es heute in der Kairoer Presse heißt, die dem Unglück viel Raum widmet und das Unglück in allen großen Blättern zwischen dicke, schwarze Balkenüberschriften setzte, sei ein plötzlicher, heftiger Sandsturm die Ursache für den Absturz gewesen, der den Helikopter zum Kippen brachte und ihn nach dem Aufschlag am Boden in Flammen aufgehen ließ.
Die vier Mitglieder der Crew konnten sich retten.
Interessant ist, wo dieses Unglück sich ereignete.
Die Oase Siwa liegt weit im Westen der libyschen Wüste, unweit von Libyens Grenze entfernt,
Und es ist längst kein Gerücht mehr, dass Ägypten zunehmend große Mengen von Militärmaterial im Westen des Landes massiert, um, wie es hier in Kairo immer wieder heißt, dem Phantasten Haddafi jederzeit Paroli bieten zu können, sollte er es wagen, nach seinen Tschad-Expansionsgelüsten sich mit Ägypten anzulegen.
Dass nahezu die gesamte Führungsspitze des ägyptischen Verteidigungsministeriums in dieser Gegend auf Inspektionsreise war, könnte andeuten, dass sich Sadat noch mehr als bisher an der Westfront sozusagen militärisch engagieren will.
General Ahmed Ahmed Badawi ist zwar nicht im Feld, aber auch nicht im Bett gestorben, was wohl den meisten seiner Kollegen noch beschieden sein wird.
Sowas terrorisiert in Ägypten und er ist gestern posthum von Sadat höchstpersönlich zum Feldmarschall befördert worden.
Das war Klaus Metzl aus Ägypten, 11 Uhr, 11 Minuten vor 1 Uhr Mittag ist es nun.
Wir kommen zurück zum Fasching nach Graz.
Was in Graz los ist, das hören Sie jetzt gleich in einem Beitrag von Werner Handlos.
Graz rüstet zum Höhepunkt des offiziellen Faschings.
Straßensperren werden vorbereitet und in den Hinterhöfen werden die letzten Vorbereitungen für den großen Faschingszug getroffen.
Dieser Faschingszug und die anderen Aktivitäten der Grazer Narren haben dazu geführt,
dass sich der Grazer Fasching schon einen recht guten Namen erworben hat.
Große organisierte Veranstaltungen beeinflussen natürlich auch die Bevölkerung.
So kommt es, dass heute in vielen Geschäften Maskierte von Maskierten bedient werden.
Ganze Stadtvierteln haben sich zusammengeschlossen und veranstalten gemeinsam ihre private Faschingsglaube.
Auch wenn der Grazer sonst nicht der Mensch ist, der vor lauter Faschingsübermut aus sich heraus geht, das närrische Treiben, verbunden mit Gratis-Krapfenjause, scheint ihm Spaß zu machen.
Gut, feine Krapfen, bedienen Sie sich.
Haben Sie schon gekostet, diese Gratis-Krapfen?
Nein, nein, wurde mir nicht angeboten.
Schon noch keinen gekriegt?
Ruhiger Schuppen dafür, sehr gute.
Echte, reiner Würstl.
Prima Gulaschsuppe, ja.
Prima.
Man isst sich durch.
Genossinnen und Genossen, stark durchschmieren!
Die neue Öffentlichkeitsarbeit, stark durchschmieren!
Gerd, bitte kann man das nicht gleich nach Liechtenstein überweisen?
Wer will denn das hier behalten mit immer weniger?
Darf ich bitte den Herrschaften etwas anbieten?
Bitteschön, es ist mir davon gegangen.
Ich find's recht lustig in Graz.
Es ist recht lustig.
Was gefällt Ihnen denn?
Alles da, umgezockte Leute.
Naja, ich bin schon zu alt dazu, wie es mir geht, dass ich nicht mehr mehr so unterdinge.
Außerdem bin ich leider jetzt nicht sehr gesund und darf gar nichts.
Darf nicht einmal ein paar Tropfen trinken.
Da ist nix lustig.
Obwohl es es gratis gibt, diese Tropfen.
Ja, ein Tropfen wär mir recht, aber... Ja, bitte.
Nettige Frau, Sie gehen einkaufen mit einem Cowboy, gut?
Ja, ja, ich bin heute ein Cowboy.
Sie haben sich also vom Fasching-Spazierlos anstecken lassen?
Ja, natürlich.
Machen Sie das jedes Jahr?
Ja.
In Deutschland ist es aber noch viel lustiger als bei uns.
Wir haben uns noch nicht so anstecken lassen vom Fasching.
Ich finde, dass der Karneval noch viel lustiger ist.
Woran mag das liegen, dass es hier noch nicht so lustig ist?
An der Tradition, glaube ich.
Ich glaube, dass die Deutschen das schon besser können, obwohl wir sonst lustiger sind als die Deutschen.
Für etwa zwei Stunden wird heute allerdings das närrische Treiben in den Grazer Geschäften versiegen.
Nämlich ab 13.30 Uhr, wenn ca.
1.000 Aktive in 180 Gruppen im Faschingszug durch die Stadt ziehen.
Erwartet werden 60.000 Zuseher, die sich hoffentlich nicht nur dem olympischen Motto entsprechend sagen, Hauptsache ist dabei gewesen zu sein.
Vielleicht greift heuer der Faschings-Bazillus von den Aktiven zu den Zuschauern über und verleitet sie zu mehr als nur zum Zusehen.
Ja, Graz ist ja jene Landeshauptstadt, wo sich noch am Fasching-Dienstag am meisten tut, deswegen haben wir dort das Beispiel genommen.
Mit dem heutigen Fasching-Dienstag geht auch in Venedig der Karneval zu Ende.
Das Experiment, den einst berühmtesten Karneval Europas in Venedig wiederzubeleben, wurde von der Gemeinde vor fünf Jahren gestartet und hat sich heuer zu einer Wahnsensation entwickelt.
Aber hören Sie Karin Bauer.
Seit 14 Tagen hat sich die Fasching-Stimmung in Venedig ständig gesteigert.
Zuerst begannen die Kinder, dann die Erwachsenen auch tagsüber Masken und Kostüme zu tragen.
Es war bald kein ungewöhnlicher Anblick mehr, wenn aus den historischen Häusern und Palazzi ganze Familien als Durschen verkleidet erschienen.
Die Frauen gingen so hergerichtet einkaufen, die Kinder in die Schule.
Am vergangenen Wochenende kamen immer mehr Karneval-Fans aus allen Richtungen angereist,
Meist saßen sie schon im Zug maskiert.
Am Sonntag drohte die Stadt in den engen Gassen fast aus den Nähten zu platzen.
Tausende Harlequine, Clowns, Horror- und andere Fantasiegestalten versuchten um die Wette mit den kostümierten Altvenezianern unbeschädigt durch dieses Gewühl zu kommen.
Wer konnte, wich in Kostüm und Maske auf Gondeln aus, was den Reiz dieses Treibens noch erhöhte.
Auch in den Theatern war Hochsaison, da die Sektion Theater der Biennale heuer zum zweiten Mal einen Theaterkarneval veranstaltete.
Das war die Idee des neuen Leiters dieser Sektion von Maurizio Scapparo, Theaterkritiker und Regisseur.
Wir baten ihn, uns den Grundgedanken dieses Theaterkarnevals zu erläutern.
Die Idee war diese.
Wir wollten versuchen, eine Periode in Venedig wiederzubeleben, die einst nicht nur dem Theater, sondern auch dem Karneval gewidmet war.
Denn Goldoni schrieb beispielsweise seine Komödien, um sie während der Faschingszeit zu spielen, um nur einen Autor zu nennen.
Wir wollten alles vereinen, was mit unserem Beruf des Clowns zu tun hat, indem wir die Elemente aufzeigen, die während der Jahrhunderte das Theater und den Karneval ausgemacht haben.
die Kunst des Schminkens, die Maske, die Verkleidung, die Worte, die Gästen und die Musik.
Im vergangenen Jahr beschäftigten wir uns mit der Verwirrung der Sprachen, heuer mit dem Gedanken der Vernunft, vor allem im Jahrhundert des Humanismus, in dem der Karneval in Venedig geboren wurde.
Seit dem 23.
Februar wurden in den venezianischen Theatern Stücke von Goldoni, Diderot, Voltaire, die Mozart-Opera Idomeneo und die Opera Buffa des Heiligen Donnerstags gezeigt.
Die Ausführenden kamen aus der UdSSR, Frankreich, Polen, Portugal, Spanien, Italien, England, Belgien und aus der Bundesrepublik Deutschland das Theater am Turm aus Frankfurt.
Wir baten den Leiter dieses Theaters, Peter Hahn, näher auf das Thema dieses Theaterkarnevals einzugehen.
Die Biennale interessierte sich unter diesem Hauptthema Karneval der Vernunft für die Geschehnisse des ausgehenden 18.
Jahrhunderts, Aufklärung, Vernunft, vertreten durch den Theatermann oder Theaterdramatiker Goldoni.
Es interessierte die Biennale die Wirkungen Goldonis auf das europäische Ausland hier vorzustellen, als ein Thema.
Ein zweiter Strang war
den Übergang zum Karneval zu finden.
was wir versucht haben mit der Hysterie.
Das hängt irgendwo zusammen, Karneval und Hysterie.
Und der dritte wichtige Gesichtspunkt für die Biennale, deshalb auch der Cirque Grosse Alenciennes hier in Venedig.
Der Zirkus hatte im 18.
Jahrhundert eine entscheidende Entwicklung gemacht, das heißt er wurde eine Institution, er ging in feste Häuser, zuerst in England, dann in Frankreich und dann im übrigen Europa.
Das Theater am Turm stellte in Venedig zwei Stücke vor.
Hysterie und Bilder für eine Musik von Friedrich Nietzsche.
Das ist eine der Vorstellungen, mit denen der Theaterkarneval heute endet.
Sie hören daraus die Originalmusik.
Auf dem Programm stehen aber auch noch I Gioielli Indiscreti vom Teatro Regionale Toscano, die Opera Bufa vom Heiligen Donnerstag vom Teatro Cronaca aus Neapel, Paradosso von der Compagnia Paolo und Lucia Polli und der Zirkus beginnt zu Pferd vom Cirque Grosse aus Frankreich.
Karneval in Venedig, der heute auch zu Ende geht.
Das war ein Beitrag von Karim Bauer und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Zu den Jugendkrawallen vom vergangenen Sonntag in Wien trat Bundeskanzler Kreisky nach dem Ministerrat für eine leidenschaftslose Untersuchung der Vorgänge ein und wandte sich gegen jede hysterische Reaktion, wie er sich wörtlich ausdrückte.
Kreisky bemerkte, die Mehrheit der Jugendlichen seien Mittelschüler gewesen, die sicher nicht von links gekommen seien.
Dem neuen Finanzminister Salcher bescheinigte Kreisky einen guten Start, weil er gleich zu Beginn seiner Amtstätigkeit wichtige Fragen zur Diskussion gestellt habe.
Der Wiener Bürgermeister Kratz hat sich für die Vorverlegung der Landtagswahl in der Bundeshauptstadt vom Oktober auf das Frühjahr 1983 ausgesprochen.
Kratz begründete dies unter anderem damit, es sollte ein gemeinsamer Termin für die Landtagswahl und die Nationalratswahlen festgelegt werden.
Zu dem Auftreten der Maul- und Klauenseuche im Bezirk St.
Pölten erklärte Gesundheitsminister Steirer, es müssten Notschlachtungen des gefährdeten Tierbestandes in den von der Seuche betroffenen Gebieten vorgenommen werden.
Der niederösterreichische Landesrat Blochberger sagte, die Ursache für die Tierkrankheit sei völlig unbekannt.
Weder gefrorenes Fleisch noch eingeführte Futtermittel oder eine Auslandsreise der betreffenden Bauernfamilie kämen nach den bisherigen Untersuchungen für das Auftreten der Maul- und Klauenseuche in Frage.
Sowjetunion.
Beim 26.
Parteitag der KPDSU in Moskau wurde Staats- und Parteichef Brezhnev erwartungsgemäß für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Generalsekretär der KPDSU bestätigt.
Brezhnev ist seit 1964 Parteichef.
Die Regierung in Warschau scheint zu Konzessionen gegenüber der katholischen Kirche des Landes bereit zu sein.
Nach einer gemeinsamen Sitzung von Vertretern der Staatsführung und der Kirche wurde ein Kommuniqué veröffentlicht, nach dem den Priestern die Möglichkeit eingeräumt werden soll, die Seelsorge wieder auf öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altersheime und Gefängnisse auszudehnen.
Spanien.
Für die Freilassung des am vergangenen Sonntag entführten Stars des Fußballclubs Barcelona, Kini, haben bisher unbekannte Täter ein Lösegeld von umgerechnet 65 Millionen Schilling verlangt.
In einem anonymen Telefonanruf bei einer in Barcelona erscheinenden Tageszeitung sagte ein Sprecher, der FC Barcelona sei ein Club der Separatisten und dürfe die spanische Meisterschaft nicht gewinnen.
Griechenland.
Ein Erdbeben der Stärke 4,6 nach der internationalen Richterskala hat in der vergangenen Nacht Saloniki erschüttert.
Zahlreiche Bewohner gerieten in Panik.
Opfer oder Schäden wurden aber bisher nicht gemeldet.