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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, meine Damen und Herren, die gewohnte Kennmelodie leitet das Mittagsschanal ein, durch das sie heute Werner Löw führt.
Unser Programm für die kommenden 60 Minuten Information.
Aus dem Inland kommt die Meldung vom praktisch bereits entschiedenen Kauf der Hirtenberger Munitionsfabrik durch die Voest Alpine.
Allerdings wird auch der Aufsichtsrat der Verstaatlichten Dachgesellschaft, UIAG, hier noch ein Wort mitzureden haben.
Wir informieren jedenfalls über diese Nebenfront sozusagen der umstrittenen Waffen- und Rüstungsproduktion innerhalb der verstaatlichten Industrie.
Und wir fassen an diesem schönen Sommertag im Wanderbahn Österreich auch einmal den aktuellen Stand des Tauziehens um das Projekt Naturpark Hohe Tauern zusammen.
und durch Mitarbeit der Bundesländerstudios entstand eine Analyse, der unsere Inlandsredaktion dem Titel gab, Nationalpark Hohe Tauern, Umweltschutz zwischen Tourismus und Energiepolitik.
Aus dem Ausland wieder angespannte Streiksituation in Polen.
Die Solidarität hat zu Warnstreiks wegen der schlechten Versorgungslage und insbesondere auch gegen die Kürzung der Fleischrationen aufgerufen.
Wir versuchen die Hintergründe und die möglichen Auswirkungen dieser Entwicklungen zu analysieren.
Aus Rom erwarten wir einen kurzen Bericht über die heute früh erfolgreich durchgeführte Nachoperation an Papst Johannes Paul II.
Seit dem Attentat vom 13.
Mai bis heute musste der Papst ja mit einem künstlichen Darmausgang leben.
Jetzt ist also hoffentlich alles wieder in Ordnung.
Atomdiskussion auf Französisch könnte man den Beitrag nennen, den wir dann aus Paris erwarten und in dem es einerseits um den jüngsten französischen Atomversuch im Südpazifik geht, andererseits um den umstrittenen Baustopp für fünf Kernkraftwerke von Seiten der neuen sozialistischen Regierung Mitterrand.
Und wenn es sich zeitlich ausgeht, wollen wir auch gerne über die Ausgangsposition der heute anlaufenden Gespräche zwischen dem ägyptischen Präsidenten Sadat und Präsident Reagan in Washington berichten.
Die Kulturredaktion schließlich hat an Beiträgen vorbereitet, einen Bericht von der Wiederaufnahme
der Kirchenparabel von Benjamin Britten, der verlorene Sohn im Rahmen des karintischen Sommers und einen Bericht von den fünften Neuberger Kulturtagen.
Soweit also die Programmübersicht.
Am Beginn aber wie immer die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur Raimund Heller und Sprecher Josef Wenzlich-Natek.
Polen.
Hunderttausende Arbeiter haben heute in Warschau und Umgebung nach einem Aufruf des Freien Gewerkschaftsverbandes Solidarität für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt.
Mit der Aktion wollten sie gegen die anhaltenden Versorgungsschwierigkeiten, vor allem aber gegen die anhaltenden Kürzungen der Fleischrationen und gegen die ihrer Ansicht nach unzureichende Wirtschaftsreformen der Regierung protestieren.
Nach Angaben der Solidarität fanden auch in anderen Landesteilen Polens Sympathiestreiks statt.
Ausgenommen von den Streikmaßnahmen waren Beschäftigte in der Lebensmittelbranche, im Gesundheitswesen und in anderen lebenswichtigen Bereichen.
Die Fahrer der etwa 200 städtischen Autobusse, Lastwagen und Taxis, die seit Montag die Hauptverkehrswege in Warschau blockieren, wollen ihre Demonstration heute Mittag abbrechen.
Ihre Aktion war zu einer Kraftprobe mit der Regierung geworden, nachdem die Polizei ihnen verboten hatte, am Sitz des Zentralkomitees und des Ministerrates vorbeizufahren.
Die Regierung hat angesichts der gespannten Lage in Polen einen Krisenstab gebildet, dem Zivilisten und Militärs angehören und der mit umfassenden Vollmachten ausgestattet wurde.
Dieses Gremium soll Entscheidungen über die Verteilung von Lebensmitteln und Rohstoffen treffen.
USA
Die sowjetische Marine plant nach Angaben des Außenministeriums in Washington in nächster Zeit umfangreiche Landemanöver an der Ostseeküste der litauischen Sowjetrepublik.
Ein Sprecher des Ministeriums betonte, ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Übung und der Lage in Polen sei nicht erkennbar.
Die Vereinigten Staaten verfolgten die Bewegungen sowjetischer Kriegsschiffe jedoch mit großer Aufmerksamkeit.
Italien.
Papst Johannes Paul II.
musste sich heute früh in der Gemelli-Klinik in Rom der zweiten Operation nach dem Attentat vom 13.
Mai unterziehen.
Die Ärzte entfernten dabei den künstlichen Darmausgang, mit dem der Papst seit dem Attentat leben musste.
Ein Sprecher des Vatikanen erklärte, die Operation sei ausgezeichnet verlaufen.
Der heutige Eingriff hatte wegen der Virusinfektion des Papstes längere Zeit verschoben werden müssen.
Papst Johannes Paul II.
wird noch etwa zehn Tage lang in der Gemelli-Klinik bleiben und sich anschließend auf seinem Sommersitz Castel Gandolfo erholen.
Österreich Nach Ansicht der Vereinigung Österreichische Industrieller ist auch im Herbst mit keiner Besserung der konjunkturellen Situation zu rechnen.
Aufgrund einer Umfrage bei 205 Unternehmern mit etwa 160.000 Beschäftigten erklärt die Industrie heute in einer Aussendung, dass sich die Auftragssituation gegenüber Jänner zwar leicht gebessert hat, Anzeichen für einen durchgreifenden Aufschwung würden aber nach wie vor fehlen.
Die Produktionstätigkeit wird nach Ansicht der Industrie in den nächsten Monaten weiter zurückgehen.
Als Erfolg sieht die Industriellen Vereinigung, was den Arbeitsmarkt betrifft, das Halten des gegenwärtigen Personalstandes an.
Die Bundeswirtschaftskammer hat eine Sonderaktion zur Förderung außenhandelsorientierter Forschungs- und Entwicklungsvorhaben österreichischer Unternehmer ins Leben gerufen.
Im Einvernehmen mit dem Bundeskanzleramt und dem Finanzministerium können Projekte gefördert werden, deren Ziel es ist, Produkte oder Verfahren zu entwickeln, die geeignet sind, zu Experten zu führen.
Mit dieser Aktion soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft verbessert werden.
Im vergangenen Monat waren in Österreich mehr als 2,8 Millionen Personen sozial versichert.
Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber Juli 1980 um etwa 1,1 Prozent.
Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete das Beherbergungs- und Gaststättengewerbe.
Von den Bundesländern hat Kärnten die größte zahlenmäßige Zunahme an Sozialversicherten gegenüber der Jahreshälfte 1980 zu verzeichnen.
Griechenland, Jugoslawien.
Mit Ausnahme eines Brandes in Patras auf dem Peloponnes haben die griechische Feuerwehr und die Armee am Vormittag die Großfeuer in allen Landesteilen unter Kontrolle gebracht.
Eine Bilanz der Großbrände, die tausende von Hektar Land verwüsteten, liegt bisher nicht vor.
Gestern Abend richtete das Feuer in Vororten Athens schwere Schäden an.
Mehrere Ministerwillen brannten aus oder wurden beschädigt.
Die Regierung verhängte vorübergehend den Ausnahmezustand.
Dem Vernehmen nach fandet die griechische Polizei nach zwei jugendlichen Motorradfahrern, die an verschiedenen Orten auf der Halbinsel Attika Feuer gelegt haben sollen.
Die griechische Presse berichtet von einem mutmaßlichen politischen Hintergrund der Brandstiftungen, nachdem sich anonyme Anrufer im Namen einer bisher unbekannten Untergrundorganisation namens Blauer Bogenschütze zu Brandlegungen bekannt hatten.
Zugleich hatten die Anrufer die Sprengung des Parlamentsgebäudes und des Hilton Hotels in Athen angedroht, falls die inhaftierten Mitglieder der früheren griechischen Militärjunta nicht begnadigt würden.
Auch aus Jugoslawien wird eine Serie von Waldbränden gemeldet, in Dalmatien und Montenegro fielen große Pinjenwälder den Flammern zum Opfer.
Israel.
Ministerpräsident Begin hat dem Parlament seine neue Koalitionsregierung vorgestellt.
Dem Regierungsbündnis gehören neben Begins Likud-Blog die Nationalreligiöse Partei, die Tami-Partei und die orthodox-jüdische Gruppe Agudat Israel an.
Sie verfügen im Parlament mit 61 Abgeordneten über eine Mehrheit von nur einer Stimme.
Die Regierungsbildung hatte sich wegen der zahlreichen Forderungen der kleinen religiösen Parteien und wegen persönlicher Rivalitäten um Ministerämter immer wieder verzögert.
USA.
Der ägyptische Präsident Sadat ist in der vergangenen Nacht in Washington eingetroffen und wird bei seinen Gesprächen mit Präsident Reagan vor allem auf die Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine Autonomie für die Palästinenser im israelisch besetzten Westjordanien und im Gaza-Streifen drängern.
Vorgesehen sind auch Besuche Sadats bei Ex-Präsident Jimmy Carter, dem Initiator der Abkommen von Camp David zwischen Israel und Ägypten.
Vor seinem Abflug aus London hatte der ägyptische Staatschef die Europäische Gemeinschaft und die USA aufgefordert, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um eine gegenseitige und gleichzeitige Anerkennung zwischen Israel und der PLO zu erreichen.
Er appellierte an Washington, ohne Vorbedingungen direkte Kontakte mit der palästinensischen Befreiungsorganisation aufzunehmen.
Nach dem Senat hat nun auch das Repräsentantenhaus in Washington die Steuerreform Präsident Reagans gebilligt.
Vorgesehen ist eine schrittweise Verminderung der Einkommenssteuer innerhalb der kommenden drei Jahre um insgesamt 25 Prozent.
Die Höchstbesteuerung für Einkommen aus Aktien und Anleihenbesitz wird von 70 auf 50 Prozent herabgesetzt.
Steuersparnisse wird es auch für die Ölwirtschaft geben.
Iran.
Eines der führenden Mitglieder der regierenden islamisch-republikanischen Partei, der Parlamentsabgeordnete Hassan Ayyad, ist heute früh in Teheran von unbekannten Tätern erschossen worden.
Nach einer Meldung des iranischen Rundfunks wurden zwei Leibwächter des Politikers verletzt.
Die Attentäter, die von einem Auto aus auf Ayyad geschossen hatten, konnten entkommen.
Der ermordete Abgeordnete galt als einer der schärfsten Kritiker des früheren Staatspräsidenten Bani Sadr.
Das Parlament in Teheran hat den neuen Ministerpräsidenten Bahronar in seinem Amt bestätigt.
Der Regierungschef erhielt 130 der 168 abgeordneten Stimmen.
Mit der Veröffentlichung der Kabinettsliste wird noch in dieser Woche gerechnet.
Österreich.
Nach Angaben eines Suchtgiftexperten des Innenministeriums werden zurzeit größere Mengen von Rauschgift illegal nach Österreich gebracht.
Wie der Drogenfachmann erklärte, gebe es in letzter Zeit kaum Einbrüche in Apotheken.
Die Süchtigen seien offenbar nicht darauf angewiesen, sich die Drogen auf diese Art zu beschaffen.
Ein Großteil der Suchtgifte dürfte von Schmugglern ins Land gebracht werden, die sich in der Zeit der Reisewelle als Touristen tarnen.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Ein mächtiges Hoch mit dem Schwerpunkt über dem Baltikum bestimmt weiterhin das Wettergeschehen in Österreich.
Das sommerliche Schönwetter hält an.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Meist heiter, regional auch wolkenlos.
Am Nachmittag und Abend einzelne wärmige Witter.
Schwacher Wind aus Nord bis Ost, Frühtemperaturen 14 bis 20, Tagestemperaturen 26 bis 31 Grad.
Ausgezeichnetes Bergwetter, Temperatur in 2000 Meter Seehöhe um 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen weiterhin sonnig und warm.
Am Nachmittag vor allem im Westen und Südwesten aufkommende Gewitterneigung.
Schwachwindig, Frühtemperaturen 14 bis 20, Tageshöchsttemperaturen morgen 26 bis 32 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, wolkenlos, 24 Grad, Windstille.
Eisenstadt-Heiter, 24, Windstille.
Linz, wolkenlos, 25 Grad, Ostwind 15 km in der Stunde.
Salzburg-Heiter, 25 Grad bei Windstille.
Innsbruck, Heiter 24, Windstille.
Bregenz, Wolkenlos 22°, Südwind 3 km in der Stunde.
Graz, Heiter 24°, Windstille.
Und schließlich Klagenfurt, Heiter 23°, Südostwind 5 km in der Stunde.
Ja, und während Josef Henselchnadek uns den Wetterbericht gelesen hat, habe ich hier ins Studio eine wichtige Meldung hereinbekommen.
Es heißt hier, der ägyptische Staatspräsident Sadat wird kommende Woche nicht, wie ursprünglich geplant, nach Österreich kommen.
Er hat seinen Besuch abgesagt.
Die Gründe dafür sind noch nicht bekannt, heißt es in der Meldung.
Und wir werden versuchen, im Laufe der Sendung hier noch in ihrer Einzelheiten zu erfahren, warum dieser Sadat-Besuch in Österreich nicht zustande kommen soll.
Zwölfeinhalb Minuten nach zwölf und wir beginnen mit unserer ausführlichen Berichterstattung im Mittagssjournal beim Thema Wirtschaft.
Das wochenlange Tauziehen um die Munitionsfabrik Hirtenberger in Niederösterreich scheint praktisch zu Ende.
Die maßgebenden Gremien des Aufsichtsrats der Voestalpine AG haben grünes Licht zum Kauf dieser Patronen- und Zündhütchenfabrik gegeben.
Eine große Klippe haben die VÖST-Vertreter allerdings noch vor sich, die ÖIG-Aufsichtsratssitzung am kommenden Montag.
Dabei soll endgültig entschieden werden, wer wie viel Prozent Firmenanteil von der munitionsfabrikierten Berga bekommen soll.
Denn es gibt noch einen zweiten Interessenten im verstaatlichen Bereich, die Vereinigten Metallwerke Ranshofen-Berndorf.
Über die Hintergründe des Fabrikankaufs und die generelle Problematik der Rüstungsproduktion innerhalb der verstaatlichen Industrie informiert Michael Kerbler.
Während in der Öffentlichkeit über Waffengeschäfte à la Steyr-Daimler-Puch diskutiert wird, haben die Spitzenkräfte der verstaatlichten Industrie ihre Rüstungsdebatte jüngst am Beispiel Hirtenberger Patronenfabrik geführt.
Die Ausgangslage.
Die Erben des einstigen Kanonenfabrikanten Fritz Mandl, dem Österreichs größte Munitionsfabrik, die Hirtenberger Patronen- und Zinthütchenfabrik gehörte, wollten ihr Unternehmen verkaufen.
Als Interessenten boten sich einige österreichische Firmen vor allem aus dem verstaatlichten Bereich an.
Allen voran die Voest Alpine AG, die in ihrem Werk Lietzen große Teile der Produktion auf die Erzeugung von Kanonen umstellt.
Das Voest-Argument für den Erwerb der Hirtenberger Patronenfabrik liegt auf der Hand.
Es sei, so die Voest, mehr Geschäft zu machen, wenn man gleich mit der Kanone auch die passende Munition verkaufen kann.
Nach Streitereien zwischen den Erben hat man nun den Kaufpreis ausgehandelt.
Die Voest soll dem Vernehmer nach an die 130 Millionen Schilling auf den Tisch blättern.
Aber nicht nur die Voest Alpine war an der Hirtenberger Munitionsfabrik interessiert, sondern auch die Verstaatlichte Ranshofen-Berndorf AG.
Der Konsens, der innerhalb der verstaatlichten Industrie ausgehandelt wurde, lautet nun, da die Voest die Hirtenberger kaufen wird, Beteiligung der Aluminiumerzeuger Ranshofen in der Höhe von mehr als 25 Prozent.
Davon will die Voest wiederum nichts wissen, ist jedoch aus mehreren Gründen es nicht gelegen, wenn andere Firmen über Verkaufsstrategie oder Produktionspläne bis ins Detail Bescheid wissen.
Als Zulieferer hingegen wäre Ranshofen-Berndorf jedoch durchaus willkommen.
Die Frage des Ankaufs der Hirtenberger Patronenfabrik hat aber den Managern in der verstaatlichten Industrie eine Grundsatzdiskussion beschert, nämlich inwieweit Firmen, die verstaatlicht sind, in die Rüstungsproduktion einsteigen sollen.
Vöstalpine-Generaldirektor Herbert Abfalter hat jüngst erklärt, dass sein Unternehmen nicht daran denke, mehr als zweieinhalb bis maximal drei Prozent des Jahresumsatzes im Bereich Rüstung zu erwirtschaften.
Diese Aussage wiederholt ÖIHG-Generaldirektor Grünwald, wenn er sagt... Ich glaube, dass der Rüstungsanteil an der Produktion der Förstalpine in Grenzen bleiben soll, weil auch hier die Märkte nicht ganz so einfach sind und weil in einem kleinen, neutralen Land
glaube ich, eine Rüstungsproduktion immer nur in gewissen Grenzen existieren kann.
Klar kam in der Diskussion zutage, dass die bisherigen Entscheidungen, die die Schaffung von neuen Produktionsstätten betreffen, innerhalb eines vertretbaren Ausmaßes gelegen sind.
Die Notwendigkeit der Erhaltung von Arbeitsplätzen, etwa im Föstwerk Lietzen, stand in vernünftiger Relation zur Produktionsumstellung und Ausweitung des Rüstungssektors.
Eine weitere Schaffung von mehr Rüstungskapazität scheint so manchem Entscheidungsträger in der verstaatlichen Industrie nicht nur aus politischen Gründen, sondern auch aus handfesten wirtschaftlichen Überlegungen diskutierenswert.
ÖERG-Generaldirektor Grünwald etwa formuliert seine Haltung so.
Erstens einmal möchte ich gar keinen Zweifel daran lassen, dass mir, aber auch vielen anderen es viel lieber ist, wenn wir Produkte für den Frieden erzeugen.
Insbesondere dann, wenn man sich die Welt, wie sie gegenwärtig ist, sich anschaut.
Sind Sie Rüstungsgegner?
Ich glaube, dass in der Welt
ein Mangel an Film festgestellt werden kann, aber kaum ein Mangel an Rüstung.
Der zweite Umstand ist der, dass man eben den Rüstungsmarkt nicht überschätzen soll.
Es ist sicherlich ein sehr zyklischer Markt, es ist sicherlich ein Markt,
auf dem man großen Konkurrenten gegenübersteht.
Ein Markt, auf dem andere Wettbewerber durch eine große Inlandsabnahme von vornherein im Vorteil sind.
Kurzum, es ist ein Markt, auf dem die Gewinne sicherlich nicht automatisch erzielt werden, zumal wir Informationen haben, dass Rüstungsproduzenten in der Schweiz und in der Bundesrepublik über mangelnde Auslastung klagen.
Bleibt abzuwarten, wie die UERG-Aufsichtsratssitzung am Montag in Wien, die recht turbulent zu werden verspricht, dem Wunsch der Aluminiumfirma Ranshofen-Berndorfum mit Beteiligung entsprechen wird.
Ranshofen-Generaldirektor Streicher wollte in der kritischen Phase bis zum kommenden Montag keine Stellungnahme abgeben und beschränkte sich auf die knappe Formel.
Kein Kommentar zur Hürtenberger.
Vorkauf der Hirtenberger Munitionsfabrik durch die Voest Alpine, aber ÖIAG-Generaldeckter Grünwald will den Anteil der Rüstungsproduktion am Erzeugungsprogramm der Voest möglichst gering halten, Michael Kerbler berichtete.
In diesen Tagen durchwandert Handelsminister Staribacher mit SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer wieder einmal eines der landschaftlich schönsten Gebiete Österreichs, die Hohentauern.
Allerdings nicht zur Propagierung des wanderbaren Österreichs, sondern als Lokalaugenschein im Zuge der Bemühungen um die Schaffung eines überregionalen Nationalparks Hohetauern in Österreich.
Vor bald zehn Jahren, am 21.
Oktober 1971, unterzeichneten die Landeshauptleute von Kärnten, Salzburg und Tirol eine Vereinbarung über die Schaffung eines Nationalparks Hohe Tauern.
Ziel der Vereinbarung, Zitat, die Hohen Tauern als einen besonders eindrucksvollen und formenreichen Teil der österreichischen Alpen in ihrer Schönheit und Ursprünglichkeit.
als Beispiel einer für Österreich repräsentativen Landschaft und zum Wohle der Bevölkerung und zum Nutzen der Wissenschaft und zur Förderung der Wirtschaft für alle Zukunft zu erhalten.
Wie gesagt, dieser Beschluss wurde vor zehn Jahren gefasst.
Wie es heute um die Bemühungen zur Verwirklichung dieser Idee steht, das hören Sie im folgenden Beitrag, den Markus Sommersacher in Zusammenarbeit mit Heinz Felsbach, Wolfgang Schopper und Helmut Holzer von den Landesstudios Kärnten, Tirol und Salzburg gestaltet hat.
Ich bin überzeugt, dass der Fremdenverkehr in Österreich nicht davon leben wird, dass wir betonierte Stauseen zeigen, zubetonierte Alpentäler.
Die letzten Gletscherbäche zum Beispiel des Nationalparks Hohe Tauern sollen ja zubetoniert werden.
Ich bin dafür, dass als Umweltschutzminister zumindest ein Bach zum Beispiel der Umbau Wasserfall erhalten bleibt in seiner ursprünglichen Tätigkeit.
Nicht diese Vorhaben werden in Zukunft in der Fremdenverkehrsindustrie zielführend sein, sondern ich bin überzeugt, dass eine intakte
Gesunde Umwelt, der Anreiz sein wird, Fremdenverkehr in Österreich zu heben und dass ihm Fremde nach Österreich kommen.
Was Sie soeben gehört haben, ist das leidenschaftliche Plädoyer des Bundesministers für Gesundheit und Umweltschutz, Dr. Kurt Steirer, für die Erhaltung eines trotz Fremdenverkehr, industrieller Wirtschaft und energiepolitischer Nutzung noch intakten Stücks natürlicher Landschaft in Österreich, des Umbaltals in Osttirol.
Dieses Umballtal mit seinen berühmten Gletscherbach-Wasserfällen liegt in der Kernzone jenes Gebiets, das nach einer Entschließung der Länder Tirol, Salzburg und Kärnten zum Nationalpark Hohe Tauern in Österreich werden soll.
Aber eben diese Umballfälle liegen in einem jener drei Hochalpentäler in Osttirol, deren Gletscherbäche die Elektrizitätswirtschaft fassen und zu einer Speicherkraftwerksgruppe für Spitzenstrom nutzen will.
Und damit die Sache noch komplizierter wird, drängen Tourismusmanager darauf, etliche Teile dieses Gebiets der Hohen Tauern für den Gletscherschielauf zu nützen.
Wie etwa die Osttiroler Südseite des Großvenedigers, worauf unweigerlich von Salzburger Seite die Forderung kommt, auch die Nordseite für einen Skizirkus zu erschließen.
Gegen beides, gegen die totale energiepolitische Nutzung und gegen die massentouristische Vollerschließung der Region, treten die Natur- und Umweltschützer auf den Plan.
Und die direkt betroffene Bevölkerung in den Gemeinden am Fuße von Sonnblick, Großglockner und Großvanilliger steht ebenso verwirrt und kopfscheu vor diesen einander entgegengesetzten Interessen wie manche betroffenen Politiker in Land und Bund.
So gesehen könnte man sagen, kein Wunder, dass jetzt bald zehn Jahre um sind und von einem Nationalpark Hohe Tauern noch nichts zu sehen ist.
Und fast ist man geneigt zu sagen, kein Wunder, dass jetzt eines der drei Länder die Flucht nach vorne angetreten hat.
Kärnten hat sich nämlich zu einer Politik der kleinen Schritte entschlossen.
Der erste dieser kleinen Schritte, die Naturschutzgebiete Großglockner und Schobergruppe Nord sollen zusammen mit einem gleichzeitig festzulegenden Landschaftsschutzgebiet Heiligenblut zum Nationalpark Hohe Tauern in Kärnten erklärt werden.
Diese erste Stufe könnte dann nach Kärntener Ansicht organisch nach allen Seiten erweitert werden.
Eine Gefährdung der Idee eines überregionalen Nationalparks in Tirol, Salzburg und Kärnten sieht der Raumordnungsreferent der Kärntner Landesregierung, Landeshauptmann-Stellvertreter Erwin Frühbauer, in diesem Vorstoß allerdings nicht.
Keineswegs.
Wir begehen uns nach wie vor zu einem grenzüberschreitenden Nationalpark, also einem gemeinsamen, und sehen unsere Aktivität als einen ersten Schritt in diese Richtung.
der gemacht wird, indem wir in einer Größenordnung zwischen 220 und 250 Quadratkilometer Naturschutzgebiet, das später als Kernzone gewertet werden kann, und Landschaftsschutzgebiet, das später in Funktion als Aufschließungszone oder Bewahrungszone, nunmehr mittels Verordnung in Kärnten festgelegt wird,
und in der späteren Folge mittels Gesetz dann in den gemeinsamen Nationalpark eingebracht wird.
Will Kärnten damit auch dokumentieren, dass es eben nicht Schuld ist, dass diese gemeinsame Realisierung noch nicht zustande gekommen ist?
Das heißt de facto, dass es so in der Bevölkerung dann den Anschein haben soll, Kärnten ist ohne dies dafür, nur Salzburg und Tirol haben es bisher verhindert.
Darin sehe ich nicht den Hauptzweck unserer Aktivität,
Wenngleich ich schon sagen möchte, dass wir bisher in der Frage der Realisierung des Nationalparks ja auch in der Praxis am weitesten sind, weil wir ja tatsächlich schon seit Jahren Naturschutzgebiete der künftigen Kernzone besitzen, das ganze Glocknergebiet.
Die Schober-Gruppe sind ja bei uns voll Naturschutzgebiet, während das in den anderen Bundesländern noch nicht der Fall ist.
Aber ich betone noch einmal, ich glaube es ist jetzt Zeit in Übereinstimmung mit den Gemeinden und der dortigen Bevölkerung praktische Schritte zu setzen, weil bisher es zwar einen Aufwand von über 15 Millionen Schillinge für den Nationalpark schon gegeben hat,
der aber nicht zur Förderung der Gebiete diente, sondern mehr für die Förderung der Bürokratie und für das Produzieren von Broschüren oder wissenschaftlichen Gutachten.
Soweit der Kärntner Vorstoß.
In Tirol zeigt sich Landeshauptmann Eduard Wallnöfer verständnisvoll für die Initiative Frühbauers und will ähnlich vorgehen.
Er glaubt nicht, dass die Kärntner-Initiative die überregionale Schaffung eines Nationalparks gefährde.
So ist die Sache wohl nicht.
Kärnten konnte einiges mit einem besseren Tempo bewältigen, weil wir von vornherein erklärt haben, dass man den Bach nach Heiligenblut nicht in Anspruch nehmen kann.
Aus dem Grund konnten die Kärntner in dem Raum arbeiten.
Wir werden uns ja auch zunächst mal im eigenen Bereich in Osttirol um die Belange kümmern.
Probleme mit den Ländern Salzburg und Kärnten koordinieren, die über die örtlichen Bereiche hinausreichen.
Nun haben wir im Prinzip zumindest auch eine Einigung über den Bau des Kraftwerks in Osttirol zustande gebracht mit der Verbundgesellschaft und ich hoffe,
dass es jetzt den Vertretern der Energiewirtschaft und denen des Nationalparks gelingt, Kompromissvorschläge zu erarbeiten, die dann Entscheidungshilfen für die wasserrechtlichen Genehmigungen sein sollen.
Geben Sie neben dem Dorfvertalkraftwerk, was höchstwahrscheinlich gebaut wird, dem Nationalpark noch eine Chance?
Ich glaube, es ist eine gute Chance.
weil ich glaube, dass wir in Osttirol weite Gebiete haben, die sich für den Nationalpark bestens eignen.
Und ich würde mich freuen, wenn also hier das Nebeneinander
dann in einigen Jahren auch sichtbar wird und seine Früchte bringen könnte.
Als Kärnten vor wenigen Wochen seine eigene Initiative startete, sah man auf Salzburger Seite der Tauern die Chancen für einen gemeinsamen Nationalpark auf ein Minimum gesunken.
Der Schritt des südlichsten Bundeslandes stehe in Widerspruch zu der Drei-Länder-Vereinbarung von Heiligem Blut, hieß es damals in Salzburg.
Inzwischen scheinen sich die Wogen geglättet zu haben.
Der zuständige Landesreferent für Naturschutzbelange Sepp Oberkirchner gibt sich jetzt wieder optimistisch bezüglich eines gemeinsamen Nationalparks.
Diese eigene Initiative Kärntens ist ja ein fiktiver Alleingang.
Es ändert sich ja an der Gesamtkonstellation bisher nichts, dass wir gemeinsam den Nationalpark errichten müssen.
Es wird das politische Gespräch, das im Herbst stattfindet zwischen Landeshauptmann Walnöfer und Landeshauptmann Stellvertreter Frühbau, meiner Meinung nach Aufschlüsse über die weitere Vorgangsweise geben.
Es könnte etwa so sein, dass wir eine Harmonisierung der
Landschafts- bzw.
der Schutzgebiete und der Vorschriften zu Wege bringen und dann auf Verordnungswege diese Fragen lösen könnten, ohne dass wir ein eigenes Nationalparkgesetz haben.
Salzburg will unter allen Umständen eine Harmonisierung der Aktionen aller drei betroffenen Länder, unter Umständen sogar auf Kosten der Größe des Nationalparks.
Größte Schwierigkeiten gibt es in Salzburg wie in Tirol mit dem Abstimmen der Interessen der Naturschützer und der Energiewirtschaft.
In Salzburg hat die Energiewirtschaft unterdessen ihre Tauernkraftwerkspläne so geändert, dass die Projekte nicht mehr in die Kernzone des geplanten Nationalparks ragen würden.
Und Oberkirchner hofft, dass solche Modifizierungen auch noch auf der anderen Seite des Großvenedigers in Osttirol möglich sein werden.
Das wird sich im Herbst dieses Jahres entscheiden.
Es ist nun die Trägergesellschaft für das Kraftwerk Dorfertal gegründet worden oder in Gründung.
Es wird wahrscheinlich dieses Jahr noch die Wasserrechtsverhandlung über die Bühne gehen und wenn es nach unseren Willen geht, werden wir sicherlich einen der zwei entscheidenden Bäche herausbekommen, sodass hier sicherlich ein Kompromiss erreichbar scheint.
In Salzburg ist man überzeugt, in spätestens zwei Jahren mit den eigentlichen Arbeiten für den überregionalen Nationalpark beginnen zu können.
Dann wären es zwölf Jahre, die seit der Vereinbarung von Heiligem Blut bis zur endgültigen Verwirklichung des Projekts vergangen sein würden.
Zwölf Jahre Tau ziehen, um eine Landschaft, die als einzigartig in den Ostalpen gilt.
Nationalpark Hohe Tauern, eine Analyse der derzeitigen Situation, die unsere innenpolitische Redaktion in Zusammenarbeit mit den betroffenen Bundesländerstudios gestaltet hat.
Zwei Minuten vor halb eins, Zeit für einen Blick auf das noch verbleibende Programm, eine Analyse der Lage in Polen, ein Bericht von der erfolgreichen Nachoperation an Papst Johannes Paul II.
und zum Thema Atomdiskussion in Frankreich, ein Korrespondentenbericht.
sind noch geplant.
Aus dem Bereich Kultur, Kulturredaktion, die Wiederaufnahme des verlorenen Sohns von Benjamin Britten im Rahmen des karintischen Sommers und ein Bericht von den fünften Neuberger Kulturtagen.
Außerdem natürlich sind wir nach wie vor bemüht, nähere Einzelheiten über
diese Meldung herauszufinden, die wir kurz nach unseren Nachrichten hier ins Mittagsschanal bekommen haben, nämlich die Meldung, dass der ägyptische Staatspräsident Sadat in der kommenden Woche doch nicht nach Österreich kommen wird.
Er hat seinen Besuch abgesagt, obwohl also eigentlich schon fix vereinbart schien, dass Präsident Sadat auf dem Rückweg aus den Vereinigten Staaten nach Ägypten eine ganze Woche sogar in Salzburg bleiben wollte.
Österreichs offizielle Stellen wissen derzeit noch nichts Näheres über den Grund dieser Besuchsabsage.
Die ägyptische Botschaft in Wien kann oder will auch keinen näheren Einzelheiten dazu nennen und auch aus Kairo konnten wir nichts Näheres erfahren.
Es kann jetzt natürlich sein, dass es einfach eine Änderung der privaten Reiseroute Präsident Sadats ist, aus Gründen, die wir nicht kennen.
Es ist durchaus auch möglich, die Spekulation
dass diese Änderung etwas zu tun hat mit der Verhaftung der beiden Palästinenser in der vergangenen Woche am Flughafen Wien-Schwechert, die ja schwer bewaffnet hier einreisen wollten, die verhaftet wurden und verurteilt bzw.
freigesprochen wurden.
Es ist also möglich, dass hier Sicherheitsüberlegungen im Vordergrund stehen.
Wie gesagt, wir versuchen weiter hier eine Erklärung zu bekommen.
Derzeit sieht es allerdings so aus, als könnten wir Ihnen das im Mittagsschanal nicht mehr bringen.
Wir bleiben aber jetzt im Auslandsbereich.
Thema Polen.
In Polen scheint es wieder ein heißer Sommer zu werden.
Im Vergleich zum polnischen Sommer des Vorjahres, der mit dem historischen Streik in der Danziger Werft begonnen hat und der Polen ja schließlich die für den Osten unerhörte Einrichtung einer unabhängigen Gewerkschaft gebracht hat, im Vergleich dazu hat sich die Szene der Protestaktionen jetzt aber gewandelt.
Waren sie vorher auf die Werften und Fabriken konzentriert und ging es vor allem um politische Freiheiten, so wird jetzt zunehmend die Straße zum Schauplatz der Proteste und die katastrophale wirtschaftliche Versorgungslage Polens wird zum Anlass für zum Teil, zumindest aus nüchtern wirtschaftlicher Betrachtungsweise, fast unerfüllbare Forderungen.
Zum Teil scheinen auch die Arbeiterführer ihre Bewegung nicht mehr ganz voll unter Kontrolle zu haben.
Und das führt dann dazu, dass beispielsweise eine von den Behörden verfügte Umleitung eines Protestzugs zur völligen Verkehrsblockade der Warschauer Innenstadt umfunktioniert wird.
In diesen Stunden soll diese Blockade zunächst in einen Warnstreik der Warschauer Straßenbahn- und Busfahrer und dann in einen allgemeinen Streik in der gesamten Region Warschau übergehen, nachdem Gespräche zwischen Gewerkschaft und Regierung über die Versorgungslage zunächst ergebnislos vertagt worden sind.
und die Regierung einen Krisenstab zur Lösung dieser Probleme gebildet hat.
Hören Sie dazu eine Analyse von Friedrich Orta.
Ein Jahr dauert jetzt das polnische Experiment, das dem 35-Millionen-Volk die sozialistische Erneuerung bringen soll.
Was davon bisher erreicht wurde, vermag niemanden zufriedenzustellen.
Die Streiks vom August 1980 führten zum Sturz von Edward Gerek und brachten den Polen eine mächtige, unabhängige Gewerkschaft.
Mehrere Regierungschefs und zahlreiche Funktionäre wurden inzwischen abgelöst.
Die Kommunistische Partei übt sich in Demokratie.
Endlose Diskussionen bestimmen seit Monaten den politischen Alltag.
Nur vom vielen Reden und Erneuern allein wird niemand satt.
Misstrauen macht sich in der Bevölkerung breit, nicht nur gegen die Machthabe in Partei und Staat, auch gegen die unabhängige Gewerkschaft.
Sie hat ein Maximum an möglicher Freiheit erreicht.
Zur Überwindung der katastrophalen Wirtschaftslage kann auch sie nur ein Arbeitspapier anbieten.
Ein neues Wirtschaftssystem soll den Ausweg bringen.
An Lösungsvorschlägen mangelt es nicht.
Partei, Regierung und Solidarität wissen aber, dass sie nicht so dürfen, wie sie wollen.
Abkehr von Dirigismus und Zentralismus schwebt den Wirtschaftsplanern vor.
Die Errichtung selbstständiger und selbstverwalteter Betriebe, die nach eigenen Wirtschaftsplänen arbeiten und sich am Markt und Profit orientieren sollen.
Umstritten ist das Problem der betrieblichen Selbstverwaltung.
Im Regierungsentwurf ist die gewählte Vertretung der Betriebsbelegschaft vorgesehen.
Sie soll in Produktionsfragen Entscheidungsgewalt haben.
Die Solidarität verlangt direktes Eigentum der Belegschaft an den Betrieben.
Soweit die Theorie.
Wann die Mühen Käuferschlangen vor den leeren Geschäften der Vergangenheit angehören werden, kann niemand mit Bestimmtheit sagen.
Die Versuche der Machthaber, die Solidarität für diese Misswirtschaft verantwortlich zu machen und damit den Volkszorn gegen die Gewerkschaften zu lenken, sind nicht neu, blieben bisher aber folglos.
Lech Walesa weiß um die Gefahr, dass die Arbeiter eines Tages den Vorwurf erheben könnten, von der Solidarität genauso verraten worden zu sein, wie in den vergangenen drei Jahrzehnten von der Partei.
Die Gewerkschaftsführung muss auch in der jetzigen Situation genügend Besonnenheit zeigen, um zu verhindern, dass die Empörung der Hausfrauen, Arbeiter und Bauern in Gewalttätigkeiten umschlägt.
Ministerpräsident Jaruzelski hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er die jüngsten Protestaktionen und Hungermärsche für schädlich und unpatriotisch hält.
Die Bildung eines Krisenstabes aus Militärs und Zivilisten, die über die Verteilung von Lebensmitteln und Rohstoffen entscheiden sollen, ist die Folge einer Politik, die der General derzeit verfolgt.
Die Chefs des Generalstabs und hohe Offiziere werden zu den Beratungen über die Versorgungslage herangezogen.
Die Streitkräfte sollen bei der Bekämpfung von Spekulation und Hamsterkäufen eingesetzt werden.
Jaruzelski hatte bei seinem Amtsantritt vor einem halben Jahr um 90 Tage Frieden und Ruhe gebeten.
Diese Ruhe wurde ihm nicht gegönnt.
Jetzt will es scheinen, dass nach den offenbar ohnmächtigen Entscheidungen der Partei die Armee zur letzten Säule von Staat und Regierung werden könnte.
Von all den Krisen, die das Land seit einem Jahr erschüttern, ist die gegenwärtige besonders gefährlich.
Das Volk glaubt den Versprechen auf eine bessere Zukunft nicht mehr.
Friedrich Orta analysierte die derzeitige angespannte Situation in Polen.
Fünf Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Wir haben Sie in den Nachrichten gemeldet.
Papst Johannes Paul II.
hat sich heute früh in der Gemelli-Klinik in Rom der seit längerem geplanten, nötigen Nachoperation unterzogen.
Nach dem Attentat vom 13.
Mai vor laufenden Fernsehkameras am Petersplatz
hatte die Weltöffentlichkeit die Meldungen vom dem sich bessernden Gesundheitszustand des Papstes mit Erleichterung registriert, aber auch von den Rückschlägen gehört.
Der Attentäter, der Türke Ali Akca, ist mittlerweile zu lebenslanger Haft verurteilt.
Das Opfer wird vermutlich noch Monate zur völligen Genesung brauchen.
Die heutige Operation war ein wichtiger Schritt zurück zu einem normalen Leben, für das Oberhaupt der katholischen Kirche, Rolf Gallus, berichtet.
Operiert wurde Johannes Paul II.
bereits heute früh um 6.30 Uhr.
Der Eingriff dauerte bei Vollnarkose etwas über eine Stunde, aber erst gegen 9 Uhr erwachte der Papst aus der künstlichen Betäubung und konnte vom Operationsraum in sein Krankenzimmer gebracht werden.
Wie der Chef des Johannes-Paul II.
behandelnden Ärzte-Teams, Professor Tresalti, in der Gemelli-Klinik den wartenden Pressevertretern erklärte, sei die Operation gut verlaufen und habe das erwünschte klinische Resultat erbracht.
Es handelte sich um die nach dem schweren Eingriff vom 13.
Mai unmittelbar nach dem Anschlag nötige Nachoperation im Unterleib des illustren Patienten.
Das heißt, um die Entfernung einer künstlichen Plastikkanüle im Darm, die damals am 13.
Mai eingesetzt werden musste.
Die heutige Nachoperation erlaubt die Wiederherstellung der normalen körperlichen Funktionen des Patienten.
An sich hätte diese zweite Operation schon vor mehreren Wochen durchgeführt werden sollen.
Aber die Komplikation im Krankheitszustand des Papstes durch das plötzliche Auftreten einer Virusinfektion im Blut mit hohem Fieber, weshalb Johannes Paul II.
am 20.
Juni wieder in die Gemelli-Klinik eingeliefert werden musste, verhinderte bislang den zweiten Eingriff.
Die am Montag vorgenommene Blutuntersuchung ergab den eindeutigen Beweis für die völlige Überwindung der Viruskrankheit, während unterdessen der Papst schon seit über einer Woche fieberfrei war.
Den heutigen 5.
August zur Durchführung der Nachoperation hat Johannes Paul II.
mit Absicht gewünscht und gewählt, weil dieser Tag in Rom dem Marienkult gewidmet ist.
Denn nach einer Überlieferung aus dem 13.
Jahrhundert erschien am 5.
August 352 die Heilige Jungfrau dem Papst Liberius und einem römischen Patrizier auf dem Esquilinhügel und kündigte ihnen durch einen außergewöhnlichen Schneefall an,
dass sie dort auf der Höhe des Esquilin eine Marienkirche errichten sollten.
So entstand Santa Maria Maggiore, die viertgrößte Basilika Roms, einer der grandiosesten Marientempel der Welt.
In Santa Maria Maggiore war der Papst zum letzten Mal zu den Feierlichkeiten der Karfreitag-Liturgie gewesen.
Wie die Ärzte ferner mitteilten, wird Johannes Paul II.
noch einige Wochen in der Gemelli-Klinik bleiben müssen.
Dann wird er sich vermutlich gegen Ende des Monats in die päpstliche Sommerresidenz von Castel Gandolfo für eine längere Rekonvaleszenzperiode unter ärztlicher Aufsicht begeben.
Rolf Gallus berichtet aus Rom.
Die letzten Tage in der österreichischen Innenpolitik waren ja durch die wieder angelaufene Atomdebatte, also die Diskussion pro und kontra Kernenergie, pro oder kontra Zwentendorf gekennzeichnet.
Atomdebatte aber nicht nur bei uns, sondern auch in Frankreich.
Dort allerdings unter doch ganz anderen Umständen und Vorzeichen.
In Frankreich steht nämlich die junge sozialistische Regierung in dieser Frage unter Beschuss von zwei Seiten.
Auf der einen Seite stehen die Grünen und sie sehen ein für sie bestimmtes Wahlversprechen des neuen Präsidenten Mitterrand nur halb erfüllt.
Der von ihm versprochene Baustopp für Atomkraftwerke betrifft nur fünf von insgesamt 14 im Bau befindlichen Kraftwerken und dieser Baustopp ist nur befristet bis zur endgültigen Entscheidung durch das Parlament.
Auf der anderen Seite sind schon diese fünf gestoppten Kernkraftwerksbauten für die französische Pro-Atom-Lobby zu viel.
Dabei geht es dort ja weniger als bei uns um die grundsätzliche Frage der Kernenergienutzung.
Schließlich wird in Frankreich schon jetzt rund ein Drittel des Strombedarfs in Kernkraftwerken erzeugt.
Aber hinter den Protesten gegen den Baustopp steht jetzt vielmehr die Sorge von Bauunternehmen und Bauarbeitern um Einnahmen bzw.
Arbeitsplätze.
Frankreich ist aber auch noch in anderer Hinsicht ein Atomstaat.
Erstens durch die international genutzte Wiederaufbereitungsanlage für radioaktiven Atommüll in Le Hague.
Den französischen Umweltschützern ist das nach wie vor ein Dorn im Auge.
Und zweitens natürlich auch auf militärischem Gebiet als einzige kontinentaleuropäische Atommacht.
Hans-Joachim Kruse spannt im folgenden Bericht den Bogen von einem jetzt überraschend bekannt gegebenen französischen Atomversuch auf dem Mouraroa-Atoll im Südpazifik zur Atomdiskussion in Frankreich selbst.
Das Verteidigungsministerium in Paris hat erklärt, im Rahmen der Verteidigungspolitik Frankreichs, die eine Friedenspolitik ist, wurde ein unterirdischer Atomversuch vorgenommen.
Es handelt sich um die letzte einer Serie von Explosionen, die seit geraumer Zeit in Mourouroa vorgesehen war.
Die sozialistische Regierung scheut sich also im Gegensatz zu früheren Regierungen nicht mehr, Explosionen im unterirdischen Versuchszentrum in der Südsee publik zu machen.
Verteidigungsminister Ernü, der sich zurzeit dort aufhält, will damit offenbar vor aller Welt deutlich machen, dass auch die sozialistische Regierung die Atomwaffe weiter ausbaut.
Er will sich mit diesem Atomnationalismus wohl auch bei den französischen Militärs beliebt machen.
Unbeliebt ist der Minister dagegen schon lange bei den Pazifisten und den Grünen, die auch in der sozialistischen Partei und gerade dort zahlreich sind.
Die Grünen haben gerade wieder einmal in der Hafenstadt Cherbourg mobil gemacht.
Dort kommt eine neue Ladung Atommüll aus Japan an für die Atomaufbereitungsanlage in La Hague.
Eine Kompanie Bereitschaftspolizei wurde vorsorglich nach Cherbourg geschickt.
Unzufrieden sind die Grünen auch, weil die Regierung Wahlversprechen angeblich nur spärlich erfüllt.
Sie bemängeln, dass nur für fünf Kernkraftwerke ein vorübergehender Baustopp verhängt wurde.
während insgesamt 14 Kernkraftwerke im Bau sind.
Aber der Baustopp für die fünf Zentralen ist für die Befürworter der Atomenergie schon viel zu viel.
Und die Atomlobbyisten schießen deshalb jetzt auf die Regierung mit viel schärferer Munition als die Grünen.
An der Spitze der Lobby für den Ausbau der Atomenergie marschiert die kommunistische Gewerkschaft CGT.
Die Leute von der CGT haben zu Streiks und Demonstrationen aufgerufen, vor allem in Catenon in Lothringen und in Golfesch im Südwesten.
In Catenon sind zwei Baustufen fast fertig, aber die Arbeiten an den Stufen drei und vier sind im Anfangsstadium.
Die Regierung will jetzt prüfen, ob Proteste aus der lokalen Bevölkerung und aus Luxemburg im Norden berechtigt sind, und man will nachrechnen, ob so viel Atomstrom wirklich gebraucht wird.
Aber die 1700 Arbeiter, angeführt von der Gewerkschaft CGT, besetzten die Unterpräfektur von Thionville und blockierten Straßen.
Eine Delegation der CGT wurde von einem Mitarbeiter des Premierministers in Paris empfangen und da haben die Atomlobbyisten ihren Zorn losgelassen.
Wenn die Superzentrale nicht ausgebaut wird, gehen Arbeitsplätze verloren.
Dort gibt es schon 25.000 Arbeitslose.
Viele Arbeiter hausen in Wohnwagen, sollen sie dort bleiben, bis eine endgültige Entscheidung gefallen ist.
Und wenn schließlich der Ausbau abgeblasen wird, was dann?
In Paris hat die Regierung versprochen, das Problem schnell und umfassend zu studieren.
Heftig und ungewöhnlich sind auch die Proteste gegen den Baustopp an der Zentrale in Golfech.
Unternehmer und Vertreter der kommunistischen Gewerkschaft CGT und der antikommunistischen Gewerkschaft FO blockierten gemeinsam den Urlaubsverkehr auf der Straße zwischen Bordeaux und Toulouse.
Das Verkehrschaos war gigantisch.
Mit weiteren Aktionen muss gerechnet werden, wenn der Bau nicht weitergeht.
Eine Minute vor dreiviertel eins und wir kommen noch einmal zu unserer aktuellen Meldung zurück von der Absage des Besuchs des ägyptischen Präsidenten Sadat in Österreich.
Was wir mittlerweile herausfinden konnten ist, dass die Reiseroute des Präsidenten aus den Vereinigten Staaten direkt zurückführen wird nach Kairo.
Über die Gründe dieser Änderung konnten wir leider nicht mehr herausfinden.
Ein Anruf der Ägyptischen Botschaft hat uns bestätigt, dass man auch hier noch nichts Näheres darüber weiß.
Vorläufig aber ist natürlich Präsident Sadat noch in den Vereinigten Staaten, steht wahrscheinlich gerade auf.
und deshalb die folgende Analyse seines Besuchs und seiner Gespräche mit Präsident Reagan.
Diese Gespräche fallen ja zeitlich zusammen mit der nun doch endlich zustande gekommenen neuen israelischen Regierung.
Ein Zufall ist dieser zeitliche Zusammenfall, aber das eine hat mit dem anderen doch einiges zu tun.
Denn bei den Gesprächen von Präsident Sadat mit Reagan geht es ja insbesondere um einen neuen Versuch, die seit vergangenem Jahr abgebrochenen Palästinenser-Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten, Ägypten und Israel, wieder in Gang zu bringen.
Und während sich diese drei Staaten vorgestern auf die Einrichtung einer internationalen Sinai-Friedenstruppe einigen konnten,
sieht es mit einer Einigung in der Palästinenser-Frage nicht so günstig aus.
Nicht zuletzt eben wegen der im Grunde unveränderten Haltung auch des neuen Kabinetts Begin.
Hans Benedikt fasst die Hintergründe für die Gespräche Sadat-Reagan zusammen.
Anwar al-Sadat kam mit Plänen für eine Lösung der Palästinenser-Frage nach Washington, die vielleicht in eine zukünftige Nahostpolitik Ronald Reagans passen, aber sicher noch nicht in das Konzept der neuen Regierung Männerheim-Begins.
Damit dürfte die nächste Phase der im vergangenen Jahr ergebnislos unterbrochenen Palästinenser-Verhandlungen, für die Sadat und Reagan jetzt bessere Bedingungen schaffen wollen, zu einer Belastungsprobe des Dreierbindnisses USA-Ägypten-Israel werden.
Soldat Begin und Regens Vorgänger Jimmy Carter hatten sich im Abkommen von Camp David verpflichtet, parallel zum israelisch-ägyptischen Frieden einen Verhandlungsprozess zu entwickeln, der den Palästinensern in den besetzten Gebieten zunächst zu einer Autonomie verhelfen sollte.
Allerdings nicht unbedingt als Dauerzustand, denn nach fünf Autonomiejahren sollte die Entscheidung über den endgültigen Status der Palästinenser fällig werden.
Die bisherigen Verhandlungen waren über rechtliche Formalfragen,
wie etwa die Wahlen in eine parlamentsähnliche regionale Autonomievertretung für Westurbanen und Gaza nicht hinausgekommen.
Dafür gab es zwei Gründe.
Die totale Gegensätzlichkeit der israelischen und ägyptischen Auffassungen.
Bei den Ägyptern Autonomie als Weg zur Selbstbestimmung.
Bei den Israelis Autonomie als Weg zum Anschluss der Territorien an Israel.
Und das zweite Grund, die Weigerung der Palästinenser und der von ihnen als Alleinvertretung anerkannten TLO,
sich in derartige Verhandlungen überhaupt einzulassen.
Israel und die PLO verharrten in Nichtanerkennung und Nicht-Miteinander-Verhandeln.
Damit wurden auch die im Abkommen von Camp David vorgesehenen Autonomiewahlen frühzeitig zur Fiktion, und an diesem Punkt hatten die USA Ägypten und Israel vorläufig aufgegeben.
Seither hat sich an den Problemen substanzieller Autonomieinhalte nichts geändert.
Wohl aber hat sich die Haltung der USA gegenüber der PLO geändert.
Präsident Reagan war,
mit den Bedingungen arabischer Staaten für eine militärische Zusammenarbeit gegen die Sowjetunion konfrontiert, dazu gezwungen, den bisher gemeinsam mit Israel vertretenen Grundsatz des Nichtverhandelns mit der PLO aufzugeben oder zumindest stark einzuschränken.
Die Feuereinstellung zwischen Israel und der PLO im Libanon-Konflikt war nur möglich, weil die USA über Saudi-Arabien indirekt mit der PLO verhandelt hatten, gegen alle Einsprüche Begins.
Sadat wertet das als entscheidende Wendung und darin zieht er seine Chance, die Autonomieverhandlungen unter Einschluss der Palästinenser, wie es ja in Camp David beschlossen worden war, wieder fortzumachen.
Sadat stellt sich vor, dass PLO-Chef Yassir Arafat jetzt vor allem daran interessiert sein müsste, die auch in Westeuropa unterstützte politische Lösung zu verfolgen und seine in Westeuropa wie in den USA als unproduktiv gewertete militärische Ideologie beiseitezulegen.
Das, so glaubt Sadat, könnte die Wegstrecke zwischen Israel und der PLO wesentlich verkürzen und die Gegensätze um Selbstbestimmung und Palästinenserstaat zumindest so weit entschärfen, dass beide Seiten sich dazu überwinden, miteinander zu reden.
Im Reiseprogramm von Friedensnobelpreisträger Sadat übrigens auch ein Besuch bei seinem Gesprächspartner von Camp David, Ex-Präsident Carter.
Und leider nicht mehr der geplante Besuch in Österreich.
11 Minuten vor 1 Uhr und wir kommen zur Kulturberichterstattung in diesem Mittagsschonal.
Zum fünften Mal finden heuer die Neuberger Kulturtage statt.
Kulturtage in diesem kleinen Ort an der Mürz mit Konzerten, Seminaren und Ausstellungen, mit einem Chor-Workshop und einer Werkstatt für österreichische Komponisten.
Von heute an bis zum 15.
August.
Im Mittelpunkt steht ein Gitarrenkonzert von Leo Witochinski mit der Uraufführung eines für ihn geschriebenen Konzerts.
Dazu ein Beitrag von Brigitte Hofer.
Eine musikalische Wanderung durch das fast 700 Jahre alte Neuberger Münster wird angekündigt, bei der Studentenchöre des 16.
Jahrhunderts singen werden, bei der in den Höfen die Drehleier und in Münster die Orgel gespielt wird.
Das Kammerorchester Martin Urs Brünn musiziert Mozart und Janacek, der neue Leiter der Neuberger Kulturtage Gottfried Holzer gibt einen Orgelabend von Bach bis Frank und Dupré.
Und Leo Vituschinski, einer der profiliertesten Gitarristen Österreichs, der bei Segovia und Jepes Gitarre studiert hat, wird ein Seminar über Technik und Interpretation der Gitarrenmusik halten.
Bei einem Soloabend wird Leo Vituschinski neben Werken von Bach, Giuliani und Defalla auch eine Uraufführung spielen.
Das Konzert «Due caratteri» von Stistiswaf Wisocki.
Wisotzki, der 1944 in Posen geboren wurde, ist seit 1976 österreichischer Staatsbürger, komponiert und leitet unter anderem verschiedenste Arbeiterchöre.
Leo Wietuschinski zudem ihm gewidmeten Werk
Wenn ein Komponist sich entschließt für die Gitarre zu schreiben, dann stößt er an technische Grenzen.
Er kennt das Instrument nicht so gut wie ein Spieler.
Und dieses Dilemma aufzulösen ist also eine Aufgabe.
Liszt hat einmal gesagt, die Musik ist eine Sprache und jede Region hat ihre Dialekte.
Man könnte jetzt sagen, auch jedes Instrument ist eine Dialektform der großen Sprache Musik.
Was an der Gitarre speziell einen Komponisten interessiert, das sind die Möglichkeiten der vielen Klangfarben.
Man kann also ähnlich wie auf der Orgel sehr viel registrieren, mit Klangfarben arbeiten.
Das ist die Möglichkeit Melodie und Akkord zugleich oder nachzeitig zu bringen.
Ein Blasinstrument hat also zum Beispiel keine Akkordmöglichkeit.
Und die Gitarre hat dynamische Möglichkeiten.
Das fehlt anderen Instrumenten wieder.
Denken Sie an die Orgel, die also alles bietet, aber dynamisch, außer Jalousie-Schwäne in der Romantik.
Also gibt es nicht viel.
Ich glaube, Wisocki hat hier einiges von den angebotenen Möglichkeiten genutzt.
Moderne Musik wird Leo Wytoszynski nicht nur bei den Neuberger Kulturtagen spielen, sondern auch Mitte August in Ungarn, beim Internationalen Gitarrefestival in Estagon.
Da wird er auch über die Gitarre in der Wiener Klassik referieren, über den Weg dieses Instruments vom Spanien des 16.
Jahrhunderts über Neapel nach Österreich.
Er wird über den Bau der Gitarre sprechen, die früher aus Ahorn, heute aus Palisander, immer mit einer Deckplatte aus Fichtenholz gebaut wurde.
Und Wituschinski wird über die Gitarrenmusik der Wiener Klassik sprechen.
Über Anton Diabelli, Karl-Maria von Weber und Mauro Giuliani.
Ja, ich habe dieses Thema gewählt, weil ich glaube, dass die Wiener Klassik für die Gitarre eine sehr bedeutende Periode war.
Mehr als in anderen Städten und Ländern wurde in dieser Zeit die Gitarre gepflegt und ganz besonders in einer Hinsicht, was die Kammermusik betrifft.
Wir verdanken diese Entwicklung in der Wiener Klassik vorwiegend einem Gitarristen, das war Mauro Giuliani, dessen 200.
Geburtstag sich heuer jährt.
Und dieser Anlass ist also mit ein Anstoß, diese Periode etwas auszuleichten im Vortrag.
und aus der Steiermark nach Kärnten.
Zum Dauererfolg des karintischen Sommers hat sich Benjamin Brittons Kirchenoper Der verlorene Sohn entwickelt.
Bereits zum siebten Mal steht das Werk in einer Inszenierung von Federic Meredita auf dem Programm des Festivals.
Britens Oper, nach einer Erzählung des Lukasevangeliums, fügt sich nach Meinung von Kritik und Publikum hervorragend die Hauptspielstätte des karintischen Sommers in die Stiftskirche in Ossiach ein.
Ab morgen wird der verlorene Sohn also wieder gespielt.
Peter Mayer hat dazu den folgenden Beitrag gestaltet.
Britten hatte diese Kirchenoper am Höhepunkt seiner musikalischen Leistung geschrieben, acht Jahre vor seinem Tod.
Und nach einer Zeit, die ihm nach zwei erfolgreichen Opern, herkömmlichen Stils, eine Reihe von englischen Kammeropern wie Raub der Lucrezia, Sommernachtstraum und Bettleroper schreiben ließ.
Die musikalische Leitung obliegt Lee Shannon, dem ehemaligen Karajan Assistenten und heutigem Direktor der Opernschule und Dirigent an der Lyrikoper von Chicago.
Ich finde es ein sehr, sehr... es hat viel Herzen drinnen.
Es ist musikalisch sehr reizvoll komponiert, sehr einfach, aber mit fantastischen Effekten.
Wenn man denkt, dass ein Orchester von nur acht Männern drinnen sind, acht Choristen und vier Solisten.
Und es hat alles, was möglich ist in einem Riesenoper.
Lee Shannon ist seit 1975, der Premiere des Verlorenen Sohnes, mit in Ossiach dabei.
Er meint, man könne auch andere Britenopern im Rahmen eines solchen Festivals in der Stiftskirche aufführen.
Es gäbe sogar eine Art Renaissance der Kirchenoper.
Ja, ich glaube, dass man sucht neue Formen der Oper.
Man sagt Oper, die man nicht in großen, richtigen Bühnen spielen kann.
Und es sind verschiedene Kirchenoppen in letzter Zeit geschrieben, von anderen Komponisten aus Briten.
Denk an die Fährnisse der Reise, ziehst du ohne Leitung hin, lernst du nun gar nichts als das, was schlecht.
Denk an das Paradies, gefahrenes Schicksal und Versuchung.
Die oftmaligen Wiederholungen in Verbindung mit einem unerwartet starken Erfolg trugen dem Werk bereits einen Spitznamen ein.
Man nennt die Reprisen-intensive Oper den Jedermann des karintischen Sommers.
Dazu Dr. Gerda Fröhlich, Geschäftsführer des Festivals.
Den Titel hat man eben schon verliehen in den letzten Jahren.
Und ich könnte es mir vorstellen.
Es sind sicher einige Erwägungen anzustellen.
Wir können sicher in den nächsten Jahren das Ensemble behalten, wie es jetzt ist.
Das einzige Problem, das ich von der Programmplanung her habe, ist, dass wir, wenn wir eine neue Kirchenoper bringen wollen,
dass dann der Spielplan und das Budget immer wieder stärker belastet werden, weil jede szenische Aufführung in der Kirche einfach das Budget stark belastet.
Und wenn ich was Neues bringen will, dann immer die Gewissensfrage kommt, kann ich die alte oder die alten Opern, ich habe derzeit zwei im Spielplan, weil im vorigen Jahr die Barockoper Assolone Punitu sehr erfolgreich war,
Und dann käme eine dritte neue und dann kommt die Gewissensfrage, kann ich drei mit mir leisten, muss ich eine davon weglassen, vielleicht eine aussetzen oder gar streichen.
Ab morgen wird der verlorene Sohn von Benjamin Britten wieder in Ossiach gespielt.
Wir spielen aber jetzt gleich die Schlussnachrichten.
Österreich.
Der ägyptische Staatspräsident Sadat wird kommende Woche nicht nach Österreich kommen.
Er hat seinen Besuch in Salzburg, bei dem er mit Bundeskanzler Kalski zusammentreffen sollte, abgesagt.
Sadat wird von Washington direkt nach Kairo zurückkehren.
Über die Gründe für die Absage ist noch nichts bekannt.
Die österreichischen Behörden erklärten, sie seien darüber nicht informiert.
Auch die ägyptische Botschaft in Wien gab gegenüber dem ORF keine Einzelheiten bekannt.
OEAG-Generaldirektor Grünwald hat sich dafür ausgesprochen, dass der Rüstungsanteil in der Produktion der verstaatlichten Industrie in Grenzen bleibt.
Grünwald sagte, die Rüstungsproduktion sei in einem kleinen neutralen Land nur beschränkt möglich.
Man sollte den Rüstungsmarkt nicht überschätzen und lieber Produkte für den Frieden erzeugen.
Im vergangenen Monat wurde in Österreich ein neuer Beschäftigungsrekord verzeichnet.
Mehr als 2,8 Millionen Personen waren Ende Juli den Sozialversicherungsträgern als Beschäftigte gemeldet.
Polen.
Hunderttausende Arbeiter haben heute in Warschau und Umgebung nach einem Aufruf der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität für drei Stunden die Arbeit niedergelegt.
Mit der Aktion wollten sie gegen die anhaltenden Versorgungsschwierigkeiten und gegen die geplanten Kürzungen der Fleischrationen protestieren.
Auch in anderen Landesteilen fanden Sympathiestreiks statt.
Die Blockade von Teilen der Warschauer Innenstadt durch hunderte Lastwagen und Autobusse ist heute Mittag beendet worden.
Nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Meist heiter, gebietsweise auch wolkenlos.
Am Nachmittag und am Abend einzelne wärmige Witter.
Nachmittagstemperaturen in Österreich zwischen 26 und 31 Grad.
Ja und damit geht pünktlich wenige Sekunden vor 13 Uhr das Mittagsschornal des 5.
August zu Ende.
Das Abendschornal, die nächste ausführliche Informationssendung des aktuellen Dienstes, wie immer um 18 Uhr auf den Programmen Österreich 1 und Ö-Regional.
Für jetzt aber verabschiedet sich, auch im Namen von Redaktion und Technik, Werner Löw.
Interview: Musikalischer Leiter Lee Schaenen und Geschäftsführerin Gerda Fröhlich
, Einblendung: Musik
Mitwirkende:
Maier, Peter [Gestaltung]
, Schaenen, Lee [Interviewte/r]
, Fröhlich, Gerda [Interviewte/r]
Datum:
1981.08.05 [Sendedatum]
Ort:
Ossiach [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Musik ; E-Musik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten