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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren, aus dem Studio des Mittagjournals begrüßt Sie Bruno Berger.
Unser Programmangebot in Schlagzeilen.
Umfassende Sozialstudie über die Lebensgewohnheiten der Österreicher veröffentlicht.
Ein weiteres Thema, Österreicher sparen beim Konsum von Schweinefleisch.
Das hängt jetzt nicht mit der Sozialstudie zusammen.
Weiters, gesuchter für Adelberger Abgeordneter Renner in Washington aufgetaucht.
USA.
Vor Start der Raumfahrer Columbia für ihren zweiten Flug.
Konfliktumbau der dritten Startbahn für Frankfurter Flughafen.
Und eine Kulturschlagzeile neues Musikensemble in Wien.
ORF Sinfonietta heißt es und es will Musik vom Barock bis zur Avantgarde spielen.
Das also meine Damen und Herren wären unsere Mittagsschlagzeilen.
Nun zu den Nachrichten.
Adolf Poindl ist dafür verantwortlich, Redakteur, Sprecher Wolfgang Grimerschmidt.
USA.
Die wiederverwendbare Raumfähre Columbia wird heute Mittag um 13.30 Uhr planmäßig im Kennedy Raumfahrtzentrum gestartet.
Der Countdown verläuft normal.
Die Wetterbedingungen werden von der Weltraumbehörde NASA als ausgezeichnet bewertet.
In den Morgenstunden wurde mit dem Auffüllen der Tanks begonnen.
Das wiederverwendbare Raumschiff soll mit den Astronauten Engel und Trulli 84 Mal die Erde umkreisen und nach fünf Tagen in der kalifornischen Wüste bei Los Angeles landen.
Bei dieser neuen Mission stehen sieben wissenschaftliche Experimente auf dem Programm.
Außerdem soll die Besatzung erstmals im All die Funktionstüchtigkeit eines Greifarmes testen, mit dem das Be- und Entladen des großen Laderaumes vorgenommen werden kann.
Im April hatte die Columbia erfolgreich ihren ersten Flug ins All bestanden.
Dazu noch ein Hinweis, der Start der Raumfähre Columbia wird in Österreich 3 und im Fernsehen im Programm FS1 um 13.30 Uhr übertragen.
Schweden.
Die Regierung in Stockholm hat heute ihre Botschafter in allen Ländern der Erde aufgefordert, den sowjetischen Veranstaltungen anlässlich des Jahrestages der Oktoberrevolution von 1917 fernzubleiben.
Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte dazu, Schweden wolle damit seinen Unwillen über den U-Boot-Zwischenfall vor Karlskrona bekunden.
Schon vorher war bekannt geworden, dass sich die schwedischen Behörden mit den bisherigen Aussagen des Kapitäns des sowjetischen U-Bootes nicht zufrieden geben wollen.
Schweden drängt darauf, es müsse geklärt werden, wie das Unterseeboot in das militärische Sperrgebiet gelangen und so weit vordringen konnte.
Allerdings dürfte der sowjetische Kapitän von seinen Vorgesetzten angewiesen worden sein, das Schiff nicht mehr zu verlassen.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Proteste der Gegner einer neuen Startbahn des Frankfurter Flughafens haben das Ausmaß von Ausschreitungen angenommen.
In der Nacht auf heute wurde eine Demonstration von etwa 1500 Personen in der Innenstadt von Frankfurt aufgelöst.
Die Polizei setzte Wasserwerfer und Schlagstöcke ein.
Sie begründete ihr Vorgehen mit dem wie es heißt randalierenden Verhalten einzelner Demonstrantengruppen.
Nur wenige Stunden später explodierte in einer unterirdischen Fußgängerpassage unter dem Vorplatz des Frankfurter Hauptbahnhofes eine Bombe.
Eine Frau wurde durch herumfliegende Glassplitter schwer verletzt.
Außerdem entstand schwerer Sachschaden.
Der Hauptbahnhof, bereits gestern Schauplatz massiver Protestaktionen, wurde von der Polizei abgeriegelt und durchsucht.
Es wird mit der Möglichkeit weiterer Bombenanschläge gerechnet.
Der CDU-Parteitag in Hamburg hat am Vormittag seine Beratungen mit dem angekündigten Experiment offener Diskussionen mit Jugendlichen fortgesetzt.
Die 780 Delegierten sprachen mit etwa 500 jungen Leuten über Probleme der Wirtschaft, der Bildung und der Gesellschaftspolitik.
Nur etwa die Hälfte der jungen Gäste des Parteitages gehört der CDU oder ihren Untergliederungen an.
Polen.
Die unabhängige Gewerkschaft Solidarität kann sich bei der Eindämmung der Welle örtlicher Streiks weiter durchsetzen.
Die etwa 12.000 Textilarbeiter in der Stadt Girardouf, westlich von Warschau, haben nach einem Ausstand von 24 Tagen die Arbeit wieder aufgenommen.
Sie folgten damit einem Appell der in Danzig tagenden Landeskommission der Solidarität.
Am Montag war es Gewerkschaftschef Walesa in der südpolnischen Stadt Tarnobrzeg gelungen, 120.000 Arbeiter von der Notwendigkeit zur Beendigung ihres Streiks zu überzeugen.
Valesa trifft heute mit Partei- und Regierungschef Jaruzelski sowie mit dem Primast der katholischen Kirche, Kardinal Plemp, zusammen.
Valesa will nach eigenen Angaben seine Sorge über den mangelnden Kontakt zwischen den gesellschaftlichen Kräften zum Ausdruck bringen und sich darüber beschweren, dass die, wie er sagte, Ministerien offenbar nicht willens oder unfähig seien, die Solidarität als echten Partner zu behandeln.
Großbritannien.
Die 58.000 Arbeiter des staatlichen Automobilkonzerns British Leyland haben nach einem dreitägigen Streik heute früh die Arbeit wieder aufgenommen.
Gegen die Empfehlung der Gewerkschaften hat die Mehrheit der Arbeiter für die Annahme des Vorschlags der Firmenleitung gestimmt, die Löhne um 5,1 Prozent zu erhöhen.
Die Gewerkschaften hatten 20 Prozent verlangt.
Unklar ist die Situation noch in den beiden Werken des Konzerns bei Oxford.
Dort sind für heute weitere Belegschaftsversammlungen mit Abstimmungen angesetzt.
Bulgarien.
Ausländern ist ab heute bei der Ausreise die Mitnahme von Lebensmitteln verboten.
Die Regierung in Sofia hat eine entsprechende Verordnung erlassen, um Versorgungsschwierigkeiten im eigenen Lande auszuschließen und den bisherigen Warenabfluss zu beschränken.
Für verschiedene Konsumgüter werden Zölle zwischen 100 und 300 Prozent verlangt.
Verboten ist die Mitnahme von Fleisch, Speiseöl, Stoffen, Bekleidung und Haushaltsgeräten.
Für Wolle und Wollwaren wird 300 Prozent Zoll verlangt.
Jugoslawien.
In der Debatte um Ursachen der Wirtschaftskrise in Jugoslawien ist der Missbrauch öffentlicher Gelder durch Politiker und Bürokraten ins Zentrum der Kritik gerückt.
In Ausschüssen des Parlaments in Belgrad wurde in ungewöhnlich scharfer Form die Verschwendungssucht von Amtsträgern angeprangert, die Anspruch auf Dienstwohnung und Dienstwagen mit Chauffeur haben.
Unter anderem forderten die Ausschüsse neue Zuteilungsvorschriften und die zeitliche Befristung des Wohnrechts.
Die Ursache der Proteste liegt darin, dass die Inhaber öffentlicher Ämter in Jugoslawien bisher einen staatlich verbürgten Anspruch auf eine Dienstwohnung haben, wenn sie aus der Provinz in die Hauptstadt kommen.
Nach Ablauf ihrer Amtszeit geben die meisten von ihnen die Wohnungen nicht zurück, sondern vermieten sie an Verwandte und Bekannte weiter.
Vereinte Nationen
Der Weltsicherheitsrat in New York will heute Abend neuerlich versuchen, in geheimer Wahl den nächsten Generalsekretär der Weltorganisation zu nominieren.
Alle bisherigen Wahlgänge sind ergebnislos geblieben.
Keiner der beiden Kandidaten, sowohl Generalsekretär Waldheim als auch sein Gegenkandidat, der tansanische Außenminister Salim, konnte ohne Veto die erforderliche Mehrheit erringen.
Österreich.
Die steirische Baufirma Raubach errichtet in Chopron, 10 Kilometer von der österreichisch-ungarischen Grenze entfernt, ein Großhotel.
Die Kosten für das 113 Zimmer Hotel werden rund 92 Millionen Schilling betragen.
Das Haus soll Mitte 1983 übergeben werden.
Für die obersteirische Baufirma aus Bruck an der Mur ist dies bereits der zweite Auftrag dieser Art.
60 steirische Arbeitnehmer werden auf der Baustelle in Sopron beschäftigt.
Das Haus wird in Zusammenarbeit mit einem großen ungarischen Unternehmen errichtet.
Von heute bis zum kommenden Montag legt bei den Kreditinstituten eine Investitionsanleihe der Republik Österreich mit elfprozentiger Verzinsung auf.
Die Investitionsanleihe ist die dritte mit elf Prozent Verzinsung.
Die Nachfrage wird von den Banken als gut bezeichnet.
Es wird eine Aufstockung von den derzeit eineinhalb Milliarden Schilling erwogen.
Über das Ausmaß wird noch verhandelt.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln von Wien werden pro Tag von den Kontrolloren etwa 300 Personen beim Schwarzfahren ertappt.
Anlässlich der sogenannten Aktion Scharf gegen die Schwarzfahrer wurden seit Anfang Oktober täglich zwischen 10.000 und 14.000 Fahrgäste kontrolliert.
Experten schätzen, dass in Wien insgesamt etwa zwei bis drei Prozent aller Benützer von öffentlichen Verkehrsmitteln ohne gültige Fahrscheine unterwegs sind.
Auch in Linz stellt das Schwarzfahren in den öffentlichen Verkehrsmitteln ein großes Problem dar.
Der dadurch angerichtete Schaden wird auf jährlich etwa 3 Millionen Schilling geschätzt.
Die Großwetterlage stellt sich entscheidend um.
An der Rückseite eines über dem Nordmeer liegenden Sturmtiefs stößt Kaltluft gegen den Kontinent vor.
Bereits morgen ist im Gebirge ein Temperatursturz zu erwarten.
Ab Freitag wird dann auch im Flachland kaltes Wetter herrschen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Flachland örtlich noch hochnebelartige Bewölkung, sonst meist sonnig.
Winde aus Südost bis West.
Nachmittagstemperaturen meist 12 bis 19 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 3 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Bei veränderlicher Bewölkung am Alpen-Nordrand häufig sonst örtlich Regenschauer.
Schneefallgrenze an der Alpen-Nordseite unter 1000 Meter Höhe sinkend.
Im Osten und Süden auch einige sonnige Abschnitte.
Lebhafter am Alpenostrand auch stürmischer Nordwestwind.
Frühtemperaturen 12, 5 bis 12 Grad, infolge Kaltluftzufuhr keine nennenswerte Tageserwärmung.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, bedeckt durch Hochnebel, 10 Grad, Südwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, heiter, 9 Grad, Ostwind 10 Kilometer.
Linz, stark bewölkt durch Hochnebel, 11 Grad, Westwind 3 Kilometer.
Salzburg, heiter, 18 Grad, Wind still.
Innsbruck, wolkenlos, 13 Grad, West 5.
Bregenz Nebel 8 Grad West 3, Graz Heiter 14 Grad Windstill und Klagenfurt Heiter 14 Grad Nordwind 5 Kilometer in der Stunde.
12.11 Uhr ist es jetzt.
Obwohl man spätestens seit der Existenz der Statistik weiß, dass man mit solchen Unterlagen sämtliche Gegebenheiten unseres Lebens von größerem oder minderem Interesse ebenso beweisen wie entkräften kann, hat die Statistik dennoch ihre Liebhabe und gewinnt immer neue dazu.
Vor allem in einem Bereich, bei sozialen statistischen Daten.
Das soeben vom österreichischen Statistischen Zentralamt herausgegebene Handbuch zu diesem Thema
bietet dem interessierten Leser auf 467 Seiten zum Preis von 320 Schilling übrigens eine durchaus interessante statistische Sozialberichterstattung aus Österreich.
Leopold Esterle informiert sich.
Dass man knochentrockenes Zahlenmaterial durchaus auch interessant, ja geradezu spannend aufbereiten kann, ohne am seriösen Inhalt Abstriche zu machen, das beweisen die heute in der Wiener Hofburg präsentierten sozialstatistischen Daten 1980.
In Fortsetzung zur 1977 erschienenen ersten Ausgabe ist auch dieses Sozialhandbuch der zentralen Frage gewidmet, wie die Menschen in Österreich leben.
Aus Kommentar- und Tabellensammlung erfährt der am Österreicher interessierte Österreicher, wie viele es gab und gibt, warum so viele heiraten und weshalb sie sich gleich darauf widerscheiden lassen, wie sie ihre Gesundheit einschätzen, wie und warum sie arbeiten,
was sie sich von dem erarbeiteten Geld kaufen und wie sie sich die heiß erstrebte Pension vorstellen, was sie in ihrer Freizeit machen, warum sie rauchen oder auf den Klimmstängel lieber verzichten und last but not least, wieviel Tonnen Müll je Einwohner der neutralen Alpenrepublik in der Wegwerfgesellschaft anfallen.
Man kann aus 467 eng bedruckten Seiten statistischer Sozialberichterstattung natürlich im gegebenen Zeitlimit nur gezielte Einzelinformationen herausgreifen.
Trotzdem sei dies nun getan, um ein breiteres Interesse zu wecken.
Zur Volkszählung vom 12.
Mai 1981 gibt es rund 7.559.000 Österreicher.
Im Vergleich zur vorangegangenen Volkszählung 1971 bedeutet dies zwar einen Zuwachs von etwa 100.000 Personen oder 1,4 Prozent, gegenüber der davorliegenden Dekade wiederum hat sich die Zunahme der Bevölkerung Österreichs aber deutlich abgeschwächt.
Trotzdem rechnet man im Statistischen Zentralamt keineswegs mit dem mitunter zitierten Aussterben der Alpenrepublikaner, sondern zumindest bis zum Jahr 2000 sogar mit einem geringen Wachstum.
Ebenfalls erfreulich ist ein weiterer Anstieg der Lebenserwartung, der in den 70er Jahren verzeichnet wurde.
Auch die Bevölkerung im Erwerbsalter, also zwischen 15 und 60 Jahren, nimmt zu.
Kamen etwa vor 10 Jahren auf 1000 Österreicher im erwerbsfähigen Alter 807 Kinder und ältere Menschen, so ging dieses Verhältnis 1979 auf 674 pro 1000 zurück.
Mit mehr als 1,7 Millionen bestehender Ehen gab es während der 70er Jahre mehr verheiratete Paare als je zuvor in der jüngeren österreichischen Geschichte.
48% der männlichen und 43% der weiblichen Völkerung sind heute verheiratet.
Vor 100 Jahren waren es bei beiden Geschlechtern nur etwa 30 Prozent.
Gründe für die Zunahme?
Ein Anstieg der Heiratshäufigkeit und ein Absinken des Heiratsalters.
Über 2,8 Millionen Österreicher standen laut Sozialministerium im heurigen September in Beschäftigung.
Die sozialstatistischen Daten weisen im Rückblick auf die 60er und 70er Jahre eine Strukturverschiebung von Produktions- zum Dienstleistungssektor aus.
Zwei Drittel aller Beschäftigten haben eine wöchentliche Normalarbeitszeit von 40 Stunden, 7% sind Teilzeitbeschäftigt und 12% arbeiten 60 oder mehr Stunden pro Woche.
Das sind vor allem Selbstständige und mithelfende Angehörige.
Im Allgemeinen sind die Österreicher mit ihrer beruflichen Tätigkeit zufrieden.
Bei einer Umfrage gaben nur 6% ein schlechtes Urteil über ihren Beruf ab.
In kurzen Stichworten nun weiter Interessantes.
Zwei Drittel der Österreicher beurteilen ihren Gesundheitszustand positiv.
Am schlechtesten beurteilten die Bauern ihren Gesundheitszustand.
28% der Erwachsenen Österreicher greifen zum Nikotin.
Der Paraderaucher, der Statistiker, ist der Hilfsarbeiter.
Und während bei den Männern ab 40 und mit steigender Schulbildung das Rauchen abnimmt, ist bei den Frauen eine Zunahme von 13 auf 17 Prozent zu verzeichnen.
Außerdem rauchen die Frauen mit besserer Schulbildung wesentlich mehr als die übrigen weiblichen Österreicher.
Auch was das Wohnen anlangt, bieten die sozialstatistischen Daten interessante Aufschlüsse.
Während die Wohnqualität, also die Ausstattung mit Badezimmer und Zentral- oder Etagenheizung zunimmt, regt sich jeder fünfte Österreicher aber über die Lärmstörung in seiner Wohnung auf.
Hauptgrund der Straßenverkehr.
Letztes Detail, vielleicht bezeichnend für unsere Wegwerfgesellschaft, 1980 hat jeder Österreicher 209 Kilogramm auf den Mist geworfen.
Postscriptum, die häufigsten Freizeitbeschäftigungen sind Fernsehen und Zeitung lesen.
Nun zu neueren Konsumgewohnheiten besonderer Art in Österreich, denn seit dem Ende der großen Ferien sparen die Österreicher.
Das hat der Handel ganz allgemein schon zu spüren bekommen und bereits vor einer Woche hatte der Obmann der Bundeskammersektion Handel, Steidl, schwindendes Käuferinteresse vor allem bei den teureren Investitionen wie Möbel, Elektrogeräte,
aber auch eine deutliche Sparneigung bei anderen Waren registriert.
Seit zwei Wochen trifft die Sparneigung des heimischen Konsumenten aber auch einen Bereich, den man bisher für völlig krisenunempfindlich gehalten hat, nämlich die Fleischhauer.
Hans Adler geht ins Detail.
Das Loch in der Tasche des Konsumenten, das heuer offensichtlich der Urlaub hinterlassen hat, haben neben vielen anderen Branchen auch die Fleischhauer zu spüren bekommen.
Und auf dem Umweg über die Einkäufe der Fleischhauer in den Schlachthöfen, registriert auch die für Importe und Preisüberwachung zuständige Vieh- und Fleischkommission des Landwirtschaftsministeriums, was deren Obmann, Ingenieur Richard Kaiser, so beschreibt.
Ja, leider ist es so, dass der Österreicher mit seinem Einkommen sehr haushält.
Das heißt,
Teurere Fleischsorten, Lungenbraten oder etwa beim Schwein das hintere oder die kurzen Karree gehen leider sehr schlecht.
Der Konsument kauft sehr preisbewusst ein und damit gehen die billigeren Fleischsorten und das wäre beim Rindfleisch, um ein Beispiel zu nennen,
Das Faschierte oder die Brätwürste, Extrawurst, Knacker, Burenwurst.
Nun, beim Schwein ergehen vor allem auch jene Sorten, die sehr billig sind.
Das ist das Bauchfleisch, das jetzt besonders begehrt ist.
Aber das interessanterweise der Presskopf, also Sauschädel.
und die vordere Stelze eventuell auch noch der Schopf braten.
Innerhalb der Vieh- und Fleischkommission hat die Sparsamkeit der Hausfrauen zu einem handfesten Krach zwischen den Bauern und den Konsumentenvertretern geführt.
Die einen, nämlich die Bauern, wollen die Importe stoppen, weil bei Überangebot immer weniger für ihr Produkt gezahlt wird.
Die anderen berufen sich auf die im Sommer abgeschlossenen Verträge, die im Interesse der Konsumenten, damit diese auch wenigstens teilweise in den Genuss der sinkenden Preise kommen sollten,
eingehalten werden müssten.
Man hat sich nämlich heuer im Sommer kräftig verschätzt.
Während der Polenkrise hatten plötzlich Ungarn, Rumänien und die Tschechoslowakei ihre Schweineexporte eingestellt.
Übrig blieben als treuer Lieferanten nur noch die Schweinemäster in der DDR.
Zur gleichen Zeit hatte ein relativ gut anlaufender Fremdenverkehr eine kräftige Konsumsteigerung mit sich gebracht.
Das alles zusammen hatte die Vieh- und Fleischkommission bewogen, aus Angst vor möglichen Knappheitserscheinungen für das zweite Halbjahr 1981 relativ große Schweineimporte zu bewilligen.
Nach diesen Bewilligungen werden Rahmenverträge abgeschlossen, aufgrund derer dann die einzelnen Lieferungen Stück für Stück abgerufen werden.
Was also damals beschlossen wurde, muss ohnehin jetzt eingehalten werden.
In der Vieh- und Fleischkommission wurde nur über den Zeitpunkt der Importe gestritten.
Das allerdings umso heftiger, weil man eben nicht mit dem starken Konsumrückgang um fast 5% am Ende der Fremdenverkehrssaison gerechnet hatte.
Inzwischen bekommen die Bauern schon wesentlich weniger beim Verkauf eines Schweines, wovon allerdings der Konsument noch nicht allzu viel hat.
Man kann sagen, dass beim Bauern der Schweinepreis auf Kilogramm Tod gerechnet etwa um einen Schilling 50 gegenüber den Preisen vor einem Monat zurückgegangen ist.
Und man kann unterstellen, dass der Konsument davon schon auch etwas spürt, weil zunehmend wieder Aktionen gemacht werden.
Und diese Billigaktionen, diese Reißer in den Kettenläden, die werden also sehr angesprochen.
Zu alledem kommt noch, dass es innerhalb der Fleischbranche im Augenblick arge Schwierigkeiten gibt.
Man schätzt die Kapazität der Fleischfabriken und Fleischhauer ungefähr 50 Prozent höher als den Konsum ein.
Und hinter vorgehaltener Hand rechnet man in absehbarer Zeit mit ernsthaften Schwierigkeiten bei etlichen mehr oder weniger großen und vermutlich bei einer größeren Zahl von kleinen Fleischwarenherstellern.
Die Konsumenten ihrerseits dürfen auf das Frühjahr hoffen.
Die offiziellen Zählungen lassen für diese Zeit eine kräftige einheimische Schweinefleischüberproduktion und damit zumindest ein Anhalten der Verbilligungsaktionen erwarten.
Ein Beitrag von Hans Adler.
Die politische Debatte nach der Entscheidung der ÖAG, vom Montagabend der Vöstalpine eine Finanzhilfe von 1,5 Milliarden Schilling zu geben, eine Entscheidung, gegen die sich die ÖVP-Vertreter in der ÖAG aussprachen mit der Begründung, es fehle ein Sanierungskonzept.
Diese politische Debatte ist heute der Schwerpunkt der Kommentare in den österreichischen Tageszeitungen.
Erich Eichinger hat Zitate zusammengestellt.
In der kommunistischen Volksstimme liest man, während die Kreisky-Regierung Milliarden für General Motors und andere Multis immer gleich locker macht, dauerte es bis heuer, ehe die VEW magere 2 Milliarden Schilling bekam, über deren letzte 1,2 Milliarden Rate am Montag abgestimmt wurde.
Und gleichzeitig ging es um eineinhalb Milliarden für die Föstalpine.
Der Finanzspritze für die VEW, deren General der VP angehört, hat die VP zugestimmt.
Bei der Voest stellt sie nur den zweiten Mann, da sagte sie Nein.
Die groß angekündigte VP-Hilfe für die Verstaatlichte dürfte also nur darin bestehen, dass sie noch mehr VP-Vorstandsdirektoren hineinbringen will.
Im zentralen Organ der Sozialistischen Partei Arbeiterzeitung meint Eva Pfisterer.
Das Stimmverhalten der ÖVP-Aufsichtsratsvertreter der ÖIAG, das Nein zur Kapitalzufuhr an die Föster-Alpine, zeigen in eklatanter Weise, wie Parteiinteressen vor die Unternehmensinteressen gestellt werden.
Ein besonderes Gusto-Stückerl am Rande.
Im VÖST-Aufsichtsrat sitzt der ehemalige ÖVP-Landeshauptmann Wenzel, der Vizepräsident ist der von der ÖVP nominierte Aßmann.
Sie haben beide vor 14 Tagen für die VÖST-Kapitalspritze gestimmt.
Am Montag hingegen stimmten die ÖVP-Vertreter im ÖIAG-Aufsichtsrat dagegen.
Ist das der Kurswechsel, dass die eine Hand nicht weiß, was die andere macht?
Oder, dass der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der ÖIAG, Gruber, seines Zeichens NEWAG-General, statt nach Sachfragen zu entscheiden, sich erst politische Ätzes von der Kärntner Straße holen muss?
Oder genügt ein Rückpfiff von MOK, um getroffene Entscheidungen wieder platzen zu lassen?
Was soll dieses taktische Spiel hin und her, für und wieder, das zehntausende Arbeitnehmer verunsichert?
Ein Blick in das in Linz erscheinende Tagblatt.
Eine Zeitung der Sozialistischen Partei für Oberösterreich und Salzburg.
Manfred Eder.
Die geplanten vier Milliarden Schilling an die verstaatlichte Industrie, die auf dem Kapitalmarkt aufgenommen werden sollen und für die der Staat lediglich die Zinsen trägt, haben die konservativen Zusperrer und Privatisierer wieder einmal aus ihren Stellungen gelockt.
Es bleibt zu hoffen, dass die ÖVP-Politiker der am stärksten betroffenen Bundesländer Steiermark und Oberösterreich dem herbstlichen Jagdszene an ein Ende setzen.
Nun die Meinung einer ÖVP-Zeitung, des ebenfalls in Linz erscheinenden neuen Volksblattes.
Martin Stieglmeier.
Eine sach- und partnergerechte Lösung liegt für die Verstaatlichte noch in weiter Ferne.
Das bewies nicht zuletzt die Haltung der Sozialisten, die gestern nichts Eiligeres zu tun hatten, als ihre Ohren den Argumenten der Volkspartei zu verschließen und zu versuchen, politisches Kleingeld aus dem Beschluss der ÖVP-Aufsichtsräte in der Dachgesellschaft der Verstaatlichten zu schlagen.
Denn, was hatte die Volkspartei verlangt?
Nichts anderes, als was jeder, der ein wenig Grütze im Kopf hat, heute einsehen muss.
Milliardenspritzen ohne Sanierungskonzept sind letztlich sinnlos.
Sie sichern keine Arbeitsplätze, sondern gefährden sie.
Denn durch kein Geld der ganzen Welt kann die Zeit aufgeholt werden, die dadurch verloren geht, dass die maßgeblichen Politiker und Generaldirektoren den Kopf in den Sand stecken.
Der Fortschritt ist ebenso wenig aufzuhalten, wie die Zeit, die all jenen davonläuft, die da meinen, mit Milliarden aus dem Steuertopf sei das Problem bereits aus der Welt geschafft.
Arbeitsplätze zu erhalten ist kein Spiel, das man ungeschaut wagen darf.
Das ist der letzte Grund, warum die Volkspartei auf ihrer Forderung nach einem Gesamtsanierungskonzept beharrt.
Wer anders handelt, handelt unseriös.
Und Josef Nowak in der Tiroler Tageszeitung?
Das hat ja auch Vizekanzler Sinovac gestern bestätigt.
Niemand weiß in Wahrheit, wie es weitergehen wird.
Sicher ist nur, dass die eineinhalb Milliarden nicht reichen und weitere Zuschüsse nötig sein werden.
Milliarden für ein Fass ohne Boden?
Das entspräche weder den Geboten der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit, noch wäre es gerecht gegenüber jenen zigtausend Mittel, klein und kleinstbetrieben, für die es keine milliardenschweren Feuerwehraktionen gibt, wenn sie in Schwierigkeiten kommen.
Heinz Kusnier in den oberösterreichischen Nachrichten.
Die Krise der Stahlindustrie, die ja nicht auf Österreich beschränkt ist, lässt sich nicht dadurch mildern oder gar beseitigen, dass noch einmal vier Wochen zugewartet wird und noch einmal Unterlagen studiert werden.
Selbst ein der VP bestimmt nicht schlecht gesinnter Mann, wie der Obmann der Industriesektion in der Bundeswirtschaftskammer, Philipp Schöller, hat gestern die Kapitalzufuhr an Voestalpine und VEW als unumgänglich bezeichnet.
Mit einer Zustimmung im OIAG-Aufsichtsrat hätte die VP schon mit einer Vorleistung in die Parteienverhandlungen gehen können.
So aber wird sie sich ihre Haltung zur Verstaatlichen vorhalten lassen müssen, statt sie sich politisch bezahlen lassen zu können.
Das waren Zeitungskommentare im Mittagsjournal.
In Vorarlberg ist heute eine politische Bombe geplatzt.
Der seit dem 5.
September verschollene ÖVP-Landtagsabgeordnete Walter Renner ist, wie von den Vorarlberger Sicherheitsbehörden mitgeteilt wurde, vor wenigen Tagen in Washington gesehen worden.
Zunächst hatte man angenommen, dass Renner bei Genua einem Badeunfall zum Opfer gefallen sei.
Als bekannt wurde, dass Renners Wohnbaufirma stark überschuldet war, mittlerweile laufen drei Konkursverfahren, waren Zweifel an einem Unfall aufgetaucht.
Die Vermutungen liefen darauf hinaus, dass sich Renner entweder abgesetzt hatte oder aber aufgrund der Ausweglosigkeit seiner Lage den Freitod gesucht hatte.
Über die neue Entwicklung im Fall Renner berichtet nun Wolfgang Burtscher.
Dr. Renner ist den amerikanischen Behörden am 29.
Oktober in Washington im Zug einer Kontrolle aufgefallen, als er von London kommend im Begriff war, zu den karibischen Inseln weiterzureisen.
Nachdem die Personalien festgestellt worden waren, konnte Renner weiterreisen.
Damit haben vor allem die Vorarlberger Politiker und die Sicherheitsbehörden jene Klarheit, die es bislang verhindert hat, dass der Fall Renner größere Kreise zog.
Renner war seit jeher eine der schillerndsten Personen in der Vorarlberger Politik.
Der 35 Jahre alte Jurist hatte schon als Landesobmann der jungen ÖVP wiederholt für innerparteiliche Diskussionen gesorgt und sich nach seiner Entsendung in den Landtag gelegentlich auch mal erlaubt, nicht mit seiner Partei mitzustimmen.
Der SPÖ wiederum war Renner durch Demonstrationen gegen die Steuerpolitik der Bundesregierung ein Dorn im Auge.
Kein Wunder, dass sich die Landes-SPÖ voll auf den Abgeordneten und die ÖVP einschoss, als bekannt wurde, dass Renners Wohnbaufirma mit über 40 Millionen Schilling überschuldet ist.
Der Abgeordnete habe seine politische Funktion missbraucht, um dubiose Wohnbaugeschäfte abzuwickeln und mit dem Geld kleiner Bausparer Schindluder zu treiben, stellte die SPÖ fest.
Tatsächlich ergaben die Recherchen des Masseverwalters im Konkursverfahren, dass Renner mit seiner Wohnbaufirma gewaltige Verluste erwirtschaftet hatte, die eher auf Ungeschicklichkeiten zurückzuführen seien.
Der Masseverwalter Dr. Simmer recherchierte jedoch auch, dass Renners Bilanzen offenbar laufend frisiert wurden, weshalb erst jetzt das Ausmaß der Schulden klar wurde.
Mehrere Vorarlberger Geldinstitute hatten, ohne die Bilanzen zu prüfen, dem Abgeordneten laufend Millionen Kredite gegeben, wobei Renner jedoch, was den Fall noch undurchsichtiger macht, bei seinem Verschwinden lange nicht alle Kredite ausgeschöpft hatte.
In der Volkspartei wurde zwar ein Parteiausschlussverfahren nach dem Verschwinden des Abgeordneten diskutiert, aber bis zu jenem Zeitpunkt ausgesetzt, da Erklärung über das Schicksal Renners vorliege.
Heute hat man nun auf die Meldungen aus Washington rasch reagiert und angekündigt, dass der Parteiausschluss in Kürze vollzogen werde.
Begründung, parteischädigendes Verhalten des Abgeordneten.
Weshalb hat man nun in den USA, nachdem man den Abgeordneten gefunden hatte, Renner wieder laufen lassen?
Zu dieser Frage nahm heute der stellvertretende Vorarlberger Sicherheitsdirektor Dr. Marent Stellung.
Dazu muss ich bemerken, dass es sich ja um keinen Haftbefehl gehandelt hat, sondern dass es lediglich eine Ausschreibung wegen Abgängigkeit einer volljährigen Person hierbei gehandelt hat und die amerikanischen Behörden haben völlig korrekt gehandelt.
Sie haben den Mann beauftragt, sich mit den zuständigen Stellen in Österreich bzw.
mit der Familie in Verbindung zu setzen und weitere Möglichkeiten hatten Sie aufgrund dieser Ausschreibung auch nicht.
Nur angesichts der Tatsache, dass hier drei Konkursverfahren mit einer Schuldsumme von etwa 40 Millionen Schilling laufen, angesichts der Tatsache, dass in den letzten Tagen der begründete Verdacht ausgesprochen wurde, dass im Zusammenhang mit Bausparkassenfinanzierung
hier Betrugsverdacht vorliegt.
Kann es doch für die Behörden nicht damit abgetan sein, dass irgendjemand in Amerika sagt, liebe Dr. Renner, melden Sie sich zu Hause und damit ist der Fall erledigt.
Jetzt nachträglich, wo diese Fakten bekannt sind, wird es Sache des Gerichtes sein, wo auch das Konkursverfahren läuft, ob sie
betrügerische oder andere Delikte wahrnimmt und in der Regel dann auch den Haftbefehler lässt, den internationalen oder nicht.
Der zuständige Untersuchungsrichter war am Vormittag nicht erreichbar.
Ungeklärt ist noch, ob vor einem allfälligen Haftbefehl der Vorarlberger Landtag die Immunität Renners aufheben muss.
Nach den neuen Bestimmungen eher nicht, denn Renners Aktionen sind sicher nicht in Zusammenhang mit seiner Abgeordnetenfunktion erfolgt.
Auch nach einem Parteiausschluss wird die Vorarlberger ÖVP vor Problemen stehen.
Ohne eine Verzichtserklärung Renners wird der Gesuchte weiterhin Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag bleiben.
Ein Beitrag von Wolfgang Burtscher.
Es ist jetzt halb eins.
Was haben wir noch im Programm bis 13 Uhr?
Vor Start der Raumfähre Columbia für ihren zweiten Raumflug.
Der Start ist für halb zwei mitteleuropäischer Zeit, also in einer Stunde geplant.
Konfliktumbau der dritten Startbahn für Frankfurter Flughafen.
Neue verschärfte Abgasbestimmungen in der Schweiz und Kultur.
Neues Musikensemble in Wien.
Es nennt sich ORF Sinfonietta.
Nun zum Konflikt um den Flughafenausbau in Frankfurt, wo es um den Bau einer dritten, vier Kilometer langen Startbahn geht.
Der Konflikt dauert nun schon Jahre zwischen den Gegnern und den Befürwortern.
In die Erinnerung einer breiteren Öffentlichkeit kam er wieder in den letzten Wochen mit der gewaltsamen Räumung eines von Umweltschützern besetzten Waldgeländes und vorgestern mit der Blitzaktion der Polizei, die frühmorgens ein Hüttendorf am Rande des Frankfurter Flughafens räumte.
Befürworter und Gegner argumentieren beide mit durchaus plausiblen Meinungen für ihre Standpunkte.
Die sozialliberale Landesregierung in Hessen meint, aus wirtschaftlichen Gründen sei eine Kapazitätserweiterung nötig.
Im langjährigen Rechtsstreit mit den Gegnern der Stadtbahn hat schließlich der hessische Verwaltungsgerichtshof im Oktober 1980 in letzter Instanz für den Ausbau entschieden.
Die Umweltschützer und örtliche Bürgerinitiativen wiederum halten die wirtschaftlichen Argumente der Politiker für unseriös und wenden ein, dass solche Vorteile den Preis der damit verbundenen Landschaftszerstörung und Lärmbelästigung nicht rechtfertigen.
Ulrich Manz meldet sich aus Frankfurt.
Was die einen Widerstand gegen das größte Umweltverbrechen nennen, bezeichnet der Ministerpräsident Hessens, Holger Börner, als Rechtsbruch größten Ausmaßes.
Es geht um den Ausbau des Frankfurter Flughafens, um eine geplante dritte Startbahn.
Rechtlich hat diese Planung alle Instanzen passiert, ist abgesegnet, dass eine Million Bäume im Flughafen Nahenwald dem höheren Ziel wirtschaftlichen Wachstums geopfert werden sollen.
Allein die Bürger weiter Teile der Region sind von der Notwendigkeit dieser dritten Startbahn keineswegs überzeugt, wofür es auch durchaus handfeste Gründe gibt.
Bürgerinitiativen haben deshalb den Flughafenwald besetzt und vor eineinhalb Jahren begonnen, ein Protestdorf mit einer ständig wachsenden Zahl von Holzhütten zu errichten.
Zehntausende trafen dort sonntags zusammen.
Es war ein Treffpunkt weit über die Grenzen der Region hinaus geworden.
Die Vergangenheitsform hat ihren guten Grund.
Seit zwei Tagen existiert dieses Hüttendorf, wie das Protestdorf inzwischen hieß, nicht mehr.
Überraschend für Besetzer und Bewohner war Montagfrüh eine zunächst sehr kleine Polizeistreitmacht aufmarschiert, hatte die Dorfbewohner im Schlaf überrascht und flugs in den Wald abgedrängt.
Ziel dieses Einsatzes war es, einen ersten Teil des Waldes, des Startbahnbauplatzes zu besetzen und einzuzäumen.
Nach der ersten Überraschung des frühen Morgens läuteten in der Umgebung die Kirchenglocken und riefen die protestierenden Bürger in den Wald.
Tausende kamen.
Aber wie zu befürchten war, kamen nicht nur Bürger mit dem Vorsatz zur gewaltfreien Demonstration, es tauchten am Polizeistacheldraht auch jene vermummten Minderheiten auf, denen mehr an der Auseinandersetzung mit der Polizei als an der Verhinderung der dritten Startbahn gelegen ist.
Was immer dann der Auslöser war, die inzwischen auf einige tausend Beamte verstärkte Polizeistreit macht, veranstaltete Wareorgien mit Tränengas und Schlagstock, ohne Rücksicht auf junge oder alte, friedliche oder aggressive Demonstranten.
Für das Staatsverständnis der Betroffenen wird das Folgen haben.
Aber friedlicher Protest und auch Gewalt von Demonstranten beschränken sich längst nicht mehr nur auf den Flughafenwald.
Protestdemonstrationen gegen die Räumung des Hüttendorfs gab es in zahlreichen Städten des Bundesgebiets.
Die inzwischen dem Erdboden gleichgemachten Holzhütten waren zu einem Symbol der ökologischen Bewegung in der Bundesrepublik geworden.
Schwerpunkt der Demonstrationen, aber auch der Ausschreitungen beider Seiten war dabei wieder einmal Frankfurt.
Montagabend blockierten Demonstranten für eine Stunde den Hauptbahnhof, den größten Bahnhof Europas.
Erst als Tränengasschwaben durch die Haupthalle zogen, wichen die Besetzer zurück.
Es folgte eine Serie kleiner Straßenschlachten bis tief in die Nacht hinein.
Und in der vergangenen Nacht gab es eine weitere Steigerung der Gewalt, die nun aber mit der Startbahn immer weniger zu tun hat.
Im Flughafenwald bombardierten Chaoten Polizeibeamte mit Holzkloben und beschossen sie mit Stahlkugeln.
Lang anhaltende Auseinandersetzungen am taghell erleuchteten Waldrand waren die Folge.
Noch schlimmer ging es in der Stadt zu.
Straßenschlachten, die sich nach einer friedlich verlaufenden Demonstration einige tausend Teilnehmer mit der Polizei lieferten.
Polizeihundertschaften knüppelten zum Teil wahllos drauf und die sogenannten Demonstranten richteten an Schaufenstern und Gebäuden Sachschäden an, die in die hunderttausende D-Mark gingen.
Wer inzwischen alles diesen Startbahnprotest für seine Ziele nutzt, ist das in frühen Morgenstunden überdeutlich.
Da gab es zunächst einen Brandanschlag auf eine Bank.
Die Methode war einfach.
Scheiben einschlagen und drei Brandsätze hinterher.
Und dann eine weitere Steigerung.
In der Fußgängerpassage unter dem Frankfurter Hauptbahnhof explodierte in einer Telefonzelle eine kleine Bombe.
Keine große Sprengkraft, aber lebensgefährdende Splitter der Glasscheiben.
Eine alte Frau wurde schwer verletzt.
Das Schlimme an all diesen Ereignissen ist, dass es sich erst um den Anfang des Startbahnbaus handelt.
In den nächsten Monaten muss die Polizei für den Bauplatz weitere Waldstücke besetzen und nichts spricht dafür, dass es dabei friedlicher zugehen wird.
Ulrich Manz war das aus Frankfurt.
In der Weltraumfahrt gibt es heute eine besondere Premiere.
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte, das heißt zum ersten Mal seit April 1961, als Yuri Gagarin als erster Mensch die Erde in einem Raumschiff umrundete, wird ein Raumfahrt-Hulk gestartet, das bereits einmal im Weltraum war.
Um 13.30 Uhr unserer Zeit sollen die amerikanischen Astronauten Joe England und Richard Trulli mit der Raumfähre Columbia in Cap Canaveral zu einer fünftägigen Mission abheben.
Columbia hatte ihren Erstflug vom 12. bis zum 14.
April dieses Jahres absolviert und so den Beweis geliefert, dass sein Raumschiff wie eine Rakete starten und wie ein Flugzeug landen kann.
Der kommende zweite Flug der Columbia muss nun beweisen, dass das Konzept des wiederverwendbaren Raumschiffes stimmt, Roland Machatschke berichtet.
Wenn in etwa einer Stunde die 45 Millionen PS der Triebwerke beginnen, 2000 Tonnen Last in eine Umlaufbahn um die Erde zu bringen, werden wieder Millionen Menschen den Atem anhalten.
Und die Spannung ist berechtigt.
Nicht nur, weil jeder Weltraumflug gefährlich ist, sondern weil sich bei der Auswertung der Daten herausgestellt hat, dass auch der scheinbar problemfreie Erstflug von Kolumbia nicht so glatt verlaufen ist, wie man angenommen hatte.
Der gefährlichste Augenblick am Morgen des 12.
April dieses Jahres waren die Sekunden unmittelbar, nachdem die beiden Pulverzusatzraketen gezündet hatten.
Die Stoßwelle der Zündung versetzte die Landeklappen an den Tragflächen des Raumschiffs in so starke Schwingungen, dass sie hart vor dem Abrechen waren.
Und ohne Landeklappen wäre die sichere Rückkehr von Columbia nicht garantiert gewesen.
In Cap Canaveral zog man die Leere aus der beinahe Katastrophe.
Noch mehr Wasser wird aus mächtigen Düsen in die betonierte Grube unter dem Startgerüst gepumpt, um alle schädlichen Vibrationen aufzufangen.
Innerhalb weniger Sekunden mehr als eine Million Liter.
Auch im Inneren des Raumschiffs waren durch den Startstoß Schäden aufgetreten.
Das haltige Stänge für einen kleinen Treibstofftank musste ausgewechselt werden, weil es sich verbogen hatte.
Ebenfalls erneuert wurde eine der Hydraulikanlagen des Raumschiffs, ein Teil der Stromversorgungsanlage und das Klosett, das bereits wenige Stunden nach Missionsbeginn funktionsuntüchtig geworden war.
Alles in allem kleinere Reparaturen.
Weniger aber, als erwartet, machten auch die hitzeabweisenden Kacheln, mit denen das Raumschiff verkleidet ist.
Dieser einzigartige Hitzeschild ist die Voraussetzung für den Mehrfachbetrieb des Shuttle, da er im Gegensatz zu den Hitzeschilden aller anderen Raumschiffe bei der Landung nicht zerstört wird.
Alles in allem mussten nur 379 von rund 31.000 Kacheln ausgewechselt werden.
Ein Teil befand sich an Flächen, die durch die heißen Brenngase aus den Triebwerken besonderen Beanspruchungen ausgesetzt waren.
Einige wurden durch Eisstücke beschädigt, die sich beim Start vom riesigen Treibstofftank lösten, auf dem sie sich bildeten, weil dieser Tank unter anderem flüssigen Wasserstoff bei einer Temperatur von minus 253 Grad Celsius enthält.
Und wieder andere Kacheln mussten aufgrund einer Panne bei den Vorbereitungen zur zweiten Mission erneuert werden.
Beim Betanken des Steuerdüsensystems floss nämlich Treibstoff aus und verätzte die Kacheln.
Was soll nun die zweite Mission von Columbia vollbringen?
Obwohl es sich um einen Testflug handelt, werden mehr wissenschaftliche Geräte als beim ersten Flug mitgeführt, darunter auch ein Radarsystem, das genaue Karten des überflogenen Gebiets anfertigen kann.
Auch ein Versuch im Hinblick auf die künftige Rolle des Shuttle als Transportfahrzeug für Satelliten ist geplant.
Im Inneren des Frachtraums wird ein sogenannter Manipulator mitgeführt.
Ein 15 Meter langer mechanischer Arm mit Schulter, Ellbogen und Handgelenk.
Er wird aus dem Cockpit des Shuttle ferngesteuert, mithilfe von Fernsehkameras.
Und er soll später dazu dienen, Satelliten aus dem Frachtraum zu heben und an ihrem Platz auf dem Himmel sozusagen aufzuhängen oder Satelliten zur Inspektion oder Reparatur in den Frachtraum einzuholen.
Dieser Aspekt des Shuttle stört wiederum die Sowjetunion, da damit zum ersten Mal Weltraumsatelliten angreifbar geworden sind.
Und tatsächlich wird auch ein großer Teil der zukünftigen Shuttle-Missionen militärischen Aufgaben dienen.
Das wurde erst dieser Tage unterstrichen durch die Betrauung eines hohen Offiziers mit einer leitenden Aufgabe im Shuttle-Management.
Wenn alles nach Plan verläuft, wird Kolumbia nach 83 Erdumkreisungen am kommenden Montag, knapp nach 18 Uhr unserer Zeit, auf dem trockenen Bett eines Sees in der südkalifornischen Mojave-Wüste landen.
Ja, und wir sind natürlich wieder live dabei.
Ab 13.25 Uhr wird NR3 der Staat der Kolumbier übertragen.
Jetzt ist es vier Minuten vor dreiviertel eins.
Wir kommen zu einem Wirtschaftsthema noch einmal, zurück zum Thema
Finanzspritze für die Voest.
Seit rund 14 Tagen steht die Situation der verstaatlichten Industrie ja im Zentrum der innenpolitischen Diskussion.
Seit Montag dieser Woche ist es die Lage beim österreichischen Stahlkonzern der Voest Alpine AG.
die für Kontroversen zwischen der Regierungspartei, aber auch der Gewerkschaft Metallbergbau und Energie einerseits und der ÖVP andererseits sorgt.
Denn bei einer entscheidenden Aufsichtsratssitzung der OEAG stimmten die ÖVP-Aufsichtsräte gegen eine Kapitalspritze in der Höhe von 1,5 Milliarden Schilling für die Voest.
Die Begründung für dieses Verhalten lieferte Aufsichtsrats-Vizepräsident Gruber.
Er sagte, Föst-Chef Abfalter's Erwartungen für 1982 seien sehr optimistisch, dies aber ohne sichere Grundlagen.
Und zweitens, Abfalter habe eine verschärfte Kontrolle der Geschäftstätigkeit durch die ÖAG abgelehnt.
Föst-Alpine-Generaldirektor Abfalter stellte sich heute zu diesen Fragen Wirtschaftsjournalisten in Wien.
Hören Sie folgendes Interview, das Michael Kerbler mit ihm führt.
Herr Generaldirektor Abfalter, wie können Sie sich die Versagung der ÖVP-Aufsichtsräte im ÖJG-Aufsichtsrat vorstellen?
Damals, am Montag, ging es ja darum, dass die Vöstalpine eineinhalb Milliarden Schilling an Finanzhilfe bekommen sollte.
Es wurde damit begründet von Seiten der ÖVP, dass sie einerseits zu optimistisch das Jahr 1982 gesehen haben und zweitens, dass sie strikt und kategorisch abgelehnt hätten, sich in die Geschäftspolitik hineinreden zu lassen.
Zum Thema 1, Optimismus.
Ich habe den Optimismus mit Fakten begründet und habe hier hingewiesen auf die existenten Auftragsstände in den verschiedenen Bereichen des Unternehmens, auf die sich bereits abzeichnenden Verbesserungen im Hüttenbereich aufgrund der vorgenommenen Preiserhöhungen und die auch voll wirken mit 1.
Juli, 1.
November.
Und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass auf der ersten Linie die Preisübungen ebenfalls nicht wirken sollten.
Das ist praktisch sozusagen der Optimismus gewesen, den ich an den Tag gelegt habe.
Zum Thema 2-Auflag möchte ich feststellen, dass es zwischen der ÖAG und der First schon seit Jahren einen umfassenden Informationsaustausch gibt.
Es gibt fast nichts, was die ÖAG nicht erfährt.
Ich darf daran erinnern, dass wir über das normale gesetzliche Maß hinaus vom Rechnungshof geprüft werden, dass es Präsidial-Sitzungen gibt, dass es Sitzungen gibt zwischen dem Vorstand Vestalpine und dem Vorstand ÖIAG und dass ein umfassender Austausch von laufenden Informationen zwischen unseren Häusern stattfindet.
Das, was man jetzt hier
verlangt hätte, wäre eine darüber hinausgehende, fast in das operative Tagesgeschäft eingreifende gewesen.
Dagegen habe ich mich gewehrt, weil ich der Meinung bin, dass man uns letzten Endes eine Bürokratie nach russischem Muster aufpfopft, die nur zu einer Frustration führt und die auch die Verantwortlichkeit des Vorstandes in ein völlig neues Licht bringt.
Sind Sie nicht auch frustriert, wenn zwei Mitglieder des VÖST-Aufsichtsrates, die der ÖVP angehören, nämlich Wenzel und Aßmann, im ÖERG-Aufsichtsrat nach Kenntnis der Lage der VÖST-Alpine dann gegen diese Finanzspritze stimmen?
Ja, ich war etwas verwundert, weil da gerade beide Herren in den letzten Sitzungen sehr umfassend und umfangreich informiert wurden über alles, was sich derzeit bei uns tut, also von den Ergebnissen beginnend über die
Pläne und so weiter.
Daher war ich wirklich überrascht, dass beide Herren und die auch im Rahmen des Aufsichts des Völsteralpine hier nicht in diese Richtung sich geäußert haben.
Ich war verwundert, wenn ich mich so austauschen darf.
Heißt das, dass die Vermutungen, dass hier politische Begründungen hinter dem Verhalten gestanden sind, richtig sind?
Ja, dazu möchte ich mich nicht äußern.
Das ist ein Gebiet, auf das ich mich sehr ungern bewege.
Ich bitte um Verständnis dafür.
Nun, die Medien, auch im Ausland, berichten über die Vorgänge in Österreich.
Hat das bei Ihnen zu einer spürbaren Verschlechterung im Akquisitionsgeschäft, also im Einkaufsgeschäft, geführt?
Ja, leider müssen wir feststellen, dass diese Diskussion, die in Österreich ja sehr unsachlich geworden ist, bereits auch im Ausland zum Ausdruck kommt.
Wir wurden von einer Reihe von Kunden im Ausland bereits gefragt, ob denn die First noch in der Lage sei, überhaupt Lieferungen, Lieferverpflichtungen
die sie dabei ist einzugehen, einhalten kann.
Und was sagen Sie darauf, auf solche Fragen?
Wir weisen das natürlich weit von uns und erklären, dass es sich hier um eine Umstrukturierung handelt.
Im Bereich Donauwitz, alles andere ist ja praktisch weltweit erledigt und natürlich auch in Zukunft mit der bisherigen Liefertreue gearbeitet wird.
Nun, Sie bekommen eineinhalb Milliarden Schilling.
Wofür wollen Sie sie verwenden?
Wir haben in den letzten sieben Jahren umfassende Strukturbereinigungsmaßnahmen bereits vorgenommen.
Wir haben praktisch bis auf den Standort Donauwitz die meisten Standorte in Ordnung gebracht.
Wir haben 20 Milliarden investiert.
Wir haben den Stahlbereich von fast zwei Drittel auf 45 Prozent zurückgeführt und dafür neue Produkte eingeführt.
Wir haben auch die personellen Maßnahmen getroffen, die organisatorischen Maßnahmen getroffen, sodass, was wir jetzt bekommen, eigentlich etwas ist, was wir in der Vergangenheit schon ausgegeben haben und was natürlich im B81 besonders kulminiert hat, aufgrund einer Reihe von Maßnahmen, die zu erklären in diesem Zusammenhang, glaube ich, vielleicht viel Zeit, zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
mancher Orten als Zwangsoptimismus beschriebenen Optimismus knapp noch einmal fassen.
Wann wird die FÖEST mit der Finanzhilfe von 1,5 Milliarden Schilling bilanzwirksam für 1981 und weiteren 500 Millionen, die es 1982 geben soll, wieder Tritt fassen, wieder zumindest ausgeglichen bilanzieren?
Die derzeitige Entwicklung der Auftragsstände und
Die Entwicklung der Stahlpreise, wie sie im Rahmen der Eurofair beschlossen wurde, gibt uns begründete Hoffnung, dass es gelingen könnte, im Jahre 1982 doch den Verlust entscheidend zu kürzen.
So entscheidend zu kürzen, dass wir
passberechtigt annehmen könnten, an die Nulllinie heranzukommen, wobei unberührt davon bleibt, dass das Thema Donauwitz jetzt im Dezember dem Aufsichtsrat vorgelegt wird und dass natürlich einige Zeit dauert, bis dieser letzte Standort strukturell bereinigt ist.
Danke vielmals.
Das also war das Interview mit Föst-Generaldirektor Abfalter.
Und nun Kulturberichte im Mittagsjournal.
Unter dem Namen ORF Sinfonietta stellt sich heute Abend im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses ein neues Musik-Ensemble vor, das aus Mitgliedern des ORF Sinfonieorchesters besteht.
Über das erste Konzert, so über die weiteren Aufgaben des Ensembles informiert sich nun Walter Gellert.
Dass Musiker neben ihrer Tätigkeit im Orchester auch in Kammermusik-Ensembles auftreten, wird von Orchesterleitern und Dirigenten mit einigem Wohlwollen aufgenommen, trägt diese Arbeit unter anderem ja auch zu einer Steigerung der Leistung des gesamten Orchesters bei.
Dieser Grund war allerdings nicht allein für die Gründung der ORF Sinfonietta maßgebend.
Gottfried Kraus, Leiter der Hörfunkmusikabteilung des ORF,
Es geht also bei der Sinfonietta nicht so sehr um jetzt den Bereich der Kammermusik, sondern eigentlich um einen Programmbereich, der im üblichen Konzertleben und auch im Programmdenken oft zu kurz kommt, nämlich um Stücke in
verschiedensten Besetzungen und auch aus den verschiedensten Stilbereichen, die ein großes Orchester nicht spielt und eine Kammermusikvereinigung auch nicht spielt.
Die ORF Sinfonierte ist also ein Mittelding zwischen Kammermusikensemble und großem Orchester und soll den Musikern nicht nur die Möglichkeit für größere solistische Aufgaben bieten, sondern auch für mehr Eigenverantwortlichkeit sorgen.
Im heutigen Konzert sind nun vier Stücke für je 23 Musiker zu hören.
Leiter des Konzertes ist der zukünftige Chefdirigent des ORF-Sinfonieorchesters Lothar Zagrosek, der ja unter anderem auch schon mit der London Sinfonietta gearbeitet hat.
Es gibt eine programmatische Klammer, das ist die Trauer.
Und zwar bezieht sich das auf die beiden Eckstücke.
Das Stück von Corcoran ist geschrieben,
nach dem Vorbild der Bläsesinfonien von Stravinsky, die Stravinsky 1919 aus Trauer über den Tod von Debussy geschrieben hat.
Und der Charakter dieser Stücke von Corcoran ist auch eine sehr maskenhafte, allerdings sehr maskenhafte, sehr starre Trauer, die einen etwas liturgischen Charakter geradezu hat, durch seine unbewegte Starrheit.
Und die Metamorphosen von Strauss verstehe ich ganz als einen großen Klagesang des alten Meisters auf die Zerstörung der europäischen Kultur.
Es ist geschrieben im April 1945 zu einem Zeitpunkt, als er am Ende eines Lebens eigentlich sehen musste, dass alles, was für ihn wichtig war, vollkommen zerstört war.
Dazu ein kurzer Ausschnitt aus Symphonies of Symphonies für 23 Bläser des ihren Frank Corcoran.
... Musik ...
Weiters auf dem Programm ein Stück für Klavier und 22 Spieler von Luciano Berio mit Käthe Wittlich als Solistin und eine Komposition des Österreichers Gerhard Wimberger.
Beide Stücke wenden sich eigentlich etwas an den Homo Ludens.
Sowohl das Stück von Wimberger ist ein Stück, das einfach mit dem Spiel reflektiert.
Es sind also zugrunde gelegt kanonische Veränderungen und die Möglichkeiten, die ein Kanon eben bietet, der Spiegel, die Transposition in ein anderes Tempo.
der Krebsgang und so weiter.
Das ist also alles mehr das Element des Spielerischen.
In der Musik wird auch verwendet, wohingegen das Stück von Berio ganz davon ausgeht, von dem virtuosen Rausch, schneller Bewegungen, also auch eigentlich ein Aspekt des Homo Ludens.
Für diese Saison sind übrigens acht Konzerte mit der ORF Sinfonietta geplant.
Gottfried Kraus.
Das erste Jahr dieser ORF Sinfonietta, das also sozusagen offiziell heute Abend mit diesem Konzert im Mozartsaal beginnt,
bringt ein sehr buntes Programm, das also von einer ganz kleinen kammermusikalisch besetzten Johannisbasion von Bach, die Peter Schreier im Frühjahr dirigieren wird im Konzerthaus, bis zu einem Konzert mit Luciano Berio, der eigene Werke dirigieren wird, auch reine Kammermusik einschließt.
und dass er diese ganze Breite umfassen soll.
Man sollte vielleicht auch noch sagen, dass der Rahmen sogar bis in die klassische U-Musik reicht.
Der Konzertmeister, Herr Peter Gut, wird im Fasching ein Faschingskonzert machen, so auch in verschiedenen Besetzungen und einem sehr
bunten Programm.
Und wir wollen auch versuchen, die Sinfonietta einzusetzen für Fernsehaufgaben, für Produktionsaufgaben.
Es wird also sicher kein reines Konzertensemble sein, sondern ein eigentliches Medienensemble, was ja der Sinn eines Rundfunkorchesters ist.
Heute Abend also erstes Konzert dieses neuen Musik-Ensembles in Wien.
Das Linz Café lautet der Titel eines zweisprachigen Buches, das im Löcker Verlag in Wien erschienen ist.
Sein Autor ist der in Wien geborene Architekt Christopher Alexander, der seit 20 Jahren in den USA lebt und dort Architektur unterrichtet.
Das Linz Café hat Alexander als Rekreationsort für die Besucher und Aussteller des Forum Design 1980 in Linz entworfen.
Der Löcker Verlag plant nun eine deutsche Ausgabe von Alexanders theoretischem Gesamtwerk.
Konrad Zobel sprach mit Christopher Alexander über seine architektonischen Ideen.
Herr Alexander, das Linz Café, das Sie als Beitrag für das Forum Design in Linz im vergangenen Jahr entworfen haben, sollte Ihrer Aussage nach einfach, gewöhnlich und bequem sein und das sind ja überhaupt Grundprinzipien Ihres Gestaltens.
Welche Überlegungen haben Sie zu diesem Konzept geführt?
In den letzten 40, 50 Jahren haben wir angefangen, in einer Art zu bauen, dass das ganz weit weg vom menschlichen Herz ist.
Alles, was wir jetzt bauen, das ist alles hochtechnisch, ist zur technischen Gesellschaft geeignet, aber was mit dem Gefühl zu tun hat, das ist fast aus den Bauten vollkommen weggegangen.
Und meine ganze Arbeit hat damit zu tun, dass man dieses Element zurückbringt.
Damit arbeiten Sie natürlich gegen den Strom.
In unserer Zivilisation geben ja die sogenannten Sachzwänge den Technokraten immer größere Macht.
Da muss man Ihre Aufgabe, die Sie immerhin schon 20 Jahre lang verfolgen, als sehr schwierig bezeichnen.
Das ist enorm schwierig.
Erstens hat es mit dem Design, also mit der Organisation des Bauers zu tun.
Aber das hat, wie man langsam erfährt, das hat mit dem ganzen Prozess des Bauens zu tun, also mit der Art, wie das Geld behandelt wird, die Art, wie die Konstruktion gebehandelt wird, die Art, wie man
wie die Leuten, die den Bau verwenden werden, wie die hineinkommen, ob die drinnen sind oder ob die draußen sind vom Prozess.
Das hat noch tiefer mit kosmologischen Fragen zu tun und das könnte auch wieder komisch scheinen, aber
Wenn man ganz, ganz weit hineinkommt, erfährt man, dass die Konzepten, die wir des Universums haben, die erlauben uns nicht, dass man einen einzigen Sessel frisch vom Herz gestalten kann.
dass die ganze Arbeit des Designs und die ganze Arbeit der Architektur und des Bauens sich verändern kann, in der Richtung, wo das Herz wirklich wieder am Zentrum liegt, da muss man ganz tiefe kosmologische Fragen, die Natur des Raumes, die Natur der Ordnung, diese Fragen muss man vollkommen wiederverstehen.
Pragmatisch ausgedrückt werden sie also zum Beispiel mehr Mitsprache der künftigen Benützer der Architektur.
Von der Planung angefangen soll der Bewohner miteinbezogen sein, wobei sie sagen, dass jeder Laie eigentlich in der Lage wäre, auch ohne den professionellen Experten seine Umwelt richtig zu gestalten.
Und sie selbst betrachten ihre Bücher nur als Ratgeber, in welchen sie gewisse Grundregeln vermitteln.
Und es ist auch eine Tatsache, dass wenn die Laien, sogenannte Laien, mit diesen Regeln arbeiten, können sie Bauten gestalten, die ähnliche Gefühle haben wie die Bauart der traditionellen Gesellschaft.
Also das ganze Konzept, das wir in unserer Zeit haben, dass nur ein professioneller Architekt
ein Bau gestalten kann, ist ein vollkommener Unsinn und eigentlich ganz unrichtig.
Und das ist wie ein Fetzen über den Kopf der Gesellschaft hingelegt.
Das ist keine so kindliche Fantasie, das sehr nett wäre, aber leider vom industriellen oder vom ökonomischen Standpunkt unmöglich.
Das ist eigentlich ganz, ganz möglich.
Und diese ganze Arbeit, die ich da vorbereite, möchte zeigen, nicht nur, wie das in die Bauten hineinkommt, wie das in die Gesellschaft hineinkommt, aber genau diese schweren Fragen.
Wie kann man das an die Industrie anpassen?
Wie kann man das an die moderne Gesellschaft anpassen?
Das ist die Hochfrage.
Ich meine, das wäre ganz blöd, wenn das nur sozusagen nett wäre, aber unmöglich.
Der springende Punkt ist, dass das
ganz möglich ist und man muss das zeigen, vorbereiten und vorsetzen, dass jeder das verstehen kann und dann wird die Gesellschaft sich in dieser Richtung verändern.
Ein Interview mit dem Architekten Christopher Alexander und nun jetzt die Schlussmeldungen.
USA.
Die wiederverwendbare Raumfähre Columbia soll in etwa einer halben Stunde im Kennedy Raumfahrtzentrum auf Cap Canaveral gestartet werden.
Der Countdown verläuft normal, die Wetterbedingungen werden von der NASA als ausgezeichnet bewertet.
Dazu ein Hinweis, der ORF überträgt in Österreich 3 und in FS1.
Österreich.
In Wien sind die sozialstatistischen Daten 1980 veröffentlicht worden.
Sie geben wichtige Aufschlüsse zur Frage, wie die Menschen in Österreich leben.
Laut Volkszählung leben in Österreich derzeit 7.559.000 Personen.
Die Bevölkerungszahl steigt, ebenso die Lebenserwartung.
48% aller Männer und 43% aller Frauen sind verheiratet.
Weitere Details, zwei Drittel der Befragten beurteilen ihren Gesundheitszustand positiv.
Immer mehr Frauen rauchen.
Die Wohnqualität steigt, allerdings klagen 20 Prozent über Lärmbelästigung.
Bezeichnend für die Wohlstandsgesellschaft, jeder Österreicher produziert Jahr für Jahr mehr als 200 Kilogramm Müll.
In Wien wurde der AKH-Prozess fortgesetzt.
Es zeichnet sich deutlich ab, dass der Prozess offensichtlich in die Endphase getreten ist.
Heute wurden vor allem Zeugenprotokolle, Polizeierhebungen, Firmenkorrespondenz und Bankauszüge verlesen.
Die Prädoyers könnten bereits am kommenden Dienstag beginnen.
Österreich-USA.
Der seit Anfang September abgängige vor Adelberger ÖVP-Landtagsabgeordnete Renner ist nach einer Mitteilung der Interpol am 29.
Oktober in Washington gesehen worden.
Das waren die Meldungen und nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Flachland örtlich noch hochnebelartige Bewölkung, sonst sonnig.
Nachmittagstemperaturen 12 bis 19 Grad.
Ja, das, meine Damen und Herren, war das heutige Mittagjournal.
Interview: Leiter der Hörfunk-Musikabteilung der ORF Gottfried Kraus und zukünftiger Chefdirigent des ORF-Symphonieorchesters Lothar Zagrosek
, Einblendung: Musik
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Kraus, Gottfried [Interviewte/r]
, Zagrosek, Lothar [Interviewte/r]
Datum:
1981.11.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten