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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine recht angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Zum Mittagsschonal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
In diesem Augenblick beginnt in der Wiener Polizeidirektion eine Pressekonferenz zum Fall des gestern erschossen aufgefundenen Polizisten in der französischen Handelsmission in Wien.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, so kann man jetzt schon sagen, war es Selbstmord und kein Terroranschlag.
Fast schon fixer Programmpunkt im Dienstag-Mittag-Journal die Sitzung des Ministerrates.
Genauer gesagt antworten Kreis Giesow Journalistenfragen.
Näheres zu den behandelten Themen dann im Verlauf der Sendung.
Zentrales Thema der heutigen Parlamentsdebatte sind Änderungen des Volksbegehrens und Volksabstimmungsgesetzes.
Daran dürfte sich eine Debatte über das von der ÖVP eingeleitete Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum bei der UNO-City anschließen.
Am 1.
September wird die FÖÖS das AKH übernehmen.
Finanzstaatrat Meier meldet sich dazu heute in einer Pressekonferenz noch einmal zu Wort.
Eine Studie zum Freizeitverhalten in der Zeit bis zum Jahr 1990 zeigt, angesichts von mehr Freizeit ist ein verstärkter Trend zu höherem Stellenwert des Wohnens zu erwarten.
Unsere geplanten Korrespondentenberichte aus dem Ausland.
Aus Großbritannien informieren wir Sie über die Position Londons zur Falkland-Krise.
In der britischen Öffentlichkeit rechnet man damit, dass die englische Flotte im Südatlantik in den nächsten 48 Stunden zu ihrem großen Schlag ausholen wird.
An eine friedliche Lösung des Konflikts glaubt man auch in Argentinien nicht mehr.
Die westdeutsche Regierungsumbildung ist praktisch vollzogen, vier Minister wechseln, dazu ein Bericht aus Bonn.
In den USA beginnen heute der Prozess gegen den Kennedys sowie der Prozess gegen den Reagan-Attentäter, und zwar gegen Schierhahn und Hindley, zwei parallel laufende Prozesse, die in den USA für Aufsehen sorgen.
Die Themen der Kulturredaktion heute im Mittagsschonal Georgios Trailer trennt sich von der Mailänder Skala und dann bringen wir noch ein Interview mit Marilyn Ferguson, der Autorin der sanften Verschwörung.
Zunächst aber, wie immer, die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Helmut Koller und gelesen werden die Meldungen von Wolfgang Riemerschmidt.
Großbritannien, Argentinien, USA.
Sowohl das Verteidigungsministerium in London als auch die Führung in Buenos Aires haben einen jüngsten Bericht der britischen Zeitung Times dementiert, wonach, ähnlich wie am vergangenen Sonntag in Südgeorgien, eine britische Vorauseinheit auf den Falkland-Inseln gelandet sei.
Premierministerin Thatcher und der britische Flottenkommandant, Konteradmiral Woodward, ließen zuletzt allerdings keinen Zweifel an der sofortigen Einsatzbereitschaft der britischen Marineeinheiten.
Frau Thatcher räumte aber ein, sie sei zu einem Rückzug der Flotte bereit, sollte Argentinien die Falkland-Inseln räumen.
In Washington wird heute die von Argentinien beantragte Sondersitzung der OAS, der Organisation amerikanischer Staaten, fortgesetzt.
Der argentinische Außenminister Costa Mendes hatte bereits gestern Abend die Beendigung militärischer Aktionen im Südatlantik verlangt, jedoch darauf verzichtet, Strafmaßnahmen gegen Großbritannien wegen der Landeoperation in Südgeorgien zu fordern.
Der amerikanische Außenminister Haig bot neuerlich Vermittlerdienste für eine friedliche Regelung des Falkland-Konfliktes an.
Österreich.
Vor etwa einer Stunde begann im Parlament die erste von insgesamt drei Plenarsitzungen, von denen zwei morgen abgehalten werden.
Die heutige Sitzung wurde mit einer Fragestunde eingeleitet.
Auf der Tagesordnung stehen Änderungen des Volksbegehrens und des Volksabstimmungsgesetzes, des Bundesforstgesetzes sowie Berichter des Finanzministers.
Der thailändische Ministerpräsident Prem beendet am Nachmittag seinen dreitägigen offiziellen Besuch in Österreich und reist nach London weiter.
Prem war unter anderem von Bundespräsident Kirchschläger und Bundeskanzler Kreisky zu einem Meinungsaustausch über wirtschaftliche und weltpolitische Fragen empfangen worden.
Am Vormittag führte Prem noch Gespräche mit Vertretern der Bundeswirtschaftskammer und wohnte einer Aufführung der spanischen Reitschule bei.
Bei einem Abendessen gestern im Bundeskanzleramt wurde von österreichischer und thailändischer Seite der Wunsch nach einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet ausgedrückt und betont, sowohl Wien als auch Bangkok würden alle Möglichkeiten nützen, um für den Frieden in der Welt zu arbeiten.
Israel.
Ministerpräsident Begin hat schwere Drohungen gegen die Palästinenser und gegen Syrien gerichtet.
In einem Interview für den Israelischen Rundfunk erklärte Begin, sollten die Palästinenser den Norden Israels angreifen, so müssten sie mit der Zerstörung aller ihrer militärischen Anlagen im Libanon rechnen.
Ferner warnte der Ministerpräsident die syrische Regierung vor Raketenangriffen von libanesischem Gebiet aus.
Er kündigte an, in einem solchen Fall würde Israel die syrischen Raketenstellungen vernichten.
Libanon.
Die Welle der Terrorakte in Beirut dauert an.
Gestern Abend wurde ein französischer UNO-Soldat von unbekannten Tätern angeschossen und schwer verletzt.
Etwa zur gleichen Zeit erschoss ein Mordkommando in der libanesischen Hauptstadt den Moslemführer Sheikh Asaf.
Der Geistliche wurde von 15 Kugeln getroffen.
Er war Vorsitzender des Rates der Union der Islamischen Vereinigungen im Libanon.
Italien.
In Mailand sind heute früh ein Bankier und sein Chauffeur bei einem Schussattentat verletzt worden.
Einer der Täter wurde von den Sicherheitsbeamten des Geldinstitutes erschossen.
Nach Darstellung der Polizei hatte der Bankdirektor sein Wohnhaus verlassen, als zwei Motorradfahrer aus Pistolen das Feuer eröffneten.
Der Bankdirektor erlitt nur leichte Verletzungen.
Sein Chauffeur schwebt nach einem Bauchschuss in Lebensgefahr.
Der zweite Attentäter konnte entkommen.
Bei einem Attentat in Neapel sind der christlich-demokratische Regionalpolitiker Raffaele Del Colliano und sein Chauffeur ermordet worden.
Der Anschlag wurde von drei Terroristen verübt.
Der Politiker und sein Chauffeur starben in ihrem Wagen.
13 Monate nach dem von ihm verübten Attentat auf Präsident Reagan muss sich der 26-jährige John Hinckley von heute an vor einem Gericht in Washington verantworten.
Das Verfahren, das unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt wird, beginnt zunächst mit der Auswahl der zwölf Geschworenen.
Hinckleys Verteidiger wollen auf Unzurechnungsfähigkeit ihres Mandanten während der Tatzeit plädieren.
Der Prozess ist für etwa vier Wochen anberaumt.
Österreich.
Weiterhin ungeklärt ist der Tod des 22-jährigen Wiener Polizisten Peter Siegel.
Er war gestern Nachmittag in einem Lift in der Handelsabteilung der französischen Botschaft in der Reisener Straße 50 in Wien Landstraße von einer Frau mit einem Kopfschuss schwer verletzt aufgefunden worden.
Wenige Stunden nach seiner Einlieferung in das allgemeine Krankenhaus ist der Beamte gestorben.
Nachdem man zunächst angenommen hatte, der Polizist sei bei einem neuerlichen Attentat auf eine französische Einrichtung in Wien getötet worden, kam man im Zuge der Erhebungen aber zu dem Schluss, es könnte eher ein Selbstmord oder ein Unfall vorliegen.
Kriminalbeamte entdeckten in dem Lift eine Patronenhülse und ein stark deformiertes Projektil, die beide aus der Dienstpistole des Beamten stammen dürfen.
Aus der Pistole fehlte ein Schuss.
Ballistische Tests sollen noch heute den Vorfall klären helfen.
Der Streit zwischen der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen und der ehemaligen Bundesvorsitzenden Elisabeth Schmitz geht weiter.
Der Rechtsanwalt der Organisation, Wille, teilte heute mit,
Schmitz habe den Prozess verloren, mit dem sie ihren Ausschluss aus dem Verein bekämpfen wollte.
Solange Schmitz den von ihr angestrengten Prozess im Instanzenzug nicht gewonnen habe, bleibe der Ausschluss aufrecht.
Elisabeth Schmitz hatte demgegenüber am Sonntag in einer Presseaussendung mitgeteilt, das Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen habe ihr Recht gegeben, dass sie als Bundesvorsitzende nicht durch einen Beschluss des Vorstandes ausgeschlossen werden könnte.
Der weitere Ausbau von Wasserkraftwerken, intensivere Forschung zur Erschließung neuer Energiequellen und verstärkte Information über die sinnvolle Anwendung von Strom halten die Österreicher für die wichtigsten Aufgaben der heimischen Elektrizitätswirtschaft.
Das geht aus einer wissenschaftlichen Studie hervor, die im Auftrag des E-Werke-Verbandes von den Meinungsforschungsinstituten FESL und GfK durchgeführt wurde.
Aufgrund der Analysen der Befragungsaktion halten 59 Prozent der Österreicher eine mögliche Stromverknappung für ein ernstes Problem.
62 Prozent sind für den Ausbau von Wasserkraftwerken eingetreten.
Der Arbe macht die Autofahrer heute in einer Presseaussendung darauf aufmerksam, dass die Verwendungsfrist für Spike-Reifen am kommenden Freitag endet.
Spike-Reifen dürfen ab 1.
Mai weder in Österreich noch in den übrigen europäischen Ländern benutzt werden.
Südkorea.
Bei einem achtstündigen Amoklauf durch mehrere Dörfer hat ein betrunkener südkoreanischer Polizist mindestens 62 Menschen getötet und 20 verletzt.
Der 27-jährige Mann verübte heute früh Selbstmord, indem er eine Handgranate zündete.
Dabei wurden auch sieben andere Menschen getötet.
Nach Darstellung der Behörden hatte sich der Polizist wegen eines Streites mit seiner Freundin betrunken, aus einem Waffenlager der Regierung zwei Karabiner und sieben Handgranaten entwendet und war dann, wild um sich schießend, durch die Ortschaften gestürmt.
Die Wetterlage Die Kaltfront eines über den Karpaten liegenden Tiefs hat den Alpenraum überquert.
Bis morgen wird unser Land unter schwachen Zwischenhocheinfluss gelangen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Vielfach schon aufgelockert bewölkt, nur noch lokal Schauer.
Lebhafter Nordwestwind.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 15 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 1 bis plus 5 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Meist aufgelockert bewölkt, zum Teil auch heiter.
Am Alpennordrand vereinzelt Schauer.
Mäßiger bis lebhafter Nordwestwind.
Tageshöchsttemperaturen 12 bis 18 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Donnerstag, zeitweise Regenschauer, Temperaturrückgang.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 7 Grad, Nordwind 20 Kilometer in der Stunde mit Spitzen bis 60 Kilometer.
Eisenstadt wolkig, 8 Grad, Nordwind 45 Kilometer mit Spitzen bis 65 Kilometer.
Linz, heiter, 9°, Nord 35.
Salzburg, stark bewölkt, 9°, Nord 25.
Innsbruck, stark bewölkt, leichter Regenschauer, 6°, Nordost 10 km.
Bregenz, stark bewölkt, 9°, Nord 10.
Graz, bedeckt Schneeschauer, 1°, Nordost 30 km.
Und Klagenfurt, wolkig, leichter Regenschauer, 9°, Ostwind, 20 km in der Stunde.
Zwölf Uhr und zwölf Minuten ist es nun.
Einem Selbstmord, nicht einem, wie ursprünglich angenommen, einem Terroranschlag dürfte der 22-jährige Wiener Polizist Peter Siegl gestern in der französischen Handelsmission in Wien zum Opfer gefallen sein.
Siegl war gestern Nachmittag in einem Lift in der Handelsabteilung der Französischen Botschaft in der Reisener Straße in Wien von einer Frau mit einem Kopfschuss schwer verletzt aufgefunden worden.
Wenige Stunden nach seiner Einlieferung ist der Beamte gestorben.
Über die aktuellen Ermittlungen des Falls, derzeit gibt es eine Pressekonferenz der Wiener Polizeidirektion, hoffe ich nun Näheres von Josef Brokkal zu erfahren.
Ich melde mich hier aus dem Hof der Wiener Polizeidirektion.
In wenigen Minuten wird hier eine Pressekonferenz stattfinden.
Erste Informationen gab es für uns jetzt schon vorweg wegen der Aktualität.
Herr Hofrat Graf, Sie sind der Chefarzt der Wiener Polizei.
Sie haben an der Leichenöffnung des jungen Beamten, der gestern schwer verletzt im Gebäude der französischen Handelsmission aufgefunden wurde, teilgenommen.
Es gab erste Vermutungen, wonach der Beamte Selbstmord begangen haben könnte.
Hat die Obduktion diese Vermutungen bestätigt?
Ja, die Obduktion hat bestätigt.
Es war ein angesetzter Schuss, unmittelbar an der Haut, übereinstimmende Pulver- und Gasspuren dem Revolver entsprechend, der Pistole entsprechend.
Auch der Schusskanal ist so, dass es wahrscheinlich ist... Der Schusskanal ist so, dass... also die Einschussstelle ist vor dem rechten Ohr, die Ausschussstelle ist vor dem linken Ohr, eine Spur nach oben gerichtet in der Horizontale, also über die Horizontale hinaus mit etwa 20 Grad.
Das spricht sehr dafür, dass es ein Selbstmord war.
Herr Hofrat Liebhardt, Sie haben hier die Untersuchungen geleitet seit gestern Nachmittag.
Ich hatte heute Vormittag Gelegenheit, mit dem Gerichtsmedizinischen Institut zu sprechen.
Dort war man derselben Ansicht wie der Chefarzt der Wiener Polizei, sagte allerdings, es gebe noch eine ganz, ganz kleine Chance, dass das Ganze so abgelaufen sein könnte.
Mehrere Männer hätten den Polizisten festgehalten, einer ihm dann die Waffe an die Schläfe gesetzt.
Was sagen Sie als Kriminalist zu diesem Rest?
Sie kennen meine Ansichten und nicht nur meine Ansichten, sondern die der Behörden überhaupt.
Wir sind an Tatsachen gebunden.
Die Tatsachen an Ort und Stelle haben jedenfalls folgendes Bild ergeben.
Es ist bis jetzt niemand gefunden worden, der auch nur den geringsten Hinweis hätte geben können, dass ein fremder Täter am Werk war.
Es gibt auch keinerlei Anzeichen eines Kampfes oder einer gewaltsamen Entfernung des Beamten von seinem vorgesehenen Standpunkt vor diesem Vorfall.
Nun haben Sie seit gestern Abend auch begonnen, eben der Selbstmordvariante folgend im Freundeskreis des Beamten zu fragen, ob es Anzeichen für eine Depression gegeben habe.
Haben Sie hier Ermittlungsergebnisse, die die Version des Selbstmordes zusätzlich erhärten?
Sie haben gestern schon diese Frage gestellt, wie wir natürlich vorgehen werden.
Es ist richtig, dass wir zuerst die Vorgesetzten, die Familie kontaktiert haben und wir wissen jetzt, dass die Selbstmordversion aufgrund bestimmter Umstände, die in der Privatsphäre des Beamten liegen, erhärtet werden konnte.
Und nun zur innenpolitischen Situation im Mittagsschanal.
Ein Thema dominierte heute neuerlich das Pressegespräch nach der wöchentlichen Sitzung der Regierung.
Wird Bundeskanzler Kreisky, wie zu erwarten ist, neuerlich kandidieren bzw.
wird, wie es der stellvertretende Parteivorsitzende Blecher am Sonntag in der Fernsehpressestunde ankündigte, noch vor den nächsten Wahlen, etwa Anfang 1983,
eine Festlegung der SPÖ auf einen Kreisky-Nachfolger geben, wann immer auch dieser Nachfolger tatsächlich seine Funktionen übernehmen würde.
Wir schalten nun ins Bundeskanzleramt zu Johannes Fischer.
Das derzeit aktuellste Rätselspiel der heimischen Innenpolitik, bleibt er oder geht er, ging also auch heute nach dem Ministerrat weiter.
Der Kanzler, sichtlich in ausgezeichneter körperlicher Verfassung, trug dabei einiges zur neuerlichen Verwirrung bei.
Schien seit der vorigen Woche klar zu sein, dass Bruno Kreisky noch am kommenden Donnerstag seine Parteifreunde und am 1.
Mai seine Wähler über seine praktisch feststehende Wiederkandidatur informieren werde, ließ der Kanzler heute den Termin jedenfalls wieder offen.
zu wenig Zeit, sagte er, um sich von seinen Ärzten untersuchen zu lassen, jedenfalls nicht in dieser Woche.
Er habe sich selbst nie auf den 1.
Mai, sondern nur auf Anfang Mai für seine Entscheidung festgelegt und überhaupt steht diese noch gar nicht so fest, wie allerorten schon geglaubt werde.
Selbstverständlich nahm der Kanzler aber trotzdem schon recht deutlich zur jüngst aufgeflammten Nachfolgediskussionsstellung, insbesondere zu der Frage, ob bei seiner Wiederkandidatur der Nachfolger bereits feststehen solle oder nicht.
Eine solche Möglichkeit, nämlich, dass der Nachfolger bereits feststehen solle, hatte SPÖ-Parteivorsitz Stellvertreter Blecher am Sonntag vorgeschlagen, um heute prompt vom Kanzler zurechtgewiesen zu werden.
Nachdem ich also die Logik in der Politik auffasse, so hätte es wenig Sinn,
zu kandidieren, wenn schon Einigkeit über den Stellvertreter vorliegt.
Das ist ja alles eine Sache, die gar nicht konstitutionell in der Partei, in der ich bin, möglich ist.
Die kann ja nur immer jeweils für den Augenblick einen Funktionär wählen und bestimmen.
Das muss also ein Missverständnis sein.
Das hätte ja dann wenig Sinn.
Und ich glaube, es kann sich nur die Frage stellen, wird der Parteivorsitzende und Bundeskanzler weiter zur Verfügung stehen.
Ich verstehe noch die Frage,
Für wie lange Zeit kann man mit ihm rechnen?
Da sage ich Ihnen neuerdings ganz klar, rechnen kann man mit mir im Prinzip für die Legislaturperiode, aber im letzten Drittel wird man sich, da bin ich 75, wird man sich doch Klarheit darüber verschaffen müssen, was die Partei vorschlägt.
Da werden dann die Entscheidungen fallen und fällig sein.
Das geht ja gar nicht konstitutionell in der Partei.
Sondern diese Funktionen werden gewählt und der, der gewählt ist, ist es.
Und wenn ein anderer gewählt werden soll, dann wird der gewählt.
Aber anders geht es sicher nicht.
Herr Bundeskanzler, auch rein hypothetisch, sollte die Partei Sie drängen, einen Nachfolger zu nennen, wäre das für Sie ein Grund, nicht zu kandidieren?
Die Partei drängt mich sicher nicht, einen Nachfolger zu nennen.
Das ist ja auch ganz unlogisch, denn der Nachfolger wird gewählt in den Parteigremien, wenn diese Wahl ansteht.
Vorher nicht, das ist ein Irrtum.
Und wenn er das gesagt hat, hat er sich geirrt.
Blecher habe sich also geirrt.
Wenn Kreisky kandidiert, was aber, wie gesagt, noch immer nicht ganz klar feststeht, dann wird es keinen dezidierten Nachfolger für Kreisky geben.
Erst im zweiten Drittel oder im letzten Drittel einer Legislaturperiode werde man darüber reden können.
Im Sachbereich gab es zwei Festlegungen von Kanzler Kreisky.
Heute er unterstützte den Plan von Finanzminister Herbert Salcher, eine Steueramnestie zu erlassen, weil, so der Kanzler wörtlich, das Schweizer Beispiel große Erfolge gebracht habe.
Und er sei für eine von SPÖ-Club-Chef Heinz Fischer vorgeschlagene Verschärfung der Waffenexportgesetzgebung.
Das war's vom Ministerrat und damit zurück zum Studio.
Danke, Johannes Fischer, für diese Informationen aus dem Pressefoyer nach dem Ministerrat.
Vom Bundeskanzleramt nun hinüber ins Parlament.
Der Nationalrat tritt heute und morgen zu insgesamt drei Plenarsitzungen zusammen.
Sie dienen eher der Aufarbeitung liegen gebliebener Routinematerien als der Erörterung spektakulärer Reformen.
Heute etwa stehen Änderungen des Sportförderungsgesetzes und des Ausfuhrfinanzierungsgesetzes auf der Tagesordnung.
Angeführt wird diese Tagesordnung von Änderungen des Volksbegehrens und des Volksabstimmungsgesetzes, also zwei Fragen, denen angesichts des von der ÖVP eingeleiteten Volksbegehrens gegen das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City erhöhte Aktualität zukommt.
Zu einem ersten Bericht nun zu Hans Langsteiner ins Hohe Haus.
Das für die zweite Maiwoche angesetzte ÖVP-Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum bei der Wiener Unocity wirft also heute neuerlich seine Schatten auf das parlamentarische Geschehen voraus.
Etwa einen Monat nach einer dringlichen ÖVP-Anfrage zu diesem Thema scheint die Volkspartei heute neuerlich entschlossen, eine Konferenzzentrumsdebatte vom Zaun zu brechen.
Diesmal eine unter grundsätzlichen Demokratieaspekten.
Anlässe für diese soeben begonnene Diskussion
sind Änderungen des Volksbegehrens und des Volksabstimmungsgesetzes, die ohne die bevorstehende ÖVP-Aktion vermutlich kaum zu größeren Diskussionsehren gekommen wären.
Denn anders als bei der letzten Volksbegehrensgesetznovelle, die immerhin eine Halbierung der bis dahin für die parlamentarische Hürde erforderlichen 200.000 Stimmen gebracht hatte, enthält die heute erörterte Novelle vorwiegend Administratives.
So werden die bis dahin nur sehr vage geregelten Öffnungszeiten der Eintragungslokale jetzt gesetzlich genau fixiert.
Die Zahl dieser Lokale soll sich nach Zahl und Dichte der jeweiligen Bevölkerung richten, während dies bis jetzt im Wesentlichen Sache des zuständigen Bürgermeisters war.
Und der Verwaltungskram wird den Volksbegehrensinitiatoren in Zukunft vom Innenministerium abgenommen werden.
Freilich gegen eine Pauschaldebühr von 50.000 Schilling.
Die ÖVP wird in einem Abänderungsantrag überdies die Beiziehung von Zeugen im Eintragungslokal verlangen.
Ein Wunsch, den die Regierungspartei im Ausschuss bereits abgelehnt hat.
Die Debatte darüber hat wie gesagt vor wenigen Minuten begonnen, im Anschluss an eine Fragestunde, in der Finanzminister Herbert Salcher die Besteuerung von Überstunden für diese Gesetzgebungsperiode dezidiert ausgeschlossen und das voraussichtliche haarige Brutto-Budget-Defizit mit 64 Milliarden Schilling beziffert hatte.
Das wär's fürs Erste aus dem Parlament und damit zurück zum Mittagschanal.
Es informierte sie Hans Langsteiner.
Und nun zur kommenden Ehe Föst-AKH.
Die Föst wird voraussichtlich am 1.
September das Wiener AKH übernehmen.
Um die Verträge der Föst ist in den letzten Tagen ein Tauziehen zwischen den politischen Parteien entstanden.
So hat etwa Wiens ÖVP-Vizebürgermeister Erhard Bussek, die seiner Ansicht nach in den Verträgen enthaltenen zu geringe Kontrolle und zu große Zugriffsmöglichkeit des Stahlgiganten kritisiert.
Die Verträge mit der Voest sind Ende der Vorwoche vom Wiener Finanzstaatrat Meier, dem Gemeinderat, vorgestellt worden.
Meier erklärte dabei, dass die Voest das AKH im Auftrag von Bund und Gemeinde Wien treuhändig übernimmt und bis zum Jahr 1989 mit Kosten von 25 Milliarden Schilling fertigstellen wird.
Meier meldete sich heute noch einmal in einer Pressekonferenz dazu zu Wort.
Es berichtet Irmgard Baier und Eva Klimek.
Meine Damen und Herren, gestern hatte der Wiener ÖVP-Vizebürgermeister Busseck den Vertrag scharf kritisiert, den Bund und Gemeinde Wien mit der VÖST zum Weiterbau des AKH abschließen werden.
Der Wiener Finanzstadtrat Meier von der SPÖ stellte sich heute voll und ganz hinter diese Abmachungen mit der VÖST.
Die ÖVP hatte vor allem bemängelt, dass es zu wenig Kontrollmöglichkeiten über die Tätigkeit der Föst geben werde.
Stadtrat Mayer heute dazu, die begleitende Kontrolle und auch das Kontrollrecht des Rechnungshofes bleiben erhalten.
Die von der ÖVP kritisierte Prämie, die die Föst erhalten soll, wenn sie den Bau früher als geplant fertigstellt, ist laut Stadtrat Mayer noch gar nicht fix.
Es ist weder eine Prämie jetzt vertraglich festgelegt, noch ein Penale, sondern die FÖEST übernimmt nach dem bisherigen Termin- und Kostenplan die Fertigstellung.
Sie hat im Einvernehmen mit Bund und Wien einen neuen Plan zu erarbeiten und erst wenn sie den erarbeitet hat und den vorlegt und nach dem baut, wird über Penale bzw.
über eine Gratifikation entschieden werden.
Auf die Frage, ob die begleitende Kontrolle den Baufortschritt beim AKH zuletzt verzögert habe, antwortete Stadtrat Mayer so.
Ich kann die Feststellung treffen, dass im Jahr 1981 ein Betrag von rund 600 Millionen Schilling, der budgetmäßig vorgesehen war, nicht auf der Baustelle verbraucht wurde.
Das ist natürlich deswegen nicht angenehm, weil wir ja mit dem AKH sehr rasch fertig werden wollen, schon um die Erhaltungskosten des alten allgemeinen Krankenhauses uns ersparen zu können.
Und daher müssen die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden.
Jörg Kandutsch steht in der Öffentlichkeit als Garant für Sauberkeit und Korrektheit beim Neubau des AKH.
Wie stehen Sie zu einem möglichen Ausscheiden Kandutschs?
Ich würde es sehr bedauern, wenn uns die energische und zielbewusste Person des ehemaligen Präsidenten des Rechnungshofes nicht zur Verfügung stehen würde.
Und meine Arbeit wird sich dahingehend richten, ihn zu bewegen, weiterhin tätig zu sein.
Aus der Akte der Gesellschaft, die für den Bau des AKH zuständig ist und die die Fest jetzt als Alleineigentümer übernehmen wird, ist zu hören, dass Präsident Kandutsch vorhat, seine Funktion in der begleitenden Kontrolle aufzugeben.
Wann das sein wird, stehe ich aber noch nicht fest.
Vorigen Freitag hätte eine Aufsichtsratssitzung in der AKP stattfinden sollen, bei der auch Präsident Kandutsch offiziell über den VÖST-Vertrag informiert worden wäre.
Die Sitzung wurde, wie aus der AKP bekannt wurde, aber abgesagt.
Das war Irmgard Beyer.
Die Diskussion um den WBO-geschädigten burgenländischen ÖVP-Obmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Sauerzopf, der nun doch bleiben wird, ist Inhalt der nun folgenden Inlandspresseschau, zusammengestellt von Markus Sommersacher.
Unter der Überschrift, er geht nicht, heißt es im Kurier zur gestrigen Entscheidung des burgenländischen ÖVP-Obmanns Sauerzopf in seinen Funktionen zu bleiben.
Dies ist also das vorläufig letzte Kapitel im langen, schweren Leiden des burgenländischen ÖVP-Obmannes Franz Sauerzopf.
Er geht nicht.
Er geht nicht, so wie sie alle nicht gehen, diese Politiker, die den Begriff politische Verantwortung so auslegen, wie es ihnen passt.
Heißt es im Kurier.
Die Presse sieht die Entscheidung Sauerzopfs vor allem mit Rückwirkungen auf ÖVP-Parteiobmann Mock, wenn sie schreibt.
Alois Mock hat trotz eines zweistündigen Gesprächs sein burgenländisches Sorgenkind Ferry Sauerzopf also nicht zum Rücktritt bewegen können.
Nachher hieß es, Mock habe das auch gar nicht so konkret gewünscht, er habe nur Sauerzopfs Verteidigung anhören wollen.
Vor Tische freilich las man's anders.
Seit Tagen haben hohe und höchste ÖVP-Funktionäre unwidersprochen von der Notwendigkeit des Sauerzopf-Rücktritts geredet, ohne dass Mock dem Einhalt geboten hätte.
Der Parteichef weiß wohl selbst am besten, dass er in der Kraftprobe mit dem burgenländischen Fußvolk, das weiter zu Sauerzopp fällt, offenbar den kürzeren gezogen hat.
Eine bittere Lehre.
Nicht nur für Mock, sondern auch für seine Wahlkampfstrategen, die den ÖVP-Chef 1983 gern als entscheidungsfreudige und durchschlagskräftigere Alternative zu Bruno Kreisky verkaufen wollen, heißt es in der Presse.
Ähnliche Gedanken knüpft Helmut Gries in der sozialistischen Grazer Neuen Zeit an die gestrige Entscheidung Franz Sauerzopfs.
Nach seinem trotzigen Ich-bleibe-von-gestern hat sich Sauerzopf jedenfalls endgültig zum Wahlhelfer der SPÖ profiliert.
Und zwar weniger im Burgenland, dort scheint es mittlerweile schon egal zu sein, wer ÖVP-Landesobmann ist, sondern österreichweit.
Wie will sich denn einer zum Nachfolger, ÖVP-Werbung über Mock, hochjubeln lassen, wenn er zwar über politische Verantwortung sehr klug zu philosophieren weiß, seine Vorstellungen aber in seiner eigenen Partei nicht durchsetzen kann?
Fragt die sozialistische Neuzeit.
Und wie sehr die Entscheidung Sauerzopfs auch ÖVP-intern diskutiert wird, zeigen folgende Ausschnitte aus dem heutigen Leitartikel des ÖVP-Organs Neues Volksblatt.
Dort liest man.
Sauerzopfs Reaktion auf die diversen Meldungen der letzten Monate, Wochen und Tage war annähernd logisch.
Wollte der burgenländische ÖVP-Chef nämlich persönliche Konsequenzen aus der WBO-Affäre gezogen haben, so hätte er dies schon lange vor diesem gestrigen Montag tun können.
Sauerzopf wollte und will nicht.
Wer dabei Bundesparteiobmann Mock etwas anhängen will, vergisst die Spielregeln demokratischer Abläufe.
Wohl haben nicht wenige erwartet, dass Mock nunmehr klare Fronten im Land am Neusiedlersee ziehen werde.
Doch ist die Ansicht des ÖVP-Chefs durchaus zu respektieren, dass es auch eine moralische Verpflichtung für den Parteichef gibt, wonach jeder Funktionär der Partei Anspruch auf Solidarität besitzt, solange er glaubhaft versichern kann, dass er zu Unrecht verdächtigt wird.
und Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt schließt.
Die burgenländische ÖVP, und das darf wohl auch einmal gesagt werden, wird mit oder ohne Sauerzopf einer klaren Wahlniederlage entgegensehen müssen.
Und dass dieser Wählerentscheid bereits in wenigen Monaten fällt, dürfte auch der wahre Grund dafür sein, dass man Sauerzopf seitens der ÖVP-Zentrale nicht schon vorher verabschiedet.
Nach der Inlandspresseschau von Markus Sommersacher ist es nun genau halb eins geworden, 12.30 Uhr.
Das, was uns noch erwartet in der kommenden halben Stunde bis um 13 Uhr an Mittagsschonalthemen, friedliche Lösung des Falkland-Konflikts nicht mehr in Sicht, Regierungsumbildung in Bonn, Prozessbeginn gegen Regenattentäter, Freizeitverhalten bis zum Jahr 1990 und Georgios Trailer trennt sich von der Mailänder Skala.
Nun gleich zum Konflikt um die von Argentinien besetzten Falkland-Inseln.
Wenn gleich sich die Prognosen über den Ausbruch eines Seekriegs im Südatlantik einerseits und die über eine zu erwartende Entschärfung der Lage lange hindurch weitgehend die Waage hielten, so glaubt jetzt kaum jemand mehr an eine Beilegung des Konflikts mit friedlichen Mitteln.
Ein Erfolg der über US-Außenminister Haig laufenden Vermittlungsaktionen ist weiterhin nicht in Sicht.
Nach der Rückeroberung Südgeorgiens durch Großbritannien, einer Insel mehr als tausend Kilometer von den Falkland-Inseln entfernt, hat der nun fast schon vor vier Wochen ausgebrochene Konflikt zwischen Großbritannien und Argentinien ja einen neuen Höhepunkt erreicht.
Die britische Premierministerin Thatcher versuchte jedoch Befürchtungen zu entkräften.
Großbritannien würde im Zuge der Rückeroberung Südgeorgiens nicht mehr nach einer Verhandlungslösung suchen.
Thatcher fügte hinzu, sie wäre bereit, die britische Flotte aus dem Südatlantik zurückzuziehen, wenn auch Argentinien seine Streitkräfte von den Falklandinseln abziehe.
Doch ernsthaft scheint die Chance auf Entschärfung des Konflikts nicht mehr realistisch zu sein, so sieht es auch Hans Heinz Schlenker in London.
Londons Verteidigungsministerium dementierte heute Morgen die Times.
Auf den Falklandinseln ist noch keine Aufklärungsgruppe der Special Boat Squadron, der Eliteeinheit der britischen Marineinfanteristen, gelandet, die auch die Landung auf Südgeorgien vorbereitete.
Die Times hatte Entsprechendes in großer Aufmachung heute Morgen gemeldet.
Trotzdem sind die Erwartungen in der britischen Hauptstadt hoch, dass die britische Faltlandflotte schon in den nächsten 48 Stunden den schweren Schlag ausführt, von dem der Flottenkommandant der Faltlandflotte nach der appetitanregenden Rückeroberung Südgeorgiens sprach.
Niemand anderer als Margaret Thatcher selbst schürte diese Erwartungen.
Dadurch, dass sie gestern Nachmittag im Unterhaus und gestern Abend in einem BBC-Fernsehinterview immer wieder betonte, die Zeit für eine friedliche Lösung der Falkland-Krise ist extrem knapp.
Trotzdem schloss die britische Premierministerin deswegen jedoch keineswegs schon die Möglichkeit eines diplomatischen Erfolges aus.
Aber britische Regierungskreise glauben immer weniger an ihn, nachdem die Rückeroberung Südgeorgiens zunächst einmal zu einer Verhärtung der argentinischen Haltung und zum Stopp der diplomatischen Friedensbemühungen führte.
Noch konnte das, wie gesagt, Margaret Thatchers Hoffnungen nicht völlig ersticken.
Deshalb zeigte sie sich besonders in dem Fernsehinterview gestern Abend durchaus flexibel, obwohl sie gleichzeitig unmissverständlich vor weiteren baldigen britischen Militäraktionen warnte, wenn sich die Argentinier jetzt nicht schnell, das heißt sofort, zu einer radikalen Haltungsänderung entschließen.
Tun Sie das aber, ziehen Sie Ihre Truppen wieder von den Falkland-Inseln zurück, will Margaret Thatcher nicht nur ihre Falkland-Flotte umdrehen, sondern auch in einer ganzen Reihe von Streitfragen flexibel sein.
Bei einer Interimsverwaltung der Inseln etwa, ja selbst beim Flaggenstreit.
Auch den Einschluss der UNO in ein Arrangement über den Rückzug der argentinischen Truppen schließt sie nicht mehr aus.
Die Vereinten Nationen könnten dabei eine friedenssichernde Truppe stellen, die USA die Sicherheit der Inseln garantieren.
Doch wenn Buenos Aires nicht darauf eingeht, braucht Margaret Thatcher weitere Gewalt und zwar schon recht bald.
Erstens, weil sie der argentinischen Militärjunta nach dreiwöchigen, ergebnislosen diplomatischen Bemühungen nicht weiter erlauben will, die Verhandlungen zu verschleppen.
Zweitens, weil sie durch das brutale Winterwetter im Südatlantik dazu gezwungen wird, ihre Faltlangplotte bald einzusetzen, bevor ihren Schlagkraft durch weitere Wetterbedingungen vermindert wurde.
Finanzielle Überlegungen spielen dabei bei der britischen Premierministerin keine Rolle.
Längst gab sie ihrem Verteidigungsminister Nott einen Blankoscheck für den Einsatz der Kriegsmarine.
Er kann so viel ausgeben, wie er als nötig erachtet, selbst wenn vorläufigen Schätzungen nach der Falkland-Konflikt Margaret Thatcher 30 Milliarden Schilling kostet.
Schon wurden davon 8,3 Milliarden Schilling ausgegeben.
Noch behaupten Margaret Thatchers Minister, dass diese Ausgaben nicht ihre Wirtschaftsstrategie ändern oder gar durcheinanderbrachte.
Aber die ursprünglich für diese Woche geplante Veröffentlichung des Verteidigungsweisbuches wurde bereits auf unbestimmte
So viel als London zum Falkland-Konflikt.
Argentinien versucht mittlerweile intensiv, die Mitgliedsstaaten der Organisation amerikanischer Staaten, deren Außenministerin Washington ihre Beratungen fortgesetzt haben, ganz auf seine Seite zu ziehen.
Argentiniens Außenminister Costa Mendes appellierte an die OAS-Partner, Argentinien zu unterstützen, er verzichtete aber darauf, Strafsanktionen gegen Großbritannien zu beantragen.
Argentinien aber bleibt dabei, es beansprucht wie Großbritannien die volle Souveränität über die Falkland-Inseln.
Ein Abgehen von diesem Standpunkt gilt als sehr unwahrscheinlich.
Die Lösung mit militärischen Mitteln scheint daher unabwendbar.
In der Bundesrepublik Deutschland ist die von Bundeskanzler Schmidt schon vor Monaten angekündigte Regierungsumbildung praktisch unter Dach und Fach.
Vier neue Minister nehmen morgen ihre Ernennungsurkunden entgegen.
Neu besetzt werden im sozialliberalen Koalitionskabinett, das ja wochenlang als brüchig gegolten hat, das Finanzministerium, das Sozial- sowie das Familien- und Gesundheitsressort.
Heute wird Bundeskanzler Schmidt seine Fraktion, also die SPD-Fraktion, offiziell darüber informieren, zur westdeutschen Regierungsumbildung nun eine Analyse von Paul Schulmeister.
Nach wochenlangem Hin und Her steht die Kabinettsumbildung fest.
Vier Minister wechseln.
An ihre Stelle treten alte Bekannte.
Neue Zugpferde hat der Bonner Kanzler nicht gefunden.
Wenn er am Nachmittag die SPD-Fraktion offiziell von seiner Kabinettsumbildung informiert, muss er mit Kritik statt Beifall rechnen.
Der 75-jährige Fraktionschef Herbert Wehner, dem nach einer Lungenentzündung von den Ärzten Rekonvaliszenz verschrieben war, sah sich sogar gezwungen, den Krankenstand kurzfristig zu unterbrechen.
Gestern verschaffte er Schmidt Rückendeckung im Fraktionsvorstand.
Heute will er das Revirement gegen den Widerstand murrender Abgeordneter durchboxen.
Dabei geht es um die wichtigste der Neubesetzungen.
Neuer Finanzminister soll der bisherige Chef des Kanzleramtes, Staatssekretär Manfred Lahnstein, werden.
Wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Zusammenhang mit der Parteispendenaffäre ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Lahnstein ebenso wie gegen seinen Amtsvorgänger Matt Höfer und andere Politiker.
Doch die Krönung der bisherigen Bilderbuchkarriere des 44-jährigen Beamten zeigt, für wie unbegründet Bundeskanzler Schmidt den Verdacht der Staatsanwaltschaft hält.
Kritik an der Ernennung Lahnsteins gibt es aus einem anderen Grund.
Er gilt zwar als hervorragender Finanzexperte, doch er ist kein Parlamentarier.
In der SPD-Fraktion ist er nicht verankert.
Es fehlt ihm jede Hausmacht.
Nichts aber braucht der Bonner Finanzminister mehr in diesen Monaten als politische Rückendeckung und Autorität, um die bevorstehenden Budgetbeschlüsse für 1983 durchsetzen zu können.
Sie sind angesichts von Haushaltsmilliardenlöchern äußerst schwierig.
Die Liberalen drängen auf weitere Einsparungen, für die die SPD kaum zu gewinnen ist.
So muss Lahnstein schon heute als politischer Schwachpunkt dieser Kabinettsumbildung gelten.
Sein Vorgänger Matt Höfer, seit Jahren durch Herzrhythmusstörungen zunehmend geplagt, wollte das strapaziöse Ressort nicht weiter leiten.
Er war auch mit den jüngsten beschäftigungspolitischen Forderungen des Münchner SPD-Parteitages, Stichwort Steuererhöhungen und Investitionslenkung, nicht einverstanden und bat den Kanzler um Entlastung.
Schmidt freilich wollte auf seinen Sachverstand im Kabinett nicht ganz verzichten.
So wird Matt Höfer nun Postminister und damit Nachfolger Kurt Gscheidles, der seinerseits aus gesundheitlichen Gründen aus dem Kabinett ausscheidet.
Die nach dem Finanzressort zweitwichtigste Umbesetzung gilt dem Arbeitsministerium, das die gerade jetzt sensible Materie der Renten- und Arbeitslosenversicherung betreut.
Brüskierte Schmidt mit Lahnstein die eigene Fraktion, somit der Entlassung des bisherigen Arbeitsministers Herbert Ehrenberg die Gewerkschaften.
Ehrenberg war seit Wochen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, weil er im Bonner Kabinett für schwere Pannern sorgte mit seinen Vorschlägen für verschärfte Zumutbarkeitsregeln für die Vermittlung von Arbeitslosen sowie mit seiner Forderung nach einer Meldepflicht für offene Stellen.
Dennoch hatten sich die Gewerkschaften nach den Angriffen der FDP auf Ehrenberg hinter ihn gestellt und wurden nun von Schmidt, so heißt es, über die Wahl des Nachfolgers nicht einmal informiert.
Neuer Arbeitsminister wird der 57-jährige Finanzexperte Heinz Westphal, ein altgedienter Parlamentarier.
Die vierte Umbesetzung betrifft schließlich das weitgehend kompetenzlose Ministerium für Jugend, Familie und Gesundheit.
Hier löst die 44-jährige Hamburger Juristin Anke Fuchs die bisherige Familienministerin und Alibi-Frau im Kabinett Antje Huber ab, die in der K-Woche selbst zurückgetreten war, bevor sie der Bonner Kanzler feuern konnte.
Für Schmidt besonders wichtig sind die Umbesetzungen im Kanzleramt.
Mit Hans-Jürgen Wischniewski als Staatsminister und Klaus Bölling als Regierungssprecher holt der Bundeskanzler enge Vertraute auf Posten zurück, die sie schon bis 1979 inne hatten.
Von Bölling erhofft Schmidt, dass er die Bonner Politik werbewirksamer als Kurt Beckert nach außen hin vertritt.
Von Wischniewski, dass die schlecht funktionierende Zusammenarbeit zwischen Kanzleramt und SPD-Zentrale wieder besser wird.
Mit der Ernennung des bisherigen Abteilungsleiters im Auswärtigen Amt, Franz Otto Breutigam, zum Nachfolger Böllings als Leiter der ständigen Vertretung in Ostberlin, macht Schmidt deutlich, dass er in nächster Zeit mit keinen Fortschritten im deutsch-deutschen Verhältnis rechnet, die eine politisch hochkarätige Besetzung dieses Postens nötig machen würde.
Neuer Kanzleramtschef anstelle Lahnsteins und damit politisch verantwortlicher für die Geheimdienste wird Gerhard Kohnow, zuletzt Staatssekretär im Verkehrsministerium.
Drei weitere Staatssekretärsposten werden ebenfalls neu besetzt.
Insgesamt ist es eine kleine Lösung, nicht der als Durchbruch gedachte Neuanfang.
die westdeutsche Regierungsumbildung aus der Sicht Paul Schulmeisters.
Das vor allem in den USA in ihrer Geschichte immer wieder aktualisierte Thema politischer Mord beschäftigt wieder einmal die amerikanische Öffentlichkeit.
Der Anlass zwei parallel laufende Prozesse gegen zwei Politattentäter.
In dem einen heute beginnenden Prozess muss sich Reagan-Attentäter John Hinckley verantworten.
Hinckley hatte am 30.
März des Vorjahres Präsident Reagan durch einen Lungenschuss schwer verletzt.
In dem voraussichtlich einen Monat dauernden Prozess wollen Hinckleys Verteidiger auf Unzurechnungsfähigkeit während der Tatzeit plädieren.
Im zweiten Prozess steht Shirhan Shirhan vor Gericht, jener Mann, der vor knapp 17 Jahren in einem kalifornischen Hotel Robert Kennedy ermordet hat.
Shirhan ist zum Tod verurteilt, die Todesstrafe ist aber da verfassungsmäßig ausgesetzt, in lebenslange Haft umgewandelt.
Jetzt geht es um Begnadigung in diesem Fall.
Klaus Emmerich berichtet aus Washington.
Die Nachrichtensendungen der amerikanischen Medien haben den heute beginnenden Prozess gegen den Regenattentäter hingelegt.
mit dem Kennedy-Attentäter Schierhahn fast ausnahmslos kombiniert.
Politischer Mord beschäftigt die Amerikaner seit jeher.
Geht es bei Schierhahn Schieran um Begnadigung, obwohl er angedroht haben soll, den letzten der Kennedy-Brüder ermorden zu wollen, nämlich Senator Ted Kennedy, hat der jetzt erst beginnende Prozess gegen den Reckenattentäter bereits einen Spezialnamen.
Videoprozess.
Gemeint ist, dass die Geschworenen ihrer Meinung auch anhand mehrerer Bildaufzeichnungen bilden sollen.
Nämlich von den Schüssen auf Recken im März letzten Jahres, von einer Erklärung des Filmstarlets Joddy Forster, der zu imponieren Hinckley angeblich oder tatsächlich das Reckenattentat überhaupt ausführte, und Joddy Forsters prostituierten Film Taxi Driver.
Im Mittelpunkt des Interesses steht aber die Frage der Zurechnungsfähigkeit von John Hinckley Jr.
einen gepflegt wirkenden jungen Mann aus gutbürgerlichem amerikanischem Haus.
Hier kann es zu einem Krieg der Psychiater kommen, denn die Gutachten über Hinckleys Geisteszustand gehen schon jetzt, wie man hören kann, weit auseinander.
Die Anklagebehörde geht davon aus, dass Hinckley für das Reagan-Attentat voll verantwortlich sei und deshalb auch voll zur Rechenschaft gezogen werden müsse.
Da der Prozess im District von Columbia im Regionsdistrict von Washington geführt wird,
wo die tote Strafe abgeschafft ist, droht ihm damit ein Lebenslänglich.
Dreckensattenträter kann aber nach Juristenmeinung genauso gut straffrei ausgehen, wenn sich nämlich jene Psychiatermeinung durchsetzt, dass er geistig krank oder zur Tatzeit verwirrt war, also für seine Taten nicht zur Verantwortung zu ziehen ist.
Man rechnet mit einem längeren und schwierigen Verfahren.
Bis zu seinem Beginn hat es für amerikanische Verhältnisse schon relativ lange gedauert.
Die Untersuchungsbehörden haben einige Verfahrensfehler begangen, die Richter haben mehrere Termine aufgeschoben und die heraufziehende Auseinandersetzung der Psychiater um Hinkels Geisteszustand haben eben vor
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 44 Minuten geworden.
Nächster Programmpunkt im Mittagsschonal, das Thema Freizeit.
Was wird der Mensch im Jahr 1990 mit seiner Freizeit anfangen?
Und wird er auch noch genug Geld für seine Freizeitbeschäftigungen besitzen?
Dieser Frage ging das Schweizer Prognos-Institut für angewandte Wirtschaftsforschung nach.
Die Prognos AG ist auch in Österreich nicht unbekannt.
Sie hat nämlich bereits mehrmals Studien im Auftrag der Bundesregierung verfasst.
Die Resultate über die Erforschung des Freizeitverhaltens sind für viele Wirtschaftszweige Anhaltspunkte für ihre wirtschaftliche Entwicklung.
Und die Vorhersagen, die von der Prognose für die Bundesrepublik Deutschland erarbeitet wurden, treffen, so heißt es, für alle mitteleuropäischen Industriestaaten und damit auch für Österreich zu.
Eine der Hauptaussagen der Untersuchung, der Mensch wird mehr Freizeit als bisher in seinen eigenen vier Wänden verbringen.
Anlässlich einer Pressekonferenz der Aktion Wohnen, einer Interessensgemeinschaft des Wiener und Niederösterreichischen Möbelhandels, sprach Hans-Christian Unger mit Prognos-Geschäftsführer Rudolf Boos.
Bis 1990 wird die durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 36 Stunden sinken.
Das ist die wichtigste Voraussage, auf der die Studie der Prognos über das Freizeitverhalten gegen Ende dieses Jahrzehnts beruht.
Der Mensch wird also mehr Freizeit als heute haben.
Und was wird er damit anfangen?
Rudolf Boß, Geschäftsführer des Schweizer Wirtschaftsforschungsinstituts, ortet für die Zukunft einige grundlegende Änderungen.
Wir haben in unserer Untersuchung auch festgestellt, dass es eindeutig stagnierende Bereiche gibt im Freizeitverhalten.
Welche sind das?
Stagnierende Bereiche sind Sportveranstaltungen, Besuchen.
Auto, Sammlungen, Malen, Musizieren und es gibt wachsende Bereiche, die nach wie vor sehr stark wachsen werden, wie Urlaub, Reisen und Camping, Geselligkeit, Partys, Kinder und Kindererziehung, Kochen, gutes Essen, Getränke, Wohnungen und Einrichtungsstädte.
mit auch an vorderster Stelle Mode, Altersversorgung, Gesundheit und medizinische Fragen und eben gerade das Gesundheitsbewusstsein und sich das Beschäftigen mit der Gesundheit wird einen sehr starken Teil der Freizeit in Anspruch nehmen.
Den Trend zum Wohnen innerhalb der letzten Jahre führt die deutsche Marktforscherin Carmen Lackerschuss in einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung auf psychologische Ursachen zurück.
In einer Zeit, so meint sie, in der ein emotionelles Vakuum herrscht, gefühlsmäßige Kühle an der Tagesordnung ist und Probleme des Kontakts von Mensch zu Mensch immer stärker auftreten, ist die Suche nach menschlicher Wärme stark gestiegen.
So ist Wohnen ein wichtiges Thema geworden, für das man auch Geld auszugeben bereit ist.
Prognosforscher Bos untermauert diese Ansicht mit Zahlen.
1964 war ungefähr 64 Prozent der Freizeit, die zu Hause verbracht wurde und 36 Prozent der Freizeit, die außer Haus verbracht wurde.
Und wir haben heute einen Anteil von zu Hause verbrachter Freizeit von ca.
75 Prozent und 25 Prozent von außer Haus verbrachter Freizeit.
Für diese derzeit stagnierende Einrichtungswirtschaft ergeben sich daraus neue Umsatzhoffnungen.
Es bleibt aber die Frage offen, ob man sich die Freizeitbeschäftigungen im Allgemeinen und attraktives Wohnen im Speziellen noch leisten wird können.
Man muss davon ausgehen, dass das Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren in allen europäischen Ländern nur noch sehr geringfügig sein wird.
Wir rechnen mit Steigerungsraten für gesamten europäischen Raum von circa 2 Prozent pro Jahr.
Das bedeutet aber, dass die Haushalte, da ja die Zahl der Bevölkerung, die Bevölkerungszahl zurückgeht,
dass die Haushalte auch noch mit dem ansteigenden Einkommen rechnen können.
Nun, was machen die Menschen mit diesem Geld?
Es heißt nicht, dass sie nur noch Freizeit und kein Geld haben.
Sie verfügen durchaus über ein vernünftiges Einkommen, das auch noch in Zukunft wachsen wird.
Und sie werden dieses Geld recht gezielt ausgeben, gezielt in der Form, dass sie also auf der einen Seite es sehr sparsam einsetzen und auf der anderen Seite sich doch wieder einiges leisten können.
Sämtliche Anschaffungen werden also in Zukunft noch mehr überlegt werden, als es derzeit schon der Fall ist.
Und jeder wird noch genauer nachdenken, was ihm für sein Lebensglück wichtiger ist.
Die Traumreise oder die neue Ledergarnitur.
Und wenn diese Entscheidung gefallen ist, ist man auch bereit, tief in die Tasche zu greifen.
Der österreichische Möbelhandel hat diese Verhaltensänderung bereits deutlich zu spüren bekommen.
Während die Hersteller von Niedrigpreisprodukten eine große Nachfrage verzeichnen und auch die Anbieter in den obersten Preisklassen über ihr Geschäft nicht klagen können, bleibt der Handel in der mittleren Preisklasse zunehmend auf seiner Ware sitzen.
Und genau in diesem Sektor sind in letzter Zeit auch die meisten Insolvenzfälle passiert.
Sie hörten Hans-Christian Unger.
Ein großartiger Entwurf für die Zukunft der Menschheit, das Gegengift für kulturelle Depression, die beste Nachricht des Jahrhunderts.
So und ähnlich lauten die Kritikerstimmen über das Buch »Die sanfte Verschwörung« der amerikanischen Schriftstellerin Marilyn Ferguson, ein Buch, das nun im Schweizer Sphinx Verlag erschienen ist.
Die Autorin, die sich in mehreren Büchern mit den vielschichtigen Beziehungen zwischen Gehirn und Bewusstsein beschäftigt hat, hält heute Abend einen Vortrag im neuen Institutsgebäude der Universität Wien.
Ein Beitrag dazu von Maria Rennhofer.
Das Unbehagen an der herkömmlichen Wissenschaft hat in den letzten Jahren zu bedeutenden neuen Ansätzen in den verschiedenen Forschungsbereichen geführt, die wieder das Individuum ins Zentrum rücken.
Zur Verbreitung dieses New Age, dieses neuen Zeitalters wissenschaftlichen Arbeitens, trug entscheidend die amerikanische Wissenschaftsjournalistin Marilyn Ferguson bei.
In ihren Büchern behandelt sie die vielschichtigen Beziehungen zwischen Gehirn und Bewusstsein und zwar auch jene Randgebiete, die bisher in der Wissenschaft keine Beachtung fanden.
Die Grundzüge dieses Human Potential Movement, dieser Bewegung, die inzwischen schon auf der ganzen Welt Beachtung findet, erklärt der Anthropologe Professor Arnold Kaiserling.
Das Human Potential Movement geht davon aus, dass nicht die Geschichte uns trägt, sondern dass wir heute durch Anthropologie, Naturwissenschaft usw.
zum ersten Mal die menschlichen Möglichkeiten verstehen.
Und dass es infolgedessen notwendig wäre, einen neuen Ansatz in der Erziehung, in der Medizin und in der gesamten Naturwissenschaft durchzuführen.
Sehr viele Österreicher sind dabei beteiligt, z.B.
Erich Jansch, Fridtjof Capra usw.
Und es ist meiner Ansicht nach eine Entwicklung, die außerordentlich wichtig ist, weil sie als einzige der Entwicklungen, die mir bekannt sind, eben zeigt, was bereits im Entstehen ist.
Das ist keine Utopie, sondern diese Menschen gibt es bereits überall.
Der Ansatz dieser ganzen Richtung des Human Potential Movements ist vor allen Dingen durch die Entdeckung des menschlichen Gehirns und seiner Funktion gemacht worden, dass wir bisher nur mit der Hälfte unseres Potentials gearbeitet haben.
Marilyn Ferguson hat sich lange Zeit mit dieser Entwicklung beschäftigt und wurde zunächst mit ihrem Buch »Die Revolution der Gehirnforschung« zu einer Art Bindeglied zwischen der Forschung und dem Individuum, zwischen Journalisten und Wissenschaftlern der verschiedensten Disziplinen.
Ihr zweites Buch »Die sanfte Verschwörung«
hat in Amerika bereits eine Auflage von 400.000 Exemplaren erreicht.
Zur Thematik dieses Buches und zum Titel sagt Marilyn Ferguson, Ich schreibe in diesem Buch über Individuen und kleine Gruppen in aller Welt, die für eine neue Art von Gesellschaft zusammenarbeiten.
Eine Gesellschaft, die auf grundlegend geänderten Wertvorstellungen und Weltanschauern basiert.
Es handelt sich um kein neues politisches System, um keine neue religiöse Ideologie, sondern um eine neue Betrachtungsweise der Dinge.
Ich habe immer wieder festgestellt, dass die Leute, die ich kannte und die solche Veränderungen bewirken wollten, z.B.
in der Medizin, in der Erziehung, in der Politik, im Geschäftsleben, dass diese Menschen zusammenarbeiteten, Ideen austauschten und einander Kontakte zu Medien und Behörden vermitteln.
Und diese gegenseitige Unterstützung, diese Zusammenarbeit wirkt sich dann wie eine Art Verschwörung aus.
Diese Verschwörung, die sich vor allem bemüht, menschliche Fähigkeiten und Wahrnehmungen, die über das sogenannte Normale hinausgehen, zu berücksichtigen, wird in Österreich noch weitgehend mit Skepsis beobachtet.
Diese Skepsis abzubauen, dazu soll auch der Vortrag beitragen, den Marilyn Ferguson heute Abend im neuen Institutsgebäude der Universität Wien hält.
Dazu Professor Kaiserling.
Ich bin der Überzeugung, dass die Arbeit von Frau Ferguson gerade heute besonders wichtig ist, weil so viele Propheten des Untergangs existieren, weil von den Wissenschaften viele Menschen glauben, dass alles eben zu Ende geht und weil ihre Arbeit zeigt, dass überall auf der ganzen Welt eine positive Entwicklung ist, dass die alternativen Gruppen und die also Pioniere des technischen Denkens und in der Erziehung und so weiter bereits zusammenarbeiten.
Das Ziel dieser Bewegung, wenn überhaupt ein konkretes Ziel genannt werden kann, ist die Durchsetzung eines neuen Bewusstseins in der Wissenschaft.
Und dieses Bewusstsein, sagte schon Teilhardi Jardin, kann nur eine Verschwörung von Individuen sein.
Regisseur Giorgio Strela und Dirigent Claudio Abbado wollen die Mailänder Skala verlassen.
Diese Meldung ging jüngst durch die Weltpresse.
Die Schwierigkeiten, einen ausgewogenen Spielplan vorzuprogrammieren, verwickelte Personalprobleme sowie eben den bevorstehenden Exodus wesentlicher Künstlerpersönlichkeiten haben die Mailänder Skala in eine tiefe Krise gestürzt.
Rolf Gallus dazu.
Generalintendant Carlo Maria Baggini
steht im Kreuzfeuer der Kritiken, weshalb es auch eine kommunalpolitische Diskussion geben wird.
Zunächst, Giorgio Strela scheint in seiner Sondereigenschaft als consulente artistico, als künstlerischer Berater, die Scala zu verlassen.
Er habe bereits ein offizielles Demissionsschreiben an Bardini gerichtet, heißt es in eingeweihten Kreisen.
Die Reibungen des Regisseurs mit der Theaterleitung
gehen auf Dezember zurück, als die von Strehler inszenierte Lohengrin-Aufführung nicht den Erfolg zeitigte, den man erwartet hatte.
Er meinte, er habe bei dieser Bühnenverpflichtung während der Vorbereitung des Wagner-Werks nicht alle seine künstlerischen Gedanken und Ideen durchsetzen können, wie überhaupt seine fachliche Betreuung bei der Realisierung des Scala-Programms wiederholt auf Widerstand gestoßen sei.
Offen und ungeklärt ist andererseits die Frage, ob Strehler in Zukunft auch auf seine Regietätigkeit an Mailands Opernhaus verzichten will oder wird.
Im Moment ist davon nicht die Rede.
So wahr es ist, dass er zurzeit emsig mit der Regie von Mozarts Figaro's Hochzeit beschäftigt ist.
Premiere am 21.
Mai.
Aber auch hier soll Missstimmung aufgekommen sein.
weil die Theaterdirektion einige Gesangskräfte ersetzt hat, ohne Strehler zu Rate zu ziehen.
Indes, sowohl der Generalintendant als auch der Regisseur fühlen sich in Schweigen hinsichtlich der delikaten Kontroverse, in die sie verstrickt sind.
Offensichtlich will auch der künstlerische Leiter Francesco Siciliani der Scala den Rücken kehren.
Es gibt ernste Differenzen zwischen ihm und Strehler, doch allgemein wird beklagt, dass Siciliani sich der Scala nicht genügend widmet, trotz seines hochdotierten Vertrags.
Es ist möglich, dass das Dienstverhältnis im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst wird.
Siciliani war erst vor zwei Jahren an die Scala berufen worden.
Auch mit Orchesterdirigent Claudio Abbado scheint nicht alles in bester Ordnung zu sein.
Jedenfalls sind komplizierte Verhandlungen der Generalintendanz mit dem Maestro im Gange.
Inzwischen aber hat Abbado einen längeren Krankheitsurlaub angetreten.
Von einem Rücktritt, den die Scala-Fans als unwiederbringlichen Verlust empfunden hätten, konnte Bardini buchstäblich in letzter Minute den Chorleiter Romano Gandolfi abhalten.
Gandolfi fühlte sich in letzter Zeit zurückgesetzt.
Es war ihm vertraglich die Gestaltung und Leitung von zehn Chorkonzerten jährlich zugesichert worden, doch kam es nie dazu.
So hatte er Verhandlungen mit dem Lyceum-Theater in Barcelona erfolgreich abgeschlossen und wäre im Herbst von Mailand weggegangen.
Indem Imme Badini die volle Erfüllung seiner Vertragsrechte zusicherte, konnte er Gandolfi zum Verbleiben an der Scala bewegen.
Die Krise der Skala hat unterdessen einen polemischen Niederschlag im Rathaus von Mailand gefunden, wo verschiedene Fraktionen Anfragen einbrachten.
Bardini wird bis spätestens Mitte Mai zu einer Sondersitzung des Kommunalrats vorgeladen, um den Gemeindeverantwortlichen Rede und Antwort zu stehen.
Und jetzt, zweieinhalb Minuten vor 13 Uhr, noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der Polizist Peter Siegel, der gestern im Gebäude der Handelsabteilung der französischen Botschaft in Wien mit einem Kopfschuss aufgefunden wurde und kurz darauf gestorben ist, hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Selbstmord begangen.
Entsprechende Vermutungen wurden heute durch die Obduktion bestätigt.
Der Polizei wurden außerdem Umstände aus dem Privatleben Siegels bekannt, die die Selbstmordtheorie erhärten.
Nach dem Ministerrat hat Bundeskanzler Kreisky zur Frage seines Nachfolgers Stellung genommen.
Kreisky bezeichnete Äußerungen des stellvertretenden SPÖ-Obmannes Blecha als Missverständnis und betonte, es sei in der Partei konstitutionell nicht möglich, vorzeitig einen Nachfolger zu bestimmen.
Im letzten Drittel der Legislaturperiode, sagte er, werde man sich über seinen Nachfolger Klarheit verschaffen.
Kreisky unterstützte vor den Pressevertretern schließlich den Plan von Finanzminister Salcher für eine Steueramnestie und den Vorschlag von SPÖ-Clubobmann Fischer, das Waffenexportgesetz zu verschärfen.
Im Mittelpunkt der Sitzung des Nationalrates steht das Volksbegehren der ÖVP zum Thema UNO-Konferenzzentrum.
Anlass ist eine Änderung des Volksbegehrens- und Volksabstimmungsgesetzes.
Der Wiener Finanzstaatrat Meier hat sich heute neuerlich voll hinter die Entscheidung gestellt, das Baumanagement des allgemeinen Krankenhauses, der Föst, zu übertragen.
Meier meinte zur Kritik von ÖVP-Vizebürgermeister Bussek, es werde beim AKH-Bau weiter eine begleitende Kontrolle und Einblicksmöglichkeit für den Rechnungshof geben.
Großbritannien, Argentinien.
Sowohl in London als auch in Buenos Aires sind Berichte dementiert worden, dass eine britische Einheit auf den Falkland-Inseln gelandet sei.
Premierministerin Thatcher ließ allerdings keinen Zweifel an der sofortigen Einsatzbereitschaft der britischen Marineeinheiten.
Andererseits erklärte sie sich zum Rückzug der Flotte bereit, sollte Argentinien die Falkland-Inseln räumen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Meist aufgelockert bewölkt, nur noch lokal Schauer.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 15 Grad.
Eine Stunde ausführliche Mittagsschurnalinformation geht damit zu Ende.
Interview: Hofrat Graf (Cherfarzt der Wiener Polizei), Hofrat Werner Liebhart
Mitwirkende:
Broukal, Josef [Gestaltung]
, Graf, ... [Interviewte/r]
, Liebhart, Werner [Interviewte/r]
Datum:
1982.04.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Medizin
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten