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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott sage ich Ihnen wieder bei einem Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Redakteurin im Studio heute ist Ilse Vögl.
Gleich von weg kurz ein paar Stichworte zu unserem Programm.
ÖVP-Generalsekretär Graf nimmt in einer Pressekonferenz zum Volksbegehren gegen das UNO-Konferenzzentrum Stellung.
Im Parlament gibt es eine Wirtschaftsdebatte mit prominenten Rednern.
Herbert Hutter war beim Postfuchs, die österreichische Post hat heute ihren Geschäftsbericht vorgelegt und stolz hat man Gewinne über eine Milliarde Schilling präsentiert.
Und um Probleme der Jungen und der Grünen geht es in einem Gespräch mit Wiens Bürgermeister Kratz.
Am Samstag findet ja der SPÖ-Landesparteitag statt.
Kratz meint, die Jungen seien die echte Herausforderung für die Partei.
Sie bräuchten verantwortungsvollere Aufgaben.
Auf die Frage, warum er als Wiener Bürgermeister und sozialistischer Spitzenpolitiker nicht bei der Friedensdemonstration am kommenden Samstag mitgeht, sagt Kratz,
Ich begreife zutiefst, dass eine Generation nicht wie ihre Eltern- und Großelterngeneration jeweils nach einem Krieg aus Trümmern wieder aufbauen will.
Ich begreife, dass sie dieser Friedenssehnsuchtausdruck geben.
Und ich gehe nur deswegen nicht mit, weil ich glaube, dass jeder, der etwas Verantwortung trägt auf seiner Ebene,
durch Handlungen alles zu tun hat, um etwa den Frieden oder die internationale Zusammenarbeit oder die Entspannung zu sichern.
Um einen Vergleich zu bringen, als Wiener Bürgermeister kann ich nicht vor dem Rathaus stehen und den Bau von mehr Gemeindewohnungen verlangen.
Ich habe hier drinnen dafür zu sorgen, dass mehr gebaut werden.
Zum Thema Frieden, Abrüstung, die Drohung eines Atomkriegs gibt es auch ein Gespräch mit dem militären Rüstungskontrollexperten Dr. Wetscherer über den Jahresbericht des Instituts für strategische Studie.
Ebenfalls als Interviewpartner im Journal haben wir den Generaldirektor von Mazda.
Da geht es um die Frage, dass japanische Modelle eine Herausforderung für Europa sind.
Zum Falkland-Konflikt kommt diesmal ein Beitrag aus Buenos Aires.
Christian Schüller untersucht die Stimmung in der Bevölkerung.
Sie ist nicht so einheitlich auf Krieg um jeden Preis eingestellt, wie das vielleicht den Anschein gehabt haben mag.
In Fatima feiert in dieser Stunde Papst Johannes Paul II.
ein feierliches Pontifikalamt.
Mehr als eine Million Pilger sollen dabei sein.
Eine Messe auch als Danksagung für sein Überleben nach dem Attentat vor genau einem Jahr auf dem Petersplatz in Rom.
Und die Kulturredaktion berichtet über die große niederösterreichische Landesausstellung Franz von Assisi in Krems, sie wird morgen eröffnet, und über die Uraufführung des Thomas-Plouck-Stücks Entmündigung in Graz.
Zunächst aber gibt's Nachrichtenchef vom Dienst, Edgar Theider, Sprecherin Eva Wächter.
Vereinte Nationen.
Ungeachtet neuer Kampfhandlungen setzt UNO-Generalsekretär Pérez de Cuellar seine Vermittlungsbemühungen im Falkland-Konflikt fort.
Pérez will heute neuerlich mit dem britischen UNO-Botschafter und dem stellvertretenden argentinischen Außenminister zusammentreffen.
Gestern erklärte der UNO-Generalsekretär nach getrennten Unterredungen mit den Vertretern der beiden Länder, es würden Fortschritte gemacht.
Er hoffe, die Verhandlungen in den nächsten Tagen abschließen zu können.
Großbritannien, Argentinien.
Bei den gestrigen Kämpfen im Gebiet um die Falkland-Inseln wurden nach übereinstimmenden Berichten aus London und Buenos Aires zwei argentinische Jagdflugzeuge abgeschossen.
Die Argentinier behaupten auch, sie hätten bei dem Angriff zwei britische Kriegsschiffe beschädigt und einen Hubschrauber zerstört.
Großbritannien hat die bei der Rückeroberung der Insel Südgeorgien gefangengenommenen Argentinier wieder freigelassen.
Die 150 argentinischen Soldaten und 39 Zivilisten wurden auf der britischen Atlantikinsel Aschensen dem Roten Kreuz übergeben.
Sie werden mit Flugzeugen nach Uruguay gebracht, von wo sie in ihre Heimat zurückkehren sollen.
Der argentinische Staatschef Galtieri hat das gestern von Unbekannten für mehrere Stunden entführte Journalistenteam eines privaten britischen Fernsehsenders empfangen.
Die drei Journalisten waren beim Verlassen des Außenministeriums in Buenos Aires von mehreren bewaffneten Männern in ein Auto gezerrt und am Abend in der Nähe der argentinischen Hauptstadt völlig nackt wieder freigelassen worden.
Die Militärregierung hat eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet.
USA.
Präsident Reagan hat zu einer Verhandlungslösung im Falkland-Konflikt aufgerufen.
Bei einem Empfang für den brasilianischen Staatschef Figueiredo betonte Reagan, die USA fühlten sich sowohl Großbritannien als auch Argentinien freundschaftlich verbunden.
Der Streit um die Souveränität der Falkland-Inseln sei eine der schwersten Gefahren für den Frieden, die es je gegeben habe.
Figueiredo ging in seiner Rede auf den Falkland-Konflikt nicht ein.
Sowjetunion Die Regierung in Moskau hat die Vereinigten Staaten für die Verschärfung der Falkland-Krise verantwortlich gemacht.
In einem Kommentar der Wochenzeitung Moskowskie Nowosti heißt es, nur durch die Haltung der USA sei das radikale Vorgehen der Briten möglich geworden.
Die Vereinigten Staaten hätten die Maske eines unparteiischen Vermittlers fallen gelassen und endlich für Großbritannien Partei ergriffen.
Portugal.
Der Mann, der gestern Abend im Marienwallfahrtsort Fatima versuchte, den Papst mit einem Messer anzugreifen, ist identifiziert.
Nach Angaben des Innenministeriums in Lissabon ist er ein 32-jähriger Spanier namens Juan Antonio Fernandez.
Der Täter war während einer Messe auf Papst Johannes Paul II.
zugesprungen und hatte ihn attackiert.
Er wurde von einem Sicherheitsbeamten überwältigt, der Papst blieb unverletzt.
Der Spanier, der bei dem Attentatsversuch Priesterkleidung trug, beschimpfte den Papst.
Er rief nieder mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und beschuldigte den Papst, den Kommunisten zu helfen.
Polen.
Der Untergrundsender der suspendierten unabhängigen Gewerkschaft Solidarität hat für heute Mittag zu einem 15-minütigen Streik aufgerufen.
Er soll in diesen Minuten beginnen.
Die Solidarität will mit dieser Aktion gegen das Kriegsrecht protestieren, das vor genau fünf Monaten verhängt worden ist.
In dem Appell werden die Autofahrer aufgefordert, ihre Fahrzeuge anzuhalten und die Hupen zu betätigen.
Im Zusammenhang mit dem Aufruf haben Polizei und Miliz strengste Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Hunderte Polizeifahrzeuge, auch solche mit Wasserwerfern, wurden in Warschau an wichtigen Straßen und Plätzen postiert.
Anlässlich des 47.
Todestages des ehemaligen polnischen Staatschefs Pilsudski fand gestern in der Sankt-Johannes-Kathedrale in Warschau eine Messe statt, an der mehr als 5.000 Menschen teilnahmen.
Die Armee-Zeitung Solniesz Wolności beschuldigte inzwischen Extremisten in der Solidarität, die Pilsudski-Legende im Kampf gegen den Staat zu verwenden.
Pilsudski siegte 1920-21 als Oberbefehlshaber des polnischen Heeres über die Rote Armee und errichtete 1926 nach einem Staatsstreich ein autoritäres System.
Österreich.
Der Prüfungsbericht des Revisionsverbandes der Gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften über die Geschäftsgebahrung der Burgenländischen Siedlungsgenossenschaft WBO deckt schwerwiegende Fehler des Vorstandes und des Aufsichtsrates auf.
Der Prüfungsbericht konnte wegen fehlender Unterlagen für die vergangenen fünf Jahre erst jetzt fertiggestellt werden.
Darin heißt es nun, dass sowohl der Vorstand und die Geschäftsführer als auch der Aufsichtsrat der WBO den ihnen gesetzlich obliegenden Verpflichtungen bis Ende 1979 teilweise dann überhaupt nicht mehr nachgekommen seien.
Ab 1980 habe die Gebahrung der WBO den gesetzlichen Bestimmungen überhaupt nicht mehr entsprochen.
Demnach sind die gröbsten Verstöße gegen das Gebot der Zuverlässigkeit der Verwaltung begangen worden, indem Mittel der WBO für genossenschaftsfremde Zwecke entzogen worden sind.
ÖVP-Generalsekretär Graf ist der Meinung, dass die Bundesregierung nach dem bisherigen Verlauf des Volksbegehrens gegen den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener Unocity die Bauarbeiten noch vor den Nationalratswahlen einstellen wird.
Bei einer Pressekonferenz in Wien sagte Graf, es stehe fest, dass die SPÖ-Regierung nicht nur das Konferenzzentrum, sondern ein Budgetdefizit von 70 Milliarden Schilling zu finanzieren habe.
Wenn sogar die Finanzierungskosten für das Konferenzzentrum, wie der Bundeskanzler gesagt habe, für eine Wohnbaufinanzierung zu teuer wären, dann könne man sich vorstellen, zu welchen Konditionen die Regierung ihr Budgetdefizit finanzieren werde und welche Belastungen auf die Österreicher und ihre Kinder in den kommenden Jahren zukommen werden, sagte Graf.
Der Zentralausschuss des Rates der Kärntner Slowenen hat Vorwürfe des Kärntner Landeshauptmanns Wagner zurückgewiesen, wonach nur die Minderheit die Schuld an der Vertagung der geplanten Gespräche mit Bundeskanzler Kreisky trage.
In einer Stellungnahme der Slowenen-Organisation heißt es, die Ursachen für die Vertagung dieser Gespräche durch Kreisky seien bei den politisch Verantwortlichen in Kärnten zu suchen.
Der Rat der Kärntner Slowenen fordert Wagner auf, den Schaden, der dadurch für Kärnten entstanden sei, wieder gut zu machen und einen Dialog zwischen der Minderheit und der Bundesregierung durchzusetzen.
Die für 19.
Mai geplanten Gespräche zwischen den Slowenen und dem Bundeskanzler sind am Beginn dieser Woche wegen der Protestaktion slowenischer Jugendlicher in der Schalterhalle des Klagenfurter Hauptbahnhofes auf unbestimmte Zeit vertagt worden.
Kenia.
Einen umfassenden Schutz der Entwicklungsländer vor den Umweltproblemen der Industriestaaten hat heute Gesundheitsminister Steirer bei der UNO-Sonderkonferenz der Umweltkommission in Nairobi gefordert.
Wörtlich sagte Steirer, die Industriestaaten müssten der Versuchung des sogenannten Umweltdumpings, das ist der Export ihrer Umweltprobleme, widerstehen, speziell dann, wenn dies auf Kosten der Entwicklungsländer gehe.
Es sei ein gemeines Verbrechen, industrielle oder andere Anlagen nur deshalb in Entwicklungsländern zu errichten, um damit Vorkehrungen zum Schutz der Umwelt auszuweichen, meinte Steirer.
55 Umweltverbände aus aller Welt, darunter die Österreichische Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz, haben eine Botschaft zur Erhaltung des Lebens an die UNO-Umweltkonferenz in Nairobi gerichtet.
Darin wird den Regierungen aller Welt die Schuld daran gegeben, dass sich die Umweltbedingungen seit der ersten Umweltschutzkonferenz in Stockholm 1972 entscheidend verschlechtert haben.
Sowjetunion.
Über den Inhalt der Schlussdokumente, die von der religiösen Weltfriedenskonferenz in Moskau verabschiedet werden sollen, ist eine heftige Auseinandersetzung entbrannt.
Nach Auffassung der Konferenzteilnehmer aus Westeuropa, den USA und den Entwicklungsländern berücksichtigen die bisher vorliegenden Fassungen größtenteils den Standpunkt der sowjetischen Regierung.
In den Fassungen, die von der russisch-orthodoxen Kirche zur Diskussion gestellt worden sind, wird das vom sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev vorgeschlagene Raketenmoratorium, der Stopp der Mittelstreckenrüstung, gefordert und der Bau von Neutronen und Atomwaffen allgemein verdammt.
Die westlichen Delegierten haben damit gedroht, die Religionskonferenz zu verlassen, falls nicht Änderungen an den Entwürfen vorgenommen werden.
Jetzt zum Wetter.
Die Wetterlage, Fortbestand des Hochdruckwetters.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Meist heiter, nachmittags vorübergehend Auftreten von Quellbewölkung.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 16 bis 23 Grad.
Frühtemperaturen 4 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag allgemein sonnig über Mittag und in den frühen Nachmittagsstunden örtlich auch Quellbewölkung.
Besonders über dem Bergland schwachwindig, Tageshöchsttemperaturen 17 bis 22 Grad.
Das Wetter übermorgen Samstag meist sonnig, Tageshöchsttemperaturen um 20 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, wolkig, 16°, Nordostwind mit 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, heiter, 16°, Nordwind 10 km.
Linz, heiter, 17°, Ost 10.
Salzburg, heiter, 18°, Nord 10.
Innsbruck heiter 16 Grad Windstille, Bregenz heiter 12 Grad, Südwest 5, Graz wolkig 16 Grad Windstille und Klagenfurt heiter 15 Grad, Ostwind mit 15 Kilometern in der Stunde.
12 Uhr und 13 Minuten ist es jetzt.
Übermorgen Samstag hält die Wiener SPÖ ihren Landesparteitag ab.
Bürgermeister Leopold Kratz steht zur Wiederwahl als Landesparteiobmann.
Vor einem Jahr erhielt er 84,3 Prozent der Stimmen, sicher eine Auswirkung des AKH-Skandals, denn im Jahr 1980 hatten Kratz noch 87 Prozent der Delegierten gewählt.
Prognosen über das voraussichtliche Resultat des kommenden Parteitags sind schwierig, aber sicher wird das Ausmaß der ProGrad-Stimmen Aufschluss darüber geben, wie sehr die sozialistische Partei in Wien glaubt, dass der AKH-Skandal bereinigt werden konnte, auch nach dem Rückzug der Stadt Wien aus dem aktiven Geschehen beim AKH-Neubau und der Betreuung der VÖST als Generalunternehmer.
Graz jedenfalls meint, dass die Partei nach zwei Jahren Defensive ihre innere Geschlossenheit wiedergefunden hat.
Den Jungsozialisten macht Graz nun nach langer Eiszeit große Komplimente.
Sie sind für ihn die einzige grundsätzliche Herausforderung für die Partei, weil die ÖVP, wie er meint, ihre Fahne in den Wind hänge.
Josef Brokkal sprach mit Leopold Graz.
Die SPÖ Wien war nach dem AKH-Skandal einige Zeit lang doch ziemlich politisch gesehen in der Defensive.
Wie geht es der SPÖ Wien jetzt zwei Tage vor dem Landesparteitag 1982 Ihrer Meinung nach?
Ich habe nach den vielen Bezirkskonferenzen und Veranstaltungen, die ich besucht habe, nach den vielen Diskussionen, die ich im Kreise von Parteifreunden in den Bezirken hatte, den Eindruck, dass der alte Schwung wieder da ist.
Es hat gar keinen Sinn, darüber hinwegzureden, dass natürlich das AKH bedeutet hat, dass eine Partei, die traditionell stolz auf alles ist, was sie leistet, plötzlich das Gefühl erhielt, sie muss etwas verteidigen, was eben einfach zum Teil nicht zu verteidigen ist und was auch niemand verteidigen wollte.
Ich habe den Eindruck, es ist der Schwung wieder da, indem man nicht jetzt Probleme beiseite schiebt, sondern sagt, natürlich gibt es Probleme, aber wir haben bewiesen und werden weiter beweisen, dass wir sie Schritt für Schritt lösen.
Das heißt, die Stimmung in der Partei würden Sie als wieder gut bezeichnen.
Die Öffentlichkeit merkt davon ja eher wenig.
Was die Öffentlichkeit aber doch bemerkt, das sind kritische Stimmen von Seiten der jungen Sozialisten, wenn ich hier zwei Namen nennen darf, S.J.Chef Tschapp und J.G.Chef Edlinger.
Beide haben vor kurzem erst wieder erklärt, sie sehen eigentlich nicht so recht, worin der sozialistische Gehalt der Wiener Kommunalpolitik besteht.
Gibt es für Sie einen politischen Anspruch in der Wiener Kommunalpolitik, der über das reine Verwalten einer Stadt hinausgeht?
Natürlich geht es darüber hinaus.
Und dass gerade die Jungen immer wieder die Grundsätze zur Diskussion stellen, halte ich für richtig.
Ich halte es nicht für richtig, das so generell abwertend zu tun.
Das tun auch die meisten nicht.
Wir haben uns etwa vor kurzem einen ganzen Tag an einem Wochenende mit etwa 150 Vertretern der sozialistischen Jugend und der jungen Generation aus allen Bezirken zusammengesetzt.
Ich halte das, auch wenn ich vieles von den Argumenten nicht für richtig halte und akzeptiere, deswegen für wertvoll.
weil es die einzige grundsätzliche Herausforderung an die SPÖ ist.
Ohne Abwertung der ÖVP muss ich feststellen, dass von Seiten der österreichischen Volkspartei grundsätzlich überhaupt keine Herausforderung kommt.
Denn was hier geschieht, ist einfach der Versuch, populistisch zu agieren, das heißt, wo es irgendwie Widerstände gibt, sich an die Spitze zu stellen, auch wenn das Ganze nicht zusammenpasst, weil sicher
keine grundsätzliche Herausforderung der sozialistischen Kommunalpolitik.
Herr Bürgermeister, wenn also trotz Divergenzen im Detail Sie eigentlich die Aktionen der sozialistischen Jugend als ein notwendiges Korrektiv, als Befruchtung für die Parteien sehen, ist es dann eigentlich möglich, dass einer der Jungen irgendwann einmal auch in ein bisschen verantwortungsvollere Position im Rahmen der SPÖ Wien hineinwachsen kann in der nächsten Zeit?
Etwa Josef Zsab, der Obmann der S.J.? ?
Ja, ich möchte mich hier nicht auf Namen festlegen, aber es ist vollkommen richtig, dass ich schon einige Male, und ich werde es wieder tun, intern darauf aufmerksam gemacht habe, dass man darauf Bedacht nehmen soll, dass es auch legitim ist, dass jemand, der Ideen vertritt, diese Ideen dann auch verwirklichen will.
Und das bedeutet, dass man darauf Rücksicht nimmt, dass man, wenn man selbst in Funktion ist, nicht immer gleich jung bleibt.
Ich sage es hier sehr offen, ich habe oft schon darauf hingewiesen, dass manche, die mir als Jugendvertreter gegenüber sitzen, sich im gleichen Alter befinden, in dem ich Zentralsekretär der SPÖ wurde, nämlich mit etwas mehr als 33 Jahren.
Und dass man sicher in der SPÖ aufpassen muss, dass der Nachwuchs nachkommt.
Dieser Landesparteitag steht, wenn man so will, doch am Beginn des Wahlkampfs für die kommenden Gemeinderatswahlen.
Der Obmann der jungen Generation, Edlinger, hat gemeint, ein Teil ihrer Mannschaft im Stadtsenat sei auswechslungsbedürftig noch vor der Wahl.
Wie sehen Sie das?
Na ja, der Obmann der Bundesorganisation der jungen Generation Edlinger hat das gemeint, wie er viele Dinge in der Öffentlichkeit meint.
Der Obmann der Wiener Organisation, die in meinem Pandau ist, hat das öffentlich nicht gemeint, weil wir solche Dinge nicht in der Öffentlichkeit zu diskutieren pflegen.
Ich möchte nur sagen, ich sehe keinen Anlass, auch nicht aufgrund von irgendwelchen Äußerungen in der Öffentlichkeit,
mitten in einer Arbeitsperiode, wo jeder seine Arbeit tut, irgendeine Änderung vorzuschlagen.
Wiens Bürgermeister Graz hat also keine Angst vor den Jungen in der Partei, er will sie vielmehr in verantwortungsvolleren Positionen sehen.
Am kommenden Landesparteitag der Wiener SPÖ sind keine spektakulären Personalrohschaden zu erwarten, mit vielleicht einer Ausnahme.
Helmut Braun, Zentralsekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten und Obmann des stärksten Wiener Parteibezirks, nämlich Favoriten, soll stellvertretender Landesparteiobmann der SPÖ Wien werden.
Auch heute tagt das Parlament in Wien zum zweiten Mal in dieser Woche.
Im Mittelpunkt der Diskussionen des Vormittags stand dabei eine kleine Wirtschaftsdebatte.
Anlass dazu war eine Novelle zum Garantiegesetz 1977, mit der die Mittel dieser gesetzlichen Hilfe für Konkurse und Ausgleiche um 170 Millionen Schilling aufgestockt werden.
Bisher wurden mithilfe dieses Gesetzes rund 580 Unternehmen mit einer Gesamtsumme von mehr als 400 Millionen Schilling unter die Arme gegriffen.
Alle drei Parlamentsparteien stimmten dem Gesetz zu.
Irmgard Beyer meldet sich aus dem Parlament.
Seit durch die Klimatechnikpleite viele Betriebe, darunter auch Klein- und Mittelbetriebe, in Schwierigkeiten geraten sind, gibt es für diese Betriebe die Möglichkeit der Hilfe über die FGG, die Finanzierungsgarantiegesellschaft.
Unternehmen, die durch den Konkurs eines anderen Unternehmens Geld verloren haben, können unter Umständen einen Teil dieses Schadens von der FGG, also letztlich vom Staat, ersetzt erhalten.
Wie wichtig diese Hilfe bereits geworden ist, zeigt angesichts der schwierigen Wirtschaftsentwicklung die rapide Zunahme der Ausgleiche und Konkurse.
Nach Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870 gab es in den ersten drei Monaten heuer 444 Ausgleichs- und Konkursverfahren.
Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 27 Prozent.
Vor allem mehren sich die Fälle, wo für den Konkursrichter mangels Vermögens nichts mehr zu holen und an die Gläubiger zu verteilen bleibt.
220 Konkursanträge mussten heuer in den ersten drei Monaten mangels Vermögens abgewiesen werden.
Im Vorjahr waren es in diesem Zeitraum nur 119 Fälle.
Die Zunahme betrug also heuer gleich 85 Prozent.
ÖVP-Wirtschaftsbundpräsident Salinger führte heute diese Entwicklung nicht nur auf die international schlechte Konjunkturlage zurück, sondern auch auf die Wirtschaftspolitik der Regierung.
Die Maßnahmen sind vor allem aber auch deswegen notwendig, weil unsere Betriebe durch ständige Belastungen, durch Steuererhöhungen, besonders durch hohe Sozialkosten in der Wettbewerbsfähigkeit und in ihrer Substanz schwer beeinträchtigt sind.
Wenn wir heute Insolvenzfolgen mit öffentlichen Mitteln abwenden müssen, bedeutet das nicht nur einen gewissen Ausgleich in der Politik, die die Wirtschaft überfordert.
Der Abgeordnete Mühlbacher von der SPÖ, er ist gleichzeitig Präsident des Freien Wirtschaftsverbandes, reichte diese Kritik postwendig an die ÖVP zurück.
Das Beispiel WWO, so Mühlbacher, habe gezeigt, dass in vielen Fällen auch schlicht und einfach Misswirtschaft die Ursache für Firmenzusammenbrüche sei.
leider weitere Insolvenzfälle eintreffen, denn der WBO-Skandal hat leider so viele Klein- und Mittelbetriebe in Schwierigkeiten gebracht und daher werden von den 170 Millionen Schillingen leider viele Beträge an derartig geschädigten Klein- und Mittelbetrieben des Burgenlandes, Niederösterreich und Wien gegeben werden müssen.
Die Freiheitlichen begrüßen heute zwar, dass zusätzliches Geld für konkursgeschädigte Firmen zur Verfügung gestellt wird, sie verlangen aber noch mehr.
Abgeordneter Stix schlug einen Drei-Stufen-Plan vor.
Außer Feuerwehraktionen und einem Belastungsstopp müssten auch noch bessere äußere Bedingungen geschaffen werden.
Die dritte Stufe wäre schließlich Rahmenbedingungen zu entwickeln, die langfristig zu einer besseren Eigenkapitalausstattung führen, damit zu einer Sicherung der Betriebe und im Wege der Sicherung der Betriebe zu einer Sicherung der Arbeitsplätze.
Der Novelle zum Finanzierungsgarantiegesetz, die Insolvenzhilfe für Klein- und Mittelbetriebe, um 170 Millionen aufzustocken, stimmten aber alle drei Parteien zu.
Zurzeit wird im Parlament ein Antrag der ÖVP für eine sparsamere Gestaltung der Schulbuchaktion diskutiert.
Wir aber geben zurück zum Studio.
Ihren Jahresabschluss für 1981 hat heute die österreichische Post vorgestellt.
Seit drei Jahren gehört die Post zu den gewinnbringenden Staatsbetrieben.
1978 war das letzte Jahr mit einem Defizit.
Seither verbucht der Postfuchs brav Gewinne.
1980 waren es knapp 500 Millionen Schilling und 1981 wurde die Milliardengrenze überschritten und zwar mit einer Milliarde 111 Millionen Schilling, Herbert Hutter berichtet.
Die Post macht ihre Gewinne fast ausschließlich auf dem Fernmeldesektor.
Kein Wunder.
Jede Art von Telekommunikation, vom Telefon über den Fernschreiber bis hin zu den Projekten der Bildschirmkommunikation erfreut sich steigender Beliebtheit und die Post hat noch dazu das Monopol.
Allein die Zahl der teuren Autotelefone stieg 1981 um mehr als ein Viertel auf über 1000.
Auf der anderen Seite stößt die Versorgung mit konventionellen Telefonen in Österreich langsam aber sicher an den Plafond.
1981 wurden nur mehr 200.000 Anschlüsse hergestellt, 1980 waren es noch 212.000.
Eine Entwicklung, die zwar nicht überraschend kommt, aber die Schwachstromindustrie dennoch schmerzt.
Dazu Postgeneraldirektor Heinrich Übleis.
Die Situation ist sicher schwieriger geworden.
Wir haben im Vorjahr weniger Anschlüsse hergestellt als noch im Jahre 1980.
Aber es hat sich jetzt beispielsweise im April dieses Jahres gezeigt, dass wieder mehr Anmeldungen kommen als im selben Monat des Jahres 1981.
sodass die Situation sich sicher verbessern wird.
Wir werden heuer wieder mehr Anschlüsse herstellen als im Vorjahr und die Situation mit den Firmen wird ja ständig von uns aus beobachtet.
Es besteht eine eigene Arbeitsgruppe bei der Post, die dann zusammentritt, wenn Arbeitsmarktprobleme entstehen.
Derzeit ist es sicher nicht leicht, aber es ist so, dass die Aufträge der Post da sind und dass natürlich durch neue Produkte, ich denke an das Heimtelefon, wieder einer inländischen Firma zusätzliche Aufträge zufließen.
Auf der Telefonwarteliste standen heuer Ende April aber immer noch 112.000 Österreicher.
Könnte man da nicht das Programm beschleunigen?
Die Situation ist so, dass natürlich jetzt nicht mehr diese großen Bereiche bestehen, große Wohnblöcke entstehen, wo man in kürzester Zeit einige tausend Anschlüsse herstellen konnte.
Wir konzentrieren jetzt unsere Investitionstätigkeit auf den ländlichen Raum, dass die Bevölkerung dort auch zu Anschlüssen kommt und das bedingt natürlich, dass wir mehr aufwenden müssen und auch mehr Zeit brauchen, um die Anschlüsse herzustellen.
Ab Herbst werden übrigens die ersten Versuche mit dem Fernsehtelefon gestartet.
Man kann den Gesprächspartner auf dem Bildschirm sehen.
Auf der anderen Seite wiederum führt die Post in Salzburg probehalber einen Kurierdienst ein, den man etwa zum Überbringen von Blumengrüßen in Anspruch nehmen kann oder wenn man die Schlüssel zu Hause vergessen hat.
Bei den Gebühren hat sich der Postfuchs zumindest für heuer Zurückhaltung auferlegt.
Herbert Huter war das.
In dieser Woche ist der Chef des japanischen Unternehmens Toyo Kogyo in Österreich zu Besuch.
Toyo Kogyo ist jener Autokonzern, der die Fahrzeuge der Marke Mazda erzeugt.
Mazda ist die neuntgrößte Automobilfabrik der Welt.
Vergangenes Jahr rollten eine Viertelmillionen Autos von den Fertigungsstraßen bei Hiroshima.
Anlass für den Österreich-Besuch von Generaldirektor Iwasawa war die Vorstellung eines neuen Modells, aber auch der Umstand, dass im ersten Quartal die Marke Mazda in Österreich auf die dritte Position der Marktanteilstatistik, nämlich hinter VW und Opel, vorgestoßen ist.
Helmut Glitzander von unserer Wirtschaftsredaktion fragte den Mazda-Chef, ist das japanische Modell eine Herausforderung für Europa?
Kann es das sein?
Zur Einleitung einige Worte über das Unternehmen Toyokogyo, dessen Generaldirektor Masai Iwasawa ist.
1981 machte die Firma rund 80 Milliarden Schilling Umsatz, der Gewinn in diesem Geschäftsjahr belief sich auf rund eineinhalb Milliarden Schilling.
Demgegenüber mussten bis auf ganz wenige Ausnahmen zahlreiche europäische und amerikanische Automobilfabriken Verluste in diesem Jahr hinnehmen.
Im Toyo Kogyo Konzern werden neben den PKWs der Marke Mazda auch Nutzfahrzeuge wie Lastkraftwagen und Omnibusse in Zusammenarbeit mit Ford erzeugt.
Daneben produziert der Konzern auch Bohrmaschinen für Bergwerke oder Schleifmaschinen für den Werkzeugbau.
Das Hauptgeschäft sind aber die Mazda PKWs.
Die erste Frage an den Chef des Unternehmens betrifft natürlich die japanische Herausforderung, auf die zunehmend von europäischer Seite oder den USA mit Zoll- und Handelssperren geantwortet wird, um nicht eigene Firmen im Bestand zu gefährden.
Ich weiß, dass die japanische Wirtschaft sehr stark nach Europa exportiert und es ist mir auch durchaus bekannt, dass die europäischen Volkswirtschaften unter den hohen Einfuhren aus Japan leiden.
In Zukunft müssen wir Japaner mehr Gewicht auf eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit mit den Handelspartnern legen.
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.
Einerseits nicht nur japanische Waren exportieren, sondern den europäischen Ländern die Mitarbeit auf anderen Märkten anbieten.
Andererseits wollen wir möglichst viel in europäischen Ländern einkaufen, um so einen Ausgleich zu schaffen.
Mazda hat im vergangenen Jahr bei österreichischen Firmen, hier wieder vor allem bei Semperit Reifen und bei der Firma Aibel Teppiche um rund 170 Millionen Schilling eingekauft.
Heuer soll diese Summe auf 200 Millionen steigen.
Die Mazda-Käufe in Österreich sind aber sicher nicht ganz freiwillig zustande gekommen, weil ja alle japanischen Automobilfirmen gezwungen sind, in Österreich rund ein Fünftel ihres Exports einzukaufen, wenn sie nicht einen hohen Zoll zahlen wollen.
Zum Zweiten die Frage an Iwasawa nach seiner Einschätzung der japanischen Vorbildrolle für die europäische Industrie.
Nahezu jeder Firmenchef hat nach einer Japanreise von dem Fleiß, der Genügsamkeit und der Bescheidenheit der japanischen Arbeiter berichtet und dies als Beispiel für die jeweiligen Landesbürger hingestellt.
Iwasawa glaubt nicht, dass die Verhältnisse so einfach liegen.
Ich persönlich würde das nicht als japanisches Vorbild gegenüber den europäischen Industrieführern darstellen.
Zwei Punkte sind hier maßgeblich.
Meiner Meinung nach gibt es einen großen Kulturunterschied zwischen Europa und Japan.
Kulturell ist Japan nicht sehr hoch entwickelt.
Die Arbeiter haben hier daher vielfach andere Interessen als bei uns.
Zweitens war die japanische Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg komplett zerstört.
Für den Aufbau mussten wir alle Reserven mobilisieren.
Und so kommt es, dass die Japaner, wie ein Sprichwort sagt, nicht auf den Bauch schauen konnten, sondern den Rücken krümmen mussten.
Jetzt ändert sich das langsam.
Es beginnt schon damit, dass die Japaner länger Urlaub machen als die früheren einzelnen Tage.
Und man merkt die Anpassungen westlicher Gebräuche in vielen Bereichen.
Die Strategie des Unternehmens für die schwieriger werdenden Zeiten ist relativ einfach.
Sie lautet, höchste Qualität bei niedrigsten Kosten, rechtzeitiges Erkennen von Käuferwünschen und rasches das Einstellen darauf.
Halbzeit ist es jetzt, die Mittagschanal 12.30 Uhr.
Was steht noch auf unserem Programm?
Zum Thema Frieden, Abrüstung, die Drohung eines Atomkriegs gibt es ein Gespräch mit dem Militär- und Rüstungskontrollexperten Dr. Wetscherer.
Zum Falkland-Konflikt kommt ein Beitrag aus Buenos Aires.
Christian Schüller untersucht die Stimmung in der Bevölkerung.
Und wir berichten aus Fatima, wo in dieser Stunde Papst Johannes Paul II.
ein feierliches Pontifikalamt feiert.
Eine Messe auch als Danksagung für sein Überleben nach dem Attentat vor genau einem Jahr auf dem Petersplatz.
Die Kulturredaktion berichtet über die große niederösterreichische Landesausstellung Franz von Assisi und über die Uraufführung des Thomas-Pluch-Stücks Entmündigung in Graz.
Nächstes Stichwort aber Volksbegehren.
Für die Eintragungsfrist für das von der ÖVP initiierte Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City ist Halbzeit.
Generalsekretär Dr. Michael Graf benützte diese Gelegenheit, um eine Bilanz vorzunehmen.
Dazu stellte er sich zusammen mit den Landesparteisekretären aus der Steiermark und Oberösterreich, Hirschmann und Kuckatzka, der Presse.
Hören Sie Erich Aichinger aus der ÖVP-Zentrale.
Der ÖVP-Generalsekretär Graf ist Optimist, dass das von der ÖVP initiierte Volksbegehren gegen die Errichtung des Konferenzzentrums so oder so politisch Folgen haben wird.
Die bisherige Beteiligung am Volksbegehren gegen das zusätzliche Konferenzzentrum zeigt schon jetzt,
dass eine breite Ablehnung dieses Monsterprojekts quer durch alle Bevölkerungsschichten und Anhänger und Sympathisanten aller politischen Parteien geht, was uns ja auch die Meinungsforschung wiederholt bestätigt hat.
Zwei Drittel der Österreicher lehnen dieses Projekt ab.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Regierung darüber hinweggehen wird.
Ich bin schon jetzt der Meinung, dass noch vor den nächsten Nationalratswahlen ein Baustopp vom Bundeskanzler Kreisky verkündet werden wird, was immer die Sterne zweiter Ordnung in der SPÖ jetzt sagen.
Ich höre, aber darauf verlasse ich mich nicht.
Ich höre auch, dass sein Pressesekretär schon sagt, in den Kulissen des Parlaments, dass auch schon 500.000 Stimmen ihm zu denken geben würden.
Aber das ist nur ein Indiz.
Meine Einschätzung war schon in einem früheren Zeitpunkt klar.
Ich glaube, dass wenn die Meinungsbefragung sagt, dass zwei Drittel der Leute in einem Land gegen etwas sind, dass man nicht das als Regierung oder als politische Partei die Wahlen gewinnen wird, noch vor der Wahl durchziehen wird.
und einen bestimmten Standpunkt einnehmen.
Die Bauarbeiten würden also nach Graf noch vor dem nächsten Frühjahr eingestellt werden.
Bisher stehe auch nur ein durchaus verwendbares Parkdeck bei der UNO-City.
Das Volksbegehren sei schon jetzt ein Erfolg.
Die Zahl der nötigen Unterschriften, nämlich 100.000, sei längst überschritten.
Auch hätten schon viele Sozialisten und Freiheitliche unterschrieben.
Seine Grafs persönlichen Erwartungen seien aber nicht ganz erfüllt.
was er erwartet hatte, will Graf nach Ende der Unterzeichnungsfrist am Montag um 18 Uhr sagen.
Graf heute.
500.000 Unterschriften wären sicher ein Erfolg, weil alles was über 100.000 ein Erfolg ist,
werden, wäre schon mehr als ein ganz kleiner Erfolg.
Am besten läuft es beim Volksbegehren in den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark.
Das erfuhr man heute von den bei der Pressekonferenz anwesenden ÖVP-Landesparteisekretären Kukaczka und Hirschmann.
Überdurchschnittliche Unterschriftenquoten gibt es auch in diesen Bundesländern noch in den Pendlergebieten, in Randzonen mit hoher Arbeitslosigkeit.
Überraschend gut, so Generalsekretär Graf, ist die Beteiligung in Wien.
Am schlechtesten traditionell in Tirol, aber diesmal auch in Kärnten.
Zur gestern von Finanzminister Seicher vorgestellten Studie, dass der Konferenzzentrumsbau durchschnittlich pro Jahr 2100 Arbeitsplätze sichere, Graf, das ist eine pro Konferenzzentrum getrimmte Studie, ist, so Graf, eine Irreführung.
Randfrage, was die ÖVP zu etwa notwendig werdenden weiteren Steuern, etwa einer Energiesteuer, sagen würde.
Graf dezidiert, die ÖVP lehne jede weitere Belastung ab.
Und damit gebe ich wieder zurück zum Studio.
Erich Eichinger war das und jetzt ins Ausland.
Zur Situation rund um die Falkland-Inseln lässt sich zur Stunde eigentlich nur zweierlei mit Sicherheit sagen.
Auf der einen Seite gehen die Vermittlungsbemühungen von UNO-Generalsekretär de Gaullear weiter.
In New York glaubt man sogar optimistisch sein zu können, man rechnet mit einem entscheidenden Durchbruch bei den Gesprächen bis zum Wochenende.
Auf der anderen Seite ist offensichtlich, dass im Kriegsgebiet selbst die militärischen Auseinandersetzungen nicht gestoppt sind.
So haben die Briten gestern zwei argentinische Kampfflugzeuge abgeschossen.
Aus Buenos Aires kommt die Meldung, dass zwei britische Kriegsschiffe beträchtlich beschädigt und ein britischer Hubschrauber abgeschossen worden sein soll.
Lapidare Meldungen, die gar nicht darüber aussagen, ob bei diesen Kampfhandlungen auch Menschen ums Leben gekommen sind.
Dass es den Briten weiterhin ernst ist mit dem militärischen Engagement, zeigte gestern auch die Tatsache, dass der auf Kriegsschiff umgerüstete Luxusdampfer Queen Elizabeth mit 3000 Mann an Bord Richtung Falkland abgefahren ist.
Es ist zur Stunde also sicher schwer einzuschätzen, wie die Chancen für eine Verhandlungslösung wirklich stehen.
Einiges wird dabei ganz sicher auch von der Stimmung der Bevölkerung in den beiden Ländern abhängen.
Es verstärkt sich ja der Eindruck, dass nach der ersten nationalen Begeisterung auf beiden Seiten nun doch Nüchterung eingetreten ist.
In Großbritannien etwa ist nun der linke Flügel der Labour-Party unter Tony Benn nicht mehr bereit, den Kriegskurs mitzumachen.
Auch im konservativen Lager mehren sich die Stimmen, die Verhandlungen auch unter ungünstigeren Vorbedingungen akzeptieren würden.
Wie ist nun die Stimmung in Argentinien?
Dort hatte man ja zunächst den Eindruck, dass praktisch das Volk geschlossen hinter der Militärich untersteht.
Auch Gewerkschaften, Kirchen, linke Oppositionelle begrüßten die Besetzung der Malvinas, wie die Falkland-Inseln von den Argentiniern genannt werden.
Christian Schüller, unser Korrespondent in Buenos Aires, derzeit versucht zu analysieren, wie die Stimmung in der Bevölkerung derzeit ist.
Die erste Gruppe hat von Anfang an und ohne Reserven die Balkan-Politik der Regierung unterstützt.
Sie ist zwar nicht die größte Gruppe, reicht aber quer durch alle Schichten von der traditionellen Land-Oligarchie bis zu vielen Mitgliedern der benachteiligten Schichten, die das Manöver der Regierung voll gekauft haben.
Die zweite Strömung dürfte wohl die größte sein.
Sie hat die Wiedereroberung der Falkland-Inseln aus den verschiedensten Gründen für richtig befunden, gleichzeitig aber den Zeitpunkt der Aktion angesichts der wirtschaftlichen Probleme kritisiert und im Übrigen die Unterstützung für die Regierung ausdrücklich auf die Falkland-Frage eingegrenzt.
Diese Meinung konnte man bereits in der ersten Woche des Konflikts von Arbeitern, Angestellten, aber auch von vielen Akademikern hören.
Sie alle sind zum Großteil vor etwa zwei Wochen unter bedingten
teilweise nach skeptischen Unterstützung der Falkland-Politik zur vollnötigen Weckung der Regierung umgeschwenkt.
Die einen, weil sie nach den ersten Opfern auf argentinischer Seite meinen, dass es nun kein Zurück mehr geben kann.
Die anderen, weil sie aufgrund der amerikanischen Parteinahme den Falkland-Konflikt jetzt als Nord-Süd-Konflikt sehen und diese Sicht den vielleicht unglücklich gewählten Zeitpunkt eindeutig überwiegt.
Sie wiederholen sogar immer wieder, dass der Schwung, den das Land im Kampf gegen die Kolonialmacht nimmt, am Ende auch die inneren Probleme lösen werde.
Die dritte Gruppe ist sehr klein und besteht hauptsächlich aus Studenten und dem wohl verbitterndsten Teil der Armen, den Arbeitslosen und Obdachlosen in Argentinien.
Sie haben die Besetzung der Falkland-Inseln mit all ihren militärischen und politischen Folgen von Anfang an für eine Katastrophe gehalten und das auch gesagt.
Jetzt aber, da die große Mehrheit so eindeutig und laut auf Regierungskurs ist, halten Sie sich lieber zurück und sagen nichts und verzerren damit das Meinungsspektrum noch mehr in Richtung Mehrheit.
Innerlich sind Sie nach wie vor pessimistisch.
was die Aufsicht einer Demokratisierung nach dem Krieg betrifft.
Ein Pessimismus, den die meisten ausländischen Beobachter teilen.
Denn wenn es zu einem militärischen oder diplomatischen Erfolg der Regierung kommt, ist die Position der Generäle damit gestärkt.
Hier werden keine Grundsehen abzutreten.
Kommt es aber doch noch zu einer Schlappe, was in Argentinien fast niemand für möglich hält, dann ist das mittlerweile keine bloße Niederlage der Militärkunde mehr, sondern die Demütigung der Bevölkerungsmehrheit mit unabsehbaren psychologischen Folgen.
der Konflikt im Südatlantik ausgeht, so hat er sich inzwischen im Bewusstsein der Argentinier und in das ihrer lateinamerikanischen Nachbarn so tief eingegraben, dass der venezuelanische Botschafter in Buenos Aires gestern meinte, die Geschichte der amerikanischen Länder wird in Zukunft eingeteilt in die Zeit vor und die Zeit nach dem Konflikt um die Maldinas, also dem argentinischen Namen für die Falkland-Insel.
Der Diplomat fest davon überzeugt ist, dass die Inseln als Maldinas und nicht als Falkland endgültig in die Geschichtsbücher und in die Schulatlanten der ganzen Welt eingehen werden.
Das ist in seinen Worten selbstverständlich mit enthalten.
Dass die europäischen Medien die gewohnten englischen Namen Falkland weiterverwenden, wird von den Argentinern übrigens als Teil des europäischen Propagandakriegs verstanden.
Christian Schüler war das aus Buenos Aires.
Das angesehene Internationale Institut für strategische Studien hat jetzt einen Jahresbericht 1981-82 vorgelegt.
Darin werden die für die internationale Politik, vor allem die für die Sicherheitspolitik bedeutsamen Ereignisse des vergangenen Jahres dargestellt und beurteilt.
Als mögliche Gefährdung für die weltweite Sicherheit bewertet das Unabhängige Institut die gegenwärtige Krise in Polen, die angespannte Lage im Nahen Osten, die unterkühlten Ost-West-Beziehungen und die Vertrauenskrise zwischen Westeuropa und den USA.
Hingegen wird festgehalten, dass der nukleare Abschreckungsmechanismus zwischen Ost und West funktioniert und eine atomare Konfrontation zwischen den Supermächten USA und UdSSR bzw.
deren Verbündeten nicht wahrscheinlicher ist als in der Vergangenheit.
Darüber sprach nun Edgar Sterbens mit dem Militär- und Rüstungskontrollexperten Dr. Heinz Wetscherer, der bis vor kurzem Projektbearbeiter am Internationalen Institut für Strategische Studien in London war.
Der Jahresbericht 1981-82 des Internationalen Instituts für Strategische Studien
zeichnet zwar eine düstere Weltlage, kommt aber dennoch zu dem Schluss, dass ein Atomkrieg jetzt nicht wahrscheinlicher ist als in vergangenen Jahren.
Herr Dr. Wetscherer, was ist die Begründung für diesen gemäßigten Optimismus des Internationalen Instituts für strategische Studien?
Die Begründung ist die Analyse des Instituts, dass die nukleare Abschreckung, das Gleichgewichtesschrecken zwischen Ost und West so stabil ist, dass keine Seite einen Atomkrieg riskieren kann, ohne ihn zusammen mit der anderen zu verlieren.
Das heißt,
Atomkrieg ist für die eine Seite genauso wenig attraktiv wie für die andere Seite und es kann daher optimistisch erwartet werden, dass keine Seite in Atomkrieg beginnen wird.
Heißt das, dass das Londoner Institut diese Übertötungskapazität, die sich in den Atomwaffenarsenalen der beiden Supermächte angesammelt hat, begrüßt?
Keinesfalls.
Kapazitäten an überzogener Vernichtungsfähigkeit werden vom Institut nicht begrüßt und das Institut befasst sich auch sehr stark mit der Frage der Rüstungskontrolle.
Was allerdings begrüßt wird vom Institut ist die Tatsache, dass ein Gleichgewicht vorhanden ist.
wünschenswertes Gleichgewicht auf einer niedrigeren Ebene zu erhalten.
Wenn die Ebene aber notwendig ist, dann bleibt eben auch die Ebene das, aber kein Gegenstand der Analyse, sondern ein Gegenstand der politischen Verhandlungen zwischen Ost und West, wie sie ja in den Rüstungskontrollverhandlungen eben den Gegenstand, das Thema der Verhandlungen bilden.
Ist es nicht ein Widerspruch, wenn das Institut für strategische Studien feststellt, dass ein Gleichgewicht zwischen Ost und West auf dem atomaren Sektor besteht?
Und wenn auf der anderen Seite beispielsweise der NATO-Doppelbeschluss damit begründet wird, dass die NATO das der Westen in Mitteleuropa Marschflugkörper und Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II aufstellen muss, wenn in Verhandlungen über die Reduzierung der sowjetischen SS-20 kein Erfolg erzielt wird,
weil, wenn dem so wäre, der Westen, der Sowjetunion und dem Warschauer Pakt auf diesem atomaren Mittelstrecken-Raketensektor unterlegen wäre?
Ich glaube, das ist kein innerer Widerspruch.
Dieses festgestellte Gleichgewicht bezieht sich auf die oberste Ebene der strategischen Waffen, mit denen beide politische Systeme in der Lage sind, im Endeffekt in der letzten Konsequenz die wechselseitige Vernichtung sicherzustellen.
Ganz anders verhält sich das auf niedrigeren Eskalationsstufen, in regionalen Bereichen zum Beispiel.
Und hier war es eben die Umrüstung der sowjetischen Raketenstreitkräfte auf das moderne System SS-20, das in den europäischen NATO-Staaten die Befürchtung erweckt hat, gegenüber diesem neuen System
anfällig zu sein, erpressbar zu sein mit einem System, das in gewissen beschränkten Bereich nicht nur abschreckend, sondern wahrscheinlich auch kriegsführend wirken kann, nach all dem, was man darüber weiß.
Und deswegen haben sich in den späten 70er Jahren ja die NATO-Regierungen der Europäer an die Amerikaner gewandt, durch die Aufstellung gleichartiger Systeme im regionalen Bereich auch wieder dieses Gleichgewicht herzustellen, das auf der
interkontinentalen Ebene bereits gegeben war und durch die SALT I und II Abkommen abgesichert worden ist.
Der Doppelbeschluss ist ja auf zwei Ebenen zu sehen.
Die eine Hälfte des Beschlusses ist ein Verhandlungsangebot an die Sowjetunion über den Abbau ihrer Mittelstreckensysteme, die Westeuropa bedrohen.
Nur für den Fall, dass solche Verhandlungen bis zum Jahr 1983
kein Ergebnis gebracht haben, hält sich die NATO die Option offen, durch die Aufstellung amerikanischer Systeme hier ein regionales, nukleares Gleichgewicht wiederherzustellen.
Aber in erster Linie steht das Verhandlungsangebot, wenn Sie wollen.
Die Nulloption war bereits 1979 auf dem Tisch.
Nimmt das Londoner Institut zu dem Argument der Friedensbewegung Stellung, dass alle diese Mittelstreckenraketen, seien sie nun sowjetischer oder amerikanischer Provenienz, eigentlich die potenzielle Kriegsgefahr erhöhen, da sie für den Einsatz am Kriegsschauplatz für den konkreten Einsatz gedacht sind?
Ja, das Institut nimmt hier sehr konkret Stellung.
Insofern, als es konstatiert, dass genau genommen Waffensysteme, nukleare Waffensysteme zur realen Kriegsführung ja schon in großer Menge in Europa existieren, schon seit mehr als 20 Jahren existiert haben, mehr als die Hälfte der überhaupt im Westen existenten Sprengköpfe, Kernsprengköpfe, sind für Kurzstreckenwaffensysteme, also Rohrartillerie, konventionelle, ehemals konventionelle Kanonen, die Atomgranaten verschießen können,
oder Kurzstreckenraketen mit Reichweiten bis etwa 150 Kilometer.
Das sind Kriegsführungssysteme.
Und jetzt ist das erstaunlich, und das stellt auch der Bericht als erstaunlich fest, dass man gegen diese Systeme, die wirklich eine Atomkriegsgefahr im Großen und Ganzen bedeuten können, im Westen wie im Osten, vorhanden sind, dass man gegen diese Systeme
nicht auftritt öffentlich, wohl aber gegen eine Entwicklung, die diesen Systemen die Bedeutung etwas wegnehmen würde und den Kernwaffen eher wieder die Rolle zuweisen würde, die sie ja real auch haben, nämlich eher die Rolle eines politischen Abschreckungsinstruments als einer echten Waffe zur Kriegsführung.
Mehr als eine Million Pilger feiern in dieser Stunde im portugiesischen Marienwallfahrtsort Fatima gemeinsam mit Papst Johannes Paul II.
eine feierliche Messe.
Für den Papst, für er selbst, sagte eine Dankmesse an die Muttergottes von Fatima.
Eine Dankmesse für sein Überleben nach dem Attentat vor genau einem Jahr auf dem Petersplatz in Rom.
Wobei der Papst gestern Abend möglicherweise dem neuerlichen Anschlag nur knapp entgangen ist.
Ein 32-jähriger Spanier soll ja versucht haben, sich mit einem Bayonet auf den Papst zu stürzen.
Rudolf Wagner meldet sich direkt aus Fatima.
War es ein Attentatsversuch oder die Tat eines Verrückten, der nur auf sich aufmerksam machen wollte?
Die Fernsehzuschauer sahen kurz nach Mitternacht nicht mehr als für einen Augenblick den erschrockenen Johannes Paul II.
und in der Menge der Gläubigen, der er segnend gegenüberstand, schien es, als sei jemand ohnmächtig geworden und bedürfe der Hilfe.
Unterdessen lassen sich die Vorgänge einigermaßen klar rekonstruieren.
Ein junger, wirklicher Priester, also nicht ein verkleideter Terrorist, hatte unter der Sultane ein Bajonett verborgen und in die feierliche, nächtliche Fackelprozession vor dem Heiligtum von Fatima mitgenommen.
Als der Papst zu den Kranken am Fuß der Basilika herabgeschritten war und sich dann an die umstehenden Gläubigen wandte, sprang der junge Juan Fernandez-Croll, ein Spanier, vor und rief laut, nieder mit dem Papst, nieder mit der Schande des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Und dann, der Papst hat Polen zugrunde gerichtet und dient nur der Sowjetunion.
Durch die Beschimpfungen hatte er aber auf sich aufmerksam gemacht.
Als er schließlich das Bajonett hervorzog, stürzte sich ein Sicherheitsbeamter in zivil auf den Attentäter und riss ihn zu Boden.
Der Papst, so heißt es heute vom Sprecher des Vatikans, habe den Zwischenfall kaum bemerkt.
Vielleicht ist diese Darstellung aber auch ein Teil der Kirchenpolitik.
Niemand will, dass am Jahrestag des Mordversuches am Papst auf dem Petersplatz in Rom erneut ein solcher Angriff besondere Publizität erlangt.
Die Einkehr der Pilger vor dem Marienbild von Fatima soll nicht gestört werden.
Indessen sind weit weniger gekommen, als vorher angenommen werden konnte.
Der große Platz vor der Basilika von Fatima ist zwar gefüllt, aber die Nebenstraßen sind leer geblieben.
Es mögen nun höchstens 500.000 sein, die an der feierlichen Morgenmesse teilgenommen haben.
Im Lichterschein der Fackeln gestern Nacht sah alles viel gewaltiger aus.
Wie kommt es, dass nach der Meinung von Beobachtern, die den Papst auf allen Reisen begleiteten, Portugal weniger begeistert erscheint als Brasilien oder sogar als Deutschland?
Es gibt einige Begründungen, die auf der Hand liegen.
Portugal ist ein armes Land und wenn hier auf abschüssigen Strecken Autofahrer den Motor abstellen, um Benzin zu sparen, dann wundert es auch nicht,
dass manchen bäuerlichen Familien aus dem katholischen Norden einfach das Fahrgeld bis Fatima zu teuer geworden ist.
Gläubige aus dem Roten Süden, Sozialisten und Kommunisten sind ebenfalls in großer Zahl ausgeblieben.
Hier wirkt sich der Jubel der rechts stehenden Regierung über den Papstbesuch aus.
Sie möchte Johannes Paul II.
ohnehin gern als ihren regierungsamtlichen Wahlhelfer missbrauchen und dagegen wendet sich nun die Opposition im Land, freilich ohne den Papst selbst zu meinen.
KP-Chef Alvaro Cunhal, um nur ein Beispiel zu nennen, war gestern zum Empfang des Lissabonner Kardinalpatriarchen zu Ehren des Papstes gekommen.
Schließlich spielt sicherlich auch eine Rolle, dass für das katholische Portugal eine Reise dieses Papstes
nur noch eine unter vielen ist, auch wenn sie nach Fatima führt.
Dieses Zentrum der Marienverehrung zeigte sich heute wie an jedem 13.
Mai als eine Mischung von Frömmigkeit und Glauben, Buße, Neugier und Jahrmarktstimmung.
Die tausende von Pilgern, die Büßer, die auf Knien zur Kapelle rutschen, an deren Stelle Maria 1917 drei Hirtenkindern erschien,
die Beichtenden an den Kirchenmauern, dies alles bietet ein unvergessliches Bild.
Der Papst in Fatima, das war ein Bericht von Rudolf Wagner.
Eine Zeitansage wieder 12 Uhr und 50 Minuten ist das jetzt in 10 Minuten, also 13 Uhr.
Wir kommen zu den Kulturbeiträgen im Mittagsschanal.
In der Steiner Minoritenkirche in Krems wird morgen die diesjährige Niederösterreichische Landesausstellung eröffnet.
Sie ist dem Thema 800 Jahre Franz von Assisi, Franziskanische Kunst und Kultur des Mittelalters gewidmet.
Ausgestellt werden unter anderem Tafelmalerei, Buch- und Glasmalerei, Textil, Goldschmiedekunst und grafische Werke.
Über diese Ausstellung spricht Ernst Exner vom Landesstudio Niederösterreich mit dem Ausstellungsleiter, Universitätsprofessor Dr. Harry Kühnel.
Herr Prof. Dr. Kühnel, wo sehen denn Sie das Anliegen der diesjährigen Kremsausstellung?
Diese Ausstellung hat sich zum Ziel gesetzt, eine Persönlichkeit und die von ihm initiierte Bewegung auf sehr breiter Basis, nämlich im Bereich von Gesellschaft, Wirtschaft, Kunst und Kultur deutlich zu machen.
Es ist also nicht so sehr, wie der Titel vermuten könnte,
die Darstellung eines Heiligen und seiner Daten, seiner Legenden, seiner Visionen, sondern ein Orden wie der Minderen Brüder war mit allen Bevölkerungsschichten und im Besonderen mit den Armen und Notleidenden verbunden, wusste um die Sorgen und Nöte und seine Aufgabe war es, hier Abhilfe zu schaffen.
Und das ist ja interessant,
Wenn wir heute so viel von Kommunikation sprechen und damit häufig die Massenmedien meinen, die Kommunikation der damaligen Zeit ist überwiegend beim Almosensammeln zustande gekommen, weil man hier Abhilfe schaffen konnte, Zuspruch, Hilfe, Stellung geben konnte.
Nun nennen Sie diese Ausstellung 800 Jahre Franz von Assisi, Franziskanische Kunst und Kultur des Mittelalters.
Kunst und Kultur stehen vordergründig gesehen doch im Mittelpunkt.
Ja, sie stehen im Mittelpunkt, weil sie eben visualisieren die Bestrebungen, die Intentionen des Franziskus und der Nachfolger.
Und man kann sehr wohl mit Hilfe von Kunstwerken und einer entsprechenden didaktischen Interpretation nahe bringen, dass die heilige Elisabeth zu ihrem Hauptanliegen gemacht hat im Spital,
die Armen und Notleidenden zu betreuen, sie zu pflegen und zu helfen.
Und das wurde ja auch von den Predigern der damaligen Zeit immer wieder interpretiert, wenn Kunstwerke dieser Art in den Kirchen vorhanden waren, als Vorbild, als Leitbild.
Franz von Assisi wurde von seinem Zeitgenossen Il Povarello, der kleine Arme, genannt.
Er predigte eine alternative Lebensart.
Heute würde man sagen, er war ein Aussteiger.
Sie zeigen hier bedeutende Kunstwerke und zeigen damit die Widersprüchlichkeit dieser Welt auf.
Ja, das ist vollkommen richtig.
Franziskus hat für damalige Begriffe
plötzlich eine Kehrtwendung gemacht.
Er ist gegen das Establishment vorgegangen, aber nicht mit Gewalt, das ist ganz entscheidend, sondern es war gerade seine demütige Haltung und vor allem auch seine Einsicht,
sich der Kurie zu unterwerfen, dieser Haltung war es zuzuschreiben, dass er in seiner Stellung unangreifbar geworden ist.
Und da liegt offenbar auch das Geheimnis seines Erfolges.
In einer Zeit, wo sehr viele heretische Sekten entstanden sind, die zum Teil ähnliche Zielsetzungen hatten,
die aber dann alle eben vom Papst faktisch in Abrede gestellt wurden bzw.
bekämpft werden mussten, weil sie das christliche Fundament zerstört hätten.
Die Niederösterreichische Landesausstellung 800 Jahre Franz von Assisi Franziskanische Kunst und Kultur des Mittelalters in der Steiner Minoritenkirche in Krems wird morgen eröffnet und bleibt bis 10.
Oktober zugänglich.
Im Grazer Schauspielhaus findet am Samstag die Uraufführung des Stückes die Entmündigung von Thomas Pluch statt.
Der aus Kärnten stammende Autor ist bisher vor allem durch seine Fernsehfilme bekannt geworden.
Zu nennen wären ein Film über Andreas Hofer und das Dorf an der Grenze, dessen dritter Teil gerade in Produktion ist.
Die Entmündigung ist sein drittes Theaterstück.
Aus dem Landesstudio Steiermark berichtet Wilhelm Rossbaut.
Die Szene zeigt das ganze Stück hindurch eine Baustelle.
Zu sehen ist der Rohbau einer neuen Fabrik.
Im Fundament hat sich ein Arbeiter verschanzt.
Der Mann, er bleibt für den Zuseher immer unsichtbar, droht mit Sprengung, wenn er nicht mit hohen politischen Funktionären sprechen kann.
Eine Redakteurin des Nachrichtenmagazins »Präzis« tritt auf und beginnt zu recherchieren.
Die Honoratoren der Stadt erklären vielfach aus persönlichen Gründen den Fabriksbesetzer für verrückt, für entmündigt.
Dennoch beginnen sie, Ungewissheit im Nacken aus ihrer Vergangenheit zu erzählen.
Soviel zum äußeren Ablauf der Handlung, die sehr bald eine sehr entscheidende Wendung nimmt.
Dazu Thomas Pluch.
Jedenfalls ist das alles, was zum nächsten Mal wie
Psychopathologie oder Betrunkenheit ausgesehen hat, hat dann also plötzlich ganz andere Gründe, die sich eben im Laufe dieses Stückes ausstellen.
Nach den Theaterstücken Hauptplatz, uraufgeführt in Linz, und Lichter der Nacht, uraufgeführt in Köln, ist die Entmündigung das dritte Theaterstück von Thomas Pluch, der sich vor allem als Drehbuchautor für Fernsehfilme einen Namen gemacht hat.
Theater ist für mich nach wie vor die Alma Mater der dramatischen Kunst.
Es ist, glaube ich, ganz einfach notwendig, auch für einen Autor, immer wieder zwischendurch an die Quellen zurückzufinden, wenn es ihm möglich gemacht wird, und eben Grundlagenforschung zu betreiben in der direkten Auseinandersetzung auch mit der Realisierung, mit der Bühne und vor allen Dingen mit dem Publikum.
Thomas Pluch will die Entmündigung als eine Parabel, als ein Lehrstück über Zeitprobleme verstanden wissen.
Als ein Stück über die Entwicklung, die die Gesellschaft in der technischen Revolution nimmt.
Eine Revolution, die das Machbare über die Humanität stellt.
Soviel zum Sinngehalt des Stückes, dessen Ausgang, weil mit einem Überraschungseffekt schließend, nicht verraten werden soll.
Die Entmündigung.
Eine Kleinstadtkomödie, eine Satire oder ein Politkrimi?
Zu diesen, auch vom Autor gebrauchten Definitionen, der Regisseur Reinhold Ulrich.
Von den Begriffen, die Sie jetzt vorher genannt haben, würde für den Ausgangspunkt der Inszenierung am ehesten der Begriff Volksstück zu treffen.
Es stimmt natürlich auch der Politkrimi und es stimmt auch die Satire.
Aber die beiden sehe ich eher als Bestandteile innerhalb des Überbegriffs Volkstück.
Es ging mir in erster Linie darum, aus einem zum Teil relativ theoretischen Text Figuren heraus zu kristallisieren und Menschen aus Funktionsträgern zu machen.
Ein Szenenausschnitt.
Fabriksbesitzer, Bürgermeister, Betriebsrat und Gendarm, schon von einer Ahnung erfüllt, aber noch immer im Glauben, es mit einem Verrückten zu tun zu haben.
Sagen Sie, dieses Theater hier, dauert das schon seit heute in der Früh?
Jawohl, seit in der Früh, das Theater.
Der Kran wurde um 6 Uhr gesprengt.
Die Alarmierung der Exekutive von Seiten der Bauleitung ist exakt um ca.
6.15 Uhr eingetreten.
Ich meine, hat es Presseanfragen oder Interventionen gegeben?
haben Sie Auskünfte gegeben?
In keinem wie immer geachteten Maße.
Habe hier an Ort und Stelle ein Schriftstück, welches vermittels Reißnägel dort an der Barackenwand befestigt war, in Verwahrung genommen.
Und wo ist das Schriftstück jetzt?
Und was ist genau oben gestanden?
Was ich der Öffentlichkeit schon zugänglich gemacht habe.
Der Betriebsrat Filz fordert Einstellung der Bauarbeiten und Verhandlungen über Arbeitsplatzsicherungen, andernfalls er weitere Sprengungen nicht ausschließen könne, notfalls unter Einsatz seines eigenen Lebens.
Das war ein Ausschnitt aus dem Thomas-Pluch-Stück, die Entmündigung, die ab Samstag im Grazer Schauspielhaus zu sehen ist.
Das Programm war heute ein bisschen dicht gedrängt.
Wir haben deshalb die abschließenden Kurznachrichten nicht mehr untergebracht.
Ich bitte Sie dafür um Entschuldigung und um Verständnis, auch meine Kollegen von der Nachrichtenredaktion, die in diesem Fall zwar nicht umsonst, aber vergeblich gearbeitet haben.
Und wir sind damit am Ende dieses Mittagsschonals.
Einblendung: BWK-Präsident und ÖVP-Abgeordneter Rudolf Sallinger, SPÖ-Abgeordneter Kurt Mühlbacher, FPÖ-Abgeordneter Gerulf Stix
Mitwirkende:
Bayer, Irmgard [Gestaltung]
, Sallinger, Rudolf [Interviewte/r]
, Mühlbacher, Kurt [Interviewte/r]
, Stix, Gerulf [Interviewte/r]
Datum:
1982.05.13 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Parlament [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten