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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Freitag der 13.
Aber trotzdem eine angenehme Mittagsstunde beim Mittagsschonal.
Redakteur am Mikrofon ist Werner Löw.
Und so sieht unser Programmzettel für die folgende Stunde aus.
Nach den Weltnachrichten zunächst der am Freitag übliche ausführliche Blick auf das Wetter am Wochenende.
Und wir haben dazu den Experten von der Hohen Warte zu uns ins Studio gebeten.
Herr Dr. Pika, vorweg kurz, können wir auf ein Badewochenende hoffen?
Ja, im Wesentlichen schon.
Dankeschön.
Mehr Einzelheiten dann also nach den Nachrichten.
Und dann im Bericht unseres Nahost-Korrespondenten Hans Benedikt, der die letzten Tage direkt an der Kampffront in Beirut verbracht hat.
Und das Thema Nahost ist auch zur Sprache gekommen in einer Pressekonferenz von Außenminister Paar heute, die im Übrigen eine Art Überblick über aktuelle außenpolitische Fragen war.
Weitere Auslandsthemen in unserem Journal.
Ein Bild der hochaktiven und im Export hocherfolgreichen französischen Rüstungsindustrie.
Und noch einmal Frankreich.
Eine Statistikerstudie hat da jetzt einige Modelle durchgespielt, wie sich die Einführung einer 32-Stunden-Woche auf die Einkommen und auf den Arbeitsmarkt auswirken würde.
Und das ist auch recht interessant für uns in Österreich.
Auch hierzulande wird ja mit dem Gedanken einer wöchentlichen Arbeitszeitverkürzung als Mittel gegen Arbeitslosigkeit gespielt.
Außerdem der heutige 21.
Jahrestag des Baus der Berliner Mauer.
Am 13.
August 1961 hat Ost-Berlin dieses Symbol der deutschen Teilung zu bauen begonnen.
Und ein Bericht über die derzeitige Ölpest in der Bucht von Rijeka, einem der wichtigsten Fremdenverkehrsgebiete Jugoslawiens.
Aus dem Inland schließlich noch die Eröffnung der größten Holzfachmesse Europas, der Klagenfurter Holzmesse.
Eine Leistungsschau allerdings im Zeichen großer Schwierigkeiten in der Holzindustrie.
Auch der tägliche Blick in die Kommentarspalten der österreichischen Tageszeitungen darf nicht fehlen.
Und von der Kulturredaktion schließlich erwarten wir für dieses Journal einen Bericht über das Filmfestival von Locarno.
Jetzt aber die Nachrichten.
Die verantwortliche Redakteurin ist Elisabeth Mahners, die Sprecherin Melitta Czapka.
Nahe Osten, Vereinte Nationen.
Nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen den israelischen Truppen und den Palästinenser-Verbänden in West-Beirut hat der amerikanische Nord-Ost-Sonderbotschafter Habib seine Vermittlungsgespräche wieder aufgenommen.
Habib trifft heute mit dem libanesischen Staatschef Sarkis und mit Ministerpräsident Ouassant zusammen.
Die Feuerpause in Beirut begann nach massiver Kritik der USA an den jüngsten israelischen Angriffen.
Präsident Reagan verurteilte die schweren Bombardements in einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Begin.
Auch innerhalb der israelischen Regierung kam es zu heftigen Diskussionen darüber, ob die Angriffe auf West-Beirut fortgesetzt werden sollten.
Die Waffenruhe in West-Beirut wird nach libanesischen Rundfunkmeldungen weitgehend eingehalten.
Nach ersten Schätzungen haben die schweren Angriffe der Israelis von gestern bis zum Beginn der Feuerpause mehrere hundert Menschenleben gefordert.
Der UNO-Weltsicherheitsrat in New York hat einstimmig ein sofortiges Ende der Kämpfe im Libanon gefordert.
Der Resolution des Sicherheitsrates stimmte auch der amerikanische Vertreter zu.
Er erklärte, die jüngsten israelischen Angriffe auf Westbeirut hätten Friedensbemühungen verhindert.
Nach libanesischen Meldungen bereitet sich die PLO weiter auf den Abzug ihrer Truppen aus West Beirut vor.
Ein erstes PLO-Kontingent soll die belagerte Stadt am Donnerstag kommender Woche verlassen und auf dem Seeweg in den jordanischen Hafen Aqaba gebracht werden.
USA.
Die Mehrheit der Amerikaner ist gegen die israelische Invasion im Libanon.
Nach den Ergebnissen einer Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur Associated Press und der Rundfunkgesellschaft NBC verurteilen 51% die Invasion, 25% begrüßen sie.
Die restlichen 24% haben entweder keine feste Meinung oder wissen nichts über den Libanon-Krieg.
Von jenen Amerikanern, denen der Libanon-Konflikt ein Begriff ist, erklärten bei der Umfrage 56 Prozent, die USA sollten ihre Militärhilfe für Israel einstellen, falls die Kämpfe andauern.
Polen.
Die Behörden befürchten für heute neue Unruhen.
Die Bevölkerung gedenkt heute des Ausbruchs der großen Streiks in Danzig vor zwei Jahren.
Außerdem ist vor genau acht Monaten das Kriegsrecht verhängt worden.
Die im Untergrund operierende Gewerkschaft Solidarität hat ihre Mitglieder zu einer Demonstration in Danzig aufgerufen.
In Flugblättern der Solidarität heißt es, die Bevölkerung solle ihre Opposition gegen die Militärregierung dokumentieren.
Berlin, Deutsche Demokratische Republik.
Heute vor 21 Jahren ist die Berliner Mauer errichtet worden.
Seither sind nach Angaben der Westberliner Arbeitsgemeinschaft 13.
August insgesamt 180 Menschen bei Fluchtversuchen an den DDR-Grenzsperren ums Leben gekommen.
Das Sperrsystem der DDR wird ständig weiter perfektioniert, sodass nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft eine Flucht nur mehr über Drittländer möglich ist.
In den vergangenen elf Jahren hat die DDR an der Grenze 54.000 Selbstschussanlagen installiert.
Seit der Errichtung der Mauer wurden 55.000 Menschen wegen Fluchtversuchen zu Haftstrafen verurteilt.
Etwa 188.000 Menschen ist in den vergangenen 21 Jahren die Flucht in den Westen gelungen.
Mehrere deutsche Politiker haben heute zum Jahrestag des Mauerbaues Stellung genommen.
Unter anderem verurteilte der Berliner regierende Bürgermeister Lummer das Bauwerk als schändlich.
Die Deutsche Demokratische Republik bezeichnete den Mauerbau nach wie vor als Beitrag zur Erhaltung des Friedens.
Die DDR habe am 13.
August eine akute Kriegsgefahr gebannt, heißt es in einem Kommentar des Parteiorgans Neues Deutschland.
Italien.
Der amtierende Ministerpräsident Spadolini setzt seine Parteiengespräche zur Bildung einer neuen Regierung fort.
Zwar hat die sozialistische Partei eine Beteiligung an einer neuen Fünf-Parteien-Koalition abgelehnt, Spadolini ist jedoch weiter zuversichtlich, eine Neuauflage der bisherigen Regierung erreichen zu können.
In der italienischen Öffentlichkeit wird allerdings mit vorverlegten Neuwahlen gerechnet.
Portugal.
Das Parlament in Lissabon hat eine Verfassungsreform beschlossen.
Wichtigste Änderung ist die Abschaffung des mit Militärs besetzten Revolutionsrates.
Außerdem werden die bisherigen Vollmachten des Staatspräsidenten eingeschränkt.
Erstmals seit der Revolution von 1974 erhält die Regierung ein Mitspracherecht über Angelegenheiten der Armee.
Jugoslawien.
Die Bucht von Rijeka im Norden der Adriaküste ist seit Dienstag durch einen 18 Kilometer langen und 300 Meter breiten Ölteppich verseucht.
Nach Angaben der Tageszeitung Politika ist das Öl aus einer undichten Stelle einer Raffinerie in der Nähe von Rijeka ausgetreten.
Die genaue Ursache ist noch nicht geklärt.
Es ist der zweite Ölpestalarm innerhalb weniger Monate in Jugoslawien.
Die Bucht von Rijeka ist eines der wichtigsten Fremdenverkehrsgebiete des Landes.
Die jugoslawische Fremdenverkehrswerbung in Wien teilte mit, der Ölteppich werde durch den Bora-Wind auf das offene Meer getrieben.
Zur Bekämpfung der Ölpest seien, so die Fremdenverkehrswerbung, Spezialschiffe im Einsatz.
Großbritannien.
Am fünften Tag des Streiks des britischen Krankenhauspersonals hat sich die Lage in den Spitälern erheblich verschärft.
Nach Angaben des britischen Gesundheitsministeriums kann der Notdienst in fünf der insgesamt 42 Zonen des nationalen Gesundheitsdienstes nur mit Mühe aufrechterhalten werden.
Die Streikenden fordern zwölf Prozent mehr Lohn, die Regierung bietet eine siebenprozentige Erhöhung.
Zurzeit liegt die Inflationsrate in Großbritannien bei etwa 10 Prozent.
Aus Solidarität mit den streikenden Angestellten des britischen Gesundheitsdienstes legen heute 1300 Arbeiter der verstaatlichten Stahlwerke in Schottland für mehrere Stunden die Arbeit nieder.
Österreich
Den zahlreichen Ankündigungen, die Preise für Superbenzin und Diesel zu senken, hat sich nun auch die Diskontfirma Stroh angeschlossen.
Stroh-Verkaufsdirektor Schuch erklärte, Superbenzin und Diesel sollen an jenen Tankstellen um 10 Groschen billiger werden, in der Nähe auch die Konkurrenz mit den Preisen heruntergeht.
Ähnliche Maßnahmen haben gestern die Firmen Shell, BP, AGIP, ESSO und Mobil Oil bekannt gegeben.
Vorher hatte der Diskonter Avanti eine Benzin- und Dieselpreissenkung ab kommendem Montag angekündigt.
Die ÖMV mit den Benzinmarken Ilan und Aral will noch abwarten.
In Klagenfurt wird heute die 31.
Holzmesse eröffnet.
An der Veranstaltung beteiligen sich 259 ausländische und 182 inländische Unternehmern.
Parallel zu der sechs Tage dauernden Holzmesse findet heuer wieder die allgemeine Warenmesse statt.
Sie bleibt allerdings vier Tage länger bis zum 22.
August geöffnet.
Bei dieser Mehrbranchenmesse werden 1020 Aussteller ihre Produkte präsentieren.
Ein Großteil der fußballbegeisterten Österreicher ist nach den Ergebnissen einer IMAS-Umfrage mit den Leistungen der österreichischen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Spanien nicht zufrieden.
Nahezu 80 Prozent der Befragten kritisierten die Spielweise der Nationalmannschaft.
Der Ärger der Österreicher über das Abschneiden des Nationalteams ist nach Ansicht der Verfasser der IMAS-Studie deshalb so massiv, weil Fußball-Weltmeisterschaften ein hoher Prestigewert zugemessen wird.
Mehr als die Hälfte der befragten Personen meinte, das Ansehen eines Landes steige international nach einem erfolgreichen Abschneiden bei einer Fußball-WM.
Soweit also die Nachrichten in diesem Mittagsjournal und wie angekündigt und wie jeden Freitag ist der Blick aufs Wochenendwetter ausführlicher mit mir im Studio, Dr. Bika.
Sie haben vorhin ganz kurz gesagt, im Großen und Ganzen ein Badewochenende.
Wie schaut es im Detail aus?
Ja, die Großwetterlage sieht zur Zeit so aus, dass im Seengebiet zwischen Island und Norwegen ein ganz mächtiges Tiefdruckgebiet liegt und Mitteleuropa liegt an seinem südlichen Rand.
Im Detail heißt das, dass in
Alpenraum sehr flache Druckgegensätze vorherrschen und mit dieser westlichen Strömung, die am Südrand dieses Tiefs vorhanden sind, gelangen nun wieder lapilgeschichtete Luftmassen zu uns nach Österreich.
Im Detail bedeutet das für die Alpen-Nordseite und für den Westen und zum Teil auch für den Osten, dass die Gewittertätigkeit wieder morgen etwas zunehmen wird und das Süden im großen und ganzen Wetter begünstigt.
Die Temperaturen morgen ohne weiteres noch vor allem im Süden bis 30 Grad, im Westen vielleicht so um 28 und im übrigen Bundesgebiet ebenfalls um diesen Wert.
Also für die Badefreunde sicherlich ein respektables Wetter, wenn man von den einzelnen Gewittern absieht.
Am Sonntag dann etwas kühler, aber noch immer keine Angst.
Die Temperaturen werden auch Sonntag zwischen 24 und 27, 28 Grad liegen.
Auch die Gewittertätigkeit nimmt vor allem bei uns im Osten wieder etwas ab, aber über dem Bergland bleibt weiterhin diese Gewittertätigkeit bestehen.
Also man müsste
bei alpinen Touren in höhere Gebiete Acht geben auf die Gewittertätigkeit und Schauertätigkeit.
Frühtemperaturen zwischen 13 und 19 Grad.
Also im Großen und Ganzen gesehen ein recht freundliches Wochenende, wenn man von der Gewittertätigkeit absieht.
Ja, ein Sommerwochenende, ein Augustwochenende, wie man es erwarten darf eigentlich.
Und wie sieht es jetzt in Österreich aus, bitte?
Wien, wolkenlos, 29 Grad, Ostwind mit 5 km pro Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 25 Grad, Ostwind 5.
Linz, heiter, 27, Windstille.
Salzburg, heiter, 28 Grad, Windstille.
Innsbruck-Heiter 25°, Westwind mit 10 km pro Stunde.
Bregenz-Bedeckt 23°, Südwind mit 5 km pro Stunde.
Graz-Heiter 28°, Windstille.
Klagenfurt-Heiter 27°, Windstille.
Vielen Dank.
Und wir gehen von Klagenfurt ein Stückchen weiter südwärts noch.
Der Sprung vom Wetter zum Urlaub ist ja nicht allzu groß.
Und wir kommen zu der Meldung, die wir auch in den Nachrichten gebracht haben, von der Ölpest in der Bucht von Rijeka im Norden der Adria-Küste.
Seit Dienstag ist diese Bucht durch einen 80 Kilometer langen und 300 Meter breiten Ölteppich verseucht.
Das Öl soll aus einer undichten Stelle einer Raffinerie in der Nähe von Rijeka ausgetreten sein.
Die genaue Ursache ist noch nicht geklärt.
Nun liegt ja diese Bucht gerade in einem der wichtigsten Fremdenverkehrsgebiete von Jugoslawien und wir haben unseren Korrespondenten Gustav Kalupa um eine Schilderung der derzeitigen Situation gebeten.
Die Gefahr einer Ölpest oder auch nur einer gefährlicheren Verschmutzung der Bucht von Kvarne bei Rijeka konnte abgewendet werden, erklärte uns auf Anfrage ein offizieller Sprecher des Touristenverbandes Jugoslawiens in Belgrad, der wiederum in laufender Verbindung mit dem Touristenamt in der Hafenstadt Rijeka steht.
Badende Urlauber in der Bucht von Kvarnir wären angeblich überhaupt nicht gefährdet gewesen, da der von der Raffinerie Urin ausströmende Ölteppich in einer Länge von 18 Kilometern und Breite von 300 Metern zum offenen Meer treiben würde.
Der Ölteppich steht unter Kontrolle von Schiffen der Küstenwacht und Feuerwehr.
Es sollen auch andere Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden sein.
Glücklicherweise weht von Land her eine kräftige Bohrer, die das ausgelaufene Öl von der Küste wegtreibt.
Ob die Küsten und Strände der zahlreichen kleinen Inseln in der Bucht von Kvarnir durch Öl verschmutzt wurden, ist bisher nicht bekannt.
Bei dem ausgelaufenen Öl handelt es sich überdies um Rohöl, das durch Sonnenbestrahlung schnell verdunstet, während Rückstände versinken würden.
Bereits jetzt werden Anzeichen verzeichnet worden, dass sich der Ölteppich langsam auflöst.
Die Angaben klingen also ziemlich optimistisch, obwohl das Auslaufen von Öl mitten während der Badesaison in der Bucht von Kvarnir
unter den Tausenden von Urlaubern, aber auch bei Verantwortlichen des Fremdenverkehrs Bestürzung ausgelöst hat.
Es ist das zweite Mal innerhalb eines Monats, dass in Rijeka Ölalarm gegeben wurde, da aus Bunkern der Raffinerie Uring bei Rijeka Rohöl ins Meer lief.
Über die Ursachen wurde nichts Näheres bekannt.
Auch erklärte die Direktion der Raffinerie nicht, um welche Mengen ausgelaufenen Rohöl es sich handelt.
Soweit Gustav Kalupa.
Und ob der jetzige vorsichtige Optimismus berechtigt ist, das wollen wir unter Umständen morgen im Mittagssjournal verifizieren, also überprüfen.
Da erwarten wir einen Bericht aus den Urlaubsorten, selbst von Urlaubern, morgen im Samstag-Mittagssjournal wäre das.
Wir aber jetzt am Freitag kommen zur Lage im Nahen Osten.
Die Verhandlungen über einen Abzug der palästinensischen Kämpfer aus Westbeirut schienen ja gestern infrage gestellt zu sein.
Aus Protest gegen die anhaltende schwere Bombardierung der libanesischen Hauptstadt durch die israelische Armee hatte der libanesische Ministerpräsident Wazdan seine Gespräche mit dem US-Vermittler Habib unterbrochen.
Watson erklärte nach einer Unterredung mit Habib in Beirut, ich habe ihm gesagt, dass ich nicht weiter verhandeln kann, wenn gleichzeitig tausende Tonnen von Bomben meine Hauptstadt vollkommen zerstören.
Nach einer offenbar massiven persönlichen Intervention von US-Präsident Reagan in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Begin kam dann gestern Nachmittag doch noch eine neue Feuereinstellung zustande, die bis jetzt zu halten scheint.
Begin verzichtete jedenfalls auf weitere Luftangriffe.
Wenige Stunden vor diesem Reagan-Anruf war es schon im israelischen Parlament in der Knesset zu einer heftigen Debatte gekommen, in der auch israelische Abgeordnete gegen das militärische Vorgehen in Beirut sich aussprachen und speziell gegen die Rolle des Falken-Minister Sharon.
Wir haben heute Vormittag einen Bericht unseres Nahost-Korrespondenten Hans Benedikt erhalten, der die letzten Tage direkt an der Kampffront in Beirut verbracht hat.
Hier der Bericht.
Die Frontabschnitte tragen Namen, die an Beirut bessere Zeiten erinnern.
Das Hippodrom, wo wohlhabende Libanesen auszureiten schlägt, wie die Londoner in ihrem Hyde Park und wo jetzt Israelis und Palästinenser einander auf 50 Meter gegenüberliegen.
oder das Nationalmuseum, dessen zerborstene Wände noch die hellen Vierecke unter den einst dort aufgehängten Gemälden traten.
Die Kunstschätze sind von der Lloyd-Versicherungsgesellschaft rechtzeitig weggebracht worden.
oder das Wildviertel von Burj Al-Barajne, wo die WLO eines ihrer hart umkämmenden Flüchtlingslager errichtet hatte.
Dort verpackte gestern ein ureigenes ägyptisches Haushälter-Ehepaar, mitten im Artilleriebeschuss, chinesische Vasen und französisches Porzellan, die geflüchteten Besitzer in Kartons und versah sie mit der Aufschrift, Achtung, sehr verbrechlich.
oder die Vorstadt von Shatila mit den Wohnungsneubauten einer sozialen Wohnbaugesellschaft, wo gestern ein junger Behruti stand und angesichts der Ruine fragte, will es bald vorüber sein, damit meine Frau und ich hier einziehen können.
Am vergangenen Dienstag glaubten wir tatsächlich, es wäre bald soweit, als die israelische Regierung die Annahme des von den USA und der libanesischen Regierung mit der PLO vereinbarten Evakuierungsplans verkündete.
In einem libanesischen Beisel mit Knoblauchranken und scharf gepfiffenem Schaffleisch, gleich um die Ecke vom Nationalmuseum, gab der Wirt eine Lage Arak für Einheimische und Israelis aus, um den herannahenden Frieden zu begrüßen, als sechs flache, krustete Einschläge sowjetischer 82mm-Granaten einer PLO-Batterie die letzten Fensterscheiben hinausbliesen und alles flach auf dem Boden lag.
Und dann kam Salve auf Salve und dann brüllten die israelischen 155mm-Aufwitzen um die andere Ecke los.
Und durch den Eukalyptushain des Hippodroms rauschte Maschinengewehrfeuer.
Und ich wunderte mich noch, wieso die Pfeffer dranfliegen.
Und dann tauchte der erste israelische Feindkampfbomber herunter und drüben fehlte plötzlich das oberste Stockwerk eines Hochhauses, wo vorher noch die palästinensische Flagge geweht hatte und wo angeblich das Hauptquartier des 226.
Kommandobataillons der syrischen Libanon-Armee war.
Wir suchten in den Ruinen einer Autowerkstatt, in der komischerweise hunderte aufgerissener Mehlsäcke herumstanden,
ein besseres Sichtfeld für die Fernsehkamera, aber gegenüber war alles in Rauch, aus dem die Feuerzungen der Einschläge drangen.
Und dann rollten israelische Zenturion-Panzer hinein und dann wurden Verwundete zurückgebracht.
Und dann stand plötzlich mitten auf der leer geschossenen Straße ein alter Mann und winkte uns und zeigte hinter sich auf sein Haus und rief aus zahnlosem Mund, You want fresh coffee?
Und dann duckte er ins Haus zurück und wir haben ihn nicht mehr gesehen, weil es auf der anderen Seite beim Nationalmuseum losging und wir dort filmen mussten, weil das Ampelflug immer schwächer wurde.
Einen Kilometer im Schöten, am Rand des PLO-Lagers Orsay, tauchte ein himmelblauer Autobus zwischen den Ruinen auf.
Und der Fahrer sprang heraus und versuchte, in Deckung zu gehen.
Und es rollte auf die israelische Stellung zu und eine Panzergranate jagte den Autobus in die Luft.
Er explodierte, als hätte er eine riesige Sprengstoffladung getragen.
In der Nacht lag Westbeerund dunkel und totenstill und ich war etwas erstaunt, in der BBC zu hören, die Stadt sei voller Frostbrände.
Am Mittwochmorgen kamen die Feindhoms zurück und attackierten Einzelziele, von denen wir gehört hatten, dort sein PLO-Kommandostände und Funkzentralen.
Aber im Radio klangen die Berichte so, als würde Beerund bombardiert wie Dresden im Zweiten Weltkrieg.
Die Wahrheit wird sich wahrscheinlich erst zeigen, wenn wir selbst hineinkönnen.
Gestern Abend kämpften beide Seiten so hart, als wüssten sie, dass es dem Ende entgegenging.
Der Schlusssaat kommt der Artillerie-, Bomben- und Raketenseil-MFD gegen 5 Uhr nachmittags ab.
Als Ministerpräsident Menachem Begin und US-Präsident Ronald Reagan erregte Telefongespräche geführt hatten und der israelische Verteidigungsminister Arik Sharon von seiner Regierung heftig kritisiert worden war, weil er angeblich den Luftwaffeneinsatz ohne vorherige Genehmigung befohlen hatte, obwohl die bisherige Regierungslinie darin bestanden hatte, jeden Beschuss israelischer Einheiten durch die PLO um einige Grade härter zu erwidern.
Reagans Drohung, die Verhandlungen über den PLO-Abzug abzubrechen, war sicherlich nur eine Drohung.
Denn das hätte die USA in viel mistlichere Lage gebracht, als die an internationale Kritik gewöhnten und eigentlich recht jeichgültigen Israelis.
Heute früh war man zwar allerseits über den Ärger Reagans betroffen und Verteidigungsminister Sharon darf ab jetzt nichts mehr ohne ausdrückliche Erlaubnis der Regierung tun.
Aber die Verhandlungen werden spätestens morgen weitergehen.
Und im Hafen von Thunir, im christlichen Gebiet nördlich von Beirut, wird alles für die Ankunft des 1.
Französischen Bataillons der multinationalen Libanon-Friedensgruppe vorbereitet.
Aber wann der PLO-Abzug tatsächlich beginnen wird,
Hans Benedikt und ich muss nachträglich um Entschuldigung bitten für die schlechte Telefonqualität dieses Berichts.
Der jüngste und bisher längste Nahostkrieg mit der wochenlangen Belagerung von Beirut kam erwartungsgemäß auch in der Pressekonferenz von Außenminister Paar heute Vormittag zur Sprache, die im Übrigen einer Tour d'Horizon, einem Überblick über die aktuellen außenpolitischen Fragen des österreichischen Außenministeriums gewidmet war.
Roland Machatschke war für uns bei dieser Pressekonferenz.
Die Entwicklung in Südostasien, wo es Gespräche zwischen den ASEAN-Staaten und Vietnam gibt, um das Problem Kambodscha zu lösen, die Lage im Nahen Osten und die Frage des Wiener Konferenzzentrums, als anders der gerade tagenden Wiener UN-Weltraumkonferenz, standen im Mittelpunkt der Ausführungen von Außenminister Paar.
Zu Kambodscha ist er nach wie vor skeptisch und zur jüngsten Entwicklung im Nahen Osten, zur UN-Resolution von heute Nacht und den offenbar massiven Druck der USA auf Israel, sagte Minister Parr.
Ich finde es besonders bedauerlich, um es wieder sehr vorsichtig auszudrücken, dass trotz einer schon praktisch abgeschlossenen Einigung Israel seine Bombardements
auf Beirut fortgesetzt hat und dann nur unter dem harten Druck der Vereinigten Staaten, denen wir dafür danken müssen, diese Bombardierungen beendet hat.
Ich hoffe auch, dass die jüngste Resolution des Sicherheitsrates, die sich vor allem mit den humanitären Aspekten dieses Problems befasst und
die zweifellos ein Resultat der besonderen Bemühungen des Generalsekretärs auf diesem Gebiet darstellt, von Israel beachtet wird.
Und das nicht wieder, so wie das vor wenigen Tagen der Fall war, Rotkreuz-Hilfszüge tagelang.
stehen müssen, um zu der notleidenden Bevölkerung wirklich zu kommen.
Österreich wird übrigens, wenn es möglich ist, die Kriegsschäden an der Botschaftsresidenz in Beirut zu besichtigen, eine Schadenersatzforderung an Israel richten.
Sehr ausführlich nahm Minister Paar zum Thema Konferenzzentrum Stellung.
Bekanntlich hat UN-Generalsekretär Peresteguella es begrüßt, dass ein solches Zentrum gebaut wird und er hat vorsichtige Kritik an den Einrichtungen der Wiener Hofburg geübt.
Minister Paar, der ja Vorsitzender der UN-Weltraumkonferenz ist, mit ihren 1000 Delegierten, schildert sehr eindringlich die Mängel.
Ich würde den Herren, die glauben, dass diese Konferenz, die jetzt stattfindet, beweist, dass man kein Konferenzzentrum braucht, einladen, einmal hinzugehen.
Wir haben uns sicher bemüht, so wie in der Vergangenheit, alles zu tun, was möglich ist, um diese Konferenz reibungslos abwickeln zu können.
Ich spreche jetzt nicht von der mangelnden Air Conditioning, die nun einmal in der heutigen Zeit bei dieser Temperatur in einem Konferenzzentrum eine Selbstverständlichkeit ist.
Ich rede auch nicht davon, dass
wirklich einer den anderen auf den Zehen steigt, wenn er durch die Gänge geht, dass, was auch einmalig ist, ein Drittel der Delegierten zu ihren Sitzplätzen nur kommen, indem sie über die Delegierten, die neben ihnen sitzen, hinwegsteigen müssen.
Und zwar Delegierten anderer Staaten hinwegsteigen müssen, was manchmal peinlich ist, denn trotz alphabetischen Gleichklang ist man nicht immer sehr eng befreundet.
Ich spreche vor allem davon,
dass wir nur zwei Sitzungssäle haben, in denen alle Delegationen vertreten sein können.
Wir haben aber drei Vollkomitees und ein Plenum.
Alle drei, alle vier können nebeneinander nicht sagen, was zu großem Zeitdruck führt.
Für mich ist diese Konferenz
ein Beweis dafür, dass wir keine Großkonferenzen mehr durchführen können und keinesfalls
auch Konferenzen solcher mittlerer Größenordnung.
Und wir werden auch keine Konferenzen mehr einladen, die eine solche Größenordnung haben.
In Wien sollen in nächster Zeit also nur die Konferenzen jener Organisationen stattfinden, die ihren Sitz in Wien haben.
Österreich ist dazu ja verpflichtet.
Um Konferenzen, für die mehr als 500 Teilnehmer erwartet werden, wird sich Österreich jedenfalls nicht bewerben.
Soviel zur Pressekonferenz von Außenminister Paar und damit zurück ins Studio des Mittagsjournals.
Roland Machatschke war Berichterstatter.
Drei Minuten vor halb eins ist es jetzt.
Heute vor 21 Jahren hat die DDR, damals noch mehrheitlich nur mit Gänsefüßchen, mit Anführungszeichen als solcher bezeichnet, vor 21 Jahren hat die DDR in Berlin das Ende ihrer Welt mit Beton zugemauert.
Am 13.
August 1961 entstand praktisch über Nacht die Berliner Mauer, die seither für die eine Seite ein Schutzwall des Friedens gegen den aggressiven westlichen Imperialismus ist,
Und für die andere Seite eines der schmerzlichsten Zeugnisse der Unmenschlichkeit und der moralischen Niederlage eines Systems, dass keinen anderen Weg sah, seine Bürger an sich zu binden, als sie einzumauern.
Man kann das Phänomen der Berliner Mauer und der gesamten deutsch-deutschen Grenze auch völlig nüchtern und in Zahlen sehen.
In der Bundesrepublik gibt es eine Institution mit dem monströsen Namen Zentrale Erfassungsstelle zur Registrierung von Gewalt und Unrechtstaten der DDR.
Diese Erfassungsstelle hat in den 21 Jahren seit dem Mauerbau insgesamt 27.415 Grenzschutzaktionen der DDR-Organe registriert.
Die Erfassungsstelle nennt es Übergriffe, bei denen in über 4.000 Fällen von der Schusswaffe Gebrauch gemacht worden sein soll und wo bei Fluchtversuchen 179 Menschen ums Leben gekommen sind.
72 davon an den Grenzbefestigungen in Berlin.
Zum 21.
Jahrestag des Berliner Mauerbaus ein Bericht von Gottfried Zmeck.
Noch immer ist dieser 13.
August ein besonderes Datum.
Die Mauer, mit deren Bau vor 21 Jahren begonnen wurde, ist zwar längst zur innerdeutschen Realität geworden, man hat damit zwangsläufig zu leben gelernt, aber sich noch nicht mit der Existenz dieses Symbols der deutschen Teilung abgefunden.
Das zeigt der Appell von Politikern verschiedener Parteien an das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Deutschen.
Berlins Innensenator Lummer, CDU, forderte dazu auf, das Wiedervereinigungsgebot des Grundgesetzes ernst zu nehmen.
Vor der Gefahr, sich an die Mauer zu gewöhnen, warnte der bayerische Ministerpräsident Strauß, der die Berliner Mauer als ein Schandmal bezeichnete, das täglich den Beweis für die Ohnmacht des DDR-Regimes seinem eigenen Volk gegenüber erbringe.
Im Dunstkreis dieses traurigen Jahrestages stoßen Meldungen aus der DDR auf besonderes Interesse.
Wie etwa jene, wonach die Ostberliner Behörden damit begonnen haben, die bisherigen Metallgitterzäune an der innerdeutschen Grenze durch feste Betonsperrmauern zu ersetzen.
Ein Abschnitt dieser drei bis vier Meter hohen Mauer soll im bayerischen Grenzgebiet kurz vor seiner Vollendung stehen.
Nach Informationen aus der DDR sei für die etwa 1400 km lange Grenze von der Ostsee bis zum Fichtelgebirge eine durchgehende Betonmauer geplant.
Wohl durch die abschreckende Wirkung der sogenannten Todesstreifen und Selbstschießanlagen im DDR-Grenzgebiet ist in den letzten Jahren die Zahl derer zurückgegangen, die die Grenze gewaltsam überwinden wollten.
In der ersten Hälfte dieses Jahres waren es 110, denen dieser Versuch gelang.
Noch vor drei Jahren waren mehr als 700 DDR-Bürger über die Grenze in den Westen geflüchtet, obwohl das Risiko groß ist.
Seit 1961 starben allein 72 Menschen beim Fluchtversuch über die Berliner Mauer, die für die DDR ein Bollwerk des Friedens darstellt.
Wie unterschiedlich man den Begriff Frieden handhaben kann, zeigte kürzlich die Bestrafung eines DDR-Bürgers, der einen Aufnäher mit dem Motto der DDR-Friedensbewegung Schwerter zu Pflugscharen trug.
Er musste umgerechnet rund 1000 Schilling-Ordnungsstrafe zahlen.
In der Strafverfügung hieß es, er habe durch das Tragen einer symbolhaften Darstellung mit pazifistischer Aufschrift in der Öffentlichkeit das Schutzbedürfnis der Bevölkerung der DDR grob missachtet und somit das sozialistische Zusammenleben gestört.
Gestört ist zur Zeit auch das Verhältnis zwischen Bonn und Ostberlin.
Der Gegenbesuch des DDR-Staatsratsvorsitzenden Honecker in der Bundesrepublik steht an.
Die Vorbereitungen dafür aber verzögern sich, nachdem die Einreiseverweigerung seitens der DDR für führende CDU-Politiker das Klima zusätzlich beeinträchtigt hat.
Trotzdem hat Honecker, wie zuletzt bei seinem Besuch beim sowjetischen Staats- und Parteischneff Brezhnev auf der Krim, die Bemühungen der sozialistischen Staaten um gutnachbarliche Beziehungen zur Bundesrepublik betont.
Diese seien aber durch die Absicht gefährdet, hunderte von neuen amerikanischen Raketen auf westdeutschem Boden zu stationieren, wie es in einem von Brezhnev und Honecker unterzeichneten Kommuniqué hieß.
Gottfried Smegg aus Bonn zum 21.
Jahrestag des Baus der Berliner Mauer.
Es ist jetzt halb eins Zeit, also für einen Blick auf das noch verbleibende Programm im Mittagschanal.
Wir planen noch zwei Beiträge zu Themen aus Frankreich, der eine davon eine Analyse der Situation der französischen Rüstungsindustrie, die derzeit sehr exportorientiert und erfolgreich ist.
Ein zweiter zu einer Studie, die untersucht hat die Folgen einer Arbeitszeitverkürzung auf 32 Wochenstunden in Frankreich.
Außerdem ein Blick in die Pressekommentare von heute und ein kurzer Bericht vom jüngsten Kollektivvertragsabschluss der Bäckereiindustrie und für die Bäcker, verbunden mit einer Einigung über den Brotpreis.
Schließlich auch ein Bericht von der Klagenfurter Holzmesse und ein Kulturbericht vom Filmfestival in Locarno.
Das alles wollen wir also in der kommenden halben Stunde noch unterbringen.
Werden sehen, ob es uns gelingt.
Zunächst aber auf jeden Fall zum Thema französische Rüstungsindustrie.
Seit dem Krieg um die Falkland-Inseln haben die französischen Waffenverkäufer kaum Grund zur Klage.
Der erfolgreiche argentinische Einsatz von französischen Raketen gegen britische Schiffe und von französischen Kampfflugzeugen gegen die britische Luftwaffe, das war und ist ein höchst werbewirksames Verkaufsargument für das Kriegsgerät Made in France.
Die Franzosen haben auch als erster EG-Staat Anfang dieser Woche ihr Waffenlieferembargo gegen Argentinien aufgehoben.
Ein Schritt, der in London Befremden ausgelöst hat.
So wie schon zuvor Meldungen für Verwirrung gesorgt haben, französische Techniker hätten sehr wohl auch während der akuten Falkland-Krise ihre argentinischen Raketenkunden fachlich beraten.
Die italienische und die deutsche Regierung kamen zum Schluss, dass man vorläufig am Waffenlieferungsembargo für Argentinien festhalten werde.
Die französische Rüstungsindustrie drängt aber nicht nur auf Geschäfte mit Argentinien, sie sucht auch Kooperationspartner, wie z.B.
verstaatlichte Unternehmen in Österreich.
Welche Bedeutung die Rüstungsindustrie für Frankreich hat und welche Rolle sie im weltweiten Waffenhandel spielt, das untersucht dem folgenden Michael Kerbler.
Die Waffensysteme, mit denen die Grande Nation Jahr für Jahr Bombengeschäfte macht, tragen so klingende Namen wie Exocet und Super-Entendard.
Bezeichnungen, die die französischen Waffenhändler seit dem erfolgreichen Einsatz der argentinischen Armee gegen britische Falkland-Einheiten als Gütemarken französischer Rüstungsprodukte vorweisen.
was sich auch in den Auftragsbeständen der Wehrtechnikunternehmen positiv niederschlägt.
Frankreich verteidigt damit mit Elan seinen beachtlichen dritten Platz in der Weltrangliste der Waffenexporteure.
Denn schon hinter der Sowjetunion mit einem Anteil von rund 37 Prozent und den USA mit einem von 34 Prozent findet sich die französische Rüstungsindustrie mit ihrem Beitrag am Weltwaffengeschäft von rund 10 Prozent.
Zur breiten Palette französischer Rüstungsprodukte zählen Hubschrauber, Kampfbomber, schwere und leichte Panzer, Gewehre, Raketen und eine Vielzahl von Marinefahrzeugen.
Im Jahr 1980 betrogen die Waffenexporte Frankreichs umgerechnet rund 150 Milliarden Schilling.
Begründet wurde die französische Rüstungsindustrie von Präsident Charles de Gaulle, der Frankreichs Verteidigung unabhängiger von seinen westlichen Allianzpartner machen wollte und der damit auch in der internationalen Politik eine gewichtigere Rolle spielen wollte.
De Gaulle's Nachfolger Pompidou und Giscard d'Estaing setzten die Politik des großen Generals fort und auch der Sozialist François Mitterrand sah sich gezwungen, ökonomischen Argumenten nachzugeben.
Der wirtschaftliche Rock war dem Sozialistenführer näher als sein ideologisches Hemd.
Im Sommer vergangenen Jahres rechtfertigte Mitterrand den Kurs, weiterhin am Waffenexportgeschäft festzuhalten, damit, dass sein Land großen Bedarf an Devisen für die Beschaffung bzw.
Bezahlung von R2-Lieferungen habe.
Der Erlös französischer Rüstungsverkäufe deckt unterdessen ein Drittel der Ölinporte ab.
Zweites Standbein der Argumentation des französischen Staatspräsidenten ist die Notwendigkeit, die Unabhängigkeit des Landes aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die eigene Waffentechnologie weiterentwickeln zu können.
Das Wahlversprechen, eine zurückhaltende Waffenhandelspolitik zu betreiben und ein Totalembargo gegen Staaten wie Südafrika, Chile, Argentinien und Libyen auszusprechen, wurde angesichts steigender Arbeitslosenzahlen den Gewinnmöglichkeiten, die in diesen Geschäften stecken, gebrochen.
Außerdem sind in der französischen Waffenindustrie mehr als 300.000 Ingenieure und Facharbeiter beschäftigt, die mit Unterstützung auch der kommunistischen Gewerkschafter darauf drängen, dass es zu keinem Kurswechsel in der Regierungspolitik, was Waffenausfuhren betrifft, kommt.
Und so finden sich französische Rüstungsprodukte nicht nur in Argentinien, sondern auch in Libyen.
Ja, sogar in Israel, das durch Ministerpräsident Begin Frankreich antisemitische Haltung vorwirft, und in arabischen Staaten finden sich französische Bomben und Granaten.
Anfang des Jahres wurde ein großer Lieferungsvertrag mit Ägypten abgeschlossen.
Ein Vertrag, der vorsieht, 20 Militärflugzeuge des hochmodernen Typs Mirage 2000 inklusive Bewaffnung an den Starthosen im Ubaraks zu liefern.
Das Geschäft hat einen Gesamtwert von umgerechnet rund 18 Milliarden Shilling.
Natürlich führt das Drängen der Franzosen in den arabischen Markt zur Konfrontation mit den Amerikanern, die diesen Bereich als angestammten Verkaufsmarkt betrachten.
Ein 70 Milliarden Schilling-Geschäft mit Saudi-Arabien, das die Franzosen im vergangenen Jahr auch gegen härteste Konkurrenz aus den USA an Land ziehen konnten, führte zu einer Verschärfung des Wettbewerbes am weltweiten Rüstungsmarkt, auf dem die Sitten ohnehin recht rau sind.
Das Tüpfchen auf dem I für die amerikanischen Konkurrenten war dann das Geschäft der Franzosen mit Nicaragua, Militärausrüstung im Gegenwert von rund 300 Millionen Schilling an die linksgerichtete sandinistische Regierung zu liefern.
Ein Schritt, der unterstreicht, dass Frankreich auch auf den Waffenhandel mit Entwicklungsländern nicht verzichten will.
Zusammenfassend, im Jahr 1980 verkaufte die französische Rüstungsindustrie für rund 66 Milliarden Schilling Waffen an die dritte Welt.
Unter François Mitterrand hat es dann dennoch eine Änderung im Waffengeschäft gegeben.
Der Staat kontrolliert nun jedes einzelne Exportgeschäft.
So müssen etwa für Verträge bis zu umgerechnet 2,5 Milliarden Schilling der Regierung Informationen über das Geschäft zugestellt werden.
Kontrakte mit einem Auftragswert von mehr als 2,5 Milliarden Schilling müssen Parlament und Senat passieren.
Per saldo wird sich dadurch aber für Frankreichs Waffenhändler kaum etwas im Exportgeschäft ändern.
Die Rüstungsindustrie ein blühendes Geschäft, jedenfalls derzeit in Frankreich.
Michael Kerbler hat die Daten dazu zusammengestellt.
Und wir bleiben in Frankreich.
In Paris ist jetzt eine Studie des französischen Nationalen Statistischen Instituts veröffentlicht worden, bei der es um die Auswirkungen von verschiedenen Modellen bei der Einführung einer 32-Stunden-Woche ging.
Ein Ergebnis, bei einer Senkung der Arbeitszeit auf 32 Wochenstunden könnte bis 1986 die Anzahl der Arbeitslosen in Frankreich um 500.000 gesenkt werden, wenn dabei eine entsprechende Lohnkompensation erfolgt.
Ohne Lohnausgleich würden durch diese 32-Stunden-Woche 550.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden können, meinen die Statistiker.
Diese Studie ist auch für uns in Österreich nicht uninteressant, denn auch hierzulande gibt es ja Gedanken und Überlegungen der Arbeitslosigkeit durch eine Verkürzung der Arbeitszeit zu begegnen.
Vor wenigen Wochen hat Sozialminister Dallinger eine Studie bei Wirtschaftsforschungsinstitut eben zu diesem Thema in Auftrag gegeben.
Es ging dabei allerdings nicht um eine so drastische Verkürzung wie in der französischen Studie, die ja etwa sieben Wochenstunden betragen würde.
Bei uns ging es um eine Stunde.
Das Ergebnis der österreichischen Wirtschaftsforscher, die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde, würde bei der derzeitigen Wirtschaftssituation in Österreich wenig bis gar keine Wirkung auf die Beschäftigungslage haben.
Die Begründung, viele Betriebe sind derzeit schlecht ausgelastet, eine Stunde weniger Arbeitszeit würde voll durch eine Produktionssteigerung aufgefangen werden.
Einen Beschäftigungseffekt sehen die Wirtschaftsforscher bestenfalls im Dienstleistungssektor und ganz allgemein im öffentlichen Dienst.
Aber zurück zur französischen Studie und zu Thomas Fuhrmann.
Die Diskussion über Arbeitsmarktpolitische Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung ist in Frankreich nahezu verstummt.
Die unmittelbaren wirtschaftlichen Probleme, die Auseinandersetzungen um die Wirksamkeit des viermonatigen Lohn- und Preisstops haben das Thema Arbeitszeitverkürzung überdeckt.
Daher droht auch die Studie des Nationalen Statistischen Instituts,
über die Effekte einer Verminderung der Wochenarbeitszeit bis zum Jahr 1986 auf 32 Stunden im Augenblick unterzugehen.
Zentrale Aussage des ökonometrischen Simulationsversuches, bei vollem Lohnausgleich könnte die Arbeitslosigkeit um 500.000 ohne Lohnausgleich um 550.000 Beschäftigungslose verringert werden.
Der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist demnach auf den ersten Blick äußerst gering.
Doch die darüber hinausreichenden wirtschaftlichen Auswirkungen wären nach Meinung der Verantwortlichen des Modells grundverschieden.
Bei vollem Lohnausgleich würden die Unternehmen und nicht die Haushalte das Hauptgewicht der Arbeitszeitverkürzung zu tragen haben.
Die Folgen wären ein Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, ein Rückgang der Investitionen, eine generelle Abnahme der Exporte mit Ausnahme der Automobilindustrie, ein bedeutender Rückgang der Importe und steigende Inflation.
Bei einer Arbeitswoche von 32 Stunden und bei vollem Lohnausgleich könnten nach Auffassung der Planer des Instituts Nationales des Statistiques et Instituts d'Economique 1,3 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeitslosigkeit im gleichen Atemzug um 500.000 gesenkt werden.
Im anderen Fall bei entsprechenden Lohnverlusten wäre die unmittelbarste Folge durch die Verringerung der Lohnmasse eine Abnahme des Verbrauchs der privaten Haushalte.
Die Hauptleitragenden wären in erster Linie die Automobilindustrie und das Fremdenverkehrsgewerbe.
Auf der anderen Seite könnten die Unternehmen jedoch ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern und einen größeren Anreiz für Investitionen schaffen.
Die Zahl der in der zweiten Variante Verkürzung der Arbeitszeit auf 32 Stunden ohne Lohnausgleich zu schaffenden Arbeitsplätze würde 1.220.000 betragen, die Arbeitslosigkeit dadurch um 550.000 abnehmen.
Derzeit sind in Frankreich knapp über zwei Millionen Menschen in der Statistik als Beschäftigungssuchende eingetragen.
Die gesetzliche Verkürzung der Arbeitszeit von 40 auf 39 Stunden ab 1.
Februar bei gleichzeitiger Einführung einer fünften Urlaubswoche hat nicht mehr als 50.000 neue Arbeitsplätze gebracht.
Und von der geplanten schrittweisen Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden bis 1985 wird offiziell immer weniger gesprochen, obwohl dies im Wahlprogramm der Sozialisten
18 Minuten vor eins und zurück nach Österreich führt uns die Inlandspresseschau, die heute Hans Langsteiner zusammengestellt hat.
Der gestern veröffentlichte Finanzschuldenbericht, der ein Ansteigen der Staatsverschuldung bis Mitte des heurigen Jahres um etwa 20 Milliarden auf 315 Milliarden Schilling registriert hatte, wird heute unterschiedlich kommentiert.
In den Salzburger Nachrichten meint Herbert Mitterndorfer unter dem Titel der Mühlstein
Man kann den seinerzeitigen Schuldenstoß in der Phase 1974-75 verteidigen.
Er hat damals mit dazu beigetragen, dass Österreich den Konjunkturabschwung durchtauchen konnte, indem mit den Schulden Investitionen gefördert wurden, die Wachstum und Beschäftigung brachten.
Inzwischen liegen die Dinge ganz anders.
Es wurde versäumt, in den folgenden, besseren Zeiten diesen Schuldenstand abzubauen.
Heute hängt der Müllstein der Staatsverschuldung nicht nur am Hals jeden einzelnen Österreichers, sondern auch der Wirtschaftspolitik.
Er ist so groß geworden, dass er allen Beteiligten die Luft wegnimmt.
Anders die Sicht der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Eva Pfisterer schreibt dort, Internationale Vergleiche sind sicher problematisch, da der Umfang der berücksichtigten Haushalte in jedem Land verschieden ist.
Trotzdem steht Österreich mit der Prokopverschuldung im unteren Drittel der Industriestaaten.
in der Verlangsamung der Schuldenzunahme sogar an der Spitze.
Die anderen Länder haben trotz oder wegen ihres einschneidenden Sparkurses hohe Verschuldung und hohe Arbeitslosigkeit.
Durch die Sparpolitik entstehen nämlich erst höhere Schulden, weil die Steuereinnahmen sinken und die Ausgaben zum Beispiel für Arbeitslose steigen.
Österreich hat trotz international hoher Arbeitslosenraten fast Vollbeschäftigung und Schulden nicht als Ausgaben für Arbeitslose, sondern als Investitionen verwendet.
Diese Politik schafft allemal mehr Werte als arbeitslosen Schlangen auf der Straße.
Mit einem anderen Thema als die Sozialistische Arbeiterzeitung befasst sich das neue Volksblatt der ÖVP.
Wolfgang Sperner kommentiert dort die gestrige Befürwortung des Baus des Konferenzzentrums in Wien durch UNO-Generalsekretär Perez de Coelhar.
Man wird es dem Diplomaten de Cuéllar nicht versagen können, dass er den Gastgebern den erbetenen Liebesdienst erwies.
Aber recht diplomatisch war diese Aktion von den sozialistischen Aktivisten nicht.
Denn eben zur gleichen Zeit, da der ortsfremde UNO-Generalsekretär für ein Superkonferenzzentrum plädierte, finden im gleichen Wien zwei Weltkonferenzen, die Altenkonferenz und die Weltraumkonferenz, statt.
Und sowohl Hofburg wie Messepalast erweisen sich wieder einmal als völlig ausreichend.
Persönliche Impressionen vom kurzen Wien-Gastspiel des inzwischen wieder in seinen Urlaubsort in Mallorca zurückgekehrten Bundeskanzlers Kreisky vermittelt schließlich Peter Gnahm in der Neuen Krone Zeitung.
Der Eindruck, den der Kanzler bei Freund und Feind in diesen vier Tagen hinterließ?
Braun gebrannt, für einen 71-Jährigen recht agil, keine Rede mehr von jenem kränkelnden Kreisky, wie wir ihn vor knapp einem Jahr erlebt und fast schon abgeschrieben haben.
Seltsamerweise scheint sich auch die große Opposition nach dem Kanzler zu sehnen.
Sonst hätte ÖVP-General Graf dem Regierungschef zum Empfang nicht ein ganzes Bündel an Fragen zur Beantwortung vorgelegt.
Kreiske sind im Laufe seiner Regierungstätigkeit viele, auch folgenschwere Fehler unterlaufen.
An Ausstrahlung und Persönlichkeit aber hat er mit zunehmendem Alter gewonnen.
Die letzten vier Tage müssten das eigentlich auch jenen deutlich gemacht haben, die den 71-Jährigen gerne zum alten Eisen zählen möchten.
Autor unserer heutigen Presseschau war Hans Langsteiner.
Gestern und heute gab es wichtige Verhandlungen für die Bäcker und auch für die Kunden.
Einerseits wurde über den neuen Kollektivvertrag für die Branche verhandelt, andererseits tagte die amtliche Preiskommission um den neuen Brotpreis festzusetzen, der ja wiederum auch davon abhängt, was die Beschäftigten in den Fabriken und Gewerbebetrieben bezahlt bekommen.
Nachdem sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer heute Vormittag über die neuen Kollektivverträge einigten, ist vor wenigen Minuten im Handelsministerium auch die Entscheidung über den Brotpreis gefallen.
Hans-Christian Unger hat sich noch schnell für diese Sendung über die Details informiert.
Noch gestern Nachmittags, vor Beginn der Sitzung der amtlichen Preiskommission im Handelsministerium, sah es so aus, als wollten sich die darin vertretenen Sozialpartner sofort auf den neuen Preis für das preisgeregelte schwarze Normalbrot einigen.
Also noch vor Beginn der vermutlich entscheidenden abendlichen Verhandlungsrunde über die Kollektivvertragslöhne für die Bäckereiarbeiter.
Das Ergebnis der Gespräche in der Preiskommission?
Man vertagte dann doch die endgültige Festsetzung des Preises auf heute Vormittag.
Wobei sich die Arbeiterkammer gegen eine Erhöhung des Schwarzbrotpreises um mehr als 70 Groschen pro Kilogramm standhaft wehrte und mehr oder minder deutlich zu verstehen gab, dass auch von der nächsten Sitzung, also von der heutigen, nicht mehr zu erwarten sei.
Mit diesem Informationsstand ging dann die Unternehmerseite gestern Abend in die Lohnverhandlungen.
Ihre Ausgangsbasis?
Die Erzeuger hatten ausgerechnet, dass bei einer Brotpreiserhöhung von 70 Groschen pro Kilo nur eine Lohnerhöhung von 5% drin sei.
Die Gewerkschaft dagegen hatte ursprünglich 6% verlangt.
Mit der als sicher zu wertenden Annahme, dass die Brotpreiserhöhung eben nicht mehr als 70 Groschen ausmachen würde, davon entfallen 17 Groschen auf den am 1.
August gestiegenen Mehlpreis, wurde bei der Lohnrunde während der Nachtstunden und heute Vormittag folgendes Ergebnis als Kompromiss erzielt.
Die Arbeiter im Bäckereigewerbe erhalten auf ihrem Kollektivvertrag um 5,7% mehr, die Beschäftigten in der Industrie um 5,5%.
Nach den Lohnverhandlungen wurden dann um 10 Uhr vormittags, heute neuerlich, die Gespräche über die Brotpreiserhöhung aufgenommen.
Und sie sind dem Handelsministerium erst vor wenigen Minuten zu Ende gegangen.
Das Resultat?
Brot wird, wie eben anzunehmen war, um 70 Groschen pro Kilogramm teurer.
Die Preiserhöhung tritt kommenden Montag, also am 16.
August, um 0 Uhr in Kraft.
Ab diesem Zeitpunkt wird dann der Kilo Laib Schwarzbrot 12,50 Schillen und der Wecken 12,90 Schillen kosten.
Hans-Christian Unger.
Landwirtschaftsminister Günther Heidner hat heute Vormittag die 31. österreichische Holzmesse in Klagenfurt eröffnet.
Parallel zur sechs Tage lang dauernden Holzmesse wird die zehntägige allgemeine Warenmesse abgehalten.
Fast 1500 Aussteller aus 20 Staaten präsentieren dabei ihre Produkte.
Knapp die Hälfte der Aussteller kommen aus dem Ausland.
Wegen der international schwierigen Lage auf dem Holzmarkt wird die Klagenfurter Messe von Fachleuten als ein Barometer für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in der Holzbranche betrachtet.
Von der heutigen Eröffnung ein Bericht von Willi Mitsche.
Das Holz und die holzverarbeitenden Produkte bilden zwar nach wie vor den Schwerpunkt der Klagenfurter Messe, doch werden bei der sogenannten allgemeinen Warenmesse auch andere technische Neuheiten für den Haushalts- und Wohnbedarf angeboten.
Eine große Zahl von landwirtschaftlichen Geräten rundet die Angebotspalette ab.
In diesem Punkt unterscheidet sich die Klagenfurter Messe wohl kaum von den anderen Messeveranstaltungen in Österreich.
Ausländische Besucher interessieren sich aber in erster Linie für Neuheiten auf dem Holzsektor.
Messetischlerei und Sägewerk stellen auch heuer eine Attraktion dar.
In der Messetischlerei können sich interessierte Besucher die komplizierten technischen Vorgänge von einem Fachmann erklären lassen.
Zu sehen ist auch, wie die Herstellung von Blockhäusern und Gartenzäunen funktioniert.
Maschinenanlagen für Rundstabfräsmaschinen sowie neue Kesselgeräte für die Holzverbrennung ergänzen das spezifische Programm für Fachleute der Holzbranche.
Landeshauptmann Wagner hob in seiner Ansprache die besondere Bedeutung der Klagenfurter Holzmesse hervor.
Die Messe sei Schaufenster für zahlreiche andere wirtschaftliche Aktivitäten des Landes.
In Kärnten soll in Zukunft verstärkt die industrielle Holzverarbeitung gefördert werden.
Die Forst- und Holzwirtschaft zählt seit jeher zu den Aktivposten in der österreichischen Handelsbilanz.
Dann kam der Kärntner Landeshauptmann auch auf die allgemeine wirtschaftliche Situation zu sprechen.
In der Beschäftigungspolitik sind wir derzeit das einzige Bundesland mit einem Beschäftigungszuwachs im Juli.
Mit 186.211 unselbstständigen Erwerbstätigen haben wir den bestehenden Arbeitsmarktrekord überboten.
Der Produktionswert der Industrie nahm im ersten Quartal zu.
In der Bauwirtschaft gab es gesamte Österreich gesehen in den ersten vier Monaten eine rückläufige Tendenz, in Kärnten eine aufsteigende Tendenz.
Nicht so günstig, wie nach den Worten des kärntner Landeshauptmannes Wagner die wirtschaftliche Situation in Kärnten ist, beurteilen Fachleute die Lage in der österreichischen Holzindustrie.
Landwirtschaftsminister Günther Heiden gibt dies auch unumwunden zu.
Die Forst- und Holzwirtschaft befindet sich, wer wollte das bestreiten, heuer in einer sehr, sehr schwierigen Situation.
Für die österreichische Forst- und Holzwirtschaft ist es kein Trost, dass diese Entwicklung international besteht, ja, von den internationalen Märkten ausgeht.
Wir sollten nicht ganz übersehen, dass wir einige gute Jahre hinter uns haben und der Holzmarkt, der von den internationalen Schnittholzmärkten bestimmt wird, immer schon ein sehr labiler Markt war, bei dem Perioden der Hochkonjunktur und der Wirtschaftsflaute abwechseln.
Von einer Messe sollte Optimismus ausgehen.
Für den Holzmarkt ist Optimismus ganz besonders wichtig.
Er kann natürlich die nüchternen Wirtschaftszahlen, jene Indizes, die uns zeigen, wie es in der Wirtschaft aussieht, nicht verändern.
Zurzeit ist die wirtschaftliche Situation besonders angespannt in diesem Wirtschaftsbereich.
Der Markt für Nadelsägerundholz befindet sich in einem Wellental.
Zu den Holzimporten aus dem Ausland allein heuer wurden bereits 800.000 Festmeter Rundholz aus der Tschechoslowakei nach Österreich importiert und den damit geforderten Importbeschränkungen stellte Heiden fest.
Importbeschränkungen werden ja immer dann verlangt, wenn der Absatz unseres Schnittholzes schwieriger wird.
Österreich ist ein großes Schnittexportland, eines der wichtigsten dieser Welt.
Und als Exportland wären wir schlecht beraten, für diesen liberalisierten Bereich die Entliberalisierung anzustreben.
Importbeschränkungen müssten zwangsläufig zu Exportbeschränkungen führen.
Soweit ein Ausschnitt aus der Rede von Landwirtschaftsminister Günther Heiden.
Anschließend nahm der Minister die Eröffnung der 31.
Österreichischen Holzmesse in Klagenfurt vor.
Die Situation in der Holzindustrie wird während der Klagenfurter Messe auch bei sechs Einschlägen, Symposien analysiert und diskutiert werden.
Und vom Holz zum Zelluloid des Films, heute allerdings fast ausschließlich Kunststoff.
Die internationalen Filmfestspiele von Locarno feiern heuer ein Jubiläum.
Mit einer Laufzeit von 35 Jahren gehören sie schon lange zu den etablierten, wenn auch nicht unbedingt zu den großen Festivals wie Cannes, Venedig oder Berlin.
Das Festival in Locarno hat sich in diesen 35 Jahren mehrfach gewandelt.
Wie es in diesem Jahr, wo es derzeit vom 6. bis zum 15.
August stattfindet, aussieht, berichtet Heinz Kersten.
Über 80 Filme kann man während der 10 Tage in Locarno sehen.
Neben 17 Wettbewerbsbeiträgen aus 15 Ländern, Vorführungen bereits in kann gezeigter Produktionen, eine Auswahl des Kritikerverbandes, eine besondere Reihe mexikanischer Film,
Eine Retrospektive mit Arbeiten der besonders in den 40er und 50er Jahren renommierten britischen Regisseure Michael Powell und Emmerich Pressburger sowie Informationsvorführungen neuer Schweizer Filme.
Österreich ist in diesem Angebot nicht vertreten.
Von den osteuropäischen Ländern findet man nur Ungarn und auch die dritte Welt wird im Gegensatz zu früheren Jahren in Locarno nur spärlich repräsentiert.
durch zwei Filme aus Indien und ein sympathisches Spielfilmdebüt aus Obervolta, das die Geschichte eines Findelkindes ganz in den Erzähltraditionen Schwarzafrikas auf die Leinwand brachte.
Zu den besonderen Attraktionen von Locarno gehören jeweils die abendlichen Vorführungen unter freiem Himmel auf der Piazza Grande.
Als hier der schon in Cannes mit einem Spezialpreis ausgezeichnete neue Film der Gebrüder Taviani, Die Nacht von San Lorenzo, lief,
reichten die vor der großen Leinwand aufgestellten Stuhlreihen gar nicht aus für alle Besucher.
Nicht wenige lagerten während der Vorführung auf dem unbequemen Kopfsteinpflaster.
Zum anderen Höhepunkt wurde auf der Piazza bisher der türkische Wettbewerbsbeitrag ATT.
Die Geschichte eines armen Bauern, der mit seinem Sohn vom Lande nach Istanbul kommt, in der Hoffnung, dass der Junge hier studieren kann.
Die Stadt wird zum Albtraum, lässt den naiv Hoffnungsgläubigen bei der Suche nach Arbeit und Lebensmöglichkeit keine Chance.
Nach Yilmaz Günays in Cannes preisgekrönten und gleichfalls in Locarno gezeigten Film »Iol« vermittelte auch »Ad« ein ebenso eindrucksvolles wie deprimierendes Bild von türkischer Wirklichkeit heute.
Günay konnte aus den Gefängnissen seines Landes entkommen.
Ali Ozkenturk, der Regisseur des Locarneser Wettbewerbsbeitrages, steht nach einer ersten politischen Haftstrafe jetzt in Istanbul erneut vor Gericht.
Sergio Bravoramos, einem heute in Frankreich lebenden Chilenen, gelang es, seinen ersten Spielfilm, No Era Nadie, noch in seiner Heimat zu drehen.
In Schwarz-Weiß und Farbe, ganz aus der oft lyrischen Stimmung der Bilder lebend, entstand das Porträt einer Landschaft und ihrer in Armut veketierenden Bevölkerung im äußersten Süden des Landes.
In den Fischerdörfern kleiner Inseln sucht eine junge Arbeiterin vergeblich nach dem auf dem Meer verschwundenen Vater ihres Kindes und trifft dabei auch einmal eine Frau aus der Hauptstadt, die seit langem ohne Nachricht von ihrem inhaftierten Sohn ist.
Hinweis auf die politische Situation in Chile, vor deren Hintergrund dieser Film entstand als eines der wenigen Zeugnisse für unabhängige Bemühungen um kulturelles Überleben.
Hommage an die chilenischen Frauen, die besonders unter der Unterdrückung leiden.
Muss der Blick auf politische und soziale Realitäten hier oft mit Andeutungen auskommen, so ist die Zustandsschilderung in dem griechischen Wettbewerbsbeitrag die Fabrik von Thassos Psarras ganz unverschlüsselt und von milieuechter Detailtreue.
Man erfährt, was Griechenlands Beitritt zum europäischen Markt für einen kleinen Familienbetrieb im Norden des Landes bedeutet.
Alle Hoffnungen des obrigkeitstreuen patriarchalischen Besitzers, seine Gerberei mit Gemeindeunterstützung und Bankkredit vor dem Zusammenbruch zu bewahren, werden zunichte.
Auch seine Familie zerfällt und am Ende bleibt ihm nur die Wahl, selbst als Arbeiter in die neue, in der Nachbarschaft errichtete Fabrik eines multinationalen Unternehmens zu gehen.
Eine kleine menschliche Tragödie am Rande einer Gesellschaft zwischen Tradition und Wandel wird da ganz ohne ideologischen Zeigefinger glaubhaft realistisch erzählt.
In Locarno zeigt sich, dass in kleinen, wenig beachteten Filmländern doch manch lohnende Entdeckungen zu machen sind.
Zwei Minuten vor eins noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Nahe Osten.
Nach den gestrigen schweren israelischen Angriffen auf West-Beirut ist eine Feuerpause in Kraft getreten.
Der amerikanische Nahost-Sonderbeauftragte Habib nahm seine Vermittlungsgespräche wieder auf.
Habib trifft heute mit dem libanesischen Präsidenten Sarkis und Regierungschef Vazan zusammen.
Nach libanesischen Berichten bereitet sich die PLO weiter auf den Abzug ihrer Truppen aus West-Beirut vor.
Ein erstes PLO-Kontingent soll die belagerte Stadt am Donnerstag kommender Woche verlassen und auf dem Seeweg in den jordanischen Hafen Aqaba gebracht werden.
USA.
Die Mehrheit der Amerikaner ist, wie immer neue Meinungsumfragen bestätigen, gegen die israelische Invasion im Libanon.
Eine jetzt im Auftrag der Nachrichtenagentur Associated Press und der Rundfunkgesellschaft NBC veröffentlichte Umfrage hat folgendes Ergebnis.
51% verurteilen die Invasion, nur 25% begrüßen sie.
Österreich Außenminister Parr sagte zum Libanon-Konflikt, es sei besonders bedauerlich, dass Israel trotz einer praktisch schon abgeschlossenen Einigung seine Bombardements auf Beirut fortgesetzt habe.
Man müsse den USA danken, dass sie Jerusalem durch starken Druck dazu gebracht hätten, diese Angriffe zu beenden.
Er hoffe auch, dass Israel in Zukunft nicht mehr, wie bisher, Hilfszüge des Roten Kreuzes tagelang von den libanesischen Zivilbevölkerungen zurückhalte.
Jugoslawien.
Die Bucht von Rijeka im Norden der Adriaküste ist seit Dienstag durch einen 18 Kilometer langen und 300 Meter breiten Ölteppich verseucht.
Das Öl trat aus einer undichten Stelle einer Raffinerie in der Nähe von Rijeka aus.
Die genaue Ursache ist noch nicht geklärt.
Die Bucht von Rijeka ist eines der wichtigsten jugoslawischen Fremdenverkehrsgebiete.
Noch die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
Sonnig und warm, Nachmittagstemperaturen 27 bis 32 Grad.
Die Kurzmeldungen waren wie immer der Schlusspunkt des Mittagsjournals.
Redakteur im Mikrofon war Werner Löw.
Auch im Namen von Redaktion und Technik einen schönen Tag noch und ein schönes Wochenende.