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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
Wir stehen wieder am Beginn einer Stunde aktueller Information in Österreich 1 und Ö3.
Aus dem Mittagsschonalstudio begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Zu den Themen des folgenden Programms, das wir Ihnen anbieten wollen, zunächst aus Österreich, 100 und wir reden nicht mehr darüber.
Das war ein vor Jahren in Zeitungen viel zitiertes Spruch im Zusammenhang mit dem ehemaligen ÖVP-Bautensprecher Leopold Helbig.
Der Ex-Abgeordnete hatte dem Journalisten Georg Nowoten in einem gelben Kuvert Geld angeboten für gute Ratschläge bei der Wahlkampfführung.
Das Geschäft flog auf und Helbig musste damals auf seine Nationalratskandidatur verzichten.
Jetzt scheint er wieder rehabilitiert.
Er zieht wieder in den Nationalrat ein.
Sie hören ein Gespräch mit ihm sowie Reaktionen aus der ÖVP-Zentrale.
Darüber hinaus bringen wir Berichte über eine Pressekonferenz mit ÖVP-Generalsekretär Graf, der Bundeskanzler Kreisky heftig attackiert, sowie über ein Pressegespräch mit SPÖ-Clubobmann Fischer.
Er erklärte, demnächst würde Näheres zur Finanzierung des Konferenzzentrums in der UNO-City bekannt gegeben werden.
Und aus dem Krisengebiet im steirischen Judenburg hören Sie eine Reportage über die Lage der Betroffenen mit den Fragen, wie werden Sie mit der Arbeitsmarktsituation fertig, welche sind die nächsten Schritte zur Lösung der Probleme und so weiter.
Ausland, der frühere westdeutsche Bundeskanzler Schmidt hat in einer umfangreichen Analyse in der heutigen Ausgabe der Wochenzeitung die Zeit, seine Gedanken zur Lösung der Weltwirtschaftskrise niedergeschrieben.
Wir zitieren daraus.
Die Bundesrepublik Deutschland steht knapp zehn Tage vor der Wahl.
Der Intensivwahlkampf treibt seinem Höhepunkt zu.
Paul Schulmeister hat sich für uns in den Wahlkampfrummel gestürzt.
Die Kulturredaktion bringt unter anderem eine Vorschau auf das Linzer-Bruckner-Fest 1983.
Das Wetter zum Wochenende, wie wird es werden, das versuchen wir nach den Nachrichten ausführlich zu beantworten.
Karl-Michael Plegeredi kurz vorweg eine Kürzestprognose.
Eine Wetterverschlechterung von Westen her steht bevor.
Der Osten bleibt zunächst noch wetterbegünstigt.
In etwa zehn Minuten dann ausführlicher.
Wir beginnen jetzt mit den Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur dafür ist Raimund Heller und Sprecherin Anneliese Bach.
Frankreich.
Die Ölminister Venezuelas, Mexikos, Kuwaits und Algeriens haben heute ihre informellen Gespräche über Möglichkeiten zur Vermeidung eines Preiskrieges innerhalb der OPEC, der Organisation Erdöl-Exportierender Länder, beendet.
Der venezolanische Energieminister Calderón Berti schlug vor, die Ölförderländer sollten einen Dialog mit den Verbraucherstaaten und den nicht zur OPEC gehörenden Ölförderländer aufnehmen, um die Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit zu schaffen.
Nach Angaben Calderón-Bertis hat eine venezolanische Delegation bereits Gespräche mit Großbritannien aufgenommen, das ebenso wie Norwegen vor einigen Tagen die Preise für Nordseeöl gesenkt hat.
Sprecher der britischen Ölindustrie erklärten jedoch, sie könnten sich eine Kooperation mit der OPEC nur schwer vorstellen.
Großbritannien müsste dafür seine Machtstrategie völlig verändern.
Österreich Der Arbe hat heute seine Forderung bekräftigt, dass eine Rohölpreissenkung durch die OPEC-Länder umgehend und direkt in Form von Preisreduktionen bei Treibstoffen an die Kraftfahrer weitergegeben wird.
Jede andere Vorgangsweise sei für den Arbe nicht akzeptabel, wurde nach einer Sitzung des Präsidiums der Kraftfahrerorganisation erklärt.
Man müsse endlich damit aufhören, den Besitz des Kraftfahrzeugs als Luxus hinzustellen, meinte das Arbe Präsidium.
Für viele Autofahrer sei es gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Existenzfrage, durch ihr Fahrzeug mobil zu sein und auch weiter entfernte Arbeitsplätze erreichen zu können.
In der Erklärung fordert das Arbeitpräsidium, die ÖMV, den staatlichen Mineralölkonzern auf, diesen Gesichtspunkten Rechnung zu tragen, die Preisstoffpreise rasch zu senken und auch die anderen Mineralölfirmen zu diesem Schritt zu veranlassen.
Die Autofahrerorganisation ÖAMTC lehnt Vorschläge ab, den Individualverkehr über künstlich hochgehaltene Beziehpreise zu drosseln.
In einer Stellungnahme des ÖAMTC heißt es, mit einer solchen Maßnahme würden auch Bevölkerungskreise betroffen, die aus beruflichen Gründen auf das Auto angewiesen seien.
Dies ist eine Reaktion auf gestrige Äußerungen vom Gesundheitsminister Kurt Steirer, der sich dafür aussprach, bei einem Ölpreisverfall nicht die Benzinpreise zu senken, sondern den Differenzbetrag für Umweltschutzinvestitionen zu verwenden.
Die Bundeswirtschaftskammer erklärte heute in einer Aussendung, der Umweltschutz sei ein so wichtiges Anliegen, dass dessen Finanzierung nicht von einer Preisbewegung auf dem Ölmarkt abhängig gemacht werden sollte.
In den frühen Vormittagsstunden ist es heute im dichten Nebel auf der Bundesstraße 4 der Verbindung von Stockerau nach Horn zwischen Zissersdorf und Seitzersdorf zu einer Massenkarambolage gekommen.
An dem Unfall waren insgesamt zehn Fahrzeuge, zwei Lkw-Züge, ein weiteres Schwerfahrzeug und sieben PKW beteiligt.
Vier Personen wurden verletzt.
Ebenfalls im dichten Nebel ereignete sich heute Vormittag ein schwerer Unfall auf der B3 der Donaubundestraße zwischen Stockerau und Tulln.
Durch ein Überholmanöver kam es zu einem Frontalzusammenstoß, bei dem nur Sachschaden entstand.
Nachfolgende Fahrzeuge fuhren auf die beiden Unfallwagen auf.
Der Vorstand des Arbeiter- und Angestelltenbundes, der ÖVP, hat sich heute bei einer Klausurtagung in Baden dafür ausgesprochen, dass der Staatshaushalt als Instrument der Beschäftigungssicherung wieder einsetzbar wird.
Der ÖARB erklärte, nach 13 Jahren sozialistischer Alleinregierung sei der Spielraum für wirtschaftsbelebende und beschäftigungswirksame Impulse im Budget weitgehend verloren gegangen und könne auch nicht durch Mehreinnahmen über neue Steuern wiedergewonnen werden.
Der burgenländische Diözesanbischof Dr. Stefan Laszlo vollendet heute sein 70.
Lebensjahr.
Bischof Laszlo ist Referent für die elektronischen und die Printmedien, für die katholischen Verbände und den sogenannten Laienrat.
Außerdem ist er apostolischer Administrator für die Ungarn in Österreich und Mitglied der päpstlichen Kongregation für die Evangelisierung der Völker.
Berlin.
Der Westberliner Bürgermeister Richard von Weizsäcker hat im Namen seiner Partei, der CDU, der FDP-Fraktion im Stadtparlament offiziell Koalitionsverhandlungen angeboten.
Die CDU stellt zurzeit in Westberlin eine Minderheitsregierung, die jedoch von den meisten Stadtabgeordneten der FDP toleriert wird.
Libanon.
Ein Lawinenunglück im Wintersportort Beka Kafra im Libanongebirge hat mindestens elf Menschenleben gefordert.
Ein Hotel und mehrere Wohnhäuser wurden unter tonnenschweren Schneemassen begraben und stürzten ein.
Bisher konnten zwölf Menschen lebend geborgen werden.
Es ist jedoch nicht bekannt, wie viele Personen insgesamt verschüttet wurden und ob sich unter den Opfern Ausländer befinden.
Die Rettungsarbeiten werden durch die anhaltenden Schneestürme im Libanon erschwert.
Die Zahl der Opfer des katastrophalen Winterwetters dürfte sich in den nächsten Tagen weiter erhöhen.
Eine 135 Mann starke syrische Truppeneinheit wird im Bergland nördlich von Beirut vermisst.
Seit einer Woche gibt es keinen Funkkontakt mehr mit dem Verband.
Nur zehn Soldaten der syrischen Einheit, die sich im Schneesturm verirrt hatten, wurden bisher gefunden.
Israel.
Der Personalchef der israelischen Armee, General Moshe Nativ, hat heute Erklärungen des Palästinenser Führers Abu Jihad dementiert, nach denen 800 palästinensische Gefangene gegen acht israelische Soldaten ausgetauscht werden sollten.
Nativ bestätigte jedoch, dass durch Vermittlung Österreichs Kontakte zwischen den israelischen Behörden und der PLO bestehen.
Die Jerusalem Post würdigt in ihrer heutigen Ausgabe die Vermittlungsbemühungen Bundeskanzler Kreiskis.
Ein Sprecher des Internationalen Roten Kreuzes erklärte unterdessen in Genf, ein Gefangenenaustausch könnte schon demnächst stattfinden.
Das Rote Kreuz werde im Fall eines Abkommens zwischen Israel und der PLO die technische Durchführung vornehmen.
Großbritannien.
Nach einem Bericht der in London erscheinenden Zeitung Daily Telegraph soll ein Umsturzversuch in Saudi-Arabien vereitelt worden sein.
In den vergangenen Wochen wurden in Saudi-Arabien angeblich hunderte Personen festgenommen, die verdächtigt werden, mit iranischer Unterstützung einen Umsturzversuch geplant zu haben.
Außerdem wird nach einer Gruppe von Iranern gefahndet, die zu Sabotagezwecken nach Saudi-Arabien eingeschleust worden seien, schreibt der Daily Telegraph.
Mit einer Niederlage für die Labour-Party endeten gestern Nachwahlen im Ostlondoner Arbeiterviertel Bermondsee.
Obwohl das Gebiet als traditionelle Hochburg der Labour-Party gilt, erzielte der Kandidat der sozialliberalen Wahlgemeinschaft mehr als 54 Prozent der Stimmen.
Die Nachwahl war notwendig, weil der bisherige Läberabgeordnete nach parteiinternen Streitigkeiten zurückgetreten ist.
Der Sieg des Bündnisses der sozialdemokratischen und der liberalen Partei wurde dadurch begünstigt, dass sich zwei konkurrierende Läbervertreter zur Wahl gestellt hatten.
Bolivien.
15 Mitglieder paramilitärischer Gruppen, darunter ein früherer Leibwächter des an Frankreich ausgelieferten mutmaßlichen Kriegsverbrechers Klaus Barbie, müssen sich in Bolivien wegen mehrerer Morde vor Gericht verantworten.
Die Morde wurden zur Zeit des letzten bolivianischen Militärregimes verübt.
Opfer waren linke Politiker und ein Jesuit.
Korea.
Ein nordkoreanischer Militärpilot hat sich mit seinem Kampfflugzeug vom Typ MiG-19 nach Südkorea abgesetzt.
Es ist die siebente Flucht eines Luftwaffenangehörigen aus dem kommunistischen Land seit 1950.
Die MiG-19 landete heute früh auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Nähe der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
USA.
In Las Vegas wurden vier Männer verhaftet, die verdächtigt werden, auf einem Stützpunkt der amerikanischen Luftwaffe im Bundesstaat Nevada 24 Tonnen Munition im Wert von etwa 7 Millionen Schilling entwendet zu haben.
Die Gangster boten ihre Beute 90-Millimeter-Geschosse FBI-Agenten an, die sich als Vertreter von Verbrecherorganisationen und als Waffenschmuggler ausgegeben hatten.
Wie die riesigen Munitionsmengen aus dem Stützpunkt in Nevada weggeschafft wurden, ist nach wie vor rätselhaft.
Ein Sprecher der amerikanischen Luftwaffe erklärt, man sei erst durch eine Mitteilung der Polizei auf den Munitionsdiebstahl aufmerksam geworden.
Das waren die Nachrichten.
Es ist nun zwölf Uhr und elf Minuten.
Ich begrüße nun hier im Mittagsschonalstudio Karl-Michael Belgredi.
Guten Tag.
Guten Tag, Udo Bachmeier.
Gleich zur Frage, wie wird das Wetter zum Wochenende?
Bleibt es so schön?
Zumindest hier in Wien gibt es ja zurzeit strahlenden Sonnenschein.
Ja, die Wetterumstellung geht tatsächlich vom prachtvollen winterlichen Hochdruckgebiet auf eine wieder wechselhafte Westwetterlage.
Sehr langsam und sehr bedächtig.
Die Wetterverschlechterung kommt so langsam, dass es sehr schwer ist, den Wetterablauf im Alpenraum mit seinen örtlichen Auswirkungen festzuhalten.
Zwei Faktoren sind wesentlich.
Erstens, das bisher so beständige Hoch derzeit über den Balkan altert rasch, aber nicht sehr rasch.
Es ist noch rüstig genug, um den Osten Österreichs vor Schlechtwetter zu schützen.
Zweitens, von Westen drängen atlantische Frontensysteme mit Wolken und Regen nach.
In diesem Kampf der Wetterelemente ging die erste Runde an das Alternde hoch.
Die erste Front hat sich noch weit vor Österreich über Frankreich aufgelöst.
Der rasch nachfolgenden zweiten Schlechtwetterzone kann das gleiche Schicksal bevorstehen, allerdings schon weit in unserem Land.
Mit Sicherheit kann erwartet werden, dass in Vorarlberg und Tirol diese Schlechtwetterzone schon am Samstag erreicht werden.
Dort werden die Wolken aufziehen, die Gipfel einhüllen, es wird Schneefall, Regen und Glatteis geben, gleichzeitig wird es merklich milder.
Die Null-Grad-Grenze wird im Westen auf bis 2000 Meter ansteigen.
Außerhalb der Kaltluftzehen wird die Tagestemperatur in den Niederungen auf plus 5 Grad ansteigen, also wesentlich wärmer.
Herr Pilgrin, wie kündigen diese milderen Temperaturen das Ende des Winters sozusagen an?
Sicher noch nicht, es wird ja vorerst beginnend im Westnovember.
In den östlichen Landesteilen bleibt es vorerst noch sonnig und kalt wie bisher und Achtung Frühnebelfelder.
Am Sonntag wird das Schlechtwettergebiet auch weiter nach Osten übergreifen.
Wie weit, ist schwierig festzuhalten.
Es sind schon viele mächtige Fronten auf dem von Meteorologen scherzhaft Frontenfriedhof genannten Raum Enns gestorben.
Erklärungen für dieses Phänomen gibt es reichlich, aber immer erst hinterher.
Zusammenfassend also Wetterverschlechterung von Westen.
Der Osten bleibt zunächst wetterbegünstigt.
Und wenn Sie jetzt noch die Wetterwerte aus den Landeshauptstädten von 12 Uhr uns verlesen.
Die Messwerte von 12 Uhr der Zentralanstalt für Meteorologie.
Wien wolkenlos 1°, Ostwind 3 km in der Stunde, Eisenstadt wolkenlos 4°, Südwind 20 km in der Stunde, Linz wolkenlos minus 6°, Nordwest 5 km in der Stunde, Salzburg sonnig 3°, Nordwest 5 km in der Stunde, Innsbruck schon stark bewölkt.
3° West 20 kmh.
Bregenz bedeckt.
1° Süd 3 kmh.
Graz wolkenlos.
Minus 1° Süd 5 kmh.
Klagenfurt wolkenlos.
Minus 4° Südost 5 kmh.
Danke, Herr Belgredi, fürs Kommen.
Auf Wiedersehen.
Wiedersehen.
Zur innenpolitischen Berichterstattung jetzt im Mittagsschanal.
Wenn am 24.
April die 183 Abgeordneten zum Nationalrat neu gewählt werden, dann wird einer von ihnen darunter sein, der nach Jahren der Abwesenheit vom Hohen Haus nun wieder mit dabei ist.
Nämlich Leopold Helbig.
Jahrgang 1926 geschäftsführender Gesellschafter des Granitwerkes Poschacher in Mauthausen.
Zur Erinnerung, Helbig sorgte vor rund acht Jahren im Wahlkampf für die Nationalratswahl 1975 tagelang für Schlagzeilen und hellste Aufregung, nachdem bekannt geworden war, dass er dem damaligen innenpolitischen Redakteur der Kronenzeitung, dem jetzigen Chefredakteur der steirischen Krone Georg Nowotny, ein gelbes Kuvert mit der Bemerkung gegeben hatte, 100 und wir reden nicht mehr darüber.
In diesem gelben Kuvert befanden sich 100.000 Schilling in bar.
Nowotny sollte dafür dem damaligen neuen ÖVP-Führungsduo Josef Taus und Erhard Busek schriftlich gute Ratschläge für die Wahlkampfführung erteilen.
Nowotny erbat sich einige Tage Bedenkzeit, informierte ÖVP-Generalsekretär Busek, deponierte das Geld in einer Bank und schilderte am Sonntag, dem 31.
August 1975, in der Kronenzeitung den Sachverhalt.
Die Geschichte schlug wie eine Bombe ein, Helbig musste unter Druck des damaligen ÖVP-Chefs Josef Thaus auf seine Nationalratskandidatur verzichten.
Jetzt wurde Helbig von der ÖVP Oberösterreich auf einem sicheren Listenplatz nominiert.
Fritz Besater sprach mit Leopold Helbig und liefert dazu den folgenden Beitrag.
100 und wir reden nicht mehr darüber.
Das waren die Worte, die Diplom-Ingenieur Leopold Helbig, Steinbruch-Besitzer, ehemaliger ÖVP-Bautensprecher, Vermittler der fast geglückten sogenannten Elefantenhochzeit, die im Zusammenschluss der Tageszeitungen Kurier und Kronenzeitung am 27.
August 1975 zum Journalisten Georg Nowotny sprach.
Nowotny erhielt damals von Helbig in einem gelben Kuvert 100.000 Schilling im Bar.
Dieses 100, und wir reden nicht mehr darüber, war auch der Titel einer ganzseitigen Story, die Nowotny am 31.
August auf Seite 8 der Kronenzeitung ins Blatt rückte und damit eine innenpolitische Bombe zündete.
Die Zeitungen waren damals tagelang voll mit Geschichten über die Helbig-Affäre.
Kanzler Bruno Kreisky donnerte, der Fall Helbig zeige, mit welchen Mitteln manche Industrielle alles daran setzten, die SPÖ-Regierung wegzubekommen.
Und der damalige ÖVP-Chef Taus kam wenige Tage danach bei seiner ersten Fernsehkonfrontation mit Kanzler Kreisky und dem damaligen FPÖ-Chef Friedrich Peter nicht zuletzt wegen der Helbig-Affäre gewaltig ins Schwitzen.
Helbig selbst trat noch am 1.
September auf Druck von Taus von seiner Nationalratskandidatur zurück.
Nach seinem Rücktritt arbeitete Helbig als einfacher Funktionär seines politischen Heimatbezirkes Perk in Oberösterreich, blieb allerdings stellvertretender Obmann des Oberösterreichischen Wirtschaftsbundes der ÖVP und kehrte 1979 in den Bundesrat zurück, wo 1955 seine politische Karriere begonnen hatte.
Jetzt wird Helbig auf dem sicheren 11.
Listenplatz der ÖVP Oberösterreich wieder in den Nationalrat einziehen.
Wie denkt der Mann mit dem gelben Kuvert heute über seine damalige Aktion?
Wenn ich rückblickend sage, es war sicher ein Fehler in der damaligen Zeit.
Ich wollte eine ausordentliche Leistung.
Und für eine außerordentliche Leistung kann man auch ein außerordentliches Honorar geben.
Ich habe eine Leistung verlangt und diese Leistung sollte honoriert werden.
Es war, wie ich schon gesagt habe, ein Fehler.
Damals war klar, dass es sich um keinen Fall um eine strafrechtliche Verfehlung handelt.
Der Journalist Nowotny jedoch hat es im moralischen Sinne eine Bestechung genannt.
Was meinen Sie dazu?
Ich bin hier ganz anderer Meinung.
Es ist rechtlich wie moralisch für mich keine Bestechung gewesen und ich habe das Problem bewältigt.
Wie denken Sie heute über die Vorgangsweise des Kronenzeitungsjournalisten Nowotny?
Kein Kommentar.
Herr Abgeordneter Helwig, man sagt Ihnen ja großen Ehrgeiz nach.
Wie war das damals für Sie, der Moment, wo Sie zurücktreten mussten?
Es wurde gewünscht und ich bin zurückgetreten.
Persönlich hat es mich natürlich getroffen, aber ich habe für die Partei und für die Konsequenzen gezogen.
Sie glauben nicht, dass Sie durch Ihren neuerlichen Einzug ins Parlament, in den Nationalrat
unter Umständen zu einer Belastung der ÖVP werden könnten.
Nein, das glaube ich sicher nicht.
Darf ich erinnern, wie ich meine erste Rede im Bundesrat gehalten habe.
Es war eine sehr, von mir aus gesehen, wirtschaftspolitisch wichtige Rede.
Haben sogar beide Fraktionen applaudiert, ÖVP und Teile der SPÖ.
Ob Helbig tatsächlich beim Wiedereinzug in den Nationalrat mit Applaus von der anderen Seite des Hauses rechnen darf, ist eher ungewiss.
Erst vor einigen Wochen kam es im Nationalrat während einer Sitzung zu heftigen Zwischenrufen zwischen den beiden Großparteien wegen der seinerzeitigen Helbig-Affäre.
Die Volkspartei jedenfalls sieht die Causa, die im vorletzten Wahlkampf so viel Staub aufgewirbelt hatte, als abgeschlossen an.
ÖVP-Obmann Alois Mock auf die Frage, wie er über das Comeback-Helbigs denke.
Ich glaube es ist positiv, wenn jemand für ein fehlerhaftes Verhalten Konsequenzen zieht.
Dadurch wird er glaubwürdig.
und es gibt keine ewige Verdammung im politischen Leben und er muss dann die Chance erhalten, wieder durch Arbeit, Vertrauen, sich zu erwerben.
Ich kann ja darauf erweisen, dass es bei uns Konsequenzen gibt für einen Fehler.
Es wäre sehr gut, wenn die Sozialisten das auch so handhaben würden.
Hier sind 100.000 Schilling
Eigenes Geld falsch eingesetzt worden vom Abgeordneten Helbig, um sich vielleicht einen publizistischen Vorteil zu verschaffen.
Bei den Sozialisten gibt es nicht einmal Konsequenzen, wenn Steuergelder verschleudert werden.
Das Geld anderer, nämlich der Steuerzahler.
Hier lasse ich mir von den Sozialisten keine Vorschriften machen.
Das letzte Wort hat hier der Wähler.
Max Vorgänger, der frühere ÖVP-Obmann Josef Taus, auf die seinerzeitige Affäre angesprochen, meint lediglich, er möchte diese alte Geschichte nicht wieder aufrühren.
Und der ÖVP-Generalsekretär des Jahres 1975, der jetzige Wiener Vizebürgermeister Erhard Busseck, ließ ausrichten, Helbig sei keine Angelegenheit der Wiener Volkspartei, sondern des ÖVP-Parlamentsklubs.
Es berichtete Fritz Besata.
Mit einer Pressekonferenz der ÖVP wurde heute vor Beginn des sogenannten Intensivwahlkampfs die politische Gangart in dieser Wahlauseinandersetzung einigermaßen verschärft.
In dem Pressegespräch meinte ÖVP-Generalsekretär Michael Graf, die ÖVP habe die Initiative im Wahlkampf an sich gerissen und bestimme seine Themen.
Seine Aussagen verband Graf mit harter Kritik am politischen Stil von Bundeskanzler Kreisky.
Hören Sie näheres von Hans Langsteiner.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf könnte seinem Ruf als scharfer, angriffslustiger Formulierer einmal mehr gerecht geworden sein.
Für Diskussionen in der SPÖ wird vor allem folgender Kernsatz aus der heutigen Graf-Pressekonferenz sorgen.
Der Bundeskanzler Kreisky hat die Unwahrheit zu einer Maxime politischen Handelns werden lassen.
Graf begründete diese Kritik einmal mehr mit seiner Ansicht nach unwahren Kanzleräußerungen aus letzter Zeit, etwa zum umstrittenen Sonderflug von Außenminister Parr aus Anlass des Todes des saudi-arabischen Königs
Oder zu den Wahlkampfkonzepten der SPÖ.
So sei die Behauptung Kreiskis, das umstrittene Wahlkampfpapier der SPÖ sei mindestens ein Jahr alt gewesen, eine Unwahrheit, da das Papier jünger sein müsse.
Zweitens zog Graf dann für seine Behauptung die seinerzeitigen zehn Punkte Kreiskis vom September 1980 heran.
Von diesen nach der Andrusch-Affäre veröffentlichten Ankündigungen sei keine einzige verwirklicht worden.
Sie seien alle, so Graf, blöff geblieben.
Als Verschärfung des Wahlkampfes will Graf seine heutigen Äußerungen aber nicht verstanden wissen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich verstärke und verschärfe doch nichts.
Ich meine, dass die Äußerungen des Bundeskanzlers etwa nach ästhetischen Gesichtspunkten durchaus hohe Wertungen erreichen, hingegen gemessen am Pegel von Wahrheit und Unwahrheit nicht immer die gleichen Werte erreichen, ist doch ein Gemeinwissen.
Und ich muss auch einräumen, vielleicht stört es die Wähler gar nicht, aber ich bin doch als Oppositionspolitiker darauf berechtigt, in aller zivilisierter Ausdrucksweise darauf hinzuweisen, dass eine Vielzahl von Äußerungen Kreiskis einfach mit der Wahrheit nicht in Einklang zu bringen ist.
Ich sage noch einmal, ich vermeide jede ehrenrührige subjektive Wertung.
Also ich sage nicht, was ich sagen könnte, was er für Intentionen damit verfolgt.
Aber ich sage, es ist nicht wahr und das stimmt, das wissen Sie ja selbst.
Der ÖVP-Generalsekretär legte heute auch neue Meinungsumfragen des parteinahen Fessler-Institutes vor, wonach die Unzufriedenheit mit der Regierung im letzten Jahr stark gestiegen sei.
So hätten im heurigen Februar zum Beispiel um 21 Prozent mehr Österreicher die Höhe der Steuern als Grund ihrer Unzufriedenheit mit der Regierung genannt als ein Jahr zuvor.
Und in Wien hätten bei einer anderen Umfrage 82 Prozent der Befragten der Sparsamkeit den Vorrang vor neuen Steuern zur Arbeitsplatzsicherung gegeben.
Nach ÖVP-Generalsekretär Michael Graf gab heute auch SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer eine Pressekonferenz.
Mehr dazu von Wilfried Seifert.
In Wahlkampfzeiten, wie sie derzeit herrschen, in denen fast tägliche Pressekonferenzen von Spitzenpolitikern eine ganz eigene Art der politischen Wirklichkeit bestimmen, brauchten die Journalisten nicht lange auf eine Antwort der SPÖ zu warten.
SPÖ-Klubobmann Fischer reagierte nach Informationen über die Äußerungen des ÖVP-Generalsekretärs so.
Das ist ein Parteisekretär, der wenig Gelegenheit gehabt hat, sich irgendwie durch konstruktive Leistungen zu profilieren.
Er versucht jetzt nach Artes Herostratos, der ja auch bekanntlich einen Tempel angezündet hat, um berühmt zu werden, durch solche unqualifizierte Angriffe
Ich persönlich werde mich die Freude machen, inhaltlich darauf einzugehen.
Nach unseren Meinungsumfragen zählt der Dr. Graf heute schon zu jenen Politikern, die von der österreichischen Öffentlichkeit
nicht gerade besonders positiv eingeschätzt werden.
Es scheint sein, Ehrgeiz zu sein, diese Beurteilung laufend weiter zu verschlechtern.
Und darf die Frage, ob dadurch die Beziehungen, eventuelle Koalitionen hin oder her, nunmehr belastet sein?
Ich glaube im Großen und Ganzen nein, weil wir
wissen, mit wem wir es zu tun haben.
Wenn der Präsident Salinger so etwas sagen würde, wäre das eine sehr, sehr ernste Situation.
Aber der sagt dem sowas nicht.
Zum Thema Glaubwürdigkeit des Bundeskanzlers passt im weiteren Sinn auch noch eine Ankündigung des sozialistischen Klubchefs.
Er rechnet fix damit, dass Bundeskanzler Bruno Kreisky noch innerhalb der letzten beiden Sitzungen des Nationalrats in der nächsten Woche Auskunft auf die oft gestellte Frage geben wird, wer soll das bezahlen.
Gemeint ist natürlich die Finanzierung des Konferenzzentrums bei der Wiener Uno City.
Die von der ÖVP so genannten Märchen aus Tausend und Einer Nacht dürften wahr werden, sagte Fischer.
Der Bundeskanzler werde entweder in der Fernseh-Pressestunde am Sonntag oder auf eine dringliche Anfrage im Nationalrat die seit langem angekündigte Auskunft über die Finanzierung erteilen.
Und darüber hinaus noch ein Beitrag Fischers zu dem nun schon lang andauernden Ping-Pong zwischen Teilen der Politik und der Staatswirtschaft über das Kraftwerk im geplanten Nationalpark.
Fischer fühlt sich durch die jüngsten Äußerungen von Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth nicht unter Druck gesetzt, wonach ein Kraftwerk ohne Einbeziehung der Umbaufälle wirtschaftlich nicht interessant sei.
Wenn uns die Verbundgesellschaft sagt, sie kann auf das Kraftwerk verzichten,
dann wäre das vom Standpunkt des Nationalparks die allerschönste Lösung.
Und wenn hier auch die Tiroler Instanzen sich mit dieser Variante abfinden können und wenn das im Einvernehmen mit den Betroffenen geschehen kann, so werden wir das gerne akzeptieren, weil damit hört sich der Streit
um die Varianten natürlich auf, wenn es eine Variante Null gibt.
Offensichtlich dürfte aber noch viel Wasser den Umbalkatrakt spektakulär hinunterfallen, bevor hier das letzte Wort gesprochen ist.
Doch jetzt am Wort ist wieder Udo Bachmeier.
Danke, Wilfried Seifert.
Zum Thema Wirtschaft und Arbeitsmarkt kommen wir mit dem nächsten Beitrag ins Krisengebiet um Judenburg.
Vor nunmehr fast zwei Jahren machte die Stadt Judenburg durch eine Demonstration von mehr als 10.000 Menschen auf das mögliche Schicksal des VEW-Werkes Judenburg aufmerksam.
Damals ging es darum, so die Kundgebungsteilnehmer, die Stilllegung des Werkes Judenburg zu verhindern.
Die Stilllegung wurde nicht realisiert, aber der Einschnitt in die Werkstrukturen und die Verringerung hunderter Arbeitsplätze hat deutliche Spuren am Stahlstandort Judenburg hinterlassen.
Auf Transparenten forderten die Judenburger damals, zurück zur Föstalpine, denn bei ihr ging es uns gut.
Dieser Wunsch ist in der Zwischenzeit teilweise in Erfüllung gegangen.
Denn das Walzwerk, das primär von einer Stilllegung betroffen war, wurde vom Linzer Stahlkonzern übernommen.
Und Anfang dieses Monats gab Föst-Alpine-Generaldirektor Abfalter im Mittagsjournal bekannt, dass auch der Blankstahlbetrieb der VEW nach einigen Umstrukturierungen und einer Zusammenlegung mit dem Föst-Kindberg-Blankstahlbetrieb in den größten verstaatlichen Stahlkonzern übernommen wird.
Wie sehen die Judenburger zwei Jahre nach der Demonstration ihre wirtschaftliche Lage?
Michael Kerbler war in diesem steirischen Industrieort und hat folgenden Bericht dazu verfasst.
Die Vereinigten Edelstahlwerke kämpfen seit ihrer Gründung darum, die Werkstrukturen der fusionierten Edelstahlfirmen zu bereinigen.
Bei der Fusion war es so, dass an mehreren Standorten nahezu dasselbe produziert wurde und erst in den Zeiten der schärfsten Krise und aufgrund eines internationalen Betriebsprüfungsunternehmens eine scharfe Strukturbereinigung durchgeführt werden konnte.
Es lag in der Natur der Sache, dass jeder Standort, also auch Judenburg, um die Erhaltung möglichst vieler Werksteile kämpfte.
Denn letztlich ging es um Arbeitsplätze.
Um Arbeitsplätze in einer Region, die sich zu einem großen Teil auf die Verarbeitung und Erzeugung von Eisen und Stahl stützt.
Da die weltweite Stahlkrise den Edelstahlerzeugern ruinöse Jahre bescherte, musste auch am VEW-Standort Judenburg gesund geschrumpft werden.
Die Judenburger mussten ihr Hammerwerk, das Presswerk und das Stahlwerk zusperren.
In ihren besten Zeiten waren mehr als 2100 Beschäftigte in Judenburg tätig.
Heute sind es, die 83 Lehrlinge nicht gerechnet, nur noch 928 VEWler, die dort ihren Dienst versehen.
Die alte Bundesstraße teilte früher das VEW-Werk Judenburg.
Heute trennt diese Straße die VEW und die Voestalpine, die im Sommer 1981 das Walzwerk übernommen hat und an die 330 Steirer dort nun beschäftigen kann.
Die Judenburger VEW-Arbeiter sind nicht von ihrem bei der Demonstration im Jahr 1981 geäußerten Wunsch zurück zur Voestalpine abgegangen.
Als Styria-Unternehmern der Alpine AG angeschlossen, gehörte ja das Judenburger Werk bis Mitte der 70er Jahre der Föst-Alpine AG.
Die Judenburger sind also bereit, von einem relativ hohen Lohnniveau auf ein niedrigeres Föst-Entlohnungsschema umzusteigen.
Arbeiterbetriebsratsobmann Horst Squarzer beschreibt die Meinung seiner Kollegen.
Wir wollen aus wirtschaftlichen Gründen zur FÖEST und wir sind auch mit diesen Richtlinien der FÖEST einverstanden, soweit also die Arbeiter in Jungburg sich für die Übernahme aussprechen.
Das kann aber auch Lohneinbußen bedeuten, etwa dadurch, dass Akkordgebühren etc.
wegfallen.
Ja, das ist aber noch immer günstiger, als wenn keine Arbeitsplätze mehr vorhanden wären.
Das ist dann noch größer die Schwierigkeit, wenn Sie dann bei der Arbeit anstrengen.
Die Angst, arbeitslos zu werden oder auch nur kurz arbeiten zu müssen und damit weniger oder gar nichts zu verdienen, hat jüngst bei einer Betriebsversammlung zum Beschluss einer Solidaritätsaktion geführt.
Wenn das der Fall ist, dass die Kollegen zwei Tage in der Woche kurz arbeiten, dann haben wir im Betriebsrat beschlossen und auch in der Betriebsversammlung eine Solidaritätsaktion, dass wir die Campus-Aktion praktisch aussetzen und aus Trinkgeldmitteln dann eben unsere Kollegen ein bisschen unterstützen, damit sie nicht so große Verdienste einbußen.
Aber es hat nicht erst der Kurzarbeit bedurft.
Gegenwärtig arbeiten 130 Beschäftigte im Judenburger Federnwerk kurz, dass die Judenburger Abstriche bei ihren Verdiensten hinnehmen müssen.
Die Schließung wichtiger Werksteile, wie etwa des Stahlwerkes, hat Umschulungsmaßnahmen erforderlich gemacht, die oft auch zu einer Verringerung des Lohnes geführt hat.
Ein Stahlwerker, der nun in Judenburg Gesteinsarbeitswerkzeuge fertigt, schildert seine persönliche Lage.
Ich kann mir gut verdenken, das war ein Schmalzsteinstahlwerk.
Und jetzt bin ich ziemlich weit runter gesessen mit dem Lauen.
Also über 20 Schillingen auf volle Fälle.
Jetzt muss ich ja volle Fälle sparen.
Überall.
Wenn ich selber kann, kann ich mich dafür verbrauchen.
Da muss ich daheim ein bisschen einsparen und alles.
Wenn ich 10.000 Schillingen rauskriege und früher habe ich 13.000, 14.000 Schillingen rausgekriegt, das ist ein Unterschied.
Wo kann man sparen?
Ja, wo kann man sparen?
Beim Gewand.
Selber nicht so viel verbrauchen, nicht so viel rachen, kein Bier trinken, steuerbär kann man kein Bier trinken.
So muss man ein bisschen einsparen, weil die Kinder brauchen das Geld auch.
Man soll gescheiter in die Kinder mehr hineinstecken, also ein bisschen was geben und selber ein bisschen einsparen.
Der Arbeiterbetriebsrat hat gemeinsam mit dem Angestelltenbetriebsrat ein Ziel des gemeinsamen Konzeptes erreicht.
Die Konzentration der Blankstahlfertigung kann als erledigt zu den Akten gelegt werden.
Ob das zweite selbstgesteckte Ziel über kurz oder lang wieder 1500 Arbeitsplätze im Judenburger Werk, gleichgültig ob es dann VEW oder Föst heißen wird, zu schaffen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob die Stahlkonjunktur weltweit wieder anzieht.
Ausführlicheres zu den Problemen in der Krisenregion Judenburg, vor allem aus der Sicht der Betroffenen, hören Sie in einem Journal extra von Michael Kerbler, heute in der Zeit ab 18.10 Uhr im Programm Österreich 1.
12.33 Uhr.
Welche sind die Themen der Beiträge, die wir noch senden, die wir noch unterbringen können?
Der westdeutsche Ex-Bundeskanzler Schmidt veröffentlichte in der ZEIT Ideen zur Gesundung der Weltwirtschaft.
Weltrekord bei den wichtigsten Industrieaktien an der New Yorker Börse.
Eine Reportage vom bundesdeutschen Wahlkampf und dann noch einen Bericht der Kulturredaktion über das Brucknerfest 1983.
Die bevorstehende Senkung der offiziellen Rohölpreise auf breiter Basis wirft ihre Schatten voraus.
Heute früh haben die Ölminister von Venezuela, Algerien, Mexiko und Kuwait in Paris ihre informellen Gespräche über die Vermeidung eines drohenden Ölpreisverfalls beendet, ohne allerdings ein Ergebnis bekannt zu geben.
Das wird erst von einer OPEC-Sonderkonferenz in der kommenden Woche in Wien oder Genf erwartet.
Bei der Einschätzung der sinkenden Ölpreise auf die Weltwirtschaft dürften sich nun doch die Optimisten durchsetzen, die eine Belebung der Wirtschaft erwarten, wenn von der Seite der Ölrechnung eine Entlastung kommt.
So erklärte der amerikanische Finanzminister Donald Reagan,
Ein Ölpreis nicht unter 25 Dollar, das Fass, würde die Weltwirtschaft ankurbeln helfen.
Ein Preisverfall unter dieser Marke würde allerdings Schwierigkeiten bringen, wenn verschuldete Ölländer dann ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könnten.
An der New Yorker Aktienbörse in der Wall Street, jedenfalls wurde gestern bei den 30 wichtigsten Industrieaktien, die im sogenannten Dow Jones Index zusammengefasst sind, ein Weltrekord verzeichnet.
Dieser Index erreichte erstmals mehr als 1100 Punkte.
Klaus Emmerich informiert.
Der neue Weltrekord wäre erwähnenswert, auch ohne, dass er einen weiteren Beweis dafür bringt, wie sich die Weltwirtschaft derzeit nach oben bewegt.
und belegt, dass die Gurus rund um den Erdball jetzt überwiegend der Meinung sind, sinkende Ölpreise würden doch nicht zu einem internationalen Finanzkollaps führen.
Der Weltrekord betrifft die Wall Street, wo der Dow Jones Index, jener legendäre Messwert wichtiger amerikanischer Aktien, mit 1121 Punkten zum ersten Mal überhaupt
über der für viele magischen Marke von 1.100 landete.
Und wie es dem besten amerikanischen Schwung und Optimismus entspricht, rechnen die meisten Beobachter dieses vorzeitigen Frühlingserwachens mit weiter wärmendem Sonnenschein.
Denn, so sagen sie, die amerikanische Wirtschaft ist auf ihrem Erholungstrip gut unterwegs.
Neuerster Beweis, die Investitionsgüteraufträge der US-Industrie sind im Jänner, also mitten im Winter,
um nicht weniger als fünf Punkte im Jahresvergleich gestiegen.
Und Flux fügen gescheite amerikanische Analytiker an.
Da sehe man es ja.
Es handelt sich wirklich um einen handfesten Aufschwung und nicht nur um Psychologie.
Zweite Ursache.
Die amerikanische Notenbank bleibt bei der Geldversorgung großzügig.
Sicherlich weniger, um der Regierung Reagan einen Gefallen zu tun, die aus Wahlgründen an einer neuen Superkonjunktur interessiert ist.
sondern um amerikanische Geschäftsbanken, die sich in Lateinamerika, vor allem in Mexiko übernommen haben, aus immer neuen Verlegenheiten mit Notenbankgeld zu helfen.
Apropos Mexiko, als neureiches Öland, das mit seinen eigenen Wirtschafts- und Sozialproblemen bisher nicht fertig und von einem neuen sozialen Elend bedroht wird, bringt der Abrutschen der Ölpreise zwar milliardenfache Einbußen, aber, so heißt es vielfach an der Wall Street,
Solider Wirtschaftsausschwung ist besser als ein unsolider Ölpreis.
Hier liegt also ein weiterer Grund des Weltrekordes an der Wall Street, dass es nämlich die Industrieländer bei allgemeinem Wirtschaftsausschwung weltweit eher richten können als bisher.
Und für New York kommen zwei Sondergründe hinzu.
Ein starker Dollar und die Spekulation auf weiterhin sinkende Zinsen in den USA.
Folge, man legt in Amerika weniger in Geld an und mehr in Aktien.
Jedenfalls klopft man sich an der Wall Street immer wieder in diesen Stunden auf die Schulter und glaubt es Skeptikern zeigen zu können, dass sich diesmal nicht um ein Börsengemache handelt, sondern mit steigenden Aktienkursen um die Vorwegnahme des nächsten Aufschwungs.
Berichterstatter war Klaus Emmerich.
Der frühere westdeutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt hat sechs Monate nach seinem Abgang aus der großen Politik das Ergebnis seines Nachdenkens über die Weltwirtschaft und ihre Situation in der deutschen Wochenschrift Die Zeit veröffentlicht.
Auf sieben großformatigen Zeitungsseiten untersucht Schmidt zunächst die Situation, stellt die Schuldigen und die Ursachen vor, verzichtet auf die Veröffentlichung von Patentrezepten, bietet aber dem Leser eine eindrucksvolle Zusammenstellung der dringend notwendigen Schritte, mit denen zunächst eine weitere Verschärfung der Weltwirtschaftskrise vermieden und dann eine langsame Gesundung eingeleitet werden sollte.
Diese Arbeit Schmidts geht auf ein Ersuchen der Hamburger Herber Stiftung zurück.
Der Aufsatz des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers erscheint gleichzeitig in London, im Economist in Paris in der Zeitung Le Monde, in Tokio in der Zeitung Nyon Keisai Shimbun und in der Zeitschrift Panorama in Mailand.
Für uns hat Hans Adler die wichtigsten Punkte der schmidschen Weltwirtschaftsuntersuchung zusammengefasst.
Die Weltwirtschaft ist unser Schicksal, heißt der Artikel.
Und neben dem Titel hat die Zeit als Auftakt eine Reproduktion eines Holzschnittes von Franz Maserell gewählt, genannt Passion eines Menschen.
Der Name sagt alles.
Auf jeder Seite der Zeit findet sich ein Bild Schmidts.
Erste Seite, Schmidt sorgenvoll, die Hand vor dem Gesicht, Thema, die Bestandsaufnahme.
32 Millionen Arbeitslose in den OECD-Staaten, tiefste Rezession der Weltwirtschaft seit den 30er-Jahren und die bange Frage, werden die Staaten ihre gemeinsamen Probleme in Kooperation zu lösen versuchen?
Und warnend, schreibt Schmidt, bei Fortführung der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik durch die entscheidenden Staaten wird die Arbeitslosigkeit unweigerlich weiter steigen.
Tatsächlich schrumpft die Weltproduktion.
Der Welthandel stagnierte 1980,
Seit 1981 geht er zurück.
Der Protektionismus wuchert.
Er treibt immer mehr Unternehmen und Länder an den Rand des Ruins.
Denn Markets are like parachutes.
They only function when open.
Märkte sind wie Fallschirme.
Sie funktionieren nur, wenn sie sich öffnen.
Die Hauptschuld an der Misere sieht Schmidt in den hohen Zinsen und den unsicheren Wechselkursen.
Unsichere Wechselkurse ortet der deutsche Bundeskanzler überall in der Welt, aber für die Weltwirtschaft am wirksamsten sind natürlich die Währungen der wirtschaftlichen Großnationen und das sind der Dollar, das britische Pfund und der Yen.
Und immer wieder die Mahnung zum Zusammenstehen.
Diesmal ein Zitat von Benjamin Franklin.
Wir müssen zusammenhängen, sonst werden wir einzeln hängen.
Seite 2, Schmidts Bild in Rednerpose, mahnend den Zeigefinger vor dem Gesicht erhoben.
Schmidt beschreibt die Entstehung der jetzigen Krise beginnend mit dem Zusammenbruch des nach dem Krieg gegründeten Weltwährungssystems zwischen 1971 und 1973.
Sie hat den Dollar aus der Verantwortung für das Weltwährungssystem entlassen, aber die Wirkung
ist ihm geblieben.
Daher waren die schwankenden Wechselkurse in der Folgezeit eine der Grundlagen, die die erste Ölpreisexplosion 1973-74 erst möglich gemacht haben.
Sie wieder war die Ursache für den Petrodollarmarkt, von dem nur die starken Industriestaaten profitieren konnten, weil sie Exportgüter anzubieten haben.
Mit dem Niedergang der Entwicklungsländer durch die hohen Ölpreise wurde die Krise, damals schon latent vorhanden, erst richtig ausgelöst.
Folge?
Ein zweiter Ölpreisschock erst vor zwei Jahren und dann eine Angstpolitik vor der Inflation in den Industrienationen.
Die war dann der auslösende Faktor für die Schraubenbewegung der Weltwirtschaft nach unten, die 1981 begann und seither nicht zum Stehen gebracht werden konnte.
Ein Vorgang,
der bei Fortsetzung der jetzt betriebenen Politik geradewegs in die Situation der 30er Jahre führen muss, meint der Pensionist Schmidt und zitiert Bertrand Russell.
Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist so groß.
Und er sagt nichts von der Gefahr dazu, die darin besteht, dass eben inzwischen die Generation jener, die zwischen 1920 und 1930 Politik gemacht haben, heute nicht mehr im Amt ist.
Es macht also keiner den gleichen Fehler zum zweiten Mal.
Offensichtlich macht hier eine neue Generation den Fehler der alten.
Ein nachdenklicher Schmidt, die Hand an die Schläfe gepresst, befasst sich auf der nächsten Seite mit Rezepten für eine Gesundung der Wirtschaft.
Zinsen herunter, aber mit Vorsicht.
Denn explosiv wirkende Maßnahmen wären genauso schlecht wie die Krise, kann man hier zusammenfassen.
Und wieder die Mahnung Zusammenarbeit der Nationen.
Schmidt regt eine weltweite, konzentrierte Aktion aller Länder an.
Nicht um die Krise schlagartig zu beenden, sondern um weltweit wirksame Maßnahmen zu finden.
Denn nationale Maßnahmen, so Schmidt, sind teuer und nutzlos.
Mehr Zusammenarbeit auf dem Währungssektor ist ein weiterer Punkt.
Wenn es schon kein Weltwährungssystem mehr gibt, dann muss eben die Weltbank und der Weltwährungsfonds mit Vollmachten und Mitteln ausgestattet werden, um die wichtigsten Aktivitäten einer solchen Institution zu übernehmen.
Allerdings, so warnt Schmidt, indem er Henry Kissinger zitiert,
Die gegenwärtige weltweite Wirtschaftskrise ist zu ernst, als dass sie den Finanzexperten überlassen werden dürfte.
Schmidt fordert außerdem mehr Entwicklungshilfe, damit die dritte Welt vom Krisengebiet wieder mehr zum Handelspartner und Teilnehmer am Welthandel wird und man findet, als Anregung für den dringend notwendigen Schutz der Natur,
Zum Beispiel ein weltweites Abkommen zum Schutz der natürlichen Ressourcen, vor allem des Wassers und der Atmosphäre.
Eine weltweite Politik zur Vermeidung der drohenden Bevölkerungsexplosion und zur Sicherung der Ernährungsgrundlagen.
Und dann zählt Schmidt jene Staaten auf, von denen eine Belebung der Weltwirtschaft ausgehen müsste, indem er sagt,
Mit expansiven Schritten können jedoch jene Länder vorangehen, die ihre Inflation im Griff haben, deren Leistungsbilanz im Gleichgewicht oder im Überschuss ist oder deren Kapitalmärkte durch Haushaltsdefizite vom Staat nicht übermäßig in Anspruch genommen sind.
Japan, die Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, aber auch die Niederlande, Norwegen, Österreich und die Schweiz.
Auf der letzten Seite zeigt die Zeit einen Schmidt in der Pose des Bittenden oder Betenden, die Hände gefaltet, den Blick nach oben gerichtet und er zitiert Shakespeare's Julius Caesar.
Es gibt Gezeiten auch für unser Tun.
Nimmt man die Flut wahr, führt sie zum Glück.
Versäumt man sie, so muss die ganze Reise des Lebens sich durch Not und Klippen winden.
Wir sind nun flott auf solcher hohen See und müssen, wenn der Strom uns hebt, in Nutzen, wo nicht, geht unser Schiff und Gut verloren.
Sie hatten einen Beitrag von Hans Adler.
Er zitierte unter anderem aus einem langen Artikel der Wochenzeitung Die Zeit, in dem Ex-Bundeskanzler Schmid seine Vorstellungen über Ursachen und Bewältigung der Weltwirtschaftskrise präsentiert.
In der Bundesrepublik Deutschland hat knapp zehn Tage vor den Bundestagswahlen am 6.
März die letzte Phase des Intensivwahlkampfs begonnen.
Die Hauptgefechte liefern einander die regierenden Parteien CDU, CSU unter Kanzler Helmut Kohl und die oppositionellen Sozialdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Hans-Jochen Vogel.
Die FDP, kleiner Partner in der Regierungskoalition, kämpft nach ihrem Wechsel in eine gemeinsame Regierung mit den Christdemokraten schlicht ums Überleben.
Glaubt man den Meinungsforschern, so liegen Genschers Freidemokraten zwar in einem günstigeren Trend als noch am Jahresende, sie dürften aber die 5%-Hürde kaum schaffen, wie es derzeit aussieht.
Die großen Parteien CDU, CSU und SPD haben ihr Wählerreservoir laut den Analysen vorläufig weitgehend erschöpft, mit prognostizierten etwa 49% für die Unionsparteien und ca.
42% für die Sozialdemokraten.
Die Grünen, Schreckgespenst der etablierten Parteien, die ja schon Einzug gehalten haben in die Regionalparlamente Hamburg und Hessen,
erwarten sich den Sprung auch in den Bundestag, wenngleich den Alternativpolitikern nicht mehr so große Chancen eingeräumt werden, wie noch vor einigen Monaten.
Alles in allem lässt der 6.
März große Spannung erwarten.
Über den Wahlkampf in der Schlussrunde berichtet Paul Schulmeister.
Nun geht es Schlag auf Schlag.
Seit einigen Tagen haben sich Tempo und Klima des bundesdeutschen Wahlkampfs sehr verschärft.
Bundeskanzler Kohl sprach der Wahl am 6.
März soeben wieder etwas Schicksalshaftes zu.
In der Außenpolitik und Wirtschaft werde wie bei der ersten Nachkriegswahl über wesentliche Grundfragen entschieden, sagte Kohl gestern Nacht in Bremen.
Rund 8000 Menschen waren zu seiner Kundgebung in den ursozialdemokratischen Stadtstaat gekommen, in dem sich die CDU ja eigentlich in der Diaspora befindet.
Alle Parteien sprechen übrigens über einen fast beispiellosen Massenzulauf.
Trotz des winterlichen Wahltermins gilt eine Rekordwahlbeteiligung von mehr als 90 Prozent als sicher.
Die Massenarbeitslosigkeit mit einem neuen Negativrekord von mehr als zweieinhalb Millionen nächste Woche ist das eine Hauptthema.
Die ab Jahresende mögliche Raketenstationierung das andere.
Die CDU setzt auf den Slogan, den Aufschwung wählen.
Die SPD spricht dagegen davon, der einzige Aufschwung seien bisher 700.000 Arbeitslose mehr seit dem Regierungswechsel.
Alle Seiten operieren mit immer neuen Angstparolen.
Bei einem rot-grünen Wahlsieg drohe eine Riesenkapitalflucht.
Die SPD erwäge eine Quellensteuer gegen die Sparer.
Empörte Dement ist der Opposition dagegen, die wieder der CDU vorwirft.
Sie wolle nach der Wahl den Abtreibungsparagrafen, das Demonstrationsrecht und andere sozialliberale Reformen einschränken.
Und in großen Anzeigenkampagnen wirbt die SPD seit einigen Tagen mit den schlichten Formeln, wer Kohl wählt, stimmt für höhere Mieten, wer Kohl wählt, bekommt automatisch neue Raketen.
Da die NATO-Nachrüstung tatsächlich mit der Haltung der künftigen Bonner Regierung steht und fällt, war das außerordentlich große Interesse beider Weltmächte am Wahlkampf nicht erstaunlich.
Das nahm durchaus Formen einer kaum mehr versteckten Einflussnahme an.
So zuletzt gestern mit dem bravter Interview Gromykos, in dem der sowjetische Außenminister die Westeuropäer indirekt zum Bruch mit den USA aufforderte und für den Fall der Nachrüstung mit dem Ende der Genfer Verhandlungen drohte.
Die Bonner Regierung wies dies heute Vormittag mit großer Schärfe als Einmischung zurück.
Bundeskanzler Kohl ist überzeugt davon, dass die Sowjets nach einem CDU-Wahlsieg zum Einlenken bereit sein werden.
Kohl im Wahlkampf?
Dass die sowjetischen SS-20-Raketen, die auf uns gerichtet sind, verschwinden und zwar nicht wohin, wo man sie wiederholen kann, sondern verschrottet werden und die amerikanischen Mittelstreckenraketen überhaupt nicht aufgestellt werden müssen, das ist unsere Vorstellung von Politik.
Mit dem Slogan »Frieden schaffen mit immer weniger Waffen« begegnet Kohl der SPD-Attacke, er sei eine Art Raketenkanzler, zu schwach gegenüber den Amerikanern, um deutsche Interessen durchzusetzen.
Was die SPD für deutsche Interessen hält, sehen die Bonner Koalitionsparteien dagegen als klare neutralistische Tendenzen an.
Das geht so weit, dass der SPD-Kanzlerbewerber Hans-Jochen Vogel vereinzelt als Kandidat an Tropoffs tituliert wird, der sich aus außenpolitischer Unerfahrenheit zum Werbeträger der sowjetischen Abrüstungsvorschläge gemacht habe.
Die SPD dagegen erhofft sich von der Betonung des Friedensthemas mit ganz massiven linkspatriotischen Untertönern starke Wählerresonanz.
Ein Kurs, gegen den der einstige Partner, FDP-Chef Außenminister Genscher, heftig wettert.
Im Wahlkampf hört sich das dann so an.
Zuerst Vogel, dann Genscher.
Meine Botschaft ist klar.
In Konsequenz und Fortführung dessen, was das Ziel von Helmut Schmidt war, bitte ich die Wählerinnen und Wähler für den 6.
März um eine Vollmacht.
Nein, um einen Auftrag als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, alles, was diese Republik beitragen kann, zu tun, damit die Aufstellung neuer Systeme auf unserem Territorium überflüssig wird.
Ich möchte ein Mandat haben, darüber zu verhandeln, dass die sowjetischen SS-20-Raketen, die uns heute schon bedrohen, verschwinden.
Darum geht es jetzt.
Genscher kann nach Ansicht fast aller Beobachter mit einem Wahlkampfwunder rechnen.
Die FDP, so scheint es, dürfte die Fünf-Prozent-Hürde doch knapp überspringen.
Damit wäre die Fortsetzung der Bonner Koalition gesichert.
Im Erich-Ollenhauer-Haus gibt man die Wahl intern bereits verloren.
Schon vor zehn Tagen meinte SPD-Bundesgeschäftsführer Glotz, die Chance auf einen Wahlsieg sei nur 1 zu 3.
Dennoch wäre ein 42-Prozent-Ergebnis ein gewaltiger Erfolg, lag doch die SPD vor einem halben Jahr kaum über 30 Prozent.
Schlecht steht es mit den Wahlchancen der Grünen.
Ihre Talfahrt der letzten Wochen hat zwar aufgehört, doch die jüngste Emnid-Umfrage gibt ihnen nur mehr 4 Prozent, notiert dagegen die Unionsparteien nahe bei 48 Prozent.
Zehn Tage vor der westdeutschen Bundestagswahl, Sie hörten Paul Schulmeister.
12.52 Uhr ist es gleich, ein Kulturbericht im Mittagsschanal.
Sechs der bedeutendsten Bruckner-Werke im Jubiläumsjahr, ein Symposium zum Thema Bruckner und Brahms, ein Symposium, das Rainer Maria Rilke gewidmet ist und ein Festival, das unter dem Titel Die andere Avantgarde – Kunst von Frauen aufzeigt.
Das sind die Themen des diesjährigen Bruckner-Festes in Linz, das am 4.
September eröffnet wird.
Heute Vormittag wurde das Programm des Bruckner-Festes 1983 präsentiert.
Christine Schöpf vom Landesstudio Oberösterreich berichtet.
Schwieriger denn je gestaltete sich die Konzeption des diesjährigen internationalen Bruckner-Festes in Linz, was die Wahl des Korrigenten betrifft.
Denn bereits seit Jahren hat die Linzer Veranstaltungsgesellschaft dem oberösterreichischen Genius-Lozier Anton Bruckner einem zweiten Komponisten, meist anlässlich eines Jubiläums, ihr veranstalterisches Augenmerk gewidmet.
Für das Jahr 1983 hatte man dabei die Qual der Wahl.
Brahms, Wagner oder Webern.
So hat man sich letztendlich für ein Brahms-Schwergewicht entschieden.
Steht dieser Komponist doch in einer Nahbeziehung zum Lande Obdaenz, vor allem zu Gmunden und Bad Ischl.
Doch nicht des Oberösterreichsbezugs von Anton Brahms will man sich in diesem Brucknerfest in besonderer Weise im traditionellen Symposium widmen, sondern der, wie Abilleiter Dr. Veselius nannte, negativen Gemination Bruckner-Brahms.
Doch zunächst das Musikprogramm des internationalen Brucknerfestes 83.
Sechs Großwerke, die vierte, sechste, siebte und achte Symphonie,
Letztere als die Linzer Klangwolke wieder mit den Wiener Philharmonikern unter Lorin Marcel.
Das Thedeum und die DeMoll-Messe bilden den diesjährigen Bruckner-Schwerpunkt, den manche Bruckner-Freunde in den letzten Jahren ein wenig vermissten, auch wenn Generaldirektor Dr. Ernst Kubin von der Linzer Veranstaltungsgesellschaft hier anderer Meinung ist.
Ich glaube, dass diese Feststellung vielleicht nur auf irrigen Eindrücken beruht.
Tatsächlich, und das hat die Linzer Veranstaltungsgesellschaft ab Origine betont, ist und bleibt Bruckner stets Kern ihrer Aufgabe und insbesondere des internationalen Bruckner-Festivals.
Aber Sie haben Recht, dass wir heuer einen ganz besonders schönen Reigen der Brucknerschen Werke präsentieren werden.
Mit der ersten, zweiten und vierten Symphonie, dem deutschen Requiem, Liedern sowie Cello und Violinsonaten wird im Jubiläumsjahr Johannes Brahms gedacht.
Eine Verbindung dieser Persönlichkeit mit Anton Bruckner ist dann das Symposium, das die beiden Komponisten unter verschiedenen Gesichtspunkten im Umfeld ihrer Zeit sieht.
von der Kompositionstechnik, von der Instrumentierung, als Interpreten eigener und fremder Werke, als Briefschreibende und letztendlich auch in ihrer Auswirkung auf die Gegenwart.
Besonderheit dieses Symposiums die Rekonstruktion des historischen Konzertes vom 12.
Jänner 1896 im Wiener Musikverein.
Ein weiteres Symposium wird Rainer Maria Rilke gewidmet sein.
Dieses Symposium ist die erste Veranstaltung der Rilke-Gesellschaft auf österreichischem Boden.
Rilke-Forscher aus Ost und West werden in Linz, wo der junge Dichter bekanntlich sein erstes Liebeserlebnis hatte, aufeinandertreffen.
Das Thema Rainer Maria Rilke und Österreich.
Gegengewicht zum traditionellen Teil des Bruckner-Festes ist heuer das unter dem Titel die Andere Avantgarde stehende Frauenfestival.
Forum für internationalen Austausch der Arbeiten und Konzepte von Künstlerinnen.
Die Beiträge, so heißt es dazu, werden Wünsche, Träume, Visionen, Utopien, Theorien, Revolutionen von Frauen enthalten und andererseits die avantgardistischen Entwicklungen in sich verarbeiten.
Musik, Tanz, Performance, Video- und Fotoausstellungen sind Teile des fünftägigen Programms, an dem neben anderen Laurie Anderson, die Trisha Brown Company und Janna Heimson beteiligt sein werden.
Eine sehr prominente Frau soll übrigens die diesjährige Festrede halten.
Griechenlands Kulturminister Melina Merkouri.
Eine erste Zusage dafür liegt bereits vor.
Eine Vorschau auf das diesjährige Linzer-Bruckner-Fest brachte Christine Schöpf.
Zu einer Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen gebe ich jetzt kurz vor 13 Uhr noch einmal zu Anneliese Bach ins Nachrichtenstudio.
Österreich ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat heute Bundeskanzler Kreisky vorgeworfen, die Unwahrheit zur Maxime seines politischen Handelns werden zu lassen.
Als Beispiel führte Graf die Aussagen des Bundeskanzlers über die umstrittene Reise von Außenminister Pahr nach Saudi-Arabien und über das Wahlkampfpapier der SPÖ an.
Von den im September 1980 proklamierten 10 Punkten Kreiskys über die Grundsätze politischen Handelns sei kein einziger verwirklicht worden, kritisierte Graf.
In einer ersten Reaktion bezeichnete SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer die Vorwürfe Grafs als unqualifiziert.
Im Großen und Ganzen drehte dadurch aber keine Belastung der Gesprächsbasis zwischen ÖVP und SPÖ ein, meinte Fischer.
Die beiden Kraftfahrerorganisationen wenden sich heute gegen Überlegungen, Senkungen des Erdölpreises nicht an die Konsumenten weiterzugeben.
Der Rbö hat seine Forderung bekräftigt, dass eine Rohölpreissenkung umgehend und direkt zu Preisreduktionen bei Benzin führen müsse.
Der ÖAMTC hat Vorschläge abgelehnt, den Individualverkehr über künstlich hochgehaltene Benzinpreise zu drosseln.
Die Bundeswirtschaftskammer erklärt zu den Vorschlägen von Gesundheitsminister Kurt Steirer, es sei tagespolitisch verständlich, Anliegen des Umweltschutzes als Argument für die Beibehaltung des Benzinpreisniveaus ins Treffen zu führen.
Der Umweltschutz sei jedoch ein so wichtiges Anliegen, dass dessen Finanzierung nicht von einer Preisbewegung auf dem Ölmarkt abhängig gemacht werden sollte.
ÖVP-Obmann Alois Mock hat eine Umweltsteuer auf Benzin als neuerlichen Griff in die Brieftasche des Durchschnittsverdieners abgelehnt.
Frankreich.
Die Erdölproduzenten bemühen sich weiterhin, einen Preiskrieg zu vermeiden.
In Paris haben die Erdölminister von Venezuela, Algerien, Kuwait und Mexiko ihre Verhandlungen abgeschlossen.
Der venezolanische Energieminister Calderón Berti hat vorgeschlagen, die OPEC-Staaten sollten einen Dialog mit den nicht zur Organisation gehörenden Förderländern und mit den Verbraucherstaaten aufnehmen, um die Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit zu schaffen.
Österreich.
Die verstaatlichte Chemie Linz AG hat im vorigen Jahr einen Verlust von rund 500 Millionen Schilling hinnehmen müssen.
Nach Feststellungen des Generaldirektors der Chemie Linz, Richard Kirchweger, wird das Unternehmen heuer den natürlichen Personalabgang nicht mehr ersetzen.
Eine Kündigungswelle ist nicht vorgesehen.
Der Vorstand des Arbeiter- und Angestelltenbundes der ÖVP kritisiert, dass der Spielraum für wirtschaftsbelebende und beschäftigungswirksame Impulse im Budget weitgehend verloren gegangen sei.
In einer Klausurtagung in Baden wurde betont, dieser Spielraum könne auch nicht durch Mehreinnahmen über neue Steuern wiedergewonnen werden.
Nur durch Neuorientierung in der Budgetpolitik müsse erreicht werden, dass der Staatshaushalt als Instrument der Beschäftigungssicherung wieder eingesetzt werden könne.
Israel.
Der Personalchef der israelischen Armee, General Moshe Nativ, hat Erklärungen des Palästinenser Führers Abu Jihad dementiert, wonach 800 palästinensische Gefangene gegen acht israelische Soldaten ausgestauscht werden sollen.
Ein Sprecher des Internationalen Roten Kreuzes erklärte, ein Gefangenenaustausch könne schon demnächst stattfinden.
Nun die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
Im Westen Bewölkungsverdichtung und gegen Abend bzw.
in der kommenden Nacht Aufkommen von Niederschlägen, sonst vorerst noch sonnig.
Nachmittagstemperaturen minus ein bis plus sieben Grad.
20 Sekunden vor 13 Uhr.
Eine Stunde Mittagjournalinformation ist abgelaufen.
Einen recht angenehmen Tag noch wünscht Udo Bachmeier.
Einblendung: Helmut Kohl, Hans Jochen Vogel, Hans Dietrich Genscher
Mitwirkende:
Schulmeister, Paul [Gestaltung]
, Kohl, Helmut [Interviewte/r]
, Vogel, Hans Jochen [Interviewte/r]
, Genscher, Hans Dietrich [Interviewte/r]
Datum:
1983.02.25 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten