Cincinnatus

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    Rechtliches

    Zitieren

    Katalogzettel

    Titel Cincinnatus
    Spieldauer 00:02:50
    Urheber/innen Liliencron, Detlev von [Text]
    Mitwirkende Salzer, Marcell [Rezitator/in] [GND]
    Odeon [Label]
    Datum 1906.07 [Aufnahmedatum]
    Ort Berlin [Aufnahmeort]
    Schlagworte Literatur ; Lyrik ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
    Örtliche Einordnung Deutschland, Deutsches Reich
    20. Jahrhundert - Nullerjahre
    Typ audio
    Format SCS2578 [Schallplatte, Schellack - 25 cm, 78/min]
    Nummern 25903 [Katalognummer]
    XB 1373 [Matrizennummer]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, 2-08516_b_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei

    Information

    Inhalt

    Detlev von Liliencron: Cincinnatus

    Frei will ich sein.
    Meinen Jungen im Arm, in der Faust den Pflug,
    Und ein fröhliches Herz, und das ist genug.
    Frei will ich sein.

    Und schleichen die Wünsche wie schmeichelnde Panther,
    Tobt einer im Blut mir, ein höllengesandter,
    Daß ich nicht ruhen kann bei Tag und Nacht,
    Daß ich ganz wirr bin und überwacht,
    Daß mir die Wangen einfallen und bleichen,
    Und kann doch und kann doch den Wunsch nicht erreichen:
    Ich schluck ihn zu den begrabenen andern,
    Fein still, und es säumt schon das rastlose Wandern.
    Das Wort klingt herb und hat traurigen Mund,
    Und tröstet mich doch und macht mich gesund.

    Meinen Jungen im Arm, in der Faust den Pflug,
    Und ein fröhliches Herz, und das ist genug.
    Frei will ich sein.

    Und bietet der Staat mit Würden und Amt,
    Und trüg er mirs an auf purpurnem Sammt,
    Ich winke den Bringern, ich lache dem Tand,
    Und wehre sie ab mit verneinender Hand.
    Mir schaudert vor Joch und Fessel und Druck,
    Vor des Dienstes grauem Bedientenschmuck,
    Vor des Dienstes Sklavenarbeiten,
    Und den Rücksichtslosigkeiten.
    Ich beuge den Menschen nicht meinen Nacken,
    Und lasse mich nicht an dem Kragen packen.
    Weg da, ihr Narren, und laßt mich in Ruh,
    Und dröhnend werf ich mein Hoftor zu.

    Meinen Jungen im Arm, in der Faust den Pflug,
    Und ein fröhliches Herz, und das ist genug.
    Frei will ich sein.

    Doch ruft mich der Kaiser in Not und Gefahr,
    Ich entstürze dem Haus mit gesträubtem Haar,
    Bin um ihn, wenn er von Feinden umdrängt,
    Bis wieder die Streitaxt am Nagel hängt.
    Muß das Vaterland drangvoll die Sturmflaggen hissen,
    Ho heidi! die Klinge den Scheiden entrissen.
    Und droht es von Osten und dräut es von West,
    Wir schlachten den Bären, und den Hahn uns zum Fest.
    Fällt neidisch uns an auch die ganze Welt,
    Sie lernt uns kennen, der Angriff zerspellt.
    Und der Friede strahlt auf, von Sonnen gezogen,
    Der Taifun erstarb in sanft plätschernde Wogen.
    Der Ackersmann sät, und der alte Verkehr
    Findet verkettete Straßen nicht mehr.
    Dann stemm ich die Spitze von meinem Schwert
    Fest auf den häuslichen Feuerherd,
    Umfasse den Griff mit der einen Hand
    Und trockne das Blut von Rill und Rand
    Und schleif es gewärtig zu neuem Tanz,
    Doch heute bedeckt es ein Eichenkranz.

    Meinen Jungen im Arm, in der Faust den Pflug,
    Und ein fröhliches Herz, und das ist genug.
    Frei will ich sein!

    Sammlungsgeschichte

    Schellacksammlung Teuchtler

    Technische Anmerkungen

    Schellackdigitalisierung - automatisierte Signalverbesserung

    "Akustische" Aufnahmetechnik

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Literatur , Lyrik , Publizierte und vervielfältigte Aufnahme

    Teil der Sammlung

    Schellacksammlung Teuchtler
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