Mittagsjournal 1990.10.02

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  • Justizminister Christian Broda zur Neu­regelung des Schwanger­schafts­ab­bruchs im Rahmen der Straf­rechts­reform 1971

  • Justizminister Christian Broda zum System der Beratung bei Schwanger­schafts­ab­brüchen, 1976

  • Justizminister Christian Broda zum Volks­be­gehren gegen die Fristen­lösung 1976

  • ÖVP-Politiker Walter Hauser zur Straf­rechts­reform und Fristen­lösung, 1972

  • Resümee der „Aktion Leben“ nach fünf Jahren Fristen­lösung. Bericht im Mittags­journal vom 24. Jänner 1980

  • Wiederaufgeflammte Diskussion zur Fristenlösung und Neutralität – Stellungnahmen von SPÖ-Politiker Josef Cap und ÖVP-Politiker Helmut Kukacka. Berichte im Mittags­journal vom 14. September 1990

  • ÖVP-Obmann Josef Riegler und SPÖ-Bundes­kanzler Franz Vranitzky zur Diskussion über die Fristen­lösung. Berichte im Mittagsjournal vom 18. September 1990

  • Demonstration gegen die Ein­führung der „Ab­treibungs­pille“. Bericht im Mittags­journal vom 2. Oktober 1990

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag, zum Mittagsschanal begrüßt Sie Werner Löw mit einem reichhaltigen Themenangebot.
    Aus dem Ausland der letzte Tag der DDR.
    Heute um Mitternacht ist die deutsche Einheit perfekt.
    Wir berichten über die Feiern heute.
    Wir haben einen DDR-Bürger gebeten, uns seine Sicht dieses Endes der DDR darzulegen.
    Und wir bringen auch ein Gespräch mit dem DDR-Schriftsteller Stefan Hermlin.
    Außerdem Rätselraten um einen Flugzeugabsturz in China.
    Aus dem Inland?
    ÖVP-Bischof Riegler fordert nach dem Sinovac-Urteil eine Entschuldigung der SPÖ für die Anti-Waldheim-Kampagne.
    Die Ex-Politiker Sinovac-Kratz und Blecher heben Einspruch gegen die Norikum-Anklage gegen sie.
    Es geht ihnen vor allem um den Gerichtsort Linz.
    Und im Prox-Prozess gibt es einen Streit um die Sprenggutachten.
    Außerdem handgreifliche Demonstrationen von dem Bundeskanzleramt pro und contra Abtreibungspille, eine neue Tageszeitung für Niederösterreich, Überraschung beim Verkauf des Wiener Warenhauses Steffel und Wissenschaftsminister Busseck verkündet frische Luft in den Bundesmuseen.
    Weitere Kulturthemen, heute Eröffnung der Frankfurter Buchmesse und eine wichtige Großausstellung des Bildhauers und Zeichners Walter Pichler im Wiener Museum für Angewandte Kunst.
    Erster Programmpunkt aber, wie immer, die Nachrichten, zusammengestellt von Christian Teilhatzbacher, gelesen von Herbert Slavik.
    Berlin.
    Um Mitternacht vereinigen sich die DDR und die Bundesrepublik Deutschland zu einem Staat.
    In ganz Deutschland wird das Ende der Trennung nach mehr als 45 Jahren mit Festakten, Feuerwehren und Feuerwerken sowie Glockengeläute gefeiert.
    In Berlin wird um Mitternacht vor dem Reichstagsgebäude die schwarz-rot-goldene Bundesflagge gehisst.
    Anschließend gibt es einen Empfang im Reichstag.
    Alternative und linke Gruppen haben Protestkundgebungen gegen die deutsche Einheit angekündigt.
    Die Polizei hat strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
    Wenige Stunden vor der Vereinigung der DDR und der Bundesrepublik Deutschland hat die alliierte Kommandantur in West-Berlin ihre Arbeit offiziell beendet.
    Das Amt des sowjetischen Stadtkommandanten wurde bereits 1962 abgeschafft.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Mit Beratungen über ein Wahlmanifest hat die gesamtdeutsche CDU am Vormittag ihren Einigungsparteitag in Hamburg fortgesetzt.
    Als wichtigstes Ziel für die Zukunft wird eine ökologische und soziale Marktwirtschaft in ganz Deutschland genannt.
    Gestern ist Bundeskanzler Kohl mit mehr als 98 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden der Gesamt-CDU gewählt worden.
    USA.
    Die beiden Supermächte haben sich bei der KSZE-Außenministertagung in New York zuversichtlich geäußert, dass ein Vertrag über den Abbau der konventionellen Rüstung in einem neuen Europa schon in den kommenden Wochen unterzeichnet werden kann.
    Für die USA ist dies Voraussetzung für die Teilnahme am KSZE-Gipfeltreffen im November in Paris.
    Noch vor der Eröffnung der Außenministerkonferenz haben die vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges in einer offiziellen Erklärung auf ihre Rechte über Deutschland und Berlin verzichtet.
    China.
    Beim Absturz eines chinesischen Passagierflugzeuges auf dem Flughafen von Canton sind heute früh nach offiziell noch nicht bestätigten Meldungen mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen.
    Die amtliche Nachrichtenagentur Neues China berichtete, die Boeing 737 sei auf einem Inlandsflug entführt worden.
    Die Maschine prallte beim Landeversuch gegen zwei auf dem Flughafenvorfeld abgestellte Maschinen.
    Ein Mitarbeiter des amerikanischen Konsulats in Peking erklärte unter Berufung auf die Flugzeugfirma Boeing, an Bord sei offenbar eine Bombe explodiert.
    Nahe Osten.
    Jordanien hat mit sofortiger Wirkung den Frachtverkehr auf dem Landweg nach Saudi-Arabien unterbunden.
    Da die arabische Halbinsel auf Strassenrouten nur über Jordanien und den Irak zu erreichen ist, können Lastwagen aus Europa die Länder der Halbinsel nicht mehr beliefern.
    Jordanien reagiert damit auf verschiedene Strafmassnahmen, die Saudi-Arabien wegen der unklaren Haltung Amans im Golfkonflikt verhängt hat.
    Österreich.
    Der frühere Bundeskanzler Sinovac sowie die Ex-Minister Blecher und Graz haben gegen die Anklage in der Norikum-Affäre Einspruch erhoben.
    Nach Angaben von Blechers Verteidiger richtet sich der Einspruch vor allem gegen den Prozessort.
    Die Anwälte meinen, dass nicht das Linzer, sondern das Wiener Gericht zuständig ist.
    Ein möglicher Prozess wird sich durch die Einsprüche mindestens um einige Wochen verzögern.
    Jugoslawien.
    In Belgrad tritt heute das Staatspräsidium zu einer Sondersitzung über die zunehmenden Nationalitätenkonflikte zusammen.
    Staatspräsident Jovic hat seinen Aufenthalt in New York abgebrochen, wo er an der UNO-Vollversammlung teilgenommen hat.
    Gestern ist es in Kroatien zu Zusammenstößen zwischen serbischen Nationalisten und der kroatischen Polizei gekommen.
    Zugleich stürmten serbische Polizeieinheiten in Pristina, der Hauptstadt der Provinz Kosovo, die albanische Universität.
    Sie sperrten die Universitätsbibliothek und setzten 200 Hochschulangestellte auf die Straße.
    Italien
    Die italienischen Tankstellenpächter treten von heute Abend 19 Uhr bis kommenden Samstag 7 Uhr früh in den Streik.
    Die Tankstellen in den Städten und an den Staatsstrassen bleiben geschlossen.
    In der Nacht auf Samstag wird die Protestaktion auch auf die Autobahntankstellen ausgeweitet.
    Die Tankstelleninhaber fordern eine höhere Gewinnspanne und Steuerbegünstigungen.
    Bundesrepublik Deutschland
    In Frankfurt wird am Abend die 42.
    Buchmesse eröffnet.
    Knapp 8500 Verlage aus 90 Ländern sind heuer vertreten.
    Mehr als 100.000 Neuerscheinungen werden präsentiert.
    Schwerpunktthema der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist Japan.
    Nun der Wetterbericht, die Aussichten bis morgen früh.
    Im Südosten zum Teil stark bewölkt und etwas Regen, sonst Bewölkungsauflockerung oder bereits heiter bis wolkig.
    Nordwestwind.
    Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 4 bis 9 Grad.
    Die Aussichten für morgen Mittwoch.
    Nach Auflösung regionaler Frühnebel, meist sonnig, im Südwesten Österreichs zeitweise stärker wolkig.
    Südlicher Wind, Tageshöchsttemperaturen 18 bis 23 Grad.
    Übermorgen Donnerstag dann stark bewölkt und häufig Regen.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien heiter 18 Grad, Eisenstadt heiter 16, St.
    Pölten wolkig 15, Linz wolkig 16 Grad, Salzburg stark bewölkt 15, Innsbruck wolkig 18, Bregenz stark bewölkt 17, Graz stark bewölkt 17 Grad und Klagenfurt stark bewölkt 19 Grad.
    Acht Minuten nach zwölf ist es gleich und wir beginnen den Beitragsteil des Mittagsschonals zunächst mit Inlandsthemen.
    Vor genau einer Woche wurde der ehemalige Bundeskanzler Fred Sinowatz in erster Instanz wegen falscher Zeugenaussage zu 360.000 Schilling Geldstrafe verurteilt.
    Diese Verurteilung, gegen die Sinovaz berufen hat, geht zurück auf einen anderen Prozess, in dem Sinovaz selbst den Journalisten Alfred Worm geklagt hatte.
    Worm hatte im Profil geschrieben, Sinovaz habe schon lange vor den Präsidentschaftswahlen von 1986 vor sozialistischen Funktionären im Burgenland davon gesprochen, man werde die braune Vergangenheit des Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim rechtzeitig an die Öffentlichkeit bringen.
    Sinovac hat das stets bestritten.
    Den Prozess gegen Worm hatte er aber verloren.
    Das Gericht glaubte, vor allem der für echt befundene Niederschrift von Ottilie Matisek, der damaligen SPÖ-Klubobfrau im Burgenland, mehr.
    Das wiederum musste urteilslogisch den dringenden Verdacht ergeben, dass der Kläger Sinovac vor Gericht als Zeuge die Unwahrheit gesagt hatte.
    Und das hat nun in der Vorwoche eben tatsächlich ein Gericht in einem eigenen Verfahren bestätigt.
    In erster Instanz, wie gesagt.
    ÖVP-Chef Vizekanzler Riegler forderte heute bei seiner alldienstäglichen Morgeninformation Konsequenzen, berichtet Franz Riegler.
    Für Vizekanzler Josef Riegle ist mit dem Erstinstanzurteil gegen Ex-Kanzler Fred Sinowaz offenkundig, dass 1986 die damalige SPÖ-Spitze bewusst eine Kampagne gegen den Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim entfacht habe.
    Jetzt verlangt Riegle, dass die SPÖ-Spitze sich dafür entschuldige.
    Ich hätte eigentlich erwartet, dass aufgrund dieses einmaligen und ungeheuerlichen Vorganges
    der amtierende Parteivorsitzende der Sozialistischen Partei, Dr. Waranitzky, erstens ein Wort der Distanzierung und zweitens auch ein Wort der Entschuldigung hervorbringt.
    Eine Woche war dazu Zeit, geschehen ist in diese Richtung nichts.
    Ich fordere daher den SPÖ-Parteivorsitzenden auf, erstens sich namens der Sozialistischen Partei beim Herrn Bundespräsidenten zu entschuldigen,
    Und zweitens erwarte ich mir vom Parteivorsitzenden der SPÖ auch ein klares Wort des Bedauerns gegenüber dem österreichischen Volk.
    Es war ja nicht nur eine Schädigung des Rufes des Bundespräsidenten, sondern es ist dem österreichischen Volk Schaden zugefügt worden.
    einen Schaden, der zum Teil bis heute nachwirkt.
    Und ich glaube daher, dass es höchst angebracht ist, diese beiden klaren Erklärungen abzugeben.
    Und im Übrigen werden wir uns gemeinsam bemühen müssen, dass Gerechtigkeit gegenüber der Person des Bundespräsidenten und eine gerechte Beurteilung des österreichischen Volkes in dem Zusammenhang auch international vorangebracht werden.
    auf den Hinweis, dass Sinovac gegen das Urteil Berufung eingelegt hat und damit das Urteil nicht rechtskräftig ist, sagt Rieger?
    Ich gehe davon aus, dass ein Gerichtsurteil keine Lappalie ist.
    Und wir kennen ja diese Terminologie bereits.
    Zuerst heißt es, eine Voruntersuchung ist ja noch keine Untersuchung und eine Untersuchung ist noch kein Gerichtsverfahren.
    Ein Gerichtsverfahren ist noch keine Verurteilung.
    Und ein Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil es Instanzen gibt.
    Aber bitte, bei allem, was gesagt wurde von Menschen, die dabei waren, wo dann serienweise bestritten wurde, dass das gesagt wurde, bei allen anderen Indizien, ist ein solches Gerichtsurteil einfach ein Faktum.
    Die Journalisten wollen vor allem wissen, wie die von Riegler verlangte gerechte Beurteilung Waldheims im Ausland bewerkstelligt werden solle.
    Riegler dazu?
    Ich glaube einfach, dass wir die Aufgabe haben, nach den Ereignissen, die nun eingetreten sind, nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, sondern darauf hinzuwirken, dass es zu einer gerechteren Beurteilung kommt.
    Die wird zum Teil gelingen, zum Teil wird sie nicht gelingen.
    Das ist mir schon klar, weil es auch Voreingenommenheiten gibt.
    Das heißt also, wenn zum Beispiel der Außenminister ins Ausland fährt, wird er sagen, und übrigens, die SPÖ ist schuld an der Kampagne, an der berühmten.
    Und wenn Sie wohin fahren, werden Sie sagen, und übrigens, ich sage euch das auch, die SPÖ war schuld.
    Ja, irgendwo wird es wohl angebracht sein, um darauf aufmerksam zu machen, dass das insgesamt eben auch im Nachhinein
    sich mehr und mehr bestätigt, dass nicht Fakten, sondern ein politisches Manöver die Ursache dieser gesamten Auseinandersetzung waren, sonst gar nichts.
    Und er nehme an, dass man auch in den USA an einer Objektivierung des Waldheimbildes arbeiten müsse, sagt der Vizekanzler.
    Ein Bericht von Franz Simbürger von einer Pressekonferenz von Vizekanzler Josef Riegler.
    Der frühere Bundeskanzler Fred Sinowaz sowie die Ex-Minister Karl Blech und Leopold Graz haben gegen die Anklage in der Norecom-Affäre Einspruch erhoben.
    Das wurde heute bekannt.
    Vorerst hatte man nämlich angenommen, es werde kein derartiger Einspruch erfolgen.
    Die Anwälte der drei frühen Politiker wollen mit dem Einspruch vor allem erreichen, dass ein eventueller Prozess nicht in Linz, sondern in Wien stattfindet.
    Gefinkelte Strafjuristen erheben in der Praxis kaum Einspruch gegen eine Anklage.
    Denn über diesen Einspruch muss das zuständige Oberlandesgericht entscheiden.
    Und wenn der Anklage stattgegeben wird, so liegt zwar nicht rechtlich, aber der Optik nach und vor allem für die späteren Geschworenen damit sozusagen bereits eine obergerichtliche Bestätigung für eine Anklage vor.
    Daher hatte man erwartet, dass auch Sinovac, Blecher und Kratz keinen Einspruch gegen die Norikum-Anklage wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs im Zusammenhang mit den Waffenlieferungen in den Iran erheben würden.
    Doch der Einspruch kam.
    Wie der Verteidiger von Karl Blecher, der Linzer Rechtsanwalt Helmut Wildmoser dazu heute Vormittag erklärte, gehe es bei diesem Einspruch vor allem um die Frage, welches Gericht für einen eventuellen Prozess zuständig ist.
    Die Verteidigung der drei Ex-Politiker vertritt die Auffassung, dass nicht das Landesgericht Linz, sondern jenes in Wien zuständig sei.
    Und die einzige Möglichkeit, dieses Verlangen nach Verlegung des Prozesses in die Bundeshauptstadt rechtlich durchzubringen, sei eben der Einspruch gegen die Anklage.
    Inhaltlich beziehe sich der Einspruch nur auf bestimmte Details.
    Etwa darauf, dass, so Verteidiger Wildmoser, die mehr als 400 Seiten umfassende Anklage nicht ausreichend die seinerzeitige wirtschaftliche Krise der Föst berücksichtige.
    Oder auch die Tatsache, dass der damalige Völs-Generaldirektor Herbert Abfalter auch bei den Politikern ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit gehabt habe.
    Der Einspruch gegen die Anklage muss jetzt, wie gesagt, vom Oberlandesgericht Linz geprüft werden.
    Dort ist man allerdings zum ersten Mal mit der Causa Noricum befasst.
    Daher dürfte es, so wird hier in Linzer Justizkreisen vermutet, einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die Entscheidung des Obergerichts erfolgt.
    Der Beginn des Politikerprozesses
    Wenn es dazu kommt, und sei es in Wien oder Linz, wird sich daher mindestens um einige Wochen verzögern.
    Realistisch erscheint ein Termin im kommenden Frühjahr.
    Werner Hofer aus Linz.
    Ein Nachtrag noch zu unserem Bericht von den Forderungen von Vizekanzler Riegl an die Adresse der SPÖ, nämlich sich zu entschuldigen bzw.
    nach Konsequenzen aus dem Urteil gegen Fred Sinowatz.
    in Sachen brauner Vergangenheit des Bundespräsidenten.
    Da erwarten wir, wie ich von der Regie erfahre, auch noch eine Stellungnahme von Bundeskanzler S. Böschew-Wranicki zu diesen Forderungen seines Vizekanzlers.
    Heute Mitternacht ist es soweit, aus dem seit Kriegsende getrennten Deutschland wird nach mehr als 40 Jahren getrennter Entwicklung wieder ein Land.
    Durch den Beitritt der für knapp 12 Stunden noch DDR zur Bundesrepublik Deutschland.
    Der Name Bundesrepublik Deutschland wird, wenn es nach Bundeskanzler Kohl geht, auch für das vereinte Deutschland bleiben.
    Allerdings soll darüber noch der neue, um 144 Ostabgeordnete erweiterte Bundestag in Bonn entscheiden.
    Auch ob dieses Bon der Sitz von Parlament und Regierung bleibt, ist noch nicht entschieden, auch wenn im deutsch-deutschen Einigungsvertrag Berlin als Hauptstadt bereits festgeschrieben wurde.
    In Berlin finden heute und in der kommenden Nacht die größten Feiern zum morgigen Tag der deutschen Einheit statt.
    Wir erwarten einen Bericht aus der designierten deutschen Hauptstadt Berlin dazu noch.
    Jürgen Simund jedenfalls ist ein DDR-Bürger aus Berlin-Ost.
    Er hat seit dem Beginn der Großen Wende, vor nicht einmal ganz einem Jahr, immer wieder für uns über die aktuellen Ereignisse und Entwicklungen berichtet.
    Für heute haben wir ihn um den Versuch einer Schilderung gebeten.
    Wie erlebt ein 40-jähriger DDR-Bürger den letzten Tag jenes Staates, in dem er geboren und aufgewachsen ist?
    Jürgen Simund.
    Wenige Tage vor dem 41.
    Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik ist es nun heute Nacht soweit.
    Die DDR löst sich auf, verliert sich im Nebel der Geschichte.
    Das klingt nach Wehmut, ist es aber nicht.
    Natürlich empfinden hier viele Menschen eine gewisse Skepsis, ob sie wohl selbst den Umbruch bewältigen können.
    Neue, bisher unbekannte Gefahren trägen inzwischen den Alltag.
    Da ist zum Beispiel die hohe Arbeitslosigkeit sicher ein Problem, das noch für sozialen Konfliktstoff sorgen wird.
    Aber da herrscht eben auch bei vielen Menschen, die wie ich in etwa so alt wie die jetzt untergehende Zweite Deutsche Republik sind und die im Rahmen der Strukturen dieses Staates mitgearbeitet haben und darin integriert waren, die Erkenntnis, dass das Scheitern des, wie es so hieß, realen DDR-Sozialismus zugleich die Chance für einen Neuanfang darstellt.
    Fast jeden DDR-Bürger hatten in den 80er Jahren zunehmend Zweifel geplagt, ob das, was ihm da an offizieller Politik vorgesetzt wurde und was er ja in seinem Arbeitsbereich auch mitgetragen hatte, überhaupt noch Aussicht auf Erfolg, auf Annäherung an das Ideal Menschlichkeit bot.
    Irgendwie lebte man mit dem Gefühl, in eine Sackgasse geraten zu sein, aus der es keinen Weg so einfach zurück gab.
    Und deshalb, trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Osten Deutschlands, erscheint die Zahl derjenigen, die zurückwollen zu einer reformierten DDR oder hinwollen zu einer neuen DDR, extrem gering.
    Und so bleibt für Wehrmut jetzt, da die letzte Stunde der DDR schlägt, kein Platz.
    Höchstens für einige Wehrmutstropfen.
    Denn die DDR war, dann glaube ich, doch komplizierter strukturiert, als das nun alles mit dem Prädikat schlecht belegt werden müsste.
    Nichts auf dieser Welt lässt sich nur mit den Farben schwarz oder weiß beschreiben.
    Es kommt eben auch auf die Zwischentöne an.
    Jede Medaille hat zwei Seiten.
    Und das vergessen die Menschen auch nicht so schnell.
    Die Menschen im Osten haben nun einmal DDR-Erfahrung und deshalb werden sie auch für viele Jahre noch eine spezielle Art der Deutschen bleiben.
    Auch wenn wir ohne Schmerz, sondern im Gegenteil wirklich mit Freude hier aus der DDR in die deutsche Einheit gehen, so werden wir uns wohl doch immer mal wieder daran erinnern, wie es war.
    Natürlich im Schlechten wie auch im Guten.
    Nur ist die menschliche Erinnerung daran etwas eigen, dass sie die schlechten Seiten der Medaille schneller vergisst als die guten.
    Ein wenig wird sich also das DDR-Bild in der Erinnerung der Menschen wohl selbst verklären.
    Und dabei sollte es man auch belassen.
    Wichtiger wird es sowieso sein, den Blick nach vorne auf Europa, auf die Welt zu richten.
    Denn darauf kommt es wirklich an, dass im prognostizierten neuen deutschen Wirtschaftswunder, das ja tatsächlich nicht auszuschließen ist, der Blick über die deutschen Lande hinaus nicht verloren geht.
    Wir sind nicht der Nabel der Welt.
    Soweit Jürgen Simund, sehr persönlich und doch wohl stellvertretend für viele Normalbürger der DDR an diesem Vortag zur Deutschen Einheit.
    Alles andere als ein Normalbürger der DDR war und ist der Schriftsteller Stefan Hermlin.
    Er wurde vor 75 Jahren in jenem Chemnitz geboren, das erst seit kurzem wieder so heißt.
    Und er war nicht unmaßgeblich in jene Zeit verstrickt, die aus Chemnitz ein Karl-Marx-Stadt machte.
    Seit den frühen 30er Jahren war Hermelin engagierter Kommunist, als solcher ein Spanienkämpfer gegen Franco, nachdem in Deutschland sein Vater als Jude in einem KZ ermordet wurde.
    Gegen Hitler kämpfte Hermelin dann in der französischen Résistance.
    Nach dem Krieg 1947 geht er nach Ost-Berlin, wo ein Genosse aus seinen frühen Tagen im Berliner KP-Untergrund sein Freund wird, Erich Honecker.
    Und trotz mehrerer Konflikte mit der SED verlässt Hermlin seine Partei nicht, die ihn, den Staatsschriftsteller, auch nicht fallen lässt.
    Jetzt, nach der Wende, wird Hermlin in DDR-Leserbriefen als Kommunistenschwein bezeichnet.
    Er wohnte aber unter anderem als Ehrenpräsident des DDR-Penn-Zentrums und als Vizepräsident der Akademie der Künste noch in einer Staatsvilla im Ostberliner Bonzenviertel.
    Und dort sprach Walter Ausweger mit ihm.
    Stefan Hermlin, persönliche Schuldeingeständnisse und Scham über die Vergangenheit im SED-Regime charakterisierten das Ende der DDR.
    Wie fühlen Sie sich vor dem Scherbenhaufen DDR?
    Ich habe die DDR bejaht.
    Das heißt, in ihren Grundpositionen, in ihren Ideen.
    Auf der anderen Seite, ich gehöre nicht zu denen, die jetzt mit ihrer Scham paradieren.
    Das ist eine für mich falsche Kennzeichnung von notwendigen Positionen.
    Ich nehme zur Kenntnis, dass wir in einen neuen Abschnitt der Geschichte gehen.
    Das war notwendig.
    Es war notwendig, nachdem wir so viele Hoffnungen in die DDR gesetzt haben und diese Hoffnungen sich als leer erwiesen haben.
    Und es ist kein Wunder, dass dieses Regime zusammengebrochen ist.
    Es war, ich würde sogar sagen, in der letzten Zeit gab es keine Alternative mehr.
    Da war dieses Zusammenbrechen,
    eine Befreiung, ein Ausweg.
    Es war historisch notwendig geworden.
    Fühlen Sie sich persönlich als Kommunist mitverantwortlich für vier Jahrzehnte Knechtschaft?
    Indem ich zugleich das Wort Knechtschaft zurückweise, denn wir haben ja nicht in Knechtschaft gelebt.
    Dies war kein faschistisches Land.
    Und der freigebige Gebrauch von solchen Ausdrücken wie Knechtschaft
    oder Mordregime und so weiter, ist vielmehr psychoanalytisch zu werten, nämlich als eine gewaltige Verdrängung des faschistischen Erbes, an dem wir Deutschen nach wie vor herum experimentieren und das wir nicht in den Griff bekommen.
    Es ist eine bequeme Sache, nachdem man das Dritte Reich, mit Ausnahme von einigen wenigen Menschen, nachdem man das Dritte Reich sorgsam
    aus seinen Gedanken und seinen Äußerungen verbannt hat, heute gewissermaßen nachzuholen gegenüber der DDR, was eigentlich gegenüber dem Dritten Reich fällig gewesen ist.
    Es gab in diesem Staat ungeheure Ungerechtigkeiten, es gab
    ungerechte Gefängnis- und Zuchthausstrafen.
    Es gab Schüsse an der Mauer, die ungerechterweise abgegeben wurden und die unschuldige Menschen getroffen haben.
    Das alles unbenommen.
    Aber ich mache nicht mit, von vornherein, diese Verdrängungsaktion des Dritten Reiches durch die
    Wirklichkeit der DDR.
    Das ist eine gewaltige historische Lüge, die, wenn sie aufrechterhalten würde, zu sehr schweren neuerlichen Konsequenzen führen müsste.
    Im Übrigen, um von Ihrer Frage auszugehen, jawohl, da ich Kommunist war und bin, fühle ich mich mitverantwortlich für das, was geschehen ist.
    Sind mit dem 3.
    Oktober die roten Nelken auf deutschen Booten für immer verwelkt?
    Das glaube ich gar nicht.
    Ich glaube, dass die Parteien der Linken, ich will jetzt hier mal auch die mit gewissen Vorbehalten die Sozialdemokratie einbeziehen, sie ist eine Partei der Linken, die haben eine so tiefe Verwurzelung,
    in Deutschland, in der Geschichte seit der Mitte des 19.
    Jahrhunderts, dass eine deutsche Zukunft ohne die Linke, das heißt ohne die Arbeiterbewegung, gar nicht vorstellbar ist.
    Es liegt an uns, die sozialen Komponenten dieser Gesellschaft so herauszuarbeiten, dass die Zukunft
    sagen wir sozial oder sozialistisch bestimmt sein wird.
    Jedenfalls, wir treten an gegen den Kapitalismus.
    Das ganz sicher.
    Unter welchen Bedingungen würden Sie das kapitalistische Deutschland als Heimat empfinden?
    Ich habe Deutschland als Staat
    ob nun in geteilter oder in vereinigter Form, immer nur, sagen wir, sehr relativiert als Heimat empfunden.
    Meine eigentliche Heimat war immer und kann immer nur sein nicht ein Staat, sondern vielmehr die Kultur eines Landes.
    Das ist meine Heimat.
    Meine Heimat, das ist deutsche Musik, das ist deutsche Literatur.
    In erster Linie.
    Und das ist das, wo ich mich ganz zu Hause fühle.
    Stefan Hermlin im Gespräch mit Walter Ausweger.
    Und zum Thema Deutsche Einheit auch ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
    Journal Panorama.
    Unter dem Titel »Geht nicht allein die Deutschen an« diskutierten an diesem Wochenende an der Evangelischen Akademie Lokum bei Hannover europäische Experten über die Folgen der deutschen Einheit für Europa und für das europäische Gleichgewicht.
    Für den sowjetischen Politologen Alexander Kokeyev bleibt das geeinte Deutschland trotz seiner politischen und wirtschaftlichen Macht ein Friedensfaktor in Europa.
    Der Hinweis darauf, dass geopolitische Lage Deutschlands es objektiv in die Rolle eines europäischen Raufbaus drängt, sind Ende des 20.
    Jahrhunderts voll kaum gerechtfertigt.
    Jetzt ist es an der Zeit, den Deutschen mehr Vertrauen entgegenzubringen.
    Europäische Experten nehmen Stellung zur deutschen Einheit heute Abend um circa 18.20 Uhr in einem
    Nach diesem Programmhinweis als vorläufiger Abschluss des Komplexes Letzter Tag der DDR, erster Tag des neuen vereinten Deutschland, die Erklärung von Bundespräsident Waldheim anlässlich der Vereinigung der beiden deutschen Staaten,
    die wir gerade aus der Präsidentschaftskanzlei schriftlich übermittelt bekommen haben.
    Bundespräsident Waldheim sagte unter anderem, mit dem Tag der Vereinigung der beiden deutschen Staaten geht die europäische Nachkriegsgeschichte zu Ende.
    Die Herstellung der deutschen Einheit markiert die Überwindung der Teilung Europas und der Ost-West-Konfrontation.
    Freiheit und Einheit Deutschland sind ein Symbol der Hoffnung für Freiheit und Einheit ganz Europas geworden.
    Und der Bundespräsident sagt weiter, dieser Tag wäre ohne die Opfer und den Mut der Bürger im bisher nicht freien Teil Deutschlands undenkbar geblieben.
    Ihr Einsatz für Demokratie und Freiheit wird unvergessen bleiben.
    Und wir kommen noch einmal zurück zum österreichischen Wahlkampf, zu einem anderen Thema, das da in letzter Zeit aufgetaucht ist, nämlich die Diskussion um die Fristenlösung.
    Da fand heute vor dem Bundeskanzleramt in Wien eine Demonstration gegen die Zulassung der sogenannten Abtreibungspille RU486 statt.
    Und diese Kundgebung zog dann auch Befürworter des Präparats an.
    Eine Reportage von Bettina Reuter.
    Heute 10.30 Uhr vor dem Bundeskanzleramt auf dem Wiener Ballhausplatz.
    Rund 500 Anhänger der Aktion Geborene für Ungeborene demonstrieren gegen die französische Abtreibungspille RO486 und gegen die Abtreibung überhaupt.
    Besonderer Adressat der Demonstranten ist Gesundheitsminister Harald Etter, der eine Sondergenehmigung für das Präparat erteilt hat, wenngleich die französische Herstellerfirma sie nicht in Österreich ausliefern will, solange die Abtreibungspille bei uns umstritten ist.
    Ich möchte Ihnen jetzt gerne unsere Forderungen an den Herrn Gesundheitsminister Äthel vorlesen.
    Wir fordern Sie auf, nehmen Sie die Sondergenehmigung für die Tötungsbille RU486 zurück.
    Setzen Sie Maßnahmen zu Verringerung der hohen Abtreibungszahlen in Form besserer Beratung.
    Beenden Sie die Geschäftemacherei mit der Abtreibung durch Trennung von beratendem und abtreibendem Arzt.
    Keine fünf Meter weiter abgeriegelt durch einen Polizeikordon gegen Demonstranten.
    Wenn es etwas gibt, was der Frau Schmerzen, Gefahren erspart, dann muss man dazu stehen.
    Das ist jetzt bezogen auf die Pille, von der hier die Rede ist.
    Die Frauen müssen selbst bestimmen können.
    Kein Mensch wünscht sich eine Abtreibung.
    die Not die Frauen dazu zwingt, dann sollen sie wenigstens nicht kriminalisiert werden und sie sollen die bestmögliche medizinische Betreuung haben.
    Soweit Gegenstimmen aus den Reihen sozialistischer und autonomer Frauen, die für die Abtreibungspille eintreten.
    In der Zwischenzeit gehen Vertreter der Aktion Geborene für Ungeborene zu einem Gespräch mit einem Sektionschef.
    Vor dem Kanzleramt wird weiter protestiert, auch mit Transparenten, auf denen etwa steht, mein Bauch gehört mir, mein Kind nicht.
    Millionen Schilling aus für Norikon-Prozesse und für Prox-Prozesse.
    Es werden Medien gemacht, wo einzelne Leute Vergehen in der Vergangenheit getan haben, die einfach offensichtlich wären.
    Aber hunderttausende Schilling werden nicht zur Verfügung gestellt, damit Frauen Bedingungen geschaffen werden, damit sie wirklich eine Bedingung haben für ihre Kinder.
    Von der Demonstration auf dem Ballhausplatz.
    Wir wechseln vom Ballhausplatz in der Geografie von Wien nur ein paar hundert Meter weiter auf die andere Seite der Ringstraße.
    Dort am Wiener Rathaus lässt Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Zilk heute und morgen schwarz-rot-goldene Fahnen flattern.
    klarerweise zum Gedenken oder zur Feier der deutschen Einigung.
    Ein Schritt des Wiener Bürgermeisters, der nicht unumstritten blieb, wie Paul Tesarek vom Landesschut der Wien berichtet.
    Auf dem Wiener Rathaus weht die deutsche Fahne und zwar neben einer österreichischen und 16 Wiener Fahnen sowie einem Transparent mit der Aufschrift Wir gratulieren.
    Auch wenn also die schwarz-rot-goldene Flagge nicht im Mittelpunkt weht, so sorgt sie dennoch für Aufregung.
    Vor wenigen Minuten haben Vertreter einer Arbeitsgemeinschaft während der Pressekonferenz des Bürgermeisters gegen diese Beflagung protestiert.
    Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich aus Vertretern der katholischen Jugend, der KPÖ Wien, der kommunistischen und sozialistischen Studentenverbände sowie der jungen Generation und der sozialistischen Jugend zusammen.
    Die Vertreter forderten Bürgermeister Helmut Zilk auf, die deutsche Fahne abzunehmen und stattdessen ein Transparent mit der Aufschrift, Kohl zum Gruß, Österreich bleibt neutral anzubringen.
    Zilk reagierte auf diese Aktion mit heftiger Emotion.
    Sie sind zu jung dazu.
    Die deutsche Fahne, die Sie meinen, die haben Sie offenbar nicht im Kopf.
    Die war nämlich so groß, rot, mit einem weißen Fleck und dem Hakenkreis drin.
    Gegen die bin ich auch.
    Aber die Fahne unserer demokratischen Nachbarn, ob Schweizer, Italiener, jetzt Ungarn oder Tschechoslowaken oder Engländer sind, die sind mir alle lieb und wert.
    Wir haben auch die britische Fahne schon beflagt gehabt.
    Übrigens auch vom Rothausdurm hinunter, als der britische Tag hier gewesen ist.
    Das hat niemanden gestört.
    Wir müssen endlich Schluss machen mit dem.
    Das ist der... Man, ganz Europa schickt sich her, um Schluss zu machen mit der Teilung.
    Macht Schluss mit der Feindschaft.
    Europa findet zueinander.
    Gehen Sie zum Herrn Goranschow in die Lehre.
    Anschließend begrüßt der ZILG den Vorschlag vom Bundeskanzler Franitzki, eine eigene Grenzschutztruppe im Verantwortungsbereich des Innenministeriums einzusetzen.
    Die Präsenzdiener, so ZILG, sollten von der Grenze abgezogen werden.
    Zum Thema Bundesheer allgemein sagte der Wiener Bürgermeister, er erwarte von der nächsten Bundesregierung eine breite Diskussion und schließlich eine Volksabstimmung.
    Und damit aus dem Wiener Rathaus zurück ins Funkhaus.
    Reporter war Paul Teserek.
    Die deutsche Flagge am Wiener Rathaus war auch Thema im heutigen Pressefoyer mit Bundeskanzler Wranicki.
    Doch zunächst ging es da um die Forderung von Vizekanzler Riegler nach einer Entschuldigung von Seiten der SPÖ in Gefolge des Urteils über den ehemaligen Bundeskanzler Sinowaz.
    Von der Pressekonferenz, vom Pressegespräch von Bundeskanzler Wranicki ein Bericht von Fritz Besata.
    Äußerst zurückhaltend hat Bundeskanzler Franz Franitzki auf die jüngste Riegel-Attacke reagiert.
    Er, Franitzki, möge sich bei Bundespräsident Waltheim entschuldigen.
    Ansonsten würde die ÖVP die ganze Angelegenheit ins Ausland tragen.
    Franitzki betont, er habe seit 1986 ein korrektes, sachliches Arbeitsverhältnis mit Waltheim und der Herr Bundespräsident
    haben wir von einem solchen Ansinnen nichts mitgeteilt.
    Ich glaube auch daher, dass es nicht des Herrn Regler bedarf, hier eine solche Aufforderung an mich zu richten.
    Wenn die Volkspartei nun auf Klärungsarbeit, oder was immer sie darunter versteht, dem Ausland gegenüber zu machen, gedenkt,
    dann erinnere ich daran, dass in der Zeit nach der Wahl des Bundespräsidenten Dr. Waldheim, nämlich 1986 und weite Strecken des Jahres 1987, es außer mir in dieser Republik in der Bundesregierung überhaupt niemand war, der für den guten Ruf und für den Stellenwert der Republik und ihrer Bewohner im Ausland gesorgt hat.
    Nun sagt aber die ÖVP, Bundeskanzler, dass mit diesem Sinovac-Urteil klargestellt ist, jedenfalls für die ÖVP klargestellt ist, dass die SPÖ, sprich der damalige Bundeskanzler Sinovac, Urheber dieser viel zitierten Kampagne war.
    Wenn dem so ist, was hindert den jetzigen SPÖ-Vorsitzenden daran, sich quasi, wenn schon nicht beim Bundespräsidenten so, vor der Öffentlichkeit zu entschuldigen?
    Mich hindert grundsätzlich überhaupt nichts daran, mich für etwas zu entschuldigen, wenn ich selber Schuld auf mich geladen habe.
    Und in einer solchen Situation bin ich aber nicht.
    Fünf Tage vor der nächsten Nationalratswahl mit einer dieserzeit eigenen Wahlkampf-Rhetorik bin ich sicherlich zu derartigen Schritten, die mich überhaupt nicht betreffen, nicht zu bewegen.
    Themenwechsel.
    Der Bundeskanzler teilte heute auch mit, dass eine Arbeitsgruppe im Sozialministerium daran arbeitet, nach der Wahl Frauen, die wegen der Erziehung ihrer Kinder zu Hause bleiben, Pensionszeiten zuzuerkennen.
    Und zwar sechs Jahre je Kind, aber maximal 15 Jahre insgesamt.
    Schließlich wurde der Bundeskanzler auch auf die schon zitierte Beflaggung des Wiener Rathauses in den Farben der Bundesrepublik Deutschland angesprochen.
    Frau Nitzkes Antwort verrät Distanz zu dieser Flaggenparade.
    Ich habe es gesehen.
    Der Bürgermeister Zilk hat eine sehr positive Einstellung zur Einigung der beiden deutschen Völker und er drückt diese positive Einstellung eben auf seine Art aus und nicht mehr und nicht weniger ist damit verbunden.
    Sie haben eine so positive Einstellung, als dass Sie auch beflaggen würden?
    Ich habe meine grundsätzlich positive Einstellung zur Beseitigung einer unnatürlichen Grenze längst kundgetan.
    Es würde allerdings eine Beflagung auf einem Bundesgebäude, sofern Sie das meinen, das Bundeskanzleramt, nicht dem entsprechen, wie ich meine Genugtuung darüber zum Ausdruck bringe.
    Soweit Bundeskanzler Sinovac.
    Entschuldigen Sie bitte, Bundeskanzler Wranitzki, im Gespräch in der Pressekonferenz, von der Fritz Pesata berichtet hat, die Innerringstraße bleibt also nur einseitig deutsch beflagt am Rathaus.
    Im Lukona-Prozess gegen Udo Proksch und Johann Edelmeier stand heute nur ein Zeuge dem Gericht Rede und Antwort, und zwar Otto Pammer, heute Filmproduzent und 1976, also im Jahr, ehe die Lukona unterging, als Kameramann filmend bei den mittlerweile berühmten Sprengübungen Udo Prokschs auf dem Truppübungsplatz Bruck-Neudorf.
    Überdies wurden heute im Gerichtssaal deutliche Meinungsverschiedenheiten zwischen Staatsanwälten, Richter und Verteidigung über die Qualifikation von Sachverständigen sichtbar.
    Aus dem Wiener Landesgericht berichtet Gisela Hopfmüller.
    Einen sogenannten Freundschaftsdienst hat Otto Pammer laut eigener Einschätzung 1976 für seinen guten Bekannten Udo Proksch erledigt, als er für diesen die Sprengungen in Bruckneudorf auf Celluloid bahnte.
    Kostenlos, wie Pammer betont.
    Etwa 10 Sprengungen habe er gesehen und auch gefilmt.
    Etwa 50 Meter weit weg sei er gestanden, aufrecht mit der Kamera in der Hand.
    Gefährdet hat er sich in dieser Distanz nicht gefühlt.
    Ob ihm das Sprengen der Plastikohre sinnvoll erschienen ist, will der beisitzende Richter liebetreu wissen.
    Sinnvoll, brummt Palmer.
    Der Herr Broksch hat immer sehr viele Ideen gehabt.
    Sinnvoll.
    Für ihn vielleicht schon.
    Dann verließt Vorsitzender Leiningen ein Gutachten des Bundeskriminalamtes Wiesbaden, laut dem aus Unterlagen und Aussagen des Prozesses Folgendes ableitbar ist.
    Es sei möglich, dass Johann Edelmeier als erfahrener Sprengmeister
    bei Kenntnis eines Schiffes, die zur Sprengung nötige Sprengstoffmenge berechnen bzw.
    abschätzen könnte.
    Über Möglichkeiten bezüglich eines Zündmechanismus lasse sich nichts sagen.
    Dicke Luft gibt es dann im Gerichtssaal als Staatsanwalt Schindler beantragt.
    Bei der Suche nach der Lucona durch die Firma Eastport sollten auch nautische, schiffsbautechnische und sprengtechnische Sachverständige dabei sein und nicht nur der vom Gericht als Sprengsachverständiger beschäftigte Ingo Wieser, der selbst keine Sprengbefugnis besitze.
    Schindler nennt als einen, der auch mitfahren sollte, den Schiffsachverständigen Wim Pissinger, was die Frage des Vorsitzenden Leiningen nach sich zieht.
    Warum der Wim Pissinger?
    Was kann der?
    Dann ist noch etwas von Eindruck mangelnder Qualifikation zu hören.
    So geht es eine Weile hin und her.
    Die Verteidigung ist gegen den Antrag der Staatsanwaltschaft und das Gericht geht beraten.
    In der Pause geraten Staatsanwalt Müller und Proxsanwältin Pitzlberger aneinander.
    Müller erläutert den Umstehenden, wir wollen nicht, dass nur der Visa mitfährt.
    Worauf Pitzlberger anmerkt, das ist doch eh klar.
    Darauf wieder Müller, das wissen vielleicht Sie, weil Sie immer im Richterzimmer.
    worauf Müller mit der Empörung Pitzlbergers und ihrer Anwaltskollegen überschüttet wird.
    Prox-Verteidiger Wandel erläutert dann den umstehenden Journalisten, ich überlege mir einen Rechtsschutzgesuch an den Justizminister, bei dieser Beweislage ist doch die Anklage nicht zu halten, da werden Gelder im Gerichtssaal sinnlos verpulvert, die 20 Millionen für die Suche könnte man einsparen, sagt Wandel.
    Seit fast eineinhalb Stunden dauern nun die Beratungen von Vorsitzendem Leiningen und seinen Beisitzenden Richtern Maurer und Diebetreu an.
    Die Beratungen sind nach wie vor nicht beendet, alle warten auf das Ergebnis und ich gebe zurück ans Studio.
    Berichterstatterin war Gisela Hopf-Müller.
    Die Verkaufsverhandlungen über das Kaufhaus Steffel, bisher im Besitz des Konsum Österreich, sind heute endgültig abgeschlossen worden.
    Der Käufer, nicht wie erwartet, einer der prominenten Namen, die immer wieder während der letzten Monate genannt worden sind, sondern ein österreichischer Immobilienfonds, an dessen Spitze der ehemalige FPÖ-Generalsekretär Walter Grabherr-Meyer steht.
    Erste Einzelheiten von Hans-Christian Unger.
    Nicht die CA, nicht die bundesdeutsche Kaufhof AG, nicht die japanische Mitsukoshi-Gruppe oder ein anderer Handelsriese sind als Sieger aus dem Rennen um das Kaufhaus Steffel in der Wiener Kärntenstraße hervorgegangen, sondern eine weithin unbekannte Baustein-Immobilienfonds AG, für die als vertretungsbefugter Alleinvorstand der Vorarlberger Walter Grabherr Mayer, Ex-Generalsekretär der Freiheitlichen, zeichnet.
    Nur so viel ist bekannt.
    Die AG ist erst heuer gegründet und Mitte Juni im Handelsregister eingetragen worden.
    Über die Geschäfte Grabherr Mayers nach seinem Rückzug aus der Politik ist ebenfalls so gut wie nichts bekannt.
    Bloß, dass er sich mit in- und ausländischen Handels- und Finanzierungsgeschäften beschäftigt hat.
    Wer die Financiers der Baustein-Immobilienfonds AG sind, darüber ist bis zur Stunde auch nichts zu erfahren gewesen.
    Daher ist es nicht verwunderlich, dass schon Stunden nach dem Bekanntwerden des neuen Steffeleigentümers Spekulationen darüber angestellt werden.
    Eine etwa davon, hinter dem Fonds, könnte der Vorarlberger Handelsriese zum Tobel stehen, dem unter anderem die Dogromärkte und der Köck gehören.
    Eine erste Stellungnahme gibt es aus der Vorstandsetage des Konsums.
    Das Kaufhaus wird Ende Februar 1991 geschlossen.
    Dann wird es der neue Besitzer gründlich renovieren und als Einkaufszentrum weiterführen.
    Über den Kaufpreis schweigt man sich aus.
    Er liegt aber sicherlich jenseits der 1-Milliarden-Chilling-Grenze.
    Für den Konsum ein willkommenes und dringend notwendiges Kapital, das seine angeschlagene finanzielle Situation deutlich verbessern wird.
    Der Zeitungsmarkt in Österreich bleibt in Bewegung.
    Während alle vom vorläufigen Überleben der AZ reden oder vom Kommen neuer österreichischer Tageszeitungen, liegt seit heute früh das erste Exemplar einer neuen niederösterreichischen Tageszeitung in den Trafiken.
    Guten Tag Niederösterreich heißt das Blatt und dazu berichtet Wolfgang Ritzberger.
    Es war eine schwere Geburt heute Nacht.
    Weniger, was das Journalistische betrifft, mehr das Drumherum.
    Guten Tag noch will einem beim besten Willen kein umgangssprachlicher Titel wie etwa die Krone oder die Woche zum Guten Tag einfallen.
    Der gute Tag hatte es allein technisch schwer, das Licht der Welt zu erblicken.
    Satzcomputer und die Summe vieler kleiner, unbedachter Falschdrücke verzögerten den Eindruck um Sage und Schreibe mehr als acht Stunden.
    Und Herbert Leschanz, der stellvertretende Chefredakteur, meinte, Naja, schwere Geburten, kann was werden draus.
    Der Herausgeber hat Erfahrung.
    Kurt Stiefsohn war jahrelang Reporter bei den großen Tageszeitungen, baute dort die lokalen Redaktionen auf und machte sich nach einem Umweg über die Bundesrepublik Deutschland selbstständig.
    Seit fünf Jahren gibt er die St.
    Pöltener Stadtzeitung heraus, eine Gratiszeitung, die er über Inserate finanziert.
    Und dieses Know-how und diese Kontakte setzt er jetzt auch für den Guten Tag ein.
    Kontakte zu Inserenten im Raum St.
    Pölten.
    Denn Guten Tag soll eine niederösterreichische Tageszeitung, aber kein Provinzplatz sein.
    So macht der gute Tag, vielleicht bürgert sich bald der Tag ein als umgangssprachliche Bezeichnung, so macht der Tag heute mit der Schlagzeile ein großer Tag für Millionen Niederösterreicher, Entscheidung über das neue Landhaus und eine eigene Tageszeitung auf.
    Weitaus kleiner nimmt sich der große Tag für die deutsch-deutsche Wiedervereinigung aber immerhin auf Seite 1 aus.
    Das Foto, auf dem sich Helmut Kohl und Lothar de Maizière schon aus Vorfreude vereint umarmen, beherrscht die Titelseite.
    Als Chefredakteur wurde erst vor wenigen Tagen Peter Bilica aus den Redaktionsräumen der AZ nach St.
    Pölten geholt.
    Bilica kennt das Zeitungsgeschäft seit Jahrzehnten, zuletzt war er Chef vom Dienst bei der Arbeiterzeitung.
    Und er kennt auch damit alle Höhen und Tiefen, manchmal auch Untiefen der Zeitungsbranche.
    Ihm zur Seite in der Chefredaktion Herbert Leschanz, ein bekannter Name von großen Tageszeitungen.
    In den letzten Jahren hat Leschanz vor allem bei Bundesländertageszeitungen, wie etwa der Tiroler Tageszeitung, Erfahrung gesammelt.
    Und am Beispiel Tirol erklärt er, was er unter einer Bundesländerzeitung versteht.
    Die Tiroler Tageszeitung ist dort so dominant, dass zum Beispiel ein Politiker, der drei Wochen in dieser Zeitung nicht vorkommt, eigentlich um seinen Job bangen muss.
    Nach der heute erschienenen Ausgabe muss aber niemand um seinen Job bangen, denn der Tag ist mit der Jury zum Architektenwettbewerb für das neue Regierungsviertel in St.
    Pölten völlig einig.
    Der Sieger hat ein wunderschönes Projekt, die anderen sind nicht so schön.
    Schön groß ist die Sicherheit, die die Beteiligten ausstrahlen, wenn man sie auf das Thema Geld anspricht.
    Kolportiert werden 50 Millionen Schilling Startkapital, aufgebracht von Unternehmen aus Nieder- und Oberösterreich.
    In der Branche zweifelt man zwar am Gelingen, vor allem wegen der dünnen finanziellen Ausstattung, normal rechnet man mit einem Vielfachen für den Start einer Tageszeitung.
    Die Mannschaft aber, die heute in den frühen Morgenstunden, zwar viel zu spät, aber sehr stolz, ihre Zeitung in der Hand hielt, arbeitet unverdrossen weiter an der morgigen Ausgabe.
    Wolfgang Gritzberger vom Landesstudio Niederösterreich zum Start einer neuen Niederösterreichischen Tageszeitung heute.
    Guten Tag Niederösterreich heißt sie.
    Und wir kommen um 12.46 Uhr noch einmal zurück zum Thema Deutsche Einheit, zumindest mittelbar, denn die
    Deutsche Vereinigung, die steht im Mittelpunkt auch der 42.
    Frankfurter Buchmesse, die heute Abend feierlich eröffnet wird.
    Bereits am Vormittag wurden bei einer Pressekonferenz die schon traditionellen Rekordzahlen bei den kommenden Buchnovitäten bekannt gegeben.
    Volkmar Paschalk hat uns aus Frankfurt den folgenden Beitrag überspielt.
    Bevor die Politiker kamen, waren die Bücher da.
    Meinte die neue Vorsteherin des Deutschen Börsenvereins, Dorothee Hess-Meyer, heute Mittag zu Beginn der Pressekonferenz, wobei sie auf den Austausch der Buchausstellungen hinwies, als die Mauer noch stand.
    Eine Fusion der beiden Börsenvereine wurde heute paraffiert.
    Im November wird in Leipzig und Frankfurt noch darüber abgestimmt.
    Vom 1.
    Jänner an soll es nur mehr einen Deutschen Börsenverein geben, der die Interessen von 6.000 Mitgliedern im Westen und 1.200 im Osten vertritt.
    Auch Hans-Otto Lecht, der Vorsteher aus Leipzig, sprach von der Wiedervereinigung, dankte für Solidarität und Unterstützung aus dem Westen, wobei das Weiterbestehen der Leipziger Messe gesichert werden müsste.
    Japan ist in diesem Jahr Schwerpunktthema.
    Pressesprecher Eugen Emmerling.
    Der Japan-Schwerpunkt wird in der Kongresshalle mit einem großen, eindrucksvollen Spektrum der japanischen Literatur und Kultur aufwarten.
    Die japanische Kuchkultur ist geprägt seit der Meiji-Restauration, also seit dem Jahr 1868, durch europäische, sprich vor allem auch deutsche Einflüsse.
    Die ästhetische Tradition der japanischen Buchgestaltung gehört mit zum schönsten, das ist meine persönliche Überzeugung, was es überhaupt auf der Welt gibt.
    Eugen Emmerling über die neuen Rekordzahlen der heutigen Messe.
    Wir werden etwa 113.000 Titel neu vorstellen und wir werden 381.000 Titel, das sind 3.000 mehr als im Vorjahr, präsentiert haben.
    Von Albanien bis Zimbabwe reicht die Liste der ausstellenden Länder.
    Die Ausstellungsfläche beträgt heuer 131.000 Quadratmeter, die Zahl der Aussteller also 8.492, Buchtitel 131.171.
    Neben Japan, wichtigstes Thema, vor allem morgen, die deutsche Wiedervereinigung.
    Die österreichischen Bundesmuseen wollen den Staub, der auf ihrer Organisation, ihrem Image und ihren Sammlungen liegt, abschütteln.
    Dazu hat Wissenschaftsminister Busseck heute am Vormittag in einer Pressekonferenz sein Werbemodell vorgestellt, das erstmals seit Bestehen der Museen in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft, nämlich mit Raiffeisen und Eurocard, Mastercard durchgeführt wird.
    Von der Pressekonferenz berichtet Gustav Trampitsch.
    Die Bundesmuseen, an denen noch viele Jahre baulich und im Organisationsbereich repariert werden wird, wollen ein offeneres, moderneres Image erreichen.
    Die bisherigen Charakterisierungen, wie staubig, langweilig, ja besucherfeindlich, sollen aus dem Bewusstsein der Bevölkerung und der Gäste verschwinden.
    Dazu gehört eine Anzeigen- und Plakatkampagne ebenso wie eine handliche, derzeit nur in deutscher Sprache vorliegende Broschüre.
    Sie gibt Auskunft über die wichtigsten Informationen wie Öffnungszeiten und Sammlungsschwerpunkte.
    Die Startauflage beträgt 80.000 und vertrieben wird sie in Schulen, Banken, Bibliotheken, Volkshochschulen und Fremdenverkehrseinrichtungen.
    Beim sogenannten Nasenspiel soll man auf einem Plakat das charakteristische Profil einer österreichischen historischen Persönlichkeit erkennen und erraten, in welchem Museum das Porträt ausgestellt ist.
    Die Preise sind unkonventionell, aber wenig originell.
    Sie reichen von der Einladung zu einem Empfang beim Wissenschaftsminister bis zu Jahreskarten und Museumspässen.
    Frage an den Minister, wäre es nicht besser gewesen, die sicher nicht billige Kampagne zu verschieben und das Geld zu dringend notwendigen Sanierungsarbeiten zu verwenden?
    Zunächst einmal ist das Schöne meiner Partner hier bei der Pressekonferenz, dass Sie zahlen und nicht der Steuerzahler.
    Das zweite ist, wenn wir die Baumaßnahmen in den Bundesmuseen abwarten, bis die letzte getroffen ist, dann glaube ich, sind wir beide bereits rege Pensionisten.
    Und zwar nicht deswegen, weil die Geschichte so langsam geht, sondern weil das Herrichten der Museen eine äußerst komplexe Geschichte ist.
    Denken Sie nur daran, wo wir so Tiefspeicher bauen müssen, um überhaupt Änderungen zu ermöglichen.
    Denken Sie an das scherierte Projekt der Erweiterung des Technischen Museums Wien, das die Voraussetzung dafür ist, dass wir im vorhandenen Altbau etwas tun können und dergleichen mehr.
    Der immer größer werdende Besucherstrom bringt Belastungen für das Personal, das unter anderem über zusätzliche Öffnungstage nicht immer erfreut ist.
    Dazu Minister Pusek.
    Ich möchte nicht verhehlen,
    dass sämtliche meiner Verfügungen, die also irgendwelche kritische Tage betreffen, also wo wir an einem Montag aufsperren, weil der Dienstag ein Feiertag ist und man rechnen kann, dass sehr viele Touristen kommen und dergleichen mehr, immer von Protesten der Personalvertretung begleitet sind.
    Ich sage das nicht deswegen, um hier die Personalvertretungen beim Fenster hinauszuhängen, sondern darauf aufmerksam zu machen, dass die Dinge zwei Seiten haben, doch nicht zerleicht sind und die Mitarbeiter sagen, bitte, wenn alle frei haben, warum wir nicht.
    Wenn die Gemeinde Wien künftig weitere offene Tage haben will, so sagt der Minister weiter, soll sie sich bezahlen.
    Welche Rolle soll in der kommenden Image-Kampagne der in Diskussion befindliche museumspädagogische Dienst spielen?
    Zunächst einmal der museumspädagogische Dienst allgemeine Aufgaben, die weit über eine solche Kampagne hinausgehen.
    Wie Sie wissen, haben wir jetzt eine Regelung, die eine Kooperation zwischen dem Unterrichtsministerium und dem Wissenschaftsministerium darstellt.
    Mein Ziel ist, und da landen wir bei der Frage der Dienstposten, jeweils museumspädagogische Abteilungen an allen Museen zu haben.
    Wie rasch das realisiert werden kann, wird natürlich der Stellenplan des jeweiligen Bundesvoranschlages Auskunft geben.
    Die kleine Werbe- und Informationsbroschüre, für die gerne, wie gesagt wurde, ein Spendenbeitrag von 20 Schilling angenommen wird, soll, so hofft der Minister, bald in verschiedenen Fremdsprachen erscheinen.
    Heute Abend wird im Wiener Museum für Angewandte Kunst eine große Ausstellung des Bildhauers und Zeichners Walter Pichler eröffnet.
    Pichler gehört zu den wichtigsten und anerkanntesten bildenden Künstlern Österreichs.
    1982 waren seine Arbeiten auf der Biennale in Venedig zu sehen.
    1985 hat er den großen österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst erhalten.
    Ausstellungen von Pichlers Skulpturen sind eine Rarität.
    In Wien waren sie zuletzt 1971, also vor 19 Jahren, zu sehen.
    Ein Bericht von Robert Bilek.
    Wie Pfeile durchbohrt ein Bündel zugespitzter Äste die versteinerte Wirbelsäule eines vorzeitlichen Tiers.
    Aus einem metallenen Bettgestell, in das bleierne Abgüsse eines menschlichen Körpers eingelassen sind, ragt bedrohlich schneidendes Glas.
    Auf blank glänzenden Brunstformen lagert eine knöcherne Schädeldecke.
    In Walter Pichlers Arbeiten verbinden sich Gegensätze und scheinbar Unvereinbares.
    Erhabener Glanz und Verwesung, archetypische Kräfte und fast schon designhafte Eleganz, symbolhaftes und architektonische Plastizität.
    Für das neue, erweiterte Museum für angewandte Kunst hat Pichler ein imposantes, rostrotes Eisentor geschaffen.
    In diesem Tor zum Garten sieht man vielleicht dieses Programm am besten.
    Die fließende Grenze zwischen der Skulptur und den architektonischen Teilen ist kaum mehr auseinanderzuhalten.
    Wie tatsächlich funktionierende Geräte sollen Pichlers Skulpturen auf den ersten Blick wirken?
    Die Stählen, die auf hohen Stangen angebrachten Vögel aus Bronz, der kleine Wagen oder die immer wiederkehrenden Figuren.
    Funktionslosigkeit auf den zweiten Blick.
    Und Schönheit?
    Wird nicht angestrebt, kommt aber manchmal heraus.
    Piklers Ausstellungen sind selten.
    Die letzte fand 1987 in Frankfurt statt.
    Der Künstler leistet sich den, wie er sagt, Luxus der Langsamkeit.
    Ich verwende Zeit wie Material.
    In der Auswahl der Materialien ist dieser Faktor genauso wichtig.
    ob ich entscheide, ob ich eine Metallfigur oder eine Lehmfigur oder eine Skulptur in Bronze mache.
    Es besteht kein dringender Grund mehr Skulpturen zu machen.
    Es besteht ein dringender Grund genauer und vielleicht stärker Skulpturen zu machen.
    Normalerweise entstehen Walter Bichler Skulpturen auf und für einen burgenländischen Bauernhof.
    Dort lebt der Künstler, dort arbeitet er und dort umgibt er die Skulpturen mit einer eigens für sie geschaffenen Architektur.
    Dem gierig zuschnappenden Kunstmarkt wurden sie schon längst entzogen.
    Ich habe seit 15 Jahren keine Skulptur mehr verkauft und es gibt keine.
    Die sind völlig aus dem Verkehr gezogen.
    Nur von Zeichnungen zu den Skulpturen, die notwendig sind.
    Die finanzieren mir mein Leben und meine Arbeit, meine Zeit.
    Die Ausstellung im Museum für angewandte Kunst ist nun eine günstige Gelegenheit, in dieses sonst nur im Verborgen blühende Werk Einblick zu nehmen.
    Die ganz erste Skulptur ist da und die ganz letzte ist da.
    Inzwischen ist ein sehr guter, nach meiner und gegenwärtigen Vorlieben ausgewählter Schnitt durch meine ganze Arbeit.
    Das ist sicher eine der Ausstellungen, nach der meine ganze Arbeit beurteilbar ist.
    Walter Pichler, ab heute Abend im Wiener Museum für Angewandte Kunst.
    Zwei angekündigte Beiträge sind leider nicht zustande gekommen in diesem Mittagsschornal.
    Das war der Bericht über die Feiern in Berlin zur Einigung und die Einzelheiten über den Flugzeugabsturz in China.
    Ich bitte um Verständnis dafür.
    Es ist vier Minuten vor eins Zeit für die Schlussnachrichten.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Um Mitternacht vereinigen sich die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik zu einem Staat.
    In ganz Deutschland wird das Ende der Trennung mit Festakten, Feuerwerken und Glockengeläute gefeiert.
    In Berlin wird um Mitternacht vor dem Reichstagsgebäude die Bundesflagge gehisst.
    Alternative und linke Gruppen haben Protestkundgebungen angekündigt.
    Mit Beratungen über ein Wahlmanifest hat die gesamtdeutsche CDU heute ihren Einigungsparteitag in Hamburg fortgesetzt.
    Als wichtigstes Ziel für die Zukunft wird eine ökologische und soziale Marktwirtschaft in ganz Deutschland genannt.
    USA.
    Die beiden Supermächte haben sich zuversichtlich geäußert, dass ein Vertrag über den Abbau der konventionellen Rüstung schon in den kommenden Wochen unterzeichnet werden kann.
    Für die USA ist dies Voraussetzung für die Teilnahme am KSZE-Gipfeltreffen im November in Paris.
    Frankreich.
    Als erstes Mitglied des ehemaligen Ostblocks ist heute Ungarn in den Europarat aufgenommen worden.
    Die Aufnahme wurde einstimmig gebilligt.
    Bulgarien, die Tschechoslowakei und Jugoslawien haben sich ebenfalls um die Mitgliedschaft beworben.
    Polen hat bereits Gaststatus im Europarat.
    Jugoslawien.
    In Belgrad tritt heute das Staatspräsidium zu einer Sondersitzung über die zunehmenden Nationalitätenkonflikte zusammen.
    Staatspräsident Jovic hat seinen Aufenthalt in New York abgebrochen, wo er an der UNOVOL-Versammlung teilgenommen hat.
    In Kroatien ist es gestern zu Zusammenstößen zwischen serbischen Nationalisten und der kroatischen Polizei gekommen.
    Auch in dieser von Albanern bewohnten Provinz Kosovo gibt es neue Unruhen.
    Naher Osten.
    In Jordanien hat den Frachtverkehr auf dem Landweg nach Saudi-Arabien unterbunden.
    Da die arabische Halbinsel auf der Strasse nur über Jordanien oder den Irak zu erreichen ist, können Landlastwagen aus Europa Saudi-Arabien und die Golfstaaten nicht mehr beliefern.
    Jordanien reagiert damit auf Strafmassnahmen, die Saudi-Arabien wegen der unklaren Haltung König Husseins im Golfkonflikt verhängt hat.
    Österreich.
    Nach Ansicht von ÖVP-Obmann Riegler sollte sich der SPÖ-Vorsitzende Bundeskanzler Franitzki bei Bundespräsident Waldheim und beim österreichischen Volk entschuldigen.
    Riegler bezog sich auf die Verurteilung des früheren Bundeskanzlers Sinowaz.
    Er betonte, nach entsprechenden Klarstellungen könnte in der Folge der Verurteilung von Sinowaz auch im Ausland die Einstellung gegenüber Waldheim neu überdacht werden.
    Franitzki sagte, er habe ein korrektes und sachliches Arbeitsverhältnis mit Waldheim.
    Der Bundespräsident habe keine derartige Entschuldigung verlangt, es bedürfe daher nicht der Aufforderung von ÖVP-Obmann Riegler.
    Der frühere Bundeskanzler Sinovac sowie die Ex-Minister Blecher und Graz haben gegen die Anklage in der Nuricum-Affäre Einspruch erhoben.
    Der Einspruch richtet sich unter anderem gegen den Ort des Prozesses.
    Die Anwälte meinen, dass nicht das Linzer, sondern das Wiener Gericht zuständig ist.
    China.
    Beim Absturz eines chinesischen Passagierflugzeuges auf dem Flughafen von Canton sind heute früh mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen.
    Die Nachrichtenagentur Neues China meldet, die Boeing 737 sei auf einem Inlandsflug entführt worden.
    Beim Landeversuch soll die Maschine gegen zwei auf dem Vorfeld abgestellte Flugzeuge gepreilt sein.
    Vorher war offenbar eine Bombe an Bord explodiert.
    Noch kurz zum Wetter in Österreich bis zum Abend.
    Übergang zu sonnigem Wetter.
    Und das war's für heute aus dem Studio des Mittagschonals.
    Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Werner Löw.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Theiretzbacher, Christian [Gestaltung] , Slavik, Herbert [Sprecher/in]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Slavik, Herbert [Sprecher/in]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Riegler fordert von SPÖ Entschuldigung wegen Waldheim-Kampagne
    Vor einer Woche wurde der ehemalige Bundeskanzler Fred Sinowatz wegen falscher Zeugenaussage zu einer Geldstrafe verurteilt. Sinowatz selbst hat den Journalisten Worm verklagt, der wiederrum bekannt gab, Sinowatz hätte schon lange vor den Präsidentschaftswahlkampf 1986 von Waldheims "brauner Vergangenheit" gesprochen. Sinowatz hat dies stets bestritten. ÖVP-Vizekanzler Riegler fordert nun Konsequenzen. Einblendung: Vizekanzler Josef Riegler.
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Riegler, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sinowatz, Gratz, Blecha erheben Einspruch gegen Noricum-Anklage
    Der frühere Bundeskanzler Fred Sinowatz, sowie die Ex-Minister Karl Blecha und Leopold Gratz, haben gegen die Anklage in der Noricum-Affäre Einspruch erhoben. Die Anwälte der früheren Politiker wollen mit dem Einspruch vor allem erreichen, einen eventuellen Prozess nicht in Linz sondern in Wien durchführen zu lassen.
    Mitwirkende: Hofer, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wie erlebt ein DDR-Bürger den letzten Tag der DDR?
    Um Mitternacht wird die Vereinigung der DDR und der BRD offiziell durchgeführt. In Berlin finden die größten Feiern zum Tag der deutschen Einheit statt. Der Journalist Jürgen Siemund ist ostdeutscher Herkunft und erzählt über seinen letzten Tag als DDR-Bürger.
    Mitwirkende: Siemund, Jürgen [Gestaltung]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit Stefan Hermlin zur deutschen Wiedervereinigung
    Der Schriftsteller Stephan Hermlin ist sicherlich nicht als typischer DDR-Bürger zu bezeichnen. Seit den frühen 30er Jahren war Hermlin engagierter Kommunist. Nun wird Kritik an seiner Arbeit laut, noch wohnt er aber in einer Ostberliner Staatsvilla. Interview: Schriftsteller Stephan Hermlin.
    Mitwirkende: Ausweger, Walter [Gestaltung] , Hermlin, Stephan [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer-Panorama: Deutschland-Symposium
    Hinweis auf die Sendung "Journal Panorama" zu einem Symposium mit dem Titel "Geht nicht allein die Deutschen an...". Einblendung: Politologe Alexander Kokejev.
    Mitwirkende: Kokejev, Alexander [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Demonstration für und gegen RU-486-Pille am Ballhausplatz
    Die Diskussion um die Fristenlösung wurde zum Wahlkampfthema in Österrech. Vor dem Bundeskanzleramt in Wien fand eine Demonstration gegen die Zulassung der sogenannten Abtreibungspille RU-486 statt. Einblendung: Applaus, Einblendung: Rede von Aktivistin contra Fristenlösung, Interview Aktivistin pro Fristenlösung, Einblendung: Demonstrant gegen Fristenlösung.
    Mitwirkende: Roither, Bettina [Gestaltung] , Anonym, Aktivistin Fristenlösung [Interviewte/r] , Anonym, Aktivist pro Fristenlösung, [Interviewte/r] , Anonym, Aktivistin contra Fristenlösung [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Medizin ; Frauen ; Medizin ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Justiz und Rechtswesen ; Konservative ; Demonstration ; Zivilgesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Zilk läßt das Rathaus anläßlich der deutschen Einheitsfeiern schwarz-rot-gold beflaggen
    Am Wiener Rathaus lässt der Wiener Bürgermeister Zilk im Zuge der Feierlichkeiten der deutschen Wiedervereinigung schwarz-rot-goldene Fahnen flattern. Ein Schritt des Wiener Bürgermeisters, der nicht unumstritten ist. Einblendung: Wiener Bürgermeister Helmut Zilk.
    Mitwirkende: Tesarek, Paul [Gestaltung] , Zilk, Helmut [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Rathaus
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz nach dem Ministerrat: Vranitzky zu Waldheim und Rathaus-Beflaggung
    Themen im Pressefoyer mit Bundeskanzler Vranitzky waren einerseits die deutsche Flagge am Rathaus zu den Feierlichkeiten bezüglich der deutschen Wiedervereinigung und andererseits die Forderung von Vizekanzler Josef Riegler nach einer Entschuldigung der SPÖ im Zuge des Gerichtsurteils gegen den Alt-Bundeskanzler Sinowatz in Zusammenhang mit der Waldheimaffäre. Einblendung: Bundeskanzler Franz Vranitzky.
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Proksch-Prozeß
    Im Lucona-Prozeß gegen Udo Proksch und Johann Edelmaier stand nur ein Zeuge vor Gericht. Otto Pammer war 1976 als Kameramann filmend bei den Sprengübungen von Udo Proksch in Bruck Neudorf dabei.
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kaufhaus Steffl an Immobilienfonds verkauft
    Die Verkaufsverhandlungen über das Kaufhaus Steffl sind endgültig abgeschlossen worden. Der Käufer ist ein österreichischer Immobilienfonds mit dem ehemaligen FPÖ-Generalsekretär Walter-Grabher-Meyer an der Spitze.
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neue Tageszeitung "Guten Tag, Niederösterreich" erschienen
    Die Medienlandschaft ist in Bewegung. An diesem Tag liegt das Erstexemplar einer neuen niederösterreichischen Tageszeitung in den Trafiken: "Guten Tag, Niederösterreich". Interview: stellvertretender Chefredakteur Herbert Leschanz.
    Mitwirkende: Ritzberger, Wolfgang [Gestaltung] , Leschanz, Herbert [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Frankfurter Buchmesse
    Die deutsche Wiedervereinigung steht im Mittelpunkt der 42. Frankfurter Buchmesse. Einblendung: Vorstehende "Deutscher Börsenverein" Dorothe Hessmayer, Interview: Pressesprecher Eugen Emmerling
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Hess-Maier, Dorothee [Interviewte/r] , Emmerling, Eugen [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Medien und Kommunikation ; Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Busek stellt Kampagne zur Verbesserung der Museen vor
    Die österreichischen Bundesmuseen wollen den Staub, der auf ihrer Organisation, ihrem Image und ihren Sammlungen liegt, abschütteln. Wissenschaftsminister Erhard Busek präsentierte im Rahmen einer Pressekonferenz ein Werbekonzept. Einblendung: Wissenschaftsminister Erhard Busek.
    Mitwirkende: Trampitsch, Gustav [Gestaltung] , Busek, Erhard [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Walter Pichler-Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst
    Im Wiener Museum für angewandte Kunst wird eine große Ausstellung des Bildhauers und Zeichners Walter Pichler eröffnet. In Wien waren seine Skulpturen zuletzt 1971 im Rahmen einer Ausstellung zu sehen. Interview: Bildhauer Walter Pichler.
    Mitwirkende: Bilek, Robert [Gestaltung] , Pichler, Walter [Interviewte/r]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Slavik, Herbert [Sprecher/in]
    Datum: 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1990.10.02
    Spieldauer 00:59:36
    Mitwirkende Löw, Werner [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1990.10.02 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Politik Österreich ; Medizin ; Politik ; Demonstration ; Frauen ; Medizin ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Justiz und Rechtswesen ; Zivilgesellschaft ; Wahlen ; Parteien / SPÖ ; Parteien / ÖVP ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-901002_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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