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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Er hat mich verliebt.
Grüß Gott und herzlich willkommen zum Mittagsjournal des ORF im Studio heute, Volker Obermeier.
Der Fahrplan für das letzte Journal im Jahr 93 sieht folgendermaßen aus.
Zunächst gibt es eine Viertelstunde lang Information, danach lassen wir das abgelaufene Jahr Revue passieren.
Die Highlights 93, zusammengestellt von Louis Glück.
Bis dahin aber aktuelles von den fünf Kontinenten, zunächst das Wichtigste in Schlagzeilen.
Die Welle der Gewalt in Südafrika nimmt kein Ende.
Bei einem Feuerüberfall Schwarzer auf ein Lokal in Kapstadt wurden vier Weiße getötet und sieben verletzt.
Die verbalen Drohungen aus Zagreb gegen die bosnischen Moslems verstärken sich.
Präsident Tudjman hat nicht näher bezeichnete Schritte angekündigt, um die in Bosnien lebenden Kroaten zu verteidigen.
Etwa 800 Flüchtlinge aus Sarajevo sind in Sicherheit.
Der Konvoi ist nach einer von zahlreichen Panern begleiteten Irrfahrt durch Bosnien in der Nacht auf heute in Split in Dalmatien angekommen.
Simon Wiesenthal feiert heute seinen 85.
Geburtstag.
Der Leiter des jüdischen Dokumentationsarchives wurde weltweit durch seinen Bemühen bekannt, NS-Kriegsverbrecher zu entlarven.
Auf einem Ölbohrgelände in Alaska sind mindestens 47.000 Liter Öl ausgelaufen.
Das Öl verseucht die gefrorene Tundra-Landschaft in einer Bucht 1.000 Kilometer nördlich von Anchorage.
Das Ausmaß der Umweltschäden kann erst im Frühjahr beurteilt werden.
Im Gebiet von Eisenkappl in Kärnten hat sich in der Nacht der Feuerte ein Erdbeben ereignet.
Es erreichte die Stärke 4 nach der 12-stufigen Mercalli-Siegberg-Skala.
Schäden hat es aber keine gegeben.
Der Süden Englands wird von schweren Unwettern heimgesucht.
Heftige Regenfälle und Stürme haben zu Überschwemmungen geführt, hunderte Häuser stehen unter Wasser, Straßenverbindungen sind unterbrochen.
Damit zum akustischen Blick aufs Wetter in Österreich nicht was heute Richtung Himmel unterwegs sein wird, sondern was vom Himmel zu erwarten ist, darüber jetzt Christian Hundorf.
Beginnen wir gleich mit der Silvesternacht.
Es wird nicht nur fröhlich, sondern auch feucht.
Was da vom Himmel runterkommt, ist häufig Regen.
Noch vor Mitternacht häufig regnen wird es ziemlich sicher in Vorarlberg, Tirol und Salzburg.
Im übrigen Österreich könnte es in der Mitternachtsstunde mit etwas Glück gerade noch eine Regenpause geben.
wobei die Chance auf trockenes Wetter in Ostösterreich noch am größten ist.
Nach Mitternacht wird es aber in ganz Österreich oft regnen.
Das neue Jahr beginnt also nass.
Kehren wir aber noch einmal zurück zum heutigen Nachmittag und am besten gleich zu den aktuellen Meldungen.
In Wien ist es bedeckt bei 0°C, Eisenstadt stark bewölkt 1°C, St.
Pölten wolkig 3°C, Linz stark bewölkt 0°C, Salzburg stark bewölkt 6°C, Südostwind 25 km pro Stunde.
Innsbruck stark bewölkt 3, Bregenz bedeckt 9 Grad, Graz bedeckt minus 2 und Klagenfurt stark bewölkt minus 7 Grad.
Es bleibt am Nachmittag bewölkt und von Vorarlberg bis Oberösterreich und weiter im Osten kann es dabei vereinzelt und leicht regnen.
Die Temperaturen sind weiterhin sehr unterschiedlich.
In Vorarlberg, Tirol und Salzburg liegen die Höchstwerte um 10 Grad, in Ober- und Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland um 3 und im Süden bleibt es frostig.
In der Silvesternacht wird der Regen nach Mitternacht überall häufiger.
Die Wolkendecke hat aber auch einen Vorteil.
Es wird nicht nur, es wird nicht allzu kalt.
Meist bleiben die Temperaturen knapp über Null.
Leichten Frost gibt es am ehesten im Süden und damit kann der Regen hier mitunter auch gefrieren.
Morgen Samstag ist dann genau das richtige Wetter, um allfällige Katerbeschwerden zu Hause loszuwerden.
Denn es wird in ganz Österreich häufig regnen.
Im Gebirge wird es deutlich kälter, die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend bis etwa 500 Meter Höhe.
In den Tälern und im Flachland liegen die Temperaturen um plus 2 Grad.
Und am Sonntag zieht sich der Regen nach Vorarlberg, Tirol und Salzburg zurück.
Sonst scheint häufig die Sonne, nur im Süden kann sich Nebel bilden.
Noch erst die Themen der kommenden 10 Minuten Neugewalt in Südafrika.
In Moskau ist die größte Synagoge der Stadt abgebrannt.
Ein Jahr Trennung Tschechien-Slowakei.
Einer der Hollywood-Agenten Irving Lazar ist tot und passend für den Tag danach ein neues Mittel dem Kater vorzubeugen.
Vier Tote und fünf Verletzte, das ist die traurige Bilanz eines Anschlags in einem Vorort von Kapstadt in Südafrika.
Zu dem Attentat hat sich bis jetzt noch niemand bekannt.
Politische Motive gelten aber als sehr wahrscheinlich.
Die Polizei hat eine Großfahndung eingeleitet.
Aus Johannesburg, Frank Ritter.
In Südafrika forderte heute Nacht ein Feuerüberfall auf ein Restaurant in Kapstadt.
Vier Tote und fünf Verletzte.
Eine Gruppe von fünf schwarzen Bewaffneten stürmte kurz vor Mitternacht in das Lokal und schoss in die Menge.
Wir hielten das erst für Feuerwerk, schildert Patrick Little, der Besitzer des Restaurants, der mit anderen Gästen an der Bar stand.
Schließlich ist ja bald Silvester und immer wieder wird draußen geknallt.
Als aber Gäste getroffen aufschrien, duckten wir unter die Tische.
Steve Hamilton, der kurz zuvor ins Lokal gekommen war, um Zigaretten zu kaufen, sah wie drei junge Frauen, die an einem Tisch in der Ecke saßen, von ihren Schüssen regelrecht in die Luft gerissen wurden.
Sie starben auf der Stelle.
Die Attentäter hatten außerdem noch eine Granate in die Menge gefeuert, die jedoch glücklicherweise nicht funktionierte.
Ein Polizeisprecher erklärte, dass im Fall der Explosion der Granate in dem kleinen Raum wahrscheinlich kaum einer der Gäste überlebt hätte.
Bei einem ähnlichen rassistisch motivierten Feuerüberfall schwarzer Täter auf weiße waren in einer Kapstädter Kirche vor einem halben Jahr elf Menschen ermordet worden.
Staatspräsident de Klerk und der afrikanische Nationalkongress Mandelas haben in ersten Stellungnahmen den Überfall als barbarische Tat verurteilt.
Sie erklärten, dass im jetzt zu Ende gehenden Jahr mit der Einigung auf eine demokratische Verfassung und andere Regelungen viel erreicht wurde und mit den ersten Freien Wahlen im kommenden April ein neues Kapitel der südafrikanischen Geschichte beginne.
Eine Destabilisierung der Situation in Südafrika durch rassistische Attentate, so Präsident de Klerk, werde deshalb nicht zugelassen.
Frank Räther hat berichtet.
In der jüdischen Gemeinde in Moskau herrscht Beunruhigung.
Gestern ist eine der drei Synagogen ausgebrannt.
Und obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass das Feuer von Rechtsextremen gelegt worden wäre, fühlen sich die Moskau-Juden unangenehm an den Wahlerfolg des Ultranationalisten und Antisemiten Wladimir Schirinowski erinnert.
Aus Moskau berichtet Christian Schüller.
Mit einem gespenstischen Bild geht das russische Katastrophenjahr 1993 zu Ende.
Gestern Nacht zeigte das Fernsehen die ausgebrannte Moskauer Synagoge.
Noch gebe es keinen Anhaltspunkt dafür, wer das Feuer gelegt haben könnte, hieß es im Kommentar.
Doch gleich danach kam Wladimir Schirinovsky zu Wort, der ausgerechnet gestern vorschlug, alle Juden auf eine entlegene Insel zu verbannen.
Für das staatliche Fernsehen scheint der Zusammenhang zum Synagogenbrand von vornherein erwiesen.
In der jüdischen Gemeinde fürchtet man, solche Vereinfachungen allerdings
ebenso wie den tatsächlichen Aufstieg der Nationalisten.
Am schlimmsten wäre es, in Panik zu verfallen, meint Roman Spektor vom jüdischen Kulturverein Tarbut.
Schirinovsky ist für ihn nur eine Maske, hinter der sich viel klügere und zugleich gefährlichere Kräfte verbergen.
Russland sei reif für einen neuen Totalitarismus.
Die Machtkämpfe vom vergangenen Jahr zwischen Moskau und den Provinzen, zwischen Präsident und Parlament, seien nur das Vorspiel gewesen zu einer neuen, perfekteren Diktatur.
nicht in Panik verfallen, um auf Schlimmeres gefasst zu sein.
Das scheint der Standpunkt der meisten russischen Intellektuellen zur Jahreswende.
Sogar die feierliche Verleihung der Filmpreise einer russischen Version des Oscars stand unter makabrem Zeichen.
Als Stargast war der Kabarettist Khazanov angesagt, von dem Shirinovsky in der Wahlnacht gesagt hatte, er werde ihn als Ersten verhaften lassen.
Khazanov erschien bei der Galaveranstaltung im Sträflingskostüm.
mit der Nummer 001 auf der Brust.
Sein Programm war ein satirischer Ausblick auf das neue Parlament, das im Jänner erstmals zusammentreten wird.
Die geladenen Stars klatschten höflich, doch das Lachen blieb vielen im Hals stecken.
Seit genau einem Jahr gibt es in Europa zwei Staaten mehr und einen weniger.
Verschwunden von der Landkarte ist die Tschechoslowakei, neu entstanden sind die beiden Nachfolgestaaten Tschechien und die Slowakei.
Seit der Trennung gehen die beiden Staaten verschiedene Wege.
Wie diese Wege aussehen, darüber ein Beitrag von Alfred Schwarz.
Sowohl in der Slowakei als auch bei den Tschechen gibt es separatistische Tendenzen, aber wesentlich mehr tschechische Politiker sprechen von der Auflösung des gemeinsamen Staates und der Schaffung von zwei separaten Subjekten.
Mit diesen Worten verschob Wladimir Mečiar, der jetzige slowakische Ministerpräsident, vor zwei Jahren die Verantwortung für die drohende Scheidung auf die tschechische Seite.
Doch tatsächlich war er es, der die Zerschlagung der Tschechoslowakei betrieb.
Erst als sich die Slowaken zu sehr von den Tschechen politisch und in ihren wirtschaftlichen Vorstellungen entfernt hatten, wurde es den Tschechen zu bunt.
Der Staat sollte geteilt werden.
Mit Freudenfeiern begrüßten zu Beginn des Jahres 1993 viele Slowaken ihre neue Unabhängigkeit.
Doch der Jubel währte nicht lange.
Die neue Unabhängigkeit brachte keinen wirtschaftlichen Aufschwung, wie die Protagonisten des neuen Staates versprochen hatten, allen voran Ministerpräsident Mečiar.
Der Westen investierte wesentlich mehr in das neue Tschechien, in der auch die höherwertige Industrie beheimatet ist.
Der tschechische Ministerpräsident Klaus verfolgt einen streng marktwirtschaftlich orientierten Kurs, bisher mit einigem Erfolg.
Die Arbeitslosigkeit beträgt in Tschechien um die 3 Prozent, in der Slowakei zwischen 10 und 15 Prozent.
Auch politisch ist die Lage in Tschechien stabiler als in der Slowakei.
Der slowakische Ministerpräsident Međar ist praktisch Alleinregent im Lande.
Radio und Fernsehen hat er im Wesentlichen auf Linie gebracht.
Im Parlament verfügt er aber über keine gesicherte Mehrheit.
Es herrscht Klickenwirtschaft und Nepotismus in der Slowakei.
Mit den 600.000 in der Slowakei lebenden Ungarn lebt Međar in einem Dauerstreit.
Die Ungarn klagen über mangelnde Minderheitenrechte.
Međar spricht von großungarischen Ambitionen.
Auch in der Art der Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur gehen die Tschechen und Slowaken verschiedene Wege.
In Tschechien gilt die kommunistische Ära und deren Ideologie als verbrecherisch, in der Slowakei sind die meisten führenden Politiker ehemalige Kommunisten.
Doch eines steht trotz aller Unterschiede außer Zweifel.
Beide Länder gehören, wie der tschechische Präsident Havel sagt, der zivilisierten Sphäre des Westens an.
Doch scheint ein Jahr nach der Trennung der tschechische Weg der totalen Abkehr vom Kommunismus schneller und erfolgreicher zu sein als der langsamere slowakische Weg.
Ein Bericht war das von Alfred Schwarz.
Einer der ganz großen Hollywood-Agenten ist tot.
Irving Swifty Lazar starb in seinem Haus in Beverly Hills im Alter von 86 Jahren.
Die Liste seiner Klienten liest sich wie ein Who is Who der USA.
Lazar war etwa der Agent von Faye Dunaway, Michael Caine und Franco Zeffirelli.
Armin Amler, Los Angeles.
Jeder gute Schriftsteller hat zwei Agenten, seinen eigenen und Lazar.
Das war der Spruch hier in Hollywood über Irving Lazar, den Mann, der schon in den 30er Jahren als Rechtsanwalt für die Talentagentur des Filmkonzerns MCA begann und mit Ernest Hemingway einen Sommer nach der Stierkampfsaison in Spanien verbrachte.
Irving Lazar hat Tennessee Williams und Truman Capote, Noel Coward und Cole Porter vertreten,
und kannte praktisch jeden, der in Hollywood als Autor etwas darstellte.
Er hat die ganze Welt bereist und selbst im Alter von 86 noch voll im Arbeitsleben gestanden.
Er schloss Richard Nixons 2,5 Millionen Dollar Buchvertrag mit Warner ab und sorgte dafür, dass David Frost, dem Ex-Präsidenten, eine der höchsten Summen zahlte, die je für ein Interview ausgegeben wurden.
700.000 Dollar.
Ich habe nicht nur die My Fair Lady Filmrechte für 5,5 Millionen verkauft, sondern den Millionen-Dollar-Trend für Ex-Präsidenten eingeleitet", pflegte er zu sagen.
Doch für dieses Geld kann auch ein Prominenter in seinem Buch es sich nicht leisten, scheu zu sein.
Es muss etwas Überraschendes oder Schockierendes herauskommen.
Der berühmte Glatzkopf mit der riesigen schwarzen Brille hatte seinen Spitznamen Swifty, also schnell und sofort, von Humphrey Bogart, der ihm bescheinigte, den rasanten Deal für den schnellen Dollar abschließen zu können.
Jetzt aktuelles vom Sport.
Der Steirer Thomas Muster hat das Einladungsturnier von Melbourne in Australien gewonnen.
Der Leibnizer schlug Alexander Volkov aus der Ukraine in drei Sätzen, nämlich 6 zu 3, 1 zu 6 und 7 zu 6.
Muster, dem damit die Revanche für die Niederlage bei den US Open gelang, zum Spielverlauf.
Ich habe den ersten Satz noch relativ glatt gewinnen können, habe im zweiten Satz dann 1 zu 6
zurückstecken müssen und im dritten Satz dann bereits bei 5 zu 2 ein Matchball gehabt und hab den leider nicht verwerten können beim Aufschlag von Alexander Volkov und hab dann den eigenen Aufschlag noch einmal gehabt und er hat mich dann zurückgeprägt und ich hab schon ähnliches befürchtet wie beim US Open, aber ich hab's dann im tiebreak Gott sei Dank mit 7 zu 1 nach Hause gespielt.
Thomas Muster.
In knapp zwölf Stunden beginnt das neue Jahr.
Zuvor wird aber traditionell noch ordentlich gefeiert.
Gutes Essen und ein guter Tropfen sind zu Silvester quasi Pflicht.
Doch was tun, wenn man einen oder gar mehr über den Durst getrunken hat?
Eine Frage, die sich meist erst dann stellt, wenn es zu spät ist.
Doch in ein paar Jahren kann und soll das alles anders sein.
Das sichere Mittel zur Katerprophylaxe ist in den USA schon im Teststadium.
Die nüchternen Details jetzt von Peter Fritz.
Detox-A-Hole heißt das vielversprechende Mittel.
Es soll imstande sein, auch dem schlimmsten Rausch ein schnelles Ende zu bereiten.
Bereits eine halbe Stunde nach der Einnahme soll es die Alkoholmenge im Blut auf die Hälfte reduzieren können, indem es den Dünndarm und die Leber dazu bringt, den Alkohol schneller aus dem Blut zu filtern.
Ursprünglich hatten die Hersteller nur daran gedacht, das Mittel für Erste-Hilfe-Einsätze bei Alkoholvergiftungen einzusetzen.
Jetzt träumen sie schon davon, die Toxohol an jeder Bar anzubieten, als den letzten Schluck, der alle vorherigen Schlucke rasch ungeschehen macht.
Bis es soweit ist, wird allerdings noch sehr viel Zeit vergehen.
Die Erprobung des Rausch-Abbaumittels steht erst ganz am Anfang.
Seine Zulassung in Amerika ist frühestens in fünf Jahren zu erwarten.
Schon jetzt aber sind die Aktien der Firma Campiomed, die die Taxa Holder einst auf den Markt bringen will, auf enorm hohe Kurswerte gestiegen.
Das sicherste Mittel ist aber noch immer wenig trinken.
Damit endet das Mittagsjournal am Silvestertag im Namen des Journalteams einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Es folgt jetzt der Jahresrückblick von Louis Glück.
1993.
Der Jahresrückblick des aktuellen Dienstes.
Eine Sendung von Louis Glück.
1993.
Give Peace a Chance.
Hoffnung für Nahost und Südafrika.
Shalom.
Shalom.
Peace.
Worte des Friedens im Rosengarten des Weißen Hauses am 13.
September.
Der grüne Rasen strahlt im Glanz der Sonne und der Geschichte beim Shake-Hands zwischen Israels Premier Yitzhak Rabin und PLO-Chef Yassir Arafat.
Nach fünf Kriegen und Jahrzehnten des Terrors unterschreiben die Erzfeinde das Gaza-Jericho-Abkommen, den ersten Schritt in eine bessere Zukunft.
Israels Außenminister Shimon Peres, der Architekt der Einigung, sagt,
Und Ministerpräsident Rabin dann, genug von Blut und Tränen.
Und dann Yassir Arafats Rede.
Mein Volk hofft auf ein Ende des Schmerzes und der Leiden.
Wir hoffen auf Frieden und Gleichberechtigung.
Unsere Selbstbestimmung soll die Rechte unserer Nachbarn nicht einschränken.
Und der strahlende Gastgeber Bill Clinton sieht die Morgenröte einer neuen Ära, nicht nur für den Nahen Osten, sondern für die ganze Welt.
Let us all go from this place to celebrate the dawn of a new era, not only for the Middle East,
Noch ist es ein steiniger Weg zum Frieden, aber ein Abkommen mit Jordanien rückt nahe und auch mit Syrien wird verhandelt.
Im Nahen Osten endet nicht der einzige Jahrhundertkonflikt.
Auch in Südafrika wird die Rassentrennung zu Grabe getragen.
Ein Bure und ein Schwarzer, von den Weißen 28 Jahre eingesperrt, überwinden die Apartheid.
Staatspräsident Frederick William de Klerk und ANC-Führer Nelson Mandela.
Gegen den Widerstand der Hardliner ihrer Lager und trotz einer Blutspur von Morden und Massakern verfolgen sie unbeirrt ihr Ziel.
Den Durchbruch bringt der Beschluss über einen Übergangsrat.
In dieser neuen Interimsregierung sitzen erstmals Schwarze und sie haben sogar das Vetorecht.
Die neue Verfassung sieht die ersten freien Wahlen für die 25 Millionen Schwarzen am 27.
April 1994 vor.
Nelson Mandela und Friedrich Wilhelm de Klerk erhalten den Friedensnobelpreis.
De Klerk gratuliert Mandela.
Ihr Beitrag zum Frieden war groß.
Mr. Mandela, I sincerely say congratulations.
Your contribution to peace has been a great one.
und erklärt dann weiter bei der Preisübergabe am 10.
Dezember in Oslo.
Keinen Zweifel, wir werden Erfolg haben.
Es gibt ein wachsendes Bewusstsein unter allen Südafrikanern, dass wir voneinander abhängig sind.
Keiner von uns kann sich entfalten, wenn wir nicht zusammenarbeiten.
Und wir werden alle scheitern, wenn wir nur unsere Einzelinteressen verfolgen.
Und Nelson Mandela sagt... Der Triumph wird endlich eine Geschichte von 500 Jahren afrikanischer Kolonialisierung
Unser Triumph setzt einen Schlusspunkt hinter 500 Jahre afrikanischer Kolonialgeschichte.
Er markiert einen großen Schritt vorwärts und dient als gemeinsamer Appell der Völker der Welt, den Rassismus zu bekämpfen, wo immer er entsteht.
1993.
Tsar Boris besiegt die Oktoberrevolution.
Das Desaster der Putschisten.
Auch im dritten Jahr des Bordes Jelzin haben die Russen zu wenig zu essen und zu wenig Demokratie.
Auf der Staatsbühne gibt man den Dauerbrenner Parlament gegen Präsident, während das 150 Millionen Publikum vergeblich auf die Segnungen der Marktwirtschaft wartet.
Der Machtkampf tobt das ganze Jahr.
An den Iden des März wird Jelzin weitgehend demontiert.
Der Präsident kontert mit der Einführung der befristeten Präsidialherrschaft.
Reaktion, die Volksdeputierten setzen Jelzins Absetzung auf die Tagesordnung.
617 Stimmen konnten die Jelzin Gegner aufbieten, 689 werden für die Absetzung des Präsidenten aber nötig gewesen.
Das Ergebnis löste eine Schrecksekunde aus, so knapp nur war Jelzin entkommen.
Jetzt geht Jelzin in die Offensive.
Ende April erhält er in einem Referendum von 59 Prozent das Vertrauen.
Doch die Gegner geben keine Ruhe.
Parlamentspräsident Ruslan Kaspulatov dirigiert die konservative Mehrheit.
Anfang September dann der Paukenschlag des Präsidenten.
Er löst das Parlament auf und setzt neue Wahlen an.
Nicht verfassungskonform, aber notwendig, sagt der Präsident.
Kaspulatov und Ex-Vizeruz Koi schlagen aber zurück.
Kaum ein paar Stunden nach Jelzins Fernsehrede hatten die anwesenden Abgeordneten Jelzins für abgesetzt erklärt und Vizepräsident Rutz-Kreuer als neuen Präsident vereidigt.
Herr Spolatov, Rutzkoi und hunderte Anhänger verschanzen sich zwei Wochen im Gebäude des Volkskongresses im Weißen Haus.
Am 3.
Oktober kommt es zur Explosion.
Militante Jelzin-Gegner greifen das Rathaus und den Fernsehsender an.
Jelzin-treue Truppen gehen mit Panzern und Maschinengewehren zum Gegenangriff über.
Wir kämpfen bis zum letzten Blutstropfen, sagt Alexander Rutzkoi.
... vom Balkon des Weißen Hauses peitscht Kaspulatov die Menge an.
Nehmt den Kreml im Sturm!
Werft den Usurpator und Verbrecher Yeltsin ins Gefängnis, schreit er.
Wir wollen unsere... ... goblizne Wohner... ... bringen sie hierher... ... um den Kreml zum Sturm zu nehmen... ... mit Usurpator, ex-Verbrecher Yeltsin.
Yeltsin gibt Befehl zum Sturm auf das Weiße Haus.
Kanonen schlagen ein, die Rebellion bricht zusammen.
Offizielle Bilanz 145 Tote.
Rasbulatov und Rutskoy werden verhaftet.
Yeltsin sagt im Fernsehen
Die Abgeordneten, sagt der Präsident, müssen nun die Selbstauflösung des Parlaments beschließen, friedlich und ohne Skandale.
Bei den Wahlen im Dezember ist Jelzins neue Präsidialverfassung erfolgreich.
Im Parlament aber wird 1994 ein gefährlicher Newcomer das große Wort führen.
Der Ultranationalist Wladimir Wolfowitsch-Scherinowski.
Gegner nennen ihn Adolfowitsch.
Faschismus auf Russisch.
1993.
Wo geht's hier nach Brüssel?
Österreichs Weg in die EU.
1.
Februar, 15 Uhr, Brüssel.
Die vierte Erweiterungsrunde in der 36-jährigen Geschichte der europäischen Gemeinschaft beginnt.
Bewerber sind Österreich, Schweden und Finnland.
Außenminister Alois Mock sagt in seiner offiziellen Eröffnungsrede, Österreich wird in die Europäische Union mit Selbstbewusstsein und Zuversicht eintreten.
Denn es bringt viel ein in diese Partnerschaft.
Österreich bekennt sich zu den Zielen von Maastricht, sagt Mock in Brüssel.
Und Franitzki sagt in Aachen.
Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich erklären, Österreich wird der Union ohne Wenn und Aber beitreten sowie aktiv und solidarisch an der dynamischen Weiterentwicklung des Projekts Europa mitarbeiten.
Geschlossen marschiert die Koalition in Richtung EU.
Die Differenzen in der Neutralitäts- und Verteidigungsfrage werden kleingehalten.
Weil den Österreichern Neutralität immer noch wichtiger ist als der EG-Beitritt, einigt man sich auf eine Doppelstrategie.
Die Neutralität wird in Brüssel kaum mehr erwähnt, in Wien aber hochgehalten.
Bundeskanzler Franitzski Sollten wir einmal im Verhandlungsweg auf gesamter europäischer Ebene zu einem
neuen, besseren System kommen, dann können wir auch ein neues, besseres anbieten.
In der Zwischenzeit wollen wir aber nicht im Niemandsland sein, nicht zwischen zwei Sesseln sitzen und halten daher an unserem heutigen System fest.
Auf dieser Basis wird das Kapitel Neutralität bei den Verhandlungen problemlos abgehakt.
Das ganze Unionspaket mit gemeinsamer Außen- und Sicherheitspolitik, mit Wirtschafts- und Währungsunion, mit Verbrechensbekämpfung und Asyl ist rasch vom Tisch.
Konsens auch bei den rot-weiß-roten Umwelt- und Sozialstandards und beim Verbot von Atomenergie.
Annäherung bei der Regionalförderung.
13 von 29 Kapiteln sind im Dezember ausverhandelt.
Die harten Nüsse kommen noch, Landwirtschaft, Transit, Zweitwohnsitze.
Sie werden wohl über Ja oder Nein bei der Volksabstimmung entscheiden.
1993.
Das Milliardengrab.
Requiem für die Verstaatlichte.
Das Imperium ist zu groß geworden, sagt Ottmar Korin vom Alpenländischen Kreditorenverband über die Firmen des Emmerich-Aßmann.
Der sogenannte härteste Unternehmer Österreichs geht im März den Gang zum Konkursrichter.
Hunderte Arbeitsplätze gehen verloren und 1,5 Milliarden Schilling.
2,9 Milliarden kostet der Ausgleich der Halleinpapier.
32 Milliarden macht die Gesamtschadenssumme aller Insolvenzen in diesem Jahr aus.
5000 Pleiten vernichten 17.000 Arbeitsplätze.
Und für so manche Pleite gilt das Wort vom Imperium, das zu groß geworden ist.
Vor allem für die Amag.
Die Austria Metall löst die letzte Krise der Austrian Industries aus.
In Ranshofen stehen frische Särge fürs Milliardengrab Verstaatlichte.
13,5 Milliarden Schilling Verlust.
In einem wahren Kaufrausch hatten die AMAG-Manager rund um den Erdball 16 Milliarden investiert.
Mehr als 100 Firmen und Beteiligungen wurden akquiriert.
Mit der Krise kommt das böse Erwachen.
Hugo Michael Sekirer, damals Chef im AMAG-Aufsichtsrat und in der Austrian Industries,
Natürlich sind wir ein gewisses Risiko eingegangen in dieser Umstrukturierung.
Ich bin aber überzeugt, wir hätten das geschafft, wenn dieser Einbruch nicht gekommen wäre.
Und dort sind wir hier auf zwei linken Füßen erwischt worden.
Der Fremdfinanzierungsanteil von über 90 Prozent war vertretbar, sagt Sekira.
Im Moment der Entscheidungsfindung war jeweils die Eigenkapitalbasis ausreichend, wenn auch an der Grenze, gebe ich zu, aber mit Rückentechnik durch die Mutter.
Und das war ein bewusstes Kalkül.
Ein Kalkül, das der Rechnungshof eher als Hasar hinstellt.
Und die Justiz als Verdacht der Krieder.
Sie ermittelt gegen Sekira und Ex-AMAG-Chef ehrlich.
AMAG-Chef Peter Abfalter wird durch Klaus Hammerer ersetzt.
Der soll die Aluschmiede in eine wieder bescheidene Zukunft führen.
Inzwischen ruft das Debakel der AMAG die Politiker auf den Plan.
ÖVP-Chef Erhard Bussegg zeichnet das Aschenkreuz.
Die Idee der verstaatlichen Industrie ist gescheitert.
Die Idee eines verstaatlichen Konzerns ist gescheitert.
Verstaatlichter Minister Viktor Klima wehrt sich noch.
Ich spreche mich klar und deutlich gegen eine Zerschlagung der österreichischen Industrie aus.
Es geht hier um wesentliche Teile der österreichischen Industrie, die nicht verschleudert werden dürfen.
Aber Busek beharrt auf dem normalen Weg allen Wirtschaftens.
Der normale Weg ist auch zuzusperren, wenn es nicht rentabel ist.
Sie können ja nicht auf die Dauer Sachen produzieren, die keiner kauft.
Dann ist es ein Museum.
Die Museumswerte verfallen auf die Idee, die ÖMV um 13 Milliarden zu verkaufen, um die 13 Milliarden für die A-Mark zu kassieren.
Viktor Klima?
Die Republik Österreich gibt mit dem Verkauf der ÖMV Vermögen her.
Aber das ist notwendig, um die Probleme der A-Mark zu decken.
Die ÖMV-Manager rechnen nach Ende April mit 250 Millionen Jahresplus 93.
Anfang September heißt es eine Milliarde Verlust.
Zwei Wochen später heißt es viereinhalb Milliarden Verlust.
Man hat sich offenbar verschenzt.
ÖMV-Chef Richard Schentz.
Es kann also zu außerordentlichen Aufwendungen kommen, nämlich Rückstellungen plus Buchverlusten sozusagen von etwa 3,5 Milliarden zusätzlich zu der einer Milliarde aus dem laufenden Geschäft.
Wir wurden auf fünf von sechs Füßen böse erwischt, aber wir sind kerngesund, sagt der angeschlagene Scheich von Schwächert.
Es wird für das Gesamtunternehmen
eines einmaligen Kraftaktes bedürfen, um die ÖMV wieder nachhaltig in die Gewinnzone zu führen.
Wir bleiben entschwächert, dass Auerflugpersonal rebelliert gegen die geplante Alcazar-Fusion mit Swissair, KLM und den Skandinaviern.
Weithin unbemerkt droht Pilotenbetriebsrat Albin Schwarz schon Anfang April mit Kampfmaßnahmen gegen den Verlust der Eigenständigkeit.
Wir würden sehr weit gehen im Arbeitskampf und das schließt eigentlich kein Mittel aus.
Längst vergessen ist die Streikdrohung, als sie Ende Oktober wahrgemacht wird.
Betriebsratschef Christian Fitz nennt die Gründe.
Die Gründe dafür sind, dass das fliegende Personal der Austrian Airlines, das sind alle Piloten und Flugbegleiter, der Geschäftsleitung, das heißt unserem Vorstand, das massive Misstrauen ausgesprochen haben.
Der Streik dauert unbefristet.
Unsere Forderung lautet Rücktritt des Vorstands der Austrian Airlines.
Bei der Friendly Airline wird das Klima unfreundlich.
Alcazar steht auf des Messers Schneide, der Verlust beträgt eine Dreiviertelmilliarde und nun der Streik.
Vorstand Mario Rehulka ist erbost.
Wir unterstellen, dass Sie mit diesen Maßnahmen aus rein gehaltspolitischen Gründen, aus reinem Eigennutz vergessen die Interessen der anderen Mitarbeiter, die in diesem Unternehmen arbeiten.
Nach vier Tagen ist der Streik zu Ende.
Er kostet nach Auerangaben 90 Millionen.
Drei Wochen später scheitert Alkazar.
1993.
Haider gegen Haider.
Scheidung auf Nationalliberal.
Kollege Haider hat in diesen Tagen und Wochen eine Volksbefragung, fünf Abgeordnete und die Kontenaus verloren.
Peter Schieders fröhliche Häme ist verständlich, denn es war kein gutes Jahr für den blauen Star.
Im Jänner zieht Jörg Haider wahlkämpfend durch die Lande für sein Anti-Ausländer-Volksbegehren.
Die Österreicher sind schlechter gestellt als die Ausländer, verkündet der FPÖ-Obmann zum Beispiel in Graz.
22.000, 25.000 Schilling für Asylantenfamilien sind einfach unvertretbar, wenn man auf der anderen Seite sich nicht um das Schicksal der kleinen Leute in diesem Österreich kümmert, die hier gearbeitet haben, die sich diese Heimat aufgebaut haben und die für diese Republik etwas leisten.
In den Eintragungslokalen hat das Österreich zuerst Volksbegehren weniger Applaus.
Bloß sieben Prozent der Stimmberechtigten unterschreiben und nur jeder dritte FPÖ-Wähler.
Vielleicht glauben die Österreicher die Ausländerfrage bei Franz Löschnack ohnehin in guten Händen.
Oder sie sind beeindruckt vom Lichtermeer der Toleranz in vielen Städten.
250.000 waren es in Wien.
Wer rät den Anfängen, sagten sie.
Wenn man vorher nichts macht, wenn es dann wirklich so weit ist, ist es zu uns halt spät.
Ich glaube, dass wir ein Zeichen setzen müssen, ein Zeichen an Solidarität für die Ausländer und Ausländerinnen.
Dem Flop des Volksbegehrens folgt der Schock der Sezession.
Heide Schmid, drei Tage nach dem Volksbegehren.
Die Kollegin Klara Motter, der Abgeordnete Baumüller, der Abgeordnete Frischenschlager, der Abgeordnete Moser und ich.
Wir treten mit dem heutigen Tag aus der Freiheitlichen Partei Österreichs aus.
20 Jahre war Heidi Schmidt in der FPÖ, am Ende nur mehr als liberales Feigenblatt.
Aggressiv und menschenverachtend nennt sie ihren Entdecker Haider.
Und am runden Tisch des Fernsehens rechnet sie ab mit dem, der vom Du-Freund zum Du-Feind wurde.
Du erschreckst mich immer mehr in deinen wahllosen Lügen, die du auf dem Tisch hälst.
Heider fordert die fünf Mandate zurück, aber die Nationalratspräsidentin hat andere Pläne.
Sie gründet mit dem Namen Liberales Forum eine fünfte Fraktion.
Parlamentspräsident Heinz Fischer ebnet ihr den Weg.
Es ist als Ergebnis der Diskussion von mir festgehalten worden,
dass ich keine ausreichende Begründung habe, um das Faktum der Gründung des liberalen Forums als geschäftsordnungs- oder verfassungswidrig zu untersagen.
Später bestätigen die Höchstrichter Fischers Vorgangsweise.
Haider verliert 4 Millionen und schäumt.
Das ist wirklich kein Parlamentspräsident, sondern der hat seine Einschulung als Demokrat in Moskau gemacht und seither nichts dazugelernt.
Verbalradikalität bleibt Haiders Markenzeichen.
Das liberale Forum nennt er parlamentarische Scheinasylanten.
Vizekanzler Bussek nennt er einen Schrumpf aus Striaken.
Bundeskanzler Walicki nennt er einen Faschisten im Nadelstreif.
Und Otto Graf Lambsdorff nennt er einen straffälligen Parade-Liberalen.
Die blaue Attacke auf den Blaublütigen hat Folgen.
Der Chef der Liberalen Internationale und damals auch der FDP.
Die FDP verlangt den unverzüglichen Ausschluss der FPÖ aus der Liberalen Internationale.
Die FPÖ tritt aus der LI aus und kommt damit dem Ausschluss zuvor.
Das liberale Forum wird in die liberale Internationale aufgenommen.
Bei der Landtagswahl in Niederösterreich feiern Heidi Schmidts Newcomer mit drei Mandaten einen Überraschungserfolg.
von dieser klaren Bestätigung, dass auch in Niederösterreich mehr Liberalismus gewünscht ist.
Die FPÖ gewinnt zwei Mandate dazu und damit auch einen Sitz in der Landesregierung.
Das Liberale Forum gibt sich ein betont liberales Programm.
Ausländerwahlrecht, schwulen Ehe, Haschfreigabe.
Kein liberales, ein linkes Forum, sagt ÖVP-Klubchef Heinrich Neisser.
Wenn ich ein bisschen zynisch wäre, würde ich sagen, das ist eine 68er-Spätlese.
Ein 68er-Verschnitt, korrigiert Jörg Haider.
1993.
Von A wie Außerwinkler bis Z wie Zilk.
Viele sind im Kreuzfeuer.
Die meisten, Gott lobt nur politisch.
Zum Beispiel Franz Löschnack.
Das Innenministers Ausländeraufenthaltsgesetz verschärft die Bestimmungen für Nicht-Österreicher.
Härtefälle sind einkalkuliert, sagt Löschnack.
Entweder man öffnet.
dann kann man der Menschlichkeit vollen Spielraum geben oder man öffnet nicht oder kann nicht öffnen, dann wird die eine oder andere Härte nicht zu vermeiden sein.
Menschenrechtsorganisationen sprechen von einem inhumanen Gesetz.
Der Wiener Integrationsfonds befürchtet die Abschiebung von 100.000 Ausländern.
Caritas-Präsident Schüller ruft auf, die Illegalen zu verstecken.
Die Länder murren, denn sie sollen ein hartes Gesetz weich vollziehen.
Und der ÖVP-Justizsprecher gibt zu, das Gesetz beschlossen, aber nicht gelesen zu haben.
Michael Grafs verspäteter Aufschrei.
Das ist eines Rechtsstaates unwürdig und eigentlich wäre, wenn es dabei bliebe, ein Verfall unserer Rechtskultur.
Das Ausländerthema bleibt in den Schlagzeilen.
Prominente, die sich für Asylsucher und Flüchtlinge engagieren, kommen ins Fadenkreuz eines Briefbombenattentäters.
Neonazis schicken zehn Terrorbriefe, vier explodieren.
Am schwersten verletzt wird der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk.
Wir werden vor der braunen Brut nicht zurückweichen, sagt Zilk und erfordert Wachsamkeit.
Das ist feiger hinterhältiger Mord, hinter dem, meine Damen und Herren, System steckt.
Und wer das nicht erkennt, ist selbst schuld.
Die linke Hand ist ein Torso.
Zilk schildert die dramatischen Minuten mit seiner Frau Dagmar Koller.
Sie hat geweint und ich hab sie dann angeschrieben, mit was Männer zu tun kriegen, wahrscheinlich richtigerweise.
Ich hab gesagt, wenn du jetzt weinst, dann bin ich tot.
Such sofort eine Schnur.
Und sie hat gesagt, was ist denn das für eine Schnur?
Ich muss irgendwas hier abbinden.
Eine Schnur, das Ring so, nicht wahr?
Und ich hab ihr geschrien und da hat sie dann gekommen und ich hab gesagt, jetzt binden wir das hier ab.
Und da hat sie gesagt, das kann nicht, das tut weh.
Aber ich hab gesagt, jetzt hast du eine Entscheidung.
Entweder du tust mir weh und vielleicht rettest du mir das Leben.
Oder du tust mir nicht weh und dann verabschiede ich dich gleich.
Das Video mit der Zilch-Pressekonferenz im Krankenhaus wird zum Kassenschlager.
Die Polizei verhaftet diverse Tatverdächtige, findet den Täter aber nicht.
Trotzdem sagen die Verander, wir haben die Szene im Griff.
Viele sind im Kreuzfeuer.
Zum Beispiel Michael Ausserwinkler, ein Minister im Vielfrontenkampf.
Tabakgesetz, Spitalmissäre, Fleischskandal, Blutkonserven, Gratiskondome, Medikamentenmissbrauch 0,0 Promille und dazu noch das Ozonloch.
Im Juli stinkt der Fleischskandal zum Himmel.
Kontrollen zeigen, dass jede dritte Packung Fleisch im Supermarktregal verdorben ist.
Grauschleimige Schnitzel und abgelaufenes Faschiertes werden geschönt und mit neuem Ablaufdatum neu offeriert.
Ein Tiroler Ex-Filialleiter gesteht im Fernsehen mit verfremdeter Stimme.
Wir stehen immer wieder unter Druck.
Wir bekommen immer große Zuteilungen an Waren und wir müssen die verkaufen.
Wenn wir die Ware nicht verkaufen, wird sie wieder ins Werk gesandt und nachher kriegen wir es neu etikettiert wieder retour.
Die Leute sind empört über die Praktiken des Handels.
Das ist ja die größte Gemeinheit, weil das gibt's ja nicht.
Weil das ist ja dann für die Leute schädlich.
Das ist eine Frechheit, die Firmen kennen Strafe.
Hausfrauen und Hausmänner entdecken die Fleischhauer wieder.
Der Skandal im Skandal, der um der Tier betrug, war nicht einmal illegal.
Der Gesundheitsminister weist Rücktritts-Aufforderungen zurück, er hätte den Braten riechen müssen, heißt es.
Schwer hat es Außerwinkler auch mit seinem Tabakgesetz.
Der Minister will starke Zigaretten und die Werbung verbieten und öffentliche Rauchverbotszonen einführen.
Auwi sagt, ich muss die Passivraucher schützen.
Ich glaube, dass der Nichtraucher sehr aktiv am Passivrauchen stirbt.
Sein Gegner Beppo Mauhardt von den Tabakwerken reagiert gereizt.
Außerwinklers radikaler Entwurf wird schrittweise demontiert.
Doch am Ende zieht der Minister eine positive Bilanz.
Beschlossen ist das Tabakgesetz noch nicht.
Viele sind im Kreuzfeuer.
Zum Beispiel Umweltministerin Maria Rauch-Kallert.
Ihre Verpackungsverordnung schreibt ab 1.
Oktober Mülltrennung im Haushalt vor.
Doch vielfach fehlen die Behälter und auch die Informationen.
Konsumentenschützer Fritz Kopp begiftet sich.
Wir zahlen Milliarden für einen Flop und deshalb... Ziviler Ungehorsam der österreichischen Konsumenten, solange bis es eine vernünftige Regelung gibt.
Die von Koppel geschützten Konsumenten folgen dem Boykottaufruf nicht.
Sie halten die Verpackungsverordnung mehrheitlich für einen Schritt in die richtige Richtung.
Was nichts daran ändert, dass SPÖ-Politiker in den Ländern die Durchführung boykottieren.
Umweltministerin Maria Rauch-Kallert beschwert sich beim Bundeskanzler.
Ein Jahr lang hat keiner dieser Kollegen aus der SPÖ Kritik angebracht, auch keine Verbesserungsvorschläge oder Änderungsvorschläge gebracht und seit Inkrafttreten passiert praktisch eine Verunsicherung der Bevölkerung.
Koalitionsstreit auch um den Zivildienst und um das Budget.
An einer Nullrunde bei Sozialleistungen, an die sich die SPÖ dann nicht mehr erinnern kann, entzündet sich eine Krise.
ÖVP-Klubobmann Heinrich Neißer.
Ich meine, wir sind nicht um jeden Preis in dieser Koalition.
Doch die Koalitionsdisziplin hält, obwohl die Volkspartei in den Umfragen unter 30 Prozent liegt.
Erhard Bussex, Freutscher Versprecher des Jahres.
Die Partei ist nicht zu sanieren.
1993.
Vom Lutschen und vom Grabschen.
Politik zum Anfassen.
Wir haben sehr starke Indikatoren, dass diese Affären viel mehr von der Bevölkerung beachtet wurden und negativ eingeschätzt wurden als irgendeine aggressive Rede oder eine Schreierei im Parlament.
Heinz Kinzel von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft über das Phänomen des angewandten Sexismus als Imagemalus für Politiker.
Die Affären Burgstahler und Hesun sind in aller Munde.
Das allzu Zwischenmenschliche wird zum Thema.
Die einen sagen, die Österreicher müssen Sorgen haben, wenn der Bundeskanzler Grabsch-Gipfel veranstaltet.
Die anderen sagen, täglich erleiden Frauen männliche Übergriffe.
Reden wir also drüber.
Zum Beispiel über die Zustände im parlamentarischen Innenausschuss.
Ein Sittenbild der Alpenmachos.
Resi, ich hol dir bitte den Traktor an, intoniert man, wenn Theresias Deuschitz spricht.
Oder man gibt der Grünen Ratschläge wie diesen, wenn das Mikro keinen Saft hat.
Das Mikrofon in den Mund nehmen und fest daran lutschen.
Paul Burgstaller war's, sagt Theresias Deuschitz.
Der Mann aus Leoben bestreitet das, aber ÖVP-Kollegin Helga Rabel-Stadler glaubt ihm nicht.
Dieses Verhalten ist indiskutabel und unentschuldbar.
Für mich ist es auch ein Fall von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
Ich glaube, Burgstaller hat sich mit dieser Äußerung politisch selbst in die Luft gesprengt und das Beste wäre, wenn man ihn nicht zwingen müsste, sondern wenn er selbst daraus die Konsequenzen zieht und aus dem Parlament geht.
Aus dem Parlament geht er nicht, aber aus der ÖVP.
Die Vorwürfe insbesondere
Dehengar Ravishtarla.
die stellvertretende Parteiobfrau ist, machen ein Verbleiben von mir in dieser Partei unmöglich.
Im Club 2 des Fernsehens dann eine Harmonie-Attacke von Marilis Fleming.
Entschuldige, es ist mir egal, ob du es gesagt hast oder nicht.
Und auch Frau Stolschitz baut Herrn Burgstahler eine Brücke.
Ich bin der letzte Mensch, der eine Entschuldigung nicht annimmt.
Selbstverständlich nehme ich jede Entschuldigung an.
Ein mehr Culpa wird es nicht, aber Burgstahler wird weich.
Wehen Sie sich.
Doch vollkommen, dass sie am 2.
Juli im Ausschuss passiert sind, beleidigt fühlen, so stehe ich nicht an, mich für diese Beleidigungen zu entschuldigen.
Im Sog der Sexismusdebatte meldet sich ein zweites Opfer, Waltraud Schütz, Abgeordnete der SPÖ.
Sozialminister Hesun hat mir vor sechs Jahren von hinten ins Dekolleté gegriffen, sagt sie.
Der Kollege Hesun hat mich in einer Art und Weise
berührt, die ich als sehr unangenehm gefunden habe.
Ich wurde an diesem Tag mehrfach belästigt, aber in dieser Art und Weise war
Der Vorwurf ruft Frauenministerin Johanna Donal auf den Plan.
Klagen oder abtreten, richtet sie dem Sozialminister aus.
Minister Heson hat eindeutig erklärt, dass er seine Anwälte beauftragt hat zu klagen.
Und das ist der richtige Weg.
Das muss geschehen.
Das muss unbedingt geschehen.
Und das wird geschehen.
Mitnichten.
Heson klagt nicht, obwohl er bitterböse ist.
Es stimmt nicht, dass ich Schirmbusen begrapscht habe.
Die ganze Besuddelungsaktion, die da ist,
Zum Abschluss vielleicht ein politischer Herrenwitz gefällig?
Ja, Keider über Johanna Dommal.
Wenn sich die Frau Donald dann noch einmischt, dann ist das eher nur deshalb, weil sie beleidigt ist offenbar, dass bei ihr nicht gekrapscht wurde.
1993.
Keiner stirbt für Sarajevo.
Das Drama am Balkan.
Ich glaube, bis Ende Juni mit dem Krieg in Bosnien ist es fertig.
Endlich.
Rektor Mulic von der Universität Sarajevo irrt sich.
Der Krieg um sein Land und seine Stadt ist nicht im Juni vorbei.
Das Schlachten am Balkan geht ins zweite Jahr.
Zwei Millionen Flüchtlinge und 200.000 Tote klagen an.
Aber die Serben haben immer noch nicht genug.
Mit 96 Prozent lehnen sie in einer Volksabstimmung den Teilungsplan von Vance und Owen ab.
Sie wollen mehr und sie holen es sich.
Diplomatisch geschäftig, aber moralisch desinteressiert hofft der Westen, dass sich das Töten eines Tages erschöpfe.
Sterben für Sarajevo ist weder in Europa noch in Amerika ein Thema.
So schaut man weg, schickt die UNO und tut so, als ob sich die Serben von Drohungen beeindrucken lassen.
Bill Clintons Außenminister Warren Christopher sagt,
Ein ferner Konflikt, der uns aber sehr betrifft, sagt Christopher.
Und wenn es sein muss, werden wir auch militärisch aktiv.
Und NATO-Generalsekretär Manfred Wörner meldet, NATO bereit zum Eingreifen.
NATO is ready to act.
Leere Worte, für die Serbenführer Radovan Karadzic nur Hohn hat.
Was die Vietnamesen konnten, den Amerikanern trotzen, das können auch wir.
Zwölf Millionen Serben trotzen der ganzen Welt.
Auch Christus war allein und auch Christus hatte Recht.
So tönt Radovan Karadzic aus Pale seinem Hauptquartier.
Und seine Soldaten und Söldner marschieren.
Anfang April nehmen sie Srebrenica in die Zange.
zu essen.
Die Menschen essen bereits die Rinden von den Bäumen.
Täglich verhungern Kinder.
Es gibt keine Hygiene.
Auf der Straße wird geschlafen und immer wieder schlagen Granaten ein und töten die Menschen.
Um die Lebensmittelpakete von den Amerikanern abgeworfen kämpfen die Hungernden.
Sie bringen sich dabei um.
Der Bürgermeister von Gorazde sendet über Funk einen Hilferuf.
Hier ist die Hölle.
Hunderte Granaten schlagen ein.
Wir haben hunderte Tote.
Wir kämpfen bis zum Letzten.
Wir brauchen Hilfe.
Die Menschen sind in die Steinzeit zurückgefallen, sagt Moslem Außenminister Haris Silajic.
Man kann sie nicht stoppen.
Jeder hat eine vergewaltigte Schwester, einen getöteten Bruder, ein hingeschlachtetes Kind.
Die Welt will, dass wir diesen Völkermord legalisieren, aber das können wir nicht.
Herr Clinton, bombardieren Sie die Aggressoren, schreibt Präsident Alja Izetvegovic nach Washington.
Aber niemand reagiert.
Präsident Clinton sagt, Briten und Franzosen ist das Waffenembargo gegen Bosnien wichtiger als die Rettung des Landes.
So funktioniert nur die humanitäre Hilfe einigermaßen.
Im März wird mit dem Abwurf von Hilfsgütern begonnen.
Ende Mai zieht ORF-Generalsekretär Bergmann die Einjahresbilanz von Nachbarn in Not.
Persönliche Bilanz ist ein Stolz auf die Österreicherinnen und Österreicher und jene aus dem Ausland, die hier mitgeholfen haben, 2000 LKW zu finanzieren und 600 Millionen Schillingen Spenden aufgebracht haben.
Ein Dank an all die, die hier mitgemacht haben, aber auch eine große Trauer darüber, dass diese Hilfe immer noch notwendig
Am Jahresende sind es 2.450 Lastwagen und 730 Millionen aus der Aktion von ORF, Caritas und Rotem Kreuz.
Im Juni scheitert der Vance-Owen-Plan endgültig.
Dann kommt der Owen-Stoltenberg-Plan einer Dreiteilung Bosniens mit klaren Vorteilen für die Serben.
Die Moslems lehnen ab.
Der Krieg geht weiter.
In Mostar stürzt die berühmte Brücke in den Eretva.
Die Amerikaner verlieren das Interesse an Bosnien.
Warren Christopher sagt, wir sind nicht der Weltpolizist.
1993.
Deutschland.
Der Riese in der Krise.
Uns geht's nicht schlecht.
Wir haben eine Häuser, wir haben ein Auto.
Wahnsinn.
bisschen modern eingerichtet.
Was will man mehr?
Man sollte glauben, die zufriedene Ossi-Frau ist eine Ausnahme.
Aber nach Umfragen sagen zwei Drittel im Neuen Osten Deutschlands, es war ein gutes Jahr.
Im Alten Westen ziehen sogar 70 Prozent eine positive Bilanz.
Aber die Wirtschaftsdaten sprechen eine andere Sprache.
Und vor allem die Betroffenen der Krise.
Ein streikender Stahlarbeiter im Ruhrgebiet.
Uns Arbeitern wollen sie
den Lohn kürzen, aber unsere Herren Politiker, die werden eigentlich immer fetter.
Von Krupp bis zur Lufthansa, von Daimler bis VW regieren die roten Zahlen.
Und der Rotstift wird gespitzt.
Hunderttausende Industriearbeitsplätze haben keine Zukunft mehr.
Die Arbeitslosigkeit nähert sich der Vier-Millionen-Schwelle.
Kanzler Helmut Kohl ist ratlos.
Immer noch fehlen in ganz Deutschland rund fünf Millionen wettbewerbsfähige Arbeitsplätze.
Ein Patentrezept gibt es nicht, auch nicht zum Thema Abbau der Arbeitslosigkeit.
Die Krise ist dreifach strukturell, konjunkturell und einheitsbedingt.
200 Milliarden Mark wandern auch 93 in den Osten, trotz Rezession und Riesenstaatsschuld.
An der Schwelle des Superwahljahres 1994 kritisiert Oppositionsführer Rudolf Scharping das Versagen der Koalition.
Scharping brandmarkt, dass die Konzentration der Politik auf die wirtschaftlichen und sozialen Hauptfragen des Landes immer noch nicht stattgefunden hat.
Der SPD-Chef ist einer der vielen, die vortreten, weil viele zurücktreten.
Der sozialdemokratische Kanzlerkandidat Björn Engholm wird spätes Opfer der Barschl-Affäre.
Verkehrsminister Günther Krause stolpert über die Putzfrauen-Affäre.
Wirtschaftsminister Jürgen Möllemann stürzt über die Briefbogen-Affäre.
Innenminister Rudolf Seiters nimmt den Hut nach dem Pannen beim Einsatz gegen RAF-Mann Wolfgang Grams in Bad Kleinen.
Bayerns Ministerpräsident Max Streibl übersteht die Amigo-Affäre nicht.
Und Gewerkschaftspost Franz Steinkühler tritt als Börsenspekulant ab.
Skandal auch in der Wirtschaft.
Der baskische 40-Millionen-Schilling-Manager José Ignacio López soll bei seinem Wechsel von Opel zu Volkswagen Geheimpläne der General Motors-Tochter mitgenommen haben.
VW-Boss Ferdinand Piech nennt den Vorwurf grotesk.
von jemandem, mit dem es bergab geht.
Piech führt bei VW die Viertagewoche M. Kanzler Kohl warnt vor Deutschland als kollektivem Freizeitpark.
Aber nicht nur die Wirtschaft bewegt die Deutschen.
Trotz der Verschärfung des Asylrechtes geht der Neonaziterror weiter.
Am 29.
Mai sterben fünf Türkinnen bei einem Brandanschlag in Solingen.
Viele Fremdarbeiter beklagen sich über ein ausländerfeindliches Klima.
Ein Türke aus Solingen.
Ich bin innerlich ein Ausländer, solange die Deutschen mich auch nicht als Mensch akzeptieren.
Bundespräsident Richard von Weizsäcker sagt... Die Morde von Mölln und Solingen, sie sind nicht unzusammenhängende vereinzelte Untaten, sondern sie entstammen einem rechtsextremistisch erzeugten Klima. 1993.
Italien, das Jahr des Wandels.
Im Land der Pizza ist Pizzo das Wort des Jahres.
Auf Deutsch das Schmiergeld.
150 Milliarden Schilling, so schätzt man, flossen im Laufe der Jahre für fette Aufträge von den Konten der Industrie in die Kassen der Parteien.
Ex-Sozialisten-Chef Bettino Craxi gilt mit 1,5 Milliarden Schilling als die Nummer eins des Tangentopoli, des Bestechungsskandals.
Die Folge von all dem?
Kein Stein blieb auf dem anderen zwischen Trient und Tarent.
Die alten Parteien aufgelöst, dutzende Spitzenpolitiker in Haft und Giulio Nazionale, der siebenfache Ex-Ministerpräsident Andreotti, im Verdacht der Mafia-Connection.
Auch das organisierte Verbrechen steht mit dem Rücken zur Wand.
Tortorina wird verhaftet, der Boss der Bosse und der Papst selbst macht sich zum Wortführer gegen die Mafia.
Bekehrt euch, ruft Johannes Paul II.
in den Hochburgen der Mafia.
Ich warne die Verantwortlichen.
Hört auf zu töten.
Doch die geheimen Mächte fordern den Staat heraus.
Ende Mai, fünf Tote in Florenz.
Florenzis geschockt und mit seiner Kunst- und Kulturmetropole ganz Italien.
Nicht nur das ebenso sinnlose wie ungeheuerliche Attentatsziel der Offizien, dem Zentrum der Kulturschätze Italiens, mit dem zusätzlich ein Blutbad angerichtet wurde, sondern mehr noch die völlig unklaren Hintergründe und Hintermänner beunruhigen.
Alle Politiker sprechen von Destabilisierungs- und purem Terrorklima.
dass das Ziel der mörderischen Bombenleger war.
Doch der Wandel ist unumkehrbar.
In einem Referendum votieren 83 Prozent für ein neues Wahlrecht und damit für politische Reformen.
Bei regionalen Wahlgängen vollzieht sich ein radikaler Wandel der politischen Landschaft.
Die Christdemokraten werden auch unter neuem Namen zur Splitterpartei.
Die Ex-Kommunisten und die Neofaschisten werden immer stärker und Rom fröstelt im kalten Nordwind.
Die Lega Nord propagiert Autonomie für Norditalien und hat Erfolg.
Populistisch und aggressiv wettert Lega-Chef Umberto Bossi, das Geld, das wir für den Süden geben, ist ohnehin in den Taschen der Christdemokraten, Kommunisten und Sozialisten verschwunden.
Italien wählt vermutlich im kommenden März.
1993.
Was sonst noch passierte zwischen Paudorf und Neverland?
Kontroversen zwischen kritischen Christen und dem konservativen Kurt Krenn kennzeichnen die katholische Kirche in diesem Jahr.
Gegen den provokanten Oberhirten aus St.
Pölten demonstrieren Zehntausende.
Lange weigert er sich, die neue Kirche des aufmüpfigen Paudorfer Pfarrers Udo Fischer zu weihen.
Als Krenn dann doch kommt, bleibt zwar der Eklat aus, aber auch die Versöhnung.
Pater Udo schreibt ein Buch mit dem Titel Es reicht, Herr Bischof.
Krenn denkt aber nicht daran, zurückzutreten.
Nein, ich werde nicht zurücktreten.
Ich erwäge das gar nicht, denn ich habe ein Amt bekommen,
von der Kirche durch den Papst und dieses Amt hat man auszuführen, bis Gott uns abberuft oder jemand anderer.
In der Basilika von Maria Zell heiratet Kaiserenkel Karl Habsburg-Lothringen die industriellen Tochter Francesca Thyssen-Bornemisser.
Die Altpolitiker Sinowatz, Graz und Blecher werden vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs und der Neutralitätsgefährdung in der Causa Nuricum freigesprochen.
Der Filmer Helmut Frodler hält lebenslang für den Mord an Fritz Köbern.
Der Mittelsteig-Freigänger Carl Otto Haas bringt den 13-jährigen Sohn seiner Lebensgefährtin um.
In Tirol verletzt eine Nonne schwer, ehe er durch eine Polizeikugel stirbt.
Und ein 13-jähriger Kalifornier beschuldigt den erfolgreichsten Popstar der Gegenwart, Michael Jackson, in sexuellem Missbrauch zu haben.
Jackson bricht seine Welttournee ab und verschanzt sich in seiner Neverland Ranch, dem verlorenen Kinderparadies.
Dort sagt er, behandelt mich nicht wie einen Verbrecher, wartet auf die Wahrheit, ich bin unschuldig.
Das war der Jahresrückblick des aktuellen Dienstes.
Gestaltung Louis Glück.
Mitarbeit Ilse Oberhofer, Ilse Capella und Günter Kittka.
Großfahndung der Polizei nach einem Anschlag Schwarzer auf ein Lokal. Die Attentäter warfen auch eine Handgranate in die Menge. Ein rassistischer Hintergrund der Tat wird vermutet. Immer öfters begehen schwarze Attentäter aus Hass auf Weiße oder aus Raub- und Mordlust Anschläge auf weiße Bürger Südafrikas.
Mitwirkende:
Räther, Frank [Gestaltung]
Datum:
1993.12.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Rassismus
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Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
;
Terror
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Es gibt zwar keine Anzeichen auf rechtsextreme Brandlegung, aber die Juden der Stadt sind dennoch beunruhigt. Erst gestern hatte Wahlsieger Schirinowski verlangt, alle Juden sollten auf eine entlegene Insel verbannt werden. Besonders pikant ist die Aussage Schirinowskis dadurch, dass dessen Vater selbst polnischer Jude ist.
Mitwirkende:
Schüller, Christian [Gestaltung]
Datum:
1993.12.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Rassismus
;
Straftaten
;
Justiz und Rechtswesen
;
Terror
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Noch immer Konflikte zwischen Tschechen und Slowaken, die zusehends unterschiedliche Wege gehen. Vor allem die Slowakei leidet wirtschaftlich stark und ist politisch instabil: das Land ist von Nepotismus und einer starken Gängelung der Medien durch Premier Meciar geprägt. Während Tschechien seine kommunistische Vergangenheit aufzuarbeiten beginnt, sind die meisten Politiker der Slowakei Ex-Kommunisten.
Mitwirkende:
Schwarz, Alfred [Gestaltung]
Datum:
1993.12.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Verfassung
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Parlament
;
Jubiläum
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten