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Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.12.12
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KI-generiertes Transkript
Österreich 1, 12 Uhr, Mittagsschornal,
Grüß Gott und herzlich willkommen zum ORF-Mittagsjournal am Dienstag, Redakteur im Studio Volker Obermeier.
Zunächst ein kurzes Inhaltsverzeichnis.
Eines der Hauptthemen auch heute, das sind die Grazer Briefbomben.
Nun sind auch die beiden unversehrt gebliebenen Sprengsätze explodiert und zwar auf dem Weg von Graz nach Wien.
Zur jüngsten Briefbomben-Serie planen wir in dieser Sendung auch ein Interview mit Innenminister Kasper Einem.
Außerdem informieren wir Sie über den indiziellen Prozess zur ersten Briefbombenserie.
Dann noch im Mittagsschanal schweres Zugsunglück in Garmisch-Partenkirchen.
Innenpolitisches Jahrgeid erstellt sich der internationalen Presse und dann noch eine Pressekonferenz der Grünen.
Ausland weiterhin wird in Frankreich massiv gestreikt, die Regierung hofft trotzdem auf ein baldiges Ende.
Das UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal für Ruanda erhebt erste Anklagen und die bosnischen Serben stimmen über einen Verbleib bei Sarajevo ab.
Die Wissenschaftsredaktion informiert über eine Revolution in der Krankenhausinformatik.
Es geht um das digitale Röntgen.
Und Kultur, ein Bericht von der Ausstellung Glaube, Liebe, Hoffnung, Tod in der Wiener Kunsthalle.
Vor allem aber die wichtigsten Nachrichten, Redaktion heute Elisabeth Manners.
Es liest Nikolaus Riemerschmidt.
Österreich.
In der neuen Briefbombenserie gibt es wieder eine spektakuläre Entwicklung.
Die beiden gestern in Graz gefundenen Briefbomben sind in der Nacht auf heute beim Transport nach Wien explodiert.
Der Auslöser ist noch nicht bekannt.
Man vermutet, dass Temperaturschwankungen die Explosion verursacht haben.
Die Polizei versichert, dass keine Spuren vernichtet wurden.
Der Chefinspektor Robert Sturm von der Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus erklärte, dass trotz der Explosion alle Tatmittel erhalten geblieben seien.
Es sei relativ einfach, die Teile wieder zusammenzusetzen.
Verletzt wurde niemand, die beiden Bomben waren zum Zeitpunkt der Explosion noch in Sprengstoffschutzbehältern.
Schon gestern wurden Briefbomben gefunden, zwei explodierten vorzeitig, bevor sie die Adressaten erreichten.
Es waren dies das UNO-Flüchtlingshochkommissariat in Wien, eine indische Familie, sowie Angela Rezetaric, die Mutter des Ostbahnkurty, von Lukas Rezetaric, des Kabarettisten und des ORF-Redakteurs Peter Rezetaric.
Im Wiener Straflandesgericht wird der Prozess zur ersten Briefbomben-Serie vom Dezember 1993 fortgesetzt.
Der Angeklagte Peter Binder wird beschuldigt, die zehn Sprengsätze versandt zu haben und an deren Herstellung beteiligt gewesen zu sein.
Frankreich.
Ministerpräsident Juppé lenkt die Machtkampf zwischen Regierung und Gewerkschaften offensichtlich ein.
Juppé will nach jüngsten Angaben zumindest den umstrittenen Sanierungsplan für die Eisenbahn einfrieren.
Für nächste Woche plant er ein Sozialgipfel-Treffen.
Teile der Gewerkschaft haben bereits aufgerufen, den Ausstand zu beenden.
Ungeachtet dessen werden heute zu Massenkundgebungen hunderttausende Menschen erwartet.
Bosnien-Herzegowina.
In den serbisch bewohnten Stadtteilen Sarajevos wird heute ein Referendum über den Friedensvertrag von Dayton abgehalten.
Allgemein rechnet man mit einem klaren Nein zu dem Abkommen.
Nach der Vereinbarung sollte ganz Sarajevo der muslimisch-kroatischen Föderation zugeschlagen werden.
Zahlreiche Bewohner der serbischen Vororte sind aus Furcht vor Vergeltungsakten bereits nach Serbien geflohen.
Am Abend wurde beobachtet, wie die Serben Fabrikgeräte aus Sarajevo verarbeiten.
Die USA, die Vermittler des Vertrages von Dayton, lehnen Änderungen des am Donnerstag in Paris unterzeichneten Abkommens ab.
Nahe Osten.
Etwa zwei Tage früher als geplant hat die israelische Armee die Stadt Nablus im Westjordanland geräumt.
Tausende Palästinenser hielten Freudenkundgebungen ab.
Zugleich wurde die Hoffnung geäußert, dass nun auch die übrigen palästinensischen Ortschaften des Westjordanlandes nicht mehr unter israelischer Kontrolle sind.
Deutschland.
Auf dem Nord-Ostsee-Kanal hat sich in der Nacht auf heute ein schweres Schiffsunglück geeignet.
Ein Containerschiff ist mit einem Stückgutfrachter zusammengestoßen.
Es droht zu sinken.
Rettungsmannschaften ist es bisher nicht gelungen, den Frachter zu sichern.
Zurzeit wird versucht, die zahlreichen Container zu bergen, die bei dem Unglück ganz oder teilweise in den Kanal abgerutscht sind.
Das andere Schiff wurde heute früh abgeschleppt.
Verletzt wurde niemand, die Besatzung wurde geborgen.
Über den Inhalt der Container liegen keine Angaben vor.
Im Bahnhof von Garmisch-Padenkirchen hat sich ein schweres Zugsunglück ereignet.
Ein Personenzug stieß frontal gegen einen sogenannten Nostalgiezug.
Mindestens ein Passagier wurde lebensgefährlich verletzt.
25 Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen.
Die Unglücksursache ist noch unklar.
Jetzt noch eine aktuelle Meldung, die uns soeben erreicht hat.
Das französische Präsidialamt hat bestätigt, dass die Freilassung der Piloten unmittelbar bevorsteht.
Die bosnischen Serben hatten die beiden Mirage-Piloten im August über Bosnien abgeschossen.
Wir erwarten noch für das Mittagsjournal einen Bericht dazu.
Jetzt zum Wetter.
Verlässlich hat das Skandinavientief Österreich erreicht und das wird uns noch erhalten bleiben.
Daher nehmen sich unsere sonst so vorsichtigen Meteorologen diesmal kein Blatt vor den Mund und prophezeien zumindest für den Osten Österreichs wieder einmal ein Schneechaos.
Alles weitere jetzt von Herbert Carters, der Schneemann vom Dienst.
Ja, unsere Vorhersage unter Lachen sprechen tatsächlich eine deutliche Sprache.
Und wenn das Wetter hält, was die Rechenmodelle versprechen, dann könnte es morgen zumindest in Teilen Österreichs wirklich ein Schneechaos geben.
Warum?
Nun, aus Nordosten ist in der Höhe sehr kalte Luft zu den Alpen gestoßen.
Und diese Kaltluft lässt über dem Golf von Genur einen Tiefdruckwirbel entstehen.
An der Vorderseite dieses Tiefs wird etwa ab der zweiten Nachthälfte sehr feuchte und wieder mildere Luft aufgleiten und dieser Prozess wird für diesen intensiven Schneefall sorgen.
Und so sieht es derzeit aus in den Landeshauptstädten.
Wien leichter Schneefall 0°, Eisenstadt Schneefall plus 2°, St.
Pölten Schneefall minus 1°, Linz leichter Schneefall 0°, Salzburg Schneefall minus 1°, Innsbruck stark gewölbt plus 2°, Bregenz bedeckt plus 1°, Graz Schneefall 0° und Klagenfurt leichter Schneefall 0°.
Gerade noch in Teilen Tirols und Oberkärntens gibt es jetzt ein bisschen Sonne.
Meist ist es aber dicht bewölkt und immer wieder schneit es, bei Temperaturen zwischen minus 2 und plus 2 Grad.
Sehr frostig ist es auf den Bergen, in 1500 Meter etwa hat es um minus 9 Grad.
In der kommenden Nacht wird der Schneefall wie gesagt intensiver und morgen wird es wahrscheinlich in ganz Österreich schneien.
Am wenigsten in Vorarlberg und Nordtirol, sehr intensiv hingegen in Kärnten, in der Steiermark, in Niederösterreich, in Wien und im Burgenland.
Da der Ostwind stärker wird, kann es auch Schneeverwehungen geben.
Die Temperaturen bleiben morgen zwischen minus 3 und plus 1 Grad.
Weniger frostig wird es auf den Bergen in 1500 Meter Höhe morgen um etwa minus 6 Grad.
Und der Schneefall, der wird auch übermorgen am Donnerstag anhalten, wobei die Intensität allmählich nachlassen wird.
Bei Temperaturen knapp unter oder am Gefrierpunkt bleibt es dennoch tiefwinterlich.
Insgesamt scheint sich also, zumindest auf den Bergen, eine doch solide Grundlage für den weihnachtlichen Wintersport bilden zu können.
Herbert Carthaus war das mit der Wetterprognose für die nächsten Tage.
Erstes Thema im Mittagschanal, die jüngste Briefbombenserie, es ist die bereits fünfte.
Wie schon im Vorjahr sind im Wahlkampffinish Sprengsätze explodiert.
Diesmal gibt es keine Opfer, noch nicht, denn niemand außer dem Täter selbst weiß, ob noch Briefbomben unterwegs sind oder nicht.
Dass diesmal so gut wie nichts passiert ist, das ist offenbar auf eine technische Panne zurückzuführen.
Zu viel Kälte und Feuchtigkeit könnten dem Zündmechanismus geschadet haben.
Zwei der vier Briefbomben explodierten noch im Briefkasten des Postamtes Graz-Gösting.
Von den anderen beiden erhoffen sich die Ermittler weitere Aufschlüsse über die Bauart, auch wenn die beiden Sprengsätze während des Transports von Graz nach Wien explodiert sind.
Fritz Besate im Folgenden mit dem jüngsten Stand der Ermittlungen.
Instabile Temperaturverhältnisse macht Robert Sturm, Chefinspektor der Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus, für die Selbstzerstörung der beiden ursprünglich unversehrt gebliebenen Grazer Briefbomben verantwortlich, fügt aber gleichzeitig hinzu, dass es sich bloß um eine Mutmaßung der Techniker handelt.
Die beiden an Angela Resetaritz und an ein indisches Ehepaar in Wien adressierten Bombenbriefe waren offensichtlich auf der Fahrt von Graz nach Wien explodiert, obwohl sie in einem Sprengstoffschutzbehälter aufbewahrt waren.
Es fragt sich allerdings, warum die beiden Briefe nicht schon bei der Explosion der anderen im Postkasten in Graz in die Luft gingen, wobei Druckwelle und Explosionstemperatur sicher höher waren als in dem Transportbehälter.
Auf jeden Fall sollte die Selbstexplosion der beiden Briefbomben die Arbeit der ermittelnden Behörden nicht sonderlich erschweren, hat man doch noch alle Reste besammeln.
Zur Zeit überlegt man in hektischen Sitzungen, wo man mit der Untersuchung anfangen soll, will man doch Pannen tunlichst vermeiden.
Sollen die Spuren sicherer als erste an die Reste ran, sollen die Chemiker beginnen und vieles andere mehr.
Aufgrund dieser Situation lässt sich derzeit auch noch keine Antwort auf zwei andere Fragen bekommen.
Wer war der Adressat der vierten Briefbombe und welchen Sprengstoff, Nitroglycerin oder TNT, hat das Bombenhirn diesmal verwendet?
Ganz zu schweigen von dem offensichtlich weiter verfeinerten Zündmechanismus.
Fritz Besauter hat informiert.
Eine der Briefbomben, die nicht gestern, sondern heute explodiert ist, war an Angela Resetaritz adressiert.
Im Journal um 5 gestern sagte sie in einer ersten Reaktion, sie habe geglaubt, ihr springe das Herz heraus, als sie von der Bombe gegen sie erfahren hatte.
Sie könne das Gefühl nicht beschreiben, teilte die Mutter des Kabarettisten Lukas, des ORF-Redakteurs Peter und des Sängers Willi alias Ostbankurti mit.
Mit dem Letztgenannten, mit Willi Rezetaric, hat Hans-Christian Unger gesprochen und ihn nach seiner ersten Reaktion gefragt, als er gestern von der Briefbombe gegen seine Mutter erfahren hatte.
Ja, die erste Reaktion war, Gott sei Dank, vorbei und nicht detoniert.
Also eine Erleichterung, weil irgendwie ist es nicht ganz unerwartet.
Unser Name war schon am Bekennerschreiben erwähnt.
Man hat also damit rechnen können, also ich hab damit gerechnet, dass ich möglicherweise Ziel einer solchen Bombe werde.
Zweite Reaktion, das mich natürlich besonders empört habe, dass sie versuchen, da unsere Mutter in die Luft zu sprengen.
Ich mein, sie steht zu ihrem Bekenntnis, dass sie sozusagen etwas für die sozial Benachteiligten tun will, dass sie für Minderheiten steht und sowas alles.
und hat auch schon mehrfach bekräftigt, dass sie das trotz dieser Briefbombe weiter so halten wird.
Trotzdem finde ich es besonders feig, dass man sich an unsere Mutter da richtet.
Nach jeder Bomben-Serie gibt es dann Demonstrationen, etwa von SOS-Mitmenschen und anderen Organisationen gegen den Terror von rechts.
Was bringt das letztlich noch angesichts immer neuer Attentate?
Wir können bei der Tätersuche nicht helfen.
Wir können die Täter nicht ermitteln.
Da muss man auf die Behörde hoffen.
Aber wir können schon schauen, dass sozusagen in Österreich...
ein zivilisierterer Umgangston und auch zivilisiertere Umgangsformen mit den sozial Schwachen, mit den Minderheiten gepflogen wird.
Wiens Altbürgermeister Helmut Zilk, der ja selbst ein Bombenopfer war, hat gestern kritisiert, dass bei der letzten Nationalratssitzung kein Wort über den Bombenterror fiel, dass darüber nicht diskutiert wurde.
Andere sind aber wieder der Meinung, dass es positiv ist derzeit, dass man dieses Thema aus dem Wahlkampf heraushält.
Na ja, gut wäre es halt, wenn man die Täter fasst.
Das wäre optimal.
Dann wäre das Problem vom Tisch.
Auf der anderen Seite hat es auch was Positives, wenn man den Tätern nicht die Genugtuung verschafft, dass man, sagen wir mal, tage- und wochenlang ihre Taten hier bespricht, weil ich denke, dass sie sitzen und lesen, alle Zeitungen hören, Radios sehen, fähren und sozusagen.
versuchen die Rezensionen für ihre Untat da einzuholen.
Wenn man denen weniger Genugtuung auf dieser Ebene verschafft, habe ich da auch nichts dagegen.
Das heißt letztlich positiv, man gibt den Tätern sozusagen nicht den Triumph, die Republik destabilisieren zu können.
Ich hoffe nicht, dass sie die Republik destabilisieren können.
Mich können sie sicher nicht destabilisieren.
sagt Willi Resetaritz alias Ostbankurte im Gespräch mit Hans-Christian Unger.
Im Zusammenhang mit der fünften und nun jüngsten Briefbanken-Serie warten wir noch auf ein Interview mit Innenminister Kaspar Einem.
Sobald wir dieses Interview haben, werden wir es auch hoffentlich auf Sendung bringen.
Von der jüngsten Briefbombenserie zur ersten Briefbombenserie.
Mit einer ergänzenden Einvernahme des Angeklagten Peter Binder ist im Wiener Straflandesgericht der Indizienprozess zu dieser ersten Briefbombenserie vom Dezember 1993 fortgesetzt worden.
Binder soll laut Anklage die zehn Sprengsätze versendet haben und an ihrer Herstellung zumindest beteiligt gewesen sein.
Der 28-jährige Ju-Student Franz Radl Junior soll ihn dazu angestiftet haben.
Zehnfachen Mordversuch als Mittel der Wiederbetätigung sieht die Staatsanwaltschaft in den Attentaten.
Binder und Radl bekennen sich nicht schuldig.
Aus dem Wiener Straflandesgericht Karl Jakowski.
Der Prozessfahrplan ist am heutigen 25.
Verhandlungstag wieder geändert worden.
Nicht wie geplant die ergänzende Einfahrnahme des angeklagten Binder durch den Staatsanwalt erfolgte, sondern den Geschworenen wird seit Stunden der 28-seitige Bekennerbrief der BPA, der Bayouvarischen Befreiungsarmee, vom Juni dieses Jahres vorgelesen.
In diesem Schreiben behauptet die BPA, dass alle Briefbomben von ihnen stammen.
Radl und Binder wurden zu Tätern gemacht, damit der Innenminister einen Erfolg hat.
Die Salzburger Eidgenossenschaft behauptet auch, dass Radl und Binder von der ersten Briefpompenserie für diese Jahr angeklagt sind.
Nichts wussten.
Die Stahemberger Kampftrupps brauchen weder Radl noch Binder, auch nicht als Helfer.
Briefpompen werden von den BPA-Mitgliedern selbst in die Briefkästen geworfen.
In diesem Brief wird die Polizei verhöhnt und es werden viele Fahndungsfehler aufgelistet.
Die Polizeitheorie, dass die beiden Angeklagten Mitglieder der Wiener Stahlenbergzelle seien, wird im Brief bestritten.
Radl und Binder sind nicht Mitglieder der BBA.
Weiter heißt es in dem Bekennerbrief, dass alle Kameraden der Bayerischen Befreiungsarmee einen Eid abgelegt haben und niemand wird trotz der hohen Ergreiferprämie einen Verrat begehen, denn Deutsche haben einen deutschen Charakter.
Ziel der BPA, der Bayovarischen Befreiungsarmee, ist es, Österreich von der Dschuschen-Diktatur zu befreien, heißt es im Bekennerbrief.
Soviel zum Briefbombenprozess in Wien.
Innenpolitik jetzt.
Am kommenden Sonntag um 17 Uhr schließen in Österreich die Wahllokale, dann ist die Nationalratswahl 95 geschlagen.
Wer als Gewinner und wer als Geschlagener aus dem Votum hervorgehen wird, das erfahren Sie bei uns in einer ersten Hochrechnung kurz nach 17 Uhr.
In den letzten fünf Tagen vor der Wahl mobilisieren die Parteien noch einmal ihre Kräfte.
Via Veranstaltungen und auch Pressekonferenzen wird Werbung für die eigene Sache gemacht.
Besonders groß war das Interesse gerade der ausländischen Medien an der FPÖ.
Und der Obmann der Freiheitlichen, Jörg Haider, hat sich heute Vormittag den Fragen der internationalen Journalisten gestellt, aus dem Presseclub Concordia Franzinbürger.
An die 120 Journalisten aus ganz Europa, Fernsehkameras von 10 Stationen und einige Radiostationen dazu, verfolgen Jörg Haiders Auftritt vor der Auslandspresse heute.
Aufhorchen lässt er freiheitlichen Chef gleich in seinem Einleitungsreferat, als er sich wieder für eine restriktivere Ausländerpolitik ausspricht.
Dazu gehört auch sicherlich die Notwendigkeit, einen Teil der hier in Österreich lebenden Bosnier zum Wiederaufbau ihrer Heimat, sobald die friedlichen Verhältnisse garantiert erscheinen, in ihre Heimat zu bringen, damit sie dort selbst einen Beitrag zum Aufbau ihres Heimatlandes leisten und nicht nur darauf vertrauen, dass junge Männer aus den europäischen Staaten im Wege der NATO-Einsätze diese Hilfsmaßnahmen durchführen.
Sehen Sie sich bewusst, welches Image Sie im Ausland haben, ist dann gleich eine der ersten Fragen einer spanischen Journalistin.
Dieses Image wird von meinen Gegnern aufgebaut, antwortet Haider.
Ich darf auch Sie einladen, uns einmal die Freundlichkeit zu erweisen, das zu berichten über Österreich, was tatsächlich stattfindet und nicht Horrorszenarien zu inszenieren, die in Wirklichkeit nicht vorhanden sind.
Sind Sie mit Jean-Marie Le Pen, das ist der rechtsgerichtete französische Nationalistenführer, also sind Sie mit ihm vergleichbar, will dann ein französischer Journalist wissen.
Nein, sagt Haider, unser Programm ist nicht rassistisch.
Wir sind eine Art österreichische Sonderanfertigung und sind daher mit niemandem vergleichbar.
Es kann sich höchstens mit uns jemand vergleichen, aber wir sind niemandem zuzuordnen.
Dr. Haider, sehen Sie die Lage in Frankreich mit den Strikes und so weiter als etwas, das auch hier bei Ihnen passieren könnte, wenn man die Maastricht-Kriterien einführen muss?
Ich glaube, dass Österreich nicht Frankreich werden darf.
Österreich darf nicht Frankreich werden, denn Frankreich hat nach 15 Jahren einer gescheiterten sozialistischen Politik und dem nunmehrigen Zwang, die Maastricht-Kriterien zu verwirklichen, eine Doppelschere zu bestehen und die beginnt bei uns auch.
Jens Schreglmann, RTL Fernsehen Deutschland.
Die Freiheitlichen haben im Wahlkampf ja kritisiert, wie in Österreich Kultur und Kunst gemacht wird, auch einzelne Personen namentlich angegriffen.
Können Sie uns nochmal erklären, warum?
Wir haben uns einen Schlagabtausch mit jenen Staatskünstlern geliefert, die ihre künstlerische Rolle ständig mit einer parteipolitischen Aufgabe verwechseln.
Wer sich parteipolitisch instrumentalisieren lässt, der darf sich nicht wundern, wenn er auch ein Echo erfährt.
Wo würden sie sich positionieren, rechts oder links, fragt schließlich eine BBC-Journalistin.
Wir sind weder rechts noch links, sondern vorne dran, sagt Haider.
Journalisten bezeichnen mich als rechts, aber wer gegen die Nomenklatura kämpft, ist eigentlich doch links.
Also suchen Sie sich aus, wo Sie mich sehen wollen.
Sagt Jörg Haider zu seiner eigenen Positionierung in der österreichischen Innenpolitik.
Wir bleiben noch bei der Innenpolitik, bei der Nationalratswahl 95.
Pressekonferenz am Vormittag auch der Grünen, deren Umweltsprecherin Monika Langthaler gibt sich derzeit noch skeptisch, was seinen Erfolg am kommenden Sonntag betrifft.
Der Grund?
Die jüngsten Meinungsumfragen, wonach die Grünen in der Wählergunst stagnieren oder verlieren.
Informationen von Hanno Setterle.
Es soll nicht sein, aber möglich wäre es.
Die Grünen rechnen mittlerweile damit, dass sie am Sonntag nicht zu den Siegern zählen werden.
Die grüne Umweltsprecherin Monika Langthaler analysiert schon heute, warum der grüne Aufschwung gedämpft werden könnte.
Was da geschehen ist, ist, dass die Grünen zwischen die Mühlsteinen in dieser polarisierten innenpolitischen Situation gekommen sind.
Die SPÖ hat bisher in der Wahlauseinandersetzung leider relativ erfolgreich erreicht, dass die Leute das Gefühl haben, wenn sie noch ein letztes Mal mit Bauchweh die SPÖ wählen, dann würden sie Schwarz-Blau verhindern.
Und das ist aber ein Blödsinn.
Niemand wird den Anstieg der Stimmen für die Freiheitlichen verhindern, der diesmal Franitz gewählt.
Es sei den Grünen nicht gelungen, Umweltthemen in den Wahlkampf einzubringen, meint Langthaler.
Und sie stellt Konsequenzen für die Zeit nach dem 17.
Dezember klar.
Ein Stagnieren der Grünen oder ein Rückschlag an diesem Sonntag bedeutet aber auch ein Ende aller Debatten über mögliche Regierungsbeteiligung der Grünen.
Wenn es hier nicht eine Stärkung gibt für Grüne, gibt es auch keinen klaren Wählerauftrag, dass Grüne aktiv in einer Regierungsform mitarbeiten sollen.
Und wir Grüne geben uns ganz sicherlich nicht her, zu einer Behübschung einer etwaigen, wieder großen Koalition zu dienen.
Insgesamt hätten die Grünen zu spät auf die SPÖ-Taktik, sich als Verhinderer von Schwarz-Blau darzustellen, reagiert, meinte Langthaler weiter.
Hanno Setterle hat berichtet.
Gestern ist der neue Chef der Österreich-Werbung präsentiert worden.
Es ist der Marketingfachmann Michael Höferer.
Er kommt von den Austrian Airlines und tritt sein Amt am 1.
Jänner an.
Höferer folgt Klaus Lukas, nach dessen Vertrag von Wirtschaftsminister Johannes Dietz nicht mehr verlängert worden ist.
Was wünschen sich nun die Länder vom neuen Chef der Österreichwerbung?
Sprecher ist der Vorarlberger Tourismusmanager Sieghardt Bayer und Herbert Hutter fasst dessen Ansichten zusammen.
Der neue Werbeschef Michael Höferer wird zwar keine Wunder wirken, aber doch die Talfahrt im Österreichtourismus stoppen können.
Vor Radlbergs Tourismusdirektor und Ländervertreter Sieg hat Bayer kritisiert, dass trotz Erfolglosigkeit früher viel zu lange am Werbespruch von der Sommerfrische festgehalten wurde.
Die frühere Geschäftsführung der Österreich-Werbung hat auf ihren einmal beschlossenen Konzepten einfach beharrt, ohne zu sehen, dass der Markt rundherum die Linie nicht ganz angenommen hat.
Es war bisher so, dass die Österreich-Werbung völlig abgekoppelt von den Ländern und der Basis gearbeitet hat.
Dabei hat sie das kleinste Budget aller drei Gruppen.
Die ÖW hat knapp 600 Millionen und die Länder sieben, unter die Basis zwei Milliarden.
Es muss unbedingt das Geld in einen Topf gebracht werden und an einem Strick gezogen werden.
Und dazu sind wir, wie gesagt, bereit und der neue Geschäftsführer, nehme ich an, wird diese Bereitschaft gerne aufgreifen.
Also deutliche Kritik an Höferers Vorgänger Klaus Lukas und Michael Höferer hat gestern erklärt, er will die zahlungskräftigen 35- bis 45-Jährigen besonders ansprechen, obwohl das Stammpublikum im Sommer zu einem großen Teil aus Senioren besteht.
Sieghardt Bayer dazu.
Wir glauben, dass die Definition der Zielgruppe altersmäßig richtig ist, weil die Hälfte unserer Gäste sind Senioren.
Aber die Senioren wollen ja auch mit jugendlicher Werbelinie angesprochen werden.
Also ich glaube, dass dieser Ansatz völlig richtig ist.
Und dass wir alles, was Elemente des Aktivurlaubs sind und des Kultururlaubs, dass diese Elemente in den Vordergang kommen.
Und besonders dringend erscheint es, dass im Ausland die Kunden nicht mehr vom Österreich-Werbebüro ins Reisebüro weitergeschickt werden.
Man soll ihn schon im Büro der Österreich-Werbung buchen können, weil dort wird ja informiert und geworben.
Dort werden die Leute motiviert, nach Österreich zu fahren.
Und dann wollen sie buchen gehen und das können sie nicht.
Dann schickt man sie in ein Reisebüro.
Das Reisebüro sagt, ja mein, um das Geld, das du nach Österreich brauchst, kannst du ja an ganz andere Ziele noch fahren.
und versuchen die Kunden dann von Österreich wieder abzubringen.
Und das muss einfach ausgeschaltet werden.
Bayer will auch den Werbebeirat reaktivieren.
Rund 25 bis 30 Reisebüros, Hoteliers, Verkehrsunternehmer usw.
sollen die generelle Werbelinie künftig breit abstützen.
Bayer sieht einen guten Start der anlaufenden Wintersaison mit Blick auf die Schneefälle.
Er erwartet im kommenden Sommer ein Ende der Talfahrt.
Im Mittagsschanal noch einmal zur Nationalratswahl 95.
Sparen allein ist zu wenig, das sagt der liberale Wirtschaftssprecher Helmut Peter.
Er fordert von einer künftigen Regierung auch massive Investitionen in Bahn, Straße und Infrastruktur.
Bezahlt werden soll das durch Privatisierungen von Liegenschaften, Gebäuden und Firmenanteilen des Staates.
Helmut Peter sieht ein Potenzial von etwa 50 Milliarden Schilling in den nächsten fünf Jahren.
Dort liegt unser Reichtum, und das ist keine Versilbern von den letzten Reserven des Bundes, sondern das ist der Vermögenstausch, die Privatisierungserlöse sofort wieder in die Infrastruktur zu investieren, die die ureigenste staatliche Aufgabe nämlich ist.
Bahn, Straße, das sind die Telekommunikationsnetze, sind die ureigensten Aufgaben des Staates.
Wenn Sie 10 Milliarden Schilling investieren,
In baulichen Investitionen zum Beispiel, ob das jetzt Siedlungswasserbau ist oder Straßenbau oder Bahnbau, beschäftigen sie allein 7.000 Bauarbeiter.
Sie beschäftigen mit dem Multiplikatoren-Bau-Nebengewerbe 15.000 Menschen damit, zusätzlich.
sagt Helmut Peter, Wirtschaftssprecher des Liberalen Forums.
Ins Ausland jetzt.
Frankreich steckt mitten im schwersten Sozialkonflikt seit einem Vierteljahrhundert.
Zwar hatte gestern Ministerpräsident Alain Juppé weitere Zugeständnisse an die Gewerkschaften gemacht, doch bei den zentralen Punkten der geplanten Reformen bleibt er unerbittlich hart.
Die Gewerkschaften stehen ihm dabei um nichts nach, sie bestehen auf Verhandlungen, um eine Gesamtlösung zu erreichen.
19.
Streiktag heute in Frankreich und wieder machen die Gewerkschaften mit einem Aktionstag gegen Schippe Mobil.
Hunderttausende beteiligen sich an Protestmärschen.
Aus Paris, Evert Waroch.
Schon in der Früh stand fest, dass es den Gewerkschaften gelungen ist, den heutigen Aktionstag zu einem neuerlichen Höhepunkt im Kräftemessen mit der Regierung werden zu lassen.
Nachdem sich nun auch die Druckergewerkschaft den Protesten angeschlossen hat, sind keine Tageszeitungen erschienen.
Auch das Programm des öffentlich-rechtlichen Inforadios France Info wird immer wieder unterbrochen.
Statt der üblichen durchgehenden Nachrichten- und Informationssendungen gibt es streckenweise Musik.
Vor allem in den Provinzhauptstädten übertrifft die Mobilisierung der Streikenden schon jetzt alle Erwartungen.
Mehr als 100.000 Demonstranten sind es schon vor Beginn der Kundgebung allein im Hafen von Marseille.
Ein Rekord für die südfranzösische Stadt.
Auch hier in Paris beginnt zur Stunde eine Großdemonstration, die beweisen will, dass sich die Streikenden nicht mit den bisher gemachten Zugeständnissen der Regierung zufriedengeben wollen.
Und damit stellt sich heute vor allem die Frage, ob die verhandelnden Gewerkschaftsvertreter nicht längst von der Basis überholt worden sind, die keine Zweifel an ihrer Entschlossenheit aufkommen lässt, weitermachen zu wollen.
Der Druck auf Premierminister Juppé steigt damit weiter, umso mehr, als die Sozialisten einen neuerlichen Misstrauensantrag im Parlament eingebracht haben, über den am Nachmittag abgestimmt wird.
Denn am Sonntag hatte die Regierung, wie es in Frankreich möglich ist, die alleinige Verantwortung für das umstrittene Gesetz übernommen, das ermöglichen soll, dass einige der Sozialreformen per Dekret durchgesetzt werden.
Die Parlamentsdebatte wurde damit beendet, nachdem die Opposition 5.000 Abänderungsanträge eingebracht hatte.
Nach der gestrigen Entspannung der Lage, nach den ersten Verhandlungen und den Ankündigungen eines Sozialgipfels nächste Woche, zeigt die heutige Mobilisierung der Streikenden, dass es bis zum Ende des Konflikts noch länger dauern könnte, als viele gehofft haben.
La grève en France, der Streik in Frankreich, das ist auch das Thema des heutigen Journal Panoramas.
Hans Woller informiert über Ursachen, Hintergründe und Auswirkungen des großen Konflikts der Grande Nation.
Das Journal Panorama beginnt um etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
Die beiden französischen Piloten, noch in der Hand der bostnischen Serben, dürften bald frei sein.
Diese Meldung kommt aus dem Büro von Frankreichs Präsident Jacques Chirac.
Der französische Generalstabschef Jean-Philippe Douin sei in die Bundesrepublik Jugoslawien entsandt worden, heißt es aus dem Élysée-Palast, um die beiden Männer in Empfang zu nehmen und nach Hause zu bringen.
Nach Angaben von Diplomaten soll die Übergabe in der bosnisch-serbischen Grenzstadt Svarnik erfolgen.
Die beiden Piloten sind seit einem Vierteljahr vermisst.
Frankreich hat zuletzt ganz intensiv um ihre Herausgabe gekämpft.
Es berichtet Barbara Ladinsa.
Das Tauziehen um die Herausgabe der vermissten Piloten hat sich in diesen Tagen vor der Unterzeichnung des Friedensabkommens von Dayton in Paris am kommenden Donnerstag mit jedem Tag intensiviert.
Der Unterzeichnungstermin stand plötzlich in Frage.
Frankreich hat harten Druck auf Serbien ausgeübt.
Gestern um Mitternacht ist ein Ultimatum ausgelaufen.
Präsident Chirac hatte mit harten Massnahmen gedroht.
Serbiens Präsident Milosevic riskierte im Äußersten die Wiederverhängung der internationalen Sanktionen.
Belgrad hatte her offenbar druckhaft die bosnischen Serben ausgeübt.
Offensichtlich ist zäh verhandelt worden.
Aus Belgrad hieß es immer wieder, die pale Serben, das sind die Hardliner um General Mladic und Serbenführer Karacic, würden nicht kooperieren.
Gestern bekam erstmals eine NATO-Delegation in Belgrad die Zusicherung, die beiden Piloten seien am Leben und würden bald ausgeliefert.
Die beiden französischen Piloten, der 29-jährige Frédéric Chiffot und der 28-jährige José Manuel Sauvigné, sind am 30.
August bei den NATO-Luftangriffen auf serbische Stellungen unweit von Pale abgeschossen worden.
Ihre Mirage 2000 ging in Flammen auf.
Die beiden Männer konnten sich per Schleudersitz retten, wurden aber offenbar von Truppen der bosnischen Serben festgenommen.
Suchaktionen der NATO, Bemühungen der UNO und des Roten Kreuzes waren vergeblich.
Ein Vierteljahr blieben die beiden jungen Männer in den Tiefen Bosniens verschwunden.
Zwischendurch tauchten Fotos von ihnen auf, in Begleitung serbischer Militärs.
Dass sie noch am Leben sind, war zuletzt nicht mehr ganz sicher.
Sie sollen in diesen Minuten übergeben werden.
Auf eine Bestätigung wird jetzt gewartet.
Die beiden französischen Piloten noch in der Hand der bosnischen Serben sollen also bald freigelassen werden.
Sie hörten dazu Barbara Ladinsa.
In Sarajevo hat in der Früh unter der serbischen Bevölkerung eine Abstimmung über das in Dayton getroffene Friedensabkommen begonnen.
Worum geht es bei diesem Referendum?
Nach dem Dayton-Abkommen sollen die derzeit noch von serbischen Truppen kontrollierten Bezirke der Hauptstadt nach und nach an die kroatisch-muslimische Föderation abgetreten werden.
Die Führung der bosnischen Serben lehnt dies aber ab und fordert ihrerseits Neuverhandlungen über das Abkommen.
Es bestehen wenig Zweifel, dass die Mehrheit der in den nördlichen und westlichen Stadtteilen lebenden Serben der harten Linie ihrer politischen Führung folgen und sich gegen ein Leben in der kroatisch-muslimischen Föderation aussprechen werden.
Veronika Seyer.
Das Ergebnis des Referendums wird kaum eine Überraschung bringen.
Ein überwältigendes Neins-und-Daten-Abkommen steht jetzt schon fest.
Die Serben der Stadtteile Ilija, Grybovica, Ilias und Vogosia
haben seit Tagen ihre Ablehnung in Demonstrationen und Petitionen deutlich gemacht.
Auch die bosnischen Serbenführer ließen keinen Zweifel aufkommen.
Sie werden die Unterstellung unter die muslimisch-koalitische Föderation nicht akzeptieren.
Am Ergebnis kann aber die Anzahl der abgegebenen Stimmen interessant werden.
Sprechen doch die Serben von rund 150.000 Einwohnern in den serbischen Vororten.
während die UNO ihre Zahl mit 35.000 bis 50.000 schätzt.
Außerdem wird der Exodus von Serben immer massiver.
Jeder, der Verwandte in Serbien oder Montenegro hat, zieht dorthin.
Die Buskarten nach Belgrad sind über Tage ausverkauft.
Die Menschen sind beschäftigt, Treibstoff für ihre Fluchtautos zusammenzukaufen.
Wer das sogenannte serbisch Sarajevo verlässt, darf aber nur Kleinigkeiten mitnehmen.
Möbel oder Fernsehgeräte müssen zurückgelassen werden.
Die Behörden haben außerdem damit begonnen, Industrieanlagen abzubauen und sie ins Landesinnere abzutransportieren.
Nichts von Wert soll der Zentralregierung in die Hände fallen.
Mit dem Referendum zwei Tage vor dem feierlichen Friedensakt in Paris wollen die Serben der neun fraglichen Gemeinden noch Druck ausüben und sich eine demokratische Legitimation einholen.
Das Friedensabkommen für Sarajevo müsste noch vor Paris oder dort selbst neu verhandelt werden.
Vom amerikanischen Präsidenten Clinton bis zum serbischen Milosevic wird das aber ausgeschlossen.
Angeboten wird eine langsame und schrittweise Überführung unter die Zentralgewalt, unter internationaler Kontrolle und mit Elementen der Selbstverwaltung.
Alle verbalen Garantien und die vertrauensbildenden Maßnahmen
konnten den Serben aber bisher ihre Angst vor muslimischer Vergeltung nicht nehmen.
Das Regierungsradio in Sarajevo hat eine Aktion gestartet.
Bewohner unterschiedlicher Nationalität wenden sich in Radiobotschaften namentlich an die Serben der Vororte.
Alte Freunde, Familienmitglieder, ehemalige Nachbarn oder Arbeitskollegen rufen zum Bleiben und zum friedlichen Zusammenleben auf.
Soweit Veronika Seyer über das Referendum der bosnischen Serben in Sarajevo.
Eineinhalb Jahre sind bereits vergangen seit dem Völkermord in Ruanda zwischen einem halben und einer Million Tutsis sowie gemäßigten Hutu.
Nun ist es soweit.
Das UNO-Tribunal zur Verurteilung der für den Völkermord Verantwortlichen hat seine Arbeit aufgenommen.
In Arusha in Tansania hat Chefrichter Richard Goldstone die ersten Anklagen des Tribunals bekannt gegeben und zwar gegen acht mutmaßliche führende Verantwortliche für den Völkermord.
Die Namen der acht Angeklagten nannte Goldstone allerdings nicht, um ihre Verhaftung zu erleichtern, wie er erklärte.
Alle acht leben nicht mehr in Ruanda, sondern sind in andere Länder geflüchtet.
Wofür müssen sich die Angeklagten eigentlich verantworten?
Was ist damals im April 1994 in Ruanda passiert?
Christian Lieninger informiert.
6.
April 1994.
Ein Abend wie jeder andere in Kigali, der Hauptstadt des ostafrikanischen Kleinstaats Rwanda.
Doch plötzlich schreckt eine laute Explosion die Einwohner Kigalis auf.
Bald darauf ist klar, was passiert ist.
Zwei Raketen haben das Flugzeug, mit dem Rwandas Präsident Juvenal Habiramana von einem Gipfeltreffen im Nachbarland Tansanien nach Rwanda zurückkehren sollte, im Landeanflug auf Kigali getroffen.
Die Maschine wird in der Luft zerfetzt.
Der Präsident ist tot.
Auch heute, mehr als eineinhalb Jahre später, ist noch nicht klar, wer die Raketen abgefeuert hat.
Für die Regierung Rwandas stand hingegen sofort fest, wer für den Tod Habea Reymanas verantwortlich ist.
Die Patriotische Front Rwandas, jene Miliz, die sich im Exil in Uganda auf den Sturz der Regierung Habea Reymanas vorbereitet hat.
Der patriotischen Front Rwandas gehören hauptsächlich Vertreter des Stammels Tatutsi an.
Die Regierung dagegen wurde von Hutu gestellt.
Und zwischen den beiden Stammelsgruppen hat es schon lange Spannungen gegeben.
Und immer wieder auch kriegerische Auseinandersetzungen.
Schon Ende der 50er Jahre, als Rwanda noch eine belgische Kolonie war.
Die Belgier hatten unter ihrer Herrschaft nur Tuzi mit Staatsämtern beauftragt, obwohl diese nur 15 Prozent der Bevölkerung stellten.
Nach der Unabhängigkeit Rwandas kam dann das Mehrheitsvolk der Hutu an die Macht, und Präsident Habyarimana sicherte sich diese Macht mit oft diktatorischen Mitteln.
Am 6.
April des vorigen Jahres war für viele Hutu daher sofort klar, wer den Präsidenten getötet haben muss.
Es konnten nur die Tutsi gewesen sein.
Noch am selben Abend, nur wenige Stunden nach dem Abschuss der Präsidentenmaschine, brachen in Kigali Unruhen aus.
Und dann passierte etwas, was es seit dem Verbrechen der Roten Khmer in Kambodscha nicht mehr gegeben hat.
Innerhalb von wenigen Tagen wurden Hunderttausende Tutsi umgebracht und auch jene gemäßigten Hutu, die sich gegen das Morden stellten.
Von Haus zu Haus zogen die Schlechter, bewaffnet oft nur mit Macheten, und metzelten die Tutsi hin.
Auch heute ist noch nicht klar, wie viele Menschen in jenen Tagen umgekommen sind.
Eine halbe Million, lauten manche Schätzungen, eine Million, meinen anderen Experten.
Ein spontaner Ausbruch des Hasses zwischen zwei Stammesgruppen?
Wohl kaum glaubt man den Aussagen der Überlebenden.
Eher ein von langer Hand geplanter Völkermord.
Gezielt wurden nämlich jene Tutsi getötet, die eine gute Ausbildung genossen hatten oder in führenden Positionen tätig waren.
Und federführend bei den Massakern war der extremistische Hut Miliz der Regierung.
Heute leben die mutmaßlichen Verantwortlichen des Völkermordes, damalige Regierungsmitglieder und Militärführer, nicht mehr in Ruanda, sondern im Ausland.
In Ruanda sind nämlich inzwischen die Tutsi an der Macht.
Sie haben die Hutu-Regierung und ihre Armee nämlich nach den Massakern innerhalb von drei Monaten besiegt und aus dem Land vertrieben.
Die heutige Regierung Rwanders hat daher die UNO gedrängt, das geplante Tribunal zur Verurteilung der Verantwortlichen für den Völkermord möglichst rasch abzuhalten.
Nur das Tribunal hat nämlich die Möglichkeit, auch die ins Ausland geflüchteten Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen.
Dennoch hat es eineinhalb Jahre gedauert, bis das UNO-Tribunal heute seine ersten Anklagen bekannt gegeben hat.
Die Bürokratie innerhalb der UNO sei Schuld, klagen Mitarbeiter des Tribunals.
Außerdem leidet das Tribunal an ständigem Geldmangel.
Und auch jetzt, nach den ersten Anklagen, ist es noch nicht klar, wie lange es noch dauern wird, bis die mutmaßlichen Mörder zur Verantwortung gezogen werden, falls dies überhaupt gelingt.
Zuerst müssen sie nämlich einmal in jenen Ländern, in die sie geflüchtet sind, aufgespürt werden und dann auch noch an das Tribunal ausgeliefert werden.
Ein langwieriges Verfahren gilt daher als sicher.
Und dass die Bestrafung der Verantwortlichen für die Massaker von 1994 das Vertrauen der Bevölkerung Ruandas untereinander wiederherstellen kann, gilt ebenfalls als zweifelhaft.
Spannungen zwischen Hutu und Tutsi gibt es in Ruanda nämlich nach wie vor.
Und rund zwei Millionen Hutu leben weiterhin in Flüchtlingslagern in den Nachbarländern Ruandas.
Sie trauen sich nicht zurückzukommen, da sie Racheakte der Tutsi für die Massaker von 1994 befürchten.
Christian Lieninger war das über das UNO-Tribunal für Ruanda.
Acht Menschen müssen sich wegen Völkermordes verantworten.
Von Afrika jetzt in den Nahen Osten.
Früher als geplant zieht die israelische Armee aus Nablus ab, der größten Stadt im Westjordanland.
Der schrittweise israelische Abzug aus dem Westjordanland war bereits im September fixiert worden, noch vor dem Tod Yitzhak Rabins vor fünf Wochen.
Rabins Ermordung hat den Friedensprozess im Nahen Osten keinen Millimeter aufgehalten.
Ganz im Gegenteil, mehr und mehr scheinen nun erste Schritte zu einem Frieden mit Syrien möglich zu werden, dem Schlüssel zu einem umfassenden Nahostfrieden.
Der Nachfolger von Isaac Rabin, Ministerpräsident Shimon Peres, hat diesbezüglich eine neue Initiative gestartet und das Echo aus Damaskus scheint positiv zu sein, berichtet Ben Segenreich.
Seit Monaten liegen die Verhandlungen zwischen Israel und Syrien in der Tiefkühltruhe, nun ist die Temperatur aber plötzlich deutlich gestiegen.
Der syrische Präsident Hafez al-Assad soll positiv auf neue Ideen reagiert haben, die Israels Premier Shimon Peres gestern in Washington US-Präsident Bill Clinton vorgetragen hat.
Schon am Freitag soll der amerikanische Außenminister Warren Christopher nach Damaskus fliegen und im Rahmen dieser neuerlichen Nahost-Tour wird Christopher, so erwartet man, den Neubeginn der direkten Verhandlungen verkünden können.
Zu dem frischen Schwung schreibt heute ein israelischer Kommentator, Peres möchte offenbar mit aller Macht seinen Frieden herbeiführen und das müsste der Frieden mit Syrien sein, nachdem er nach Mbekin in den 70er Jahren den Frieden mit Ägypten gebracht habe und Yitzhak Rabin voriges Jahr den Frieden mit Jordanien.
Aber so weit ist es noch lange nicht, es geht vorläufig bloß darum, mit welcher Technik und auf welcher Linie man die Verhandlungen aufnehmen soll.
Rabin wollte ja die verschiedenen Themen nacheinander behandeln und mit den militärischen Arrangements beginnen.
Peres soll Clinton nun erklärt haben, dass er alle Fragen parallel angehen will, also auch das Ausmaß und den Zeitplan des Rückzugs vom Golan, die Natur der israelisch-syrischen Friedensbeziehungen, die Aufteilung des Wassers.
Offiziell bestreitet Israel immer noch, dass Peres und vor ihm Rabin sich schon zum Rückzug aus dem ganzen Golan-Gebiet verpflichtet hätten.
Aber auch Peres gebraucht wie Rabin die Formel, dass der Rückzug so weit gehen werde wie der Friede und Israel wolle einen vollständigen Frieden.
Zudem scheint Peres daran zu denken, dass man dem Frieden mit Syrien einen regionalen Charakter geben könnte, also andere Staaten wie Saudi-Arabien einbinden könnte.
Es geht jetzt also mehr um das globale Konzept und noch nicht um wichtige Details, wie etwa die Frage, ob Israel Frühwarnstationen auf dem Golan behält oder wann Assad endlich bereit ist, Peres zu treffen.
Clinton hat gestern jedenfalls sofort nach seinem Gespräch mit Peres die Sphinx von Damaskus angerufen und die Fortsetzung folgt demnächst.
Auf der anderen Friedenstraße geht es indessen rasant voran.
Schon heute Nacht haben die letzten israelischen Soldaten Nablus verlassen, zwei Tage früher als geplant.
Die Eile hatte offenbar mit Warnungen vor einem möglichen Anschlag oder Ruhestörungen beim Abzug aus der größten Stadt des Westjordanlands zu tun.
Die aus Jericho einziehenden palästinensischen Polizisten erhielten wieder einen turbulenten Empfang, man schoss in die Luft und man verbrannte auch zwei israelische Flaggen.
Jüdische Siedler kritisierten, der Abzug sei eine Demütigung gewesen, die Soldaten hätten sich bespucken und treten lassen, ohne zu reagieren.
Heute früh hat aber die Zusammenarbeit glatt begonnen.
Je vier israelische und palästinensische Uniformierte bewachen nun gemeinsam Josefs Grab, die umstrittene heilige Stätte in Nablus.
In allen sieben Städten, die im Oslo-II-Abkommen erwähnt sind, hat die Übergabe begonnen oder ist schon vollzogen.
12.45 Uhr ist es gleich Viertel vor eins.
Zurück nach Wien.
Rascher und präziser wird man am Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus in Zukunft die Diagnosen erstellen und die erforderlichen Therapien einleiten können.
Ein neues digitales Röntgensystem macht es möglich.
Und am Lorenz-Böhler-Krankenhaus spricht man auch schon von einer Revolution in der Krankenhausinformatik.
Hören Sie Eveline Schütz.
Am Lorenz-Böhler-Krankenhaus werden die Krankengeschichten der Patienten bereits seit Jahren elektronisch gespeichert.
Nun hat man die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen, auch die Röntgenbilder in dieses System aufzunehmen.
An die 1.000 Röntgenaufnahmen werden pro Tag am Lorenz-Böhler-Krankenhaus gemacht.
Diese mussten bisher mechanisch von Abteilung zu Abteilung transportiert werden.
Nun sind die Bilder bereits Minuten nach der Aufnahme für den Gipser genauso verfügbar wie für den Chirurgen oder den Arzt, der eine Wunde zu versorgen hat.
Von der Allgemeinen Unfallversicherung und den Ärzten wird dieses neue PAX genannte System als revolutionär bezeichnet.
Wolfgang Haunsberger, der Obmann der AUVA.
Der Vorteil dieses Systems, dass für den Patienten, aber auch für das medizinische Personal eine wesentliche Verringerung der Röntgenstrahlendosis dadurch entsteht, die Umwelt entlastet wird durch eine Verminderung der Entwicklungssubstanzen im Filmmaterial.
Dieses System erleichtert unter anderem auch die Nachversorgung, denn ein Großteil der im Lorenz-Böhler-Krankenhaus versorgten Unfallopfer werden oft recht lange dort nachbehandelt.
Und dafür braucht man nicht nur die Krankengeschichte, sondern auch die früheren Röntgenaufnahmen.
In der Vergangenheit war dies bei der Vielzahl der archivierten Bilder nur sehr aufwendig zu gewährleisten.
Professor Johannes Peugenfürst, der medizinische Leiter des Lorenz-Böhler-Krankenhauses.
Wir sind vom ersten Tag an begeistert, weil wir
hervorragende Qualität haben unter Einsparung von Strahlendosis, die sich sowohl auf den Patienten als auch auf das Röntgenpersonal segensreich auswirkt und mit der Möglichkeit das Bild auf dem Bildschirm noch nachzubearbeiten, zur besseren Befundung Vergrößerungen anzufertigen, den Grauwert zu ändern, sodass man entweder Weichteile oder den Knochen beurteilen kann.
Zu einem Qualitätsverlust der Bilder kommt es durch die Digitalisierung nicht, gerade im Gegenteil.
Es wird nämlich möglich, das Bild nachzubearbeiten, wie gesagt den Grauwert zu verändern oder es zu vergrößern.
Und außerdem lässt sich die Zahl der Aufnahmen verringern, was zu der bereits angeführten geringeren Strahlenbelastung führt.
Denn die Bilder lassen sich so verändern, dass einmal mehr die Struktur von Weichteilgewebe und dann wieder mehr der Knochenaufbau sichtbar wird.
In der Vergangenheit mussten dafür mehrere Aufnahmen gemacht werden, je nachdem, was es zu beurteilen galt.
Für die Zukunft plant man darüber hinaus, alle fünf Unfallkrankenhäuser und Rehabilitationszentren der AUVA zu vernetzen, sodass sich die Ärzte bei der Beurteilung einer Verletzung und bei der Festlegung der richtigen Therapie via Knopfdruck oder Mausklick
beraten können.
Eveline Schütz über das digitale Röntgen.
Noch einmal jetzt im ORF-Mittagsjournal zur jüngsten Briefbomben-Serie.
Vor kurzem ist der Ministerrat zu Ende gegangen und meine Kollegen im Bundeskanzleramt haben Innenminister Kasper Einem vor das Mikrofon gebeten.
Die erste Frage an ihn, gibt es neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit den Grazer Briefbomben?
Wir haben neue Erkenntnisse, die im Wesentlichen technische Art sind.
Es ist die Bauart leicht verändert worden.
Es ist ein neuer Bauteil verwendet worden, der offenbar dafür verantwortlich ist, dass diese Bomben selbsttätig explodiert sind.
War das heute eine Panne, dass die beiden auf dem Transport explodiert sind?
Hätte das nicht verhindert werden können?
Da bin ich der falsche Gesprächspartner dafür.
Ich bin kein technischer Bomben.
Experte.
Ich glaube, dass etwas Notwendiges unternommen worden ist und das Mögliche.
Den Rest würde ich Sie einladen, an die Experten direkt zu fragen.
Aber neue Erkenntnisse über den oder die Täter haben Sie noch nicht?
Wir haben keine spezifischen neuen Erkenntnisse über die Täter oder über den Täter.
Es ist nur eines, was deutlich gesagt werden muss.
Wir werden uns auch durch diese neuen Bomben nicht von unserem Weg einer menschlichen Politik abbringen lassen.
Sind bei dieser Explosion beim Transport der Bomben Beweismittel jetzt vernichtet worden, die nicht mehr wieder herzustellen sind?
Nein, die Lagerung der Bomben war, wie mir berichtet worden ist, so, dass keine Beweismittel verloren gegangen sind, weil eine dichte Packung, wenn ich so sagen darf, gebildet worden ist, die es erlaubt hat, alle Beweismittel zu erhalten.
Viele Menschen fragen sich, warum muss man eigentlich solche Bomben quer durch Österreich, in diesem Fall von Graz, nach Wien transportieren?
Warum kann man nicht in Graz Untersuchungen und auch die Entschärfung durchführen?
Weil zur Entschärfung dieser doch sehr komplexen Bomben ein hochspezialisiertes Labor notwendig ist.
Was bedeutet das denn insgesamt für die Behörden jetzt und auch für Sie, wenn wenige Tage vor der Wahl wieder, wie schon im Vorjahr, Briefbomben auftauchen?
Es bedeutet den Versuch der Briefbombenattentäter, Unruhe in die Politik zu bringen und dieses Spiel, dieses Kalkül wird nicht aufgehen.
Wir werden festbleiben in unserem Kampf gegen diesen Terrorismus.
Wir werden früher oder später den Briefbomben authentisch erfinden und wir werden uns zweifellos nicht abbringen lassen von unserem politischen Weg für ein demokratisches und gerechtes Österreich.
Glauben Sie, haben die Briefbomben Auswirkungen auf die Wahlen, sagen wir, auf das Wahlergebnis?
Das glaube ich nicht.
Sie haben vor einigen Wochen die Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus neu geordnet.
Sie haben die Briefbombengruppe aufgestockt und trotzdem gibt es keine Erkenntnisse.
Im Gegenteil, es gibt eine neue Briefbomben-Serie.
Der geringe Fahndungserfolg ist das nicht ein Problem für Sie und für die Polizei?
Es ist nicht so, dass die Aufstockung der Briefbomben-Sonderkommission in irgendeinem Zusammenhang mit neuen Bomben steht.
Sie wissen selbst, dass Kriminalität zunächst stattfindet und dann aufgeklärt wird.
Auch die Aufstockung so einer Kommission kann nur dann verhindern, dass neue Attentate stattfinden, wenn sie vorher den Täter findet.
Das erweist sich in diesem Fall als schwierig.
sagt Innenminister Kasper Einheim auf Fragen von Roland Adrovica und Robert Stoppacher.
Glaube, Hoffnung, Liebe, Tod, damit sind wir bei der Kultur.
Das ist der geheimnisvolle Titel einer neuen Großausstellung in der Kunsthalle Wien.
Hauptthema ist die Frage, inwieweit christliche Bilder und Mythen des ausgehenden Mittelalters in der Kunst des 20.
Jahrhunderts anzutreffen sind.
Zu sehen auch eine Reihe von selten gezeigten Druckgrafiken aus der Albertina.
Bilder des Schmerzes und der Kreuzigung lassen sich nicht nur in den uralten Darstellungen des christlichen Glaubens finden.
Und auch in neuerer Zeit nicht allein bei Künstlern wie Arnulf Rainer oder Hermann Nitsch.
Vielmehr scheint es, und das ist auch das durchgehende Thema der von Christoph Geismar Brandi und Eleonore Louis gestalteten Ausstellung, vielmehr scheint es, als könnte man das Spannungsverhältnis zwischen dem Wunder der Geburt
und dem qualvollen Dahinsterben als anthropologische Konstante in der Kunst sehen.
In der Kunsthalle gezeigt wird etwa eine Videoarbeit des amerikanischen Biennale-Künstlers Bill Viola.
Zwei übereinanderliegende Bildschirme, in denen sich Beginn und Ende des Lebens wiederfinden.
Ausstellungsgestalterin Eleonora Lewis,
Auf dem einen wird ein Baby gezeigt, das Gesicht eines Kindes, und auf dem anderen das Gesicht eines alten Mannes, eines Sterbenden.
Es wird eigentlich diese gesamte Lebenszeit, von der Geburt bis zum Tod, in sich gespiegelt.
Unter Berufung auf die vier aus der Bibel stammenden Titelbegriffe Glaube, Liebe, Hoffnung, Tod wird erforscht, wie die Gegenwartskunst fundamentale menschliche Erfahrungen darstellt, die bereits in der Bildwelt des ausgehenden Mittelalters angelegt sind.
Im Eingangsbereich geht es um verschiedenartige Vorstellungen von unserem Lebensraum Erde.
Dazu Kurator Christoph Geismar Brandi,
Die Vorstellungen von der Welt, die die Kulturen entwickelt haben, hängen immer sehr eng mit der Gottesidee zusammen.
Wir haben ja bis vor 30 Jahren den Planeten Erde nicht verlassen können und haben immer außerhalb von unserer eigenen Sphäre uns etwas denken müssen und das war traditionellerweise der Platz Gottes.
Bekanntlich wurde dieser dem jeweiligen Erkenntnisstand der Menschen entsprechend immer wieder woanders angesiedelt.
Deshalb bringt die Ausstellung in der Kunsthalle verschiedene Erdmodelle im Vergleich, vom ausgehenden 15.
Jahrhundert bis heute.
Den religiös inspirierten Modellen mit Jehusalem als Mittelpunkt sind Werke von Künstlern wie Yves Klein gegenübergestellt, für den der Globus zur blauen Glasikone wird.
Einen Schritt weiter geht Peter Fendt mit seinen Satellitenaufnahmen.
Er versucht eine Grenzüberschreitung von der Kunst zur wissenschaftlichen Darstellung.
Es gibt Modelle von Erdoberflächensegmenten, die neue Bewässerungssysteme vorschlagen.
Das heißt, es gibt bei Peter Fendt ein Denken von der Blickperspektive zurück auf die Erde, um gleichzeitig aber das gesamte Erdsystem als Netzwerk zu begreifen.
Nach einem ähnlichen Prinzip wie hier die sogenannte unendliche Sphäre werden auch andere Themenbereiche wie der endliche Leib oder Wunden und Schnitte abgehandelt.
Im aktuellen Bereich Werke der Pop Art, Fotodokumente aus dem Aktionismus oder Arbeiten von Künstlerinnen wie Wally Export oder Jenny Holzer.
Im historischen Teil bisher kaum gezeigte Druckgrafiken aus den Beständen der Wiener Albertiner.
Und da sieht Christoph Geismar Brandy eine weitere Beziehung zur Gegenwart.
Er versteht die Druckgrafik als frühe Form der Medienkunst.
Roland Schöne hat berichtet.
Glaube, Hoffnung, Liebe, Tod ab übermorgen Donnerstagabend in der Kunsthalle Wien.
Weiter geht's bei uns mit einem aktuellen Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Im Zusammenhang mit den jüngsten Briefbomben ist es zu einer Panne gekommen.
Die beiden gestern in Graz sichergestellten und unversehrt gebliebenen Briefbomben explodierten auf dem Transportweg nach Wien.
Der Chefinspektor der Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus, Robert Sturm, vermutet, dass die Detonationen durch Temperaturschwankungen ausgelöst wurden.
Er versicherte jedoch, Spuren seien dadurch nicht vernichtet worden.
Es sei relativ einfach, die Teile wieder zusammenzusetzen.
Die Reste der Briefbomben werden zurzeit kriminaltechnisch untersucht.
Im Prozess um die erste Briefbombenserie wurden heute die Bekennerschreiben der sogenannten Bayouvarischen Befreiungsarmee verlesen.
Diese anonymen Schreiben waren als Entlastung für die Angeklagten Peter Binder und Franz Radl gedacht.
In dem Schreiben heißt es, die beiden würden wieder besseres Wissen zu Tätern gemacht, um dem Innenminister einen Erfolg zu sichern.
Frankreich.
Trotz erster Zugeständnisse der Regierung werden die Massenstreiks in Frankreich fortgesetzt.
Am 19.
Streiktag verkehrten abermals keine Züge.
Im Großraum Paris fielen U-Bahnen und Vorortbahnen komplett aus.
Ein Großteil der Schulen blieb wegen eines Lehrerstreiks geschlossen.
Die überregionalen Zeitungen erschienen ebenfalls nicht.
Für heute sind wieder Massenkundgebungen gegen das Sozialsparpaket der Regierung geplant.
Ministerpräsident Juppé plant für nächste Woche ein Sozialgipfeltreffen.
Die beiden französischen Piloten, die am 30.
August über Bosnien während eines NATO-Einsatzes abgeschossen worden waren, sind von den bosnischen Serben freigelassen worden.
Dies meldete die russische Nachrichtenagentur ITATAS aus der bosnischen Stadt Svarnik.
Nahe Osten.
Die Stadt Nablus im Westjordanland steht nun ebenfalls unter palästinensischer Kontrolle.
Die israelischen Besatzungstruppen räumten zwei Tage früher als vorgesehen die Stadt.
Heute trafen hunderte palästinensische Polizisten in Nablus ein.
Bis zum Jahresende werden noch weitere drei Städte im Westjordanland den Palästinensern übergeben.
Das Wetter heute Nachmittag im Großteil Österreichs dicht bewölkt, häufig Schneefall, Temperaturen zwischen minus zwei und plus drei Grad.
Das war es, das Mittagsjournal von Österreich 1, Regie Ilse Oberhofer, technische Abwicklung Gerhard Mumm und Redakteur im Studio Volker Obermeier.
Die beiden in Graz gefundenen Briefbomben sind beim Transport nach Wien explodiert, Temperaturschwankungen dürften die Explosion verursacht haben, zum Glück keine Opfer.
Mitwirkende:
Pesata, Fritz [Gestaltung]
Datum:
1995.12.12 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Technik
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Terror
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Ein Bombe war auch an Angela Resetarits (Mutter von Willi, Peter und Lukas Resetarits) adressiert, sie explodierte aber vorzeitig, bevor sie noch die Adressatin erreichte.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Resetarits, Willi [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.12 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Terror
;
Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten