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Mittagsjournal.
Mittag ist es also geworden an diesem vorletzten Februartag, dem 28.
Redakteur im Studio des Mittagsjournals ist diesmal Manfred Kronsteiner und hier sind die Themen.
Yvlan Ringan Bruno Ganz, den Protagonisten der Berliner Schaubühne und Filmdarsteller, das hat Josef Meinrad in seinem Brief verfügt.
Österreich und Neutralität, ein Gespräch zwischen Delor und Franitzki.
Gipfel der Postgewerkschaft, mögliche Kampfmaßnahmen wegen des Sparpakets werden beraten.
Angst nach vier Morden in Meran.
Berliner Terroristenprozess gegen Johannes Weinrich, Carlos rechte Hand.
USA und Kuba, eine lange, konfliktbeladene Geschichte.
Eröffnung der Botanica, ein Rundgang durch die Gartenmesse in Wien.
Vorher ist jedoch Wichtiges komprimiert, in Nachrichten von Christian Wehrschütz, gelesen jetzt von Josef Wenzel-Hanatek.
Österreich.
Neuer Träger des Ifland-Ringes ist der Schweizer Theater- und Filmschauspieler Bruno Gantz.
Das hat der am 18.
Februar verstorbene bisherige Träger des Ringes Josef Meinrath in einem Brief verfügt.
Kunstminister Scholten hat diese Entscheidung Meinraths aus dem Jahre 1984 heute bekannt gegeben.
Bruno Ganz ist 54 Jahre alt.
Seine Tätigkeit als Schauspieler ist eng mit der Berliner Schaubühne verknüpft, bei der er die Hauptrollen in Pergint, Torquato Tasso oder Prinz Friedrich von Homburg verkörperte.
Der Immunitätsausschuss des Nationalrates hat noch keine Entscheidung über die Änderung der Auslieferungspraxis getroffen.
Auch über die beiden Anträge von Gerichten auf Auslieferung von FPÖ-Obmann Haider wurde noch nicht abgestimmt.
Sie können daher auch heute vom Nationalratsplenum nicht behandelt werden.
Die endgültige Entscheidung über Haiders Auslieferung wird erst am 13.
März fallen.
Der Vorsitzende des Immunitätsausschusses, der ÖVP-Abgeordnete Steindl, begründete die Verschiebung damit, dass er die Frage ausführlich diskutieren lassen wolle.
SPÖ und ÖVP streben eine grundlegende Änderung der Auslieferungspraxis an.
Demnach soll die Immunität eines jeden Abgeordneten bei den Privatanklagedelikten üble Nachrede, Beleidigung, Kreditschädigung sowie Vorwurf einer bereits abgetanen gerichtlichen strafbaren Handlung aufgehoben werden.
Der Nationalrat wird sich in seiner heutigen Sitzung auch mit zwei dringlichen Anfragen befassen.
Eine haben die Freiheitlichen an Verteidigungsminister Fasselabend gestellt.
Die zweite haben die Grünen an Wirtschaftsminister Dietz zum Thema Lambach gerichtet.
Die Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP werden am Nachmittag in der sogenannten großen Runde fortgesetzt.
Erörtert werden dabei bevorstehende Strukturreformen sowie Privatisierungen.
Nicht erörtert werden nach Angaben der Volkspartei die Themen Sicherheitspolitik und Neutralität, die Frage nach einem koalitionsfreien Raum sowie die Aufteilung der Ministerien.
Bundespräsident Klestil wird den früheren EU-Kommissionspräsidenten Delors heute mit dem großen goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich auszeichnen.
Gewürdigt werden damit seine Verdienste um den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union.
In einem ORF-Radiointerview hat sich Jacques Delors dafür ausgesprochen, auch auf dem Gebiet der Außenpolitik Mehrheitsentscheidungen in der EU einzuführen.
Einzelne Länder sollten im Gegenzug die Möglichkeit erhalten, sich nicht aktiv an einer bestimmten außenpolitischen Maßnahme beteiligen zu müssen.
Die Finanzierung der EU-Außenpolitik müsse allerdings von allen Mitgliedern getragen werden, betonte Delors.
Vereinte Nationen.
Österreich wird zunehmend zu einem Stützpunkt der sogenannten Ost-Mafia.
Das geht aus dem Jahresbericht des UNO-Suchtstoffkontrollrates hervor, der in Wien vorgestellt worden ist.
Demnach haben sich in Österreich Staatsangehörige aus der ehemaligen Sowjetunion niedergelassen, die Verbindungen zwischen einzelnen Drogenbanden und dem internationalen Verbrechen geschaffen haben.
Um den internationalen Drogenhandel und die organisierte Kriminalität wirksam zu bekämpfen, muss nach Ansicht der UNO-Organisation vor allem der Geldwäsche der Kampf angesagt werden.
USA Die Vorwahlen der Republikaner zur Nominierung eines Präsidentschaftskandidaten bleiben weiter spannend.
Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Robert Dole, hat die Vorwahlen in Nord- und Süd-Dakota für sich entschieden.
Im politisch wichtigeren Arizona gewann dagegen der Verleger Steve Forbes vor Dole und dem ultrakonservativen Journalisten Pat Buchanan.
Die nächsten Vorwahlen werden am Sonntag in Süd-Carolina stattfinden.
Großbritannien
Premierminister Major und der irische Regierungschef Bruton werden in London über den Friedensprozess in Nordirland sprechen.
Dabei soll ein Zeitplan festgelegt werden, der erstmals ein konkretes Datum für die Aufnahme von All-Parteien-Verhandlungen enthalten wird.
In einem Telefongespräch sollen sich die beiden Politiker bereits auf ein entsprechendes Konzept geeinigt haben.
Voraussetzung für derartige Gespräche ist, dass die IRA neuerlich eine Waffenruhe für Nordirland verkündet.
Deutschland.
Vor dem Berliner Landgericht hat der Prozess gegen den Terroristen Johannes Weinrich begonnen.
Weinrich wird vorgeworfen, am Anschlag auf das französische Kulturzentrum in Berlin im August 1983 beteiligt gewesen zu sein.
Bei dem Bombenanschlag wurden eine Person getötet und mehr als 20 verletzt.
Weinrich soll den Sprengstoff für diese Aktion von Rumänien über Ostberlin nach Westberlin transportiert haben.
Der heute 48-jährige Mann galt als rechte Hand des Terroristen Carlos, der in Frankreich inhaftiert ist.
Und wir kommen zum Wetter.
Relativ mild war es in den vergangenen Tagen in Österreich.
Die Frage an unseren Wetterexperten Herbert Carthas.
Kann man sich schon auf den Frühling freuen?
Nun, alle jene, die sich vielleicht wirklich schon erst auf den Frühling gefreut haben, muss ich leider enttäuschen.
Heute und morgen ändert sich zwar noch kaum etwas am Wetter, aber schon am Freitag wird der Hauch vom Frühling wieder vom Wintersturm verblasen.
Zunächst aber einmal die aktuellen Werte der Landeshauptstädte.
Wien und Eisenstadt wolkenlos 1°, St.
Pölten Hochnebel minus 2°, Linz Hochnebel minus 1°, Salzburg wolkenlos plus 2°, Innsbruck Heiter 8°, Bregenz Heiter 4°, Graz Hochnebel plus 1° und Klagenfurt Hochnebel minus 2°.
Sonnig ist es also heute im Großteil unseres Landes.
Nebel und Hochnebel werden sich in den nächsten Stunden weitgehend noch auflösen.
Die Temperaturen steigen meist noch auf 4 bis 10 Grad.
Die Ausreißer sind aber relativ weit gestreut.
Das reicht von etwa minus 3 Grad in den Nebelzonen bis zu plus 13 oder 14 Grad im Rhein und im Inntal.
Die kommende Nacht wird wieder durchwegs frostig mit einer ebenso großen Spannweite der Temperaturen, meist minus 2 bis minus 12 Grad, die Ausreißer nach unten gehen aber bis auf minus 15 oder gar 16 Grad.
Es bilden sich auch wieder teils gefrierende Nebel und Hochnebel, schwerpunktmäßig in Kärnten und in der Steiermark.
Denn im Nord- und Osten sollte ganz schwacher Nordwestwind das Entstehen des Nebels verhindern können.
Morgen Donnerstag wie gesagt kaum anderes Wetter als heute, also meist sonnig, im Flachland dunstig, der Nebel im Süden wird sich wohl wieder auflösen.
Die Temperaturen steigen noch einmal, aber vorläufig zum letzten Mal, auf etwa 2 bis 12 oder 13 Grad.
Am Abend dann ziehen von Norden her rasch dichte Wolken auf, der Wind springt an und in der Nacht auf Freitag gibt es einige Schneeschauer, stürmischen Wind und auf den Bergen einen Temperatursturz um etwa 10 Grad binnen weniger Stunden.
Am Freitag selbst sind an der alten Nordseite etwas Schneefall, im Osten einzelne Schneeschauer und teilweise sonnig, im Süden föhnig und ziemlich sonnig.
Heftiger Wind und Höchsttemperaturen meist nur knapp um die 0 Grad, im Süden bis plus 5 und in 2000 Metern um minus 14 Grad.
Für das Wochenende sollte man derzeit nur einen groben Trend formulieren und der geht in Richtung winterliche Temperaturen und Schneefall auf den Bergen.
Herbert Carters zum Wetter.
Es ist 8 nach 12 und unser erster Beitrag kommt aus Österreich.
Der Immunitätsausschuss im Parlament hätte heute früh über die Immunität von Abgeordneten bei Ehrenbeleidigungen entscheiden sollen, hat aber eben diese Entscheidung aufgeschoben.
Über die anstehenden Auslieferungsanträge gegen Jörg Haider wegen Ehrenbeleidigungsklagen kann im Parlament daher heute nicht entschieden werden.
Details von Thomas Langpaul.
SPÖ und ÖVP wollten heute im Immunitätsausschuss eine neue Spruchpraxis bei Ehrenbeleidigungsklagen festlegen.
Abgeordnete sollten demnach künftig bei Fällen von übler Nachrede, Beleidigung, Kreditschädigung und dem Vorwurf einer bereits abgetanen strafbaren Handlung aus ihrer parlamentarischen Immunität entlassen werden.
Diese Regelung sollte vorerst bis Mitte 1998 erprobt werden.
Die FPÖ sieht darin einen Angriff auf Obmann Jörg Haider, weil zwei Fälle, in denen ein Auslieferungsantrag eines Gerichtes bereits vorliegt, Haider betreffen.
Er würde der neuen Praxis folgend demnach nun ausgeliefert werden.
Für den stellvertretenden FPÖ-Klubobmann Ewald Stadler ist das politische Willkür und rechtlich unerträglich.
Zunächst einmal hat der Ausschuss keine Rechtsprechung vorzunehmen, sondern der Ausschuss hat nur die Entscheidung zu treffen, liegt ein politischer Zusammenhang mit der behaupteten Tat vor oder nicht.
Wenn dieser politische Zusammenhang bejaht wird, hat der Ausschuss zu entscheiden, wird ausgeliefert oder nicht und hat keinerlei Spruchpraxis oder ähnliche Unsinnigkeiten wahrzunehmen, die heute in der Debatte auch vorgekommen sind und daher auch keine Rechtsprechung.
Gelassener sieht das der Vorsitzende des Immunitätsausschusses, der ÖVP-Abgeordnete Franz Steindl.
Aufgeschoben sei nicht aufgehoben.
Wir werden natürlich diese grundsätzliche Frage ausführlich noch debattieren und diskutieren.
Ich halte nichts davon als Ausschussvorsitzender, wenn wir innerhalb einer Stunde eine derartige Entscheidung treffen, sondern ich bin dafür, dass wir ausführlich die Wortmeldungen entgegennehmen, diskutieren und dann eine Entscheidungsgrundlage haben.
Über eine allfällige Auslieferung Jörg Haiders wird heute im Plenum also nicht entschieden.
Der Ausschuss will jedoch nach Ende der Tagesordnung weiter beraten.
Möglicher Termin für eine Entscheidung im Plenum wäre dann der 13.
März.
Dafür ist aber die heutige Tagesordnung im Parlament wieder um zwei Punkte reicher geworden.
Die Freiheitlichen haben nämlich eine dringliche Anfrage an Verteidigungsminister Fasslabend eingebracht, Thema Mängel in der österreichischen Sicherheitspolitik.
Und die Grünen haben eine dringliche Anfrage an Wirtschaftsminister Dietz eingebracht, zum Thema Chaos in der E-Wirtschaft und Lambach.
Thomas Langpaul hat berichtet.
Heute Nachmittag gehen die Koalitionsverhandlungen weiter.
Ein wichtiges Thema, bei dem die Meinungen noch weit auseinanderklaffen, ist die Teilnahme Österreichs an einem zukünftigen europäischen Sicherheitssystem.
Stichworte dazu Neutralität oder WEU-Beitritt.
Bundeskanzler Franitzki sagte heute im Gespräch mit Constanze Ripper, dieses Thema werde man sich wohl für die Abschlussverhandlungen nächste Woche aufheben.
Herauskommen muss ein gemeinsames Papier, das die Grundlage für die Regierungsbildung und für Österreichs Position bei der EU-Regierungskonferenz in Turin sein wird.
Auf die Frage, ob er fordere, dass in so einem Papier explizit oder implizit ein Beitritt zu einem Militärbündnis wie NATO oder WEU ausgeschlossen werden muss, sagte Franitzki.
Wissen Sie, explizit oder implizit ist mir eigentlich gar nicht so wichtig, sondern es muss die österreichische Politik beschrieben, vereinbart und klar erkennbar sein.
Und da füge ich hinzu und fühle mich durch das Gespräch mit Jacques Delors jetzt noch in meiner ohnehin bekannten Meinung bestärkt, dass bloße schnelle Hineinschlüpfen in ein Militärbündnis löst eigentlich kaum eines der Sicherheitsprobleme oder Sicherheitsthemen.
Zweitens,
Ich zitiere auch hier Jacques Delors.
Delors hat heute früh gesagt, es ist in der ganzen Entwicklung der Maastricht-Verträge überhaupt nie über die Risikobilder gesprochen worden.
Und daher haben wir hier in Österreich meines Erachtens den richtigen Weg gewählt, indem wir gesagt haben, schauen wir uns einmal die Risikobilder an, die uns eigentlich umgeben.
Und das sind Risikobilder, die eben mit der organisierten Kriminalität und mit dem Menschenhandel und mit dem Drogenhandel und allem, was damit zusammenhängt, also alle unsere gravierenden Zivilisationskrankheiten betrifft.
Und die Bekämpfung dieser Krankheiten und dieser wirklichen Bedrohungen der Menschen, die in unseren Ländern leben, diese Bedrohungen schaffen wir nicht weg, indem wir jetzt
oder wie es die Volkspartei sieht, in zwei, drei Jahren einfach in ein Militärbündnis beitreten.
Das ist meine Meinung dazu, die hat sich nicht geändert und ich glaube, dass wir auch eine plausible sicherheitspolitische Alternative der österreichischen Bevölkerung vorlegen können.
Herr Dillor hat heute bei uns im Morgengenau gesagt, er könnte sich vorstellen, dass in einem zukünftigen Sicherheitsbündnis ein Partner eventuell bei einer Aktion nicht mitmachen müsste, dafür aber alle zahlen würden.
Könnten Sie sich so etwas vorstellen?
Wir sind noch gar nicht in die Europäische Regierungskonferenz eingetreten, bei der diese Themen zu behandeln sein werden.
Sie beginnt in einem Monat, nämlich Ende März.
Ich glaube, dass es gut ist, wenn man jetzt Ideen, Vorschläge sammelt.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Ansatz, den Delors heute gesagt hat, durchaus ein ausbaufähiger ist.
Und das zeigt sich auch zum Beispiel an der österreichischen Praxis, wo wir an vielen Friedenseinsätzen da und dort teilgenommen haben, aber eben in anderer Form als in der militärischen."
Sagt der Bundeskanzler.
Fragen an Franitzki stellte Konstanze Ripper.
Um Neutralität und deren Zukunft geht es heute auch in einer Sendung am Abend.
Österreich ist frei!
Mit dem Staatsvertrag kam sie die immerwährende Neutralität.
Und im Kalten Krieg leistete sie Österreich gute Dienste.
Erst als die kommunistischen Systeme zusammengebrochen waren und Österreich den EU-Beitritt diskutierte, kam die Neutralität ins Gerede.
Jörg Haider forderte 1990 die Abänderung des Staatsvertrages und wurde dafür heftig ausgeschimpft.
Hier will einer wieder den Anschluss, hier will einer die Rückführung Deutsch-Österreichs in das großdeutsche Gebiet, um jetzt einmal in seiner Diktion hier zu formulieren.
sagte SPÖ-Zentralsekretär Josef Tschapp und wurde von ÖVP-Generalsekretär Kukratzka assistiert.
Dieses gefährliche Gebräu von Instinktlosigkeit, von Unkenntnis und von Leichtfertigkeit ist für uns völlig ungenießbar.
Und ÖVP-Klubobmann Kohl warf Haider damals Schwachsinn und Fahrlässigkeit vor.
Vier Jahre später sah er in der Neutralität nur mehr
Ein verehrungswürdiges Erinnerungsstück, das wir wie die Kaiserkrone in die Schatzkammer stellen sollten.
Heute ist die Neutralität Verhandlungsgegenstand der Koalitionsparteien.
Und heute Abend ist sie Thema im Journal Panorama.
Rückblick auf vier Jahrzehnte österreichische Sicherheitspolitik.
18.20 Uhr, Österreich 1.
Viertel nach zwölf, weiter in den Mittagsberichten.
Die drohende Insolvenz des Bauriesen Makulan macht es besonders deutlich.
Die österreichische Bauwirtschaft steckt in einer tiefen Krise.
Die Arbeitslosigkeit am Bau hat in diesem Winter einen Rekord erreicht.
Verschärft wird die Lage durch den Sparkurs der Regierung.
Für Projekte fehlt das Geld.
Eine Branchenkonferenz von Gewerkschaft und Arbeiterkammer hat heute ein Memorandum für, wie es heißt, Beschäftigungsperspektiven der Bauwirtschaft verabschiedet, Josef Schweizer informiert.
Die Arbeitslosigkeit war schon vor einer Woche Thema eines Gipfeltreffens von Regierung und Sozialpartnern.
Die dort diskutierten Maßnahmen stehen auch im Memorandum, das Gewerkschaft und Arbeiterkammer heute präsentiert haben, nämlich Investitionen in den Bahn- und Straßenbau sowie die Mobilisierung der Bundesimmobiliengesellschaft.
Darüber hinaus finden sich Anreize zur Wärmedämmung und der Bau von Müllverbrennungsanlagen.
Insgesamt sollen Ausgaben von jährlich rund 38 Milliarden Schilling 56.000 Arbeitsplätze schaffen.
Die Bauexpertin des Wirtschaftsforschungsinstituts Margarete Czerny rief zu einer Neuorientierung im Wohnbau auf.
Der Schwerpunkt sollte wieder verstärkt auf Sanierung und Erneuerungsmaßnahmen gelenkt werden.
Das heißt nicht, dass man den Neubau ganz vernachlässigt, aber eine Schwerpunktsetzung in diesem Bereich, weil vor allem auch in diesem Bereich die höchsten Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Generell wies Cerny auf den Beschäftigungseffekt von Bauinvestitionen hin.
Eine Milliarde Schilling für ein Bauprojekt sichern 1.700 Arbeitsplätze, in der Autobranche sind es nicht einmal die Hälfte.
Zur Finanzierung, auch das Memorandum von Gewerkschaft und AK verweist auf Mauteinnahmen, gemischte öffentlich-private Finanzierungen und auf den generellen Aufruf, sich neue Formen der Geldbeschaffung einfallen zu lassen.
Wirtschaftsminister Dietz erneuerte seine Pläne für das Mautpickerl.
Es soll 1997 kommen und vorerst eineinhalb Milliarden Schilling bringen.
Bestehende Mauten müssen bleiben.
Wir prüfen aber in meinem Haus, ob wir zwei Vignetten einführen können.
Eine billigere, da kann er sozusagen nicht die
bestehenden Mautstrecken benutzen und psychologisch sozusagen eine mit einer anderen Form, eine teurere, aber da darf er dann gratis durchfahren.
Ich hoffe, dass wir damit auch den Tourismus ruhigstellen, dass wir die Tirol- und Kärntenfront unter Kontrolle bringen und dann das durchsetzen können.
Dietz sprach sich auch dafür aus, schon jetzt die Einführung der elektronischen Maut gesetzlich zu fixieren, auch wenn es erst nach dem Jahr 2000 machbar ist.
Die elektronische Maut für Lkw könnte auch schon früher kommen.
Die Sorge der Österreicherinnen und Österreicher über ihre Zukunft wächst.
Der Grund dafür liegt nicht nur in der jüngsten Diskussion über die Budgetsanierung.
Schon lange vor dem Sparpaket und den ersten Meldungen über die Wirtschaftsflaute war die Stimmung in der Bevölkerung skeptisch, hat jetzt das Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS herausgefunden.
Mit einer repräsentativen Umfrage hat man nun versucht, die Hintergründe des Meinungstiefs zu erkunden.
Christian Hunger dazu.
Was steckt dahinter, wenn derzeit sieben von zehn Österreichern ihr Konsumverhalten ändern, kostenbewusst einkaufen und den Schilling lieber zweimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben?
Es ist die Angst vor der Zukunft und das Bestreben, eine Geldreserve für schlechtere Zeiten anzulegen.
Das glaubt zumindest fast die Hälfte der Befragten.
Ebenso wichtiges Motiv ist aber auch die Tatsache, dass das Geld bereits knapper geworden ist und man sich deshalb einschränken muss.
Der dritthäufigste Grund für das gegenwärtige Klima tiefer Verunsicherung ist, dass man jetzt Anfang des Jahres eben noch nicht so genau weiß, was noch auf einen zukommt und wie sich das Einkommen entwickeln wird.
Lediglich jeder vierte Österreicher deutet den Konsumverzicht damit, dass man ohnehin schon so ziemlich alles besitzt.
Eine ähnliche Umfrage hat Imers vor drei Jahren gemacht, inmitten der Rezession.
Das damalige Ergebnis brachte eine vergleichsweise geringere Zukunftsangst zu Tage und auch die Geldknappheit und der Zwang, sich einschränken zu müssen, wurde damals seltener als Motiv für den Pessimismus genannt.
Die gegenwärtige Wirtschaftsflaute wird so die Meinungsforscher von den Österreichern als äußerst schmerzlich empfunden.
Die Besorgnis der Bevölkerung war übrigens schon bemerkbar, noch bevor sie von den Wirtschaftsforschungsinstituten mit Zahlen in Form der revidierten Wirtschaftsprognose bestätigt wurde.
Für die Meinungsforscher ist damit klar, die wirtschaftlichen Zukunftserwartungen der Bevölkerung sind nicht etwa ein Reflex auf die veröffentlichten Zahlen, die Summe der Bevölkerung empfindet vielmehr meist schon im Voraus, was die Wissenschaft erst belegt.
Die persönlichen Erfahrungen, die beispielsweise Berufstätige im eigenen Betrieb haben, die vom Preiskampf über stornierte Aufträge bis hin zum Bangen über den eigenen Arbeitsplatz reichen können,
lassen bei der Bevölkerung ein ziemlich realistisches Bild über die allgemeine Wirtschaftslage aufkommen.
Wenn dann noch die Erfahrungen der jüngsten Budget- und Koalitionskrise dazukommen, löst das nach Ansicht der Meinungsforscher ein schockartiges Erlebnis aus, was die Österreicher in einer gefährlichen Weise auf Konsumdefensive und auf ein emotionales Überwintern der Krise einstellen hat lassen.
Jetzt könnte viel davon abhängen, wie die Folgen der Budgetsanierung und das Vertrauen in eine künftige Regierung sich auf die Meinung der Bevölkerung niederschlägt, glaubt Immers.
Davon könnte nämlich nicht unwesentlich der weitere Konjunkturverlauf abhängen.
Und jetzt ein Abstecher in unser Nachbarland Italien.
Lamberto Dini, Italiens Parteiloser Ministerpräsident seit über einem Jahr, hat gestern erstmals seine politische Zukunft definiert.
Er wird nicht nur, wie schon letzte Woche angekündigt, bei den Wahlen am 21.
April mit einer eigenen Formation antreten, sondern er wird sich danach der Mitte-Links-Bewegung anschließen.
der Bewegung des Olivo, des Ölbaums, die unter der Führung der PDS, der Partei des demokratischen Sozialismus, steht.
Damit erfährt der Mitte-Links-Block eine entscheidende und unerwartete Verstärkung.
Die Karten in der italienischen Innenpolitik werden nun wohl neu gemischt werden, berichtet Reinhard Frauscher.
Diese Ankündigung von Dini ist wohl mehr als nur eine von den vielen taktischen Spielchen, die täglich Italiens Innenpolitik beherrschen.
Lamberto Dini hat es verstanden, mit Sachkompetenz und einer an Andreotti erinnernden Wendigkeit innerhalb seines Regierungsjahres zum beliebtesten Politiker in Italien zu werden.
Damit trauen ihm die Umfragen derzeit etwa 10 Prozent der Stimmen zu.
Bei 15 Parlamentsparteien ist dies ein möglicherweise ausschlaggebendes Stimmenpaket in der kommenden Wahl.
Und damit hat die Mitte-Links-Bewegung nun gute Chancen auf den Wahlsieg am 21.
April.
Denn überraschenderweise hat sich gestern auch noch Antonio Macanico für den Beitritt in den Mitte-Links-Block entschieden.
Also jener Politiker der Mitte, der in den letzten Wochen erfolglos versucht hatte, eine Übergangsregierung auf die Beine zu stellen.
Auch Macanico kommt, wie Dini, eigentlich aus dem rechten, liberalen Lager.
Mit diesen beiden eher konservativen Politikern kann der Mitte-Links-Block seinen Anspruch auf die Besetzung der seit den Christdemokraten verwaisten politischen Mitte nun glaubwürdiger als bisher vertreten.
Noch nicht entschieden hat sich, auch deshalb, Refondatione Kommunista, also die orthodoxen Kommunisten.
Ob sie sich auch der Mitte-Links-Bewegung anschließen und ob das für diese unter den neuen Umständen überhaupt noch nützlich ist, bleibt im Moment offen.
Eine andere Gruppe der Mitte hat sich hingegen ebenfalls gestern für die Selbstständigkeit entschieden.
Die Lega Nord von Umberto Bossi wird nicht, wie erwartet und im letzten Jahr oft praktiziert, mit der Mitte-Links-Bewegung zusammenarbeiten.
Die Lega will ihr Existenzziel, die Föderalisierung Italiens, alleine durchkämpfen.
Mit dieser neuen Konstellation ist die Rechtsallianz ganz plötzlich nicht mehr klarer Favorit in den Wahlen.
Bis gestern hatte es ja so ausgesehen, als dass Gianfranco Fini, der Führer der postfaschistischen Allianz Nationale, die besten Chancen auf einen Wahlsieg hätte.
Gleich beliebt wie Dini hatte er in den letzten Monaten dem bisherigen Chef des Rechtspols Silvio Berlusconi die Führung fast abgenommen.
Beide, Fini und Berlusconi, sind deshalb auf Dini nun nicht mehr gut zu sprechen.
Nie wieder werde er Dini, den er selbst zum Minister gemacht habe, ein Wort glauben, schimpfte Berlusconi gestern.
Und Fini bezeichnete Dini gleich als Lügner, weil er seine bisherige Unabhängigkeit aufgebe.
Mit diesen Aussichten scheint der nun beginnende Wahlkampf doch etwas spannender als erwartet zu werden.
Die von der Politik total frustrierten Italiener können damit jedenfalls im Moment auf etwas klarere Verhältnisse als im letzten völlig verworrenen Jahr hoffen.
Wir bleiben noch im Start.
Italien kommen allerdings nach Südtirol.
In Meran wurde gestern Abend der bereits vierte Mord in drei Wochen verübt.
Mitten im Stadtzentrum wurde ein 36-Jähriger, der in Begleitung seiner Verlobten zu einem Restaurant unterwegs war, aus nächster Nähe erschossen.
Zuvor war auf der Promenade ein Manager der Bundesbank und dessen italienische Freundin ermordet worden und dann noch ein Bauer.
Daraufhin wurde ein verdächtiger junger Mann als mutmaßlicher Mörder verhaftet.
Nachdem jetzt der Serienmörder aber neuerlich brutal zugeschlagen hat, sind Polizisten und Ermittlungsbehörden ratlos.
Aus Meran Richard Gasser über die Angst der Bevölkerung.
Vier Morde in drei Wochen, ein für die Staatsanwaltschaft mutmasslicher Täter in Haft und die Mordserie, die weitergeht und die Kurstadt in Angst und Schrecken versetzt.
Das ist Meran am Tag nach dem vierten Mord.
Eine Stadt im Belagerungszustand.
Hunderte Karabiniere und Polizisten sind hier seit gestern Nacht ohne Unterbrechung auf Mörderjagd.
Weil die Großfahndung sofort eingeleitet wurde, hat man noch gute Hoffnung, dass der Täter noch in der Stadt, möglicherweise sogar in unmittelbarer Nähe des Tatortes sein könnte.
Jeder Winkel der Altstadt rund um den Pfarrplatz, wo gestern der 36 Jahre alte Arbeiter auf offener Strasse aus nächster Nähe neben seiner Freundin kaltblütig erschossen wurde, war bereits in der Nacht abgesucht worden.
Ebenso die Parks und Promenaden der Umgebung, bislang allerdings ohne Ergebnis.
Die Staatsanwaltschaft hat eine Informationssperre verhängt, umso mehr, als sie jetzt wie begossen dasteht.
Denn noch am vergangenen Freitag waren 24 Jahre alter Gelegenheitsarbeiter aus dem Maraner Vorort Sinig verhaftet und groß als mutmasslicher Mörder präsentiert worden.
Er war nämlich jeweils in der Nähe der anderen Tatorte gewesen, nämlich beim Mord am Bundesbankmanager Hans Otto Detmering und an dessen italienischer Freundin am 8.
Februar, sowie auch beim Bauern, der eine Woche später erschossen wurde.
Diese drei Morde und auch der gestrige waren jeweils mit einer kleinkalibrigen amerikanischen Pistole vom Typ Derringer verübt worden.
Für den Verteidiger des verhafteten jungen Mannes ist die neuerliche Bluttat ein bitterer Triumph für seinen Mandanten.
Die Fakten sprechen für sich, die Unschuld unseres Mandanten wird hier tragisch bestätigt.
Inzwischen sucht die Polizei nach einem grossen, blonden Mann um die 35 mit Bart und Stirnglatze.
Der Verlobte der Toten, die mit dem Mordopfer auf dem Weg in ein Restaurant war, konnte eine recht präzise Personenbeschreibung geben.
Und die ähnelt sehr jener, die bereits vervorerst Verhaftete nach dem ersten Mord geliefert hatte.
In Meran geht jetzt die Angst um.
Doch die Meraner fürchten nicht nur um die eigene Sicherheit, sondern ebenso um das Image der Stadt und ihren Tourismus.
Man hat Angst, man traut sich nicht mehr von Hause zu gehen.
Nicht einmal die Männer trauen sich mehr auszugehen.
Es ist ein schlechter Eindruck von Maran, hauptsache für die Fremden, weil draussen in Deutschland, auch in Österreich, schreiben sie, Maran ist Mafioso.
Auf noch können wir nicht mehr rausgehen.
Und der Schock, nein klar, dass es ein Schock ist, aber sagen kann man eigentlich gar nicht.
Haben sie Angst zum Beispiel?
Ja.
Aber ein bisschen Angst hat man schon, klar.
Wenn man jetzt mal geht, dann hat man nicht Angst oder so, aber abends vielleicht zwischen acht und neun oder so, dann werden die Leute nicht mehr gerade in so Orten rumgehen, wo nicht viele Leute sind.
Das ist schon weglos.
Staatsanwaltschaft und Polizei betonen, dass man alles unternimmt, um den Mörder zu fassen und die Bevölkerung zu beruhigen.
Bisher allerdings werden keine Einzelheiten über die Ermittlungen bekannt gegeben.
Richard Gasser über die Meraner Mordserie.
Terroristenprozess in Berlin.
Vor Gericht steht Johannes Weinrich, 48 Jahre alt, in den 70er Jahren als einer der gefährlichsten deutschen Terroristen eingestuft.
Er galt als rechte Hand des mittlerweile in Frankreich inhaftierten Venezolaners Carlos, des Verantwortlichen für den OPEC-Überfall von Wien.
Vor dem Berliner Landgericht steht Weinrich wegen eines Bombenanschlags auf das Französische Kulturinstitut.
Bei diesem Attentat vor 13 Jahren hatte es einen Toten und 23 Verletzte gegeben.
Der Berliner Prozess soll auch die Vernetzungen der internationalen Terrorszene an den Tag bringen, berichtet Wolfgang Wagner aus Berlin.
Erfahrene Journalisten erinnerte der heutige Spießroutenlauf zum Verhandlungssaal an die großen Terroristenprozesse der 70er Jahre.
Das Berliner Landgericht ist weiträumig von Polizei umstellt, die Personenkontrollen sind schärfer als bei Mordprozessen üblich.
Auch wenn die gefährlichste und an ihren Maßstäben gemessen erfolgreichste Terrororganisation, die Gruppe internationaler Revolutionäre, zerschlagen scheint, ganz unbegründet scheinen die verschärften Sicherheitsmaßnahmen nicht zu sein.
Schließlich sind erst vorgestern bei Hamburg zwei mutmaßliche Mitglieder der linksterroristischen antiimperialistischen Zellen festgenommen worden.
Die zwei Studenten sollen zuvor ein Sprengstofflager in der Nähe Berlins ausgeräumt haben.
Die antiimperialistischen Zellen sehen sich als Nachfolger der Roten Armee Fraktion und die wiederum sorgte in den 70er und frühen 80er Jahren gemeinsam mit Carlos Mannen für Angst und Schrecken in Europa.
Mitte der 80er Jahre wollten sich Carlos und sein Adjutant Weinrich im Nahen Osten zur Ruhe setzen.
Doch die Wende in Osteuropa und der Nahostfriedensprozess machten ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Aus den Archiven der Ostgeheimdienste tauchten massenhaft belastende Dokumente auf und die Regime der bisherigen Unterstützerländer wollten sich dem Druck des Westens nicht länger verschließen.
Carlos wurde bekanntlich im August 1994 vom Sudan ausgeliefert, er wartet in Paris noch auf seinen Prozess.
Weinrich wurde im Juni des Vorjahres im Jemen gefasst.
Die deutschen Behörden taten sich mit der Anklage leichter, weil der Anschlag auf das französische Kulturinstitut von der DDR-Stasi weitgehend dokumentiert wurde.
Demnach ist Weinrich schon 1982 mit einem Koffer voll Sprengstoff auf dem Ostberliner Flughafen Schönefeld gelandet.
Die Staatssicherheit, der DDR-Geheimdienst, beschlagnahmte den Sprengstoff zunächst, händigte ihn Weinrich aber nach ein paar Monaten wieder aus.
Die Folge, eine gewaltige Explosion am Westberliner Kurfürstendamm, ein Toter 23 verletzte.
Wegen Beihilfe sitzen ein Stasi-Offizier und ein damaliger Mitarbeiter der syrischen Botschaft mit auf der Anklagebank.
Ein Stasimann ist wegen Mittäterschaft bereits vor eineinhalb Jahren verurteilt worden.
Damit scheint Weinrechtsverurteilung zu lebenslanger Haft ziemlich sicher, auch wenn er nicht gestehen will.
Dennoch hat die Verteidigung die Einstellung des Verfahrens mit dem Argument gefordert, es dürften sich die Vorwürfe nicht ausschließlich auf Akten von Ostgeheimdiensten stützen.
Interessant noch folgende Aussage eines Verteidigers, Carlos und seine Gruppe hätten sich im Krieg befunden, die Gesetze des Handelns seien damit nicht von ihnen bestimmt worden.
Weinrich, der mit kurzgeschorenen Haaren Kaugummi kauernd aus einem Glaskäfig ohne äußere Bewegung dem Prozessverlauf folgt, soll noch wegen drei weiterer Anschläge in München, Paris und Israel vor Gericht kommen.
Der 48-Jährige, der im Jemen als deutscher Geschäftsmann immer in Anzug und Krawatte auftrat, wird wohl den Rest seines Lebens im Gefängnis zubringen.
Wolfgang Wagner aus Berlin, zwei nach halb eins in den karibischen Vorhof der USA.
Er ist das rote Tuch für die USA, Fidel Castro, Maximo Lider, der Zuckerinsel, der seit fast vier Jahrzehnten mit Revolutionärem trotz Washington in Atem hält.
Nach zaghaften Annäherungsschritten hat die jüngste Affäre um zwei von Kuba abgeschossene und mit Stößen von Anti-Castro-Flugzetteln beladene Kleinflugzeuge amerikanischer Exilkubaner die Beziehungen zwischen Washington und Havana wieder in die Zeiten des Kalten Krieges zurückkatapultiert.
Raimund Löw blickt zurück auf eine alte Feindschaft.
Mit vergifteten Zigarren hatte der amerikanische Geheimdienst unter John F. Kennedy einst versucht Fidel Castro zu ermorden.
Der kubanische Revolutionär wiederum verschickte Waffen und Guerrilleros in ganz Lateinamerika zum Kampf gegen den nordamerikanischen Imperialismus.
In der Kuba-Krise im Oktober 1962 führte die Konfrontation zwischen dem revolutionären Regime auf der Zuckerinsel und den Vereinigten Staaten die Welt bis haarscharf an den Rand des nuklearen Holocausts.
Vergichend damit erscheint die jüngste amerikanisch-kubanische Auseinandersetzung fast wie eine Kleinigkeit.
Aber sie zeigt deutlich, wie wenig sich auch nach dem Ende des Kalten Krieges an der Todfeindschaft zwischen der Regierung in Havanna und den Vereinigten Staaten geändert hat.
Bevor Fidel Castro an der Spitze seiner Guerrilleros 1959 in Havanna einzog, war die kubanische Hauptstadt so etwas wie die Reaperbahn der USA gewesen.
Spielhöllen und Bordelle waren fest in der Hand amerikanischer Gangsterbosse.
Die kubanische Oberschicht war in den USA so zu Hause wie in der eigenen Heimat.
Umso größer war der Schock, als Kuba sich unter den beartigen Revolutionären Fidel Castro und Che Guevara zur Vorhut eines lateinamerikaweiten, anti-amerikanischen Flächenbrandes zu wandeln drohte.
1961 scheiterte die vom Geheimdienst CIA organisierte Invasion in der Schweinebucht durch antikommunistische Exilkubaner.
Die USA mussten sich damit abfinden, dass das Castro-Regime nicht nur von Dauer ist, sondern auch rasch zu einem festen Bündnispartner der Sowjetunion wurde.
Die Konfrontation der Blöcke gehört der Vergangenheit an, aber Kuba ist für die USA unverändert feindliches Territorium.
Das hängt mit dem großen innenpolitischen Einfluss der vor Castro nach Florida geflüchteten Exil-Kubaner zusammen.
In der Vergangenheit ist jeder Versuch einer amerikanischen Regierung, etwa die Wirtschaftsblockade gegen Kuba zu lockern, in Miami mit einem Aufschrei der Empörung quittiert worden.
1996 ist in den USA wieder ein Wahljahr und auch Bill Clinton tut alles, um die so wichtige Gruppe der Exil-Kubaner zufriedenzustellen.
Fidel Castro wiederum sieht in ihnen eine permanente Bedrohung für sein Regime.
Die Exil-Kubaner sind die offizielle Rechtfertigung dafür, dass in Kuba selbst der kleinste politische Dissens abarmungslos niedergeworfen wird.
Ein Schlagabtausch zwischen Washington und Havanna wie jetzt erschüttert zwar nicht mehr den Weltfrieden wie in der Zeit des Kalten Krieges, aber an eine Normalisierung zwischen den USA und Kuba ist wohl bis auf weiteres nicht zu denken.
Zurück nach Österreich.
Seit ca.
10 Uhr ist es bekannt, Bruno Ganz, 54, ist der neue Träger des Ifland-Ringes.
Das hat der am 18.
Februar verstorbene Kammer-Schauspieler und bisherige Träger des Rings, Josef Meinrad, den Statuten der Auszeichnung entsprechend brieflich verfügt.
Bruno Ganz ist Schweizer Theater- und Filmschauspieler, dessen Karriere eng mit Peter Stein und der Berliner Schaubühne verbunden ist.
Kunstminister Scholten und der Generalsekretär des Bundestheaterverbands Springer gaben die Verfügung Meinraths aus dem Jahre 1984 heute Vormittag in Wien bekannt.
Gernot Zimmermann berichtet vom Minoritenplatz in Wien.
Unzählige inländische und internationale Journalisten, Kamerateams und Fotografen warteten heute Vollspannung auf Kunstminister Scholten im Audienzsaal am Minoritenplatz.
Die letzten Wetten wurden abgeschlossen, dann war es soweit.
Der Minister öffnete den Umschlag mit Josef Meinrads Verfügung.
Ich möchte die Spannung der letzten Tage jetzt nicht künstlich dann noch um Minuten verlängern und Ihnen die Verfügung von Josef Meinrad zum Iflantrink vortragen.
Josef Meinrath schreibt in Wien am 26.
Jänner 1984.
Mein Wunsch ist es, dass nach meinem Tode Bruno Gantz den Iffland-Ring erhält.
Josef Meinrath.
Meinrath hatte 1984 den ursprünglich schon 1961 hinterlegten und im Jahre 1979 auf Versuchung des Bundestheaterverbandes wiederholten Namen abgeändert.
Zugunsten des 1941 geborenen Schweizers Bruno Gantz, der in seiner Heimat bereits mit dem höchsten Theaterpreis, den Hans-Reinhard-Ring, ausgezeichnet wurde.
Der Schauspieler feierte aber seine größten Erfolge in Deutschland.
Zuerst in Peter-Steins-Truppe, an den Münchner Kammerspielen, später in Bremen und dann kontinuierlich an der Berliner Schaubühne, als Pentheus im legendären Antiken-Projekt, als Prinz Friedrich von Hamburg von Kleist, als Torquato Tasso.
Auch in Klaus-Michael Grübers Inszenierungen, etwa in der berühmten Winterreise, war Bruno Gantz stets präsent.
Josef Meinrad hat Bruno Gantz gewiesen in den Inszenierungen der Salzburger Festspiele gesehen, wo er sich als Thomas Bernhard Schauspieler par excellence erwies, zum Beispiel in Der Ignorant und Der Wahnsinnige.
Bruno Gantz war für uns heute telefonisch nicht erreichbar.
Kunstminister Scholten hatte da offenbar mehr Glück.
Ich habe mit Bruno Gantz vor wenigen Minuten gesprochen, ihm zu dieser Auszeichnung gratuliert.
Und er nimmt sie sehr gerne an, ist sehr dankbar dafür und hat sich, man sagt sonst sichtbar, ich meine hörbar gefreut über diese Nachricht.
Und wir werden für die nächsten Wochen, ein bis zwei Monate war besprochen, eine entsprechende Überreichung in Wien arrangieren.
Die Überraschung in Wien ist wahrscheinlich nun bei so manchen groß, denn mit Bruno Ganz bestimmte Josef Meinrad einen zwar mehr als würdigen Nachfolger, doch keinen Schauspieler, der wie er die großen Österreicher wie Nestroy und Raimund meisterhaft zu interpretieren weiß.
Gemeinsam sind Bruno Ganz und Josef Meinrad aber die leisen Innentöne der Seele, der introvertierte, den Menschen nahegehende Humor und eine unvergleichliche Sprach- und Sprechkunst.
hören Sie ihn als Choreolan in Deborah Warners Shakespeare-Inszenierung in der Felsenreitschule bei den Salzburger Festspielen 1983.
Dem großen Publikum ist Bruno Ganz vor allem aus seinen Filmrollen bekannt.
Er spielte unter Wim Wenders in »Der amerikanische Freund« oder in »Der Himmel über Berlin«.
In Peter Handtkes »Die linkshändige Frau« stand er dem Dichter ebenso zur Verfügung wie in der Felsenreitschule in dessen gefesselte Prometheus-Übersetzung.
Mit Jeanne Moreau arbeitete er im »Scheinwerferlicht« mit Alain Tannert in »Die Weiße Stadt«.
Ganz ist er als Filmschauspieler weit über den deutschsprachigen Bestimmungsraum des Ifland-Ringes hinaus bekannt.
Mit Edith Klever stand er in den 70er Jahren in der unvergleichlichen Kleistverfilmung die Markise von O. des Altmeisters Erich Romer vor der Kamera.
Markise, wie befindet ihr euch?
Sehr wohl, aber wie seid ihr ins Leben erstanden?
Ihr sagt mir nicht die Wahrheit.
Auf eurem Antlitz drückt sich eine seltsame Mattigkeit aus.
Die tiefe Musikalität seiner Stimme, seine immer wieder vergeblich kopierte Sprechweise hat Bruno Ganz auch vielen Konzertereignissen zur Verfügung gestellt, zuletzt bei den vergangenen Salzburger Festspielen, dem Canto Sospeso von Luigi Nono im Rahmen des Zeitflussfestivals, abschließend daraus ein Ausschnitt.
Wenn der Himmel Papier und alle Meere der Welt Tinte wären,
könnte ich euch mein Leid und alles, was ich rings um mich sehe, nicht beschreiben.
Bruno Ganz als Träger des Ifland-Ringes.
Seit 10 Uhr ist in der Wiener Stadthalle die Gartenmesse Botanica, eine große Blumen- und Gartenschau zu sehen.
Der Aufwand für das bunte Spektakel ist beträchtlich.
Es wurden 1700 Kubikmeter Erde, 350 Kubikmeter Sand, rund 1700 Meter Rollrasen, 26.500 Ziegel und rund 100 Baumstämme in die Wiener Stadthalle gebracht.
Eine ganze Menge also.
Das Motto lautet heuer Wien im Frühling.
Unseren Reporter Karl-Jakob
Katowski hat eine Gartengestalterin durch das Blumenmeer geführt.
Man sieht hier Pflanzen, die schon blühen, obwohl sie draußen erst in einem Monat blühen.
Und einfach, um auch dieses Erlebnis zu haben und schon die Vorfreude zu erleben.
Wenn man sieht, welche Vielfalt sich hier bietet und was sich machen lässt, dann dürften die Menschen, die hierher kommen, schon angeregt werden und vielleicht auch den Wunsch haben, das in ihrem Garten zu haben.
Weiters werden die Besucher auf eine botanische Weltreise durch die Klimazonen geschickt.
So sind in Wüstenlandschaften blühende Riesenkakteen zu sehen und auch ein Regenwald ist zu bewundern.
In einem Wiener Park blühen bereits die Primeln und man wird in Frühlingsstimmung versetzt.
Die Blumenfreunde können sich hier Anregungen für ihre Gärten holen.
So gibt es ja in Österreich mehr als 1,3 Millionen Einzelhäuser, die einen Garten haben.
Allein in Wien gibt es 30.000 Schrebergärtner.
Aber nicht nur österreichische Gärtner zeigen ihre Produkte.
Holland, das Land der Tulpen, ist ebenfalls vertreten.
Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem österreichischen Gartenbauverein.
Die Blumenzwiebeltreiberei hier in Österreich ist ziemlich wichtig und wir erwarten hier auch österreichische Gartenbauer anzutreffen.
Der Produktionswert des österreichischen Gartenbaus liegt zwischen 5 und 6 Milliarden Schilling.
2250 Betriebe beschäftigen an die 14.000 Personen.
Immer mehr lassen die Österreicher auch mit Blumen grüßen.
Allein Flörup dürfte im Jahr rund 100.000 Blumenstreus übermitteln.
Mehr als die Hälfte der Gärtnereien befasst sich vorwiegend mit dem Blumen- und Zierpflanzenanbau.
Bei dieser Botaniker fehlt es auch nicht an Fachberatung.
Diese wird von angehenden Gärtnern gegeben, ein Lehrer.
Wir geben Auskunft über diverse Fragen der Leute, der Besucher der Botaniker.
über Pflanzenkrankheiten, Schädlinge, Kulturführung, Düngung und so weiter.
Aber die Betonung liegt, dass die Fachberatung von Schülern der Berufsschule durchgeführt wird nach dem derzeitigen Wissenstand des Erlernten.
Neben den schönen Blumen sind auch viele Firmen vertreten, die das, was sonst noch im Garten gebraucht wird, anbieten.
Von Bewässerungsanlagen über Ziersteine bis zu den Gartenzwergen hin.
Ein weiteres Kuriosum wird bei der Botanica angeboten.
Ein Vogel, der zu singen beginnt, wenn die Blumen, die Pflanzen, Wasser brauchen und gegossen werden müssen.
Wir haben hier Keramikvögel und Frösche, die zwitschern, wenn ihre Pflanze Wasser braucht.
Das ist ein Pflanzbeet, das sind singende Pflanzenwächter.
So also hört sich der Warnruf jenes keramischen Vogels an, der sich meldet, sobald die Pflanzen durstig sind, da kommt kein Gartenzwerg mehr mit.
Neues aus dem katholischen Klerus, der Wiener Weihbischof Andreas Laun hat sich heute für sein Verhalten in der Kondom-Diskussion entschuldigt.
In der neuen satirischen Fernsehsendung Kofferraum bekam er einen Koffer für seinen Vergleich mit einem Einbrecher, der Handschuhe verwendet, um sich vor Verletzungen zu schützen, Wolfgang Klein berichtet.
Weihbischof Laun bedauert die Unruhe, die er mit seinen Vergleichen ausgelöst hat.
Er habe sich, besonders gegenüber einem Redakteur eines Wochenmagazins, unprofessionell verhalten, indem er weitere, nicht ganz durchdachte Vergleiche verwendet habe.
Es gab angesichts dieser Kondondebatte und meines Beitrages einige Irritationen bei Menschen, die verwirrt waren und unglücklich über das, was sie geglaubt haben,
von meinen Gedanken diesbezüglich und dafür wollte ich mich entschuldigen, weil ich glaube ich nicht ganz professionell mit den Anfragen aus den Medien umgegangen bin.
Die Entschuldigung bedeutet aber keine Änderung seiner Position, die im Übrigen in der heutigen Ausgabe einer Wiener Tageszeitung nachzulesen sei.
Homosexualität und außerehelicher Geschlechtsverkehr seien Sünde und leider sei das Kondom auch innerhalb der Ehe verboten.
Machen wir es vielleicht so, wenn Sie den Justizminister die Frage stellen, darf man mit Handschuhen einbrechen, wenn er Sie für verrückt halten.
Das Thema ist der Einbruch, ob er Handschuhe anzieht oder nicht, das mag für ihn,
interessant sein, aber für den Justizminister ist das nicht interessant.
Und darum sage ich auch genauso, das hat auch der Bischof Graeme sehr deutlich gesagt, wenn man darüber redet, ob homosexuelles Verkehr oder außerehelicher Verkehr ein Bordellbesuch, ob das eine Sünde ist, dann ist das nicht die Frage des Kondoms, sondern die Tat als solche.
Ist das so schwer zu verstehen?
Das ist der Punkt und das wollte ich erläutern.
dass ich sage, wenn ich irgendeine Sünde begehe, dann fragt kein Mensch, ob ich dabei eine Brille aufgehabt habe.
Das ist nicht das Thema.
Sondern das Thema ist das, was ich getan habe.
Und ein Kondom als solcher ist irrelevant.
Im Falle, zum Beispiel bei Homosexuellen, hat er überhaupt nichts mit der Moral zu tun, weil ich bitte ihm ganz im Gegenteil, sie sollen sich schützen.
Ich bitte sie herzlich darum.
Im Übrigen aber wünscht sich Bischof Laun ein Ende der Debatte.
Es gäbe für die Kirche Wichtigeres.
Wolfgang Klein über Aussagen des Wiener Weihbischofs Laun.
Der größte Widerstand gegen das Beamten-Sparpaket der Bundesregierung kommt von einer Gruppe, die in absehbarer Zeit gar nicht mehr den Beamten zuzurechnen sein wird, von den Postbediensteten, deren Stimmung auch ohne Sparpaket bereits auf dem Siedepunkt ist.
Denn die geplanten Umstellungen werden das Arbeitsumfeld der bisherigen Postbeamten grundlegend verändern.
Die Post soll in eine privatwirtschaftlich geführte Gesellschaft umgewandelt werden, getrennt in Brief- und Telekommunikationssektor.
Und die Postbediensteten werden künftig hin um die Kunden werben müssen, die ihnen wegen privater Konkurrenz davonzulaufen drohen.
Und dann auch noch das Sparpaket, so empfinden es viele der Betroffenen.
Von Demonstrationen bis zu Kampfmaßnahmen wie etwa Telefonstreik
reichten die Drohungen der Postbediensteten.
Heute traf das Präsidium der Postgewerkschaft zusammen.
Wolfgang Fuchs berichtet von der mit Spannung erwarteten Sitzung.
Die Sensation ist perfekt.
Die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten lehnt das Sparpaket in der vorliegenden Form ab.
In einem Kommuniqué heißt es, es müssen sofortige Neuverhandlungen angesetzt werden und zwar über sechs Punkte will man mit der Bundesregierung beraten, wobei ich kurz zusammenfasse.
Die Bundesregierung garantiert die Ausgliederung der Post aus dem Budget spätestens am 01.07.1996.
Zweiter Forderungspunkt, die Sicherung der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Post und Postsparkasse.
Dritter Punkt, eine Arbeitsstiftung, wo Umschulungsmaßnahmen möglich sind.
Vierter Punkt, Aufnahme von Verhandlungen über ein eigenständiges Dienst- und Pensionsrecht.
Eine Liste der anerkannten Berufskrankheiten.
Und ein sechster Punkt ist noch.
In den nächsten Jahren dürfe es keine weiteren Belastungen und Verschlechterungen im Dienst- und Pensionsrecht geben.
Der Postgewerkschaftsvorsitzende Hans-Georg Dörfler begründet dann weiter.
Es wurde kein Streikbeschluss gefasst, sondern wir erwarten uns aufgrund der heutigen
Ergebnisse baldigste Verhandlungen mit der österreichischen Bundesregierung.
Und darf ich einer Frage, die sicherlich gestellt wird, zu vorkommen.
Damit gefährden wir weder das Sparpaket der österreichischen Bundesregierung, weil wir nicht fordern, dass das Sparpaket aufgeschnürt wird,
sondern weil wir diese Punkte, die ich aufgezählt habe, nur postspezifische Angelegenheiten betreffen, wir uns zu den Einsparungszielen bekennen, aber aufgrund unserer spezifischen anderen Voraussetzungen eben diesem Paket in der Form nicht zugestimmt werden kann.
Soweit die ersten Einzelheiten dieser Pressekonferenz, die noch in Gang ist.
Das war Postgewerkschaftsvorsitzender Hans-Georg Dörfler.
Ich gebe zurück ins Funkhaus.
Wolfgang Fuchs mit einem ersten Livebericht.
Nein, zum Sparpaket sagt also die Postgewerkschaft und Widerstand kommt auch von den österreichischen Universitäten.
Diese mobilisieren jetzt zu Beginn des Sommersemesters massiv gegen das Sparpaket der Bundesregierung.
Vorgeprescht ist der Rektor der Wiener Wirtschaftsuniversität.
Er droht gar damit, im Herbst keine neuen Studenten mehr aufzunehmen, wenn die Sparmaßnahmen in Bildung und Lehre nicht zurückgenommen werden.
Details von Martin Heidinger.
Seine Universität sei von den Einsparungen besonders betroffen, sagt Rektor Heinrich Otrobar.
Das Sparpaket stürze die Wiener WU mit ihren über 20.000 Studenten wörtlich in ein schwarzes Loch der Lehre.
Wenn es so wird, wie das Sparpaket es verspricht, werden wir
den Lehrbetrieb hier deutlich zurücknehmen müssen.
Und wenn das so ist, gibt es weniger Lehrveranstaltungen, weniger Prüfungstermine und damit automatisch eine Verlängerung der Studienzeit.
Erste Folgen zeigen sich bereits.
So werden schon in diesem Semester einige wichtige Lehrveranstaltungen aus Personalmangel entfallen und sogar eine Diplomprüfung, zu der in wenigen Wochen einige hundert Studenten antreten wollen, wackelt.
Ob sie abgehalten wird, hängt unter anderem von einer Dienststellenversammlung ab, in der die Assistenten und Dozenten heute weitere Maßnahmen beschließen wollen.
Durch die 165 Millionen Schilling an Einsparungen, die alleine auf sie entfallen, könnten diese Universitätslehrer bis zu 40 Prozent weniger verdienen.
Die WU rüstet zum Kampf, sagt Rektor Otroba.
Noch diese oder nächste Woche will er sein Haus wahrenstreikartig zusperren.
Wenn die Sparmaßnahmen nicht neu überdacht werden, werde er im kommenden Semester zum letzten Mittel greifen.
Die WU werde einfach keine Studenten mehr aufnehmen.
Indessen mobilisiert auch bundesweit die Hochschülerschaft.
Protestmärsche, Warnstreiks und Todesanzeigen für die akademische Bildung sind Aktionen, die sie von jetzt an bis Mitte März ankündigt.
Darauf kontert heute Wissenschaftsminister Scholten.
Die wesentlichen Details der Einsparungen seien noch gar nicht mit der Gewerkschaft zu Ende diskutiert und daher könne man jetzt noch gar nicht adäquat darauf reagieren.
Das Dritte ist, dass für Zeiträume Engpässe angekündigt werden, für die einmal definitiv diese ganzen Maßnahmen noch gar nicht gelten, nämlich für das kommende Semester.
Da wird erstens gar nichts reduziert, zweitens findet das alles frühestens im Herbst statt.
Und das zeigt nur, dass da Wahrheit und Erwartung noch ziemlich weit auseinander liegen.
Weiters, so Scholten, sei gar nicht daran gedacht, die Quantität der Lehraufträge zu reduzieren, weil man sich mit der Gewerkschaft auf andere Möglichkeiten des Sparens einigen werde.
Aber Scholten gibt zu, dass das Paket, das auf die Universitäten zukomme, gewaltig sei, er wolle nichts herunterspielen.
Der diesjährige Bericht des UNO-Suchtgiftkontrollrates sagt der Geldwäsche und der Erzeugung von synthetischen Drogen den Kampf an.
Synthetische Drogen überschwemmen die Schwarzmärkte Europas.
In manchen Ländern, wie Schweden und Großbritannien etwa, sind diese Designer-Drogen schon weiter verbreitet als Heroin oder Kokain, berichtet Edith Bachkönig.
Ecstasy, Ice, Speed, Meth, LSD, Crystal, alle diese Modedrogen werden in geheimen Labors hergestellt.
Und zwar aus Chemikalien, die es legal zu kaufen gibt.
Die einzige Möglichkeit, die rapide Verbreitung einzubremsen, ist, den Verkauf dieser legalen Chemikalien, sie werden Vorläufersubstanzen genannt, in den Griff zu bekommen, sagt Herbert Schäpe vom UN-Suchtstoffkontrollrat.
Ecstasy und auch Eis werden im Wesentlichen hergestellt über Ephedrin und Pseudoephedrin.
Und wir sind glücklicherweise jetzt dabei, Strukturen zu entwickeln in Kooperation mit entsprechenden Regierungsstellen, damit diese Mengen von Ephedrin und Pseudoephedrin, die gebraucht werden, um Ecstasy und Eis herzustellen, nicht mehr abgezweigt werden für
Verwendung in illegalen Laboratorien.
Eine ganze Reihe geheimer Labors sind bereits aufgeflogen, vor allem in den Niederlanden und in Osteuropa.
So haben die tschechischen Behörden letztes Jahr 70 Laboratorien ausgehoben.
In Polen wurden vier große Amphetaminlabors geschlossen, ebenso in Frankreich, Italien und Spanien.
Mit den Designertrogen machen die Händler ein enormes Geschäft, denn die Erzeugung ist billig.
Die Behörden müssen aber meist noch tatenlos zusehen, wie die Dealer das Geld anhäufen.
Österreich zum Beispiel hat noch keine gesetzliche Handhabe, das Vermögen der Händler zu beschlagnahmen.
Österreich.
Der Schweizer Theater- und Filmschauspieler Bruno Gantz ist neuer Träger des IFLAND-Rings.
Dies hat Josef Meinrad in einem Brief verfügt.
Bruno Gantz ist in seiner Tätigkeit als Schauspieler eng mit der Berliner Schaubühne verbunden.
Die Gewerkschaft der Postbediensteten hat das Beamten-Sparpaket abgelehnt.
Der Zentralvorstand verlangt die sofortige Aufnahme von eigenständigen Verhandlungen.
Bundeskanzler Franitzki ist weiter gegen einen raschen Beitritt in ein Militärbündnis.
Franitzki sagte, die wichtigsten Risikobilder seien derzeit organisierte Kriminalität, Menschenhandel und Drogenhandel.
Keines dieser Probleme könnte durch schnelles Hineinschlüpfen Österreichs in ein Militärbündnis gelöst werden.
Die Entscheidung im Immunitätsausschuss des Nationalrates über die Änderung der Auslieferungspraxis ist verschoben.
Auch über die beiden Anträge auf Auslieferung von FPÖ-Obmann Haider wurde noch nicht abgestimmt.
Die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP werden am Nachmittag in der sogenannten Großen Runde fortgesetzt.
Zur Debatte stehen heute Strukturreformen sowie Privatisierungen.
Der Wintertourismus ist weiter auf Teilfahrt.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes ist die Zahl der Nächtigungen in den Monaten November, Dezember und Jänner gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 4,3 Prozent zurückgegangen.
Besonders stark war der Rückgang der Nächtigungen in Tirol, Kärnten und Salzburg.
Die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bau ist Thema eines Memorandums von Gewerkschaft und Arbeiterkammer.
Insgesamt sollen 56.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Das Wetter heute Nachmittag meist sonnig, auch der Hochnebel an der Donau sowie in Teilen Kärntens und der Steiermark löst sich weitgehend auf.
Die Temperaturen steigen noch auf Werte zwischen 1 und 8 Grad in Vorarlberg, Tirol und Salzburg auf etwa 12 Grad.
Das war's für heute Mittag.
Das Team Kurt Quatter, Technik, Udo Bachmeier, sendungsverantwortlicher Regisseur und Manfred Kronsteiner, Ihr Begleiter durch das Mittagschanal.
Der Immunitätsausschuß des Parlaments hätte über die Abgeordneten bei Ehrenbeleidigungen entschieden werden sollen. Die Entscheidung wurde aufgeschoben. Die anstehenden Entscheidungen über Anträge gegen FPÖ-Obmann Haider können dementsprechend nicht entschieden werden. Interview: stellvertretender Klubobmann FPÖ Ewald Stadler, Interview: ÖVP-Abgeordneter Franz Steindl.
Mitwirkende:
Langpaul, Thomas [Gestaltung]
, Stadler, Ewald [Interviewte/r]
, Steindl, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Parlament
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Regierung
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Opposition
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Justiz und Rechtswesen
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Parteien / FPÖ
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Interview
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Parteien / ÖVP
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Ein wichtiges Thema bei den Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP ist die Teilnahme Österreichs an einem zukünftigen europäischen Sicherheitssystem. Bundeskanzler Vranitzky spricht sich dafür aus, dieses Thema für die Abschlussverhandlungsrunde aufzuheben. Er erwartet sich ein gemeinsames Papier, welches die Grundlage für die Regierungsbildung und für Österreichs Position bei der EU-Regierungskonferenz sein wird. Interview: Bundeskanzler Franz Vranitzky.
Mitwirkende:
Ripper, Konstanze [Gestaltung]
, Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Sicherheit
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Regierung
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Verhandlung
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Außenpolitik
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Militär
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Diplomatie
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Interview
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EU
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Parteien / SPÖ
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Parteien / ÖVP
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Neutralität
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Meran wurde der 4. Mord in 3 Wochen verübt. Mitten im Stadtzentrum wurde ein 36-jähriger aus nächster Nähe erschossen. Polizisten und Ermittlungsbehörden sind ratlos. Interview: anonyme Südtirolerin. Interview: diverse anonyme Südtiroler.
Mitwirkende:
Gasser, Richard [Gestaltung]
, Anonym, Südtiroler [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.28 [Sendedatum]
Ort:
Meran
Schlagworte:
Politik
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Straftaten
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Exekutive
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Reportage
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Justiz und Rechtswesen
;
Skandal
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Italien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der 54-jährige Schweizer Schauspieler Bruno Ganz ist der neue Träger des Iffland-Ringes. Dies hat der verstorbene Kammerschauspieler und bisherige Träger des Ringes Josef Meinrad verfügt. Einblendung: Kulturminister Rudolf Scholten, Einblendung: diverse Szenenausschnitte Bruno Ganz.
Mitwirkende:
Zimmermann, Gernot [Gestaltung]
, Scholten, Rudolf [Interviewte/r]
, Ganz, Bruno [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Festakte
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Tod
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Pressekonferenz
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Drama
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Reportage
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Reden und Ansprachen
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Porträt
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der Wiener Stadthalle findet die Gartenmesse "Botanica" statt. Es wurden 1700 qm Erde, 350 qm Sand, rund 1700 m Rollrasen, 26500 Ziegel und rund 100 Baumstämme in die Stadthalle gebracht. Das Motto lautet "Wien im Frühling". Interview: anonyme Gartengestalterin, Interview: anonyme Messeausteller, Interview: anonymer Gärtner.
Mitwirkende:
Jirkovsky, Karl [Gestaltung]
, Anonym, Messeausstellerin, Messeaussteller [Interviewte/r]
, Anonym, Gartengestalter [Interviewte/r]
, Anonym, Gärtner [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Messe
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Klima und Wetter
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Interview
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Reportage
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Pflanzen
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Landschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten