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KI-generiertes Transkript
Und wieder ist es Zeit für eine Stunde Mittagsinformation.
Wir freuen uns, dass Sie mit dabei sein können.
Und das sind die Themen, über die wir berichten wollen.
Wird das österreichische Waffenexportgesetz gelockert?
Bundeskanzler Franitzski hat darüber bei seinem Aufenthalt in Saudi-Arabien laut nachgedacht.
Was würde das konkret in Österreich für jene Firmen bedeuten, die Waffen und kriegsfähiges Material herstellen?
Wie sind überhaupt diesbezüglich die Geschäfte in den vergangenen Jahren gelaufen?
Herbert Hutter hat da recherchiert.
Zum Stichwort Saudi-Arabien noch.
Wie politisch stabil ist die Lage in diesem wichtigen arabischen Land?
König Fahd, der seit Monaten schwer krank, hat zur Überraschung vieler Bundeskanzler Franitzki persönlich empfangen.
Noch Themen aus Österreich.
Die Unwettersituation natürlich in Kärnten.
Wird die Nationalratswahl in einigen Gemeinden aufgehoben, muss also neu gewählt werden.
Die Rede ist unter anderem von Reutte in Tirol, wo die damalige Familienministerin Sonja Moser ihre Stimme abgegeben hat, ohne dort gemeldet zu sein.
Die Bundesländerversicherung zieht Bilanz.
Man strebt auch eine stärkere Zusammenarbeit mit der Austriakollegialität an.
Diskussion um die Chemiefirma Solvay in Oberösterreich.
Sollen weiter Chemieabwässer in großem Umfang in den Traunsee geleitet werden dürfen?
Ausland.
In Russland schlägt Kommunistenführer Suganov Jelzin nun die Bildung einer Koalitionsregierung vor.
Ein Rat der nationalen Verständigung soll gebildet werden.
In Spanien will die neue konservative Regierung Privatisierungen in großem Umfang.
Gewerkschaft und Sozialisten laufen dagegen Sturm.
Und große Wahlfangkonferenz in Aberdeen in Schottland.
Von der Kulturredaktion heute mehr über neue Wege, die die steirische Literaturzeitung Manuskripte geben will.
Zunächst bei uns jetzt aber ein erster Überblick, denen Ihnen die Nachrichten geben.
Georg Schalkgruber hat sie heute zusammengestellt und Josef Natek ist unser Sprecher.
Österreich.
Der Anteil der Frühpensionen an den Gesamtpensionen ist im Mai auf einen neuen Rekordstand geklettert.
Insgesamt waren im Mai knapp 180.000 Menschen in Frühpension, im April waren es knapp weniger als 178.000.
Die Gesamtzahl aller Alterspensionen stieg auf fast 930.000.
Der Anteil der Frühpensionen an den Gesamtpensionen beträgt somit 19,4 Prozent.
Dies ist ein neuer Rekordwert.
Bundespräsident Klestil reist heute zu einem dreitägigen Besuch in die Türkei.
Begleitet wird er von Außenminister Schüssel, Kulturminister Scholten und von einer umfangreichen Wirtschaftsdelegation.
Diese wird von Wirtschaftskammerpräsident Marder Taner geleitet.
Die Themen der politischen Gespräche die Annäherung der Türkei an die EU, Sicherheitsfragen und der Bosnien-Konflikt.
Im zwischenstaatlichen Bereich will Österreich die Kooperation auf den Gebieten Eisenbahn, Energie und Gesundheit erweitern.
Saudi-Arabien.
Bundeskanzler Franitzki beendet einen offiziellen Besuch in Saudi-Arabien.
Wichtigstes Gesprächsthema war der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen.
Zuletzt ist Franitzki außerplanmäßig von König Facht empfangen worden.
Vatikan.
Papst Johannes Paul hat sich beim deutschen Bundespräsidenten Herzog nach seiner Rückkehr aus Berlin für den zweieinhalbtägigen Besuch in Deutschland bedankt.
Es war die dritte Deutschlandreise von Johannes Paul.
Er hat als erster Papst überhaupt Berlin besucht.
Höhepunkt war gestern Abend eine Rede am Brandenburger Tor.
Israel.
Außenminister David Levi hat seine jüngsten Aussagen über mögliche territoriale Zugeständnisse am Golan wieder zurückgenommen.
Zuvor hat Ministerpräsident Netanyahu seinen Außenminister indirekt zurechtgewiesen.
Die Haltung Israels zu den Themen wie das der Golanhöhen sei nur aus Erklärungen des Regierungschefs ersichtlich, ließ Netanyahu mitteilen.
Heute nun, sagte Lewy in einem Hörfunkinterview, Syriens jetzige Position sei unannehmbar, weil die Forderung nach Räumung der Gulanhöhen einem Ultimatum gleichkomme.
Russland Präsident Boris Jelzin wird vor dem zweiten Wahlgang von der liberalen Jabloko-Bewegung des Wirtschaftsexperten Jablinski mit Vorbehalten unterstützt.
Javlinsky hat im ersten Durchgang mit sieben Prozent der Stimmen den vierten Platz erreicht.
Jetzt stellt er einige Bedingungen, vor allem will er wissen, wie Yeltsin den Tschetschenienkrieg zu beenden gedenkt.
Eine Unterstützung des kommunistischen Kandidaten Zyuganov wird ausgeschlossen.
Zyuganov seinerseits hat heute Yeltsin die Bildung einer Koalitionsregierung vorgeschlagen.
Als Begründung sagte Zyuganov, Russland sei in einem kritischen Zustand, keine politische Kraft könne allein mit der Lage fertig werden.
Großbritannien.
In Aberdeen, in Schottland, beginnt die 48.
Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission.
Es gibt Anträge, das weltweite Verbot des kommerziellen Walfangs zu lockern.
Japan und Norwegen werden immer wieder beschuldigt, gegen das Verbot zu verstoßen.
Beide Länder stellen sich auf den Standpunkt, sie würden Walfang nur zu wissenschaftlichen Zwecken betreiben.
Dieses Argument lässt die Walfangkommission aber nicht gelten.
Österreich In Wien-Ottakring stürzte heute bei Abbrucharbeiten nächst einer Straßenbahnremise die Mauer einer Halle ein.
Drei Autos wurden verschüttet, mindestens drei weitere beschädigt.
Bei einer Suchaktion nach eventuell verschütteten Personen sind auch Hunde im Einsatz.
Die Befürchtungen dürften aber grundlos sein.
In der jüngsten Runde des Lottos 6 aus 45 hat es keinen Sechser gegeben.
Am nächsten Sonntag werden somit im ersten Rang wahrscheinlich etwa 50 Millionen Schilling ausgespielt.
Es bleiben mehr als 13 Millionen im Jackpot und die endgültige Summe wird noch verdoppelt.
Es ist das erste Mal seit 18 Runden, dass wieder ein Jackpot ausgespielt wird.
Auch beim Joker gibt es einen Jackpot, mutmaßliche Gewinnsumme 9 Millionen Schilling.
Nach den schweren Unwettern des Wochenendes dauern in Kärnten umfangreiche Aufräumungsarbeiten an.
Auch Bundesheer-Pioniere sind im Einsatz.
Von den drei von der Umwelt abgeschnittenen Ortschaften ist seit etwa einer Stunde eine wieder erreichbar.
Das Wetter hat an diesem Wochenende für Verheerungen gesorgt.
Wir haben es gehört und werden auch noch darüber berichten, wie es derzeit in Kärnten aussieht.
Peter Sterzinger, wie geht es wettermäßig weiter?
Entspannt sich die Lage?
Ja, der starke, stellenweise katastrophale Regen und auch die Unwetter über große Gebiete hinweg sind an und für sich vorbei.
Nicht die Folgen, wie wir gehört haben.
Der Wasserstand der Flüsse geht allmählich zurück und die Temperaturen steigen langsam.
Doch nähert sich heute von Norden her feuchte Luft, morgen auch von Süden, sodass weiterhin kein besonders warmes, sonniges Wetter zu erwarten ist.
Zur Zeit verdichten sich die Wolken, es gibt auch schon erste Regenschauer, sie sind leicht, die dann im Laufe des Nachmittags häufiger werden.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt wolkig 16 Grad, St.
Pölten wolkig 15, Linz, hier hat der leichte Regen aufgehört, stark bewölkt 13 Grad, Salzburg und Innsbruck stark bewölkt 15, Bregenz heiter 14, Graz wolkig 17 und Klagenfurt heiter 18 Grad.
Auch in Kärnten und im Süden der Steiermark sowie des Burgenlandes ist es bald nicht mehr so sonnig wie am Vormittag und in ganz Österreich ist mit einzelnen Regenschauern zu rechnen, im südlichen Regionen auch mit ein paar Gewittern.
Die Temperaturen erreichen heute noch 12 bis 18 im südlichen Burgenland und Südosten der Steiermark wohl 20 Grad.
Die Schneefallgrenze wandert wieder nach oben, der Wind hat spürbar nachgelassen.
Auch über Nacht gibt es da und dort ein bisschen Regen.
Morgen Dienstag weniger Sonne als heute, am ehesten wieder am Vormittag.
Zuerst sporadisch leichte Regenschauer, am Nachmittag dann häufiger.
Schwerpunkt im Bergland, besonders in Westösterreich und im Süden.
Hier sind auch wieder einige Gewitter möglich.
Höchsttemperaturen morgen 13 bis 20 Grad, in 2000 Meter Höhe schon plus 4.
Auch am Mittwoch nicht viel Neues, die Wolken überwiegen, am Vormittag scheint ab und zu die Sonne, später gibt es wieder ein paar Regenschauer, die aber kaum zu lokalisieren sind.
Die Temperaturen steigen eine Spur weiter.
Ja, und nach dieser Wetterprognose gleich zu dem, was Unwetter am Wochenende an Verheerungen im italienischen Kanaltal und in Kärnten vor allem um das Gebiet Zellpfarri und auch Ferlach angerichtet haben.
Drei Dörfer sind noch immer von der Umwelt abgeschnitten.
Hunderte Bundesheer-Pioniere arbeiten fieberhaft daran, Straßen von Geröllmassen zu befreien und eingeschlossene Gehöfte wenigstens wieder mit Wasser zu versorgen.
Gudrun Maria Leb berichtet über die aktuelle Situation.
Zu den Ortschaften Zelloberwinkel und Zellmitterwinkel kommt noch immer keiner durch, Weidisch ist zumindest notdürftig wieder erreichbar.
Enorme Schäden hat das Unwetter angerichtet und trotz des Pioniereinsatzes wird es Wochen dauern, bis der meterhohe Schutt beseitigt ist.
Auch heute noch sind die Murenopfer entsetzt darüber, was hier passiert ist.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es da schon einmal so war.
Es war im 33.
Jahr, da war auch sehr viel.
Es hat sehr viel Schaden gemacht.
Ich würde sagen, alles ist weg, was man früher ... Jetzt habe ich gedacht, es wäre fertig.
Ich habe die letzten Fliesen gelegt und jetzt haben wir wieder so einen Schaden.
Der Schaden kann momentan noch gar nicht abgeschätzt werden, weil noch immer niemand weiß, was in den eingeschlossenen Orten passiert ist.
Rund 300 Bewohner waren gestern noch ohne Wasser und Telefon völlig auf sich selbst gestellt.
70 Pioniere des Bundesheeres haben dann aber zumindest die nötigste Versorgung wieder aufbauen können, schildert Offiziersstellvertreter Alfons Abuja.
Heute werden weitere 100 Soldaten eingesetzt.
Die Stromversorgung ist inzwischen überall wiederhergestellt und Trinkwasser gibt es teilweise wieder.
Auch die Telefonverbindungen funktionieren.
Und alle, auch Baufirmen, Nachbarn und Freunde helfen mit, damit die Katastrophenschäden schnell behoben sind.
Gudrun Maria Leep hat Berichte zur Unwettersituation in Kärnten.
11 Minuten nach 12 Uhr ist es in der Zwischenzeit geworden.
Jetzt zu unserer politischen Berichterstattung.
Werden die strengen Bestimmungen des österreichischen Waffenexportgesetzes nun vielleicht doch bald geändert?
Als Ex-Wirtschaftsminister Dietz vor wenigen Wochen zum Thema laut nachzudenken begann, da ging noch ein ungläubiger Schrei der Empörung durch die Politlandschaft, vor allem in Kreisen der SPÖ.
Nun hat der Bundeskanzler selbst an ein Fast-Tabu gerührt.
Bei seinem derzeitigen Besuch in Saudi-Arabien sagte Vornitsky wörtlich, angesichts geänderter weltpolitischer Verhältnisse sollten die geltenden Beschränkungen für die Ausfuhr von Kriegsmaterial sorgfältig überprüft werden.
Österreichs restriktives Kriegsmaterialgesetz geht ja auf den Norikum-Skandal zurück, wo schon damals bestehende Bestimmungen umgangen worden sind, nämlich Kriegsmaterial nicht in kriegsführende Länder auszuführen.
Österreichs Waffenindustrie belieferte damals über Hintertürln gleichermaßen den Irak wie den Iran.
Nun sagt der Kanzler, er werde sich die schwedischen und schweizer Regelungen noch einmal über den Sommer in aller Ruhe ansehen.
Die Reise nach Saudi-Arabien soll aber nicht zu einer Anlassgesetzgebung führen.
Das Äußerungen des Kanzlers an diesem Wochenende bei seiner Reise in Saudi-Arabien, bei seinem Aufenthalt ganz konkret in Tschida.
Thomas Langbaul und Astrid Plank haben sich nun heute Vormittag umgehört, wie man vor allem in Kreisen der Opposition auf diese Kanzleräußerungen reagiert.
Die heftigste Kritik kommt von den kleinen Oppositionsparteien.
Christoph Korherr, Chef der Grünen, hält den Vorstoß Franitzkis schlicht für menschenverachtenden Zynismus.
Die derzeitige strenge Regelung bei Exportgenehmigungen für österreichische Waffen mache durchaus Sinn, so Korherr.
Ein fragwürdiger wirtschaftlicher Erfolg dürfe nicht über den Wert von Menschenleben gestellt werden.
Die Grünen werden massiven Widerstand gegen jede Aufweichung des Waffenexportgesetzes leisten.
Keine Änderung wollen auch die Liberalen.
Eine Lockerung der Waffenexportbestimmungen wäre auch eine Schwächung der Neutralität durch die Hintertür, so die Chefin des liberalen Forums, Heide Schmidt.
Wenn österreichische Firmen noch immer Bedarf an Waffenexporten hätten, so sei das auch Zeugnis einer verfehlten Industriepolitik.
Man hätte sich längst umstellen können, so die Liberalen.
Ganz anders wiederum die FPÖ.
Die Freiheitlichen seien immer schon für eine Lockerung des Kriegsmaterialiengesetzes gewesen, sagt Wehrsprecher Herbert Scheibner.
Die derzeitige Regelung, wonach über jeden einzelnen Ausfuhrantrag extra abgestimmt werden muss, sei unsinnig und schade der heimischen Industrie.
Die FPÖ könnte sich eine Lösung ähnliche wie in der Schweiz oder in Schweden vorstellen.
Danach sollte eine Liste mit den Namen jener Länder aufgestellt werden, in die keine Waffen exportiert werden dürfen.
Weiterhin nicht in kriegführende Staaten oder solche, die Menschenrechte verletzen.
Bei Saudi-Arabien habe er aber keinerlei Bedenken, so Scheibner.
Die FPÖ will jetzt jedenfalls alte Anträge aus der Schublade holen und sich, wie es Wehrsprecher Scheibner formuliert, anschauen, ob der Bundeskanzler seinen Vorstoß wirklich ernst gemeint habe.
In der ÖVP will man die neue Diskussion vorerst offenbar nur aus der Zuseherperspektive verfolgen.
Das Ganze sei eine SPÖ-Angelegenheit, so die Devise, die im Parlamentsklub der Volkspartei ausgegeben wurde.
Denn die Waffenexporte lägen im Kompetenzbereich des Bundeskanzlers.
Der Verfassungsdienst im Bundeskanzleramt muss ja bei jedem einzelnen Fall, so wie in den Außen- und Verteidigungsministerium auch, befragt werden.
Der Wehrsprecher der Volkspartei, Karl Maiz, meinte heute Vormittag dann allerdings doch, er freue er sich, wenn die SPÖ Schritte zu einer Änderung des Kriegsmaterialiengesetzes setzen wolle.
Die Volkspartei habe schon mehrfach Anläufe dazu unternommen, bisher aber ohne viel Erfolg.
Das Waffenexportgesetz müsse nicht unbedingt gelockert, aber durch vernünftige Formulierungen zumindest vereinfacht werden, so der VP-Wehrsprecher.
Mehr Zurückhaltung, was die Äußerungen von Bundeskanzler Franitzki betreffen, gibt es innerhalb der SPÖ selbst.
Klubobmann Peter Kostelka etwa sieht keinen Bedarf, das Thema jetzt zu kommentieren.
Der Kanzler hat sich sicher was wohl überlegt, heißt es in seinem Büro.
Kein Anlass zu offener Debatte, sieht auch Franitzkis Stellvertreter in der SPÖ, Nationalratspräsident Heinz Fischer.
Man werde keine Zeitungsmeldungen kommentieren, heißt es in seinem Büro.
Fischer will zuerst mit Franitzki sprechen.
Von vielen Missverständnissen ist hingegen im Innenministerium die Rede.
Es gehe lediglich darum, dass österreichische Firmen zur Kenntnis nehmen, dass es eben Beschränkungen für Waffenexporte gibt und nicht immer versuchen, diese zu unterlaufen.
Das Gesetz sei durchaus gut, heißt es im Büro von Innenminister Einem, man könne aber über alles nachdenken.
Nicht neu nachdenken will hingegen Amnesty International im Zusammenhang mit Saudi-Arabien und Waffenexporten.
Dort empfindet man den Vorstoß Franitzkis bedenklich.
Folter, Misshandlungen und Todesstrafe seien schließlich in Saudi-Arabien an der Tagesordnung.
Werden die strengen Bestimmungen des österreichischen Waffenexportgesetzes nun vielleicht doch bald geändert?
Eine neue Diskussion ist in Österreich angelaufen, basierend auf Äußerungen, die der Bundeskanzler an diesem Wochenende in Saudi-Arabien in Jeddah gemacht hat.
Allerdings heute Vormittag, so kam es jedenfalls mitreisenden Journalisten in Jeddah vor, hat Franitzki diese Äußerungen vielleicht doch auch noch ein bisschen abgeschwächt.
Da sagt er nämlich, das alles habe keine wirkliche Eile.
Saudi-Arabien selbst drängen ja auch keineswegs auf Lieferungen aus Österreich.
Also doch wieder ein bisschen eine Abschwächung der Position.
Direkt aus Jeddah berichtet Armin Wolf.
Eine Änderung des Kriegsmaterialgesetzes ist derzeit nicht aktuell, das sagte Kanzler Franitzki nach einem Gespräch mit dem saudischen Verteidigungsminister.
Die saudische Regierung habe Österreichs Position akzeptiert, keine Rüstungsgüter hierher zu liefern.
Das Exportverbot werde die sonstigen Geschäftsbeziehungen nicht mehr weiter belasten.
Lassen Sie uns ein neues Kapitel eröffnen.
soll der saudische Verteidigungsminister, ein Bruder von König Fahd, dem Kanzler gesagt haben.
Es werde deshalb auch weiterhin keine österreichischen Waffenverkäufe nach Saudi-Arabien geben, sagte Kanzler Franitzki heute.
Das strenge österreichische Kriegsmaterialgesetz könnte aber ohne Zeitdruck grundsätzlich überdacht werden, sagte der Kanzler, ohne konkreter zu werden.
Nicht aktuell derzeit, so schwächt also nun der Bundeskanzler heute in CIDA ab, was eine Lockerung des österreichischen Waffenexportgesetzes betrifft.
Aber wie gesagt, darüber nachgedacht worden ist laut auch von Seiten
des Bundeskanzlers und er selbst hat gesagt, er möchte sich über den Sommer die diesbezüglichen Regelungen der ja auch neutralen Länder Schweden und Schweiz ansehen.
Nun, was bedeutet diese ganze Situation für Österreichs Firmen, für Österreichs Industrie, die mit Waffenproduktion, die mit Waffenexporten zu tun haben?
Herbert Hutter hat diesbezüglich recherchiert.
Es war vor allem die Steyr-Daimler Buch AG, die sich um Waffenexporte nach Saudi-Arabien bemüht hat.
Es wäre um die Lieferung von wenigen Maschinenpistolen gegangen, eine Probelieferung für einen möglichen größeren Folgeauftrag für die Waffentochter Steyr-Mannlicher.
Ein Exportantrag wurde bisher nicht erledigt.
Bei Steyr-Mannlicher sank der Umsatz letztes Jahr um 17 Prozent auf 219 Millionen Schilling.
185 Mitarbeiter sind beschäftigt.
Nicht beteiligt einen Anboten an die Saudis war die Hirtenberger Munitionsfabrik.
Das erklärte vor wenigen Minuten Hirtenberger Geschäftsführer Heinz Treder.
In Meldungen hatte es geheißen, die Hirtenberger wolle minenähnliche Sprengkörper für Landgefechte nach Saudi-Arabien verkaufen, selbst der Verwaltungsgerichtshof sei damit befasst.
Stimmt nicht so, wie gesagt, Hirtenberger Chef Treder.
Die Hirtenberger wickelt unter ihrem neuen Eigentümer, Ankerbrotchef Helmut Schuster, gerade ihren Ausgleich ab, in den sie unter Emmerich Assmann geschlittert war.
Die Hirtenberger musste im letzten Jahr einen Umsatzeinbruch von 500 auf 300 Millionen Schilling hinnehmen.
Die Zahl der Mitarbeiter sank um 100 auf 300.
Sonst noch in der Rüstungsproduktion in Österreich tätig, die Steyr-Panzerschmiede unter dem Namen Spezialfahrzeuge.
Umsatz minus 10 Prozent auf 470 Millionen Schilling, 280 Beschäftigte.
Stabil hält sich der Pistolenerzeuger Glock mit 150 Millionen Umsatz und 100 Beschäftigten, ebenso stabil der Sprengmittelhersteller Dynamit Nobel mit 280 Millionen Umsatz und 145 Beschäftigten.
Dynamit Nobel erzeugt aber auch zivile Sprengmittel, ist also nicht als reiner Waffenproduzent zu zählen.
In Summe arbeiten in Österreich rund 1.000 Leute in der Waffenproduktion, die Umsätze sind im letzten Jahr um ein Viertel auf rund 1,4 Milliarden Schilling gesunken.
Die Diskussion um Änderungen im Waffenexportgesetz ist also an diesem Wochenende neu angelaufen.
Herbert Huter hat die Situation der diesbezüglichen Industriezweige in Österreich untersucht.
Allerdings, wir haben es zu Beginn unserer Beiträge gehört, der Bundeskanzler selbst schwächt nun in Jida ab und bremst die Diskussion auch wieder ein.
Es hat alles keine Eile, sagt er, nicht aktuell derzeit.
Wie gesagt, geäußert hat Franitzki das alles rund ums Waffenexportgesetz bei seinem derzeitigen Besuch in Saudi-Arabien.
Dort hält er sich mit einer großen österreichischen Wirtschaftsdelegation auf.
Wobei der Bundeskanzler gestern Abend völlig überraschend in Jeddah von König Fahd empfangen worden ist.
Ein Treffen, eine Unterredung, die ursprünglich überhaupt nicht am Programm standen.
König Facht ist ja seit einem Schlaganfall schon seit längerem nicht mehr in der Öffentlichkeit erschienen.
Sein Treffen mit Kanzler Franitzki ist also durchaus ein besonderes Entgegenkommen den Österreichern gegenüber.
Der Besuch von Bundeskanzler Franitzki in Saudi-Arabien ist für meinen Kollegen Armin Wolf, der ja als Journalist mit dabei ist, wir haben ihn ja zu Beginn der Sendung gehört, auch Anlass, sich grundsätzlich mit der politischen Situation, mit der Stabilität, der politischen Stabilität in Saudi-Arabien auseinanderzusetzen.
Totgesagte leben länger.
Im November vergangenen Jahres erlitt der 74-jährige König Facht einen Schlaganfall und erschien monatelang nicht mehr in der Öffentlichkeit.
Die Regierungsgeschäfte übertrug er seinem Halbbruder, dem 73-jährigen Kronprinzen Abdallah.
In ausländischen Medien und unter Diplomaten begangen wilde Spekulationen, wer im reichsten und mächtigsten Staat der Region, immerhin dem größten Erdöl-Exporteur der Welt,
die Macht übernimmt.
Eine Frage, die von der saudischen Verfassung nämlich nicht eindeutig geregelt ist.
Manche Beobachter sahen bereits einen Machtkampf der Kreise kommen, wie einst im Kreml nach Preschners.
Denn außer dem 73-jährigen Kronprinzen Abdallah zeigt sich auch dessen 70-jähriger Bruder, Prinz Sultan, durchaus machtbewusst.
Sultan ist Verteidigungsminister und Chef der Armee.
während der Kronprinz Abdallah die Nationalgarde befriedigt, ein ausgeklügeltes System der Machtverteilung.
Aber die Spekulationen um die Nachfolge des Königs dürften um einiges zu früh gekommen sein, denn Königfahrt geht es offenbar weit besser als vielfach angenommen.
In einem überraschend angesetzten dreiviertelstündigen Gespräch mit Bundeskanzler Franitzki zeigte sich der 74-jährige Monarch in guter Gesundheit.
über das Wetter und den vernünftigen Umgang mit Ehefrauen und dann ausführlicher über die Nahostpolitik.
Von Amtsunfähigkeit wegen Krankheit jedenfalls keine Spur, berichten die Teilnehmer des Treffens.
Mittelfristig wird Saudi-Arabien aber wohl kaum politisch so stabil bleiben können wie zur Zeit.
Die Präsenz hunderttausender amerikanischer Soldaten während des Golfkriegs
hat in dem streng islamischen Land zu vielen Irritationen geführt.
Die religiösen Fundamentalisten haben einen Einfluss gewonnen.
Vor einem halben Jahr erst ging eine Bombe im Hauptquartier der amerikanischen Militärberater hoch.
Vier Männer wurden dafür Ende Mai öffentlich geköpft.
Andererseits ist Saudi-Arabien vor allem durch Satellitenfernsehen mit westlichem Einfluss konfrontiert.
Krasse Gegensätze zu den teils archaischen Verhältnissen im Land
in dem Frauen zum Beispiel nach wie vor nicht Auto fahren dürfen.
Aber nennenswerte politische Opposition gegen die Königsfamilie gibt es zur Zeit noch keine.
Das ist nicht allzu überraschend, denn trotz zunehmender Finanzprobleme leben saudische Bürger nach wie vor vergleichsweise hervorragend.
Keine Steuern, gratis Schulen und Universitäten, ein hervorragendes, kostenloses Gesundheitssystem.
Allerdings auch hier beginnt der Staat zu sparen.
So wurden die Benzinpreise in den letzten Jahren fast verdreifacht auf rund drei Schilling pro Liter.
Wirklich unruhig dürfte die politische Lage aber erst werden, wenn soziale Spannungen beginnen.
Bei einem Bevölkerungswachstum von vier Prozent pro Jahr eine Frage der Zeit.
Oder wenn es mittelfristig zu einem Generationensprung in der Königsfamilie kommen muss, weil die 70-Jährigen ja nicht ewig regieren können.
Armin Wolf hat berichtet aus Saudi-Arabien, wo er sich derzeit als Journalist mit aufhält beim Besuch, den Bundeskanzler Franitzki zusammen mit einer großen Wirtschaftsdelegation dort absolviert.
Fünf Minuten vor halb eins ist es nun in diesem ORF-Mittagsjournal und wir bleiben gleich im Ausland.
Nach den turbulenten Personalrohrschaden in Moskau Anfang vergangener Woche konzentriert sich nun das Interesse ganz auf die bevorstehende zweite Runde der Präsidentenwahl.
Tag der Stichwahl, das ist der 3.
Juli, ein Mittwoch, der aus diesem Grund in Russland zum Feiertag erklärt worden ist.
Boris Jelzin, der amtierende Präsident und sein großer ideologischer Gegenspieler, Kommunistenführer Sugarnow, sind aus diesem ersten Wahlgang ja fast gleich stark an Stimmen hervorgegangen.
Nur drei Prozentpunkte trennen Jelzin von Sugarnow.
Bei der entscheidenden Wahl wird es für jeden der beiden nun praktisch auf jede Stimme ankommen.
Am Wochenende hat sich der Kandidat der Demokraten, Jablinski, nun doch mit Vorbehalten hinter Jelzin gestellt, einmal mehr mit dem Argument vom kleineren Übel für Russlands Politik.
Und heute nun hat Kommunistenchef Suganow aufhorchen lassen.
Nur neun Tage vor der entscheidenden Stichwahl schlägt er, Jelzin, die Bildung einer Koalitionsregierung für Russland vor.
Ein Rat der nationalen Verständigung solle gebildet werden.
Soganovs Begründung, Russland sei in einem so kritischen Zustand keine politische Kraft allein, sei mehr in der Lage, damit fertig zu werden.
Aber hören wir aus Moskau, Georg Dox.
In den letzten Umfragen liegt Boris Jelzin zwar leicht vor seinem kommunistischen Herausforderer Gennady Soganov, doch das ist kein Grund für verfrühte Siegesfeiern.
Entscheidend wird sein, wie hoch die Wahlbeteiligung ist.
Die Wählerschaft von KP-Chef Zuganov ist sehr diszipliniert und wird vom Stimmrecht Gebrauch machen.
Damit die Yeltsin-Wähler nicht statt in die Wahlzelle zu gehen auf die Datscha und in den Urlaub fahren, hat man den Wahltag auf Mittwoch, den 3.
Juli verlegt, der extra für die Wahl zu einem Feiertag erklärt wurde.
So hoffen die Wahlstrategen des Präsidenten, trotz der Sommer- und Urlaubszeit möglichst viele Menschen in die Wahlzellen zu bringen.
Ein weiterer Risikofaktor ist die Allianz Yeltsins mit den Drittplatzierten des ersten Wahlganges Alexander Lebed.
Zwar kann man davon ausgehen, dass die Mehrheit seiner Wählerschaft, und das waren immerhin 15 Prozent, Lebed folgen werden, doch ausgemacht ist das nicht.
Hier wird man abwarten müssen, wie klar und eindringlich Lebeds Wahlempfehlung für Jelzin sein wird.
Auch das Wählerpotential von Grigori Javlinski wird nicht automatisch Jelzin zufallen.
Zwar haben den Demokraten und Wirtschaftsreformer hauptsächlich die intellektuelleren, jüngeren Wählerschichten in den Städten gewählt,
die ganz sicher nicht zu Soganow umschwenken werden, doch Javlinski hat keine uneingeschränkte Wahlempfehlung für Jelzin ausgesprochen.
Er hat Jelzin in einem Brief einen Forderungskatalog vorgelegt.
Erst wenn Jelzin sich klar zur Nachbesetzung der Sicherheitsministerien, zur Beendigung des Krieges in Tschetschenien äußert, ist Javlinski und seine Partei Jabloko bereit, ihn rückhaltlos zu unterstützen.
Gerade bei der Wählerschaft aus dieser Gruppe, etwa 7%, könnten einige der Wahl fernbleiben, ungültig wählen oder, was in Russland auch möglich ist, zwar gültig, aber eben für keinen der Kandidaten votieren.
Die Mehrheit seiner Wählerschaft dürfte sich aber doch für das geringere Übe und damit für Jelzin entscheiden.
Kommunistenchef Gennady Suganov hat heute für den Fall eines Wahlsieges eine Koalitionsregierung angekündigt, in der alle wichtigen politischen Strömungen des Landes repräsentiert werden.
Die Kommunisten konnten bis jetzt noch keinen Mitbewerber der ersten Runde für ein Bündnis gewinnen.
Sie haben in den südlichen Landesteilen wie erwartet gut abgeschnitten, ebenso wie in den Gebieten mit nationalen Minderheiten.
Doch bemerkenswerter Stimmenzuwachs ist da kaum noch möglich.
Bleibt ihm nur eine Hoffnung, Zuganov dürfte aller Voraussicht nach einige Stimmen von Wladimir Zhirinovsky erhalten, das Potenzial der Protestwähler, die auf jeden Fall gegen den Präsidenten stimmen werden.
Georg Toks aus Moskau war das.
Eigentlich hat es erst der politische Kurswechsel in Israel möglich gemacht.
Erstmals seit mehr als zehn Jahren haben sich die Staatschefs der Arabischen Liga wieder zu einer gemeinsamen Konferenz zusammengefunden.
Trotz durchaus bestehender interner Differenzen rückten 21 arabische Staatschefs an diesem Wochenende in Kairo, was ihre Außenbeziehungen zu Israel betrifft, wieder enger aneinander.
Und die Botschaft an Israel ist nicht zu überhören.
Man bietet die Fortsetzung des Nahostfriedensprozesses an, doch sollten neue jüdische Siedlungen im Palästinensergebiet errichtet werden, sei die Schmerzgrenze überschritten.
Dies würde die Nahostlage grundlegend ändern, so heißt es in einer Resolution in Kairo.
Was dieser Gipfel in der ägyptischen Hauptstadt aber auf jeden Fall signalisiert, das ist ein Neubeginn für die innerarabische Zusammenarbeit.
Nur der Irak übrigens war nicht nach Kairo eingeladen gewesen.
Und Ägypten-Staatschef Mubarak hat sich als Führungspersönlichkeit im arabischen Lager profiliert.
Eine Analyse von Karim El Ghauri.
Auf erste Reaktion stieß die gestrige Abschlusserklärung des arabischen Gipfeltreffens in Kairo.
Der israelische Außenminister David Levi bezeichnete das Kairoer Kommuniki als bedenklich.
Frieden, so Levi, könnte nicht mit Drohungen und Diktat erreicht werden.
Der neue israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sprach nach der Erklärung erneut davon, dass der Friedensprozess nicht die Geisel irgendwelcher Vorbedingungen sein dürfe.
Genau das wird in der arabischen Welt allerdings abgestritten.
Die arabischen Staatschefs hatten nach zwei täglichen Beratungen am Wochenende
von der neuen israelischen Regierung das Prinzip Land für Frieden angemahnt.
Bei der Madrider Friedenskonferenz vor fünf Jahren hatten sich die arabische und die israelische Seite auf dieses Prinzip für den folgenden Friedensprozess geeinigt.
Offen bleibt die Antwort der arabischen Staaten, falls Israel dieses Prinzip wie befürchtet und über Bord wirft.
In Kairo einigte man sich auf eine Kompromissformel zwischen den Normalisierungsgegnern wie Syrien und den Staaten, die bereits Beziehungen zu Israel aufgenommen haben.
In der Erklärung heißt es vermitteln,
Wenn die neue israelische Regierung ihren Kurs weiterverfolge, könnten die arabischen Staaten ihre Schritte überdenken, die sie im Rahmen des Friedensprozesses unternommen haben und Israel prüge dafür die alleinige Verantwortung.
Arabisch-diplomatische Quellen sprechen inzwischen davon, dass die beiden Golfstaaten Oman und Qatar gestern hinter verschlossenen Türen versprochen haben, keine weiteren Normalisierungsschritte zu unternehmen und ihre vorherigen Maßnahmen ernsthaft zu überdenken.
Beide Staaten hatten in den letzten Monaten intensive Kontakte zu Israel aufgenommen.
Die israelische Presse reagierte unter dessen Recht verhalten auf die Kairo-Erklärung.
Sie sei vor allem in Richtung USA und dessen Präsidenten gerichtet, heißt es in der heutigen Ausgabe der größten israelischen Zeitung Yedios Aharonet.
Der US-Außenminister Warren Christopher hat bereits eine Reise nach Jerusalem und Kairo für diese Woche angekündigt.
wird der erste Testfall für die Araber, wie ernst die Erklärung von Kairo in Washington aufgenommen wird.
Karim el-Gahouri war das auch mit Reaktionen aus Israel auf den jüngsten arabischen Gipfel in Kairo.
Aufregung herrscht derzeit in der Türkei.
Die Polizei hat heute Vormittag nach einer pro-kurdischen Demonstration praktisch die gesamte Führungsspitze der kurdischen Demokratiepartei HDP festgenommen.
Zur Regierungskrise in Ankara kommt nun also auch noch eine Verschärfung der Auseinandersetzung mit den Kurden.
Aus Ankara berichtet Michael Martin.
Unter den Verhafteten befindet sich auch Murat Bozlak, der Chef der pro-kurdischen Volksdemokratiepartei HDP.
Zusammen mit den anderen Führungsmitgliedern seiner Partei wurde er am frühen Morgen
nach Abschluss des Parteikongresses in Ankara festgenommen.
Die Ereignisse dort sind der Grund für die Verhaftung.
Hunderte Vermummte hatten gestern PKK-Slogans gerufen, die türkische durch eine PKK-Fahne ersetzt und außerdem noch ein Porträt des PKK-Chefs Öcalan aufgehängt.
Schockierende Szene, lautet die Schlagzeile in der Zeitung Hürriyet, jetzt auch noch eine Flaggenprovokation, titelt die führende religiöse Zeitung Saman.
Die Polizei war gestern Abend mit Schlagstöcken gegen die PKK-Sympathisanten vorgegangen,
und hatte Journalisten Filme abgenommen.
Der Innenminister hatte seinen Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung einberufen.
HDP-Chef Boslak und andere Führungsmitglieder der Partei hatten die Aktion der PKK-Sympathisanten verurteilt, wurden aber trotzdem heute verhaftet.
Die HDP wurde 1994 gegründet und steht in der Tradition zweier nacheinander wegen Separatismus verdachtsverbotener kurdischer Parteien.
Das Verbot droht nun auch der HDP.
Ein Verfahren ist bereits eröffnet.
Die HDP bestreitet allerdings seit jeher Verbindungen zur PKK.
Verschärft hat sich also nun wieder in der Türkei die Auseinandersetzung mit den Kurden.
Heute Vormittag hat die türkische Polizei nach einer pro-kurdischen Demonstration die gesamte Führungsspitze der kurdischen Demokratiepartei HDP festgenommen.
Auf der Suche nach Rezepten zur Senkung des Budgetdefizits in Spanien scheint sich die neue Regierung nun für eine massive Privatisierung der staatlichen Unternehmen und für den Verkauf von Gütern und Einrichtungen entschlossen zu haben.
Die Absicht der Volkspartei und durch José María Aznar, so viele Staatsbetriebe wie nur möglich auf den Markt zu werfen, dieser Vorsatz stößt aber bei Gewerkschaften und der sozialistischen Opposition in Spanien auf erheblichen Widerstand.
Josef Manola dazu.
seit 50 Tagen amtierende Regierungschef José María Azná zeigt sich entschlossen, das Budgetdefizit mit allen erdenklichen Mitteln senken zu wollen.
Er sei überzeugt davon, wiederholt Azná immer wieder, dass Spanien den Zug in Richtung Europäische Währungsunion nicht versäumen wird.
Um das erste Etappenziel auf dem Weg zur Erfüllung der Maastricht-Kriterien zu erreichen, hat Finanz- und Wirtschaftsminister Rodrigo Rato einen Fahrplan für die massive Privatisierung von Staatsbetrieben entworfen, der am kommenden Freitag im Ministerrat beschlossen werden soll.
Bereits bekannt gewordene Details aus diesem Notprogramm zur Sanierung der Staatskasse spiegeln den Ernst der Situation wider.
Was die Gesamtverschuldung des Staates betrifft, steht Spanien mit 67 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Zwar besser da als Österreich und könnte die geforderte 60% Marke durchaus noch erreichen.
Doch im wichtigeren Kapitel der Neuverschuldung liegt der spanische Wert mit 4,8% des Inlandsprodukts weit über der Zulassungsgrenze der 3% Marke.
Erklärtes Ziel der spanischen Regierung ist es, bis Ende 1997 durch zusätzliche Einnahmen von umgerechnet 50 Milliarden Schilling den Staatshaushalt zu sanieren.
Die Ankündigung Asnars, selbst vor unpopulären Maßnahmen wie der Schließung defizitärer Unternehmen nicht zurückzuschrecken, sorgte für erste Unruhe bei den Gewerkschaften.
Die Erklärung von Industrieminister Josep Piqué, so viele Beteiligungen und Güter des Staates wie nur möglich verkaufen zu wollen, wurde inzwischen mit Streikdrohungen beantwortet.
Die Gewerkschaften, aber auch die sozialistische und kommunistische Opposition im Parlament wollen nicht tatenlos zusehen, wie die Kronjuwelen des Staates verschleudert werden.
Die Arbeitnehmer befürchten, dass profitable Betriebe wie der Mineralölriese Repsol, die staatliche Bankengruppe oder die Tabakregie in so kurzer Zeit nur weit unter dem tatsächlichen Wert verkauft werden können.
Dass unter privater Führung Arbeitsplätze und soziale Errungenschaften verloren gehen, ist eine weitere Befürchtung der Gewerkschaften.
Nicht zuletzt sprechen die Linksparteien vom drohenden Verlust der staatlichen Kontrolle in wichtigen Bereichen des täglichen Lebens.
Wie weit das Fieber der Massenprivatisierung geht, illustriert die Ankündigung des Finanzministers, notfalls sein Amtsgebäude verkaufen und in eine billigere Gegend übersiedeln zu wollen.
Auch im Innenministerium denkt man an eine Schließung der Autowerkstätten.
Eine Senkung der Personalkosten und der Verkauf der Garagen am Immobilienmarkt wären dadurch möglich.
Ganz im Sinne dieser Sparpolitik, die keinen Ressort verschont, wird Spaniens Polizei bald schon den Streifendienst in Mietautos versehen müssen.
Privatisierungen in größtem Umfang strebt also die derzeitige spanische Regierung an.
Es soll keine Tabus geben.
Josef Manola hat berichtet und jetzt bitte ich um Ihre Aufmerksamkeit für einen Programmhinweis.
Neuen Staaten auf unterschiedlichstem wirtschaftlichem, kulturellem und demokratiepolitischem Entwicklungsstand.
Und dennoch sind sie eine Region.
Die Ostseeländer, in den Jahren der Teilung Europas durch das Binnenmeer eher getrennt als verbunden, versuchen nun zusammenzuwachsen.
Angesichts der ökologischen und sozialen Probleme ein hochgestecktes Ziel und doch, wie es der deutsche Kanzler Kohl formuliert, ein notwendiges.
Im Herbst sind es 14 Jahre meiner Zugehörigkeit zum
Europäischen Rat, zu den europäischen Staats- und Regierungserstattungen, habe ich immer sehr stark empfunden, dass wenn man von einem europäischen Meer sprach, man immer vom Mittelmeer sprach.
Ich habe das immer als ein großes Manko empfunden.
Und für mich ist natürlich die Ostsee genauso ein europäisches Meer.
Die Ostsee-Region.
Eine Sendung des schwedischen Rundfunks, heute im Journal Panorama.
Ab 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
Acht Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Heute hat in der schottischen Stadt Aberdeen die Jahresversammlung der Internationalen Walfangkommission begonnen.
Seit zehn Jahren gilt ein Moratorium, das den kommerziellen Walfang verbietet.
Das Verbot wird aber auch nicht eingehalten.
Vor allem Japan und Norwegen machen weiterhin Jagd auf die Wale.
Sie fordern nun auch eine Lockerung des Walfangverbots.
Diese Forderung unterstützen übrigens erstmals auch die USA.
Der Bestand der Wale in den Weltmeeren hat sich zwar in den letzten Jahren erholt, doch neue Gefahren wie Meeresverschmutzung bedrohen das Überleben der Meeressäuger.
Nähere Details von Karin Koller.
Seit drei Jahren jagt Norwegen trotz Wahlfangverbots Zwergwale.
Unter internationalen Protesten wurde vor einem Monat die diesjährige Fangsaison eröffnet.
Norwegen hat im Vergleich zum Vorjahr sogar seine Fangquoten verdoppelt.
Das Argument?
Durch das jahrelange Fangverbot habe sich der Bestand von Zwergwalen erholt.
Ausserdem sei der Wahlfang für Norwegen wirtschaftlich absolut notwendig.
Greenpeace hält dem aber entgegen, dass die Nachfrage gesunken ist, denn in den Kühlhäusern Norwegens warten mehr als 200 Tonnen Wahlfleisch auf Abnehmer.
Auch Japan jagt weiter.
Unter dem Deckmantel zu wissenschaftlichen Zwecken macht Japan Jagd auf 440 Zwergwale in der Antarktis und verstösst damit mehrfach gegen die Richtlinien der Internationalen Walfangkommission.
Denn die Antarktis wurde voriges Jahr zum geschützten Gebiet für Wale erklärt.
Außerdem hätte man das Fleisch der zu wissenschaftlichen Zwecken getöteten Wale in japanischen Delikatessenläden entdeckt.
Die USA haben sich bislang besonders stark für die Einhaltung des Wahlfangverbots eingesetzt.
Heuer fordern die USA erstmals eine Lockerung des Fangverbots.
Sie wollen Sonderregeln für einen Indianerstamm im Bundesstaat Washington.
Die Makah-Indianer wollen jährlich fünf Grauwale fangen, zu rituellen Zwecken.
Die Kommission gewährt zwar Jagdausnahmen für eingeborene Völker, doch nur, wenn das Wahlfleisch für die Ernährung des Volkes notwendig ist.
Bei den Makah-Indianern sei dies aber nicht der Fall.
Die Kommission fürchtet ausserdem, dass eine Ausnahmeregelung für die Makah-Indianer einen Domino-Effekt nach sich ziehe.
Doch nicht nur Walfang bedroht das Überleben der Meeressäuger, auch die Verschmutzung der Meere und die Klimaerwärmung.
Die hochsensiblen Tiere müssen sich langsam an die Veränderungen anpassen.
Das sei aber nur möglich, wenn es möglichst viele Tiere gibt.
Ein weiteres Argument gegen eine Lockerung des Walfangverbots führen Tourismusorganisationen an.
Viele ehemalige Walfänger haben umgesattelt.
Waltourismus ist zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden.
Wenn wieder Jagd auf Wale gemacht wird und die Wale verschwinden, werden auch die Touristen ausbleiben.
Karin Koller hat berichtet und jetzt wieder Themen aus Österreich.
Nicht nur in der Bankenwelt arbeitet man mit dem Zusammengehen zwischen Erster Österreichischer und Kreditanstalt an einer Elefantenhochzeit.
Auch in der Versicherungsbranche zeichnet sich eine Kooperation zweier Branchenriesen ab.
Bundesländerversicherung und Austria-Kollegialität wollen bis Jahresende unter ein gemeinsames Dach.
Damit entstünde Österreichs größter Versicherungskonzern.
Unklar ist noch, in welcher Form, doch die Vorarbeiten dafür laufen auf Hochtour.
Josef Schweinze informiert.
Der Bundesländerkonzern hat seine Stärke bei Sachversicherungen wie Haushalts-, Auto- oder Feuerversicherungen.
Dazu kommt dem Bundesländerkonzern eingegliederte Raiffeisen-Lebensversicherung.
Die Austria-Kollegialität dagegen ist der größte Privatkrankenversicherer Österreichs.
Wenn beide kooperieren, dann sollten positive Effekte entstehen, die Manager üblicherweise als Synergien bezeichnen, nach dem Motto 1&1 ist mehr als 2.
Genau das versprechen sich die beiden Versicherungen von einer Zusammenarbeit.
Zur Debatte steht derzeit ein Holding-Modell, also eine Dachgesellschaft, die über beiden Unternehmen steht.
Die Austria-Kollegialität hat mit den Vorarbeiten schon vor zwei Jahren begonnen.
Die als Verein organisierte Versicherung gründet eine Aktiengesellschaft, eigens um Beteiligungen eingehen zu können.
In der Bundesländergruppe arbeitet man an einer ähnlichen Konstruktion.
An eine Fusion der beiden Gesellschaften, also eine Verschmelzung zu einer Firma, wird nicht gedacht, betont zumindest Bundesländer-Chef Walter Petrak.
Wenn wir aus der Erfahrung heraus wissen,
welche Kostenvorteile aus der Zusammenführung der Unternehmensgruppierungen Bundesländer und Raiffeisen entstanden sind, dann braucht man gar nicht sehr viele Gutachten, um zu wissen, dass hier ein hochinteressanter Millionenbetrag zur Verfügung stünde, denn sich die beiden Gruppierungen ersparen könnten.
wenn sie in gewissen Bereichen kooperieren würden.
Neiligenderweise ergeben sich also Bereiche wie Informationstechnik, früher als Datenverarbeitung bezeichnet, bestimmt auch im Bereich von anderen administrativen Dingen hochinteressante Prognoserechnungen und in die Richtung überlegt man und spricht man.
Noch gäbe es keine Resultate, doch könnte jetzt eine Phase kommen, wo man innerhalb des nächsten halben Jahres mit spruchreifen Entscheidungen rechnen könne, meinte Petrak.
Der Bundesländer-Austria-Versicherungsriese hätte übrigens ein deutliches Naheverhältnis zu der angestrebten Megabank Erste Österreichische CA.
Die Austria-Kollegalität ist der größte Vorzugsaktionär der Ersten und ihr Chef Herbert Schimecek ist Präsident des Ersten Aufsichtsrates.
Josef Schwenzer hat berichtet.
Forscher der Universität Innsbruck entwickeln ein neues, hochwirksames Schmerzmittel.
Dieses Mittel, es wurde bereits im Tierversuch getestet, ist wesentlich stärker als Morphin, hat aber weniger Nebenwirkungen.
Um dieses Schmerzmittel herzustellen, haben die Wissenschaftler das herkömmliche Morphin chemisch verändert.
Ein Bericht dazu von Christoph Guggenberger.
Seit zehn Jahren haben die Forscher an dem neuen Schmerzmittel gearbeitet und das Morphin immer wieder chemisch umkonstruiert.
Das Schmerzmittel, das sie jetzt zusammengebaut haben, ist 20.000 mal aktiver als Morphin, sagen die Forscher.
Der Pharmazeut Helmut Schmidhuber vom Institut für pharmazeutische Chemie.
Unsere Substanz ist deswegen so aktiv.
Es wird einerseits im Körper, im menschlichen Körper oder im tierischen Körper, besser gesagt, nicht so leicht abgebaut biologisch.
Einerseits und andererseits ist es wesentlich besser gehirngängig, als wie zum Beispiel das Morphin es ist.
Ein zusätzlicher Vorteil gegenüber herkömmlichen Morphin, zumindest im Tierversuch, hat sich herausgestellt, dass die Nebenwirkungen des neuen Schmerzmittels viel geringer sind.
Das ursprüngliche Problem bei Morphin sind die Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Atemdepression, das kann sogar in einem Extremfall zum Tode führen, Suchtpotenzial, eine Suchtentwicklung,
dann eine Toleranzentwicklung.
Das heißt, man muss die Dosis stets steigern, um eine Schmerzhemmung weiterhin zu erzielen.
Bei unserer Substanz ist das Suchtpotenzial wesentlich geringer als beim Morphin.
Die Behandlung von Schmerzen nach einer Operation zum Beispiel hat Auswirkungen auch auf den Heilungsprozess, sagt Helmut Schmidhuber.
nach der Operation ist es einerseits wichtig eine Schmerzbekämpfung seiner starken Schmerzen und außerdem ist es natürlich eine positive psychische Beeinflussung, wenn der Patient sozusagen schmerzfrei wird und man kann dann davon auch ausgehen, dass eventuell eine schnellere Heilung
Bevor erste klinische Studien an Menschen unternommen werden können, müssen allerdings noch Vortests und Untersuchungen abgeschlossen werden.
Wissenschaftler der Universität Innsbruck sind also dabei, ein neues und hochwirksames Schmerzmittel zu entwickeln.
Es soll Morphin ablösen, das ja viel mehr Nebenwirkungen hat.
Aber wie gesagt, es wird noch geforscht.
Ein Bericht war das von Christoph Kuchenberger.
Ende der 80er Jahre war der Name Chico Mendes weltweit ein Begriff für Stand für Umweltschutz im Amazonasgebiet.
Um den Raubbau am Regenwald einzudämmen, forderte Chico Mendes die Selbstverwaltung der Kautschuk-Arbeiter.
Das rief die Großgrundbesitzer gegen ihn auf dem Plan und 1988 wurde Chico Mendes ermordet.
BBC-Korrespondentin Sue Brentford hat sich in diesen Tagen nach Amazonien aufgemacht, um zu sehen, was aus dem Traum von Chico Mendes, nämlich der Selbstverwaltung der Kautschuk-Arbeiter, geworden ist.
Hier ihre Reportage.
Es ist das Ende der Regenzeit.
Boka, der junge Kautschuk-Zapfer, wird demnächst eine Ausbildung antreten und er besteht darauf, mir die Schule zu zeigen, tief im Regenwald, wo er vor einigen Jahren lesen und schreiben gelernt hat.
Stolz sagt er, bald werde jedes Kind zur Schule gehen, nun, da die Kautschuk-Zapfer sich selbst verwalten.
In diesem Teil Amazoniens war ich zuletzt vor neun Jahren für ein Interview mit Chico Mendes, dem Anführer der Kautschukzapfer.
Es war eine Zeit der Spannungen.
Die verarmten Kautschukzapfer legten sich an mit den mächtigen Viehkonzernen aus dem Süden.
Sie waren entschlossen, sich nicht aus ihren angestammten Wohngebieten vertreiben zu lassen.
Männer, Frauen und Kinder stellten sich den Traktoren in den Weg, die gekommen waren, den Regenwald plattzuwalzen.
Chico Mendes erhielt Morddrohungen.
Er träumte von Reservaten im Dschungel, die von den Kautschuk-Zapfern selbst verwaltet werden könnten.
Es war eine revolutionäre Vision, die Widerstände waren beträchtlich.
Ende 1988 wurde Chico Mendes ermordet.
Und nicht zuletzt wegen der internationalen Empörung über seinen Tod gab die brasilianische Regierung den Forderungen der Kautschuk-Zapfer schließlich nach.
Hier bin ich nun, neun Jahre später, und sehe voller Freude, wie Mendes Traum in Erfüllung ging.
Das größte der Reservate trägt seinen Namen.
Es umfasst annähernd eine Million Hektar.
Der Weg zu dem Dorf mit Bokas Altersschule steht unter Wasser.
Die schlammige Brühe kommt mir zeitweise bis zum Knie.
Das Dorf, wir erreichen es nach zweistündigem, beschwerlichem Marsch, besteht aus vier oder fünf Holzhäusern, alle auf Pfählen.
Den Familien hier geht es wesentlich besser als damals, vor neun Jahren.
Sie sammeln nicht nur Kautschuk, sondern bauen auch Reis an und halten Haustiere, Schweine, Hühner, ja sogar Schafe.
Gewiss, zu Beginn der Selbstverwaltung gab es auch Misswirtschaft und der Preiszerfall des Gummis auf dem Weltmarkt hat viele der Kautschuk-Zapfer schwer getroffen.
Aber sie haben gelernt.
Heute gibt es in ihren Dörfern nicht nur Schulen, sondern auch Zentren für Handel und medizinische Versorgung.
Die vielen Familien allerdings, die isoliert im Urwald leben, können davon bislang kaum profitieren.
Doch Boca ist zuversichtlich.
Bald würden auch diese an den Segnungen der Kooperativen teilhaben.
Wir könnten sie mit Solarzellen versorgen, dann hätten sie elektrisches Licht, Videos in den Schulen, Kühlschränke, sagt er begeistert.
Ich bin eher skeptisch.
Aber skeptisch war ich auch 1987, als Chico Mendes mit genau demselben Glanz in den Augen mir voraussagte, die Kautschuk-Zapfer würden bald ihre eigenen Reservate haben.
Und jetzt unser Kulturbericht in diesem ORF-Mittagschanal.
Vom Forum Stadtpark in Graz gehen seit den 60er-Jahren wichtige Impulse für Literatur, Architektur und Fotografie aus.
Seit langem jedoch ist das Gebäude sanierungsbedürftig.
Über die längst fällige Restaurierung und den damit verbundenen Umbau des Forum Stadtpark ist jetzt in Graz eine Kontroverse ausgebrochen.
Peter Wolf stellt an den Beginn seines Berichts einen Hilferuf von Forum-Präsident Walter Gront.
Es drängt die Zeit.
Stadtrat Stoesser hat eine Studie in Auftrag gegeben, die besagt, dass nach diesem absoluten Katastrophenwinter der Bauzustand des Formstadtparks
dermaßen katastrophal ist, dass also bei einer weiteren Verzögerung von zwölf bis vierzehn Monaten die Mauern in einen so desolaten Zustand geraten, dass sie nicht wiederherstellbar und nicht renovierbar sind.
In der Zeit hat Forum-Präsident Walter Grant jetzt einen unerwarteten Bundesgenossen gefunden.
Und er hat ihn dringend nötig.
Immerhin liegen schon seit sieben Jahren, seit 1989, die Pläne von Ernst Giselbrecht und Peter Zingernell zum Forum-Ausbau auf Eis.
Sie sahen vor, den Keller des Forums zu erweitern, einen unterirdischen Theater- und Kinosaal einzurichten und einen gläsernen Turm als Zubau zu errichten.
Gescheitert ist das am politischen Widerstand, der Naturschutzargumente vorschob.
Diesen Plänen hätten vier Quadratmeter Wiese im Naturschutzgebiet Stadtpark und zwei Bäume geopfert werden müssen.
Nun ist man aber im Forum selbst von diesen Plänen längst wieder abgekommen, denn dieser Ausbau hätte eine Ausweitung des Veranstaltungsbetriebes zufolge gehabt.
Dafür fehlt aber wiederum das Geld.
Weil wir ja zwei Veranstaltungshallen mit einer Kapazität von zwei bis drei, vierhundert Leuten in Wirklichkeit mit der Komplexität von Kunst, auf die wir weiterhin bestehen, nicht bespielen könnten,
und letztlich die Kulturpolitik damit sozusagen eine Kommerzialisierung des Formstadtpacks einverlangen würde, weil niemand ist ja in diesem Land dazu bereit, Nachfolgekosten, die mit Architektur verbunden sind, zu tragen.
Dazu muss man sagen sozusagen, dass die vermehrten Kosten, die wir zum Beispiel jetzt schon haben durch diese Dienstnehmerähnlichen Verträge, die ab Anfang Juli
von allen Kleinbetrieben und auch im Kultur- und Kunstbereich eingefordert werden, ja niemand bereit ist zu decken.
Und von daher sozusagen sagt uns einfach der Pragmatismus, dass das euphorische Zustimmen zu Veranstaltungsflächen, die wir mit gegebenen Budgets dann nicht bespielen können, äußerst kontraproduktiv sein kann.
Die Folge dieser Partsituation ist nun, dass der Ball zwischen der Stadt Graz und dem Forum hin und her gespielt wird.
Die Stadt hat dem Forum drei neue Varianten für den Ausbau vorgeschlagen.
Für eine davon, einen Dachausbau, der allerdings rechtlich wiederum fraglich ist, hat man sich im Forum entschieden.
Sollte dieser Dachausbau nicht möglich sein, dann besteht Walter Grond auf dem Ausbau des gläsernen Turms.
Mit neuerlichem Widerstand seitens des Naturschutzes kann also gerechnet werden.
Und bei uns im Mittagschanal am Ende jetzt nun nochmals das Wichtigste in kurzen Meldungen.
Saudi-Arabien, Österreich Bundeskanzler Franitzki hat seine Äußerungen über die Waffenexporte abgeschwächt.
Franitzki sagte, die Frage sei derzeit nicht aktuell.
Die saudische Regierung habe die österreichische Position akzeptiert.
Die Möglichkeit einer Revision ist bei den kleineren Oppositionsparteien auf Kritik gestoßen.
Christoph Korherr, der Chef der Grünen, sprach von einem menschenverachtenden Zynismus.
Heidi Schmidt, die Sprecherin des Liberalen Forums, meinte, eine Lockerung wäre eine Schwächung der Neutralität durch die Hintertür.
FPÖ-Wehrsprecher Herbert Scheibner äußerte sich positiv.
Statt der Entscheidung über jeden einzelnen Ausfuhrantrag solle eine Liste von Ländern aufgestellt werden, in die keine Waffen exportiert werden dürfen.
Zurückhaltend äußern sich die beiden Regierungsparteien.
Die ÖVP betont, das Waffenexportgesetz müsse nicht unbedingt gelockert, aber zumindest vereinfacht werden.
Auch SPÖ-Clubobmann Kostelka meinte, es gebe keinen Bedarf, das Thema jetzt zu kommentieren.
ÖGB-Präsident Ferzendt-Nitsch hat sich enttäuscht über die Ergebnisse des EU-Gipfels in Florenz geäußert.
Ferzendt-Nitsch meinte, Rinder und Kriminelle hätten in der Europäischen Union offenbar mehr Bedeutung als 18 Millionen Arbeitslose.
Die Bekämpfung von Kriminalität und Rinderwahn gehöre zwar zu den wichtigen Aufgaben, es sei aber bedauerlich, dass die Pläne zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nicht die notwendige Unterstützung gefunden hätten.
Der Anteil der Frühpensionen an den Gesamtpensionen ist im Mai auf einen neuen Rekordstand geklettert.
Insgesamt waren im Mai 180.000 Menschen in Frühpension.
Das sind mehr als 19 Prozent aller Pensionisten.
Nach den schweren Unwettern dauern in Kärnten die Aufräumungsarbeiten an.
Auch Bundesheer-Pioniere sind im Einsatz.
Eine der drei von der Umwelt abgeschnittenen Ortschaften ist seit den Vormittagsstunden wieder erreichbar.
Die Sperre der Eisenbahnlinie durch das italienische Kanalteil wird voraussichtlich erst am Mittwoch aufgehoben werden.
Internationale Reisezüge werden über Slowenien oder über den Brenner umgeleitet.
Das Wetter heute Nachmittag meist bewölkt.
Man muss in ganz Österreich mit etwas Regen rechnen.
Im Westen und Süden auch mit einzelnen Gewittern.
Temperaturwerte heute zwischen 12 und 18 Grad.
Im Südosten Österreichs können sich stellenweise auch 20 Grad ausgehen.
Und damit sind wir schon wieder am Ende dieses Mittagsschanals.
Heute Montag am 24.
Juni.
Ilse Oberhofer hat sich durch diese Sendung geführt, für den Ablauf verantwortlich Hubert Armin Ellison und technisch betreut hat uns Manfred Bauer.
Im Namen aller anderen Kollegen, die mitgearbeitet haben an diesem Mittagsschanal verabschieden wir uns auf Wiederhören.
Unwetter haben im italienischen Kanaltal und in Kärnten erheblichen Schaden angerichtet. 3 Dörfer sind komplett von der Umwelt abgeschnitten. Hunderte Bundesheerpioniere arbeiten daran, Straßen von Geröllmassen zu befreien und eingeschlossene Gehöfte wieder mit Wasser zu versorgen. Interview: diverse anonyme Katastrophenopfer, Interview: Offiziersstellvertreter Alfons Abuja.
Mitwirkende:
Leb, Gudrun Maria [Gestaltung]
, Anonym, Überschwemmungsopfer [Interviewte/r]
, Abuja, Alfons [Interviewte/r]
Datum:
1996.06.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Natur
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Politik Österreich
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Klima und Wetter
;
Naturkatastrophen
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Militär
;
Ernährung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Italien
;
Bundesland / Kärnten
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Eine Änderung der strengen Bestimmungen des österreichischen Waffenexportgesetzes erscheint nun doch möglich. Bundeskanzler Vranitzky sprach bei einem Besuch in Saudi-Arabien auf Grund der geänderten weltpolitischen Verhältnisse von einer Überprüfung der geltenden Beschränkungen. Österreichs restriktives Kriegsmaterialgesetz geht auch auf den Noricumskandal zurück. Später revidierte Vranitzky seine Aussagen ein wenig.
Mitwirkende:
Wolf, Armin [Gestaltung]
Datum:
1996.06.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Handwerk und Gewerbe
;
Militär
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Regierung
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Reportage
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Justiz und Rechtswesen
;
Industrie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Saudi-Arabien
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Eine Änderung der strengen Bestimmungen des österreichischen Waffenexportgesetzes erscheint nun doch möglich. Bundeskanzler Vranitzky sprach bei einem Besuch in Saudi-Arabien auf Grund der geänderten weltpolitischen Verhältnisse von einer Überprüfung der geltenden Beschränkungen. Österreichs restriktives Kriegsmaterialgesetz geht auch auf den Noricumskandal zurück. Ein Rückblick auf die Entwicklung.
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
Datum:
1996.06.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Handwerk und Gewerbe
;
Rückblick
;
Militär
;
Justiz und Rechtswesen
;
Skandal
;
Industrie
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der Versicherungsbranche zeichnet sich eine Kooperation zweier Branchenriesen ab. Bundesländer-Versicherung und Austria-Collegialität wollen zusammenarbeiten. Damit würde Österreichs größter Versicherungsunternehmer entstehen. Die genaue Form der Kooperation steht noch nicht fest. Einblendung: Bundesländerversicherung Walter Petrak.
Mitwirkende:
Schweinzer, Josef [Gestaltung]
, Petrak, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1996.06.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Vorschau
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten