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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Im Studio heute Werner Löw.
Guten Tag.
Und auf unserem Programm unter anderem aktuelle Berichte aus dem Patznauntal.
Nach nahesten Meldungen ist wahrscheinlich das letzte noch gesuchte Opfer, das deutsche Mädchen, gefunden worden.
Wie zu befürchten war nur mehr tot.
Allerdings gibt es da noch keine Bestätigungen.
Und unter anderem auch ein ausführliches Gespräch mit dem Direktor der Tiroler Tourismuswerbung Josef Margreiter.
Margreiter ist im Journal zu Gast heute und er nimmt Stellung auch zur Frage eines möglichen Umdenkens im Tourismus nach der Lawinenkatastrophe.
Dazu die aufbrechende politische Debatte zur Frage, wie kommt es, dass unser Bundesheer so sehr auf ausländisches Gerät, auf ausländische Hubschrauber angewiesen war.
Weitere Themen, ein Interview mit Helmut Schüller über die neue Kirchenkrise nach seiner Entlassung als Wiener Generalvikar.
Die Frage, was blieb vom Werk des österreichischen Nobelpreisträgers Konrad Lorenz?
Anlass ist der 10.
Todestag des großen Verhaltensforschers.
Zu Beginn jedenfalls die Nachrichten zusammengestellt von Elisabeth Mahners, Nachrichtensprecher Josef Wenzlich-Natek.
Österreich.
Das 38. und vermutlich letzte Opfer der Lawinenkatastrophe im Tiroler Palsnauental ist heute gefunden worden.
Das zwölfjährige deutsche Mädchen konnte nur noch totgeborgen werden.
Alle Opfer werden nun nach Innsbruck gebracht, wo sie in der Stiftskirche Wilten aufgebaut werden.
Die alpine Situation hat sich unterdessen merklich entspannt.
Das seit Tagen abgeschnittene Paznauntal ist wieder erreichbar.
Die Straße nach Ischgl wurde in der Früh freigegeben.
Sie wird allerdings am Nachmittag wegen der durch Sonnenstrahlung erhöhten Lawinengefahr wieder gesperrt werden.
Die Luftbrücke ins Katastrophengebiet ist beendet.
Das Bundesheer absolviert heute nur mehr Versorgungsflüge zu einigen eingeschlossenen Weilern.
Die internationalen Hubschrauber haben ihre Operationen bereits eingestellt.
Insgesamt wurden bei der größten jemals in Österreich durchgeführten Luftbrücke 15.000 Menschen ausgeflogen.
Zahlreiche Urlauber lassen sich von der Lawinenkatastrophe nicht abschrecken.
Vor allem viele Deutsche sind auf dem Weg nach Tirol.
Die Bezirkshauptmannschaft Landek hat ein Aufenthaltsverbot für jene Bereiche in Galtür und Falzur erlassen, die direkt von der Lawinenkatastrophe betroffen waren.
Bundesrepublik Jugoslawien, USA.
Die jugoslawische Armee setzt ihre militärischen Operationen, offiziell als Manöver bezeichnet, in Kosovo fort.
Dies berichten Mitarbeiter der OSZE-Überwachungsmission.
Belgrad hat bei neuen Gefechten zwischen serbischen Sicherheitskräften und Angehörigen der Kosovo-Untergrundarmee UCK gestern zwei Menschen getötet und drei verletzt.
Ein OSZE-Sprecher bezeichnete diese Aktionen als Provokationen der jugoslawischen Armee.
Es ist demnach unklar, ob die Serben zu Übungszwecken schießen oder die Bevölkerung beunruhigen wollen.
Die UGK hat gestern Abend Befürchtungen geäußert, die Serben planten neue Massaker an der Zivilbevölkerung in Kosovo.
Der Westen hat den Druck auf Präsident Milosevic verstärkt.
Präsident Clinton drohte Milošević offen mit einem Militärschlag der NATO.
Er warnte den jugoslawischen Präsidenten, die Zeit bis zur Wiederaufnahme der Verhandlungen für eine Offensive gegen die Kosovoalbaner zu missbrauchen.
USA, Großbritannien.
Die beiden Länder haben Libyen eine Frist gesetzt, die mutmaßlichen Lockerbie-Terroristen zu überstellen.
Die Regierung in Tripolis wird von London und Washington aufgefordert, die beiden Verdächtigen innerhalb der kommenden vier Wochen auszuliefern.
Der Prozess soll vor einem Gericht in Den Haag stattfinden.
Irak Die irakische Nachrichtenagentur INA meldet einen neuerlichen Bombenangriff alliierter Flugzeuge auf den Irak.
Den USA und Großbritannien wird vorgeworfen, nicht nur militärische, sondern auch zivile Ziele in der Flugverbotszone im Süden des Landes angegriffen zu haben.
Angeblich wurden dabei 23 Menschen verletzt.
Von Seiten der Alliierten liegt noch keine Stellungnahme vor.
Tschechien, Polen.
Die Präsidenten beider Länder, Havel und Kwasniewski, haben den Beitritt zur NATO abschließend gebilligt.
Havel und Kwasniewski unterzeichneten gestern die entsprechenden Dokumente.
Der ungarische Präsident Göns hat das Ratifizierungsabkommen schon am 10.
Februar unterschrieben.
Mit Tschechien, Polen und Ungarn werden am 12.
März zum ersten Mal ehemalige Mitglieder des Warschauer Paktes der NATO beitreten.
Nigeria.
Nach 15 Jahren Militärherrschaft wählen die Nigerianer heute einen neuen Präsidenten.
Wahlberechtigt sind 40 Millionen Menschen.
Sie können zwischen dem früheren Finanzminister Olu Falaye und dem früheren Militärmachthaber General Obasanjo entscheiden.
Aussichtsreichster Kandidat ist Obasanjo.
Seine Demokratische Volkspartei hat bei den Parlamentswahlen vor einer Woche die absolute Mehrheit erreicht.
Türkei.
Die Kurden verwirklichen nun offenbar ihre Drohungen mit Gewalt gegen die Verschleppung von PKK-Chef Öcalan zu protestieren.
In Istanbul wurde in der Nacht auf heute ein Kaffeehaus beschossen.
Drei Personen erlitten Verletzungen.
In den frühen Morgenstunden wurden drei Bombenanschläge auf Bankfilialen ebenfalls in Istanbul verübt.
Es entstand Sachschaden.
Verletzt wurde niemand.
Hier noch eine Meldung vom Sport.
Nach dem ersten Durchgang des Weltcup-Riesentorlaufs in Ofterschwang in Deutschland gibt es eine Dreifachführung für Österreich.
Stefan Eberharter liegt an erster Stelle vor Hermann Mayer und Hans Knaus.
Der zweite Durchgang beginnt um 12.30 Uhr.
Weiter Nachrichtenüberblick, den Wetterüberblick hat Alois Holzer.
Ja, viel Sonnenschein gibt es heute in Österreich, wichtig aber nach wie vor das Thema Lawinen.
Die Gefahr für bewohnte Gebiete und Verkehrswege ist zwar kleiner geworden, immerhin hat sich die Schneedecke im Adelberggebiet schon um 20 bis 30 Zentimeter gesetzt und damit auch etwas verfestigt.
Allerdings wird die Lawinengefahr am Nachmittag in vielen Regionen, von Adelberg bis in die Obersteiermark, von den Lawinenwarndiensten zumindest wieder als groß eingeschätzt.
Das entspricht Stufe 4 auf der fünfteiligen Gefahrenskala.
Ich habe vor wenigen Minuten mit Dr. Gabl von der Wetterdienststelle Innsbruck telefoniert und er hat gemeint, dass Tourengeher und Variantenfahrer in den nächsten Wochen generell mit ungewohnten Verhältnissen konfrontiert sind.
Immerhin wurden in Bezug auf Schneemengen mancherorts hundertjährige Rekorde erreicht oder sogar gebrochen.
So werden von Nauders am Reschenpass 193 cm Schnee gemeldet, nur im Jahr 1935 lag noch ein Zentimeter mehr.
Auch am Innsbrucker Flughafen ist seit Beginn der Schneeaufzeichnungen in den 50er Jahren im Februar noch nie eine Schneehöhe von 58 cm registriert worden.
Das heißt also außerordentliche Verhältnisse und diese verlangen auch besondere Vorsicht im freien Gelände.
Bis ins Frühjahr hinein ist aufgrund der enormen Schneemengen noch mit kleinen und großen Lawinen oder Schneebrettern zu rechnen, die teils spontan abgehen können oder aber vom Menschen ausgelöst werden.
Als wichtige Vorsichtsmaßnahme empfiehlt Dr. Gabl im gefährlichen Gelände unbedingt größere Abstände in der Tourengruppe einzuhalten.
Vom Gebirge nun aber wieder in die Täler und ins Flachland hier die aktuellen Wettermeldungen.
Wien heiter 8 Grad, Eisenstadt wolkenlos 7, in St.
Pölten wolkenlos bei 8 Grad, Linz wolkenlos 7, Salzburg wolkenlos 9, Innsbruck meldet heiter 5 Grad,
Pregenshochnebel 0, in Graz ist es wolkenlos bei 13 Grad und Klagenfurt heiter 4 Grad.
Heute Nachmittag viel Sonnenschein also und das in nahezu ganz Österreich.
Im Rheintal, Unterimtal, Zillertal, Salzachtal und Enztal hält sich stellenweise allerdings noch recht zäher Nebel.
Die Temperaturen liegen am Nachmittag meist zwischen 6 und 15 Grad, bei Nebel aber nur um 0.
Im Hochgebirge bläst weiterhin kräftiger bis stürmischer Südwestwind.
Morgen ziehen aus Westen mehr und mehr Wolken auf und entlang sowie nördlich der Alpen sind auch einzelne Regenschauer, oberhalb von etwa 1200 Meter Höhe unergiebige Schneeschauer zu erwarten.
Am meisten Sonne gibt es morgen in Kärnten, der südlichen Steiermark und im Burgenland.
Hier muss man in einigen Tälern und Becken am Vormittag jedoch wieder mit Nebel rechnen.
Die Temperaturen steigen ähnlich wie heute auf 6 bis 13 Grad, auf den Bergen kühlt es allerdings ein wenig ab, etwa minus 1 Grad sind es morgen Mittag in 2000 Meter Höhe.
Und der Wind ist im Gebirge spürbar schwächer.
Wie immer am Samstag nun ein kurzer Blick auf das Wetter der kommenden Woche.
Am Montag zunächst einigermaßen sonnig, dann dort aber nebelig.
Am Nachmittag kommen aus Nordwesten allmählich dichte Wolken und am Abend dann auch Regenschauer.
Am Dienstag bewölkt und besonders im Westen und Norden Österreichs zeitweise Regen, oberhalb von 1100 bis 1400 Meter Höhe Schneefall.
Auch am Mittwoch ein paar Regen- und Schneeschauer, ziemlich trocken, wahrscheinlich im Süden.
Und die zweite Wochenhälfte sieht dann sehr feucht aus, mit Regen auch in Süd- und Ostösterreich, im Gebirge wird es wohl Schneefall sein.
Alles Holzer mit dem Wetterüberblick bis hinein weit in die kommende Woche.
Die neueste Meldung aus Galtür, wir haben es gerade vorhin in den Nachrichten gehört, das letzte, das 38.
Opfer der Lawinenkatastrophe ist gefunden.
Das zuletzt noch vermisste Mädchen aus Deutschland ist geborgen, wie zu befürchten war, nur mehr tot.
Ganz sicher ist diese Meldung noch nicht bestätigt.
Die seit Tagen gesperrte Silvretta-Bundestraße in Spatznauntal war allerdings heute Vormittag geöffnet, kurzzeitig sogar bis hinauf nach Galtür und meine Kollegin Monika Feldner ist derzeit dorthin unterwegs.
Wir hoffen also im Verlauf des Journals noch von ihr authentisches Aus Galtür zu hören.
Auf der Straße nach und von Ischgl heute Vormittag für uns unterwegs, Heike Oberleitner, hier ihre Reportage.
An der Straßeneinfahrt ins Paznauntal ist es relativ ruhig.
Der große Ansturm von neuen Urlaubern ist ausgeblieben.
Nur vereinzelt biegen Autos ins Paznauntal ein.
Dafür nützen aber rund 600 Urlauber aus Ischgl die Gelegenheit, ihre Heimreise anzutreten.
Die Stimmung unter den Touristen, die ihren Urlaub bis zu zehn Tage verlängert haben, scheint gut zu sein.
Ja, eigentlich schon.
Die Wetterverhältnisse waren so, dass es eigentlich ganz günstig war, dass heute aufgemacht wird und da hatte ich keine Lust, das Auto da stehen zu lassen.
Also wurde im Fernsehen ein bisschen dramatischer dargestellt, als es in Wirklichkeit war insgesamt.
War keine Probleme.
War angenehm.
Ich habe heute Morgen erfahren, in aller Früh um viertel acht, dass ich rausfahren kann von acht bis zwölf.
Ich hatte auch die Koffer gepackt.
Wenn nicht, dann hätte ich noch ein, zwei oder drei Tage bleiben müssen.
Aber in diesem Fall war ich natürlich sehr froh.
Sicher war es eingeengt, aber ich hatte nie das Gefühl gehabt, dass da irgendwie Lawinen unterkommen in Ischgl.
Bin ich gestern in Toschi gelaufen, das war wunderbar leer, aber war ja nicht gut.
War schön, aber schade, dass es an oder passiert ist.
Ein Geiltür, aber das in Ischgl, dass hier so eine Hektik und so weiter, kann ich also nicht sagen.
Seit gestern 20 Uhr stehen 40 Männer des Räumdienstes im Dauereinsatz, bestätigt der Leiter des Landespressedienstes Rainer Gerzerbeck.
geräumt worden ist mit einer Waden, Armada Stoßrichtung Inneres Bad Naun, 5 Radlader, 6 Pflug-Lkw, 4 Fräsen, 2 Schubraupen mit jeweils 35 Tonnen, 8 Bagger und 4 Pistenraupen.
Um 10 Stunden schneller als gestern vorausgeplant hat die Räumungsmannschaft Ischgl erreicht.
Es ist deswegen so gut gegangen, weil doch nicht solche Schneemassen, vor allem verbunden mit Material, das ein Problem wäre, dahergekommen sind.
Es könnten ja abgesprengte Felsblöcke drinnen sein, es könnten genauso geschliffene Heustadel drinnen sein, wo man dann vielleicht wieder einen Kran braucht, Spezialwerkzeuge, aber das scheint besser gegangen zu sein und vor allem auch keine in der Nacht plötzlich wieder steigende Lawinengefahr, sodass kein Aussetzen nötig war.
In diesen Minuten wird die Straße wegen des warmen Wetters wieder gesperrt, weil durch die hohen Temperaturen die Lawinengefahr wieder steigt.
Seit kurzem ist auch das restliche Straßenstück Biskaltür geräumt.
Und wenn es die Lawinensituation zulässt, soll die Straße frühestens um 18 Uhr für den Verkehr freigegeben werden, sagt Rainer Gerzerbeck.
Wenn die Straße aufgeht, heißt das natürlich, dass es erstens zweispurig ist, also hinein und heraus und einfach für den öffentlichen Verkehr freigegeben ist.
dass die Straße genau am Tag des Urlauberwechsels freigegeben wird, sei purer Zufall, heißt es von der Einsatzleitung.
Heike Oberleitner hat berichtet und wie gesagt, wir erwarten auch noch Informationen direkt aus Galtür selbst, wo am Vormittag, zumindest vorübergehend, die Straße bis Galtür benutzbar war.
Die Lawine von Galtür hat es deutlich aufgezeigt, Österreichs Streitkräfte sind für einen solchen Katastropheneinsatz zumindest in manchen Bereichen zu schwach ausgerüstet.
Besonders die Tatsache, dass zu wenige Hubschrauber zur Verfügung stehen und dass Großraumhelikopter überhaupt fehlen, wurde der Bevölkerung dramatisch vor Augen geführt.
Die Hilfe der Nachbarstaaten und der Amerikaner wurde gerne angenommen, aber damit ist das Problem natürlich nicht grundsätzlich aus der Welt.
Jetzt beginnt auf politischer Ebene die Debatte, wer dafür eigentlich verantwortlich ist.
Hanno Settele fasst zusammen.
Die Mehrzahl der evakuierten Menschen hat das Paznaun nicht in österreichischen Hubschraubern verlassen.
Das Bundesheer wäre mangels Gerät nicht in der Lage gewesen, derart viele Personen zu befördern.
Es waren überwiegend Maschinen aus NATO-Staaten, die diese Aufgabe übernommen haben.
Die ÖVP drängt ja nicht erst seit Galtür zu einem NATO-Beitritt und daher will Klubobmann Andreas Kohl seine Aussagen auch nicht als direkte Reaktion auf das Lawinenunglück verstanden wissen.
Das eine ist die Doppelbödigkeit sozialistischer Politik.
Wenn man uns hilft, ist uns auch die NATO willkommen.
Wenn die NATO friedliche Übungen irgendwo machen will, behindern wir sie.
Das ist die Doppelbödigkeit.
Und die Doppelbödigkeit zeigt sich auch bei der Anschaffung.
Wenn die ganze Österreich und die Bevölkerung sieht, wie schlecht wir mit Hubschraubern ausgerüstet sind,
dann rufen gerade jene, die dem Bundesheer immer wieder die Geldmittel verweigern, danach man möge Hubschrauber kaufen.
SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka lässt diesen Vorwurf nicht auf seiner Partei sitzen.
Für ihn sind die Verantwortungen klar.
Wenn die Hintergründe nicht so tragisch wären, dann würde es fast lächerlich, denn in diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern,
dass der Bundesminister Fassland jedem einzelnen Budget zugestimmt hat, die restlichen ÖVP-Minister auch, und dass darüber hinaus schlicht und einfach eine falsche Ankaufpolitik betrieben worden ist.
Wir haben große Einwände gehabt gegen den überschweren Kampfpanzer Leopard, haben damals schon gesagt, Hubschrauber seien wichtiger.
Jetzt ist die Wahrheit offensichtlich erwiesen und die kann niemand mehr beiseiteschieben.
Es ist so, dass das Bundesheer zur falschen Zeit die falschen Dinge kauft und daher die die Gerätschaft nicht hat, die es bräuchte, nämlich beispielsweise in diesem Zusammenhang Hubschrauber, auch Großraumhubschrauber, aber auch beispielsweise die Splitterschutzwesten für die österreichischen Soldaten in Bosnien und ähnliche Dinge.
Zur NATO-Debatte.
Man kann ja der Volkspartei nicht vorwerfen, dass sie erst seit den tragischen Ereignissen in Paznaun einen NATO-Beitritt befürwortet.
Das ist vollkommen richtig, aber wir werden sicherlich wegen dem Lawinenunglück im Paznauntal nicht der NATO beitreten.
Für Andreas Kohl sind Kostelkas Vorwürfe nicht stichhaltig.
Zwar ist das Verteidigungsministerium seit langem ein Ressort der Volkspartei, doch seien Minister Fasslabend eben die Hände gebunden.
Hubschrauber kosten Geld und zwar viel Geld und das sei nicht zuletzt aufgrund der Haltung Kostelkas nicht in ausreichender Masse vorhanden, sagt Kohl.
Ich glaube, dass Kostelka bekannt ist als einer, der die Landesverteidigung systematisch blockiert und auch destruktiv das Militärbefugnisgesetz und auch die finanzielle Ausrüstung des Bundesheeres zu blockieren trachtet und daher ist er wenig glaubwürdig mit seinen Vorwürfen.
sagt ÖVP-Clubchef Kohl.
Eine politische Fußnote noch, die Entscheidung über den Termin für die eigentlich für 7.
März geplanten Landtagswahl in Tirol, die dürfte heute Nachmittag fallen.
Landeshauptmann Weingartner will nach seiner Rückkehr aus Galtür mit den im Landtag vertretenen Parteien darüber sprechen.
Die rechtlichen Möglichkeiten für eine Verschiebung
die von Landeshauptmann Weingarten in Aussicht gestellt wurde.
Die Möglichkeiten werden von manchen Juristen zumindest für problematisch erachtet.
Wahrscheinlich bleibt es beim 7.
März als Wahltag auch in Tirol.
Und wir bleiben beim Thema Tirol nach der Lawinenkatastrophe mit unserer Samstagsserie.
Im Journal zu Gast.
Denn das ist heute der Tourismusdirektor von Tirol, Josef Margreiter.
Der frühere Unterintaler Reiseunternehmer war lange Zeit Chef der Tirol Werbung und hat im Vorjahr erst die Funktion des obersten Tourismusmanagers von Tirol übernommen.
Jetzt steht er vor einer ersten und ganz großen Bewährungsprobe.
Mitten in einem Fremdenverkehrstraumwinter mit einem 10-prozentigen Nächtigungsplus und einer Saison, die in vielen Orten schon im November begonnen hat, da donnerte die Lawine von Galtür.
Und in die Trauer um die Toten, Gäste und Einheimische mischt sich die Frage nach der Zukunft des Wintertourismus im Paznauntal, vielleicht in ganz Tirol.
Ein buchstäblich immenser internationaler Imageschaden muss korrigiert werden.
Die Fernsehbilder von verzweifelten Rettern, von flüchtenden Skigästen und von gesperrten Straßen gingen um die Welt.
Und es ist kein Trost für die Hoteliers und Gastronomiebetriebe, dass dieser extreme Winter auch die Konkurrenz in der Schweiz und in Frankreich mit katastrophalen Folgen, mit vielen Opfern und mit schweren Schäden getroffen hat.
Kann Tirol hier überhaupt mit Mitteln der Werbung entgegensteuern?
Und vor allem auch, kann und soll die Katastrophe Anlass sein für ein Umdenken im Alpentourismus?
Das sind Fragen, die Markus Sommersache im Folgenden an den Tiroler Tourismusdirektor Josef Margreit errichtet.
Herr Direktor Margreiter, das Land Tirol hat dieser Tage die schwärzesten Tage hinter sich bringen müssen, die es in seiner Vergangenheit gegeben hat.
Diese Lawinenkatastrophe rund um Galtür.
Wie sehr ist das eine Katastrophe, die in dem Fall irreversiblen Schaden am Image des Landes Tirol verursacht hat?
Ist das ein Schaden, der nicht mehr wiedergutzumachen ist?
Ich glaube, der Bürgermeister Mattli aus Kaltür hat es völlig richtig gesagt.
Bei Ihnen ist ein Neubeginn notwendig.
Sie müssen hier wirklich sich die Zukunft wieder neu aufbauen.
Erfreulich ist aber bereits die Resonanz von den Gästen, die herausgeflogen werden, die jetzt schon bestätigen, dass sie selbstverständlich ihrem liebgewonnenen Urlaubsort die Treue halten.
Aber natürlich generell für Tirol gesehen darf ich schon hier optimistischer in die Zukunft schauen und sagen, wir werden hier sicherlich wieder das Vertrauen unserer Gäste hoffentlich in kürzester Zeit gewinnen, denn man darf hier immer wieder feststellen, dass hervorragende Arbeit im gesamten Bewältigen dieser Katastrophe geleistet wird.
Das ist die eine Seite.
Es wird inzwischen die Berichterstattung im Gegensatz zu dem, was zum Beispiel am Mittwochabend in den deutschen Medien, um jetzt ein Beispiel zu nennen, gelaufen ist, sich etwas relativiert haben.
Allerdings habe ich die mit eigenen Augen gesehen.
Da war ungefähr so der Tenor der Berichterstattung in den deutschen Medien und zwar
Nicht nur in den privaten, also nicht nur in den kommerziellen, sondern auch in ARD und ZDF, in den öffentlichen Stationen, öffentlich-rechtlichen, ungefähr so in die Richtung.
Kamerad Schnürschuh hat wieder einmal Scheiße gebaut.
Also meine Zuversicht hat sich natürlich in die fernere Zukunft gerichtet, also bereits auf die nächsten Saisonen.
Es ist völlig richtig, wir stehen noch mitten in einer zweiten Lawine jetzt drinnen und das ist eine wirtschaftliche Katastrophe, die sich hier anbahnt, ausgelöst leider von der
sehr teilweise unfairen Berichterstattung.
Die Menschen sind verunsichert.
Heute nehmen tatsächlich Stornierungen in Ausmaß an, wie wir es uns wirklich nicht in den schlimmsten Zeiten gewünscht hätten.
Es gibt die Gründe dafür, sind eben beispielsweise in Holland die Meldung, es wäre nicht einmal mehr die Inntal-Autobahn befahrbar.
oder auch in Polen, wo man sagt, hier muss momentan ein Reiseverbot, ein offizielles nach Tirol erteilt werden.
Wir begegnen allen diesen Meldungen natürlich so schnell wir können, vehement, aber wir rennen hinterher.
Das ist ausgelöst und wir können heute noch nicht abschätzen, wie sehr jetzt kurzfristig, das heißt die nächsten Wochen, auch noch in allen anderen Teilen Tirols wirtschaftlich Schaden von dieser Paznaunerkatastrophe davontragen.
Müsste das jetzt nicht sogar eine nationale Kraftanstrengung sein, um sich gegen diese Welle der negativen Berichterstattung zu stemmen?
Um also nicht nur Tirol allein zu lassen, sondern ganz Österreich müsste doch eigentlich jetzt aufgefordert sein und sich aufgefordert sehen,
dem Land Tirol in dem Fall zu helfen als dem Tourismusland Nummer eins und dazu beizutragen, nach außen hin Schadensbegrenzung auf der einen Seite vorzunehmen und auch eine neue Welle, eine faire Welle der Berichterstattung in dem Sinn zu starten, dass man sagt, es ist jetzt ein Neubeginn angesagt.
Es ist völlig richtig und ich möchte mich hier auch schon bedanken bei allen jenen Medienpartnern, die hier vor allem aus Österreich, aber auch andere sehr fair berichten, die Dinge wieder relativieren und auch die durchaus positiven Aspekte dieser gesamten Situation stark präsentieren.
Das ist enorm wichtig.
Also hier können wir gemeinsam mit unseren eigenen Medien schon einmal sehr viel bewegen.
Ich glaube aber, dass darüber hinaus eigentlich jede Kraft jetzt notwendig ist, denn was auch wieder passiert, dass sogar aus den eigenen Reihen jetzt der Tourismus an den Pranger gestellt wird, unter dem Motto, wir haben es ja immer schon gewusst, da sind zu viele Menschen in den Bergen oder man hätte hier alles Mögliche schon vorher tun können.
Das sind Belehrungen, die momentan kein Mensch brauchen kann.
die wirklich nur den Schaden vergrößern.
Ich bitte, also appelliere auch hier im eigenen Land, wirklich diszipliniert und vernünftig zu sein und eventuelle, natürlich notwendige Manöverkritiken und Verbesserungsvorschläge dann auf den Tisch zu bringen, wenn diese Situation bewältigt ist.
Diese Appelle werden aber dann bestimmt größeren Erfolg haben, wenn über Tirol hinaus tatsächlich der Eindruck entsteht, man will hier nichts beschönigen.
Es ist eine dramatische Situation eingetreten.
Über die Folgen, beziehungsweise über die Ursachen dieser Katastrophe muss auch Tabula Rasa gemacht werden.
Es muss eine Bestandsaufnahme gemacht werden.
Denn dann, nur dann, ist die Grundlage dafür, dass auch im Ausland Bereitschaft bestehen wird zu sagen, die gehen schon in sich dort in Tirol.
Die sagen nicht, okay, business as usual, das war ein Betriebsunfall, sondern die schauen jetzt sehr wohl, haben sie nicht auch selbst Fehler gemacht.
völlig richtig.
Den ersten Fehler, den man jetzt nicht machen darf, das ist, dass man zu wenig Verständnis für die Gäste hätte, für die Situation der anderen.
Leider werden die Einheimischen momentan eigentlich völlig nebensächlich behandelt.
Da sieht man aber bereits, wie selbstlos auch hier bei uns in Tirol mit der Situation umgegangen wird.
Ich möchte das nicht als Vorwurf verstanden wissen, sondern alles letztlich konzentriert und wie eine Dame im Interview kürzlich gesagt hat, alles da wirkt sich förmlich für die Gäste.
Und ich finde, das ist sicherlich auch richtig, aber vergessen wir nicht auch noch Einheimische.
Und wichtig ist jetzt eigentlich als ersten Schritt, und das tun wir auch in einer Tirol-Werbung, möglichst ehrliche, möglichst aktuelle und intensive Information an jeden, der sie brauchen kann, zu geben, damit wir eines sicherstellen, das Vertrauen in unser Land.
Und das ist, wo es momentan drauf ankommt und wo es uns auch langfristig wieder rehabilitieren kann.
Wenn die Menschen sehen, wie sehr wir uns bemühen und wie ehrlich wir auch über die Schwächen, die einfach jetzt klar geworden sind, informieren, das glaube ich, bringt uns weiter.
Wir dürfen aber auch nicht darauf vergessen, dass jetzt nicht zusätzlich vor lauter, wie soll ich sagen,
auch in dieser menschlichen Tragödie noch zusätzlicher wirtschaftlicher Schaden angerichtet wird, indem wir nur noch uns auf die Katastrophe konzentrieren.
Ich bitte darum, dass wir natürlich auch darüber reden dürfen, aber sachlich, dass es im Großteil Tirols einfach die Situationen unter Kontrolle hat, im Gegenteil wirklich auch sehr gute Bedingungen gibt.
Auf die Ursachen werden wir noch später kommen im Zuge dieses Interviews.
Es müsste doch auch jetzt diese Situation als eine Chance verstanden werden, auch von der gesamten Tourismuswirtschaft in Tirol, das zu machen, was man sich ja eigentlich schon seit längerem als Ziel vorgenommen hat, nämlich wir haben nur dann eine Chance, uns auch tatsächlich im internationalen Wettstreit durchzusetzen, wenn wir
Das zum Tragen bringen, wofür die Tiroler oder die Menschen in den Bergen früher einmal bekannt waren, nämlich nicht nur den Gast auszubeuten und zu sagen, okay, komm zu uns, lass deinen Geldtaschen da und dann kannst dich wieder schleichen, sondern tatsächlich
Ehrlich verstandene Anteilnahme an den Sorgen des Gastes, ehrlich verstandene Freundschaft und Umgang und Gastfreundschaft mit dem Gast.
Also wenn zum Beispiel der Pensionsbesitzer in der Früh sich hinsetzt an den Frühstückstisch und zu seinen Gästen sagt, okay Freunde, was wollt ihr heute machen?
Kann ich euch helfen?
Ich würde euch raten, heute das oder das zu unternehmen.
Jetzt wäre doch eigentlich die große Chance für ein solches Umdenken auch bei uns.
von der Tourismusindustrie, vom industriellen Denken wegzukommen zu solchen menschlichen Qualitäten?
Herr Sommersacher, erlauben Sie mir, dass ich einige Dinge hier wirklich auch ein wenig zurückweise.
Natürlich gibt es auch in unserem Land einige Leute, die sogenannte Stahlheldenpolitik betreiben, die leider sehr stark an die Öffentlichkeit geraten.
Natürlich gibt es wie in allen Branchen auch bei uns schwarze Schafe.
wo wir mit aller Vehemenz denen begegnen müssen, diese Exzesse, ob das einmal Preistreibereien sind oder einfach sonstige menschliche Fehlerverhalten im Umgang mit Gastfreundschaft.
Das ist überhaupt kein Zweifel.
Nur jetzt davon zu sprechen, dass man quasi jetzt mit diesem Denkzettel einer Katastrophe endlich das große Umdenken einleiten muss, das möchte ich zurückweisen, denn die große Mehrheit unserer Gastgeber im Land Tirol hat heute schon verstanden,
wie man dieses Geschäft betreibt und wie man mit den Menschen umgeht.
Darum ist Tirol auch heute 1999 immer noch so erfolgreich im Welttourismus tätig.
Das muss ich einmal ganz klar festhalten.
Natürlich werden wir aufgrund dieser Situation noch stärker jetzt Verbesserungen anstreben.
Da bin ich sehr dafür.
Alleine was wir in der Tirol-Werbung jetzt auch dazugelernt haben, wie man anhand dieser Krise
mit einfach auch diesen schwierigen Situationen umgeht.
Wir haben innerhalb kürzester Zeit, weniger Nachtstunden, haben wir mehr oder weniger ein Krisenzentrum eingerichtet, ist sofort vernetzt, dank auch Internet und Discover freilicherweise, mit allen anderen Stellen von Lawinenkommission, über Medien, über
natürlich ÖAMTC und und und, sodass hier wirklich ein Pool entsteht, um eines am Schluss zu erreichen, über Internet, über Telefon, aber seit heute auch über Sonderstellen, die wir an den Straßen eingerichtet haben, die Menschen optimal zu informieren und eigentlich ihnen eine optimale Reise und einen Aufenthalt in Tirol zu gewährleisten.
Das ist auch ein Stück Gastfreundschaft, das hier parallel zur Katastrophenbewältigung selbstverständlich stattfindet.
Unabhängig davon wird es aber wahrscheinlich jetzt auch eine nationale Kraftanstrengung brauchen, nämlich in dem Sinn, Bilanz zu ziehen und zu sagen, haben wir nicht Fehler gemacht, hat nicht das vielgerühmte Herz der Alpen Fehler gemacht, haben wir uns nicht zum Beispiel
im Sinne des Tourismus und der Besiedelung unserer Landschaft in Regionen.
Auf der einen Seite vorgewagt, wo wir uns eigentlich nicht hätten vorwagen sollen, auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite haben wir nicht auch in letzter Zeit die Natur, das wichtigste Kapital dieses Herzens der Alpen, haben wir nicht die Natur über Gebühr in Anspruch genommen.
Und das rächt sich jetzt.
Ich glaube, jeder Wirtschaftszweig braucht ein Stück Land oder fast jeder, um arbeiten zu können.
Und der Tourismus ist hier mehr oder weniger eine leichte Beute in dieser Diskussion.
Nur andererseits wissen wir auch alle miteinander, dass der Tourismus am meisten auch letztlich diese Natur braucht und immer bewusster wird, dass er mit ihr sorgfältig umzugehen hat.
Hier ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.
Wir müssen hier noch sehr viel tun.
Aber ich möchte auch da wieder festhalten.
Ich lasse uns hier nicht in Diskussion bringen, ob wir zum Beispiel zu hoch oben gebaut hätten oder zu viel abgeholzt hätten, wie es derzeit in Deutschland auch wieder angetönt wird, denn hier werden wir verwechselt offensichtlich beispielsweise mit französischen Skiorten, die wirklich als reine Touristenzentren, als Retorten in die Berge hineingesetzt wurden, sind.
Bitte in Tirol und auch inklusive Ischgl haben wir seit Jahrhunderten Besiedelung.
Und diese sozusagen Dörfer sind schneller oder längsamer jetzt mit dem Tourismus gewachsen.
Jetzt kann man sagen, sie sind manche zu schnell gewachsen.
Auch hier brauchen wir nicht lange diskutieren.
Es bremst jetzt sozusagen die Marktstagnation ohnehin bereits.
Es ist sehr schwer geworden, die heute erreichten Kapazitäten überhaupt noch ausreichend auszulasten.
Also es findet hier ohnehin eine Verbesserung in die gewünschte Richtung statt.
Aber das Ökologische, muss ich nochmal sagen, ist hier eine Diskussion, wo Tirol nicht an den Pranger gestellt werden muss vor allen anderen, sondern im Gegenteil, wo wir in Tirol immer noch die höchsten Standards bisher setzen im Alpenraum.
Sie glauben, es wird ohnehin so etwas wie einen natürlichen Bettenzubaustopp jetzt geben?
Wir haben bitte seit zehn Jahren in Tirol keinen Bettenzuwachs mehr.
Das muss auch wieder mal gesagt werden.
Wir verlieren selbstverständlich, weil sie schwerer vermarktbar geworden sind oder weil gar nicht mehr vermietet worden ist im Privatzimmerbereich, der ja bis zur Hälfte unseres Bettenangebotes ausgemacht hat, viel.
Und daher sehen die Leute dort und da immer wieder neue Hotelbauten und Zubauten.
Dass am anderen Ende aber viel Kapazität zugesperrt wird oder wegfällt, ist die eine Seite.
Das heißt, wir sind seit vielen Jahren bereits hier in einer Stagnation, was Kapazität anbelangt.
Das ist die reine technische Seite der Medaille.
Es gibt noch eine andere.
Das ist die mentale Seite.
Das ist die ideelle Seite.
Es hat in letzter Zeit, und einige Tourismus-Vordenker, in Anführungszeichen, auch in unserem Bundesland, haben in letzter Zeit so etwas wie einen Slogan hinausgegeben, die Alpen als Funpark.
Ich brauche Ihnen hier keine Orte zu nennen, die das massiv betrieben haben, wo das publiziert wurde.
Sie sind, so makaber das jetzt klingt, auch in der Region angesiedelt, die jetzt von dieser Lawinenkatastrophe betroffen ist.
Damit wird jetzt wahrscheinlich Schluss sein müssen.
Ich persönlich glaube nicht, dass damit Schluss sein wird müssen.
Wir haben immer schon davor gewarnt, dass es nicht mehrere solche Zentren braucht, dass hier keine Kettenreaktionen entstehen müssen.
Viele Orte haben eine Bauchlandung gemacht, wenn sie diese zum Beispiel Großkonzertsachen nachmachen wollten.
nur zu sagen, jetzt koppeln wir uns ab von diesen mehr oder weniger Konsumtrends, die generell da sind.
Das ist eine Utopie.
Wir müssen immer wieder schauen, wie wir letztlich die Freizeitwünsche unserer Gäste erfüllen können.
Dass es hier Grenzen zu setzen gilt, das ist völlig richtig.
Das haben wir auch immer gesagt.
Anhand jetzt der Lawinenkatastrophe zu sagen, jetzt muss aber Ruhe sein mit dem und jetzt darf kein Konzert mehr irgendwo am Berg stattfinden, das halte ich ebenfalls für eine falsche Vorverurteilung.
Müssen Sie nicht rechnen, Herr Direktor Margreiter, wenn Sie so etwas sagen, das wird national gehört, dass die Leute jetzt sagen, die Tiroler sind offenbar unverbesserlich?
Nein, wir sind überhaupt nicht unverbesserlich.
Im Gegenteil, es ist, ich glaube, so ein großer Dämpfer, wie jetzt eigentlich gekommen ist.
Die Menschen werden sehr viel noch Zeit brauchen, um das alles zu bewältigen.
Und ich gebe Ihnen recht, es wird hier in vielen Bereichen ein Umdenken stattfinden.
Nur generell zu sagen, jetzt wird eine Entwicklung, wie sie gewesen ist, deswegen gestoppt, weil sie komplett falsch gewesen wäre, und das jetzt in Zusammenhang mit Lawinenabgängen zu setzen, ist einfach absurd.
Danke für das Gespräch.
Bitteschön.
Tirols Tourismusdirektor Josef Margreiter im Journal zu Gast bei Markus Sommersacher.
Und jetzt gerade am Telefon meldet sich bei uns meine Kollegin Monika Feldner.
Frau Feldner, eigentlich haben wir Sie zu Beginn der Sendung unterwegs oder schon in Galtür vermutet.
Das ist nicht der Fall.
Nein, das ist nicht der Fall.
Die Busfahrt nach Galtür konnten wir nicht fortsetzen.
Es hat heute um 11 Uhr plötzlich geheißen, drei Busse mit Journalisten können von Landeck nach Galtür fahren, weil dort eine Pressekonferenz mit Landeshauptmann Venelin Weingartner gewesen wäre und weil man sich eben dann den Ort anschauen könnte.
Wir sind dann rund 20 Minuten unterwegs gewesen und wurden dann gestoppt, weil die Lawinengefahr doch zu groß war.
Es ist im Bereich von Kappel, im Bereich der Straße von Kappel,
kurz davor eine Lawine niedergegangen.
Die Lawine ging aber in nicht besiedeltes Gebiet und es wurde auch niemand verletzt.
Und das heißt jetzt aber auch, dass die Straße auf jeden Fall wieder bis 18 Uhr gesperrt ist.
Ja, haben Sie nähere Einzelheiten?
Wir haben auch unsere Sendung, unser Mittagschanal begonnen mit der Meldung, dass das lang gesuchte 38.
Opfer, das vermisste deutsche Mädchen, sei gefunden worden.
Allerdings war diese Meldung nicht endgültig bestätigt.
Haben Sie da Einzelheiten?
Es gibt noch immer keine Bestätigung.
Es steht fest, dass ein weiteres Lawinenopfer heute Vormittag gefunden wurde.
Es heißt jetzt aber auch, das könnte auch ein Mann sein und nicht das gesuchte zwölfjährige deutsche Mädchen.
Diese Angaben sind aber eben noch ohne Bestätigung und man weiß noch nicht, welches Opfer jetzt wirklich ausgegraben worden ist.
Und was das jetzt genau heißt, auch für den Nachmittag, weiß man auch noch nicht.
Es hat ja heute geheißen, die ausländischen Hubschrauberpiloten, 192 an der Zahl, werden heute Tirol verlassen.
Offenbar ist jetzt aber die Lawinengefahr doch nicht ganz gebannt.
Und jetzt ist also noch unklar, ob nur die österreichischen Hubschrauber im Einsatz bleiben oder auch die ausländischen Piloten.
Frau Feldner, vielen Dank für diesen Direktanruf aus Tirol.
Die katholische Kirche, da war es in den letzten Wochen vorübergehend etwas ruhiger geworden in Österreich.
Seit Dienstag ist die Kirche wieder in Aufruhr.
Am Dienstag hat der Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn seinen Generalvikar Helmut Schüller völlig überraschend entlassen.
Seinen unmittelbaren Stellvertreter, den zweiten Mann in der Erzdiözese Wien.
General W.K.
Schüller hat seinen Entlassungsbrief noch dazu am Morgen vor seiner Tür vorgefunden.
Kardinal Schönborn hat sich selber dann entschuldigt für dieses Vorgehen, nicht in der Sache, nicht für seine Entscheidung, aber er konnte nach Ansicht vieler innerhalb und außerhalb der Kirche noch immer keine greifbaren Gründe für seinen Entschluss nennen.
Wie sieht nun Helmut Schüller selbst die Angelegenheit?
Mathilde Schwabeneder hat mit ihm gesprochen.
Herr Generalvikar, am Donnerstag hat die Sitzung des Priesterrates der Erzdiözese Wien stattgefunden.
Haben Sie daran auch teilgenommen?
Ja, ich war praktisch die ganze Zeit über anwesend.
Jetzt hat der Vorsitzende des Priesterrates ja am Tag zuvor eine turbulente Sitzung angekündigt und eine breite Solidaritätsgrundgebung für den entscheidenden Generalvikar.
Also in dieser Sitzung selbst wurde wie besprochen tatsächlich sehr offen geredet.
Ich habe auch durchaus gespürt, dass die Priesterratsmitglieder allesamt da sehr mit mir mitfühlen können an den Konsequenzen dieser Entscheidung und es ist schonungslos geredet worden.
In der Pressekonferenz, die Kardinal Christoph Schönborn gegeben hat, gab es eine Entschuldigung in ihre Richtung.
Was gefehlt hat, nach mehrmaligen Anfragen auch von Journalistenseite, war eine plausible Erklärung für diesen Schritt, für diesen doch sehr drastischen Schritt.
Ja, ich bin mir auch noch nicht mehr im Klaren, als vor Tagen noch, über die wirklichen Hintergründe und Ursachen.
Ich nehme nur immer wieder wahr, dass der Herr Kardinal eine andere Richtung einschlagen will und es ist sicher nötig, das auch bald klar zu machen, denn es geht jetzt nicht nur darum, dass man das einfach in der Zeitung lesen kann oder so, sondern auch, dass die vielen, die in der Pastoral- und in der Seelsorge tätig sind, auch wissen, woran sie sind und woraufhin die Diözese hinaus will.
Und für welche Richtung könnte diese neue Kirche, wenn ich so mal sagen darf, stehen?
Ich kann es nur indirekt aus dem schließen, was ich sozusagen aus meiner Absetzung folgern muss.
Es muss offensichtlich viel ausdrücklicher Spiritualität präsent sein.
Das heißt, es muss das Religiöse noch viel deutlicher werden, wobei ich immer gemeint habe, das deutlich genug gemacht zu haben und davon ausgehe, dass es nicht immer betont werden muss.
Sicher auch in den Strukturreformen.
scheinbar zu großes Tempo drinnen gewesen.
Ich habe immer gedacht, das Tempo ist auch wirklich nötig, denn wir leben in der Zeit und wir müssen uns auch auf neue Aufgaben einrichten und wir müssen uns umorientieren, auch hinsichtlich nicht zuletzt der Beitragsmittelgrundlage etc.
Nach der Pressekonferenz herrscht jetzt in den Kirchenkreisen, das hat man auch aus Reaktionen gesehen, auch gegenüber dem ORF, doch ziemliche Ratlosigkeit und Verwirrung.
Gleichzeitig häufen sich die Meldungen, dass es zu einer Kirchenaustrittswelle kommen könnte, sogar noch zu einer schlimmeren als 1995, als die sogenannte Causa Groa ausgebrochen ist.
Haben Sie ähnliche Informationen?
Ja, also ich habe dieselben Informationen und bei aller Dankbarkeit für alle möglichen hilflosen Zeichen von Sympathie und Unterstützung möchte ich doch die Menschen dringend bieten, besonnen zu bleiben.
Es geht jetzt auch darum, den vielen Leuten an der Basis, den Pfarrern, den Pfarrgemeinderäten, den Religionslehrern und wer immer da in den Pfarren aktiv ist, nicht den Rücken zu kehren, die nicht im Stich zu lassen.
Und das andere ist,
Ich glaube, wir haben in den letzten Jahren schmerzlich gelernt, auch offener zu reden.
Vielleicht noch nicht ganz so offen, wie es sein sollte, aber offener.
Und ich glaube, man sollte sich innerhalb der Kirche artikulieren, man sollte sagen, was man will.
Und deshalb kann ich nur ganz dringend hoffen, dass die Menschen sich das überlegen und nach der ersten Erregung und dem ersten Zorn, der sicher in vielen jetzt drinnen ist, doch diesen Schritt nicht setzen.
Herr Generalbiker, Sie gelten auch als Mann des Dialogs.
Bei der Delegiertenversammlung im Oktober hatte man das Gefühl, also die Kirche in Österreich sei noch in einer gewissen Aufbruchsstimmung.
Zurzeit schaut es eher nach einem Scherbenhaufen aus.
Der Dialog für Österreich und das, was sich dort auch in Salzburg gezeigt hat, war ja gar nicht einsperrbar in eine Delegiertentagung.
sondern da ist ein elementarer Druck dahinter, der ja nicht abgeblasen werden kann.
Auch Probleme können nicht abgeschafft werden.
Sie müssen mutig und offen angegangen werden, in offener Aussprache, wie wir es damals zeichenhaft zustande gebracht haben.
Und sich erlebt auch davon, dass ernsthaft und wahrnehmbar daran weitergearbeitet wird.
Hat es mit Blick auf den Dialog für Österreich auch Differenzen zwischen Ihnen und dem Kardinal gegeben?
Also zu diesem Thema überhaupt zu keiner Sekunde für mich wahrnehmbar.
Und auch jetzt in den Gesprächen seither war ich der Annahme, dass ich ihn da richtig unterstützt habe und dass dieser Weg auf jeden Fall weitergehen muss.
Ich hoffe sehr, dass er sich auch bald zeigen wird.
Und wie wird Ihr persönlicher Weg jetzt weitergehen?
Sie bleiben noch bis Ende März im Amt und dann?
Ja, ich werde, sobald ein Nachfolger da ist, sofort beginnen, ihm die Amtsgeschäfte zu übergeben.
Das wird einige Zeit dauern.
Wenn das ordentlich abgeschlossen ist, werde ich mich meiner Pfarrer einmal ausschließlich widmen.
Und ich werde mich dann in aller Ruhe umschauen und sehen, wo ich mich wieder an der Seelsorge sonst noch beteiligen kann.
Ich werde auf jeden Fall irgendwo mithelfen, in irgendeinem Bereich der Seelsorge.
Herr Generalvikas, so wie die Dinge letztlich gelaufen sind, scheiden Sie im Unfrieden von Ihrem Kardinal?
Nein, diese viel jetzt diskutierte Vorgangsweise, die ist jetzt nicht mehr zwischen uns.
Wir haben das ausgeredet.
Er hat sich entschuldigt.
Ich habe das hinter mir.
Das ist nicht mehr Thema jetzt.
Sagt der noch amtierende Wiener Generalvikar Helmut Schüller im Gespräch mit Mathilde Schwabeneder.
Eine der Schlüsselpersonen in der laufenden innerkirchlichen Diskussion, St.
Pöltens Bischof Kurt Krenn, hat zunächst in einem Zeitungsinterview seine Unterstützung für das Vorgehen von Kardinal Schönborn zum Ausdruck gebracht.
Und heute Vormittag sagte er meiner Kollegin Manuela Martl vom Landesstudio Niederösterreich am Telefon.
Zunächst einmal, dass eine Abberufung oder eine Bestellung eines Generalvikas eine absolut
dem Diözesanbischof, wo auch immer, zustehende Entscheidung ist.
Das ist vom Kirchenrecht her so geregelt und damit ist natürlich auch keine Diskussion abzuführen, warum und wie, denn das ist Sache des Diözesanbischofs, in dem Fall des Wiener Erzbischofs.
Sagt Bischof Kurt Krenn, der die Meldungen über eine neue Welle von Kirchen auch austreten, übrigens als Propaganda bezeichnet.
Rein technisch sei da kein Zusammenhang feststellbar, meint Bischof Krenn.
13 Minuten nach halb eins, großer Themensprung jetzt zum viel zitierten Milleniumsbug, dem Jahrtausend-Computer-Problem.
Kann das einen Atomkrieg auslösen?
Die Frage ist nicht ganz so abwegig, wie sie auf den ersten Blick vielleicht scheint.
Jedenfalls nimmt man das Problem in den Vereinigten Staaten ernst genug, um sich angesichts möglicher Computerpannen zum großen Jahreswechsel
um sich angesichts dieser möglichen Pannen zum Handeln zu entschließen im Zusammenhang mit dem sowjetischen Atomwaffensystem.
Aus Washington, Susanne Nebrykla.
Das amerikanische Verteidigungsministerium will kein Risiko eingehen und so soll demnächst eine gemeinsame Raketen-Frühwarnzentrale in der Nähe von Moskau eingerichtet werden.
Ziel dieser amerikanischen Initiative ist es, Zwischenfälle mit atomaren Waffen zu verhindern.
Verursacht werden könnten diese Zwischenfälle laut Militärexperten durch den als Y2K oder Millennium-Spuck bekannten Computerfehler.
Dadurch, so die Befürchtung, könnten die russischen Radar- und Kommandosysteme gestört werden und falschen Alarm auslösen.
Laut amerikanischem Verteidigungsministerium ist derzeit unklar, wie gut oder schlecht Russland auf die drohenden Computerprobleme zur Jahrtausendwende vorbereitet ist.
In der Übergangszeit, also zwischen Dezember 99 und Februar 2000, wollen die USA daher die russischen Raketenfrühwarnsysteme unterstützen.
In der geplanten Zentrale sollen alle relevanten Daten zusammenlaufen und gemeinsam ausgewertet werden, sagt Ted Warner, Staatssekretär im amerikanischen Verteidigungsministerium.
Was wir uns vorstellen ist, dass russische und amerikanische Offiziere Seite an Seite sitzen und gemeinsam die hereinkommenden Informationen auswerten.
Dass Computerprobleme tatsächlich zu Fehlinterpretationen führen könnten, damit einen falschen Alarm auslösen und letztendlich zu einem atomaren Krieg führen, diese Möglichkeit ist eher gering, betont auch das amerikanische Verteidigungsministerium.
Dennoch,
In einem Monat schon wird eine amerikanische Delegation in Moskau erwartet, um Details des geplanten Projekts zu klären.
Wozu auch ein Gegenstück dieser Überwachungszentrale in den Vereinigten Staaten gehört.
Vor genau zehn Jahren, am 27.
Februar 1989, starb der Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz.
Der Vater der Graugänse, wie er wegen seiner Studien mit diesen Vögeln genannt wurde, war der Begründer der vergleichenden Verhaltensforschung.
Mit seiner Ablehnung der Atomenergie und des Donaukraftwerksprojekts von Heimburg gilt Lorenz aber auch als einer der Väter der österreichischen Umweltschutzbewegung.
Franz Simbürger hat das folgende kurze Porträt von Konrad Lorenz gestaltet.
Konrad Zacharias Lorenz wurde 1903 in Wien geboren.
Er studierte Medizin in Wien und New York und gleich anschließend auch Zoologie.
1963 erschien Konrad Lorenz wohl aufsehenerregendstes Werk, das sogenannte Böse zur Naturgeschichte der Aggression.
Wie im Tierreich reagiere auch der Mensch immer aggressiver, je enger zusammengepfercht er leben und arbeiten müsse, so die These Lorenz.
1973 erhielt Conrad Lorenz gemeinsam mit zwei weiteren Verhaltensforschern den Nobelpreis für Medizin.
Damals wurde er heftig angegriffen wegen seiner früheren Nähe zu den Nazis, insbesondere wegen eines Artikels aus 1940, in dem Lorenz sich für die Ausmerzung ethisch minderwertiger ausgesprochen hatte.
Anlässlich der Nobelpreisverleihung entschuldigte sich Lorenz, wie manche meinen, allerdings nur halbherzig.
Je älter er wurde, desto vehementer trat Lorenz gegen Technokratentum und Naturzerstörung auf.
1978 etwa argumentierte er vehement für ein Nein zum Atomkraftwerk Zwentendorf.
Sechs Jahre später rannte Lorenz sich ebenso vehement gegen das geplante Donaukraftwerk bei Hainburg, nachdem er zuvor beim Kraftwerk Greifenstein noch stillgehalten hatte.
Vor zehn Jahren ist Konrad Lorenz gestorben.
Wie weit sind seine Lehren und Konzepte heute noch aktuell?
Dieser Frage ist Birgit Dallheimer nachgegangen.
Zehn Jahre nach Konrad Lorenz Tod sind die Grünen eine Partei, die aus der politischen Landschaft Österreichs nicht mehr wegzudenken ist.
Lorenz war eine Gallionsfigur der Grünbewegung.
Zu der heutigen Partei würde er aber nur schwer passen, meint der Philosoph Konrad Paul Lissmann, denn
Konrad Lorenz war doch eher, wenn man so sagen will, der konservative Grüne, der bürgerliche Grüne, derjenige, der einen Naturbegriff hatte, der sehr stark getragen war von antizivilisatorischen Ressentiments.
Lorenz hat immer wieder vor der Verhaustierung des Menschen durch zu viel Zivilisation gewarnt.
Seine Bedeutung war vor allem für das Entstehen und die Verbreitung des Umweltschutzgedankens entscheidend.
Ohne dass ich jetzt interpretieren will, wie die Grünen sich selber dazu verhalten, aber aus der Außenperspektive gesehen, denke ich, ist Konrad Lorenz für die Grünbewegung eigentlich eine historische Figur.
Ist in dem Sinn nicht mehr eine aktuelle Leitfigur.
Zum Teil, weil sich die Probleme selber geändert haben.
Zum Teil auch, weil sowohl das Vokabular als auch die Konzepte, mit denen Conrad Lorenz Gesellschaftspolitik betreiben wollte oder Gesellschaftstheorie gemacht hat, heute einfach nicht mehr zum Standard gehören.
Auch in der vergleichenden Verhaltensforschung, als deren Gründer Konrad Lorenz unumstritten ist, hat sich vor allem in den letzten fünf Jahren viel weiterentwickelt.
Dieser Fortschritt zeigt sich auch am Beispiel des von Lorenz entdeckten Prinzips der Prägung.
Nachdem ihn seine Gänsekinder einmal für seine Mutter hielten, jeder kennt die Bilder der hinter Lorenz herwatschelnden Gänseküken, ließen sie sich ihr Leben lang nicht mehr davon abbringen.
Lorenz hielt Prägung daher für etwas Unwiderrufliches.
Das, so der Verhaltensforscher Michael Taborski, stimmt aber nicht unter allen Umständen.
Das heißt, wenn man jetzt zum Beispiel auf einem bestimmten Typus von Sexualpartnern geprägt ist und in der Phase, in der man Sexualpartner sucht oder braucht, nicht die richtigen Reize bekommt, kann dieser Prägungsinhalt modifiziert geändert werden.
Also dieses anfänglich als sehr starr gesehene oder interpretierte Prägungskonzept hat sich dadurch natürlich ein bisschen geändert, es ist flexibler geworden.
Eine andere These von Konrad Lorenz, die oft zu heftigen Diskussionen geführt hat, war die des Triebstaus.
Triebe, wie zum Beispiel die Aggression, würden sich in jedem Individuum mit der Zeit aufstauen und müssten irgendwann entladen werden.
Lorenz hat ein Modell zum Beweis dieses Konzepts aufgestellt, aber
Es hat sich herausgestellt, dass dieses Konzept zu kurz greift, dass Elemente davon durchaus berechtigt sind, aber insgesamt, dass man das Aufstauen eines Triebes nicht wirklich nachvollziehen kann.
Dennoch, die Fragestellungen und Theorien, die Konrad Lorenz aufgestellt hat, waren notwendige und unersetzliche Voraussetzung für die aktuelle Forschung.
Auch wenn diese Forschung sich mittlerweile von seinen Konzepten weit entfernt hat, sagt Taborsky.
neuen Verein.
Zu dem folgenden Beitrag ist von einem Geburtstag zu berichten.
Erika Pluhar, Schauspielerin, Schriftstellerin und Chansonette feiert morgen ihren 60er.
Das Wiener Burgtheater hat sie mit 20 Jahren zum ersten Mal betreten und seither ist sie Mitglied des Burgtheaters, bis heute international bekannt als Femme Fatale in Helmut Keutners Film Bellamy.
Susanne Bruckner hat mit Erika Pluha gesprochen, die ihre Bilderbuchkarriere gleich zur Einleitung relativiert.
Ich bin ein Mensch der kleinen Schritte.
Die ersten Jahre ihrer Karriere waren ein von kleinen Schritten, da und dort von Rückschlägen geprägter Kampf gegen jede Art der Kategorisierung und Klischees, der sie nach Rollen als femme fatale oder langmähniges Sexsymbol scheinbar rettungslos ausgeliefert war.
Doch Erika Pluha emanzipierte sich bald privat wie beruflich und wurde zur politisch engagierten Allrounderin, die ihre Meinung auch auf Anti-Atomkraft-Werks- oder Friedensdemonstrationen kuntert.
Auch hier ist sie ihrem Grundsatz, sich nicht von Systemen einspannen zu lassen, bis heute treu geblieben.
Ich hätte ja auch ein bisschen in die Realpolitik gehen können und habe das
immer wieder strikt abgelehnt.
Denn wenn, dann bleibe ich bei meiner eigenen Meinung, die mir auch keine Partei diktieren kann.
Und ich muss auch jede Partei kritisieren dürfen.
Ich muss in der Lage sein dürfen, alles zu kritisieren.
Das brachte sie damals auch auf die Idee, kritische Lieder zu schreiben.
Bis dahin war sie nämlich nur als Interpretin von André-Heller-Liedern und Wolf-Biermann-Texten bekannt gewesen.
Das anfängliche Stirnrunzeln der männlichen Kollegenwelt ignorierend, hat sich dieses Genre bald zur zweiten Karriere von Erika Pluha entwickelt.
Auf diesem Weg versuche ich nach wie vor mich zu äußern, nur nie im Hinblick auf ein System.
Das habe ich mir vorgenommen.
Ich hatte jetzt ein sehr bewegendes Konzert in Salzburg.
Das war ein retrospektives Konzert von Dalmeda und mir.
Wir haben es genannt »Gemeinsam durch 20 Jahre, ein Rückschau in Liedern«.
Plötzlich sind nachher Menschen zu mir gekommen und haben gesagt, es ist unglaublich, wie das alles immer noch seine Gültigkeit hat.
auch zum Teil traurig.
Das dritte und wichtigste berufliche Standbein Erika Pluhas ist das Schreiben von Büchern geworden.
Ich war lange Zeit halt auch in dem Glauben befangen, dass jemand wie ich halt Schauspielerin zu bleiben hat.
Ich habe nebenbei immer geschrieben und das hat sicher was mit der weiblichen Situation auch zu tun und das habe ich mich über die Liedtexte und über diese Tagebuch-Auswahl
langsam zu trauen begonnen.
1978 erschienen ihre Tagebücher und bildeten den Anfang einer bislang autobiografischen Reihe, die mit dem jüngsten Werk, Matildas Erfindungen, einer frei erfundenen Geschichte, durchbrochen wurde.
Noch vor dem Sommer wird das nächste Buch eine Sammlung bisher unveröffentlichter Aufsätze und Briefe erscheinen, darunter auch einige an Burgtheaterdirektor Klaus Paimann, als dessen härteste Gegnerin Erika Pluha wohl bezeichnet werden kann.
Trotzdem ist sie dem Haus als Ensemblemitglied treu geblieben.
Morgen wird sie in Kinder der Sonne zum letzten Mal als Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters zu sehen sein.
In Zukunft will sie nur noch Lieder und Bücher schreiben und vielleicht auch den ein oder anderen Film nach eigenem Drehbuch inszenieren.
Im Grunde genommen möchte ich eigentlich nichts mehr tun, glaube ich, bei dem ich nur Instrument bin.
Erika Pluha, sie feiert morgen ihren 60.
Geburtstag und den Abschied vom Wiener Burgtheater.
Letzte Minute im Mittagsschanal mit der neuesten Meldungslage aus dem Paznauntal.
Im Tiroler Paznauntal ist heute das 38.
Todesopfer der Lawinenkatastrophe geborgen worden.
Bis jetzt ist allerdings nicht geklärt, ob dies das gesuchte Mädchen aus Deutschland ist.
Zuletzt hieß es, es sei die Leiche eines Mannes entdeckt worden.
Die Silvretta-Bundesstraße wurde zum Mittag ab See wieder für den gesamten Verkehr gesperrt.
Unmittelbar danach ging bei Kappel ein Schneebrett auf die Fahrbahn nieder.
Verschüttet wurde aber niemand.
Aufgrund der anhaltenden Lawinengefahr ist es nicht sicher, ob die ausländischen Hilfsmannschaften so wie geplant heute Nachmittag offiziell verabschiedet werden.
Insgesamt wurden bei der größten jemals in Österreich eingerichteten Luftbrücke 15.000 Menschen in Sicherheit gebracht.
Das Wetter im Großteil Österreichs durchweg sonnig, im Rheintal hartnäckiger Nebel, sehr mild mit 6 bis 13, stellenweise auch bis zu 15 Grad, bei Nebel nur um 0 Grad.
Und das war das Samstag-Mittagschanal vom 27.
Februar.
Technik Franz Trünker, Ablaufregie Udo Bachmeier und ihr Moderator im Studio Werner Löw.