Cubeo - Flechten eines Maniokpreßschlauches

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      Katalogzettel

      Titel Cubeo - Flechten eines Maniokpreßschlauches
      Spieldauer 00:13:53
      Mitwirkende Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
      Ort Wien
      Schlagworte Gesellschaft ; Kultur ; Wissenschaft und Forschung ; Ethnologie ; Technik ; Ernährung ; Ethnie ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
      20. Jahrhundert - 80er Jahre
      Typ video
      Format DFFLV [Dateiformat: FLV]
      VKADB [Videokassette, DigiBeta]
      Sprache Deutsch
      Signatur Österreichische Mediathek, vx-03003_01_k02, vx-03003_01_k01
      Medienart MPG-Videodatei

      Information

      Inhalt

      „Die Cubeo besiedeln die Region tropischer Regenwälder im Einzugsgebiet der Flüsse Cuduyarì, Quererai und Vaupès. Als eines der Grundnahrungsmittel wird Maniok angebaut, aus dem vor allem das Fladenbrot 'kassawa' gebacken wird. Zum Auspressen des blausäurehaltigen Manioksaftes verwendet man den 'tipiti', einen diagonal geflochtenen Schlauch. Der Film zeigt das Trennen von Bast und Borkenschicht, die angewandten Flechttechniken bis zum Verknoten der Enden zur gebrauchsfertigen Maniokpresse.“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 38/39; Jahr 1988; Seite 145)
      Die Cubeo besiedeln die Region tropischer Regenwälder im Einzugsgebiet der Flüße Cuduyarì, Querarai und Vaupés. Zu ihrem Hauptnahrungsmittel gehört Maniok, welcher angebaut und verarbeitet wird. Dabei werden die Maniokknollen mit einem Grabstock ausgegraben, von Frauen gewachen und an einem Reibbrett zu Flocken gerieben. Die Flocken werden mit der der Hand ausgerückt, ehe sie in den „tipitì“ eingefüllt werden. Es handelt sich bei dem „tipitì“ um einen aus Naturfasern hergestellten Schlauch, in dem die Maniokflocken ausgepresst werden. Hergestellt wird dieser aus einer elastischen Rindenschicht. Es werden vier dieser Rindenstreifen gebündelt. Die ersten Streifen werden im stumpfen Winkel zueinander gelegt, damit ein diagonales Flechtmuster entsteht. Das Flechtwerk erreicht eine Breite von ca. 30 cm. Zu flechten wird an der Seite der Aufhängung des Schlauches begonnen. Die hierfür notwendige Schlinge entsteht durch das Zusammenfalten des Flechtwerks aus den überstehenden kurzen Rindenstreifen. Vom randparallelen Flechten kann nun zum diagonalen Schlauchflechten übergegangen werden. So entsteht am Übergang der beiden Techniken die Öffnung des Flechtwerks, durch die man die Maniokflocken zum Auspressen einfüllen kann. Nach etwa 1,5m wird das Flechtwerk durch eine engere Bindung verengt. Aus dem überstehenden Rinderstreifen wird das zweite Auge geformt, durch das beim späteren Gebrauch ein Hebel gelegt wird, der durch Beschweren den gefüllten „tipitì“ streckt und zusammenzieht. (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 38/39; Jahr 1988; Seiten 145-147)
      Es handelt sich bei den Cubeo um eine indigene Gruppe des kolumbischen Amazonas. Sie leben im Bereich der kolumbianischen Vaupés, in der Nähe der Mitte der „Northwestern Cultural Area“ des Amazonas. Ihre Dörfer sind entlang der Vaupés verteilt und vor allem, neben seiner Nebenflüsse die Cuduyari und Querari Flüsse. „Cubeo“ stammt aus dem Spanischen und ist ein generischer Name, der lokal verwendet wird. Die Cubeo bezeichnen sich unter diesem Namen in der Interaktion mit anderen. Eine eigene Bezeichnung für diese indigene Gruppe existiert nicht, abgesehen vom Verweis auf sich selbst als "Volk" (pâmiwâ) oder, genauer gesagt, "mein Volk" (Jiwa). Die Cubeo selbst identifizieren sich mit einem mythischen Vorfahren, der auch als Namensgeber funktioniert. Die Cubeo werden der Sprechgruppe der Tuncano untergeordnet. Irving Goldman zufolge leben die Cubeo in rechteckigen Gemeinschaftshäusern „malokas“. Es handelt sich bei den Cubeo um eine patrilineare exogame Sippe, das bedeutet, dass einem agnatischen Verwandtschaftssystem zufolge die Vererbung von Eigentum, Namen oder Titel über die männliche Linie erfolgt. Geheiratet wird jedoch außerhalb der eigenen Sippschaft bzw. ethnischen Gruppe. Der Sippe der Cubeo sind drei ebenfalls exogam organisierte Phratrien übergeordnet, die ein gemeinsamer mythischer Ahne verbindet. Die Cubeo prakizieren einen Schamanismus. Die rituelle Einnahme von yajé (Ayahuasca) dient mitunter zur Kontaktaufnahme mit überirdischen Wesen Zu den zeremoniellen Höhepunkten zählt das Yurupari-Fest. Bei Yurupari bzw. Yurupary handelt es sich um einen mystischen Held, der bei den indigenen Stämmen Brasiliens (beispielsweise der Tupi-Guaraní Sprachfamilie, den Arawak aber auch den Tucano) bekannt ist. Hierbei tritt vorallem die Bedeutung ritueller Masken und Flöten in den Vordergrund, die zu wichtige Objekte der Cubeo darstellen.
      Literaturhinweis:
      The Cubeo: Indians of the Northwest Amazon. IRVING GOLDMAN. (Illinois Studies in Anthropology No. 2.) Urbana: The University of Illinois Press, 1963. 305 pp., Reviewed by G. REICHEL-DOLMATOFF, Universidad de 10s Andes, Bogotá.

      Sammlungsgeschichte

      Sammlung ÖWF

      Art der Aufnahme

      Wissenschaftlicher Film

      Anmerkungen zur Geschichte des ethnographischen bzw. ethnologischen Films

      Technische Anmerkungen

      Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek

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