Video Edition Austria : 8. Gedächtnis

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Erinnerungen an ein verlorenes Land
A / 1988 / Dokumentarfilm / 16 mm / 70 min

Sperrgebiet mitten im niederösterreichischen Waldviertel. Truppenübungsplatz Allensteig: Fläche: 14.770 Hektar. Auf der Landkarte ein großer, meist rot schraffierter Fleck. Die wenig bekannte Geschichte dieser Ruinenlandschaft beginnt 1938, als im Zuge der Angliederung Österreichs an Hitler-Deutschland das Gebiet zum militärischen Übungsgelände erklärt wird. Die weitreichenden Folgen dieser großzügigen Planung: zwischen 1938 und 1942 werden über 40 Dörfer entsiedelt. 7.000 Menschen verlieren ihre Heimat, ein Landstrich wird zerstört. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches fällt der gesamte Truppenübungsplatz bis zum Jahr 1955 unter sowjetische Verwaltung. 1957 übernimmt - nach einer kurzen Phase der Hoffnung auf Wiederbesiedelung - das österreichische Bundesheer das Gebiet, um es wieder als Übungsgelände zu nützen.

Der Film zeigt die Geschichte des Truppenübungsplatzes als die prägende Erzählung der Region: die Erfahrung derer, die Geschichte eher erlitten denn gestalten, historische Bilder der Dörfer und Menschen, gegenwärtige Eindrücke aus der Ruinenlandschaft - gleichwertige Elemente der Erinnerung an ein verlorenes Land.
Regie: Manfred Neuwirth; Buch: Manfred Neuwirth, Friedrich Polleroß, Wolfgang Müller-Funk, Janos Karasz; Kamera: Manfred Neuwirth; Schnitt: Manfred Neuwirth; Ton: Gerda Lampalzer; Produktion: Manfred Neuwirth
Küchengespräche mit Rebellinnen
A 1984, 80 min, Video und 16 mm, engl, franz. UT

Buch, Schnitt, Regie: Karin Berger, Elisabeth Holzinger, Lotte Podgornik, Lisbeth N. Trallori // Kamera, Ton: Gerda Lampalzer // Musik: Carla Bley // Produktion: Medienwerkstatt Wien

Mit: Rosl Grossmann-Breuer // Anni Haider // Agnes Primocic // Johanna Sadolschek-Zala

Vier Frauen erzählen über ihren Widerstand im Nationalsozialismus. Agnes Primocic aus Hallein unterstützt die Flucht von Häftlingen aus dem KZ, sammelt unter großer Gefahr Männerkleider, schmuggelt mit ihrer Freundin eine Pistole und organisiert Unterschlupf für die Entkommenen. Johanna Sadolschek-Zala, Slowenin aus Südkärnten, kann durch ihre List und Ortskenntnis einem Großaufgebot der Gendarmerie und Gestapo entfliehen. Sie schließt sich den Partisanen an. Rosl Grossmann-Breuer aus Wien sabotiert in einem Kriegsbetrieb und ist nach ihrer Verhaftung den quälenden Verhören der Gestapo im Hotel Metropol ausgesetzt. Anni Haider erinnert sich an ihre Zeit im Gefängnis in Wien und Aichach, an die Solidarität unter den Häftlingen und ihre Tagträume in der Einzelzelle.
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