Die Wiener Symphoniker kooperieren mit der Österreichischen Mediathek, um die Sammlung von Tonbändern aus dem Bestand des Radiosenders "Rot-Weiß-Rot" aus den Jahren 1952-1955 zu digitalisieren und digital zu archivieren. Die Sammlung umfasst etwa 400 Tonbänder.
Die Sammlung
Als außergewöhnliches Dokument österreichischer Kulturgeschichte der Nachkriegszeit erweist sich diese Sammlung von historischen Tonbandmitschnitten von Konzerten und Radio-Übertragungen der Wiener Symphoniker aus den Jahren 1952-1955. Der Radiosender “Rot-Weiß-Rot” (RWR) stand unter Aufsicht der amerikanischen Besatzungsbehörde und die Programme der übertragenen Konzerte scheinen dies in der Werkauswahl widerzuspiegeln. Neben Kompositionen des klassisch-romantischen Standardrepertoires findet man auffallend oft Werke lebender Komponisten und auch Komponistinnen(!), gerade auch von solchen mit amerikanischer Herkunft oder Emigrationsschicksalen. Dies führte zu einer für die Nachkriegszeit bemerkenswert progressiven Programmgestaltung, bei der man eben auch Arnold Schönberg und Charles Ives hören konnte, oder ein “Markantes Stück für zwei Klavier und Orchester” von Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté.
Die Tonbänder wurden nach dem Ende von RWR 1955 von dem damaligen Mitarbeiter Oscar Deleglise mit großem persönlichen Bewusstsein für die Relevanz dieser Quellen privat archiviert und landeten schließlich Mitte der 1970er Jahre im Archiv der Wiener Symphoniker. Um die gefährdeten Medien vor dem Zerfall zu bewahren, besteht seit 2008 eine Kooperation zwischen den Wiener Symphonikern und der Österreichischen Mediathek zur Sicherung und Verfügbarmachung dieser kulturgeschichtlich wertvollen Dokumente.
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