Die "Fronleichnamsstangen" in Rohr im Gebirge/Niederösterreich

Mediathek

Dieses Medium ist nur vor Ort im Publikumsbetrieb der Österreichischen Mediathek verfügbar.

Katalogzettel

Titel Die "Fronleichnamsstangen" in Rohr im Gebirge/Niederösterreich
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Fielhauer, Helmut [Wiss. Verfasser/in]
SHB [Produzent]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film
Datum 1969 [Produktionsdatum]
1970 [Erscheinungsjahr]
Schlagworte Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Ethnologie ; Feste ; Feiern ; Feiertag ; Religion ; Christentum ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Niederösterreich
20. Jahrhundert - 60er Jahre
Typ video
Format FIVK [Film, Vorführ-Kopie]
DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
FI16 [Film, 16 mm]
VKAU [Videokassette, Umatic]
VKAUlb [Videokassette, Umatic, LB]
Sprache stumm
Signatur VX-01363, VX-01362_01_k01, VX-01362_01 C 1273

Information

Inhalt

„Die Fronleichnamsprozession ist in Rohr im Gebirge brauchtümlich durch das Mittragen der sogenannten Fronleichnamsstangen charakterisiert, was auf ein Verlöbnis anlässlich einer Pest- oder Hungersnot zurückgehen soll. Gezeigt werden das Herstellen und Anbringen des Blumenschmuckes, die kirchliche Feier und das Abräumen der Stangen.“ (Zeitschrift Wissenschaftliche Filme; Teilverzeichnis Ethnologie, Europa; Jahr 1988; Seite 57)
Bei der Fronleichnamsprozession in Rohr im Gebirge werden Prangstangen mitgetragen. Dieser Brauch ist in Niederösterreich einzigartig. Die Stangen werden von unverheirateten Burschen, je zwei Burschen pro Stange, ohne Gurt getragen. Die Prangstangen bestehen aus einer sechs Meter langen Holzstange, um die Blumenkränze gewickelt werden. Am oberen Ende wird kunstvoll gefertigter Wipfel (ebenfalls mit Blumenkränzen geschmückt) aufgesetzt. Die Blumenkränze werden von örtlichen Familien am Vortag gebunden. Vor der Heiligen Messe werden sie an die jungen Männer übergeben, um die Stangen damit zu schmücken. Unmittelbar nach der Prozession werden die Blumenschlangen von den Stangen abgenommen und von den Familien mit nach Hause genommen. Dort werden sie an bestimmten Plätzen aufgehoben und sollen so vor Unwetter und Blitzschlag schützen. Über die Entstehung des Brauches gibt es mehrere Auslegungen. So sollen die Prangstangen an die Pestzeit erinnern. Ihre Existenz könnte auch damit zusammenhängen, dass vor langer Zeit bei einer Hungersnot mit Stangen Lebensmittel über den Rohrer Berg nach Rohr transportiert worden sind.
Mediathek Logo