Mitteleuropa, Niederösterreich - Holzkohlenerzeugung im Langmeiler

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Katalogzettel

Titel Mitteleuropa, Niederösterreich - Holzkohlenerzeugung im Langmeiler
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Ast, Hiltraud [Wiss. Verfasser/in]
Waltner, Lisl [Wiss. Verfasser/in]
BHWK [Produzent]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film
Datum 1981 [Produktionsdatum]
1983 [Erscheinungsjahr]
Ort Rohr im Gebirge [Aufnahmeort]
Schlagworte Wissenschaft und Forschung ; Gesellschaft ; Ethnologie ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Niederösterreich
Österreich
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ video
Format FIMR [Film, Magnet-Randspur]
FIVK [Film, Vorführ-Kopie]
DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
FI16 [Film, 16 mm]
VKAVHSPal [Videokassette, VHS, Pal]
VKADB [Videokassette, DigiBeta]
VKAUlb [Videokassette, Umatic, LB]
VKAUhb [Videokassette, Umatic, HB]
VKASVHS [Videokassette, S-VHS]
Sprache Deutsch
Signatur V-13005, F16-01159, VX-02844_01_k01, F16-01158, V-11392, VX-01545, VX-01926, V-11692 C 1794

Information

Inhalt

"In einer bäuerlichen Waldwirtschaft in Rohr im Gebirge wird die Holzkohlenerzeugung als Nebenerwerb betrieben. Man errichtet dafür aus Hartholz einen Langmeiler. Der Film zeigt Aufbau, Betreuung des Meilers während des Verkohlungsprozesses und das Ausbringen der Kohle (Ausstören)." (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 30; Jahr 1983; Seite 61)
Die Kunst, Holz in Kohle zu verwandeln, ist wahrscheinlich so alt wie die Anwendung der Metalle, da sich viele von diesen Erzen ohne Holzkohle nicht gewinnen ließen. Wird von stark erhitztem Holz die Luft mehr oder weniger abgeschlossen und dieses nur mehr durchgeglüht, so findet eine Zersetzung statt. Neben gasförmigen und flüssigen Produkten (Holzgas, Wasser, Holzgeist, etc.) ist der feste Rückstand die Holzkohle. Sie besteht aus Kohlenstoff, entwickelt beim Verbrennen eine bedeutend größere Wärme als Holz und ist leichter als dieses. Es existieren unterschiedliche Arten Holzkohle zu gewinnen. In Niederösterreich wurde Holzkohle beispielsweise in „Kohlgrubn“ hergestellt. Die „Grubenbrände“ kamen mit der Welle der Technisierung ab und die „Meilerkohlung“ etablierte sich. Dabei wird Holz auf fester Unterlage eng zusammengeschlichtet und mit einer beweglichen, feuerfesten Decke gegen Luft abgeschlossen. Nachdem das Holz verbrannt und die Verkohlungshitze erreicht ist, wird Luft durch den Holzstoß geleitet, bis alles durchgekohlt ist. Eine weitere Form der Holzkohlegewinnung ist die „schwedische Köhlerei“. Die Holzkohlenerzeugung im Langmeiler, beginnt mit der Vorbereitung eines Kohlbettes. Dafür werden „Steher“ errichtet und „Unterleger“ auf dem aus gestampftem Lehm bestehenden Boden aufgelegt. Danach wird das Holz eingelegt. Ziel dabei ist es Hohlräume zu vermeiden. Das Holz wird anschließen zwölf Tage getrocknet, ehe es mit Fichtenzweigen bedeckt und mit „Lösch“ (Gemenge aus Kohlenstaub, Asche und Sand) beworfen wird. Der nächste Arbeitsschritt ist die Herstellung des „Fußes“. Dabei dir entlang einer Reihe von waagrecht gestellten Brettern Lösch festgestampft. Nach und nach wird aus schräg hinter die Steher gestellten Brettern eine Verschalung ausgerichtet und der Raum zwischen dieser und dem Holzstoß mit Lösch vollgestampft. Zuletzt wird diese auch auf der Deckfläche des Holzstoßes verteilt, wobei man am niederen Ende zwei Öffnungen zum Anzünden des Meilers freilässt. Um die Verkohlungshitze am vorderen Ende bis zum Boden hinabzuleiten, werden durch die waagrecht stehenden Bretter der vorderen Wand Zuglöcher gestochen. Danach sticht man auch an den Längsseiten Zuglöcher. In der ersten Zeit muss der Kohlenbrenner den Meiler besonders genau beobachten. Am fünften Tag nach dem Anzünden kann man das erste Mal fertige Kohle ausstören. Dabei werden die Bretter an der Vorderseite entfernt und die Löschdecke abgetragen. Die glühenden Kohlen werden entnommen, wobei die Entnahmestelle wieder rasch mit Lösch geschlossen wird. Es dauert bis du 29 Tage, bis der Verkohlungsprozess das hintere Ende des Mailers erreicht hat. Die „fertige“ heiße Kohle wird in einem großen Trog mit Wasser gelöscht und zum weiteren Auskühlen in den Kohlboden gebracht. Die fertige Ware wird in Säcke abgefüllt und weggeschafft. (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 30; Jahr 1983; Seiten 61-67)
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