Herstellung eines Strohhutes

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Katalogzettel

Titel Herstellung eines Strohhutes
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Bockhorn, Olaf [Wiss. Verfasser/in]
Nopp, Lisl [Wiss. Verfasser/in]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
Datum 1983 [Produktionsdatum]
1984 [Erscheinungsjahr]
Ort Kals am Großglockner [Aufnahmeort]
Schlagworte Wissenschaft und Forschung ; Gesellschaft ; Ethnologie ; Handwerk und Gewerbe ; Bekleidung und Mode ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Tirol
Österreich
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ video
Format DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
FI16 [Film, 16 mm]
VKAVHSPal [Videokassette, VHS, Pal]
VKADB [Videokassette, DigiBeta]
VKAUlb [Videokassette, Umatic, LB]
VKASVHS [Videokassette, S-VHS]
VKAVHS [Videokassette, VHS]
Sprache Deutsch
Signatur V-13004, VX-01591, F16-01183, VX-02846_01_k01, V-11401, VX-01590, V-11402, V-11412 C 1871

Information

Inhalt

Der Film zeigt die 78-jährige Theresia Hanser beim Herstellen eines typischen Kalser Strohhutes. Ausgangsmaterial sind Vierer-, Sechser- und Achter-Zöpfe aus Roggenstroh. Im Osttiroler Bergdorf Kals am Großglockner waren solche Hüte bis vor wenigen Jahrzehnten Teil der weiblichen Alltags- und Arbeitskleidung.“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 33; Jahr 1985; Seite 47)
Strohhüte gehören zum sogenannte „urtrachtlichen Gut“. In Kals war die Herstellung der Strohhüte eine Nebenbeschäftigung vieler Frauen (Sennerinnen und Hirtinnen), die lediglich für den eigenen/ örtlichen Bedarf produzierten. Nach 1950 verdrängten Kopftücher und billige, gekaufte Hüte die in Handarbeit hergestellten Strohhüte. Die Herstellung der Strohhüte zerfiel in zwei Arbeitsteile. In das Zopfen, also das Flechten der Strohschnüre und das Nähen. Gezopft wurde während man das Vieh hütete. Genäht wurde meist im Winter. Zur Herstellung der Hüfte brauchte man geschnittenes und möglichst helles Roggenstroh, das dementsprechend abgelängt und nach Stärke sortiert wurde. Nachdem das Stroh vorbereitet wurde, werden die Zöpfe geflochten. So wird das feinste Stroh zu einem „Achter-Schrank“, das nächstfeine für die „Schnur“, das drittdünste wird zu einem „Sechser-Zopf“ und das dickste für einen „Vierer-Zopf“ geflochten. Der „Achter-Schrank“ bzw. „Achter-Zopf“ wird für den obersten, gewölbten Kopfteil („Gupf“) des Hutes verwendet. Nach dem „Achter-„ folgt der grobe „Vierer-Schrank“, der für den seitlichen Kopfteil Verwendung findet. Dieser bleibt jedoch unsichtbar, da er von der „Schnur“ versteckt wird. Der „Sechser-Schrank“ wird für die Krempe verwendet. Zum Nähen wird ein weißer Zwirn verwendet, der vor der Verwendung über einen Klumpen Bienenwachs gezogen wird. Nachdem der Hut fertig genäht wurde, wird er gesäumt. Dabei wird ein schwarzer, ungewachster Zwirn verwendet, mit dem gleichzeitig am oberen Krepmenrand ein schwarzes Köperband und das unten glatt am Rand aufliegende Futter angenäht werden. Das Futter wird in Falten gelegt und jede dieser Falten wird innen am Gupf befestigt. Das Körperband wird mit kleinen Saumstichen so vernäht, dass es auch das Stroh miterfasst und sich das Futter an der Unterkante nicht verschieben lässt. Damit es völlig glatt anliegt wird die Krempe nochmals gedämpft. Aus verschiedenen Wollfäden wird eine Hutschnur gedreht, die unterhalb des Aufsatzes um den Hut gelegt und hinten mit einer Masche verknüpft wird. Am Ende werden noch links und rechts zwei schwarze Befestigungsbänder genäht.“ (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 33; Jahr 1985; Seiten 47-57)
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