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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
der Regierung an.
Libanon.
Schicksal der Österreicher in Beirut ungewiss.
Wir werden versuchen, während dieser Sendung ein Telefongespräch mit der österreichischen Botschaft in Beirut zu führen.
Bundesrepublik Deutschland.
Parteitag der Sozialdemokraten in Dortmund stellt die Weichen für die Wahl im Oktober.
Sowjetunion.
Jordaniens König Hussein will in Moskau Waffen kaufen.
Neue Freundschaft, UDSSR, Jordanien.
Schweiz.
Weltbeschäftigtenkonferenz in Genf fordert Neuorientierung der Entwicklungshilfe.
Und Österreichs?
Schüler und Studenten stellen heuer fest, Ferienschubs sind zu wenige und außerdem schlecht bezahlt.
Schließlich bringen wir dann noch ein Thema aus Italien.
Vorschau auf das Festival zweier Welten in Spoleto.
Das ist kein politischer Beitrag nach den Wahlen, sondern das ist ein Beitrag unserer Kulturredaktion.
Nun aber Nachrichten aus aller Welt.
Chef von Dienst ist heute Georg Schalkgruber, Sprecher Roland Knie.
Libanon.
Nach Frankreich haben nun auch die Vereinigten Staaten und Großbritannien die Evakuierung ihrer Staatsbürger aus dem Libanon angeordnet.
Die britische Botschaft hat einen Fahrzeugkonvoi zum Abtransport ihrer Staatsangehörigen zusammengestellt.
Mit einem der ersten Fahrzeuge dieses Konvois ist heute der Leichnam des ermordeten amerikanischen Botschafters Malloy nach Damaskus übergeführt worden.
Einzelheiten der amerikanischen Evakuierungsaktion sollen heute Nachmittag in einer Sendung der Stimme Amerikas bekannt gegeben werden.
Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington hat die von Präsident Ford angeordnete Evakuierung mit der Unsicherheit der Lage begründet, aber jeden Zusammenhang mit der Ermordung des Botschafters bestritten.
Ein Sprecher der britischen Botschaft in Beirut sagte, die Aktion entspringe der Befürchtung, dass es zu einer Situation kommen könnte, in der sich Ausländer in äußerster Gefahr befinden würden.
Nach vorliegenden Meldungen können sich dem britischen Autokonvoi auch Angehörige befreundeter europäischer Länder anschließen.
Die Vereinte Nationen haben ihre Angestellten ebenfalls angewiesen, Beirut in Richtung Damaskus zu verlassen.
Frankreich.
Der syrische Präsident Assad ist heute in Paris zu einer zweiten Unterredung mit Präsident Giscard d'Estaing zusammengetroffen.
Die Besprechungen sollen am Nachmittag fortgesetzt werden.
Assad hat gestern Abend bei einem Bankett erklärt, Syrien werde sein Eingreifen im Libanon ungeachtet aller Widerstände fortsetzen.
Der französische Präsident hat seinen Vorschlag zur Einberufung einer Versöhnungskonferenz aller am Libanon-Konflikt beteiligten Parteien erneuert.
Sowjetunion.
König Hussein von Jordanien hat heute Vormittag Gespräche mit der Kreml-Führung aufgenommen.
Am Vormittag wurde Hussein von Staatsoberhaupt Podgorny empfangen.
An dem Meinungsaustausch nahmen auch Außenminister Gromyko und der jordanische Regierungschef El-Rifai teil.
Während seines einwöchigen Aufenthaltes in Moskau will Hussein mit der sowjetischen Regierung in erster Linie über den Kauf eines Luftabwehrsystems verhandeln.
Im Mittelpunkt der Gespräche dürften auch die Lage im Nahen Osten und vor allem die jüngste Entwicklung im Libanon-Konflikt stehen.
Südafrika Die Unruhen von Soweto haben sich auf mindestens sieben von Schwarzen bewohnte Ortschaften ausgedehnt.
Bisher sind 58 Menschen getötet und fast 800 verletzt worden.
Bis auf zwei sind alle Todesopfer Schwarze, unter den Verletzten befinden sich angeblich nur fünf Weiße.
Die Unruhen haben vor zwei Tagen in Soweto, einem Vorort von Johannesburg, mit einer Schülerdemonstration gegen die Einführung der zweiten Landessprache Afrikaans als Pflichtsprache neben Englisch in den Schulen begonnen.
Afrikaans, die Sprache der holländischen Buren, wird von den Schülern als zu schwer empfunden.
Die schwersten Zwischenfälle haben sich heute an der Universität von Sullyland, 150 Kilometer nördlich von Durban, ereignet.
Diese Hochschule ist schwarzen Fuhr behalten.
Studenten steckten einen Teil des Universitätsgebäudes in Brand und zündeten zahlreiche Autos an.
Die südafrikanische Regierung hat eine Untersuchung der Ursachen und Hintergründe der Ausschreitungen eingeleitet.
In einer Sondersitzung des Parlaments in der vergangenen Nacht ist den Verantwortlichen Nachlässigkeit und Inkompetenz vorgeworfen worden.
Italien.
Der Wahlkampf für die Parlamentswahlen am Sonntag und Montag geht heute Abend zu Ende.
Die zwei größten Parteien, die Christlichen Demokraten und die Kommunisten, werden ihre Kampagne mit Großkundgebungen in Rom abschließen.
Wichtigstes Moment bei den Auseinandersetzungen der Parteien war die mögliche Beteiligung der Kommunisten an der Regierung.
Der Vatikan hat heute noch einmal in den Wahlkampf eingegriffen und alle Katholiken aufgerufen, ihre Stimmen den Christlichen Demokraten zu geben.
In einer Fernsehsendung hat Ministerpräsident Moro gestern Abend neuerlich jede Beteiligung der Kommunisten an der Regierungsgewalt abgelehnt und die Sozialisten aufgefordert, wieder an einem Mitte-Links-Kabinett mitzuarbeiten.
Der Parteisekretär der Demokratia, Cristiana Zacagnini, betonte, sollten Kommunisten und Sozialisten die Mehrheit erringen und die Regierung bilden, würden die christlichen Demokraten in die Opposition gehen.
Die Kommunisten haben während der Wahlkampagne mehrfach deutlich gemacht, dass sie die Demokratie und die Zugehörigkeit Italiens zur NATO respektieren wollten und keine weitere Verstaatlichung der Industrie wünschten.
Bundesrepublik Deutschland.
In Dortmund ist heute der Wahlparteitag der Sozialdemokraten eröffnet worden.
Er steht unter dem Motto Modell Deutschland, Freiheit, Sicherheit, soziale Demokratie.
Die 400 Delegierten werden den Entwurf eines Regierungsprogramms für die Jahre 1976 bis 1980 erörtern.
Als erster Redner hat der stellvertretende Parteivorsitzende Koschnik schwere Angriffe gegen die CDU-CSU-Opposition gerichtet.
Koschnik wies auf den Wahlslogan »Freiheit statt Sozialismus« hin und meinte, damit nehme die CDU das Risiko in Kauf, die Solidarität der Demokraten mutwillig zu zerstören und das Volk in zwei Lager zu spalten, die einander unversöhnlich und feindlich gegenüberstehen sollten.
Die Unterstützung der CDU durch konservative Parteien Europas beim Parteitag in Hannover erinnere nach den Worten Koschniks in makabrer Weise an Metternichs »Heilige Allianz zur Restauration Europas«.
Der stellvertretende SPD-Vorsitzende sprach außerdem den Kanzlerkandidaten der Unionsparteien Kohl die Fähigkeit ab, die Bundesrepublik Deutschland zu führen.
Die beiden Beamten des westdeutschen Bundesgrenzschutzes, die am Dienstag an der Grenze zur DDR von ostdeutschen Soldaten festgenommen worden waren, sind heute in die Bundesrepublik abgeschoben worden.
Der Freilassung waren Verhandlungen zwischen dem Bonner Vertreter in Ostberlin, Staatssekretär Gauss, und Beamten im DDR-Außenministerium vorausgegangen.
Argentinien
Nach dem Mordanschlag auf den Chef der argentinischen Polizei, Cesareo Cardozo, wurde heute über Buenos Aires der Ausnahmezustand verhängt.
Cardozo ist in den frühen Morgenstunden einer Bombenexplosion in seinem Haus in der Hauptstadt getötet worden.
Seine Frau und seine Tochter erlitten Verletzungen.
Cardozo ist der zweite argentinische Polizeichef, der innerhalb von zwei Jahren einem Attentat zum Opfer gefallen ist.
Im November 1974 ist der damalige Leiter der Polizei, Alberto Vilar, ebenfalls bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen.
USA Das Repräsentantenhaus hat den Verteidigungshaushalt für das Budgetjahr 1976-77 verabschiedet.
Es sind Ausgaben in der Gesamthöhe von mehr als 100 Milliarden Dollar vorgesehen.
Unter anderem werden ein neuer atomgetriebener Flugzeugträger gebaut und 60 zusätzliche Langstreckenraketen des Typs Minuteman angeschafft.
Das Repräsentantenhaus hat außerdem die Pläne Präsident Fords gebilligt, noch vor Jahresende die Produktion des neuen Langstreckenbombers B-1 anlaufen zu lassen.
Ein Antrag, die Entscheidung über die Kredite für die B-1 zu verschieben, wurde abgewiesen.
Gegner des Überschallbombers B-1 argumentieren, diese Maschine sei im Zeitalter der Interkontinentalraketen ein Anachronismus.
Weiters wird bezweifelt, dass das Flugzeug im Einsatzfall seine Bombenlast überhaupt ins Ziel bringen kann.
Das sowjetische Abwehrsystem sei nämlich so gut ausgebaut, dass sich der Einsatz der B-1 von selbst verbiete, erklären die Gegner der B-1.
Der demokratische Politiker Jimmy Carter, derzeit Favorit für die demokratische Präsidentschaftskandidatur,
gehört zu den Gegnern der B1.
Befürworter des Projekts meinen, die B1 könne in Bodennähe fast mit Schallgeschwindigkeit feindliche Warn- und Abwehrsysteme unterfliegen.
Die Produktion der B1 wird 57.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Schweden.
Die künftige Königin des Landes, Sylvia Sommerlath, ist heute, einen Tag vor ihrer Hochzeit mit König Karl Gustav, schwedische Staatsbürgerin geworden.
Eine diesbezügliche Entscheidung der Einwanderungsbehörde ist heute bekannt gegeben worden.
Das Gesuch von Sylvia Sommerlaths Umeinbürgerung ist ebenso mit Vorrang bearbeitet worden, wie etwa 2000 ähnliche Anträge im Jahr, durch die zumeist eine Heirat von Ausländerinnen mit schwedischen Diplomaten beschleunigt werden soll.
Soweit die Meldungen.
Und nun der Wetterbericht.
Von den Azoren reicht ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa bis zum Schwarzen Meer.
Dadurch dauert im Alpenraum das störungsfreie Wetter auch morgen an.
Die Aussichten bis morgen früh, wolkenlos oder heiter.
Schwache bis mäßige Winde, meist aus West bis Nord.
Nachmittagstemperaturen 19 bis 25 Grad.
Die tiefsten Temperaturen der kommenden Nacht werden 7 bis 15 Grad betragen.
Die Prognose für morgen allgemein wolkenlos oder heiter.
Am Nachmittag örtlich mäßige Quellwolkenbildung, schwach windig.
Tageshöchsttemperaturen 20 bis 26 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien-Heiter 23°, Südwestwind 10 kmh.
Eisenstadt-Heiter 24°, Südostwind 10.
Linz-Heiter 21°, Nordwind 5.
Salzburg-Heiter 22°, Windstille.
Innsbruck-Heiter 23°, Windstille.
Bregenz-Heiter 19°, Nordwind 3.
Graz-Heiter 23 Grad, Südostwind 15 und Klagenfurt-Heiter 22 Grad, Südostwind 3 Kilometer in der Stunde.
Eine Zeitansage.
Es ist 12 Uhr und 12 Minuten, drei Minuten vor Viertel eins.
Und so als hätten wir es bestellt, kam vor wenigen Minuten das Gespräch mit Beirut zustande.
Ich bin jetzt direkt verbunden mit Herrn Doktor Hoyosch, der den österreichischen Botschafter in Beirut vertritt.
Herr Dr. Hoyosch, wir haben Meldungen, wonach die Botschaftsangehörigen von Amerika, aber auch von Großbritannien Beirut verlassen, den Libanon Richtung Damaskus verlassen wollen.
Herr Dr. Hoyosch, wie ist das mit den Österreichern?
Werden auch sie einen Konvoi zusammenstellen und werden auch die Österreicher Beirut verlassen?
Wir haben einigen Österreicherinnen, die im westlichen Teil der Stadt liegen, geraten, sich den Konvois der Engländer und Deutschen anzuschließen.
Die werden das zum Teil machen.
Diejenigen, die im östlichen Teil der Stadt wohnen, das sind die meisten, die können über Tunier ausreisen, weil es da eine Schiffsverbindung nach Zypern gibt.
Wie viele Österreicher gibt es überhaupt im Augenblick in Beirut etwa?
40.
40 Personen?
Österreicherinnen, die mit Libanesen verheiratet sind, die natürlich ihre Wohnungen nur ungern verlassen wollen, weil sie damit rechnen können, dass, wenn die Wohnungen leer gelassen werden, sie geplündert werden.
Herr Dr. Hoyers, der österreichische Botschafter ist ja zurzeit in Österreich und Sie führen die Geschäfte.
Ist die Botschaft an sich gefährdet?
Im Moment ist sie sehr viel weniger gefährdet als die meisten anderen Botschaften, weil sie sich im östlichen, von den Christen beherrschten Stadtteil von Bayreuth befindet.
Und in dem finden sehr viel weniger Kämpfe statt.
Die schwersten Kämpfe finden gegenwärtig im westlichen Stadtteil statt, zwischen den
Progressisten und ihren palästinensischen Verbündeten und den Truppen der Syrer und der Saika.
In den vorigen Monaten war die Botschaft zeitweise gefährdet, aber im Moment ist es hier eher ruhig und eine Reihe von Diplomaten, die früher auf der anderen Seite waren, sind hierher gegangen.
Gibt es Flüchtlinge in der österreichischen Botschaft?
Nein.
Gibt es Versorgungsschwierigkeiten in Beirut und wie sieht es da mit den österreichischen Botschaften aus?
Ja, es ist auch wiederum unterschiedlich auf der West- und der Ostteil der Stadt.
Im Ostteil der Stadt hat es eine Zeit lang keinen Benzin gegeben, aber inzwischen haben die Christen organisiert, dass Schiffe aus Zypern kommen mit Benzin.
Und das Benzin zwar sehr teuer ist, aber an und für sich verhält sich.
Im Westteil der Stadt, der von den
Progressisten und den Palästinensern beherrscht wird, gibt es kein Brot mehr, aber eine ganze Reihe von anderen Nahrungsmitteln.
Und die ganzen Nachrichten darüber, dass der Westteil der Stadt unter einem Verdorgungsblockade steht, sind eigentlich nicht richtig.
Sie müssen wieder aus und hereinfahren, die voll beladen sind mit Obst und mit Brot, das in Syrien gekauft wurde.
Herr Dr. Hoyers, man kann also sagen, die österreichische Botschaft und die österreichischen Botschaftsangehörigen sind in Beirut zurzeit nicht gefährdet.
Sie verlassen auch nicht die Botschaft.
Wissen Sie, wann die Konvois aber der Amerikaner und Engländer aus Beirut abfahren werden?
Wird das im Laufe des heutigen Tages noch sein?
Morgen in der Früh.
Morgen früh um 8 Uhr.
7.30 Uhr.
Morgen um 7.30 Uhr werden also die Konvois Beirut verlassen.
Kommt das eigentlich gleich?
Da werden sich einige Österreicher anschließen, wie Sie sagen.
Kommt das eigentlich damit gleich, dass diese Stadt langsam mehr und mehr ausstirbt?
Es gibt weite Zonen, die schon weitgehend ausgestorben sind.
Das ist richtig.
Und natürlich bei jedem neuen Aufklammen der Kämpfe um ein anderes Stadtviertel versuchen die Leute natürlich aus der Kampfzone wegzugehen.
Und dann wird ein neues Stadtviertel ausgebündert und es wird dann eben
Herr Dr. Hoyers, herzlichen Dank für dieses Gespräch und Ihnen, glaube ich, kann man jetzt nur wünschen, alles Gute für die nächsten Tage.
Es ist sehr viel weniger dramatisch, als es in Österreich zu sein scheint.
Nicht nur, weil man sich natürlich gewöhnt an die Situation, aber durch die Tatsache, dass der amerikanische Botschafter leider ermordet wurde, haben also die internationalen Nachrichtenmedien die Sache wieder ungeheuer dramatisiert.
Es ist jetzt eigentlich sehr viel ruhiger als in der Vorwoche.
Im Augenblick sind zum Beispiel gar keine Schüsse zu hören.
Herzlichen Dank Herr Dr. Hoyos für dieses Gespräch, jetzt um 12 Uhr und 16 Minuten.
Auf Wiederhören.
Das war ein Direktbericht vom Unruherd nahe Osten.
Ein weiterer Unruherd in diesen Tagen ist Südafrika.
Sie haben es ja in den Nachrichten gehört.
Die Rassenunruhen in Sowjeto, einem Vorort von Johannesburg, haben bisher 58 Menschenleben gefordert.
800 Menschen wurden verletzt.
All diese Toten und Verletzte klagen eigentlich die Regierung in Johannesburg an.
Diese Rassentrennungsregierung, müsste man heute schon sagen.
Nun, Dolores Bauer, unsere Mitarbeiterin, war vor wenigen Wochen unten in Südafrika, genau vor 14 Tagen, und hat an Ort und Stelle sich überzeugen können, wie Sowjeto aussieht.
Sie war direkt in diesem Ort, und als sie zurückkam, sagte sie, eigentlich müsste es eines Tages dort losgehen.
Eigentlich müssten eines Tages dort die Rassenunruhen aufflammen.
Dort ist der Herd dafür.
Wir haben sie gebeten, uns eine Schilderung zu geben.
Wie sieht Soweto aus?
Soweto ist keine Stadt wie jede andere.
Soweto ist ein schwarzes Millionengetto.
Soweto ist ein gigantisches Pulverfass, das vielleicht auf einmal, vielleicht in Raten, aber ganz sicher explodiert.
Soweto liegt zwölf Kilometer vor den Toren von Johannesburg, dem Wirtschafts- und Industriezentrum der Republik Südafrika.
Zwischen Johannesburg und Soweto ist menschliches Niemandsland, durch das eine Straße und eine Eisenbahnlinie führt.
Die Züge auf dieser Eisenbahnlinie werden nur von Schwarzen benutzt.
Rund eine Viertelmillion Schwarzer wird des Morgens in die Züge gepfercht und zur Arbeit nach Johannesburg gefahren.
Am Abend bewegt sich die Menschenmasse in umgekehrter Richtung.
Eine brodelnde, eine gefährliche Masse.
Auch der netteste Liftboy, der freundlichste Kellner, der bravste Arbeiter, der lächelnd seinen Yes-Master, dem weißen Herrn, entgegenstrahlt, wird in dieser Masse von frustrierten, weil diskriminierten und unterdrückten Menschen zu einem Bündel Aggression.
Das führt dazu, dass der Hass gegen den weißen Mann im Schweißtunst dieser überfüllten Züge zumindest verbal zu bodeln beginnt.
Das führt dazu, dass zu Hause angekommen Frauen und Kinder geschlagen werden, weil man das alles irgendwie loswerden muss.
Das führt dazu, dass am Abend Ströme von billigem Bier, die Flasche kostet umgerechnet etwa 1 Schilling 40, durch die Kehlen rinnen und es kommt in der Folge davon, jeden Abend zu Schlägereien unterschiedlicher Grade.
Soweto hat die höchste Rate an Eigentums- und Gewaltdelikten in ganz Südafrika.
Das alles ist nicht neu.
Das alles geschieht natürlich in sich steigendem Maß seit Jahren.
Das alles wusste man in Johannesburg und auch in Praetoria.
Musste es wissen.
Und trotzdem ging niemand daran, das eskalierende Problem Soweto zu lösen.
Man betrieb, wie vielfach in Südafrika, wenn es um die Lösung des Konflikts zwischen den 18 Millionen Schwarzen und Farbigen und den 4 Millionen alles beherrschenden Weißen geht, man betrieb Kosmetik.
Man tat dies und jenes zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Soweto, tat sogar vieles zum Ausbau der Infrastruktur, machte aber alles, ich weiß, man hört es nicht gerne in Südafrika, too little and too late, zu wenig und zu spät.
An sich gibt es alles in Soweto.
Jede Familie hat ein Haus, wenn man dies auch nicht mit unseren Begriffen messen darf.
Die Alleinstehenden haben Wohnungen in Gemeinschaftshäusern.
Es gibt Läden.
Es gibt Supermarkets.
Es gibt Gasthäuser und Biergärten.
Es gibt Krankenhäuser.
Es gibt auch sogar das größte und modernste Krankenhaus Südafrikas.
Es gibt Schulen.
Es gibt Sportplätze.
Also was wollen sie denn mehr, ist manch einer geneigt zu fragen, und hinzuzufügen, der Lebensstandard der schwarzen Bevölkerung in Soweto ist sicherlich höher als der der Bevölkerung so manches afrikanischen Staates.
Also sollen sie doch zufrieden sein.
Sie sind aber nicht zufrieden, können nicht zufrieden sein.
Denn es fehlen ihnen doch einige Dinge, die der Mensch ebenso zum Leben braucht wie Essen und Trinken.
Freiheit zum Beispiel.
die Freiheit, sich seinen eigenen Lebensraum wählen zu können, die Freiheit der Ausbildung, die Freiheit der Berufswahl, die Redefreiheit, die Versammlungsfreiheit, die Meinungsfreiheit.
Nehmen wir als Beispiel nur den Fall, der die momentane Unruhe ausgelöst hat.
Afrikaans, eine dem fremden Ohr eigenartig anmutende Sprache der Kap-Holländer, die dem Flämischen noch am ähnlichsten ist, ist eine der beiden offiziellen Landessprachen.
Es ist die Sprache der das Land dominierenden Burenabkömmlinge.
Die Sprache der Regierung ist Afrikaans.
Aber die Sprache der Wirtschaft zum Beispiel ist Englisch.
Johannesburg, das Wirtschaftszentrum, ist vorwiegend englischsprachig.
Warum sollten also die Kinder von Soweto, die einmal wie ihre Väter jetzt vorwiegend in Johannesburg arbeiten werden, als Hauptsprache in der Schule Afrikaans lernen?
Ein solcher Beschluss der Regierung kann nur als Affront aufgefasst werden.
Notabene man wissen musste, dass die Schwarzen in Soweto Afrikaans mit Unterdrückung, Rassendiskriminierung, also mit allen Gleichsätzen, wogegen sie sich auflehnen.
Und dass die Regierung dies in einer Zeit versucht, in der es in Sowjeta schon seit Monaten nach Gärung riecht, kann schlicht und einfach zumindest als unklug bezeichnet werden.
Und dass dieser wirklich nur äußere Anlass der zum Pfund geführte Explosion dieser Tage war, nun dies ist wiederum sicherlich kein Zufall.
Dass Ministerpräsident Forster eher in Argumentationsnotstand geraten wird bei seinen bevorstehenden Gesprächen mit Dr. Kissinger, dafür sorgten sicherlich die Führer der verbotenen schwarzen Parteien, die, so sie nicht in Gefängnissen sitzen, im politisch virulenten Untergrund der Millionenstadt Soweto arbeiten.
Warum aber hat man diese Leute in den Untergrund getrieben, anstatt sie an den Verhandlungstisch zu bringen?
Warum hat man so lange, zu lange, die Zeichen der Zeit missachtet?
Warum wollte man nicht begreifen, dass auch für Südafrika die Zeit nicht stehen bleibt?
Man erinnert sich dabei unwillkürlich an das Wort, wer Wind sät, wird Sturm ernten.
Dolores Bauer gab einen Hintergrundbericht über die Rassenunruhe statt Sowjeto in Südafrika.
In Dortmund hat heute ein außerordentlicher Parteitag der SPD, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, begonnen.
Hauptthema der Beratung ist der Entwurf eines Regierungsprogramms für das Jahr 1976 bis 1980.
Gleichzeitig aber ist dieser außerordentliche Parteitag sozusagen der Wahlplattform-Parteitag.
Denn im Oktober 1976 wird ja in der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
Es geht darum, wer wird die stärkste Partei in der Bundesrepublik Deutschland im Oktober.
Wir schalten nun direkt in die Westfalenhalle nach Dortmund zu Klaus Emmerich.
400 Delegierte des Wahlparteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der SPD, wollen und sollen nach der Formulierung eines SPD-Vorstandsmitgliedes hier in Dortmund nicht nur platonisch Ja sagen.
Gemeint ist die allgemein erwartete Zustimmung des Parteitages der größeren der beiden Bonner Regierungsparteien, der SPD, zu ihrer Wahlplattform.
Vom stellvertretenden Parteivorsitzenden und derzeitigen Bundeskanzler Helmut Schmidt entworfen, wird es von der SPD selbstbewusst bereits als Regierungsprogramm für die nächsten vier Jahre dargeboten.
Die westdeutschen Sozialdemokraten sind also in der westfälischen Zentrale des Ruhrgebietes angelangt, um an gewohntem Ort, nämlich in der Westfalenhalle zu Dortmund, sich und ihre Partei auf die Fortsetzung der rot-blauen Regierungskoalition festzulegen.
Als erster prominenter Redner hat Bundeskanzler Helmut Schmidt vor 400 Delegierten, 1.000 Journalisten und 1.000 Gästen so formuliert.
Wir Sozialdemokraten wollen die sozialliberale Koalition fortsetzen.
Wir wollen auch in Zukunft gemeinsam mit den Freien Demokraten den Nutzen unseres Volkes mehren, Schaden von ihm abwenden und für Freiheit und Gerechtigkeit sorgen.
Sozialdemokraten und Freie Demokraten hoffen also auf einen klaren, jedenfalls ausreichenden Sieg bei der Bundestagswahl am 4.
Oktober des heurigen Jahres.
Die Aussichten dafür werden rot-blau von den bundesrepublikanischen Meinungsforschern neuerdings wieder günstiger dargestellt, nachdem die Sozialdemokraten und Freien Demokraten im Winter und im Frühjahr so etwas wie ein demoskopisches Farmtief signalisiert bekommen hatten.
Im Spiegel der Meinungsforschung haben die Christdemokraten inzwischen wieder etwas verloren und liegen jetzt zwischen 45 und knapp 49 Prozent, während sich die Sozialdemokraten und Freien Demokraten demoskopisch verbessern.
Die Sozialdemokraten auf über 40 Prozent, bei einigen Instituten 44 Prozent und die Freien Demokraten auf 6 bis 8 Prozent, bei einem Meinungsforschungsinstitut sogar auf runde 10 Prozent.
Man pendelt also derzeit zwischen den drei Parteien um einen Gleichstand.
Die Sozialdemokraten wollen heute und morgen hier in Dortmund ihre Geschlossenheit demonstrieren.
Das zeigt sowohl ihr Wahlslogan, Modell für Deutschland, Freiheit, Sicherheit, soziale Demokratie, als auch die Formulierung von Helmut Schmidt zum Standort seiner Partei und ihrem bisherigen Leistungsstand.
Wir können alle stolz sein auf unser Land, den Aufbau unserer Gesellschaft und unseres Staates, auf die Achtung und Freundschaft, die wir erworben haben,
Seinen hohen Rang verdankt unser Land zuallererst der Leistung und dem Gestaltungswillen seiner Bürger.
Aber es verdankt sie eben auch unserer erfolgreichen Verständigungspolitik, unserer außerordentlich hohen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, unserem dicht geknüpften Netz der sozialen Sicherheit, unserer politikstetiger Reform.
Mit einem Wort
der Tatsache, dass wir ernst gemacht haben mit innergesellschaftlicher Solidarität und mit wirklicher Freiheit für den einzelnen Menschen.
Deshalb nehmen wir inzwischen einen Spitzenplatz in Europa und in der Welt ein und das wird auch so bleiben.
Der CDU-CSU-Kanzlerkandidat Helmut Kohl wurde von Bundeskanzler Helmut Schmidt hier in Dortmund auf dem SPD-Parteitag in aller Form aufgefordert, den Wahlslogan der Christdemokraten, Freiheit statt Sozialismus, zurückzunehmen.
Dieser Slogan ist nach der Meinung von Schmidt, wie er vor den 400 Delegierten sagte, Verleumdung.
Schmidt richtete scharfe Angriffe auf Strauß, sowohl in der Innengesellschaft als auch in der Außenpolitik.
Sodann meinte er zur Rolle der CDU-CSU in der Außenpolitik.
Ein Wahlsieg der nationalkonservativen Partei würde deshalb die Gefahr einer außenpolitischen Isolierung der Bundesrepublik heraufbeschwören.
die große deutsche Außenpolitiker von Bismarck über Stresemann, über Adenauer bis zu Willy Brandt immer zu verhindern gesucht haben.
Das Kapital an Verständigung und Vertrauen, das wir heute besitzen, darf nicht verspielt werden.
Soweit Helmut Schmidt, Bundeskanzler und stellvertretender SPD-Vorsitzender auf dem Wahlparteitag seiner Partei in Dortmund, der heute und morgen angesetzt ist.
Und hiermit zurück von Dortmund nach Wien.
Danke, Klaus Emmerich, für diesen Direktbericht.
Heute im Abendjournal um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1 bringen wir einen weiteren direkten Bericht aus Dortmund.
Unser nächstes Thema bringt uns noch einmal indirekt zurück in den Nahen Osten.
Die Gewaltigen des Nahen Ostens sind im Augenblick auf Reisen.
Der syrische Präsident Assad ist in Paris und hat dort erklärt, dass das Eingreifen Syriens im Libanon ungeachtet aller Widerstände fortgesetzt wird.
Der jordanische König Hussein, der gestern aus Wien abgereist ist nach seinem dreitägigen Staatsbesuch, ist in Moskau eingetroffen.
und wird dort voraussichtlich eine neue Freundschaft begründen.
Es gab ja lange Jahre keine direkte Freundschaft zwischen Jordanien und der UdSSR.
Nun scheint sich etwas in der Lage geändert zu haben.
Jedenfalls will der kleine König, wie er oftmals genannt wird, in Moskau Waffen kaufen.
Was will er aber wirklich dort?
Hören Sie dazu einen Hintergrundbericht von Barbara Kudrow-Kalergi.
Ein großer protokollarischer Empfang, freundliche Artikel in den Zeitungen, eine einwöchige Besuchstournee durch das ganze Land, von Leningrad bis Irkutsk.
König Hussein von Jordanien wird in der Sowjetunion empfangen wie ein guter Freund.
Und am Schluss winkt dem erzkonservativen und stets provestlichen Monarchen ein wahrer Haupttreffer.
Ein supermodernes Luftverteidigungssystem zu einem Preis, der nur ein Zehntel so hoch sein soll wie der der amerikanischen Konkurrenz.
Schon in Wien hatte Hussein am Tag vor seiner Abreise offen erklärt.
Es ist kein Geheimnis, dass wir die Möglichkeit untersuchen, unsere Streitkräfte mit einem Luftverteidigungssystem sowjetischer Herkunft auszurüsten.
Bisher hatte das Königreich Jordanien seine militärischen Bedürfnisse, wie auch die meisten Zivilen, auf dem westlichen Markt gedeckt.
Jordaniens Streitkräfte sind amerikanisch ausgerüstet.
Das rohstoffarme Wüstenreich lebt seit eh und je vor allem von ausländischen Subventionen, aus den USA und aus dem reichen Saudi-Arabien.
Die Belohnung für eine konservative Politik, die stets vor allem auf die Niederhaltung der revolutionären palästinensischen Kräfte im Lande gerichtet war.
Hier warnt sich nun ein spektakulärer Umschwung an.
Seit Ägypten seine Bande mit der Sowjetunion gelöst und sich offen auf die Seite der USA geschlagen hat, hilft die Sowjetunion allen Staaten in der Region, die andere Interessen haben als Ägypten.
Das sind vor allem der Irak und Libyen, die am kompromisslosesten anti-israelischen Staaten, und die Palästinenser.
Syrien, das mit seinem Einmarsch im Libanon auf die Seite der USA neigt, und Jordanien werden umworben.
Erst vor kurzem war Kosygin in Syrien, jetzt ist Hussein in Moskau.
Ganz offensichtlich will sich die Sowjetunion die Freundschaft dieser Schlüsselstaaten etwas kosten lassen.
Husseins bevorstehender Waffenhandel mit Moskau wird dann auch von Freund und Feind mit Misstrauen beobachtet.
Die Saudis haben dem Hashemitenkönig ihr Missfallen kundgetan.
Palästinenserführer Arafat ist ebenfalls keineswegs erfreut darüber, dass seine sowjetischen Freunde jetzt mit dem alten Feind der Palästinenser Geschäfte machen.
Und aus den USA wurde bekannt, dass Washington Jordanien die Streichung von Millionenwerten in Wirtschafts- und Militärhilfe angedroht hat, falls der König mit den sowjetischen Konkurrenten ins Waffengeschäft kommt.
Der kleine Herrscher, seit langem ein Meister des diplomatischen Spiels, hat sich in Wien jedoch betont selbstbewusst gegeben.
Wir wollen das Luftabwehrsystem kaufen, erklärte er, ganz egal, was die USA dazu sagen.
Das war ein Beitrag von Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Gleich ein Blick auf die Uhr.
Es ist 12 Uhr und 32 Minuten, zwei Minuten nach halb eins.
Und noch ein Programmhinweis auf all jene, die außenpolitisch interessiert sind, auf unser Osteuropa-Magazin des aktuellen Dienstes, drüben, heute um 20.45 Uhr im Programm Österreich 1, also um dreiviertel neun im Programm Österreich 1, drüben das Osteuropa-Magazin des aktuellen Dienstes mit drei Beiträgen.
Deutsche Demokratische Republik, Deutsche Soldaten, Marke Ost, dann ein Beitrag aus Ungarn, die Banaterschwaben und aus Jugoslawien, durch die Schluchten des Balkan.
Das sind die drei Beiträge von drüben, heute um 20.45 Uhr im Programm Österreich 1.
Und wir wenden uns jetzt der innenpolitischen Berichterstattung zu.
Die meisten Kommentatoren der heutigen österreichischen Tageszeitungen beschäftigen sich mit dem Sprengstoffanschlag auf das Heimatdienstdenkmal in Völkermarkt.
Nun, was sagen Österreichs Zeitungen dazu?
Die Inlandspresse hat Hans Langsteiner zusammengestellt.
In den Salzburger Nachrichten geht Gerhard Neureiter auf die Reaktionen der Politiker auf dieses Attentat ein, wenn er schreibt.
Keiner der Politiker wagte es, in den letzten zwei Tagen festzustellen, dass in Völkermarkt eine Bombe hochgegangen ist, deren Zündschnur beim Ortstafelsturm 1972 zum Glimmen gebracht worden war.
In all den Jahren seither ist wenig geschehen, um die langsam abbrennende Schnur auszulöschen.
In jüngster Zeit bliesen im Zusammenhang mit Verhandlungen über das Volksgruppengesetz im Parlament die Kärntner Parteien noch kräftig hinein.
Kein Wunder also, dass es zur Explosion kam.
Man darf auf nationale Seite nicht jahrelang die Südtiroler Terroranschläge hochjubeln und dann erwarten, dass die Kärntner Slowenen nicht auch auf diese Methode kommen, um die Behandlung ihrer Anliegen zu beschleunigen.
Soweit Gerhard Neureiter in den Salzburger Nachrichten.
Erich Pfeiffer schreibt in den Oberösterreichischen Nachrichten zum gleichen Thema.
Wer immer der Sprengstoffattentäter von Völkermarkt war, hat Leuten Vorschub geleistet, die aus durchsichtigen Gründen Hass und Zwietracht als Basis für eine Politik betrachten, auf deren Wegstrecke eines Tages auch Männer, Frauen und Kinder getötet werden können.
Man müsste meinen, dass die deutschsprachigen Kärntner wie auch die Slowenen in der jüngsten Vergangenheit leidvolle Erfahrungen genug haben machen müssen.
Ist es nicht höchste Zeit, dass die Politiker, denen die volle Verantwortung für das gestörte Zusammenleben in Kärnten offenbar kaum bewusst ist, begreifen, wie rasch und ohne jeglichen Prestigestandpunkt sie jetzt und augenblicklich zu handeln haben, fragt Erich Pfeiffer in den oberösterreichischen Nachrichten.
Ein Kurzkommentar im Salzburger Volksblatt bezieht sich ebenfalls auf die politischen Beratungen zur Lösung der Kärntner Minderheitenprobleme.
Man liest.
Niemand vermag ehrlichen Willens, Wien und Klagenfurt die Absicht zu bestreiten, beim Minderheitenproblem zu einer Lösung zu kommen, die die restlichen Förderungen der Slowenen – es kann sich nur mehr um restliche Wünsche handeln – erfüllt, die gleichzeitig aber auch praktikabel, heißt abgestimmt mit der großen Masse der Kärntner Mehrheit ist.
Die Bombenleger von Völkermarkt wollen eine solche Lösung verhindern.
Wer an ihr interessiert ist, muss sich von ihnen distanzieren.
Das haben die slowenischen Berufsnationalen bisher nicht getan.
Und das setzt sie, zum Schaden auch der Sache, ins Unrecht.
Nach diesem Auszug aus dem Salzburger Volksblatt nun noch ein Blick in die Tiroler Tageszeitung.
Dort schreibt Hans Thür.
Der Anschlag galt nicht irgendeinem Denkmal, irgendeiner Symbolfigur.
Ihr galt Österreich.
Seit der Explosion um 23.23.15.1976 ist die Situation in Kärnten grundlegend anders geworden.
Gewiss soll man einige Dutzend Extremisten, mehr gibt es auch unter den Slowenen nicht, nicht überschätzen.
Aber noch gefährlicher wäre die Unterschätzung.
Das war unsere heutige Inlands-Presse-Schau.
Von Jahr zu Jahr steigt in Österreich absolut die Zahl der Studenten und damit auch die Zahl derer, die während der Sommerferien arbeiten wollen.
Der Verdienst dafür ist für viele Studenten ein fixer Bestandteil des Lebensunterhaltes während ihrer Studienzeit.
Wie schwierig nun die Situation heuer sein wird, geht daraus hervor, dass ein eigener Erlass des Unterrichtsministeriums die Schüler höherer technischer Lehranstalten und vergleichbarer Schulen
von der Verpflichtung, ein Ferialpraktikum zu leisten, dann entbindet, wenn diese Schüler glaubhaft machen können, dass sie sich ernsthaft, aber erfolglos um eine Ferialpraxis bemüht haben.
Im folgenden Beitrag nun untersucht Wilfried Seifert die Arbeitsmöglichkeit für Studenten im heurigen Jahr.
In diesem Jahr wird es mehrere hundert sozusagen arbeitslose Studenten geben.
Die Arbeitsämter weisen allerdings darauf hin, dass die Studenten auch nicht bereit sind, alle Angebote zu akzeptieren, besonders nicht die schlecht bezahlten wie manuelle Arbeiten, Aushilfen, Lohndiener und ähnliches.
Hier liegen die Verdienstmöglichkeiten oft nur knapp über 2000 Schilling monatlich.
Der Verdienstdurchschnitt liegt ansonsten im Gastgewerbe für Studenten bei 4.000 Schilling monatlich und freier Station für akademische Hilfsarbeiter bei 5.000 bis 6.000 Schilling brutto.
Ausnahmen gibt es natürlich für diejenigen, die schon seit mehreren Jahren in derselben Firma arbeiten und praktisch schon zum ständigen Mitarbeiterstab gehören.
Die Zeiten, in denen manche durch zwei Monate Arbeit sechs Monate Studium finanzieren konnte, diese Zeiten sind vorbei.
Durch Jobs wie die in Studentenkreisen legendär gewordenen wie Industriearbeiter, Leichenwäscher oder Irrenwerter in Schweden.
Arbeitsmöglichkeiten im Inland gibt es praktisch nur mehr im Gastgewerbe oder eben manuelle Hilfsarbeit.
Bürokräfte, Chauffeure und ähnliches sind nicht mehr gefragt.
Das Arbeitsamt Wien meldet noch zahlreiche offene Stellen, hauptsächlich eben im Gastgewerbe, hauptsächlich Hilfsarbeiterposten, die jedoch wie gesagt von den Studenten und Mittelschülern nicht akzeptiert werden.
Wohngelegenheiten für Bewerber aus den Bundesländern werden von den Firmen grundsätzlich nicht angeboten.
Die Zahl der Jobs ist in Wien um etwa ein Drittel zurückgegangen.
Im Burgenland ist die Situation eher noch trister.
Hier werden praktisch keine Stellen angeboten.
Die Zahl der Interessenten ist allerdings auch nicht hoch.
Ebenso im äußersten Westen.
Auch hier sank die Zahl der Bewerber.
Zur Erleichterung des Arbeitsamtes.
Denn besonders im Ländle spüren die Arbeitsmarktverwaltungsbehörden den Ausfall der Firmen im benachbarten Ausland als Stellenanbieter.
Die Schweiz nimmt nahezu keine Ausländer mehr.
In der Bundesrepublik Deutschland ist es etwas besser, aber auch nicht gerade gut.
Extrem schlecht ist es hingegen in Niederösterreich.
Hier fallen vor allem die Mittelbetriebe ins Gewicht, die heuer keine Ferialarbeiter mehr nehmen.
Auch die Gastronomie kann in Niederösterreich kaum etwas von dem Angebot aufnehmen.
Klärnten, als Fremdenverkehrsgebiet normalerweise einer der größten Abnehmer arbeitswilliger Studenten aus allen Bundesländern, kann zwar noch Stellen im Fremdenverkehr und im Dienstleistungsgewerbe anbieten.
Die Situation wird allerdings dadurch erschwert, dass in Klagenfurt jetzt auch eine Universität existiert.
Die Kärntner haben also genug damit zu tun, ihre eigenen Studenten unterzubringen.
Ähnlich in Salzburg.
Ein wenig noch im fremden Verkehr.
Auch hier haben die Mittel- und Großbetriebe keine Arbeiten zu vergeben.
Innsbruck könnte noch eine Reihe weiblicher Interessenten vor allem eben im Gastgewerbe unterbringen.
Einige Beifahrer und Lagerarbeiter werden gesucht.
Linz meldet einen enorm starken Rückgang der offenen Stellen für Ferialarbeiter.
Hier hat es kaum Angebote gegeben.
Allein in Linz sind noch 500 Bewerber gemeldet, die voraussichtlich keinen Job bekommen werden.
Hier macht sich vor allem bemerkbar, dass Großbetriebe wie die First Alpine, die Post oder die Chemie Linz fast ausschließlich Angehörige von Mitarbeitern einstellen.
Noch relativ geringe Sorgen macht man sich in Graz.
Dort ist es dem Arbeitsamt gelungen, eine Reihe von Studenten ins Ausland in die Bundesrepublik Deutschland zu vermitteln, zu überdurchschnittlich günstigen Konditionen.
Auch Großbetriebe, Reisebüros und Gastgewerbe sind eher bereit Ferialarbeiter aufzunehmen als in anderen Bundesländern.
Aber auch hier wehrt man sich mit Händen und Füßen gegen Bewerbungen von Nicht-Steirern, denn man wird nicht einmal alle steirischen Interessenten unterbringen können.
Allgemeiner Tenor, mindestens ein Drittel, oft die Hälfte weniger Angebote als im Vorjahr, gleiche Bezahlung, daher real schlechtere Verdienstmöglichkeiten als 1975.
Wilfried Seifert berichtete über die Studentenfreialarbeit 1976.
Dieser Mangel an Arbeitsplätzen für Studenten ist zweifellos eine Nachwirkung der Rezession, denn auch die österreichische Wirtschaft geriet ja im Jahr 1975 in den Sog der weltweiten Rezession.
Das reale Bruttonationalprodukt schrumpfte um ganze zwei Prozent, ohne Land- und Forstwirtschaft sogar um zweieinhalb Prozent.
Doch nicht alle österreichischen Bundesländer kamen gleich gut durch diese Rezession.
Die wichtigsten Ergebnisse aus dem jüngsten Monatsbericht des Wirtschaftsforschungsinstitutes über die Wirtschaft der Bundesländer im Jahre 1975 fasst nun Matthäus Katinger zusammen.
Erstmals seit 20 Jahren ist das Produktionsvolumen der österreichischen Industrie im vergangenen Jahr gesunken und zwar stärker, als es 1974 gestiegen war.
Je Arbeitstag ging die Produktion ohne Stromerzeugung um 7,5 Prozent zurück.
Regional gesehen kamen Wien, Niederösterreich, Tirol und Vorarlberg mit eher geringen Abnahmen der Industrieproduktion noch verhältnismäßig gut weg.
In Salzburg, Oberösterreich und im Burgenland wurde 1975 um etwa 5% weniger produziert.
In der Steiermark und in Kärnten waren die Rückschläge doppelt so stark.
Unterschiedlich entwickelte sich die Bauwirtschaft.
Hier schwächte sich die Konjunktur bereits früher ab.
Der Tiefpunkt fiel in das zweite Quartal des vergangenen Jahres mit einem Rückgang von 8% gegenüber dem Vorjahr.
Während die Bauhilfs- und Nebenbetriebe von verschiedenen Sonderaktionen etwas profitierten, wurde das Bauhauptgewerbe von der Rezession voll getroffen.
Durch Zuwächse im Tiefbau, wo sich die öffentlichen Aufträge konzentrierten, hielt sich der reale Rückgang im Baugewerbe in Grenzen.
Tirol und Vorarlberg melden Tiefbau-Zuwachsraten von 30 und mehr Prozent, ausgelöst durch die öffentlichen Berg- und Tunnelprojekte.
Nur in Kärnten und Salzburg gingen aufgrund des Fehlens solcher Aufträge die Umsätze im Tiefbau zurück.
Im Hochbau meldeten nur Wien, Niederösterreich und das Burgenland Produktionssteigerungen.
Die Land- und Forstwirtschaft konnte im vergangenen Jahr die durchschnittliche Zuwachsrate seit 1965 halten.
Eine gute Weinernte, günstige Ergebnisse im Obst- und Gemüsebau und sehr hohe Erträge an Zuckerrüben ergaben trotz einer geringeren Getreideernte ein Rekordergebnis im Pflanzenbau.
Dagegen wurde so wenig Holz geschlagen wie zum letzten Mal im Jahre 1952.
Wien verdankt die hohe agrarische Zuwachsrate vor allem der guten Weinernte.
Auch in Niederösterreich, im Burgenland und in Oberösterreich stieg der land- und forstwirtschaftliche Ertrag überdurchschnittlich.
In den westlichen Bundesländern brachte die Land- und Forstwirtschaft wegen des schlechten Ergebnisses der Holzwirtschaft einen Rückgang von 2 bis 4 Prozent.
Günstig entwickelte sich der Fremdenverkehr.
Vor allem im Winterhalbjahr 1974-75 konnte eine starke Zunahme der Nächtigungen verzeichnet werden.
Sie fiel mit 12% fast viermal so hoch aus wie die Erhöhung der Sommernächtigungen.
Am besten schnitten Tirol und Vorarlberg ab.
Einbußen mussten Kärnten und Oberösterreich hinnehmen.
Auslandsgäste konnten Tirol und Vorarlberg gewinnen.
In Niederösterreich stieg die Zahl einheimischer Urlauber vergleichsweise stark an.
Der österreichische Arbeitsmarkt konnte im abgelaufenen Jahr nicht das gesamte Angebot aufnehmen, sodass die Arbeitslosigkeit stieg.
Regional gesehen standen in Niederösterreich, in der Steiermark und vor allem in Kärnten weniger Arbeitsplätze zur Verfügung als ein Jahr zuvor.
Auch der Abbau der ausländischen Arbeitskräfte differierte sehr stark.
Während in Ostösterreich die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte um durchschnittlich 10 bis 15 Prozent zurückging, waren es in einzelnen westlichen Bundesländern mehr.
In der Steiermark verloren etwa ein Drittel der beschäftigten Ausländer ihren Arbeitsplatz, in Kärnten sogar fast die Hälfte.
Alles in allem dürften Wien und Tirol noch am besten über die Rezession gekommen sein.
Im Mittelfeld der Entwicklung der Konjunktur in den Bundesländern im vergangenen Jahr liegen Oberösterreich, Burgenland, Salzburg und Vorarlberg.
Überdurchschnittlich stark war der wirtschaftliche Rückgang im vergangenen Jahr in Niederösterreich, in der Steiermark und in Kärnten.
Das war ein Bericht von Matthäus Katinger, 12.45 Uhr, genau dreiviertel eins.
Die zweiwöchige von der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf veranstaltete Weltbeschäftigungskonferenz ist heute Nacht zu Ende gegangen.
Die Vertreter der Regierungen, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer aus 120 Staaten, die an den Genfer Beratungen teilgenommen haben, verabschiedeten abschließend einstimmig eine Grundsatzerklärung und ein Aktionsprogramm, die eine Fülle von Vorschlägen und Empfehlungen zur Beseitigung der Armut vor allem in den Entwicklungsländern enthielt.
Dazu hören Sie jetzt einen Bericht aus Genf von Johann Georg Dannes.
In Genf kam es wieder einmal zu viel Lärm, viel Aufregung und am Ende zu nur mageren Ergebnissen.
Das Schlussdokument umfasst 28 Seiten mit Vorschlägen und Empfehlungen.
Wie jedoch konkret vorzugehen, um die Arbeitslosigkeit und Armut in der Welt zu bekämpfen, blieb wieder einmal noch aus.
Die Schlussdokumente der von der Internationalen Arbeitsorganisation nach Genf einberufenen sogenannten Weltbeschäftigungskonferenz gehen von der Voraussetzung aus, dass innerhalb der nächsten 25 Jahre die Grundbedürfnisse aller Menschen erfüllt werden sollen.
Diese stellen in erster Linie eine ausreichende Ernährung, Wohnungsversorgung, Bekleidung sowie Gesundheits- und Bildungseinrichtungen dar.
Um dies zu erreichen, sei eine umfassende Neuorientierung der Entwicklungsstrategie sowohl auf internationaler wie auch auf nationaler Ebene unbedingt erforderlich.
Die gesicherte Beschäftigung stelle dabei das Grundrecht der Menschen dar.
Der Verabschiedung der Schlussdokumente war ein hartes Ringen vorausgegangen.
Vor allem die Gruppe 77 der Entwicklungsländer, die in der Tat heute bereits 113 Staaten umfasst, wollte die Bedeutung einer neuen Weltwirtschaftsordnung stärker betont sehen, verzichtete jedoch schließlich auf Änderungsbedingungen, um einen Konsens, das heißt die Einstimmigkeit, zu erzielen.
Das Aktionsprogramm, das den zweiten Teil der Schlussdokumente umfasst, konzentriert sich auf vier Schwerpunkte, nämlich die Vollbeschäftigung, Einkommensverteilung, sozialen Fortschritt und internationale Arbeitsteilung.
Im Aktionsprogramm sind umfassende Empfehlungen für Strategie und Maßnahmen in Entwicklungsländern selbst enthalten.
um das schwere Problem der rund 300 Millionen Arbeitslosen und Unterbeschäftigten in der dritten Welt zu mildern.
Dies wurde von den westlichen Teilnehmern als eines der positiven Ergebnisse hervorgehoben.
Einen weiteren wichtigen Punkt im Aktionsprogramm stellt die internationale Arbeitskräftebewegung, nämlich die der Gastarbeiter, dar.
Zu den grundlegenden Feststellungen zu diesem Problem gehört, dass in den Herkunftsländern attraktivere Alternativen für die Abwanderung geboten werden sollten, wobei den entwickelten Staaten empfohlen wird, eine aktivere Arbeitskräftepolitik zu betreiben.
Nur in der Frage der Rolle multinationaler Unternehmern blieb eine Übereinstimmung aus.
Hier wurden lediglich die Standpunkte der einzelnen Interessengruppen in das Aktionsprogramm aufgenommen, dessen Ausführung von der Internationalen Arbeitsorganisation, ILO, in Angriff genommen werden soll.
Volle 28 Seiten von Empfehlungen und Vorschlägen sind ein wenig zu viel.
als Ergebnis einer zweiwöchigen Konferenz.
Weniger wäre vielleicht mehr gewesen, sagten viele Delegierten nach dem Konferenzschluss heute Nacht, nachdem die Uhren im Verhandlungssaal um Mitternacht aufgehalten wurden, um die Weltbeschäftigungskonferenz planmäßig wie vorgesehen zu beenden.
aus Genf berichtete Johann Georg Dannes.
Im Salzburger Museum Carolino Mogosteum ist heute eine Ausstellung »Spätgotik in Salzburg – Skulpturen und Kunstgewerbe« eröffnet worden.
Sowohl im großen Haus des Museums als auch im gotischen Saal der Bürgerspitalskirche sind mehr als 300 Objekte untergebracht, die bis Mitte Oktober besichtigt werden können.
Also wieder eine jener großen österreichischen Kunstausstellungen.
Robert Wolf sprach mit dem Kustos für Kunstgeschichte am Salzburger Museum, Dr. Albin Rohrmoser.
und stellt den Sündenfall und die erste Arbeit des Menschen dar, ein unerhört fein geschnittenes Holzrelief.
Herr Dr. Rohrmoser, wohin besteht das Bedeutende und Besondere dieser Gotikausstellung in Salzburg?
Von vorne herein ergibt sich das Problem,
dass in Salzburg bereits die beiden sehr schönen Ausstellungen, die schönen Madonnen und Stabat Marta in den Domoratorien ein sehr wichtiges Salzburger Kapitel angeschlagen haben.
Vor längerer Zeit schon wurde in Linz die Donausschulkunst ausgestellt und auch damals hatte Salzburg als Kunstlandschaft einen wichtigen Beitrag zu leisten.
Es liegt die Vermutung fast nahe, dass nun diese Ausstellung eine Art Addition von schönen Madonnen, Stabat Mater und Donausschulkunst sein könnte.
Zu unserer großen Freude hat sich aber bereits bei der Vorbereitung gezeigt, dass also eine solche Addition nicht zustande kommt, sondern dass diese Ausstellung wirklich ein echtes Eigenleben hat, dass der Längsschnitt durch die Salzburger Entwicklung der Skulptur etwas sehr Eigenwilliges und Selbstständiges ist.
Es kommen Leihgaben zum Teil von sehr weit her.
Sind diese Objekte schon nach ihrer Entstehung für andere Länder bestimmt gewesen?
Man kann ganz allgemein sagen, dass Salzburg sicher nicht ein Land des großen Kunstexportes gewesen ist, wie das zum Beispiel die Niederlande im 16.
Jahrhundert waren.
Man muss wohl sagen, dass die meisten Stücke, die wir aus dem Ausland für die Ausstellung bekommen, eben im 19.
Jahrhundert meist über den Kunsthandel dort hingelangt sind.
Es gibt aber durchaus Bezüge in die Fremde, so zum Beispiel die Verbindung zwischen Prag und Salzburg.
Sind die Exponate, die Sie aus Prag erwartet haben, auch richtig angekommen?
Zu unserem größten Bedauern ist es letztlich nicht gelungen, die Leihgaben aus Prag, und zwar handelt es sich dabei um den Johannesaltar aus der Theinkirche und um vier Evangelistenreliefs aus Slichow, zu bekommen.
Ebenfalls wurden uns im letzten Augenblick Leihgaben aus der UdSSR versagt.
Und zwar eine kleine Adam-Statuette, die mit dem Jüngling von Magda Lenzberg in Verbindung zu stehen scheint, der sich damals in Salzburg auf der Festung befand.
Außerdem sollten wir aus Leningrad zwei kleine Beweinungsreliefs bekommen, die uns ebenfalls versagt geblieben sind.
Der einzige Trost, der uns bleibt, ist eine Geschichte, die uns eine Pariser Kollegin erzählt hat, die vor einiger Zeit aus Russland Leihgaben angefordert hatten und diese Leihgaben vier Jahre nach der Ausstellung dann bewilligt bekommen haben.
Man muss den Kritikern der Ausstellung, die die wichtigen Objekte vermissen, sagen, dass sie über diese Objekte nicht den ungeheuren Reichtum an Werken übersehen sollen, die in dieser Ausstellung tatsächlich zusammengebracht werden konnten.
Das waren Gespräche über die Ausstellung Spätgotik in Salzburg, Skulpturen und Kunstgewerbe.
In Italien geht heute der Wahlkampf zu Ende.
Am Sonntag und Montag, am 20. und 21.
Juni wird gewählt.
Und es ist so eigenartig, dass das Thema, worüber wir jetzt berichten wollen, fast Bezug auf diese Wahlen hat, obwohl es mit den Wahlen nichts zu tun hat.
Denn gleich nach diesen Wahlen und trotz enormer finanzieller und organisatorischer Schwierigkeiten wird auch in diesem Jahr, und zwar vom 23.
Juni bis 11.
Juli, in der mittelalterlichen Stadt Spoleto, im Herzen übrigens, das Festival dei Duomondi, also das Festival zweier Welten, in der bisherigen Form abgehalten.
Es ist das 19.
Mal, dass Giancarlo Menotti diese Festspiele veranstaltet, die künstlerische Elite zweier Kontinente, nämlich von Europa und aus Nordamerika, in Spoleto vereinen soll.
Was diese Festspiele heuer bieten, entnehmen sie aus dem folgenden Bericht von Rolf Gallus.
Wir stehen am Vorabend unseres 20.
Geburtstags und das verpflichtet uns zu einer eingehenden Überprüfung der Festivalsstrukturen, sagte Regisseur und Theaterschauspieler Romulo Valli, Festivaldirektor, in einer Pressekonferenz und erklärte weiter, im nächsten Jahr wird sich entscheiden, ob die Festspiele wie bisher in Unabhängigkeit und undogmatisch überleben können
oder ob zwecks Erlangung von Unterstützungen Gegenleistungen zu erbringen sind.
Menotti hatte dieses Festival als eine künstlerische Veranstaltung ohne Doktrin und Ideologie konzipiert.
Dies könnte in Frage gestellt werden, ergänzte Valli seine Ausführungen.
Als Hintergrundinformation darf gesagt werden, dass die rote, aus Kommunisten und Sozialisten zusammengesetzte Regionalverwaltung von Umbrien neuerdings begehrliche Augen auf Spoleto wirft.
Immerhin, ungeachtet der Tatsache, dass Liraentwertung, Inflation, erhöhte Arbeits- und Materialpreise, eine Steigerung der Festivalkosten um 35 bis 40 Prozent zur Folge gehabt haben, vermochten auch diesmal Menotti, Valli und ihre Mitarbeiter, eine erlesene, reichhaltige und abwechslungsreiche Spielfolge für Spoleto zusammenzustellen.
Grundcharakteristik dieses Programms ist mehr denn je, erläuterte es Valli, eine artikulierte Mischung der verschiedenen darstellerisch-musikalischen Kunstformen, Oper, Ballett, Musical, Folk, von Theatervorstellungen und von reinen Musikdarbetungen.
Es handelt sich um über 20 Einzelproduktionen, die sich auf insgesamt circa 100 Vorstellungen verteilen.
Eröffnet wird das Festival von Spoleto mit Tchaikovskys in Italien selten gespielten Oper Pik Dame.
Es dirigiert der junge, begabte Italiener Guido Aimone Marsan.
Regie führt Filippo St.
Just.
Als zweite Oper gelangt in Spoleto in einem Gastspiel der Nederlandse Operastichting der Kaiser von Atlantis zur Aufführung ein Werk, das Viktor Ullmann, einst Schüler Arnold Schönbergs in Wien,
1944 im Konzentrationslager Theresienstadt zusammen mit seinem Textdichter Peter Kien schuf.
Eine zweite Neuigkeit ist Paolino la Giustacausa von Alberto Bruno Tedeschi und ferner wird noch der Zweiakter Die Entführung der Lucrezia von Benjamin Britten aufgeführt.
Den Clou der Ballettdarbietungen bestreitet das Stuttgarter Staatsballett.
Darauf sind Menotti und Valli besonders stolz mit unter anderem
Le Sacre du Printemps von Stravinsky und der widerspenstigen Zähmung nach Domenico Scarlatti musikalisch neu bearbeitet von Stolze.
Das musikalische Programm von Spoleto 1976 besteht aus zahlreichen Solistendarbietungen sowie Kammer- und Chorkonzerten und den Abschluss des Festivals der Zwei Welten bildet wie immer das traditionelle Großkonzert auf dem Domplatz von Spoleto.
Zu hören ist das Requiem von Giuseppe Verdi, mitwirkende ein US-Orchester, der Westminster Chor sowie ein Kirchenchor aus Milwaukee.
Und jetzt, zweieinhalb Minuten vor 1 Uhr Mittag, noch einmal das Wichtigste aus dem Nachrichtenstudio.
Libanon.
Der österreichische Diplomat Dr. Hoyos, der derzeit den österreichischen Botschafter in Beirut vertritt, sagte in einem ORF-Interview, etwa 40 Österreicherinnen, die mit Libanesen verheiratet sind, würden sich morgen einem Konvoi anschließen, der Beirut verlassen wird.
Die Lage der österreichischen Botschaft bezeichnete der Diplomat derzeit als wenig gefährdet.
Versorgungsschwierigkeiten treten nicht auf.
Benzin ist zwar teuer, aber erhältlich.
Nach Frankreich haben auch die Vereinigten Staaten und Großbritannien die Evakuierung ihrer Staatsbürger aus dem Libanon angeordnet.
Der Leichnam des ermordeten amerikanischen Botschafters in Beirut ist heute nach Damaskus übergeführt worden.
Frankreich.
Der syrische Präsident Assad erörtert mit Staatspräsident Giscard d'Estaing die Lage im Libanon.
Sowjetunion.
König Hussein von Jordanien hat politische Gespräche im Kreml aufgenommen.
Hussein hat vor allem die Absicht, ein sowjetisches Luftabwehrsystem anzukaufen.
Südafrika.
Die Unruhen von Soweto haben sich auf mindestens sieben von Schwarzen bewohnte Ortschaften ausgedehnt.
Bisher sind 58 Menschen ums Leben gekommen und fast 800 teilweise schwer verletzt worden.
Die südafrikanische Regierung hat eine Untersuchung der Ursachen und Hintergründe der Ausschreitungen eingeleitet.
Italien.
Der Wahlkampf für die Parlamentswahlen am Sonntag und Montag geht heute Abend zu Ende.
In Rom finden Großkundgebungen der christlichen Demokraten und der Kommunisten statt.
Der Vatikan hat noch einmal alle Katholiken aufgerufen, die christlichen Demokraten zu wählen.
Bundesrepublik Deutschland.
In Dortmund ist der Wahlparteitag der Sozialdemokraten eröffnet worden.
Jene beiden Beamten des westdeutschen Bundesgrenzschutzes, die am Dienstag an der Grenze zur DDR von ostdeutschen Soldaten festgenommen worden waren, sind wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Mit diesen Nachrichten, meine Damen und Herren, haben wir das Mittagssjournal beendet.
Nachrichten hören Sie vom aktuellen Dienst zu jeder vollen Stunde.
Ausführliche Berichte wieder um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1 beim Abendjournal.
Ich sage Ihnen für Redaktion und Technik auf Wiederhören.