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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Österreich.
Vertreter der Slowenenorganisationen nach längerer Zeit heute zu Gesprächen bei Bundeskanzler Kreisky.
Kommunistische Partei Österreichs nimmt zum Kern einer Minderheitenprobleme und zur Lohnsteuerreform Stellung.
Ergänzt wird die Berichterstattung aus Österreich durch einen Blick in die heutigen Tageszeitungen.
Neue Krise auf dem europäischen Währungsmarkt.
In den letzten Tagen ist der Kurs für das britische Pfund und die italienische Lira rapid gesunken.
Wir berichten darüber aus London und Rom und erwarten einen Beitrag, der sich mit der Reaktion der europäischen Gemeinschaften zu diesem Problem beschäftigt.
Libanon, Syrer weiter auf dem Vormarsch gegen Palästinenserlager.
Israel, Truppen der christlichen Verlange sollen in Israel ausgebildet worden sein.
Südafrika, Chef des rhodesischen Rundfunks nimmt zur Entwicklung im südlichen Afrika Stellung.
Die Kulturredaktion berichtet über das Humanismusgespräch in Salzburg, wo heute Professor Schelske aus Münster zur Frage Regierbarkeit der Demokratie referiert hat.
Vorerst aber Nachrichten aus aller Welt.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn, Sprecher Roland Knie.
Österreich
Im Bundeskanzleramt hat heute kurz nach 11 Uhr ein Gespräch zwischen Bundeskanzler Kreisky und den Vorsitzenden der beiden slowenischen Zentralorganisationen Zwitter und Grilz begonnen.
Gesprächsthemen sind im Besonderen die Einwände der Slowenern gegen die bevorstehende Sprachenerhebung.
SPÖ-Clubobmann Fischer hat heute im Zusammenhang mit Presseberichten über die Repräsentationsaufwendungen der Regierungsmitglieder an Rechnungshofpräsident Kandutsch ein Schreiben gerichtet, in dem er um Aufklärung ersucht, warum die österreichische Volkspartei und ihr nahestehende Kreise lange vor der SPÖ-Fraktion die Unterlagen über Repräsentationsaufwendungen erhielten.
Ferner wird Kandutsch in dem Schreiben auch um Auskunft über Widersprüche in der Datierung verschiedener Briefe im Zusammenhang mit diesen Unterlagen gebeten.
Wörtlich heißt es in dem Brief Fischers, da dies leider nicht das erste Mal sei, dass Unterlagen des Rechnungshofes nicht in korrekter Form an das Parlament gelangten, sondern zunächst bestimmten Personen zugespielt würden, ersuche SPÖ-Klubobmann Fischer dringend um Überprüfung des Sachverhaltes durch den Rechnungshof.
Das Statistische Zentralamt in Wien untersucht derzeit, ob sich die Zeitaufwendungen österreichischer Professuren für Forschung, Lehre und Verwaltung in den vergangenen fünf Jahren verändert haben.
Wie Wissenschaftsminister Firnberg in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage mitteilte, verwendeten die Hochschullehrer 1970 etwa 50 Prozent ihrer Zeit für Lehre und Ausbildung, 37 Prozent für Forschung und experimentelle Entwicklung und 11 Prozent für sonstige Tätigkeiten.
Bei den Versuchen einer Kostenrechnung für die Universitäten habe sich gezeigt, meinte Minister Firnberg, dass eine Trennung von Forschung, Lehre und Verwaltung sehr schwierig zu erheben sei.
Nur durch den Einsatz von sogenannten schnellen Neutronen könnten gefährliche Krebsgeschwülste, die bis jetzt allen bekannten Behandlungsmethoden widerstanden haben, erfolgreich bekämpft werden, erklärte Universitätsprofessor Kercher vom Institut für Strahlenbiologie der Universität Wien.
Die Anschaffung eines dafür notwendigen Generators ist in Österreich bisher an der Standortfrage gescheitert, obwohl sich Politiker und Wissenschaftler über die Notwendigkeit einer derartigen Neutronentherapie und eines derartigen Forschungszentrums grundsätzlich einig sind.
Die schnellen Neutronen aus dem Generator sind vor allem imstande, bösartige pigmentgeschwülste Knochen- und Bindegewebssarkome und verschiedene Fälle von Organkrebs wirkungsvoll anzugreifen.
Bauernbunddirektor Lanner bezeichnete heute die allgemeine Anerkennung der Nebenerwerbsbauern als wichtigen Teil der Gesellschaft und als eine Voraussetzung für den Bestand dieser Berufsgruppe.
Lanner betonte beim internationalen Symposium der österreichischen Gesellschaft für Land- und Forstwirtschaftspolitik in Attersee,
Wenn man wollte, dass der Nebenerwerbslandwirt mit seiner Familie auch in Zukunft im ländlichen Raum siedle, müsse man einige Zielvorstellungen erfüllen.
So sei es notwendig, Zweitarbeitsplätze in zumutbarer Entfernung zu schaffen, die Beratung dieses Bevölkerungsteils weiter auszubauen und neue Ausbildungsmöglichkeiten einzurichten.
Lanner wies auch auf das Pendlerproblem hin und führte aus, dass in Österreich noch immer 27.000 bäuerliche Betriebe keine Zufahrt zum Hof hätten.
Eine flexible Regelung der Ladenschlusszeiten ist nach Meinung des freiheitlichen Abgeordneten Sticks eine wichtige Teilmaßnahme, um die Nahversorgung der Konsumenten zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit des mittelständischen Handels auf Dauer zu erhalten.
Im Handelsausschuss des Nationalrates forderte Stix, den bereits 1975 von seiner Fraktion im Parlament eingebrachten Gesetzesvorschlag für eine moderne Ladenverkaufszeitenregelung jenem Unterausschuss zuzuweisen, der sich bereits seit Monaten mit den Problemen der Nahversorgung und der Wettbewerbsverzerrung im Einzelhandel befasst.
Großbritannien
Nach einem neuen Tiefststand des Kurses der britischen Währung, die in Österreich bereits unter 30 Schilling pro Pfund gehandelt wird, hat sich Schatzkanzler Haley heute mit einem Appell um Hilfe an den Internationalen Währungsfonds gewandt.
Großbritannien steht beim Weltwährungsfonds noch eine Kreditzusage offen, die bisher nicht genützt wurde.
Da offensichtlich alle Versuche, das britische Pfund durch wirtschaftspolitische Maßnahmen vor einem weiteren Wertverfall zu bewahren, fehlgeschlagen sind, ist Großbritannien nun gezwungen, mit Hilfe eines Kredites der Weltbank die Pfunddeckung zu erhöhen und damit den Kurs zu verbessern.
Die internationalen Devisenbörsen haben auf die Kreditzusage bereits mit einer leichten Besserung der Pfundnotierung reagiert.
Libanon.
Die im Libanon stationierten syrischen Streitkräfte haben nach einer Meldung von Radio Damaskus in der Nähe von Beirut eine christliche Enklave von palästinensischen Freischälern und den mit ihnen verbündeten Muslim-Milizen befreit.
Wörtlich heißt es in der Meldung, die syrischen Truppen hätten gemeinsam mit Angehörigen der von Syrien unterstützen palästinensischen Saika-Gruppe die völlige Kontrolle über den südlichen Teil der Enklave erlangt.
Die Saika-Organisation appellierte unterdessen an die linksgerichteten Palästinenser, die Verhandlungen über eine Beilegung des libanesischen Bürgerkrieges wieder aufzunehmen.
Das für heute früh geplante Treffen zwischen Syrien, zwischen Syrern und Palästinensern in Sofar, 25 Kilometer östlich von Beirut, ist neuerlich verschoben worden.
Die Palästinenser haben die syrischen Bedingungen abgelehnt, wonach vor Beginn der Zusammenkunft eine Feuereinstellung in Kraft treten müsste.
Bei den Verhandlungen wollten Syrer und Palästinenser unter anderem über den Rückzug der Palästinenser aus den Bergen von Beirut verhandeln.
Sambia
Nach Berichten aus Lusaka zeigen sich die Staatsmänner Sambias und Botswanas über sowjetische Bestrebungen besorgt, den britisch-amerikanischen Plan zur Lösung der Rhodesien-Frage zu sabotieren.
Die Regierungen in Pretoria und in Salisbury sind der Meinung, dass die als pro-sowjetisch geltenden Regierungen in Mosambique, Angola und Tanzania in Rhodesien ein marxistisches, Moskau-orientiertes Regime an die Macht bringen wollen.
Nach Darstellung eines Diplomaten in Lusaka hat die Sowjetunion ihre Kontakte mit den Befreiungsbewegungen im südlichen Afrika verstärkt, um den Untergrundkampf zu intensivieren.
Es wird auch vermutet, dass von Moskau geschürte ideologische Gegensätze für das Scheitern der Bemühungen um eine Aussöhnung der verschiedenen rhodesischen Befreiungsbewegungen verantwortlich sind.
USA
Die beiden Vizepräsidentschaftskandidaten bei den kommenden Präsidentenwahlen sollen am 15.
Oktober zu einem sogenannten Fernsehduell zusammentreffen.
Das wahrscheinlich von dem Republikaner Bob Dole und dem Demokraten Walter Mondale zu bestreitende Gespräch wird voraussichtlich in Williamsburg im Bundesstaat Virginia stattfinden.
Die beiden Präsidentschaftskandidaten Ford und Carter werden am 6.
Oktober zu einem Streitgespräch in San Francisco vor die Fernsehkameras treten.
Japan, China.
Nach dreiwöchigem Aufenthalt in China ist der frühere amerikanische Verteidigungsminister Schlesinger heute zu einem kurzen Besuch in Tokio eingetroffen.
Schlesinger war die erste ausländische Persönlichkeit, die nach dem Tod des chinesischen Parteivorsitzenden Mao Zedong von Ministerpräsident Hua Guofeng empfangen wurde.
Während eines Abschiedsessens in Peking erklärte Schlesinger gestern Abend, bei seinen politischen Gesprächen in der Volksrepublik habe es einige Unstimmigkeiten gegeben.
Der ehemalige amerikanische Verteidigungsminister wies vor allem die chinesische These von einem bevorstehenden neuen Weltkrieg zurück.
Kuba.
Bei einer Massenkundgebung in Havanna sagte gestern Abend Ministerpräsident Castro, die Kubaner müssten sich darauf einstellen, in nächster Zeit Opfer zu bringen.
Als Gründe nannte Castro das drastische Absinken des Zuckerpreises und die seit drei Jahren anhaltende katastrophale Trockenheit.
Für die Senkung des Zuckerpreises machte Castro, wie er sich wörtlich ausdrückte, die brutale wirtschaftliche Aggression der Vereinigten Staaten gegen zuckerproduzierende Länder verantwortlich.
Nach Angaben Castros hat die amerikanische Regierung die Importabgaben für Zucker in jüngster Zeit verdreifacht.
Kuba ist der wichtigste Zuckerrohrproduzent der Erde.
Der Zuckerexport ist auch die bedeutendste Einnahmsquelle Kubas.
Das waren die Meldungen.
Nun zum Wetter.
Eine Störungsfront hat in abgeschwächter Form Österreich überquert.
Mit südwestlicher Höhenströmung hält die Zufuhr sehr milder Luftmassen in den Alpenraum an.
Der Hochdrugeinfluss nimmt derzeit wieder etwas zu.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen noch stark bewölkt und örtlich etwas Regen.
Im größten Teil Österreichs jedoch aufgelockerte Bewölkung, gebietsweise auch heiter.
Sehr mild.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 24 Grad.
Tiefsttemperaturen in der kommenden Nacht 7 bis 14 Grad.
Auf den Bergen lebhafter Wind aus Süd bis West.
Die Prognose für morgen?
Nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder wechselnd wolkig.
Vor allem an der Alpen-Nordseite zum Teil auch heiter.
Im Bereich südlich des Alpenhauptkammes im Durchschnitt stärker bewölkt.
südliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 17 bis 23 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien heiter, 23°, Nordwind 4 kmh.
Eisenstadt heiter, 22°, Ostwind 3.
Linz stark bewölkt, 19°, Nordwest 5.
Salzburg stark bewölkt, 20°, Nordwest 5.
Innsbruck bedeckt Regen, 16°, West 10.
Bregenz bedeckt, 16°, Nordwest 3.
Graz heiter, 24°, Windstille.
Und Klagenfurt wolkig, 24°, Windstille.
Das waren die Nachrichten und der Wetterbericht zum Zeitvergleich, meine Damen und Herren.
Es ist jetzt 12 Uhr und 12 Minuten.
Der angekündigte Bericht aus dem Bundeskanzleramt über die Slowenengespräche bei Bundeskanzler Kreisky ist bis zur Minute noch nicht eingetroffen, meine Damen und Herren.
Und deswegen beginnen wir unsere ausführliche Berichterstattung mit einem Telefongespräch aus dem Libanon.
Im Libanon wird wieder verstärkt gekämpft, denn die einzelnen Scharmützel, die trotz der unzähligen Waffenstillstände immer wieder abgehalten werden, wurden nun durch eine syrische Offensive fast abgelöst.
Die schon fast erwartete Offensive der Syrer hat gestern begonnen und richtete sich vornehmlich auf die verschiedenen Palästinenser-Lager rund um die Bergstadt Aintoura.
Gleichzeitig mit den Syrern rücken auch die Einheiten der libanesischen Christen vor.
Heute hat Radio Damaskus gemeldet, die syrischen Einheiten hätten eine christliche Enklave in der Nähe Beiruts befreit und völlig unter ihre Kontrolle gebracht.
Wie sieht es aber derzeit wirklich im Libanon und in diesen umkämpften Gebieten aus?
Wir haben knapp vor Beginn der Sendung telefonische Verbindung mit unserem Mitarbeiter in Beirut Walter Krause bekommen und meine erste Frage an ihn war, wie sich die Invasion der Syrer heute fortgesetzt hat.
Nach den letzten Informationen aus Damaskus und
Informationen von neutralen Beobachtern hier, sind die Syrer dabei, eins für allemal mit den Ultras hier im Libanon abzurechnen.
Um es sehr deutsch zu sagen, um mit ihnen fraktur zu reden.
Es handelt sich ungefähr um zehn Positionen oben im Gebirge, auf einer Höhenlage etwa von 2000 bis 3000 Meter.
Diese acht bis zehn Positionen sind Schlüsselstellungen der Palästinenser und der linken Libanesen, die die Zufahrtsstraßen und die Verbindungen zwischen den einzelnen christlichen Distrikten oben im Gebirge blockieren.
Nun Herr Krause, kann man schon davon sprechen, dass diese Stellungen der Palästinenser aufgerieben sind oder gibt es noch einen Widerstand von Seiten der Palästinenser?
Selbstverständlich verteidigen sich die Palästinenser und die Linken dort bis zur letzten Patrone.
Man darf nicht vergessen, es ist ein ganz
ganz außerordentlich schwieriges Kampfgelände.
Das sind Gebirgsfalten, das sind Buchten, das sind Felsen, die sehr viel Ausweichmöglichkeiten haben.
Das erste Ziel und die erste Absicht der Vereinigten Syrer und der rechten Phalangisten, die gemeinsam die Offensive begonnen haben und diese Schlüsselstellungen in die Zange genommen haben,
ist zweifellos einmal erst die Nachschubwege dieser Dörfer und Schlüsselstellungen zu durchschneiden.
Herr Krause, der PLO-Chef Arafat hat einen Hilfsappell losgelassen.
Er hat appelliert, man möge seinen Truppen, seinen Einheiten zu Hilfe kommen.
Glauben Sie, wird dieser Appell gehört werden oder wird er ebenso wie damals bei dem Fall vom Tel Saatar ungehört verschallen?
einmal dieser SOS-Hilfsappell an alle arabischen Staatenführer unterstreicht, dass es den Vereinigten Palästinensern und linken Kräften des Libanons oben im Kammfeld des Gebirges sehr schlecht gehen muss.
Es ist einfach praktisch unmöglich, diesen Palästinensern und sozialistischen Truppen des Prusenführers Jumlat oben im Gebirge irgendwelche Hilfe zu bringen.
Mit einem Wort, die Rechten sagten gestern, dort oben wird es eine Menge von neuen Kel Tatars geben, also Liquidierung aller dieser Enklaven.
Nun Herr Krause, seit sechs Tagen ist er ein neuer libanesischer Staatspräsident am Ruder, Sarkist.
Wie ist denn eigentlich seine Rolle?
Versucht er die Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts wieder aufzunehmen?
Versucht er sich in diese Kampfhandlungen jetzt einzuschalten?
Sarkist hat unmittelbar nach seiner Amtsübernahme damit begonnen in dutzenden Verhandlungen die Gegner an den Tisch zu bringen.
Sarkis versucht seit fünf und sechs Tagen irgendwie nach Wegen einer politischen Lösung.
Nunmehr ist er, sagen wir, total überfahren worden durch die neue Großoffensive im Gebirge.
Er hat gestern Abend und heute Morgen mehrmals versucht, irgendwie einen Waffenstillstand zu arrangieren.
Bisher ohne Erfolg.
Hier sagt man heute Morgen, seine ganzen Bemühungen sind eingefroren.
Und nach diesem Gespräch mit Walter Krause aus Peru zu einem anderen Aspekt des Libanon-Konflikts.
Dieser furchtbare Bürgerkrieg wirkt sich natürlich auch auf die Nachbarländer aus und hier besonders auf Israel.
Israel hat eine Art humanitäre Hilfe für die Libanesen begonnen.
Man richtete erste Hilfestationen an der Grenze ein, um eine ärztliche Betreuung für die Grenzbevölkerung vornehmen zu können und man ging sogar noch weiter.
Man öffnete die Grenze für den Handel.
Libanesische Kaufleute können hier vornehmlich Tabak in Israel verkaufen und sich mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln eindecken.
Zu diesen beiden Schritten der humanitären Hilfe ist nun eine dritte Handlung gekommen, die man aber bestimmt nicht als einen Schritt der humanitären Hilfe bezeichnen kann.
Aber hören Sie Mosche Meisels.
Nach den bisherigen Meldungen über eine militärische Zusammenarbeit zwischen israelischen Truppen und den Bewohnern der christlichen Dörfer im Süd-Libanon und einer israelischen Seeblockade entlang der libanesischen Küste sind jetzt auch in Israel Nachrichten über die Möglichkeit einer militärischen Zusammenarbeit mit den libanesischen christlichen Phalangisten veröffentlicht worden.
Ein linkssozialistischer Parlamentsabgeordneter der Moqet-Fraktion Mea Pail, der oberste Reserve ist,
ist aufgrund zuverlässiger Informationen der Ansicht, dass eine solche Zusammenarbeit besteht.
Er fragte in einer parlamentarischen Interpellation, deren Text auch in seiner Fraktionszeitung veröffentlicht wurde, den Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin um Auskunft über folgende Punkte.
Ob ca.
1.000 libanesische Bürger, die als christliche Phalangisten definiert werden,
in einer israelischen Militärbasis im Norden des Landes ausgebildet werden.
Ob es sich dabei um eine Ausbildung für Kommandofunktionen höherer oder niedriger Offiziere handelt, wie viele Ausbildungskurse bereits stattgefunden haben und um welche Einheiten es sich dabei handelt.
Infanterie, Panzertruppe, Nachrichtendienste, Genietruppe, Artillerie, Luftwaffe oder Marine.
Pail möchte auch wissen, auf welchen Weg die Phalangisten
zu Ausbildungszwecken nach Israel gekommen sind, durch den offenen Zaun an der Nordgrenze oder auf dem Seeweg.
Da es sich seiner Ansicht nach um eine Angelegenheit von schwerwiegender politischer Bedeutung handelt, möchte er auch wissen, welches Forum im Ministerrat und im Parlament dieses Ausbildungsprogramm bestätigt hat.
Der Ministerpräsident, Kabinettsmitglieder und israelische Militärkreise beziehen sich zu dieser Anfrage mit Stillschweigen.
Bisher haben ausländische Zeitungen mehrmals über eine militärische Zusammenarbeit zwischen israelischen Truppen und libanesischen Phalangisten und ihre Ausbildung in Israel berichtet.
Auch die Verstärkung der israelischen Marine Tätigkeit entlang der libanesischen Küste, die von innen als die Blockade bezeichnet wurde, um Waffenlieferungen und Verstärkungen für die linksmuslimischen Einheiten und die PLO Kämpfer im Libanon zu verhindern.
wurde mit dieser Zusammenarbeit in Verbindung gebracht.
In den letzten Tagen werden wieder Berichte über israelische Waffen und Schützenpanzer in Händen der Bewohner der christlichen Dörfer im Südsilbanon verbreitet.
Diese sollen in den Dörfern in Ibel, Binjib und Rumäisch gesichtet worden sein, in denen christliche Milizen tätig sind, um die PLO daran zu hindern, wieder in diesem Gebiet Fuß zu fassen.
Diese Milizen sollen in Israel ausgebildet und mit israelischen Waffen ausgerüstet worden sein.
Damit sollen fertige Tatsachen geschaffen werden, die die Umwandlung dieses Gebiets bis zum Litani Fluss in ein Vaterland in Zukunft ausschließen soll.
Es berichtete Moshe Meisels aus Tel Aviv.
Ein Zeitvergleich, es ist jetzt 12 Uhr und 21 Minuten und wir beginnen nun unsere Berichterstattung aus Österreich.
Probleme der Minderheiten stehen in diesen Tagen wieder einmal im Mittelpunkt der innenpolitischen Diskussion.
Seit längerer Zeit gab es gestern Abend im Bundeskanzleramt in Wien wieder ein Dreiparteiengespräch über die Minderheitenfrage in Kärnten.
Nach Vorstellungen der österreichischen Volkspartei hätte es bei der geplanten Aufklärungsaktion über alle Fragen der Minderheitenpolitik eine gemeinsame Aktion aller drei im Parlament vertretenen Parteien geben sollen.
Eine solche Gemeinsamkeit wird allerdings nicht zustande kommen.
Jede Partei wirbt für sich um ihre Haltung in der Slowenenfrage.
Heute nun ist seit 11 Uhr die Vertreter der beiden Slowenenorganisationen bei Bundeskanzler Kreisky, um mit ihm die am 14.
November stattfindende Sprachenerhebung in ganz Österreich und die daraus resultierenden Folgen zu erörtern, wobei die Slowenenorganisationen diese Volkszählung und Sprachenerhebung noch immer ablehnen.
Es berichtet Eugen Freund.
Nur ganz kurz in Schlagworten.
Vor genau einer Stunde ist hier im Kanzleramt Dr. Kreisky mit den Vertretern der beiden Slowenenorganisationen Dr. Zwitter und Dr. Grils zusammengetroffen.
Kreisky hat den führenden Funktionären private Einladungen geschickt, was von den Organisationen mit einiger Verwunderung aufgenommen wurde.
Dass die letzten Kontakte mit den Slowenen schon einige Zeit zurückliegen, lässt sich an einem Detail zeigen.
Der vor einigen Monaten neu gewählte Obmann des Rates Kärntner Slowenen, Dr. Grilz, musste bei der Begrüßung die fragende Geste des Kanzlers mit der Nennung seines Namens beantworten.
Nun, was soll also heute hier besprochen werden?
Offiziell wissen die beiden Vertreter von nichts.
Wie sie mir vor der Sitzung sagten, dürfte aber der Kanzler mit irgendeiner Neuigkeit aufwarten.
Jedenfalls vertreten Sie weiter den Standpunkt, dass die Sprachenzählung, die Sie massiv ablehnen, kein Thema sein kann.
Aber genau darüber dürfte es heute gehen.
Nämlich, was passiert, wenn die Zählung keine signifikanten Angaben über die zahlenmäßige Stärke der Slowenen ergibt.
Nach dem Boykottaufruf ist nämlich zu erwarten, und damit rechnet man auch wenn auch hinter vorgehaltener Hand dem Bundeskanzleramt, es ist also zu erwarten, dass man die Zahlen nicht für die restlose Erfüllung des Staatsvertrages, sprich für die Aufstellung von zweisprachigen topografischen Aufschriften, wird heranziehen können.
Es wurde ja schon früher immer wieder erwogen, Volkszählungsergebnisse etwa aus dem Jahr 71 zu verwenden, um irgendwelche statistischen Unterlagen zu erhalten.
Soweit also das, was sich bisher von den Gesprächen, die noch andauern, sagen lässt.
Sollte es vor Ende des Mittagsjournals noch Ergebnisse geben, werden wir uns noch einmal melden.
Damit aber wieder zurück ins Funkhaus.
Danke Eugen Freund für diesen Direktbericht und wir schließen thematisch gleich an.
Die Kommunistische Partei Österreichs, die KPÖ, hat das Kärntner Minderheitenproblem auch zu einem Thema ihrer heutigen Pressekonferenz in Wien gemacht.
Von dieser Pressekonferenz berichtet nun Erich Aichinger.
Die geheime Sprachenerhebung am 14.
November ist Teil des Pakets, mit dem SPÖ, ÖVP und FPÖ auch weiter die volle Verwirklichung der im Artikel 7 des Staatsvertrages festgelegten Rechte für die Minderheiten umgehen wollen.
In dieser nicht überraschenden Diktion konnte man es heute nach der 15.
Plenartagung
des Zentralkomitees der KPÖ in einer Presseunterlage lesen oder von Franz Muri hören, dem Lenker der Geschicke der größten außerparlamentarischen politischen Gruppe in Österreich.
Konsequenz, die KPÖ erklärt sich mit den Minderheiten solidarisch und ruft zum Boykott der Sprachenermittlung auf.
stellt sich aber auch andererseits dagegen, durch unrichtige Angaben bei der Sprachenermittlung diese unterlaufen zu wollen.
KP-Vorsitzender Muri.
Und schließlich glauben wir, dass in Wirklichkeit bestimmte Kräfte, die diese Minderheitenfeststellung durchgesetzt haben, nicht wirklich objektiv das Ziel verfolgen,
die Zahl der Minderheit genauer festzustellen, sondern unter dem Druck einer Kampagne in Verbindung mit der Vorbereitung der Spracherhebung, besonders in Kärnten, eigentlich Druck auf die Minderheiten ausnutzen wollen, durchführen wollen, um
eine Art Minderheitendezimierung, eine statistische, zu erreichen.
Im Pressepapier war dann weiters die Rede davon, dass sich die Regierung in der Minderheitenfrage völlig dem Druck der reaktionären Kräfte in der ÖVP und FPÖ untergeordnet habe.
Es zeige sich, so hieß es weiter, dass die gegenwärtige SPÖ-Politik keinen Schutz vor dem Vordringen extrem reaktionärer, deutschnationaler Kräfte biete.
Zweites großes Thema in der Pressekonferenz Lohn und Sozialpolitik.
Hier verlangt die KPÖ eine sofortige Lohnsteuerreform mit einer Senkung des Tarifs für kleine und mittlere Einkommen und eine Steuerfreiheit für die Teuerungsabgeltung bei Löhnen.
Muri weiter.
Wir sind der Meinung, dass eben zum Beispiel Grundnahrungsmittel, Mieten, bestimmte Massenbedarfsgüter überhaupt mehrwertsteuerfrei sein sollten.
Ein Teil von diesen, wie zum Beispiel bestimmte Dienstleistungen, war früher ja sogar umsatzsteuerfrei, während auf der anderen Seite die Gegenstände des Luxuskonsums des Ausgesprochenen eben höher besteuert werden sollen.
Das heißt, es soll eine progressive Steuergestaltung sein, auch bei der Mehrwertsteuer.
Das ist übrigens auch ein Vorschlag, den früher die SPÖ selbst gemacht hat vor den Wahlen.
Für die kommende Lohnrunde empfinden die Kommunisten die Benia-Formel plus 2% für die Löhne bestenfalls als Teuerungsabgeltung.
Ihr Wunsch 650 Schilling monatlich für alle Arbeitnehmer als Teuerungsabgeltung plus 4% Lohnerhöhung als Abgeltung für gestiegene Produktivität.
Das würde für die Durchschnittseinkommen eine Forderung nach Lohnerhöhung um 14 bis 15% bedeuten.
Viel stärker als bisher sollen nach dem Wunsch der Kommunisten die hohen und höchsten Einkommen besteuert werden.
Bei der Strukturpolitik wollen die Kommunisten unter anderem einen Ausbau der zukunftsträchtigen Zweige der Finalindustrie, der verstaatlichten Industrie und
mehr Informations-, Kontroll- und Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer bei Betriebsstilllegungen.
Gegen die Stilllegung des Kohlenbergbaus vonnsdorf argumentieren die Kommunisten unter anderem damit, dass die Kohle eine wichtige heimische Energiereserve sei.
Erich Aichinger fasste die Pressekonferenz der kommunistischen Partei Österreichs heute Vormittag zusammen.
Nächster Programmpunkt ist die Inlandspresseschau.
Aus den Kommentaren und Leitartikeln hat heute Wilfried Seifert ausgewählt.
Beinahe ausschließliches Thema der Kommentare der Tageszeitungen ist heute die Diskussion um die Repräsentationsspesen der Bundesregierung in der Höhe von 28 Millionen Schilling.
Dazu meint Ingmar Pust, Volkszeitung für Kärnten und Osttirol.
Nach dem Auffliegen dieses Spesenskandals kann es wohl keinen Zweifel mehr geben, dass diese Regierungsgarnitur fällig ist und mit ihr die Partei, die sie hingestellt hat.
Paul Fritz, Oberösterreichisches Tagblatt, sozialistisch.
Die 28 Millionen für die Repräsentationsspesen setzen sich hauptsächlich aus Kleinigkeiten zusammen.
Allerdings rutschen unter diese notwendigen Posten ab und zu auch andere Repräsentationsspesen, die dubios sind in ihrer Höhe und Art.
Bei diesen müsste gespart werden.
Volksstimme, kommunistisch.
Wenn der Demel eine Torte zu 13.000 Schilling herstellen kann,
dann wird sich die Regierung nicht mit einer gewöhnlichen Malakoff-Torte um 200 Schilling beschämen lassen.
Wenn Stan Lowell und Oliver Hardy ihre Feinde in nicht enden wollenden Aktionen mit Torten bewerfen, gehört das zu den sicheren Höhepunkten eines Slapstick-Streifens.
Wenn die Kleine Zeitung und andere Unabhängige der Bundesregierung eine Torte vorwerfen, kann man es als sicheres Zeichen dafür nehmen, dass die heimische Slapstick-Opposition an ihrem Tiefpunkt angelangt ist.
Der Ruf nach einer Wurstsemmel-Diplomatie ist unangebracht.
Ebenso wie die gängige Formel, alle Politiker sind Gauner.
Es geht, der Kanzler hat es selbst gesagt, um den Geist der Sparsamkeit.
Und dieser Geist der Sparsamkeit, er ist bei einigen Ministern reichlich schwach entwickelt.
Peter Gnahm, Gronen Zeitung Grundsätzlich sollte die unerquickliche Diskussion um die Repräsentationsausgaben von Regierungsmitgliedern dazu führen, dass in Zukunft sparsamst oder, wenn man will, noch sparsamer mit Steuergeldern umgegangen wird.
Soweit Pressestimmen zu allgemeinen oder grundsätzlichen Aspekten.
Ein anderer Schwerpunkt der Kommentare ist die Äußerung des Bundeskanzlers, wonach es eben Kosten gebe, die der Staatsbürger nicht verstehe, wie etwa auch die Presseförderung.
Diese Äußerung wird von manchen Journalisten als Drohung interpretiert.
Gerold Christian, Salzburger Nachrichten.
Ist die Konsequenz für die Zeitungen darin zu sehen, dass sie über die Repräsentationsausgaben der Regierung nicht zu schreiben haben?
Wollen sie nicht Gefahr laufen, dass der Bundeskanzler die Abschaffung der Presseförderung beantragt und mit Hilfe der absoluten Mehrheit seine Partei auch durchführt?
Josef Laschober, Oberösterreichische Nachrichten.
Es ist durchaus richtig, niemand soll empfindlich sein.
Auch ein betroffener Journalist muss etwas einstecken können.
Aber neuerdings weiß man halt nicht mehr recht, was wirklich gemeint ist, ob etwas bewusst oder unbewusst hingestreut wird.
Der Verdacht, dass für Herrn Kreisky die geförderte Meinungsvielfalt nur so lange förderungswürdig ist, als sie sich zu einem wohlklingenden Chor zu seinen Preisen formiert, ist nur mit einiger Mühe abzuschütteln.
Walter Salzmann, ÖVP-Organ, Neues Volksblatt.
Mit der Verquickung von Spesenberichterstattung und Zeitungsförderung, die der Bundeskanzler am Wochenende herstellte und gestern prompt wiederholte, geriet Kreisky jedenfalls nahe an den Versuch einer politischen Erpressung der Journalisten.
Dieses letzte Zitat unserer heutigen Inlandspresseschau stammte aus dem neuen Volksblatt, dem ÖVP-Organ.
Ein Zeitvergleich, es ist jetzt eine Minute nach halb eins.
In mehr als der Hälfte der 360.000 landwirtschaftlichen Betrieben Österreichs hat der Bauer einen Nebenerwerb.
Er arbeitet in der Industrie, im Gewerbe oder in einem Dienstleistungsbetrieb.
Die Landwirtschaft sieht in diesen Bauern mit Nebenerwerb längst keine fahrenden Flüchtigen mehr.
Vielfach ist es nämlich nur der Ausweg aus einer schwierigen finanziellen Situation.
Beim Internationalen Symposium der Österreichischen Gesellschaft für Land- und Forstwirtschaftspolitik in Attersee skizzierte heute Bauernbunddirektor Sixtus Lanner die Zielvorstellungen für eine aktive Nebenerwerbspolitik in Österreich.
Adolf Beundl führte dazu das folgende Gespräch mit Direktor Lanner.
Herr Direktor Lanner, die Existenzberechtigung dieser Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft ist keinesfalls mehr umstritten.
Im Gegenteil, sehr viele Referenten hier beim Symposium in Attersee haben es herausgestrichen, die Gesellschaft braucht geradezu diesen bäuerlichen Nebenerwerbsbetrieb.
Das aus mehreren Gründen.
Was wird nun getan, damit diese Zweigleisigkeit nicht doch gewissermaßen als Übergangsregelung bestehen bleibt?
Vielleicht sollte man zunächst gerade bei diesem Anlass sagen,
dass wir Nebenerwerbsbetriebe und leistungsfähige Vollerwerbsbetriebe brauchen, sonst fühlen sich die anderen zu Unrecht vergessen oder verlassen.
Nun, was wird getan für die Nebenerwerbsbetriebe?
Ich glaube, wenn die Nebenerwerbsbetriebe Bestand haben sollen und wir brauchen sie alle, wie Sie richtig gesagt haben, müssen wir erstens
Wege finden, um die Familie, um die Kinder, um die Frau, wenn der Mann in der Arbeit ist, arbeitsmäßig zu Hause zu entlasten.
Hier hat die Betriebsberatung im Wege der Betriebsvereinfachung eine ganz wesentliche Aufgabe.
Zweitens, der Nebenerwerbsland wird nur dann auf Dauer auf dem Lande siedeln, wenn er in einer zumutbaren Entfernung, hier haben wir Umfragen, wo das ungefähr liegen kann,
Schwerpunkt liegt etwa bei größtnot um zehn Kilometer, dann wird schon die Bereitschaft sehr viel geringer.
Wenn er in einer zumutbaren Entfernung auch einen Arbeitsplatz findet, an diesem Arbeitsplatz eine gewisse Sicherheit hat, auch in gewissen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und auch Aufstiegsmöglichkeiten, wenn er sich bewährt.
Voraussetzung wieder und hier hängt vieles natürlich zusammen.
Ein gutes Verkehrsnetz, dass die Kinder zu Hause Schulmöglichkeiten haben, dass es einen Arzt gibt und dass man auch am Land noch einkaufen kann.
Das scheinen mir wichtige zentrale Fragen für die Zukunft.
Noch ein Wort zum Grundsatz dieser Agrarpolitik.
Österreich geht ja hier in der Behandlung des Problems der Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft einen Weg
den auch die Schweiz und Bayern gewählt haben.
In anderen westlichen Ländern Europas, etwa in Dänemark oder in Frankreich, hält man noch mehr vom Gesundheitsschrumpfen, geht jedenfalls einen anderen Weg.
Bringt das nicht eine Wettbewerbsverzerrung?
Zunächst zum Begriff Gesundheitsschrumpfen.
Diese Idee hat selbst der Vater des Gesundheitsschrumpfens, der frühere
EWG-Minister Mansholt selbst feierlich zu Grabe getragen.
Auch er hat mir persönlich in einem sehr ausführlichen Gespräch gesagt, er wäre heute mehr denn je von der Wichtigkeit, von der Notwendigkeit der Nebenerwerbsbauern auch in der Zukunft überzeugt.
Und was die Neben-, und was die Wettbewerbsverzerrung anlangt, müsste man eigentlich
sagen, dass im Zeitalter der Integration im Agrarbereich Isolation betrieben wird.
Jedes Land kocht, wenn sie wollen, sein Süppchen.
Keiner will sich in einem so wichtigen Bereich, wenn es um die Nahrungsmittelversorgung geht, vom anderen abhängig machen.
Abschließend, Herr Direktor Lanner, in nicht ganz drei Wochen übernehmen Sie Ihre neue Funktion als Generalsekretär der ÖVP.
Unterdessen ist das Nachfolgespiel um die Position des Bauernbunddirektors im Gang.
Auch Namen werden genannt.
Welche Haltung nehmen Sie dazu ein?
Es wird mein ganzer Stolz sein, alles dafür zu tun,
mitzuhelfen eine sehr gute Nachfolge zu installieren und wer das immer sein wird, er wird meine volle Unterstützung in diesem neuen Amt haben.
Adolf Poindl führte dieses Gespräch mit Bauernbunddirektor Sixtus Lanner über die Zielvorstellungen für eine aktive Nebenerwerbspolitik in Österreich.
Zum Zeitvergleich es ist jetzt 12 Uhr und 35 Minuten, fünf Minuten nach halb eins und wir kommen nun zu einem wirtschaftspolitischen Thema.
Neue Krise auf dem europäischen Währungsmarkt.
In den letzten Tagen ist der Kurs für das britische Pfund und die italienische Lira rapid gesunken.
Das britische Pfund ist die am stärkste abgewertete Währung der westlichen Industriestaaten.
Der Wert des Pfundes hat sich gegenüber Ende 1971 um nahezu um die Hälfte verringert.
International ist das Vertrauen in die britische Währung und Wirtschaft durch die zahllosen Streiks in Großbritannien und eine bei 15% liegende Inflationsrate sehr verunsichert worden.
Auch das hohe Zahlungsbilanzdefizit und die hohe Verschuldung des britischen Staates zählt zu den Hauptproblemen des Mutterlandes des früheren Commonwealths.
Aber hören Sie dazu Heinz Beran aus London.
Gestern ist das Pfund während und nach der Rede des Premierminister Callaghan noch um viereinhalb Cent gegen den Dollar gefallen und Staatskanzler Healy hat eine Viertelstunde vor Abfluss seiner Maschine nach Hongkong zur Versammlung der Finanzminister des Commonwealth wieder kehrt gemacht und ist in sein Büro in London zurückgefahren, wo er bis spät nach Wieternacht
Arbeitete.
Ergebnis seines Nachdenkens, er bietet den Internationalen Währungsfonds um eine Anleihe von 4 Milliarden Dollar.
Der Internationale Währungsfonds wird allerdings seine Buchprüfer nach London entsenden, um zu sehen, wie die britische Regierung mit dieser neuesten Anleihe umzugehen beabsichtigt.
Jedenfalls stieg darauf das Pfund um mehr als 2 Cent gegen den Dollar auf 1,66 Dollar
oder etwas weniger, vom gestrigen Tiefpunkt 1 Dollar 63,7.
Es hat also gewirkt.
Wieder eine Anleihe also.
Keine kriegswirtschaftlichen Notbestimmungen, keine Erhöhung der Diskontrate, eine beliebte Maßnahme, weil man glaubt, dass dann mehr Geld nach London fließen wird, weil man hier mehr Zinsen kriegt.
Keine Einberufung des Parlaments, um strenge Notmaßnahmen oder Steuererhöhungen anzukünden.
Nein.
Eine weitere Anleihe.
Das muss doch bedeuten, dass der Währungsfonds der Ansicht ist, die britische Regierung sei auf dem richtigen Wege und sei einer weiteren Unterstützung würdig.
mit dem Hut in der Hand noch einmal betteln gehen, das ist einfacher als alle anderen erwähnten Möglichkeiten, macht weniger Aufsehen und auf Beruhigung vor allem kommt es der britischen Regierung an.
Vielleicht werden nunmehr auch die Spekulanten in der Welt die gestrige Rede Callahans genauer durchlesen.
Er hat nicht nur auf die Notwendigkeit des Profits für die Industrie verwiesen, sondern auch erklärt,
das weitere Anleihen nur mehr zur Unterstützung der Industrie eingesetzt werden soll, nicht aber um irgendjemanden mehr zu zahlen, als er zu produzieren imstande ist.
Der britischen Regierung bleibt noch die schwere Aufgabe, die von den Buchprüfern des Weltwährungsfonds verlangten Maßnahmen
ihren Sozialkontraktpartnern zu verkaufen.
Aber die Alternative sollte jetzt jedermann hierzulande bewusst sein.
In den letzten fünf Jahren ist das Pfund um mehr als 45 Prozent gesunken.
In diesem Jahr allein um 18 Prozent und in den letzten paar Wochen um 4 Prozent.
Das sind wohl deutliche Sturmzeichen.
Versuche, die Talfahrt des britischen Funds zu stoppen, es berichtete Heinz Beeran aus London.
Und wir kommen nun zu einem anderen Land in Europa, das ebenfalls Währungsschwierigkeiten hat, nämlich nach Italien.
Die italienische Lira hat allein heuer ein Drittel ihres Wertes verloren.
Trotz einem neuen Wirtschaftsplan hat sich die italienische Währung am Montag und Dienstag eine weitere spektakuläre Talfahrt zu verzeichnen gehabt.
Gestern wurde nun eine neuerliche sechsmonatige Verlängerung der Importdepotpflicht verfügt.
Die italienische Nationalbank hat auch flankierende Maßnahmen gegen die Spekulation angekündigt.
Über die Situation in Rom berichtet nun Alfons Dalma.
Die Festigung der Lira ist von dramatischer Bedeutung für jede Aussicht auf eine Sanierung und Reform der italienischen Wirtschaft.
Die Kursschwäche dieser Tage droht den gesamten Reformplan zu strengen.
Dieser beruht auf der Vorstellung einer Expansionsrate von rund 5% in diesem und über 7% im kommenden Jahr.
Andererseits ist eine weitere Voraussetzung für die Wirtschaftsreform zumindest die Eindämmung, wenn nicht Einsparungen im Bereich der Importe und im Rahmen der ohne dies defizitären Zahlungsbilanz.
Jeder Kursrückgang der Lira hat also zur doppelten Folge.
die Kosten- und die Preiserhöhung im Bereich der Industrie sowie die Steigerung des Zahlungsbilanzdefizits.
Beide Effekte zusammen machen jede Bekämpfung der Inflation illusorisch.
Von der Stabilität der Währung hängt es also ab, ob Italien rein wirtschaftspolitisch gesehen aus dem Teufelskreis der letzten sieben Jahre ausbrechen kann.
Nun aber sind die Ursachen für die Schwäche der Lira gerade im politischen Bereich zu suchen.
Der Aufschwung der italienischen Wirtschaft ist an sich als Spontanerscheinung seit dem Anfang dieses Jahres eingetreten.
Die unerlässliche, konstruktive Zusammenarbeit der Gewerkschaften, eine politische Angelegenheit, ist im Prinzip zu erwarten.
Aber innerhalb von 24 Stunden wurde ersichtlich, wie schwer der kommunistische Gewerkschaftspräsident Lama seine Zusage an Andreotti durchsetzen kann.
Die Gewerkschaftsführung musste einen zweistündigen Generalstreik für den 7.
Oktober ausrufen, um die Widerstände der einzelnen Gewerkschaftsgruppen abzufangen und irgendwie zu überspielen und diese zwei Streikstunden für eine Aufklärungskampagne zu verwenden.
Und die zweite politische Voraussetzung der Wirtschaftsreform, das Wohlverhalten der kommunistischen Partei, hängt von einer Gegenleistung der Regierungspartei ab,
deren Preis Berlinguer und Genossen noch nicht klar genannt haben.
So kann der kleine historische Kompromiss, die Grundlage für alles andere, jederzeit in Frage gestellt werden.
Und diese Unbekannte bietet auch eine Handhabe für die Spekulation bzw.
ist geeignet, das Vertrauen zu erschüttern.
Die schlechte Lage der italienischen Lira, der Währung Italiens, analysierte unser Korrespondent in Rom, Alfons Dalma.
Die Situation in Großbritannien und in Italien wirkt sich natürlich nicht nur auf die Wirtschaft im eigenen Land aus, sondern auch auf die europäischen Gemeinschaften, zu denen ja Italien und Großbritannien gehören.
Die Handelspartner in den europäischen Gemeinschaften
fürchten nun billigst Importe und fürchten nun um ihre Absatzmärkte.
Die deutsche Währung zum Beispiel ist auf dem besten Weg zur härtesten Währung der Welt zu werden.
Dieses Urteil kommt aus der Schweiz, aus dem Land, das bisher diesen Spitzenplatz für sich beansprucht hatte.
Die internationalen Devisenbörsen waren durch die anhaltenden Aufwertungsgerüchte der deutschen Währung der D-Mark verunsichert worden.
Jeder, ob groß oder kleinspekulant, wollte und möchte noch immer am Höhenflug der westdeutschen Währung teilhaben.
Der deutsche Finanzminister Appel erklärte zwar immer wieder, weder vor oder nach der Wahl am 3.
Oktober, also am kommenden Sonntag, werde es zu einer Aufwertung kommen.
Aber die Unterschiede der Wirtschaftskraft und der Inflationsraten in den westlichen Industriestaaten sind wahrscheinlich zu groß, um auf die Dauer den europäischen Währungsverbund ohne eine Kurskorrektur beibehalten zu können.
Dies wird sich wahrscheinlich nach den deutschen Wahlen am 3.
Oktober zeigen.
Aus Bonn berichtet nun Klaus Emmerich über die derzeitige Situation in den europäischen Gemeinschaften.
Die Schwäche des Pfundes erscheint den meisten westeuropäischen Währungspolitikern im Umkehrschluss als Stärke der D-Mark und der mit ihr im Geleitzug fahrenden Währungen, also dem Schweizer Franken und dem österreichischen Schilling.
Ob der Verfall der britischen, aber auch der italienischen Währung wirtschaftlich gerechtfertigt ist oder ob, anders gefragt, Pfund und Lira derzeit nicht eigentlich schon unterbewertet sind, wagen selbst erfahrene Währungstechniker heute nicht mehr zu beantworten.
Gemessen an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, an den Inflationsraten und am Vertrauenskapital spiegeln nach ihrer Meinung die Devisenbörsen aber doch Stärken und Schwächen tendenziell mit verlässlichen Anhaltswerten wider.
Eine Zahl wird in diesem Zusammenhang immer wieder genannt, nämlich der faktische Aufwertungssatz der D-Mark.
Er beträgt allein im heurigen Jahr 10,5 Prozent.
Als bemerkenswert gilt nun, dass trotz dieser Kursveränderung beispielsweise die Stärke der deutschen Exportwirtschaft bisher nicht nennenswert gefährdet erscheint.
Eine zweite Zahl wird zum Vergleich angefügt, nämlich jene 43,6 Prozent als Abwertungsrate des britischen Fundes seit dem Washingtoner Währungsabkommen vom Dezember 1971.
Die Hälfte weniger in fünf Jahren und ein Zehntel mehr innerhalb eines Dreivierteljahres, das spiegelt nach Meinung dieser Devisenexperten mehr wider als alle amtlichen Versicherungen.
Vom Markt her sei hier unter dramatischen Umständen bereits eine wesentliche Wertverschiebung zwischen den wichtigsten Währungen erfolgt.
Da aber noch nicht alle Probleme gelöst seien, könne man gedroht mit weiteren Veränderungen rechnen.
Dieser Beitrag von Klaus Emmerich stand am Ende unseres Währungsblogs zur Situation des britischen Fundes, der italienischen Lira und den Reaktionen und den Auswirkungen auf die Mitgliedsländer der europäischen Gemeinschaft.
Zum Zeitvergleich, meine Damen und Herren, es ist jetzt genau dreiviertel eins, zwölf Uhr und 45 Minuten und wir haben noch einen Beitrag, der sich mit der Situation in Rhodesien beschäftigt.
Rhodesien steht ja in diesen Tagen im Mittelpunkt des Weltinteresses.
Seitdem vor elf Jahren die 270.000-köpfige weiße Minderheitsbevölkerung unter Führung von Ian Smith einseitig die Unabhängigkeit dieser britischen Kolonie ausrief, wusste man, dass früher oder später um Rhodesien ein offener Konflikt ausbrechen würde.
Nun, dieser Konflikt ist bereits ausgebrochen.
Im benachbarten Südafrika rebellieren die Schwarzen und Farbigen an den Grenzen Rhodesiens, rühren sich schwarze Untergrundkämpfer und tragen Angriffe auf rhodesisches Staatsgebiet aus.
Der amerikanische Außenminister Kissinger, der Vermittler der Welt, hat nun angesichts der Brisanz der Lage die Initiative ergriffen und eine neue Vermittlungsmission gestartet.
Über den Erfolg oder Misserfolg dieser fünf vor zwölf gestarteten Vermittlungsmission rätselt man derzeit in aller Welt.
In Wien hält sich derzeit im Rahmen einer Europa-Reise der Direktor des rhodesischen Rundfunks, Harvey Wood, auf.
Mit ihm sprach Ferdinand Hennerbichler über die Situation in Rhodesien.
Herr Wood, was sagt die weise Bevölkerung Odysseans zu all den gegenwärtig sehr entgegensetzten politischen Verhandlungen, die letzten Endes nur die Entmachtung der Weisen in der Politik, in der Wirtschaft, im Heer und in den Medien bedeuten?
Ich glaube nicht, dass es weise ist, zu diesem Zeitpunkt schon so ernste Spekulationen anzustellen, was die einzelnen Verhandlungspartner überlegen.
Ich weiß lediglich, was beide Seiten erwarten.
Es liegt nun an den Westmächten, sicherzustellen, dass die geplante Übergangsregierung so angelegt wird, dass es nicht zu einem ähnlichen Blutvergießen wie in Angola oder Mozambique kommt.
Sind die Weißen in Rhodesien bereit, unter einer Mehrheitsregierung der Schwarzen zu leben, oder wollen sie, sollte es so weit kommen, lieber auswandern?
Das hängt vor allem vom Ausgang der laufenden Verhandlungen ab.
Ich bin sicher, dass weder die Weißen noch die Schwarzen in Rhodesien genau wissen, was im nächsten halben Jahr oder innerhalb der kommenden zwei Jahre passieren wird.
Wenn es wirklich Garantien gibt, Garantien für einen friedlichen Machtwechsel, für eine stabile Regierung,
für die Sicherung der wirtschaftlichen Errungenschaften und für die Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung.
Natürlich würden dann die weißen Rhodesier mit einer derartigen Lösung zufrieden sein.
Halten die Weißen in Rhodesien die bisherigen Garantien der Westmächte für ausreichend für die Zukunft der Weißen in Rhodesien?
Nun, bisher sind keine Details für Garantien veröffentlicht worden.
Natürlich wird von einigen hundert Millionen Dollars gesprochen, aber das sind nur vage Versprechungen.
Es haben sich bereits Zehntausende von Weißen Rhodesien zur Auswanderung angemeldet.
Glauben Sie, dass nun eine große Auswanderungswelle der Weißen in Rhodesien anbricht?
Sicher werden viele Weißer Rhodesier auswandern wollen.
wie auch in anderen Teilen Afrikas Weiße ausgewandert sind.
Wie viele Weiße es in Rhodesien sein werden, ist schwer zu sagen.
Man muss sich zunächst wieder die Frage stellen, wer regiert?
Wer sind die neuen Machthaber?
Wer bekommt die Mehrheit?
Wer ist die Mehrheit?
Herr Direktor Ward, sollten die Weißen tatsächlich innerhalb der kommenden zwei Jahre in der Verwaltung, in der Politik, in der Wirtschaft und im Heer entmachtet werden?
Glauben Sie, dass die Schwarzen überhaupt die Experten haben, die diese Lücke ausfüllen könnten?
In den vergangenen 50, 60 Jahren haben die Weißen die schwarze Bevölkerung in Rhodesien und Südafrika in allen Bereichen ausgebildet.
Aber bis diese Schwarzen in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen, das braucht noch viel Zeit.
Um Ihre Frage direkt zu beantworten, einige Schwarze werden dazu in der Lage sein, aber nicht alle.
Da werden noch viele, viele Jahre vergehen, vor allem was die Wirtschaft betrifft.
Herr Direktor Wurth, glauben Sie, dass in zwei Jahren noch Direkte des russischen Rundfunks und Fernsehens sein werden?
Fragen Sie mich in zwei Jahren.
Rhodesien im Brennpunkt der Öffentlichkeit das Gespräch führte Ferdinand Hennerbichler.
Es ist jetzt zehn Minuten vor eins Zeit für unsere Kulturberichterstattung.
Wie berichtet findet derzeit in Salzburg das achte internationale Humanismusgespräch statt, das unter dem Motto steht Abschied von Utopia.
Während heute Vormittag in Vorträgen von Prof. Ratzinger aus Regensburg und Prof. Benz aus Marburg eher die theologische Seite des Generalthemas angeschnitten wurde, stand gestern Nachmittag die Politik im Vordergrund.
Prof. Hennis aus Freiburg sprach über die Regierbarkeit und Parteistruktur und Prof. Dr. Helmut Schelzki von der Universität Münster über die Intellektuellen und die Unregierbarkeit der Demokratie.
Damit befasst sich auch der folgende Beitrag von Udo Bachmeier aus dem Landesstudio Salzburg.
Die intellektuelle Kritik der Intellektuellen nehme, wie Schelsky eingangs betonte, allzu leicht die Form moralisch-glaubenshafter Scheidung der Guten von den Bösen Intellektuellen an.
Verrat der Intellektuellen, Verrat des wahren Glaubens.
Da erhebt sich für Schelsky die Frage, ob es denn eine Diskussion über Intellektuelle außerhalb dieses Dilemmas überhaupt geben könne, oder ob Schaugespräche über Intellektuelle, wie dieses Salzburger Humanismusgespräch, unvermeidbar den Charakter säkularisierter Theologenkonzilien annehmen müssen.
Schelsky geht von zwei Typologien von Institutionen aus.
Er setzt die Institutionen, in denen Intellektuelle tätig sind, wie beispielsweise in Redaktionen, Medien und Hochschulen, den anderen gegenüber, in denen, im weitesten Sinn verstanden, regiert und produziert wird.
Zeljski meint nun, dass gegenüber diesem neuen Verhältnis von Opposition und Regierung die enge staatsrechtlich-parlamentarische Bedeutung von Regierung und Opposition immer mehr zurücktritt.
Die intellektuellen Institutionen als Ort der sozialen Opposition könnten niemals die Regierung übernehmen, sondern bleiben eine Daueropposition.
Einer der größten Zwiespälte der westlichen Welt liegt für Schelsky darin, dass man ebenso wenig mit wie ohne Intellektuelle regieren könne.
Er spricht von einem generellen Strukturwandel der Politik der westlichen Welt und meint, Regieren und kritisch informieren sind heute politische Gegenkräfte geworden, die sich gar nicht mehr zum Wohle der Bevölkerung ergänzen, sondern bei denen die
intellektuell-oppositionelle Seite ständig an realer Macht, damit Regierung gewinnt, ohne sie auszuüben, und die Regierungsmacht und Verantwortung der anderen lähmt.
Dieser Strukturwandel hat nach Ansicht Shelskys zwei Folgen.
Die intellektuelle Opposition wird immer mehr in die Politik hineingetrieben, ohne dass sie dafür demokratisch legitimiert wäre.
Auf der anderen Seite werden die Regierenden immer mehr von der Zustimmung der Intellektuellen abhängig.
Die Aufklärungsfunktion der Intellektuellen habe längst zu einer Entfremdung des, wie der Referent sagte, gemeinen Mannes von den letzten Unmittelbarkeiten seiner Lebenserfahrung geführt.
Durch die daraus resultierende mangelnde Urteilsfähigkeit ergebe sich eine Art Entmündigung des Menschen durch die Intellektuellen.
Schelsky zum Verhältnis des Intellektuellen zum gemeinen Mann?
Was dieser, der einfache Mensch, als Glück versteht, empfindet, muss ich mir sagen,
als Lebenserfüllung, als angenehmes Leben, das ist eigentlich dem Intellektuellen verdächtig.
Zumindest sehr fremd.
Und er zersetzt das einfache Glück, das der Mensch in der Familie findet, in vielen Situationen des Alltags, im Umgang mit Kameraden und so weiter, Stolz, Anerkennung,
Das zersetzt er durch Probleme, die dann durch Familienfernsehen usw.
ihm suggeriert wird.
Seine Kritik an den Intellektuellen, die so ist anzunehmen, auch als Selbstkritik zu verstehen ist, schloss Schelsky mit der pessimistischen Feststellung, Intellektuelle wüssten wie die Bürokraten nur selten, was sie bei Einzelnen, die von ihnen geistig betreut oder verwaltet werden, eigentlich anrichten.
Der deutsche Politikwissenschaftler Professor Hennis vertrat die Ansicht, der Staat sei aufgrund geänderter Rahmenbedingungen, wie beispielsweise dadurch, dass zum ersten Mal die Gattung des Menschen durch Atomwaffen selbst bedroht ist, krisenanfälliger geworden.
Der Staat erwecke oft den Eindruck eines tönernen Riesen.
Das in Herz und Seele der Bürger nur mehr auf Sand gebaute demokratische Gemeinwesen sei sozusagen affektiv bedeutungslos geworden.
Je weniger die Maximen mitmenschlichen Handelns in den traditionellen Meinungen und Verhaltensweisen internalisiert sind, je mehr die Psyche der Menschen zur Tabula rasa wird, auf die jede Ideologie, jeder sektirische Einfall seine verhaltensbestimmenden Maximen aufschreiben kann, umso stärker müssen die außenbestimmenden Heteronomen-Faktoren menschlicher Lebensführung werden.
Fazit der Rede von Hennis, die westliche Welt hat ihr geistiges Zentrum verloren.
Udo Bachmeier vom Landesstudio Salzburg fasste die Referate von Professor Hennis und Professor Schelsky beim internationalen Humanismusgespräch in Salzburg zusammen und nun vier Minuten vor ein Uhr nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich
Im Bundeskanzleramt hat heute Vormittag ein Gespräch zwischen Bundeskanzler Kreisky und den Vorsitzenden der beiden slowenischen Zentralorganisationen Zwitter und Grilz begonnen.
Gesprächsthemen sind die Einwände der Slowenern gegen die bevorstehende Sprachenerhebung.
SPÖ-Club Obmann-Fischer hat heute im Zusammenhang mit Presseberichten über die Repräsentationsaufwendungen der Regierungsmitglieder in einem Schreiben an Rechnungshofpräsident Kandutsch um Aufklärung ersucht, warum die österreichische Volkspartei und ihr nahestehende Kreise noch vor der SPÖ-Fraktion die Unterlagen über Repräsentationsaufwendungen erhielten.
Großbritannien
Nach einem neuen Tiefststand des Kurses der britischen Währung hat sich Staatskanzler Helle mit einem Hilfsappell an den Internationalen Währungsfonds gewandt.
Die internationalen Devisenbörsen haben auf die Kreditzusage bereits mit einer leichten Verbesserung der Pfundnotierung reagiert.
In Österreich wird das Pfund bereits unter 30 Schilling gehandelt.
Sambia
Die Staatsmänner Sambias und Botswanas sind über sowjetische Bestrebungen besorgt, den britisch-amerikanischen Plan zur Lösung der Rhodesien-Frage zu sabotieren.
Nach Angaben eines Diplomaten in Lusaka hat die Sowjetunion ihre Kontakte mit den Befreiungsbewegungen im südlichen Afrika verstärkt, um den Untergrundkampf gegen Rhodesien zu intensivieren.
Japan, China
Nach einem dreiwöchigen Aufenthalt in China ist der frühere amerikanische Verteidigungsminister Schlesinger zu einem kurzen Besuch in Tokio eingetroffen.
Schlesinger war die erste ausländische Persönlichkeit, die nach dem Tod des chinesischen Parteivorsitzenden Mao Zedong von Ministerpräsident Hua Guofeng empfangen wurde.
Kuba
Bei einer Massenkundgebung in Havanna sagte gestern Abend Ministerpräsident Castro, die Kubaner müssten sich darauf einstellen, in nächster Zeit Opfer zu bringen.
Als Gründe nannte Castro das drastische Absinken des Zuckerpreises und die seit drei Jahren anhaltende katastrophale Trockenheit.
Österreich Der spanische Außenminister, der spanische Minister für Gewerkschaftliche Beziehungen, Enrique de la Mata, ist gestern Abend zu einem privaten Besuch in Österreich eingetroffen.
Während seines Aufenthaltes in Wien wird Delamarta Gespräche mit ÖGB-Präsident Benja, Außenminister Bjelka und ÖVP-Bundespartei Obmann-Taus führen.
Am dritten Tag seines offiziellen Besuches in Österreich wird der rumänische Ministerpräsident Manescu heute die Werksanlage von Steyr-Daimler-Puch in Steyr besichtigen.
Der Aufenthalt Manescus dürfte mit Kooperationsverhandlungen zwischen Steyr-Daimler-Puch und Rumänien im Zusammenhang stehen.
Das Statistische Zentralamt in Wien untersucht derzeit, ob sich die Zeitaufwendungen österreichischer Professuren für Forschung, Lehre und Verwaltung in den vergangenen fünf Jahren verändert haben.
Wie Wissenschaftsminister Firnberg in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage mitteilte, verwendeten die Hochschullehrer 1970 etwa 50% ihrer Zeit für Lehre und Ausbildung, 37% für Forschung und experimentelle Entwicklung und 11% für sonstige Tätigkeiten.
Nur durch den Einsatz von sogenannten schnellen Neutronen könnten gefährliche Krebsgeschwülste, die bis jetzt allen bekannten Behandlungsmethoden widerstanden haben, erfolgreich bekämpft werden, erklärt die Universitätsprofessor Kercher vom Institut für Strahlenbiologie der Universität Wien.
Die Anschaffung eines dafür notwendigen Generators ist in Österreich bisher an der Standortfrage gescheitert.
Die Schnellneutronen sind vor allem imstande, bösartige Pigmentgeschwülste und verschiedene Fälle von Organkrebs wirkungsvoll anzugreifen.
Diese Kurzmeldungen standen am Ende von 60 Minuten Information des aktuellen Dienstes.
Die nächste ausführliche Sendung, das Abendjournal, können Sie heute Abend um 18.15 Uhr im Programm Österreich Eins hören.
Bis dahin zu jeder vollen Stunde das wichtigste in Kürze in den Nachrichten.
Im Namen von Redaktion und Technik, auf Wiederhören.