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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Es war vor wenigen Sekunden 12 Uhr.
Guten Tag meine Damen und Herren durch das Mittagsschornal für Roland Machatschke.
Unser Programm bis 13 Uhr.
Aus Österreich streitet jeder gegen jeden zwischen Bund, Ländern, Gemeinden und Krankenkassen um die Finanzierung der Spitäler.
Zukunftsaussichten des österreichischen Fremdenverkehrs, 25 Jahre Neuropsychiatrie in Österreich und die Inlandspresseschau.
Unsere Auslandsbeiträge behandeln heute eine Vielzahl von Themen.
Die Schlagzeilen dazu.
Ungarn, 20 Jahre nach dem gescheiterten Volksaufstand gegen die sowjetische Besatzung, weitgehende Normalisierung.
Großbritannien, Parlamentseröffnung durch die Königin wegen innenpolitischer Schwierigkeiten gefährdet.
USA.
Diskussion um Atomkraftwerke nimmt an Brisanz zu.
Immer mehr Wissenschaftler deklarieren sich als Gegner des Kernkraftwerksausbaus.
China, Parteichef Hua Kuo-Feng, festigt seine Position.
Und schließlich im Kulturteil des Journals, internationaler Kunstmarkt in Düsseldorf und große Jugendstilausstellung in Darmstadt.
Zu Beginn des Mittagsschnalls setzt aber, wie gewohnt, die Nachrichten.
Chef vom Dienst heute Mittag ist Adolf Poindl, Sprecherin Annemarie Bertet.
Libanon, USA.
Der jüngste in der Saudi-Arabischen Hauptstadt Riyadh vereinbarte Waffenstillstand scheint eingehalten zu werden.
Im ganzen Land sind die Kämpfe stark abgeflaut.
Lediglich im Süd-Libanon sollen Verbände der konservativen Streitkräfte ein Dorf besetzt haben.
Nach einer Meldung des Phalangistensenders wurden in dem Gebiet Straßensperren errichtet, um die Infiltration von Terroristen zu verhindern.
Nach wie vor ungeklärt sind die Zusammensetzung und die genauen Direktiven der pan-arabischen Friedenstreitmacht, die künftig insgesamt 30.000 Soldaten umfassen soll.
Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer der Arabischen Liga werden am kommenden Montag in Kairo über nähere Einzelheiten beraten.
Die Vereinigten Staaten beliefern nach Mitteilung des Außenministeriums in Washington keine der Bürgerkriegsparteien im Libanon mit Waffen und sind auch nicht darüber informiert, dass Israel den rechtsgerichteten Milizen waffenamerikanischer Herkunft zur Verfügung stellt.
Vertreter des amerikanischen Außenministeriums räumen aber ein, dass im Libanon auch Waffen amerikanischer Herkunft eingesetzt werden.
Vereinte Nationen
Der Weltsicherheitsrat hat das Mandat der UNO-Friedenstruppe in der Pufferzone zwischen den Streitkräften Israels und Ägyptens auf der Halbinsel Sinai erwartungsgemäß um ein Jahr bis zum 24.
Oktober 1977 verlängert.
Für die Verlängerung stimmten 13 der 15 Mitglieder des Weltsicherheitsrates.
Die Delegierten Chines und Libyens nahmen an der Abstimmung nicht teil.
Die UNO-Truppe besteht aus 4174 Offizieren und Soldaten aus sieben Ländern.
USA Fragen der Wirtschaftspolitik und der Verteidigung standen im Mittelpunkt der dritten und letzten Fernsehdebatte
zwischen den Präsidentschaftskandidaten Ford und Carter.
Präsident Ford stellte eine Steuerermäßigung für mittlere Einkommensgruppen in Aussicht und sprach sich für höhere Verteidigungsausgaben zur Sicherung des Friedens aus.
Carter erklärte, im Falle seiner Wahl zum Präsidenten werde er vor allem Arbeitslosigkeit und Inflation bekämpfen.
Eine Blitzumfrage einer amerikanischen Fernsehgesellschaft unmittelbar nach der Diskussion ergab, dass Carter besser abgeschnitten haben dürfte als Ford.
40 Prozent der Befragten äußerten die Ansicht, der demokratische Präsidentschaftskandidat habe den besseren Eindruck hinterlassen.
29 Prozent erklärten Ford zum Sieger des Rededuells.
31 Prozent wollten sich für keinen der beiden Kandidaten entscheiden.
Das Interesse der amerikanischen Bevölkerung am Wahlkampf hat unterdessen merklich nachgelassen.
Die letzte Debatte, zehn Tage vor dem Urnengang, verfolgten wesentlich weniger Zusehe auf den Fernsehschirmen.
Diese Tatsache erhärtet auch die Vermutungen von Experten für eine geringe Wahlbeteiligung.
Zehntausende Angehörige der chinesischen Volksbefreiungsarmee haben heute in Peking an Massendemonstrationen für den neuen Parteivorsitzenden Huo Kuofeng und gegen die linke Verschwörergruppe um die Witte Mao Zedong teilgenommen.
Höhepunkt der den Charakter einer Siegesfeier tragenden Massenmobilisierung wird eine für den heutigen Nachmittag mitteleuropäischer Zeit angekündigte Großkundgebung auf dem Tiananmen-Platz in Peking sein.
Die Demonstration, bei der der neue Parteivorsitzende Hua Kuo-Feng voraussichtlich seine erste öffentliche Rede in dieser Funktion halten wird, soll in einer Sondersendung vom chinesischen Fernsehen übertragen werden.
Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Neues China haben in den beiden vorangegangenen Tagen insgesamt 3,3 Millionen Menschen an ähnlichen Kundgebungen in Peking teilgenommen.
In der größten chinesischen Stadt Shanghai wurden sogar 4 Millionen Demonstranten gezählt.
Irland.
Nach dem Rücktritt des bisherigen Staatspräsidenten O'Dailly hat in Dublin die Diskussion über den Nachfolger im höchsten Staatsamt und über die Möglichkeit vorzeitiger Parlamentswahlen eingesetzt.
Ein Sprecher der Regierung stellte dazu fest, eine Auflösung des Parlaments und vorzeitige Neuwahlen kämen nicht in Frage.
Die vierjährige Amtszeit der jetzigen Regierung läuft erst in 16 Monaten ab.
Neuwahlen könnten normalerweise frühestens im Juni des nächsten Jahres ausgeschrieben werden.
Die Regierungskoalition verfügt im irischen Unterhaus über 75 der 144 Sitze.
Die Finna Fall hat als größte Oppositionspartei 66 Abgeordnete.
Präsident Odelli ist gestern Abend wegen eines erbitteten politischen und verfassungspolitischen Streites mit der Regierung über das Gesetz zur Bekämpfung des Terrors in Irland zurückgetreten.
Letzter Anstoß zu dem spektakulären Schritt dürfte eine Äußerung des Verteidigungsministers Dunagan gewesen sein, die im Zusammenhang mit den Zweifeln des Präsidenten Odelli an der Verfassungsmäßigkeit des Antiterrorgesetzes von ungeheurer Schande gesprochen hatte.
Italien
Die Regierung in Rom hat mit sofortiger Wirkung eine Sondersteuer auf Devisenkäufe beschlossen, um den Lira-Kurs zu verteidigen.
Die Abgabe beträgt 7% und gilt für vier Monate.
Die Sondersteuer wirkt sich auch als Importrestriktion aus, da die Einfuhren mit fremder Währung bezahlt werden müssen.
Erst Anfang der Woche war eine Sondersteuer auf Devisen in der Höhe von 10% ausgelaufen.
Sie hatte 14 Tage lang gegolten.
Der Verkehr auf den italienischen Staatsbahnen wird ab kommendem Montag 21 Uhr für 24 Stunden durch einen Streik der Eisenbahn lahmgelegt werden.
Mit diesem Streikaufruf wollen die großen italienischen Gewerkschaften ihr Verlangen nach Erneuerung der auslaufenden Kollektivverträge unterstützen.
Gestern Nachmittag hatten auf dem Hauptbahnhof von Rom etwa 1000 Beschäftigte der Eisenbahnverwaltung fünf Stunden lang alle Strecken blockiert, um ihrem Anspruch auf weitere Freifahrtprivilegien auf den italienischen Staatsbahnen Nachdruck zu verleihen.
Österreich Der Gesundheitssprecher der ÖVP Wiesinger hat heute die Befürchtung geäußert, dass die Bundesregierung der Gesundheitspolitik immer weniger Bedeutung zumesse.
Aus dem Budgetvoranschlag für 1977 sagte Wiesinger gehe hervor, dass der Gesamtausgabenrahmen des Bundeshaushaltes gegenüber dem Budget Erfolg um mehr als 22 Prozent steige, während dieser Vergleichswert für das Gesundheitsbudget nur etwa 4 Prozent betrage.
Der Anteil für Aufwendungen für die Gesundheit gemessen am Gesamthaushalt sei sogar gesunken, nämlich auf 0,67 Prozent im kommenden Jahr, unterstreicht Wiesinger.
Nach einer Mitteilung des Vorsitzenden der Sportkommission in der sozialistischen Parlamentsfraktion Ton wird der Bund den österreichischen Sport auch im kommenden Jahr mit 20 Millionen Schilling fördern.
Dies bedeutet, sagte Ton, dass es zu keiner Kürzung der Sportförderungsmittel im Jahre 1977 kommen werde.
Gegenüber dem heurigen Jahr ergebe sich zudem der Vorteil, dass 1977 die Bundessportorganisation über die gesamten Mittel verfügen können würde, da diese nicht wie heuer durch die Austragung der Olympischen Winterspiele beschnitten würden.
Die zweitägigen Wahlen für die Volkskammer, die Nationalräte, die Kommunalparlamente und Verwaltungen in der Tschechoslowakei werden heute abgeschlossen.
Alle Kandidaten sind auf Einheitslisten, die von der kommunistischen Partei geführten Nationalen Front zusammengefasst.
Die 10 Millionen wahlberechtigten Tschechoslowaken billigen mit der Einheitsliste auch nachträglich die Beschlüsse,
des 15.
Parteitages vom vergangenen April.
Das Wahlergebnis soll morgen Nachmittag bekannt gegeben werden.
Iran.
Gegen seinen Willen wird der vor einem Monat mit einem Postflugzeug in den Iran geflüchtete sowjetische Pilot in seine Heimat zurückgestellt.
Wie die iranische Nachrichtenagentur heute mitteilte, ist die Regierung in Teheran nicht bereit, den Piloten in die USA ausreisen zu lassen.
Leutnant Yakimov war am 23.
September mit seiner Maschine im Nordwesten Persiens gelandet.
Bei seiner Einvernahme in Teheran gab er an, er könne das sowjetische Regime nicht mehr ertragen.
Europäische Gemeinschaften.
Kopenhagen ist die teuerste Hauptstadt der Mitgliedsländer der Neuner-Gemeinschaft.
Dies geht aus dem bisher umfassendsten Preisvergleich von Konsumgütern hervor, der soeben in Luxemburg veröffentlicht worden ist.
Für einen Warenkorb, der in der irischen Hauptstadt Dublin 100 Dollar kostet, müssen in Kopenhagen 150 Dollar bezahlt werden.
In Dublin, London und Rom sind Lebensmittel und Bekleidung am billigsten.
In Paris kauft man Kleidung am teuersten ein.
Das waren die Meldungen.
Und nun der ausführliche Wetterbericht und die Wetterlage.
Österreich bleibt am Rand des osteuropäischen Hochs.
Im Alpenraum aktiviert sich eine südliche Strömung, sodass vor allem in höheren Schichten Erwärmung eintritt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Örtlich noch Nebelreste, sonst wolkenlos oder heite.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 14 Grad.
Im Westen bis 17 Grad.
Nachts häufig Nebelbildung.
Frühtemperaturen morgen minus 1 bis plus 5 Grad.
Winde aus Südost bis Südwest.
Die Wetteraussichten bis morgen?
Vor allem am Vormittag in Tal- und Weckenlagen und über dem Flachland häufig Nebel.
Sonst gering bewölkt.
Winde aus Südost bis Südwest.
In Gebieten mit ganztägigem Nebel kaum Tageserwärmung, sonst Tageshöchsttemperaturen zwischen 9 und 15 Grad.
In nordalpinen Föhnlagen bis 18 Grad.
Auf den Bergen sehr mild und gute Fernsicht.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien heiter 10°, Südostwind 30 kmh.
Eisenstadt heiter 11°, Südostwind 25 kmh.
Linz heiter 8°, Südostwind 20 kmh.
Salzburg heiter 16°, Nordostwind 10 kmh.
Innsbruck heiter bei 15 Grad, Westwind 20 kmh.
Bregenz bedeckt 9 Grad, Nordostwind 3.
Graz stark bewölkt, 6 Grad, Windstille.
Und Klagenfurt bedeckt durch Hochnebel, 6 Grad, Nordostwind 3.
Es ist 12 Uhr und 13 Minuten.
Der Betriebsaufwand der österreichischen Krankenhäuser ist zwischen 1973 und 1975 von 10 auf 15 Milliarden Schilling gestiegen.
Wir haben gestern im Mittagsschnal in einem Beitrag die Ursachen dieser Kostenentwicklung bei den Krankenhäusern untersucht.
Wie sich dabei herausstellte, gibt es zwei Hauptkomponenten.
Einerseits war gerade in den vergangenen zwei Jahren die wirtschaftliche Situation schlecht.
Es herrschte
Inflation bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Stagnation.
Auf der anderen Seite hat der Fortschritt der medizinischen Forschung nicht Halt gemacht.
Aus diesen beiden Faktoren ergab sich ein immer weiteres Auseinanderklaffen der Ausgaben für die Spitäler und der Einnahmen der öffentlichen Körperschaften und der Krankenkassen für die Finanzierung dieses Betriebsaufwands.
Heute Mittag untersuchen wir nun, welche Lösungsmöglichkeiten sich für die Frage der Spitäler Finanzierung abzeichnen.
Hören Sie den folgenden Beitrag von Markus Sommersacher.
Die Auseinandersetzungen um die Spitäler Finanzierung haben in letzter Zeit fast schon Formen eines Spiels angenommen, bei dem alle daran Beteiligten einander die Verantwortung für die Kosten wie eine heiße Kartoffel in die Hand drücken.
Der Bund verweist darauf, dass die Vollziehung der Krankenanstaltengesetze Ländersache ist.
Die Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände geben die Verantwortung zurück an den Bund oder verweisen auf die Krankenversicherung und die Krankenversicherung wieder spielt den Ball an die Länder und Gemeinden zurück.
Dazwischen steht der Patient, der mit Recht darauf hinweist, dass von ihm als Steuerzahler eigentlich die meisten Geldmittel kommen und er doch ein Anrecht darauf hat, sich dann, wenn er es nötig hat, ordentlich behandeln zu lassen.
Wer soll nun wirklich für die notwendigen Kosten aufkommen?
Für Bundeskanzler Kreisky, den Vorsitzenden der SPÖ-SPITELO-Kommission, liegt die Verantwortung eindeutig bei den Ländern.
Bleibt aber dabei, dass also die wesentliche Kompetenz
was die Spitäler betrifft, bei den Ländern liegt und dass es nicht so geht, dass man einfach jetzt die Kompetenzen verschiebt, wie man will, dann, wenn es einen Geld kostet.
Es ist ein Länderproblem und der Bund hat ja wesentliche Beiträge geleistet, aber das jetzige System ist jedenfalls nicht das zielführendste.
Diametral entgegengesetzt ist die Ansicht der Länder.
Ihr Vertreter, der oberösterreichische ÖVP-Landesrat Ratzenböck, ist der Ansicht, dass die Krankenkassen, die allein nicht im Stande seien, das notwendige Geld bereitzustellen, und der Bund die Kosten des Betriebsaufwandes der Spitäler zu 80 Prozent zu tragen hätten, die Länder, Gemeinden und Spitalserhalter dagegen nur zu 20 Prozent, weil sie ja nur für die Infrastruktur in den Spitälern zuständig seien.
Der Bund verlangt Ratzenböck habe dafür zu sorgen, dass die Krankenkassen Geld hätten.
Die Kassenwieder haben erst im Sommer auf die ihrer Ansicht nach prekäre Situation ihrer Finanzen hingewiesen.
Der jetzige Sozialminister und damalige Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger Weißenberg umschrieb das drastisch mit Stunde Null der Kassen.
Für Karlse Kanina, den Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, liegt die Lösung des Problems im folgenden Stufenplan.
Ich bin dafür, dass man zuerst einmal feststellt,
Kosten, Rationalisierungsmöglichkeiten, Verbesserung des gesamten Leistungsbereiches im Rahmen eines Spitalsbetriebes, koordinierte Investitionspolitik, dann eine entsprechende Einteilung nach Kategorien, also ein Gesamtkonzept, das also unmittelbar auf den Spitalsbetrieb wirkt, ohne Beeinträchtigung bitte der medizinischen Qualität.
Das wäre also das
falscheste, was wir tun können.
Und dann muss man feststellen, wenn ich das alles wirksam werden lasse, was entsteht auf der Kostenseite, sollte es sich dann noch nicht ausgehen, dann müsste man sich den Kopf darüber zerbrechen, wie man also noch weiterhin bestehende Defizite auffangen kann.
Auch Gesundheitsministerin Leo Dolter ist der Ansicht, dass vor einer Neuordnung des Finanzierungsschlüssels zuerst alle möglichen Mittel der Rationalisierung ausgeschöpft werden müssten.
Leo Dolter erhofft sich in diesem Zusammenhang sehr viel vom Kostenstellenrechnungssystem, das bis Frühjahr 1977 fertig sein soll.
Dabei sollen statistische Daten über alle Krankenhäuser in Österreich zusammengetragen werden, damit man Kostenvergleiche zwischen den Spitälern anstellen und Normwerte festlegen kann.
Dies würde dazu beitragen, dass das jetzige System der Abgangsdeckung renoviert wird, bei dem das Krankenhaus mit dem größten Defizit den größten Zuschuss erhält, gleichgültig, ob es nun rationell wirtschaftet oder nicht.
Der Gesundheitsexperte der ÖVP, Wiesinger, wirft Leo Dolter in dieser Frage Versäumnisse vor und bemängelt, die Regierung habe immer wieder die Mittel für die Krankenhäuser gekürzt.
Im Budget 1977 zum Beispiel wieder um zehn Prozent.
Außerdem erhebt Wiesinger generelle Kritik an der Politik der Kassen.
Man muss eines klar feststellen, es ist nicht Aufgabe der Krankenkassen, neue Büropaläste zu bauen, die Sozialbürokratie immer weiter auszuweiten, unnotwendige Administrationen vorzunehmen und noch dazu ein Ausbauprogramm für Ambulatorien vorzulegen, wo circa eineinhalb Milliarden Schillinge vorgesehen sind.
Für die kleine Oppositionspartei fordert ihr Gesundheitsexperte Skrinci, man dürfe bei der Lösung des Problems der Krankenhausfinanzierung nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
Neben Rationalisierung und Funktionsabgrenzung in den Spitälern verlangt Scrinci auch ein finanzielles Opfer der Patienten.
Neben Rationalisierungsmaßnahmen, Verbesserung in der Organisationsform, kann ich mir auch in einem bestimmten Umfang eine Entlastung dadurch vorstellen,
dass im zumutbaren Ausmaß der Patient herangezogen wird.
Das Spektrum der Lösungsvorschläge zur Sanierung der Spitälerfinanzierung ist also breit gefächert.
Ziel aller Bemühungen kann es aber nur sein, solche Lösungen nicht auf dem Rücken der Patienten anzustreben.
Lösungsmöglichkeiten für die Finanzierung der österreichischen Spitäler, es berichtete Markus Sommersache.
Wir setzen jetzt fort mit der Inlandspresseschau mit Auszügen aus Leitartikeln der heutigen Zeitungen.
Mehrere Zeitungen gehen auch heute noch auf die Budgetrede des Finanzministers vom vergangenen Donnerstag ein.
So schreibt Hermann Polz von den oberösterreichischen Nachrichten unter der Annahme, dass auch bei einer Kräftigung der Konjunktur das nächste Defizit die Krisendefizite übersteigen dürfte.
Ein weiteres massives Schuldenmachen zur Überbrückung einer neuerlichen Krise ist also keinesfalls mehr drinnen im Budget.
Hält man sich zudem noch vor Augen, dass die verstaatlichte Industrie nicht nur ihre ganzen Reserven ausgeschöpft, sondern noch schwere zusätzliche Belastungen auf sich genommen hat, um keine Entlassungen vornehmen zu müssen, dann ist klar, dass künftig der leiseste Krisenhauch wirken könnte wie ein Sturmwind, der viele Österreicher von ihren Arbeitsplätzen fegt.
soweit die oberösterreichischen Nachrichten.
In den Salzburger Nachrichten kommentiert Gerhard Neureiter das Budget so.
Der Österreicher wurde in der abgelaufenen Woche mit einem Bundeshaushalt für 1977 bekannt gemacht, der sehr an die Nachkriegszeit erinnert.
Wir haben im Vorjahr eine Schlacht gegen die Arbeitslosigkeit gewonnen, ohne zu wissen, ob der Krieg nun auch wirklich damit vorbei ist.
Wir haben uns bei dieser Schlacht unendlich verschuldet und obwohl wir sie gewonnen haben, gibt es keinen Verlierer, der uns über Kontributionen oder Reparationen die Kosten zumindest teilweise ersetzen würde, meinen die Salzburger Nachrichten.
Im offiziellen Organ der Regierungspartei, der Arbeiterzeitung, analysiert Günther Taxler die Reaktion der Opposition auf die Budget-Rede.
Er schreibt unter anderem, die Lizitierer vom ÖAB bekommen schon von ihren Wirtschaftsfreunden immer wieder eine auf den Deckel, werden also ohnehin von niemand ernst genommen.
Der Bauernbund hingegen ist unbehindert auf die Regierung losgelassen.
Er soll der Pfahl in ihrem Fleisch sein und ständig für Unruhe sorgen.
Vor wenigen Wochen noch haben Bauernbund-Funktionäre der Regierung praktisch Mord an den Zuschussrentnern vorgeworfen.
Aber seit Kaiskis Vorschlag einer Soforthilfe, die jedem Zuschussrentner mit fiktivem Ausgedinge noch heuer 6000 Schilling bringen würde, sind sie still.
Nicht einmal die Zahl der infrage kommenden Personen konnten sie bisher nennen.
Diese Blamage soll nun mit der neuen Forderung nach einer generellen Dürrehilfe überdeckt werden.
Mit bäuerlicher Interessensvertretung hat das nichts zu tun.
Es ist nur noch sture Opposition.
Soweit die AZ.
Demgegenüber analysiert Peter Klar vom ÖVP-Organ Neues Volksblatt die Auseinandersetzung zwischen den von der ÖVP dominierten Ländern und dem Bund so.
Alle paar Jahre setzen sich nun der Bund, die Länder und die Vertreter der Gemeinden zusammen, um die Mittel aus dem gemeinsamen Steuertopf so auszuteilen, dass jede Gebietskörperschaft ihren Verpflichtungen nachkommen kann.
Was herauskommt, ist der sogenannte Finanzausgleich.
Und hier will Hannes Androsch zu Ungunsten der Länder eingreifen.
Die Diskussion um die Anhebung der bayerlichen Zuschussrenten zeigt deutlich das Teuflische an diesem Vorhaben auf.
Bundeskanzler Kalski will die Hälfte dieser finanziellen Last auf die Länder abwälzen und sein Finanzminister will den Ländern das Geld dafür wegnehmen.
Und so spielt man auch in anderen Bereichen, heißt es im Neuen Volksblatt.
Abschließend ein Kommentar der Tageszeitung Die Presse zum gestrigen ersten Ausgabetag der Goldtausender.
Erstmals in der Zweiten Republik haben Österreicher endlich Gelegenheit, einen bescheidenen Goldschatz anzuhäufen, obwohl die unter solcher Mühsal ergatterte Münze nicht 1.000, sondern nur 780 Schilling wert ist.
Doch dergleichen Betrachtungsweise zieht sich wohl nicht.
Gold ist schließlich Gold und 1.000 Schilling am 22. des Monats gegen Edelmetall einzutauschen, ist schließlich auch nicht jeder Brieftasche möglich.
Ein Schelm aber, der andere als edle Motive hinter dem Run auf Gold vermutet.
Etwa die Aussicht, dass sich der Wert der Münze in Kürze erhöht.
Wie immer goldige Aussichten.
Das war die Inlandspresse-Schau.
Es ist jetzt 12 Uhr und 23 Minuten.
In diesen Tagen, vor 20 Jahren, spielte sich nur wenige Kilometer von der österreichischen Hauptstadt entfernt eine jener Tragödien ab, an denen die mitteleuropäische Geschichte so reich ist.
Der Aufstand der Ungarn, eine Revolte gegen den Stalinismus der eigenen herrschenden Partei, eine Revolte, die sich zum Volksaufstand gegen die sowjetische Besatzungsmacht entwickelte.
Nach Tagen furchtbarer Kämpfe und unbeschreiblicher Leiden der Bevölkerung wurde der Aufstand von den sowjetischen Panzern und Geschützen niedergeschlagen.
Der Westen, verstrickt in das Abenteuer am Suezkanal, konnte und wollte nicht eingreifen.
Und so wurde in Ungarn 1956 die Grundlage für den tschechoslowakischen 21.
August 1968 gelegt,
und in absehbarer Zeit auch für alle anderen Versuche, das Joch Moskaus abzuschütteln.
Es blieb alles beim Alten.
Die Sowjetunion konnte ihre Machtsphäre uneingeschränkt erhalten.
Der eiserne Vorhang, der sich ein paar Tage lang gehoben hatte, ging wieder nieder.
Aber den Ungarn ist gelungen, was die Tschechen und Slowaken nach 1968 bis jetzt nicht geschafft haben.
Sie konnten ihre nationale Katastrophe überwinden.
Sie konnten sich physisch und geistig mit den Tatsachen arrangieren.
Und Ungarn heute ist nicht mehr zu vergleichen mit dem Ungarn des Jahres 1956.
Hören Sie Reinhard Hamann.
Wer aus der DDR oder aus Polen nach Ungarn kommt, ist begeistert, denn so glaubt er, müsste es im Westen sein.
Die Schaufensterquellen über von Waren.
Man braucht nicht anzustehen, höchstens bei der echt ungarischen Salami, denn die wird fast völlig exportiert.
Vor lauter Autos kommt der Fußgänger kaum über die Straße.
Wenn er dann noch erfährt, dass die Ungarn jeden Alters ins Ausland reisen können, dass sich die meisten kein bisschen darum scheren, was die Partei für Ausritte gegen den vagen Klassenfeind, den Kapitalismus, unternimmt, dann mag der Besucher aus den anderen Ostblockländern wirklich den Eindruck gewinnen, in einem freien Land zu sein.
Wer nachfasst im Gespräch, merkt bald, dass auch diese Freiheit relativ ist.
Ungarn, das ist die fröhlichste Baracke im kommunistischen Lager.
Mehr als alle anderen ironischen Sprüche, zu denen die Ungarn neigen, umreist dieser die Situation.
Tatsächlich, 20 Jahre nach dem Aufstand gegen die stalinistischen Methoden des Diktators Rakoschi und der brutalen Niederschlagung dieser Erhebung durch sowjetische Panzer, erlebt Ungarn einen Normalisierungsprozess, den 1956 niemand für möglich gehalten hätte.
Spöttisch sprechen die anderen im Ostblock, die sich immer wieder über die liberalen Ungarn in Moskau beschweren, vom ungarischen Gulasch-Kommunismus.
Ihnen missfällt der Mut von Parteichef Kadar, den Managern seiner volkseigenen Betriebe weitgehend freie Hand zu lassen, dass er die Bürokraten der zentralen Planungskommissionen um die Macht des alles beherrschenden Apparats gebracht hat.
wonach einige längst selbst begierig waren und wobei sie jetzt kaum noch Hemmungen zeigen, nämlich westliches Kapital ins Land zu holen.
Das verübelten sie den Ungarn.
Selbstverständlich auch, dass Budapest seit 15 Jahren mehr Konsumgüter als Investitionsgüter produziert.
Die Ungarn meinen, dass sie das alles Janosch Kadar, dem ersten Sekretär des ZK, der kommunistischen Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei, verdanken.
Jeder weiß, dass er nach der Niederschlagung des Aufstandes von den Sowjets eingesetzt wurde und dass Kadar nichts unternimmt, was das Misstrauen des Kreml provozieren könnte.
Ja, dass es kaum einen anderen Ostblockpolitiker gibt,
der sich wie Kadar für die außenpolitischen Interessen der Sowjets einsetzt und der sich dafür innenpolitischen Freiraum erkauft, selbstverständlich ohne dem Prinzip der Diktatur des Proletariats Abbruch zu tun.
Das heißt nicht, dass die Partei nicht Frieden mit der immer noch mächtigen katholischen Kirche geschlossen hätte.
Die Geistlichkeit entsagt allerdings der antikommunistischen Polemik, wie sie Kardinal Mincenti geschätzt hatte, und sie fährt gut dabei, wenn sie Gemeinsamkeiten von Christen und Marxisten bei aller ideologischen Unvereinbarkeit in den Vordergrund stellt.
Heute, an dem Tag vor 20 Jahren,
als die zum Zeichen der Solidarität mit der vier Tage zuvor niedergeschlagenen Erhebung der, wie es auf Spruchbändern hieß, polnischen Brüder gemeinsam demonstrierenden ungarischen Arbeiter und Studenten, die acht Meter hohe Bronzestatue Stalins im Budapester Stadtpark vom Sockel gestürzt hatten und von den oberen Stockwerken des Rundfunkgebäudes in der Schandorstraße mit Maschinengewehren beschossen worden waren, an diesen 20.
Jahrestag ist Ungarn in ein Wochenende gefahren, in ein Wochenende wie jedes andere.
Werden heute Abend in Budapest, in Györ und in Szeged wie an jedem Samstag die Diskotheken überfüllt sein, werden die Disc-Jockeys die neuesten westlichen Platten auf die Teller legen.
Der 23.
Oktober 1956 und die Tage bis zum Sieg der Russen sind Geschichte geworden.
Die älteren Ungarn haben den jüngeren davon erzählt, auch dass der Westen sie im Stich gelassen habe.
So etwas wie 1956 machen wir nie wieder, ist die einhellige Meinung.
Mit dem, was ist, kann man, so betonen sie, leben.
Mit den Sowjets, deren Panzer immer noch in Ungarn stehen und mit einem Lebensstandard, der sich auch im Westen sehen lassen kann.
Ungarn, 20 Jahre nach dem Aufstand, 20 Jahre nach dem 23.
Oktober 1956.
Sie hörten einen Beitrag von Reinhard Haarmann.
In China ist in dieser Woche der Prozess der Konsolidierung der neuen Machtverhältnisse kräftig vorangetrieben worden.
Am vergangenen Wochenende stand Schanghai, die Hochburg der diffamierten Fraktion der Radikalen, im Mittelpunkt tagelanger Demonstrationen, an denen sich schätzungsweise vier Millionen Menschen beteiligten.
Seit zwei Tagen ist nun die Hauptstadt Peking an der Reihe, mit Millionen Aufmärschen Loyalität für den neuen Parteichef Hua Kuo-Feng zu bezeugen und die Verschwörer zu verurteilen.
Auch heute haben solche Demonstrationen stattgefunden.
Gleichzeitig wurde Hua erstmals in offiziellen Dokumenten als Vorsitzender gefeiert.
Ein Titel, den nur Mao Zedong führen durfte.
Harry Sichrovsky fasst die Situation zusammen.
Erst Shanghai, dann Peking.
Zielstrebig ist die neue chinesische Führung daran gegangen, ihre Position zu konsolidieren.
Wenn sie dabei nicht der Hauptstadt, sondern der größten Stadt Chinas, dem 12-Millionen-Industriezentrum Shanghai, den Vorrang gegeben hat, so hat das gute Gründe.
Schanghai war Symbol, Sitz und Zentrum für die linke radikale Fraktion, der nunmehr der Garaus gemacht wurde.
Von Schanghai nahm die Kulturrevolution ihren Ausgang.
In Schanghai veröffentlichte Chefideologe Youwen Yuan einer der vier Verschwörer jenen Artikel, der zum Signal für den Sturm der Roten Garten 1966 wurde.
Shanghaier Parteisekretär war Zhang Junjiao, der Vizepremier und Politkommissar der Armee, und Shanghaier Arbeiter war schließlich der über Nacht zum Vizevorsitzenden der Partei emporgeschnellte Wang Hongwen.
Allein Frau Mao, Jiang Qing, stammt als einziges Mitglied der Verschwörergruppe nicht aus Shanghai, aber sie hielt sich oft genug dort auf, um ihre Zugehörigkeit zu dieser Metropole der Radikalen zu demonstrieren.
Die Riesenaufmärsche in Shanghai gegen die Schanghaier Gruppe können auf den bekannten sanften moralischen Druck der obersten Parteiführung zurückzuführen sein.
Doch die angebliche frühere Loyalität der Bevölkerung für die Schanghaier Verschwörer ist ebenso ein unbekannter Faktor.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Schanghaier Arbeiter, auch wenn sie sich stets als Avantgarde Chinas fühlten, wenig für die totale Nivellierung der Radikalen übrig hatten, die von Leistungslohn, Prämien und materiellem Fortschritt nichts wissen wollten.
Die Frage, wie Hua Kuo-Feng es so rasch und schmerzlos zu Wege brachte, die radikale Fraktion auszuschalten, findet nun langsam ihre Beantwortung.
Nicht zu vergessen ist, dass es letzten Endes doch Mao selbst war, der Hua Kuo-Feng zum Regierungschef machte und nicht einen Vertreter der radikalen Gruppe.
Maher war hier vielleicht auch in seinen letzten Lebenswochen der Einzige, der sich über die tatsächliche Stärke und den Rückhalt der Linken keine Illusionen machte.
Illusionen, die die Außenwelt irreführten, weil die Radikalen die Massenmedien beherrschten, deren Artikel als einzige Beweisführung für Linie und Stimmung vom Ausland zitiert wurden.
Die tatsächlichen Machtverhältnisse aber wurden geprägt von den Parteichefs und Militärkommandeuren der 29 Provinzen, die überwiegend zur alten Garde der rehabilitierten und amnestierten Opfer der Kulturrevolution gehören.
Und von den Spitzen einer Armee, die sich für Recht und Ordnung verantwortlich fühlt, einer Armee, die nur von den Pragmatikern Hilfe für die notwendige Modernisierung und Technisierung der Landesverteidigung erwarten kann.
Das sind die Grundlagen der Macht Hua Kuo-Fengs, die er auszubauen gedenkt.
Davon zeugen seine nächsten Schritte.
Die faktische Betrauung des Altreformers Li Jianjian eines kampfgefährten Teng Xiao-Pings mit dem Amt des Ministerpräsidenten und die vermutliche Bestellung des Pekinger Garnisonschefs Chen Xilian, ebenfalls eines Gemäßigten, zum Mitglied des Politbüros.
Die einzige Waffe, die den Radikalen noch geblieben wäre, sind die Worte Mao Zedongs, die Schriften des Vorsitzenden, die sie auf ihre Weise auszulegen versuchen konnten.
Aber auch hier hat Hua in weiser Voraussicht geplant.
Seine Ernennung zum Herausgeber der gesammelten Werke Maos gibt Hua nicht nur die Möglichkeit auszuwählen, was er für gut hält.
Mehr noch, er hat sich damit zum Erben und Testamentsvollstrecker des großen Vorsitzenden gemacht, unangreifbar für alle gegenwärtigen und künftigen Gegner.
Haris Zichrowski analysierte die politische Lage in der Volksrepublik China.
Die Minderheitsregierung der britischen Labour-Partei steht vor größeren innenpolitischen Schwierigkeiten.
Die hohe Inflationsrate von derzeit 14 Prozent und die kaum zu stoppende Talfahrt des britischen Pfunds auf den Devisenmärkten haben allmählich eine Stimmung des »Es muss etwas geschehen« aufkommen lassen.
Pensionierte Staatsmänner wie Harold Macmillan, der frühere konservative Premierminister, fordern eine Konzentrationsregierung, eine Regierung aller oder zumindest der Mehrheit der Parteien, eine Regierung, wie sie in Großbritannien zuletzt angesichts des drohenden nationalen Untergangs im Zweiten Weltkrieg gearbeitet hat.
Andererseits sind weder die britischen Politiker noch die Mehrheit der politisch denkenden Bevölkerung Freunde von Koalitionen.
Die Situation ist aber so angespannt, dass sogar die Eröffnung des Parlaments am 17.
November durch die Königin in Frage steht.
Hören Sie unseren Londoner Korrespondenten Heinz Beer an.
Die uralten Spielregeln, aufgrund welcher die britische Demokratie funktioniert, sind recht kompliziert und oft schwer zu erklären.
Aber sie wirken sich doch meistens in dem Sinne aus, dass zum Schluss das Endresultat als fair und soweit dies möglich ist, dem wahren Willen des Volkes entsprechend erkannt wird.
Da hat das House of Lords, das britische Oberhaus, gestern in dritter Lesung ein Gesetz abgelehnt, nachdem der beste Handelshafen in Großbritannien, der sich noch in privaten Händen befindet, dem staatlichen British Transport Docks verkauft werden sollte.
Felix Doe hatte in den letzten zehn Jahren jene industrielle Revolution mitmachen können, die mit dem Namen Container verbunden ist.
während sich in den verstaatlichten Docks des Landes die Hafenarbeiter mit Händen und Füßen gegen die Kontainerisierung gewehrt hatten.
Insbesondere der Verfall des Londoner Hafens ist ein Beweis dafür, wie diese maschinenstürmerische Haltung dem Lande geschadet hat, während in Felixstow eine der modernsten Hafenanlagen der Welt entstand, eben in privaten Händen.
Dadurch, dass die Lords dieses Gesetz abgelehnt haben,
Und wegen des allgemeinen Zeitmangels in der Termintafel des britischen Parlaments wird das praktisch bedeuten, dass Felixstow auf weiteres unbehelligt bleiben wird.
Man muss dazu sagen, dass bei einer geheimen Abstimmung in Felixstow 85 Prozent der Belegschaft für das Verbleiben bei der Firma European Ferries gestimmt hat.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber waren also einer Meinung.
Und die Verstaatlichung, wenn es auch in diesem Falle eine Verstaatlichung auf Umwegen bedeutet hätte, wäre in diesem Falle wirklich nur aus rein doktrinären Gründen vertretbar gewesen.
Schwieriger ist die Sache bei jenen anderen Gesetzen, die im Augenblick vom Unterhaus in langwierigen, wochenlangen, nächtelangen Debatten diskutiert werden.
Eine Reihe von sozialistischen Maßnahmen, die das Unterhaus bereits beschlossen hat,
brauchen jetzt im Oberhaus so lange, dass man nicht weiß, ob sie rechtzeitig, das heißt vor dem 17.
November erledigt sein werden, wenn nämlich die Königin in ihrer Rede vom Thron das Programm der nächsten Parlamentssaison bekannt gibt, das ihr wie bekannt vom Premierminister zur Verlesung übergeben wird.
Es ist deshalb nicht sicher, dass diese Thronrede und die feierliche Eröffnung der nächsten Session auch tatsächlich am 17.
November erfolgen kann.
Die noch nicht erledigten Gesetzesvorlagen sind unter anderem Verstaatlichung der Schiffbau- und der Flugzeugbauindustrie, die Abschaffung der Privatbetten in Krankenhäusern des staatlichen Gesundheitsdienstes und die weitere Konsolidierung des Gesamtschulwesens.
Die Opposition im Unterhaus konnte wohl diese Gesetzesvorlagen nicht aufhalten.
Sie ist numerisch zu schwach.
Aber hier kommt eben das Oberhaus als Hemmschuh in sein Recht.
und drückt dabei die Stärke der nun doch tatsächlich bestehenden Ablehnung solcher Maßnahmen bei einem großen Teil der Bevölkerung aus.
Wie bekannt war die Läberregierung bei den letzten Wahlen von nur 29 Prozent der Wähler gewählt worden.
Was immer mit diesen Gesetzen geschieht, ob man wartet bis die Lords weich geworden sind und die Parlamentseröffnung entsprechend auf ein späteres Datum verschiebt oder ob man bei dem 17.
November bleibt und die Schlappe einsteckt,
und auf eine neue Chance später wartet.
Die nächste Session wird bestimmt keinerlei weitere sozialistischen Vorschläge diskutieren können, vor allem, weil das Hauptproblem die Devolution fast die ganze Parlamentszeit in Anspruch nehmen wird.
Das ist wie bekannt das Problem der Dezentralisierung gewisser Machtbefugnisse.
Wenn also auch die Aufrufe des Grand Old Men der konservativen Harold Macmillan und des frühen Chefs der Liberalen Joe Grimond
nach einer Regierung der nationalen Sammlung zunächst kaum Hoffnung auf Verwirklichung hat, so wird doch durch eine Liste Vernunft eine Kompromisspolitik verwirklicht werden, die in weitem Maße die Zustimmung der Konservativen haben sollte.
Die Regierung wird ihre sozialistischen Klauen einziehen und falls es die wirtschaftliche Lage gestattet wird, wird man eine Koalitionspolitik ohne eine Koalitionsregierung praktizieren müssen.
Das wird Premierminister Karl-Heinz Arbeiter schweren.
Besonders ist es eine Frage, inwieweit er seine Genossen auf der Linken im Zaum halten kann.
Aus London berichtete Heinz Beeran.
Die USA sind das Land mit der größten Erfahrung auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Atomenergie.
Immerhin sind dort 61 Kernkraftwerke in Betrieb und viele mehr im Bau.
Aber immer häufiger kommen gerade aus den USA Meldungen, wonach es mit der Sicherheit dieser Kraftwerke doch nicht ganz so bestellt ist, wie oft behauptet wird.
Besonders zu denken gibt, dass immer mehr Kernkraftwerkstechniker und Atomspezialisten sozusagen ins andere Lager überlaufen, zu den Atomgegnern.
Sammelbecken für diese Flüchtlinge ist die Union of Concerned Scientists, die Vereinigung besorgter Wissenschaftler.
Gleichzeitig mit dieser Entwicklung wird aus den USA gemeldet, dass in 36 kraftwerkenden Reaktoren zum Typ des Druckwasserreaktors gehören, solche Verdachtsgründe aufgetaucht sind, dass man ernsthaft die Abschaltung zu Reparaturzwecken überlegt.
Die Diskussion für und wie der Atomkraft ist in den USA mindestens so heiß wie in Österreich, wo zurzeit ja bekanntlich eine Informationskampagne der Bundesregierung läuft.
Aus New York berichtet Peter Bauer.
Schließung aller amerikanischen Atomkraftwerke hat ein prominenter Fachmann in Washington gefordert, der an der Überwachung der 61 US-Kernkraftwerke durch die für Betriebssicherheitsfragen zuständige nukleare Aufsichtsbehörde mitarbeitete.
Ronald Pflüge legte gleichzeitig seinen Kosten bei der Behörde nieder und ging zu der Vereinigung besorgter Wissenschaftler über.
Diese Organisation versucht,
die Ausbreitung der Kernkraftwerke zu verhindern, da die Betriebssicherheit und Abfallprobleme für ausgebrannte atomare Brennstoffe nach ihrer Darstellung ungelöst sind.
Pflüge warf seinem bisherigen Arbeitgeber vor, alle Sicherheitsprobleme in amerikanischen Atomkraftwerken vertuscht oder als unbedeutend bezeichnet zu haben.
Die Aufsichtsbehörde wies die Vorwürfe als übertrieben zurück, obwohl man zugestand,
dass es Probleme mit den sogenannten Druckwasserreaktoren gegeben hat.
Bereits vor einem Jahr war ein anderer Behördenfachmann unter gleichen Umständen ausgeschieden und zu den Atomenergiegegnern übergegangen.
Die Dachverbände der Elektroindustrie und der Versorgungsunternehmen halten den Auftritt Flügels für einen Wahlkampftrick, mit dem man die Wähler in sechs amerikanischen Bundesländern dazu bewegen will,
in den Volksbegehren am 2.
November für eine Verschärfung der Zulassungs- und Betriebsbestimmungen für Atomkraftwerke zu stimmen.
Bei den Wahlen im November steht erstmals in den Bundesstaaten Oregon, Washington, Colorado, Arizona, Montana und Ohio eine Passage auf den Wahlzetteln, die die Länderparlamente gesetzlich dazu verpflichtet, für jedes neue Atomkraftwerk zu bescheinigen,
dass die Sicherheitssysteme im Falle eines Unfalls ausreichen, um die Abgabe von radioaktiven Stoffen zu verhindern.
Außerdem müsste ein nach und sicherer Weg für die Lagerung des Atommülls gefunden werden.
Auch das zurzeit existierende gesetzliche Versicherungslimit bei Kernkraftwerks Unfällen in Höhe von einer halben Milliarde Dollar
soll aufgehoben und durch eine vollkommene Versicherungspflicht der Elektrizitätsunternehmen beseitigt werden.
In Kalifornien war ein ähnlicher Vorschlag in einer Volksabstimmung im Sommer eindeutig abgelehnt worden.
Doch rechnen sich die Atomkraftgegner in anderen Bundesstaaten bessere Chancen aus.
Zurzeit decken die 61 Kernkraftwerke rund 8 Prozent des gesamten amerikanischen Elektrizitätsbedarfs.
Dieser Anteil soll bis 1985 auf 35 Prozent steigen.
Alles in allem sollen bei einem programmgemäßen Ablauf innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre 167 neue US-Kernkraftwerke gebaut werden.
Anhand dieser Ziffern ist deutlich abzulesen, dass es bei dem jetzigen Kampf der Atomkraftgegner und Befürworter um die zukünftige Richtung der amerikanischen Energiepolitik und um die Entscheidung geht,
ob man jetzt mit Volldampf den Weg ins atomare Zeitalter gehen oder nach alternativen Energiequellen suchen soll.
Sollte der demokratische Präsidentschaftskandidat Jimmy Carter ins Weiße Haus einziehen, dann werden die Atomkraftgegner mit Sicherheit in den kommenden vier Jahren erheblichen Auftrieb erhalten.
Der Nuklearingenieur aus Georgia lässt nämlich keinen Zweifel daran,
dass er gegen einen nach seiner Meinung riskanten Großeinsatz von Atomkraftwerken zur Deckung des amerikanischen Energiebedarfs ist und stattdessen dem verstärkten Einsatz von Kohle und der Entwicklung der Sonnenenergie Vorrang einräumen will.
Über die Kernkraftwerksdiskussion in den USA berichtete Peter Bauer.
Es ist jetzt 12 Uhr und 43 Minuten, zwei Minuten vor dreiviertel eins.
Österreichs Fremdenverkehr hat wieder einmal eine Sommersaison hinter sich gebracht.
Eine Saison, die weder Anlass zu großem Jubel noch zu Bestürzung gab.
Die Zeiten für den österreichischen Fremdenverkehr sind aber härter geworden.
Wie man sich für die Zukunft rüsten will, darüber sprach Hans Adler anlässlich eines Fremdenverkehrsseminars in Treibach in Kärnten mit dem Syndikus der Fremdenverkehrssektion der Bundeskammer Dr. Gustav Zedek.
Die Gäste heuer im Sommer haben in Österreich ganz bestimmte Verhaltensweisen gezeigt.
Es hat sich gezeigt, dass sehr viele mehr als sonst mit dem Auto gekommen sind.
Es hat sich gezeigt, dass sehr viele von diesen Gästen sehr rasch wieder weitergefahren sind, wie das Wetter schlecht geworden ist.
Es hat sich weiter gezeigt, dass sie so viel wie noch nie gespart haben und ganz genau kalkuliert haben und gerechnet haben.
was billiger ist, das Essen auswärts, das Essen im Hotel, die Übernachtung im Privatzimmer, die Übernachtung im Hotel, das alles hat die Hotellerie, das alles hat das Gastgewerbe zu spüren bekommen.
Und auf der anderen Seite haben die Zimmervermieter ebenso wie die Hoteliers immer noch neue Zimmer dazugebaut, neue Mansarden ausgebaut, Betten aufgestellt und gehofft, dass Gäste kommen.
Sind das nun Trends, die in der Zukunft auch anhalten werden, die also quasi die Zukunft des österreichischen Fremdenverkehrs notgedrungen bedeuten müssen.
Ich würde hoffen, dass die Entwicklung zu immer mehr Betten nicht weitergeht.
Denn es ist ein Teufelskreis.
Es schaukeln sich die Investitionen auf und es sinken natürlich mit einem Überangebot, kapazitiven Überangebot, die Auslastungen zwangsläufig.
Und zugleich werden immer mehr Bauten in die Landschaft gestellt, damit
Die Landschaft ist aber für den Erholungstourismus unser Kapital.
Und der Erholungswert der Landschaft leidet natürlich, wenn sie zersiedelt wird.
Deswegen kommen aber nicht die Gäste, damit sie hier wie zu Hause Wolkenkratzer und Ähnliches vorfinden, sondern hier suchen sie die Natur.
Und was können Sie als Fremdenverkehr nun dazu oder dagegen tun, dass das geändert wird oder dass diese Verhaltensweisen sich in irgendeiner Form umstellen?
Es lässt sich von uns aus nicht sehr viel dazu tun.
Wenn jemand mit eigenem Geld etwas baut und er in der Gemeinde die Baubewilligung bekommt, dann kann man ihn schwer daran hindern.
Wir können nur den Unsinn aufzeigen von Investitionen, die in ihrer Kapazität nicht im Einklang stehen mit der Größe der Nachfrage.
Wir haben also gesehen, dass in den letzten zehn Jahren die Betten
das Bettenangebot um 60 Prozent gewachsen ist, die Übernachtungen sind aber nur um 50 Prozent gestiegen.
Sie sehen daraus also ein gewisses Missverhältnis.
Und sicherlich wird diese Entwicklung ihren Niederschlag finden bei der Förderung mit öffentlichen Mitteln.
Und nun also die internationalen Trends.
Die Welt wird immer kleiner, die Fernreisen werden immer populärer.
Wird damit Österreich früher oder später in die Situation eines Semmering-Europas gedrängt, in die Situation eines Gebietes, das einfach schon zu nahe liegt, um das man hinfährt, weil man damit rechnet, dass dort automatisch Rummelherzen muss und in Wirklichkeit wird es dann immer leerer und leerer.
Dass eine gewisse Gefahr in dieser Hinsicht besteht, möchte ich gar nicht bestreiten.
Speziell wenn ich an den Charterflugtourismus mit Großraumfluggerät denke, da ist sicher einiges drin.
Für den eigentlichen Erholungsurlaub ist der nahegelegene Urlaubsort doch das Interessantere, speziell wenn ich an den Familienurlaub denke.
Und darum ist ja auch der BKW das Hauptverkehrsmittel nach wie vor im Urlaub, weil ich damit auf verhältnismäßig geringe Entfernung doch recht billig die ganze Familie verfrachten kann und es bequemer habe.
Was kann man nun also zusammenfassen, etwa dem österreichischen Fremdenverkehr als Zukunftsaussichten voranstellen?
Er wird sich sehr bemühen müssen, dem Gast das Kontrastprogramm, würde ich sagen, zu bieten zu dem, was er zu Hause hat.
Zu Hause in den Ballungszentren ist er in einer Menschen- und Häusermasse und im Stress.
Er darf nicht sehen, was hinter den Kulissen an Fließbandarbeit geleistet werden muss.
Er muss sich sozusagen als König fühlen können und das Angebot muss familiengerecht sein.
Er muss Hobbymöglichkeiten vorfinden und er muss während Schlechtwetterperioden, die es in unseren Klimagegenden nun einmal gibt, irgendwie überbrücken können.
Dieses Gespräch mit Dr. Zedek, dem Syndikus der Fremdenverkehrssektion in der Bundeskammer, führte Hans Adler.
Seit 25 Jahren gibt es in Österreich das medizinische Fachgebiet Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters, das sich in der Zusammenziehung der Psychiatrie und Neurologie den speziellen diagnostischen und therapeutischen Anforderungen des noch in Entwicklung befindlichen Menschen besser und zielführender annimmt.
Bekannte in- und ausländische Experten auf diesem Gebiet werden aus diesem Anlass Sonntag und Montag zu Wort kommen.
Mit dem Ordinarius für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters an der Wiener Medizinischen Fakultät mit Prof. Dr. Walter Spiel sprach Dolores Bauer.
Herr Prof. Spiel, warum konnte die Medizin gerade bei Kindern und Jugendlichen nicht mehr mit den traditionellen Fächern Psychiatrie und Neurologie ihr Auslangen finden?
Es heißt in unserem Land laut Gesetz Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters.
Das hat
Den Grund, dass dieses Fachgebiet in Österreich nicht nur die psychiatrischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters zum Forschungsgebiet hat, sondern auch die neurologischen.
Das heißt also, organische Nervenkrankheiten, Hirntumoren,
Epilepsie, Nervenlähmungen, alles das gehört in unser Fachgebiet hinein.
Warum hat man überhaupt dieses Fachgebiet geschaffen?
Das ist sehr einfach zu beantworten.
Weil sowohl die neurologischen Erkrankungen wie auch die psychiatrischen und damit natürlich auch die psychologischen Störungen usw.
in den Reifungsjahren
deutlich anders sowohl hinsichtlich ihrer Symptomatologie ausschauen, das heißt sie stellen sich also anders dar.
Eine Schizophrenie im Kindesalter schaut ganz anders aus wie eine Schizophrenie bei einem Erwachsenen.
Ein Hirntumor bei einem Kind ist etwas ganz anderes wie bei einem Erwachsenen.
Das war die hauptsächlichste Grund, warum man es herausgehoben hat aus der übrigen Psychiatrie, Pädiatrie und so weiter.
Und das zweite wäre, dass man
auch andere Therapiemethoden für die Reifungsjahre sich zurechtlegen musste.
Denn Sie werden leicht verstehen, dass man also ein 5- oder 6-jähriges Kind psychotherapeutisch ganz anders behandeln muss wie einen 35-jährigen erwachsenen Mann.
Aber das gilt wiederum nicht nur für die Psychotherapie, das gilt auch für jede Injektionsbehandlung, das gilt für jede
degenerative Nervenerkrankungen usw.
Welche neuen Methoden der Diagnose können zu einem besseren Erkennen der Krankheiten und damit ja letzten Endes auch zu einer besseren Therapie beim jugendlichen Patienten führen?
Die Kinderneurologie und die Kinderpsychiatrie hat Verfahren entwickelt, wie man den Erwerb von gewissen Leistungen und Fähigkeiten, indem man ihn in kleine Schritte unterteilt,
besser manipulieren kann, was Erfolge sowohl z.B.
bei Lernstörungen bringt, als auch diagnostisch, dass man z.B.
viel besser verstehen kann, warum ein Kind ein Wort nicht diskriminieren kann in seinen einzelnen Lautabschnitten usw.
Herr Prof. Spil, noch eine Frage dazu.
Es ist eigentlich heute, man sagt immer wieder, Reizüberflutung von Kindern, zu starke Umwelteinflüsse, schlechte Luft, Lärm, alles das.
Hat also diese moderne Umwelt eigentlich einen neuen Krankheitsverlauf gebracht?
Hat das mehr Störungen gebracht?
Wie wirkt sich das auf die Psyche junger Menschen aus?
Ja, das kann man zum Teil schon bestätigen.
Wir wissen heute, dass zum Beispiel eine Hyperstimulation, also ein zu viel an Außenreizen, gewisse neurologische Folgezustände, die man auch im EEG zum Beispiel nachweisen kann, die man testpsychologisch nachweisen kann,
zur Folge haben, etwa im Sinne einer Überreiztheit oder einer Konzentrationsunfähigkeit und so weiter.
Und an meiner Klinik ist ein Labor speziell für solche Untersuchungen mit sehr viel Geld etabliert worden.
Herzlichen Dank, Herr Professor.
Mit dem Neuropsychiater Dr. Walter Spiel sprach Dolores Bauer.
Im September 1975 schlossen sich die sich bis dahin konkurrierenden Messen für zeitgenössische Kunst in Köln und Düsseldorf zu einem internationalen Kunstmarkt zusammen, der nun abwechselnd einmal in Köln und einmal in Düsseldorf abgehalten wird.
Veranstalter ist der Bundesverband Deutscher Galerien.
Heuer findet der internationale Kunstmarkt in Düsseldorf statt und zwar noch bis einschließlich 25.
Oktober.
Heidi Grundmann berichtet.
Der sonst bei Kunstmessen besonders in den ersten Tagen übliche Zweckoptimismus aller Beteiligten hat sich beim internationalen Kunstmarkt Düsseldorf 1976 bis jetzt nicht zurecht eingestellt, muss man doch von Anfang an der Tatsache ins Auge sehen, dass die Messebeteiligung im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zurückgegangen ist.
Statt 220 stellen heuer nur 178 Galerien und Editionen aus und davon wieder der weitaus größte Teil, nämlich 116 aus der Bundesrepublik Deutschland.
Einiges deutet darauf hin, dass trotz der Zusammenlegung der Messen von Köln und Düsseldorf nicht alle Folgen der ursprünglichen Konkurrenzsituation zwischen den beiden Messen bereinigt worden sind.
Warum sonst wohl hätten ausgerechnet wichtige Kölner Galerien auf eine Messebeteiligung verzichten sollen, während andererseits wichtige Düsseldorfer Galerien eine Beteiligung an der ebenfalls in diesen Tagen stattfindenden Pariser Kunstmesse dem heimischen Kunstmarkt vorgezogen haben.
In Paris auch ist eine Anzahl der amerikanischen und europäischen Galerien zu finden, mit denen man bisher in Köln bzw.
Düsseldorf ganz sicher rechnen konnte.
Kein Wunder also, dass die Pariser Messe beim Düsseldorfer Kunstmarkt zum Gesprächsthema Nummer 1 avanciert ist, wobei alles andere als verlässliche Lageberichte aus Paris kolportiert werden.
Einig ist man sich darüber, dass Düsseldorf vor allem von solchen Kunstgalerien im Stich gelassen worden ist, die auf die Kaufkraft des neuen Pariser Museums Beaubourg spekulieren.
Tatsache aber ist, dass der Düsseldorfer Kunstmarkt seinem Werbeslogan »Erleben Sie in sechs Tagen die ganze Vielfalt der modernen Kunst von der klassischen Moderne bis zur avantgardistischen Gegenwart« nicht gerecht wird.
In den Düsseldorfer Messehallen fehlt 1976 nicht nur die amerikanische Popart, es happert gerade auch an der Kunst der Gegenwart, beziehungsweise jüngeren Vergangenheit, wie sie bisher in Köln, Bologna und Basel durchaus vertreten war.
Es gibt zum Beispiel keine Agnes Martin, keinen Robert Mangold, keinen Ryman, keinen Lawrence Weiner, keinen Pike, keinen Richard Smith, keinen Louis Kahn, kaum einen Levit, André oder Buren.
Es fehlen die Fotogalerien und Fotodokumentationen und so weiter und so fort.
Wenn auch viele Galerien behaupten, die interessiert vorsichtigen Sammler mittlerer Finanzkraft, auf die es ihnen ankomme, seien wie immer da, so ist doch ganz offensichtlich der gewohnte große Strom der nur Schaulustigen in Düsseldorf bisher ausgeblieben.
Vielleicht wirklich nur, weil hier gerade Schulferien sind.
Österreich stellt übrigens mit 15 Galerien fast ein Viertel der Auslandsbeteiligung am Düsseldorfer Kunstmarkt.
In Düsseldorf und Paris
stellt die Innsbrucker Galerie Grinzinger aus.
Gezeigt werden in Düsseldorf von den Österreichern vor allem Attersee, Brus, Pichler, Reiner, Oberhuber, Nietzsch, Navratel und so weiter.
Erstaunlich und in Düsseldorf auffallend, die Hartnäckigkeit mit der die Wiener Galerie Gras ihrem Künstler Manfred Nisselmüller vertritt.
Als Gemeinschaftsproduktion haben sich die Veranstalter des Düsseldorfer Kunstmarktes im Übrigen eine wenig inspirierte und inspirierende Handzeichnungsausstellung abgerungen.
Ein bemühtes Videotheater- und Musikrahmenprogramm kann über die flauten Stimmung in den Messehallen nicht hinwegtäuschen.
In dieser Stimmung blüht 1976 nicht nur die Diskussion über Sinn und Unsinn von Kunstmessen neu auf, es artikuliert sich vielmehr immer deutlicher und unverblümter
der Anspruch des Kunsthandels auf Unterstützung und Entlastung durch die öffentliche Hand.
So will man einerseits die Künstler sozial gesicherter, d.h.
in ihrer materiellen Existenz vom Kunsthandel unabhängiger sehen und andererseits das Risiko der Entdeckung und Forcierung neuer und junger Kunst den Museen, Biennalen und zur Zeit vor allem der Documenta 77 überlassen.
Wobei die meisten Galeristen
sich schon heute darüber einig sind, dass die Documenta die falschen Künstler auswählen wird.
So wie sich der Düsseldorfer Kunstmarkt heuer präsentiert, dürfte allerdings der von einigen Kunsthändlern gewälzte Plan einer Gegen-Documenta mit den richtigen Künstlern den Documenta-Verantwortlichen herzlich wenig Angst einjagen.
Vom Düsseldorfer Kunstmarkt berichtete Heidi Grundmann.
Und noch ein Hinweis, die heutige Sendung Ex Libris um 16.05 Uhr im Programm Österreich 1 ist zur Gänze dem Literatur-Nobelpreisträger dieses Jahres, dem Amerikaner Saul Bellow, gewidmet.
Es ist jetzt in zweieinhalb Minuten 13 Uhr und wir schließen das Mittagsjournal mit Kurzmeldungen.
In Peking findet heute Nachmittag mitteleuropäischer Zeit eine weitere Großkundgebung statt, in der der neue Parteivorsitzende Huo Kuofeng voraussichtlich seine erste öffentliche Rede als Parteichef halten wird.
Das chinesische Fernsehen wird die Veranstaltung in einer Sondersendung austragen.
USA.
Das Interesse der amerikanischen Bevölkerung am Wahlkampf hat merklich nachgelassen.
Das gestrige Fernsehduell Fort Carter, die letzte derartige Diskussion zehn Tage vor dem Urnengang, haben wesentlich weniger Zusehe auf den Fernsehschirmen verfolgt.
Diese Tatsache erhärtet Vermutungen von Experten, wonach die Wahlbeteiligung am 2.
November relativ gering sein wird.
Innerhalb der amerikanischen Kernenergieprüfungskommission ist ein Streit darüber ausgebrochen, ob in den Vereinigten Staaten 36 Atomkraftwerke zu Reparaturzwecken abgeschaltet werden sollen oder ob die Reaktoren in dieser Zeit weiterarbeiten dürfen.
Die Meinungsverschiedenheiten in dieser Frage haben bereits politischen Charakter angenommen.
Schweiz Der rhodesische Ministerpräsident Smith und der britische UNO-Botschafter Richard sind heute Vormittag im Genfer Palast der Nationen zu einem zweiten inoffiziellen Meinungsaustausch zusammengekommen.
Richard wird bei der am 28.
Oktober beginnenden Rhodesien-Konferenz den Vorsitz führen.
Die rhodesischen Nationalistenführer sind noch nicht in Genf eingetroffen.
Libanon.
Der in der Saudi-Arabischen Hauptstadt Riyadh vereinbarte Waffenstillstand wurde besetzt im Wesentlichen eingehalten, scheint aber bereits wieder gefährdet.
Christliche Milizen meldeten die Eroberung einer Garnisonsstadt im Süd-Libanon.
Daraufhin erklärte der Führer der linksgerichteten Moslems, Jumblat, die Moslem-Einheiten würden den Waffenstillstand nicht beachten, wenn die, wie sich Jumblat ausdrückte, israelisch unterstützte Rechte nicht davon abgehalten werden könne, den gesamten Süden des Libanons zu erobern.
Es ist in wenigen Sekunden 13 Uhr, meine Damen und Herren, das Mittagsschanal ist beendet.
Die Redaktion meldet sich wieder um 18.15 Uhr auf Ö1 mit dem Abendschanal auf Wiederhören.