Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1976.07.05
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagssjournal.
Es ist zwölf Uhr, guten Tag meine Damen und Herren, Mikrofon Roland Machatschke.
Im Mittelpunkt unserer Berichterstattung steht die Befreiung von mehr als hundert Menschen aus der Gewalt einer Terroristenbande durch ein israelisches Kommandounternehmen.
Wir berichten dazu aus Paris über die Rückkehr der letzten französischen Geiseln und der Mannschaft der entführten Maschine.
Wir berichten aus Nairobi über die Krise, die sich aufgrund der israelischen Aktion zwischen den Nachbarstaaten Kenia und Uganda verschärft hat.
Und wir bringen die Stellungnahme eines Völkerrechtsexperten, des österreichischen Universitätsprofessors und Nationalratsabgeordneten Erma Kora.
Die weiteren außenpolitischen Themen, Interview mit dem griechischen Außenminister Bizios, der zur Zeit zu Besuch in Wien ist, und Rechtsruck in Spanien, liberale Politiker weigern sich, ein Amt in der neuen Regierung zu übernehmen.
Unsere wichtigsten Inlandsbeiträge sind ein Querschnitt durch Leitartikel der Tageszeitungen und ein Interview mit Handelsminister Staribacher, der feststellt, dass in diesem Jahr keine Steigerung im Fremdenverkehr zu erwarten ist.
Im Kulturmagazin schließlich hören Sie einen Beitrag über die Premiere der Wiener Kammeroper Il barbiere di Seviglia von Paisiello.
Wir beginnen jetzt das Mittagsschonal mit Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Raimund Heller, Sprecher Peter Fichner.
UNO-Generalsekretär Waldheim hat heute die Befreiung der Geiseln in Uganda durch israelische Fallschirmtruppen scharf verurteilt.
Bei einem kurzen Zwischenaufenthalt in Kairo sagte Waldheim, die israelische Aktion sei eine flagrante Aggression gegen die Souveränität eines UNO-Mitgliedsstaates.
Der Generalsekretär befindet sich auf dem Wege von der Konferenz der Organisation für Afrikanische Einheit auf der Insel Mauritius nach New York.
Uganda.
Die Regierung in Kampala hat heute die Namen der sieben Mitglieder des Terrorkommandos veröffentlicht, die das französische Verkehrsflugzeug nach Kampala entführten.
Nach diesen Angaben hätten die beiden an der Entführung beteiligten Deutschen die arabischen Decknamen Mahmoud und Halima getragen und gehörten einer revolutionären deutschen Zelle an.
Bundesrepublik Deutschland.
Ein Sprecher des Bonner Innenministeriums sagte dagegen, an der Flugzeugentführung sei nur ein Deutscher beteiligt gewesen.
Alle bis jetzt vorliegenden Anhaltspunkte deuteten darauf hin, dass dies der in Bamberg geborene Wilfried Böse war.
Die beteiligte Deutsche mit dem Decknamen Halima dürfte dagegen eine Türkin gewesen sein, die gut Deutsch spricht.
Diese Vermutungen, betonte der Sprecher, beruhten keineswegs auf gesicherten Erkenntnissen.
Nach Ansicht des Bonner Justizministers Vogel wird das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik und Uganda belastet, wenn sich bestätigen sollte, dass Präsident Amin mit den Terroristen zusammengearbeitet habe.
In einem Interview, das heute vom Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde, meinte Vogel, der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen könne bei einer Behandlung des israelischen Handstreiks zur Befreiung der Geiseln in Uganda seine Augen nicht davor verschließen, dass sich Israel in einer Not- und Zwangslage befunden habe.
Libanon.
Mit der Evakuierung der Verletzten aus dem heiß umkämpften Palästinenser Lager Tal Sa'atar ist heute begonnen worden.
Palästinenser und Christen einigten sich, Sanitätsfahrzeuge des Roten Kreuzes durchzulassen.
Das Lager soll sich bereits zum Großteil in den Händen der Christen befinden.
Es heißt, die Verteidiger seien nach einem nächtlichen Angriff in eine Ecke des Lagers gedrängt und eingekreist worden.
Der unmittelbar bevorstehende Fall von Tal Saatar wurde auch von Palästinenser-Führern bestätigt.
Ein Treffen von Vertretern aller am libanesischen Bürgerkrieg beteiligten Parteien mit einem Ausschuss der Arabischen Liga, das gestern in Sofar stattgefunden hat, wurde von Riad, dem Generalsekretär der Arabischen Liga, als erster positiver Schritt zur Lösung der Libanon-Krise bezeichnet.
An der Begegnung nahm auch der Chef der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO Arafat teil.
Radio Damaskus meldete, Generalsekretariat habe erklärt, es sei Einigung über weitere Treffen zustande gekommen, die heute beginnen sollten und deren Teilnehmer alle Vollmachten haben müssten.
Sudan, Vereinte Nationen.
In einer offiziellen Beschwerde an den Weltsicherheitsrat und an die Arabische Liga hat der Sudan Libyen beschuldigt, am vergangenen Freitag eine bewaffnete Invasion gegen den Sudan vorbereitet und durchgeführt zu haben.
Eine entsprechende Meldung verbreitete in der vergangenen Nacht ein sudanesischer Rundfunksender.
Demnach haben mehr als 1000 mit modernen Waffen ausgerüstete Söldner an der Invasion teilgenommen.
Dabei sollen zahlreiche Personen, unter ihnen auch Frauen und Kinder, ums Leben gekommen sein.
Der Sender gibt den entstandenen Sachschaden mit etwa 300 Millionen Dollar an.
Gegen Präsident Numeri war am vergangenen Freitag ein Putschversuch unternommen worden.
Numeri beschuldigte den libyschen Staatschef Gaddafi, hinter dem misslungenen Militärputsch gestanden zu sein.
Italien.
Die neu gewählte Abgeordnetenkammer des Parlaments tritt heute Nachmittag in Rom zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.
Nach einer Vereinbarung der größten Parteien wird erstmals seit der nachfaschistischen Zeit ein Mitglied der kommunistischen Partei Präsident der Kammer, während ein Christdemokrat Präsident des Senats werden soll.
Die großen Parteien hatten sich am Samstag auf diese Verteilung geeinigt.
Trotz der Vereinbarung zwischen den beiden stärksten Fraktionen dürfte die Regierungsbildung einige Wochen dauern.
Italienische Politiker halten die Wahl eines Kommunisten auf dem wichtigen Posten des Parlamentspräsidenten für einen bedeutenden Vorgang, der eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen christlichen Demokraten und Kommunisten einleiten könnte.
Die Übereinkunft ist die erste seit den Tagen der Zusammenarbeit der beiden Parteien in der unmittelbaren Nachkriegsperiode.
Die KPI hat inzwischen den als orthodox geltenden 61-jährigen Pietro Ingrado als Kandidaten für das Präsidentenamt in der Abgeordnetenkammer nominiert.
Spanien.
Die beiden Hauptträger der Reformpolitik in der Regierung des am Donnerstag zurückgetretenen Ministerpräsidenten Arias Navarro, Außenminister Areiza und Innenminister Fraga Iriverne haben dem neuen Regierungschef Suárez González erklärt, sie würden nicht in sein Kabinett eintreten.
In einer offiziellen Erklärung betonten die beiden Politiker, sie hätten beschlossen, der von Suárez präsidierten Regierung der Monarchie nicht anzugehören.
Dem Vernehmen nach soll Suárez den früheren Minister für öffentliche Arbeiten und Chefideologen des Franco-Regimes Gonzalo Fernández de la Mora als neuen Außenminister ins Auge gefasst haben.
USA
Mit einem bisher nie dagewesenen Aufwand haben die Amerikaner gestern den Tag begangen, an dem vor 200 Jahren in Philadelphia die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten unterzeichnet wurde.
Millionen von Amerikanern vom Atlantik bis zum Pazifik nahmen an unzähligen Veranstaltungen teil.
Naturgemäß konzentrierten sich die Hauptfeiern auf den Osten des Landes, in dem der Unabhängigkeitskrieg begann und schließlich auch gewonnen wurde.
Rund fünf Stunden paradierten auf dem New Yorker Hudson Kriegsschiffe aus aller Welt vor rund sieben Millionen Zuschauern.
Die Schiffe wurden von etwa 10.000 kleineren Booten begleitet.
Präsident Ford und Vizepräsident Rockefeller verfolgten vom Flugzeugträger Forrestal aus die Schiffsparade.
Heute wurden die Schiffe aus 22 Staaten zur Besichtigung freigegeben.
Lediglich zwei Schiffe aus der Sowjetunion ließen auf Wunsch der sowjetischen Botschaft in Washington keine Besucher zu.
Mexiko.
Die genauen Endergebnisse der Präsidenten- und Parlamentswahlen, zu denen gestern 26 Millionen Mexikaner aufgerufen waren, werden erst im Laufe der Woche bekannt gegeben werden.
Es steht jedoch bereits fest, dass der ehemalige Finanzminister José López Portillo am 1.
Dezember den derzeitigen Präsidenten Echeverria ablösen wird.
López war der einzige Kandidat um das höchste Amt im Staate.
Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Um die Mandate im Abgeordnetenhaus und im Senat bewerben sich neben der seit 50 Jahren regierenden Institutionellen Revolutionspartei auch drei kleinere Oppositionsparteien.
Es wird allgemein nicht damit gerechnet, dass die Opposition ihren bisher bescheidenen Stimmenanteil bei den jüngsten Wahlen vergrößern konnte.
Japan
Nach Angaben des Kriegsmarineamtes in Tokio betreibt die Sowjetunion seit zwei Monaten verstärkte Seeaufklärung vor den Küsten Japans.
Wie die Zeitung Asachi Shimbun heute ergänzend mitteilt, sei die wichtigste Aufgabe der sowjetischen Aufklärungsschiffe die elektronische Nachrichtenbeschaffung einschließlich des Abhörens von Funksprüchen der japanischen Flotte und Luftwaffe.
Nach Meinung des japanischen Verteidigungsministeriums hat die Sowjetunion die Seeaufklärung in den Gewässern um Japan und an anderen Stellen des Nordpazifiks verstärkt, um Daten über die Beschaffenheit des Wassers und des Meeresbodens einzuholen.
Solche Informationen seien besonders für atomgetriebene Unterseeboote, die auf ihren Fahrten selten auftauchen, von Bedeutung.
Österreich.
Ab Donnerstag dieser Woche wird das Taxifahren in Wien um 15 Prozent teurer.
Die Fahrpreisanzeige im Taxi zeigen noch immer den Tarif aus dem Jahr 1971 an.
Seither wurden die Tarife zweimal erhöht.
Derzeit wird zu dem im Fahrpreisanzeige ausgewiesenen Betrag ein Zuschlag von 20 Prozent dazu gerechnet.
Dieser Zuschlag erhöht sich ab Donnerstag auf 35 Prozent.
Das waren die Meldungen.
Das Wetter.
Das zuletzt für uns wetterbestimmende Hochdruckgebiet hat sich nach Norden zurückgezogen.
Über Mitteleuropa liegen nun kleinräumige Tiefdruckkerne.
Im Bereich des Alpenhauptraums befindet sich eine Hochzelle.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Heiter, über dem Bergland nachmittags und abends teilweise starke Quellbewölkung und Gewitterbildungen.
Winde aus verschiedenen Richtungen.
Die Wetteraussichten für morgen.
In der ersten Tageshälfte sonnig.
Ab Mittag zum Teil starke Quellbewölkung und hohe Gewitterneigung.
Mäßige Winde.
Frühtemperaturen morgen 12 bis 18 Grad.
Tageshöchstwerte 25 bis 29 Grad.
Im Südwesten auch darüber.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien, wolkenlos, 31 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, heiter, 31 Grad, Nordwestwind 10.
Linz, heiter, 28, Nordwestwind 15.
Salzburg, heiter, 30, Nordwestwind 10.
Innsbruck, heiter, 27 Grad, Windstill.
Bregenz, heiter, 26 Grad, Südwestwind 3 Kilometer in der Stunde.
Graz heitert 30 Grad Windstill, Klagenfurt heitert 27 Grad Windstill.
Es ist jetzt 12 Uhr und 12 Minuten.
Israel jubelt, die westliche Welt ist erleichtert.
Selten hat in letzter Zeit eine militärische Aktion Israels so viel Beifall in der Welt ausgelöst, wie die Befreiung von mehr als 100 Geiseln aus der Gewalt einer internationalen pro-palästinensischen Terroristenbande.
Das Kommandounternehmen auf dem Flugfeld von Entebbe bei Kampala hat Menschenleben gefordert.
Drei Geiseln starben im Kugelhagel, ein israelischer Offizier kam ums Leben, eine noch unbekannte Zahl ugandischer Soldaten, wahrscheinlich etwa 20 Mann, und die sieben Terroristen, also die vier Flugzeugentführer und drei Terroristen, die in Uganda zur Bande gestoßen waren.
Das Drama dieser Flugzeugentführung hat fast genau eine Woche gedauert.
Sonntag vor einer Woche ist der Airbus, ein Mittelstrecken-Großraumflugzeug der Air France, knapp nach einer Zwischenlandung in Athen auf dem Flug von Tel Aviv nach Paris gekapert worden und über die libysche Stadt Bengali nach Entebbe umgelenkt worden.
Zweimal wurden insgesamt 150 Menschen freigelassen, aber alle israelischen Passagiere und einige Franzosen blieben in der Gewalt der Verbrecher.
Die gesamte Besatzung der Maschine blieb freiwillig bei ihren Passagieren zurück.
Zwölf Stunden vor Ablauf eines Ultimatums, als es schien, als würden die Israelis den Forderungen der Terroristen nach Freilassung von inhaftierten Gesinnungsgenossen nachgeben, schlugen sie zu.
Gestern früh kamen die Truppentransporter mit den Überlebenden und den toten Geiseln und Soldaten nach Israel zurück.
Am Abend traten dann die französischen Passagiere und die Besatzung den Rückflug nach Paris an.
Über ihre Ankunft berichtet Christophe Schwerin.
Sonntagabend, 22.20 Uhr Pariser Sommerzeit.
Der Salon d'honneur am Flughafen Orly West, gemeinhin hohen Staatsbesuchen vorbehalten, ist gefüllt mit einer erregten Menschenmenge, die Verwandten und Freunde der letzten 14 französischen Passagiere, die als Geiseln palästinensischer Terroristen auf dem Flughafen von Kampala in Uganda festgehalten worden sind.
Sie wurden von Staatssekretär François Pensey und dem Botschafter Israels offiziell empfangen.
Sie betraten als erste den Ehrensalon und dann gewahrte man eine zweite Gruppe von Menschen, die das aus Tel Aviv eingetroffene Flugzeug verließen.
Sie bewegten sich langsam und schwankend und nicht gerade, sondern wie im Zickzack sich der Eingangspforte des Ehrensalons nähernd.
Acht Männer und vier Frauen auf ihren weißen Blusen und Hemden trugen sie je eine rote Nelke.
Dies war die Mannschaft des von den Terroristen gekaperten Air France Flugzeuges, die freiwillig
die von den Terroristen vorgenommene Rassentrennung zwischen den Geißeln zurückweisend, bis zur letzten Minute, bis zur überraschenden, überwältigend glücklichen Befreiung mit ihren Passagieren ausgehalten und ihnen Hilfe geleistet haben, die das Vorbild aller waren und vermeiden konnten, dass keine Panik ausbrach, die bewiesen haben, dass Mut, Ehre und Pflichtgefühl auch heute noch im Massenzeitalter lebendig sind und stärker sind als individuelle Interessen und Todesfurcht.
Staatspräsident Walridja Skardestan sprach ihnen in einem Telegram seinen Glückwunsch aus für ihr beispielhaftes Verhalten und die Menge im Flughafen begrüßte sie mit den Rufen Hurra der Mannschaft, es lebe Israel.
Diese beiden Rufe sind in ihrer Impulsivität bezeichnet für das Klima der überquellenden Freude und Erleichterung und Dankbarkeit in Paris, seitdem man hier von dem gelungenen Handstreich des israelischen Kommandos erfuhr, der die Geißeln in Kampala befreite.
Sie sind bezeichnend für den Augenblick.
Sie charakterisieren aber auch die Grundstimmung der Franzosen, die seit dem Sieben-Tage-Krieg für den Bestand Israels bangen, trotz der anti-israelischen Haltung der sich abwechselnden gullistischen Regierungen.
Aber unter den Geißeln der letzten Stunden, ob sie nun israelische oder französische Herkunft waren, gab es keinen Unterschied.
Oft waren wir am Rande der Verzweiflung, sagte ein 24-jähriger Franzose.
Aber wir hatten kein Recht dazu.
Das Beispiel der in ihrer Tatkraft nicht ermüdenden Mannschaft vor Augen behielten sie ihre Hoffnung, spendeten sie sich gegenseitig Mut.
Die Mannschaft schweigt sich aus über das Zusammenspiel, das den Offizieren Amin Dadas mit den Terroristen zum Vorwurf gemacht wurde.
Jedoch die Passagiere berichten, dass die Terroristen und die Offiziere nie vor ihnen miteinander sprachen.
Aber sie wollen beobachtet haben, dass sie sich nicht nur gegenseitig ihre Waffen zeigten, sondern auch miteinander die Waffen austauschten.
Und plötzlich hörten sie Schüsse und Schreie, und sie dachten, es wäre das Ende, als Menschen eindrangen in den Raum, in dem sie festgehalten worden waren.
Und auf Hebräisch sie aufforderten, ihnen im Laufschritt zu den Flugzeugen zu folgen.
Ein junger Franzose, 19 Jahre alt, wurde dabei getötet.
»Schau dir das an«, rief er weinend seinem neben ihm laufenden Freund zu.
Auf seinem hellblauen Pullover, dicht unter dem Hals, erkannte der Freud einen roten Fleck.
Und dann brach der junge Franzose tot zusammen und wurde vom Freund und einem Mitglied der Mannschaft in die wartende Maschine getragen.
Sie haben alle ihr Gepäck, ihr Geld und ihre Papiere zurückgelassen.
Sie kamen mit Hilfsausweisen hier an, die das französische Konsulat ihnen in Tel Aviv ausgestellt hat.
Aber die Freude, ins Leben und zu ihren Freunden und Verwandten zurückgekehrt zu sein, ist stärker als die Müdigkeit, die Verluste und das Trauma ihrer Erlebnisse seit dem 27.
Juni.
Aus Paris berichtete Christoph Schwerin.
Das israelische Kommando-Unternehmen hat die schwelenden Spannungen zwischen den beiden afrikanischen Nachbarstaaten Uganda und Kenia wieder auflammen lassen.
Viele Anzeichen sprechen dafür, dass die israelischen Militärmaschinen auf dem Flug nach Entebbe in Nairobi aufgetankt wurden.
Ganz eindeutig ist, dass sie auf dem Rückflug nach Israel in Nairobi zwischenlandeten und dass auf dem Flughafen ein Lazarettflugzeug der israelischen Luftwaffe stationiert war.
Bereits gestern drohte der ugandische Präsident Amin mit Vergeltung.
In Nairobi wurde darauf Alarm gegeben.
Auch heute dauert die Spannung an.
Darüber und über die Rolle Äthiopiens bei der gestrigen Befreiungsaktion berichtet Erich Wiedemann aus Nairobi.
Hier in Nauruwi herrscht immer noch, ich möchte sagen, gedämpfte Spannung.
Der Flughafen ist zwar nicht mehr offiziell geschlossen, aber seit gestern Vormittag sind keine Flugzeuge mehr gelandet oder gestartet.
Lufthansa hat allein drei Maschinen über Dar Salam umgeleitet.
Nun schätzt man die Kriegsgefahr jetzt sehr realistisch ein.
Wenn es wirklich stimmt, was ich nach wie vor bezweifeln möchte, dass die Israelis, die die Amin-11 seiner MiGs und damit fast zwei Drittel seiner Luftwaffe zerschlagen haben, dann klingt natürlich auch die Beteuerung Amins plausibel.
Das ist zur Zeit keine Aggressionsabsicht, keine Kriegsabsicht.
Die Verhältnisse, das Verhältnis Kenia-Uganda ist ja eh seit schätzungsweise einem halben Jahr sehr delikat, sehr gespannt.
Amin hat vor etwa drei Monaten, vor vier Monaten versucht, hat versucht, Kenia quasi das Messer an die Kehle zu setzen.
Er hat de facto mit einem Expansionskrieg gedroht.
Die Kenianer haben ihm dann sehr schnell und sehr deutlich die Grenzen seiner Möglichkeiten aufgezeigt.
Es ist so, dass die Uganda-Armee zwar sehr viel stärker ist als die Streitkräfte Kenias.
Keniata verlässt sich im Wesentlichen auch auf seinen Beistandspack mit den Briten.
Aber die Uganda sind also sehr viel stärker.
Sie hatten eine, muss ich wohl sagen, eine sehr schlagkräftige Luftwaffe mit palästinensischen Piloten und mit libyschen und wohl auch mit sowjetischen Piloten.
Aber die Kenianer haben eine ganze Menge von Möglichkeiten, Uganda quasi verhungern zu lassen.
Sie wissen, Uganda ist ein Binnenland und alle Nachschubwege führen durch Kenia.
Und sie haben dann vor drei, vor vier Monaten
hat Kenia nur einmal für wenige Tage die Nachschubwege unterbrochen.
Das Resultat war ein beträchtliches Chaos auf der anderen Seite.
Und Amin hat dann auch sehr schnell klein beigegeben.
Trotz seiner Sprunghaftigkeit und seiner Unberechenbarkeit, glaube ich, hat er einen sehr, sehr klaren Blick für seine eigenen Möglichkeiten.
Und deswegen wird die Kriegsgefahr hier nicht allzu, nicht zu sehr übertrieben.
Man ist sehr zuversichtlich.
Auf Mauritius, also am Tagungsort der Organisation Afrikanische Einheit, hat es sicher Kontakte gegeben zwischen dem ugandischen Außenminister Djuma Oris und dem kenianischen Außenminister Wajaki, die sich bisher bis zu dem letzten Konflikt immer recht gut verstanden haben.
Ich meine, an dieser hier offiziellen Regierungskontakte hat es noch nichts gegeben.
Das mag auch zum Teil einen sehr, sehr, sehr banalen Grund haben.
Gestern war Sonntag und die kenianische Regierung hat sich auch gestern erst sehr spät, gestern am Abend erst zu einer Stellungnahme bereit gefunden.
Das klang alles ein bisschen, sagen wir, nicht sehr überzeugend.
Sie haben dann, Sie haben über die Voice of Kenya, den lokalen Rundfunk, haben Sie eine technische Beschreibung der Maschinen
Es hieß da, dass die Maschinen mit Zusatztank ausgerüstet waren und dass sie deswegen nicht nötig gehabt hätten, hier in Kenia zwischen zu landen.
obwohl wirklich feststeht, dass hier aufgetankt worden ist.
Und Herr Moy hat dann, der Vizepräsident hier, hat dann auch später gesagt, naja, gut, wir sind gelandet, aber es waren eben doch humanitäre Gründe, die uns dazu veranlasst haben.
Die Stellungnahme war nicht sehr konsequent.
Und vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass auch die Äthiopier, die quasi doch de facto das Unternehmen, das Luftlandeunternehmen unterstützt haben,
indem sie den Israelis Überflugrechte eingeräumt haben.
Wenn Sie auf der Karte nachmessen, die Israelis hätten einen Umweg von mindestens 1500 Kilometern machen müssen, ganz um das Horn Afrikas herum, wenn sie nicht über Äthiopien geflogen wären.
Und Äthiopien befindet sich ja noch immer im Kriegszustand, zumindest der nördliche Teil des Landes.
Und ich halte es für sehr zweifelhaft oder nahezu ausgeschlossen, dass sich eine kleine Luftarmada von vier Flugzeugen
vollkommen unbemerkt über fast 1.500 Kilometer äthiopisches Territorium hinwegstehen könnte, ohne dass die Luftwaffe da etwas davon beherrscht.
Erich Wiedemann berichtete aus Nairobi.
Wie schon erwähnt begrüßt die westliche Welt einhellig die israelische Aktion.
Besonders erfreut sind natürlich Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland, denen dadurch die Entscheidung abgenommen wurde, ob sie den Forderungen der Terroristen nach Auslieferung von Häftlingen nachgeben sollten oder nicht.
Auch in den USA zeigte man sich zufrieden mit der Aktion Israels.
Anders natürlich die afrikanischen Staaten, die ebenso einhellig die Aktion verurteilen und sie als Invasion bezeichnen.
Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Waldheim, nimmt eine ähnliche Haltung ein.
Und es besteht sicherlich kein Zweifel, dass das Unternehmen als Bruch des Völkerrechts zu bewerten ist.
Mit einem der bekanntesten Experten für internationales Recht, mit dem österreichischen Universitätsprofessor Dr. Felix R. Makora, sprach darüber Harry Sichrovsky.
Herr Prof. Ermakora, wie ist die israelische Aktion in Uganda vom Standpunkt des Völkerrechts und des internationalen Rechts aus zu beurteilen?
Auf den ersten Blick ungemein bedenklich.
Es hat sich um keine El Al-Maschine gehandelt, sondern um eine Maschine der France.
Es hat sich um eine Aktion gehandelt, die auf einem fremden Territorium seine eigene Souveränität hat.
abgespielt.
Es hat sich nicht ausschließlich um israelische Staatsbürger gehandelt, sodass nicht ausschließlich der Rechtfertigungsgrund des diplomatischen Schutzes oder des Schutzes eines Staatsbürgers durch einen Heimatstaat Platz greifen konnte.
Gibt es Ihrer Meinung nach Begründungen oder Präzedenzfälle, die solche Aktionen dennoch gerechtfertigt erscheinen lassen?
Es hat nach wie vor die sogenannte Selbsthilfe, eine besondere Position im Völkerrecht und insbesondere dann, wenn man bedenkt, dass Israel nach wie vor formal im Kriegszustand mit den
mit der Mehrzahl der arabischen Staaten steht, so würde von dort her vielleicht eine gewisse Rechtfertigung im Kriegsvölkerrecht gefunden werden können.
Aber Uganda ist meines Wissens nicht im Kriegszustand mit Israel stehend.
so dass man auch von dort her nur die Möglichkeit fänden könnte, dass Israel auf diesem Weg von seiner Schutzpflicht gegenüber israelischen Staatsbürgern
Gebrauch gemacht hat und offensichtlich unter Bedachtnahme darauf, dass es auf anderem Wege eine solche Schutzmaßnahme nicht gibt und der betroffene Staat selbst, nämlich Uganda, offensichtlich nicht rechtzeitig eingeschritten ist, so könnte man, wenn auch etwas juristisch verwickelt, hier allenfalls noch einen Rechtfertigungsgrund finden.
UNO-Generalsekretär Waldheim hat die Aktion verurteilt.
Wäre es möglich, dass die Vereinten Nationen Sanktionen oder Strafmaßnahmen gegen Israel ergreifen?
Israel hat sich sicherlich an die Stelle der Weltgemeinschaft gesetzt, um Terrorismus zu bekämpfen.
Wir wissen, dass die Vereinten Nationen es ungemein schwer gehabt haben bei der Diskussion über den Terrorismus und dass es ihnen ja nicht gelungen ist, eine effektive Antiterrorismusregel einzuführen.
Israel hat sich zur Weltpolizei gemacht.
und aber damit tatsächlich dem Bedürfnis einer ganzen Reihe von Menschen der freien Welt entsprochen und hat hier ein Stück Weltgewissen gesetzt.
Darüber kann es nach meiner persönlichen Meinung keinen Zweifel geben.
Mit Professor Emma Kurrer sprach Haris Ichrovsky.
Es ist jetzt 12 Uhr und 27 Minuten, drei Minuten vor halb eins.
Der griechische Außenminister Dimitrios Bitsios ist gestern zu einem mehrtägigen offiziellen Besuch in Wien eingetroffen.
Es ist das erste offizielle Besuch eines griechischen Außenministers in der Nachkriegszeit.
Mit Minister Bitsios führte Ferdinand Hennerbichler das folgende Gespräch.
Herr Außenminister Bitsios, wie beurteilen Sie die Beziehungen zwischen Griechenland und Österreich?
There are between Greece and Austria many affinities.
Kulturaffinitäten, wie Sie wissen, und andere.
Und sie sind reflektiert in unserer foreignen Politik, auf der ich von meiner Seite viele gemeinsame
Griechenland und Österreich verbünden viele Gemeinsamkeiten, kulturelle und andere.
Diese Gemeinsamkeiten finden ihren Niederschlag in unserer Außenpolitik, in der ich, von meiner Seite aus gesehen, viele gemeinsame Punkte gefunden habe.
Ich bin überzeugt davon, dass Österreich und Griechenland internationale Probleme in vielen Dingen gleich beurteilen.
In unseren außenpolitischen Beziehungen stimmen viele Punkte einfach deshalb überein, weil unsere Überzeugungen im internationalen Leben ähnlich sind.
Wir kämpfen beide für Frieden, für internationale Verständigung, für gut nachbarliche Beziehungen, für die Lösung aller offenen Probleme benachbarter Länder auf friedlichem Weg.
Im Außenministerium in Wien werde ich außerdem bilaterale Fragen erörtern und dabei auch auf unsere wirtschaftlichen Beziehungen eingehen.
Auf diesem Gebiet sind noch viele Dinge zu tun.
Ich habe das Gefühl, dass wir es in gewisser Hinsicht vernachlässigt haben, unsere Wirtschafts- und Handelsbeziehungen voranzutreiben.
Die Möglichkeiten wirtschaftlicher Zusammenarbeit sind jedenfalls sehr groß.
Der Grund für die bisherige wirtschaftliche Entwicklung liegt darin, dass wir Griechen sieben Jahre Diktatur durchgemacht haben.
Herr Außenminister, zwei der wichtigsten und bedeutendsten außenpolitischen Probleme Griechenlands sind der Zypern-Konflikt und der Aegean-Streit zwischen Griechenland und der Türkei.
Wie ist die Haltung Ihrer Regierung zu beiden Problemen?
Bevor ich die Haltung der griechischen Regierung erläutere, wie eine friedliche Lösung des Zypern-Konfliktes erreicht werden könnte, möchte ich Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, was ihr Land für die Befriedung Zyperns bisher geleistet hat.
Wir sind uns bewusst, dass Österreich von Anfang an am Friedenskorps der Vereinten Nationen für Zypern teilgehabt hat.
Und das fortdauernde Interesse der österreichischen Diplomatie für eine gerechte Lösung des Zypern-Problems ist ebenfalls anerkennenswert.
Wir haben nun einen Punkt erreicht, wo die Verhandlungen, die in Wien abgehalten wurden, zum Kern des Problems vordringen müssen.
Dazu möchte ich sagen, dass die Verhandlungen effizienter werden müssen, sonst besteht keine Chance auf Fortschritt.
Es ist uns klar, dass die wichtigste, noch offene Frage des Zypern-Problems die Frage der Aufteilung des Territoriums ist.
In diesem Punkt haben die Zypern-Griechen bereits konkrete Vorschläge unterbreitet.
Ich bedauere feststellen zu müssen, dass wir bis zu dieser Minute keine deutlichen Anzeichen erkennen, dass die Zypern-Türken vorbereitet sind, konkrete Verhandlungsvorschläge zu unterbreiten.
Und wie beurteilen Sie den Ägäistreit und vor allem ganz allgemein die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei?
Es gibt auch ein paar bilaterale Probleme in unseren Verhältnissen mit der Türkei.
Das Hauptproblem ist die kontinentale Grenze.
Einige bilaterale Probleme gibt es auch in unseren Beziehungen zur Türkei.
Das Hauptproblem ist der Festlandsockel im Ägäischen Meer.
Wie Sie wissen, ist dieses Problem eng verknüpft mit Fortschritt auf technischem Gebiet.
Offen ist weiterhin die Frage der Begrenzung des kontinentalen Festlandsockels.
Dieses Problem beschäftigt nicht nur Griechenland.
Es ist ein allgemeines Problem mit rechtlichem Hintergrund.
Ein Festlandsockel kann nur auf der Grundlage des internationalen Rechts begrenzt werden.
Wenn man sich nicht in direkten Gesprächen einigen kann, dann bleibt nur noch ein einziges friedliches Verfahren.
Und das ist, den internationalen Gerichtshof in Den Haag anzurufen.
Viele Länder, viele europäische Staaten haben so gehandelt.
Das jüngste Beispiel Malta und Libyen.
Daher unterbreiten wir der Türkei keinen originellen oder überraschenden Vorschlag, wenn wir sagen,
kommen wir überein und rufen wir den internationalen Gerichtshof an.
Wie beurteilen Sie die Chancen der gegenwärtigen Verhandlungen?
Wir sind nun in einem Verhandlungsstadium, wo wir Verständnis für die rechtlichen Positionen aufbringen.
Solange wir nicht bereit sind, neuerlich zusammenzukommen, kann ich keinerlei Voraussagen machen.
Das Interview mit dem griechischen Außenminister Bizios führte Ferdinand Hennerbichler.
Seit einigen Tagen hat die Sommer- und Urlaubssaison voll eingesetzt und das gute Wetter lässt für den österreichischen Fremdenverkehr hervorragende Ergebnisse erwarten.
Österreichs Nachbarländer werden aber besonders im Sommer eine immer stärkere Konkurrenz.
Über das Anlaufen der Sommersaison in Österreich und über die Aussichten für die gesamte Saison sprach Herbert Hutter mit Handelsminister Staribacher.
Herr Minister Starrybacher, seit einigem hat die Fremdenverkehrssaison begonnen und es sind insbesondere aus Kärnten negative Ziffern bekannt geworden.
Heißt das, dass die Fremdenverkehrssaison dieses Sommers schlecht angelaufen ist?
Die Saison ist, glaube ich, nicht schlecht angelaufen, wohl aber kommt es durch die Rotation, das heißt die Verschiebung der einzelnen Urlaubszeiten in der Bundesrepublik Deutschland,
oft zu Erscheinungen in Österreich, die uns sehr unangenehm berühren, nämlich dass wie jetzt zum Beispiel das fremdenverkehrsinteressanteste Land Nordrhein-Westfalen erst im Herbst Ferien hat und daher natürlich jetzt in der Vorsaison dieses Land ausgefallen ist.
Die Wintersaison ist für Österreich aktiv, in der Sommersaison ist vermehrte Konkurrenz in den österreichischen Nachbarländern aufgetreten.
Welche Länder sind dies und welche Maßnahmen sind es insbesondere, die den Österreichern schwere Konkurrenz bereiten?
Den Österreichern bereitet natürlich schwere Konkurrenz, dass durch die leere Abwertung der
Gast, der nach Italien fährt, wenn er seine Lire kauft oder umtauscht, dann sagt er schon her, da kriege ich also jetzt wesentlich mehr, als wie im Vorjahr.
Die Preissteigerungen bemerkt er ja dann erst, wenn er unten ist.
Aber an und für sich ist es so, dass natürlich alle nordischen Länder mehr nach dem Süden zum Meer ziehen und das können wir alle Sommer immer wieder feststellen.
Die Entwicklung im Winter ist dagegen für uns deshalb günstiger, weil wir hier mit der Schweiz, Frankreich und teils Italien fast ein Monopol haben.
Dazu braucht man Berge und Schnee und daher haben wir im Winter mit einer wesentlich günstigeren Saison Ergebnissen zu rechnen und auch mit höheren Einnahmen.
Trotzdem wird die österreichische Fremdenverkehrswerbung und insbesondere auch das Handelsministerium alles daran setzen, dass auch dieser Sommer gut abschneidet und die jetzigen Prognosen lassen darauf schließen, dass wir doch die Vorjahresziffern erreichen können.
Heißt das, dass man im Ministerium nicht mit einer Steigerung für den Sommer 1976 rechnen kann?
Es ist richtig, dass die Prognoseziffern keine wesentliche Steigerung, fast würde ich sagen überhaupt keine Steigerung erwarten lassen.
Damit ist aber noch nicht gesagt, dass dann nicht doch vielleicht die endgültige Abrechnung ergibt, dass doch ein klein wenig mehr Übernachtungen zu verzeichnen sind als im Vorjahr.
Das kann man aber wirklich erst im Herbst sagen, bis die endgültigen Ziffern vorliegen.
Sollte eine Senkung, sollte eine gesunkene Übernachtungszahl eingetreten sein, welche Maßnahmen könnte das Ministerium dem österreichischen Fremdenverkehr empfehlen?
Wir werden uns auf der österreichischen Fremdenverkehrstagung in Burgenland, es wird dort der österreichische Fremdenverkehrstag abgehalten, mit diesen Problemen sehr eingehend beschäftigen und dort entsprechende Vorschläge erarbeiten.
Diesbezüglich wurden ja schon Arbeitsgruppen in Aussicht genommen.
Und ich kann jetzt schon sagen, dass die diesbezüglichen Arbeiten bereits aufgenommen wurden.
Mit Handelsminister Staribacher sprach Herbert Hutter.
Annoncen in Zeitungen und Zeitschriften versprechen in letzter Zeit öfters, sichere Kapitalanlage mit allen steuerlichen Vorteilen geboten.
Der Zusatz steuerliche Vorteile verkündet denen in die Annonsensprache eingeweihten eine Möglichkeit, die Lohn- oder Einkommensteuer zu senken.
Besonders für Bezieher höherer Einkommen wird diese Anlageform interessant und ermöglicht je nach Steuerprogression und Firmenkonstruktion eine Verzinsung bis über 40 Prozent.
Hören Sie dazu einen Bericht von Helmut Kletzander.
Das steuertechnische Kunststück aus dem Verlust einer Firma Gewinn zu ziehen, ist recht einfach.
Bei einer Beteiligung an einer Personengesellschaft nach Handelsrecht, also Kommandititsgesellschaft oder offene Handelsgesellschaft, können Verluste der Firma vom Einkommen, Gehalt oder Lohn abgezogen werden.
Nun ist keine Gesellschaft bestrebt mit Verlusten zu arbeiten und niemand wird sich an einer Firma, die ohnehin bald pleite geht, beteiligen.
Genau hier liegt der Trick.
Die Verluste sind nur buchhalterisch.
Sie entstehen in der Bilanz durch die vorzeitige Abschreibungsmöglichkeit der Firmen.
Ein Unternehmen kann die abnutzbaren Wirtschaftsgüter wie zum Beispiel Maschinen, Geräte, aber auch Gebäude entsprechend ihrer Abnutzung steuerlich abschreiben.
Dadurch wird der Bilanzwert vermindert.
Diese Wertminderung erhöht auf der anderen Seite die Kosten und verringert den Gewinn.
Maschinen und Gebäude können nun auch vorzeitig abgeschrieben werden.
Das heißt, die Wertminderung einiger Jahre wird im ersten Jahr zusammengefasst.
So werden mit dem eingezahlten Geld der beteiligten Maschinen gekauft und diese vorzeitig mit 75% abgeschrieben.
Diesem hohen Aufwand stehen nur geringe Einnahmen der Firma gegenüber.
Es ergibt sich ein Verlust, der jetzt an die beteiligten Kommanditisten aufgeteilt wird.
Wenn zusätzlich noch Kredite aufgenommen werden, kann ein höherer Anlagenwert angeschafft werden und der Verlustfaktor wird so erhöht.
Insbesondere bei Firmenneugründungen ergeben sich hohe Anfangsverluste, wenn alle Maschinen und Gebäude neu angeschafft werden.
In der Praxis arbeiten solche Gesellschaften mit Verlustanweisungen über 200 Prozent.
Für das eingesetzte Kapital kann jeder Kommanditist einen doppelt so hohen Verlust vom Einkommen oder Gehalt absetzen.
Interessant wird diese Investition also für Bezieher höherer Einkommen.
Beträgt die Steuerprogression 50 Prozent vom Einkommen und die Verlustzuweisung 200 Prozent der Einlage, so kostet die Firmenbeteiligung den Kommanditisten keinen Groschen.
Der Einleger bekommt sein Geld vom Finanzamt über den Weg der Einkommensteuererklärung zurück.
Die Verzinsung einer solchen Beteiligung ist stark von der Steuerprogression und der Höhe der Verlustzuweisung abhängig.
Für Spitzenverdiener lassen sich Renditen im 50% Bereich erreichen.
Es kommt aber für alle Firmen der Moment, wo sie Gewinn abwerfen, zumindest sollte er kommen.
Der Einleger bezieht dann aus seiner Beteiligung einen Anteil am Firmengewinn, der aber wieder seine Steuerbelastung in die Höhe bringt.
Um dies zu vermeiden, bestehen zwei Möglichkeiten für den Steuerflüchtling.
Entweder er nimmt seinen Firmenanteil aus der Gesellschaft heraus, was aber wieder steuerliche Nachteile für die Veräußerung dieser Beteiligung bringt.
oder er tätigt eine neue Einlage bei einer neuen Abschreibungsfirma.
Über eine neue Form der Geldanlage berichtete Helmut Klezander.
Wir setzen nun unsere Berichterstattung fort mit einem Blick in die Leitartikel der heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Auszüge sind von Eugen Freund zusammengestellt worden.
Zur Berichterstattung über die Geiselbefreiung in Uganda, die heute die Zeitungen beherrscht, finden sich auch einzelne Leitartikel zu innerösterreichischen Ereignissen.
So etwa zum Problem des Nahverkehrs, das, wie alle Verkehrsfragen gerade jetzt neuerliche Aktualität gewinnt.
Dazu schreibt Wolfgang Vogel in den Oberösterreichischen Nachrichten.
Ist Nahverkehr nur das, was sich in den Ballungsräumen abspielt?
Oder wird dazu auch Verkehr zwischen zwei Ortschaften auf dem Land gerechnet?
Ist Nahverkehr nur das, was sich in Entfernungen bis zu 50 Kilometern abspielt?
Warum eigentlich 50?
Warum nicht 51 oder 52?
Warum sagt man überhaupt Nahverkehr?
Wäre es nicht besser, dem Kind den Namen zu geben, den es wirklich trägt?
Zum Beispiel könnte man sagen Güterwegebau oder Autobahnen oder U-Bahnen oder Straßenbahnen oder Schnellbahnen, Stadtautobahnen.
Es gibt also eine Reihe von ganz konkreten Dingen, mit denen man den Nahverkehr präzisieren kann.
Und es gibt eine Reihe von ganz konkreten Dingen, die sich hinter dem Nahverkehr verstecken.
Und das dürfte für viele Politiker der eigentliche Grund sein, lieber den verschwommenen Umschreibebegriff zu wählen.
Soweit die oberösterreichischen Nachrichten.
Mit der Frau in der Wirtschaft beschäftigt sich Dieter Lenhardt im Kurier.
Lenhardt hält unter anderem fest, die Frau in der Wirtschaft ist eher eine unheimliche, weil offenbar gespaltene Persönlichkeit.
Je nach Bedarf wird sie zum Tschapperl, zur Allmächtigen oder zum Blanken Nichts gestempelt.
Läuft die Wirtschaft oder der Betrieb schlecht, dann kommt sie gleich nach dem Gastarbeiter, wenn es um das Kündigen geht.
Der Nährvater einer mehrköpfigen Familie genießt an seinem Arbeitsplatz einen entsprechenden Sozialschutz.
Die Frau kriegt den blauen Brief.
Und ist sie jünger und unverheiratet, dann gilt sie von Haus aus als unsichere Kantonistin.
Heiratet, wird Mutter, geht dann eh von selbst, man kennt das.
Daher ist die Frau jetzt im Wirtschaftsaufschwung als Arbeitskraft gut gebettet.
Hereinspaziert in die Firma, bis auf Widerruf.
Es scheint, dass die Frauen, oder zumindest viele Frauen, als Chaperon eingestuft werden, mit denen nach größerem Belieben verfahren wird als mit den Männern.
Soweit Dieter Lenhardt im Kurier.
In der Presse geht Wolfgang Freisleben auf die jüngste Diskussion um die Erhöhung des Benzinpreises ein, die durch die Ankündigungen des Preisantrages neuerlich aktualisiert wurde.
Freisleben schreibt, wenn nun die Arbeiterkammer den Kampf in der Preiskommission vorweg nimmt und bereits jetzt auf die Ankündigung des Shell-Generals bald einen Preisantrag zu stellen, den bösen Multis den Kampf ansagt,
Und eine Preisforderung, noch ehe sie eingebracht wurde, ablehnt, kann man das angesichts des Zauderns der Ölfirmen nur als Versuch werten, wie schon vor zwei Wochen, aus einer freien Marktentwicklung politisches Kapital zu schlagen.
Schließlich stellt FREISLEBEN fest, wenn Milling nun ankündigt, die Erhöhung werde nur geringfügig, um die 20 Groschen pro Liter sein, so muss man sich fragen, warum wurde dann noch vor einem halben Jahr wesentlich mehr gefordert, wenn man jetzt offensichtlich zurücksteckt.
Schließlich noch eine Glosse aus den Salzburger Nachrichten, in denen auf den gestrigen Patscher-Kofel-Marsch von Unterrichtsminister Sinovac und ÖVP-Generalsekretär Busek eingegangen wird.
Die noch eher untrainierten Politiker bewiesen ihre Steher-Qualitäten, wobei von den beiden Prominenten ÖVP-General Busek das Tempo bestimmte und Big Fred um eine runde Dreiviertelstunde abhängte.
Kommentar Buseks dazu, ihr habt einfach dem Sinovac sein Tempo nicht ausgehalten, er geht mir zu langsam.
Das war die Inlandspresseschau.
Wieder ein Blick auf die Uhr, 12.43 Uhr, zwei Minuten vor dreiviertel eins.
Am Samstagnachmittag hat der spanische König Juan Carlos aufgrund eines Dreiervorschlags des spanischen Kronrats seine Entscheidung über die Nachfolge des Freitags zurückgetretenen Ministerpräsidenten Arias Navarro getroffen.
Die Entscheidung fiel auf einen Mann, der bisher weitgehend unbekannt war und der der Rechten zugerechnet werden muss, Adolfo Suárez González.
Suárez ist der bisher jüngste spanische Regierungschef.
Er ist Vater von fünf Kindern und stammt aus Avila, dem Nachbarprovinz von Madrid.
Als Jurist machte er eine steile Karriere in der Staatspartei und in der Verwaltung des Franco-Regimes, ohne sich ideologisch eng mit einem seiner Flügel oder etwa der Phalanche zu identifizieren.
Als Chef von Staatsrundfunk und Staatsfernsehen war aber für einen erheblichen Teil der Regimepropaganda verantwortlich.
Die beiden prominentesten Vertreter eines liberaleren Kurses in der spanischen Politik, Fraga Iribarne und Arelsa, haben in einem Kommuniqué erklärt, in der neuen Regierung kein Amt übernehmen zu wollen.
Hans Esper berichtet aus Madrid.
Das Kommuniqué ist sehr lakonisch und lautet,
José María de Reylsa und Manuel Fraga y Ribarne werden in die Regierung seiner Majestät, der Adolfo Suárez vorsetzt, nicht eintreten.
Damit hat der König gerade die Politiker verloren, die seiner letzten Regierung die Reformideen gaben und auch die einzelnen Pläne zu den Reformen machten und die schließlich auch im Ausland am glaubwürdigsten waren.
Adolfo Suárez, der kaum bekannte Verlankerfunktionär,
wird jetzt eine neue Regierung bilden.
Es sieht so aus, dass in der neuen Regierung die sogenannten Opus Dei Technokraten wieder eine Rolle spielen.
Diese Politiker sind dem erzkonservativen Mehrheitsflügel der katholischen Laienorganisation Opus Dei eng verbunden und haben sich eigentlich immer als bedingungslose Diener der Franco-Diktatur erwiesen.
Eine weitere Gruppe der neuen Minister dürfte
aus der Bürokratie, der Verlanke und ihrer Nachfolgeorganisation, der sogenannten nationalen Bewegung kommen.
Von einer solchen Regierung kann man sich alles erwarten, nur keine Beschleunigung der Reformen und der begonnenen Demokratisierung.
Der Sieger in dem politischen Ränkespiel der letzten Tage ist zweifellos der Präsident des Kronrates, Fernandes Miranda.
Der Professor gilt als politisch undurchsichtig, als ein Meister der Anpassung und der Intrige und hat großen Einfluss auf den König von Carlos.
In der letzten Zeit schien es, als habe Außenminister Arraelsa diesen beherrschenden Einfluss etwas verdrängen können.
Doch Miranda, den spanische Zeitungen schon unseren Richelieu nennen, hat sich jetzt zunächst einmal wieder durchgesetzt.
und hat mit dem blassen Durchschnittsfunktionär Suárez sogar einen ihm völlig ergebenen Mann zum Regierungschef machen können.
Miranda, der von der extremen Rechten kommt, Stellvertreter des erzreaktionären Ministerpräsidenten Carrero Blancova, versteht sich gut mit führenden Opus Dei-Textokraten.
In der Umgebung des Königs sind Mitglieder der rechtskatholischen Organisation Opus Dei im Übrigen sehr stark.
als Privatsekretäre, als Peichpfäder, findet man sie überall.
So jedenfalls hat es die bekannte Zeitschrift Cuadernos para el Dialogo in ihrer letzten Nummer behauptet und das ist bisher unwidersprochen geblieben.
Der Funktionärsapparat der Falanke und das politische Opus D, zwei Relikte der Franco-Zeit, haben offenbar zusammengewirkt, um die führenden Liberalen auszuschalten.
Das sind zunächst einmal keine sehr guten Aussichten für die demokratische Zukunft Spaniens und für einen Anschluss dieses großen Landes an Europa.
Das spanische Volk, das in seiner Mehrheit nicht monarchistisch ist, macht nicht so Ungarn wie Hofintrigen.
In der Geschichte der spanischen Bourbonen haben Machtkämpfer im Königshof und dunkle Spiele um königliche Favoriten schon großen Schaden für das ganze Land angerichtet.
Hans Esper berichtete aus Madrid.
Bei dem Putschversuch im Sudan Ende vergangener Woche haben, wie in Kairo bekannt wurde, 300 Menschen den Tod gefunden.
Das Regime von Präsident Numeri ist offenbar aber wieder Herr der Lage.
Es war der dritte Staatsstreichversuch in fünf Jahren, dem General Numeri entging.
Der Coup hatte begonnen, als der Präsident am frühen Freitagmorgen nach Besuchen in den USA und Frankreich zurückkehrte und vor einer sofortigen Weiterreise nach Mauritius zur Gipfelkonferenz der Organisation für die Einheit Afrikas im Flughafengebäude von Khartoum eine Pressekonferenz geben wollte.
Augenzeugen berichteten, plötzlich sei aus automatischen Waffen geschossen worden.
Numeri, so hieß es, verließ daraufhin das Gebäude durch einen Hinterausgang und fuhr mit einem Auto davon.
Später entwickelten sich dann die Kämpfe um Kasernen, um den Präsidentenpalast und den Rundfunksender.
Am Sonntag gestern rief die sudanesische Regierung ihren Botschafter aus Libyen ab.
Damit wurden Vermutungen bestärkt, dass der libysche Staatschef Gaddafi für den misslungenen Putsch verantwortlich sein könnte.
Genaueres berichtet jetzt Hans-Peter Gerner aus Kairo.
Ägypten hält auch weiterhin Truppeneinsatz bereit für den Fall, dass die Kämpfe im Sudan erneut auflammen sollten.
In einer Grußbotschaft an Khartoum hat Anbar-es-Sadat gestern versichert, dass er so wörtlich
an die ägyptische Armee den Befehl erlassen habe, Staatspräsident Niméry und dem sudanesischen Volk gegenüber ihre Pflicht zu erfüllen.
Ein Hilfsangebot, das entweder darauf hindeutet, dass das sudanesische Regime entgegen seinen Versicherungen die Situation noch immer nicht voll und ganz kontrolliert, oder, und dies ist wahrscheinlicher, eine Warnung an die Adresse Libyens, sich jeglicher Aktion zu enthalten,
die von Cairo als Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Sudan interpretiert werden könnte.
Denn nach einer von Nimeri selbst verbreiteten Version des Putschversuches vom Wochenende ist das Komplott von Ghassafi inspiriert, finanziert und von Söldnern im Dienste Libyens inszeniert worden.
In einer Rundfunkrede erklärte das sudanesische Staatsoberhaupt
dass nicht ein einziger Soldat seiner Streitkräfte in diese neuerliche Verschwörung verwickelt gewesen sei.
80 Prozent der Futschisten, so Nimeri, seien Libyer bzw.
von Libyen angeheuerte Ausländer gewesen.
20 Prozent rekrutierten sich aus Sudanesen, die jenseits der gemeinsamen Grenze im Guerillakampf ausgebildet worden seien.
Die Beweise für seine Behauptungen
werde er zu gegebener Zeit vorliegen.
Den materiellen Schaden, den diese Rebellion verursachte, bezifferte der sudanesische Präsident auf 300 Millionen Dollar.
Etwa 1.200 Putschisten, Zivilisten und Militärs sollen am Wochenende den Tod gefunden haben.
Wie inzwischen weiterhin bekannt wurde, hat Sadat als selbsternannter Sachwalter der Interessen Khartums über eine Luftbrücke
die an der israelisch-ägyptischen Front stationierten 1500 sudanesischen Soldaten in ihrer Heimat zurückbefördern lassen.
Ägyptische Maschinen, die gestern im sudanesisch-libisch-ägyptischen Ländertreieck Aufklärungsmissionen flogen, wollen eine libysche Fahrzeugkolonne fotografiert haben, die sich auf den Sudan zu bewegt.
Über die Hauptstadt des größten afrikanischen Staates
bleibt auch weiterhin der am Wochenende verhängte Ausnahmezustand in Kraft.
In einer offiziellen Beschwerde hat sich Nimeri an die arabische Liga gerichtet und weiterhin unterstützt von Sadat eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert.
Über den Verlauf und die Folgen des Putschversuches im Sudan berichtete unser Mitarbeiter Hans-Peter Gerner aus Kairo.
In wenigen Sekunden ist es 12 Uhr und 52 Minuten und Sie hören jetzt den Kulturbeitrag im Mittagschanal.
Die Wiener Kammeroper beginnt heute Abend ihre Sommersaison im Schönbrunner Schlosstheater mit einer Neuinszenierung von Giovanni Paisiello's Il Barbieri di Seviglia.
Das Werk war von der Kammeroper schon in verschiedenen Inszenierungen herausgebracht worden.
Diesmal zeichnet der bekannte italienische Bariton Renato Capecchi für Regie, Bühnenbild und Kostüme verantwortlich.
In den Hauptrollen sind Gail Oliver, Maurizio Manfredi, Ibrahim Mubayet, James Stith und Andrew Schulze zu hören.
Walter Gellert berichtet.
1816, im Entstehungsjahr von Rosinis Meisterwerk der Barbier von Sevilla, starb Giovanni Paisiello, der Komponist des ersten Barbier, im Alter von 76 Jahren.
Neben kirchlichen Werken, Symphonien und Klavierkonzerten schrieb er über 100 Opern, darunter eben Il Barbieri di Sevilla, eine Oper, die 1782 in Petersburg, wo Paisiello auch tätig war, uraufgeführt wurde.
Die Aufführung der Wiener Kammeroper wird von Nino Buonavolontà, dem Leiter des Opernhauses in Cagliari geleitet.
Er vergleicht den Barbier von Rossini mit dem von Paisiello.
Ich habe sowohl den Barbier von Rossini als auch den von Paisiello dirigiert.
Rossinis Werk ist, so möchte ich sagen, eine Explosion von Enthusiasmus und Jugend, während der Barbier von Paisiello eine Explosion von Romantik und Fröhlichkeit ist.
Die Komik im Werk von Paisiello ist sehr fein, während bei Rossini diese Komik aus der guten Laune der musikalischen Einfälle hervorgeht.
Paisiellos Komik und Fröhlichkeit wird vom Gedanken geleitet, während sie bei Rossini spontan ist.
Da!
Diese Aufnahme entstand übrigens bei einer Probe im Schönbrunner Schlosstheater.
Renato Capecchi hat bereits im Vorjahr an der Kammeroper inszeniert, heuer hält er zusätzlich noch ein Opernworkshop ab.
Über seine Inszenierung sagt er,
Bei dieser Inszenierung für die Kammeroper habe ich vor allem auf den körperlichen Ausdruck der Sänger auf der Bühne Wert gelegt.
Vor allem deswegen, weil das Ensemble sehr jung ist und einige Mitglieder das erste Mal auf der Bühne stehen.
So hatte ich sozusagen ganz von vorne zu beginnen und ihnen die Bewegung auf der Bühne zu erklären.
Und hier nicht nur die Bewegung an sich, sondern auch die Psychologie und die Anatomie der Bewegung.
Und das ist recht schwierig.
Gerade mit dem Problem der schauspielerischen Ausbildung und des körperlichen Trainings für Sänger hat sich Renato Capecchi sehr beschäftigt.
Deshalb auch sein Einsatz im Workshop der Kammeroper.
Einem Workshop, an dem allerdings nur eine kleine Gruppe von Sängern teilnimmt.
Über das Problem der Ausbildung und der Karriere eines Opernsängers überhaupt, meint Capecchi.
I can say that usually singers are not enough trained.
Ganz allgemein kann man sagen, dass die Sänger nicht genügend geschult sind, vor allem in unserer Zeit, weil sie sofort Geld verdienen wollen.
Sie wollen sofort eine große Karriere machen und sie sind nicht bereit, Entbehrungen zu erdulden.
Und diesem Problem sieht man sich gegenüber gestellt, wenn man den Sängerberuf ergreift.
Was nicht eingesehen wird, ist, dass der Konkurrenzkampf äußerst wichtig ist.
Ein Kampf, der eine erbarmungslose Auslese schafft, weswegen auch nur einige wenige an die Spitze kommen können.
Und das sind dann nicht immer diejenigen, die die Qualitäten besitzen, dafür aber Charakter.
Andererseits gibt es dann wieder einige, die zwar ausgezeichnet singen können, aber nicht die richtige Einstellung besitzen.
Man hat ein Kämpfer zu sein und das nicht im schlechten Sinn, man hat zu arbeiten, sich zu verteidigen und beharrlich zu sein.
Abwechslend mit Paisiello's Barbier von Sevilla bringt die Kammeroper im Schönbrunner Schlosstheater noch Offenbachs Ehemann vor der Tür und Soupes die schöne Galatée.
Beides Aufführungen, die schon mit Erfolg in der Winterspielzeit 1975-76 gezeigt wurden.
Das war ein Beitrag von Walter Gellert.
Wir schließen jetzt das Mittagsschornal mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
Österreich.
Der Völkerrechtsexperte und ÖVP-Abgeordnete Professor Ermakura hat in einem ORF-Interview die israelische Aktion in Uganda als äußerst bedenklich bezeichnet.
Ermakura erklärte, vom Standpunkt des internationalen Rechts stelle sie zweifellos eine Verletzung der Souveränität und des Territoriums eines unabhängigen Staates dar.
Vom Standpunkt des internationalen Kampfes gegen den Terrorismus entspreche die israelische Aktion jedoch dem Bedürfnis vieler Menschen, vor allem nach dem Fehlschlag zwischenstaatlicher Bemühungen zur Verhinderung von Entführungen und Geiselnahmen.
Ägypten.
UNO-Generalsekretär Waldheim hat bei einer Zwischenlandung in Kairo die Befreiung der Geiseln in Uganda stark verurteilt.
Waldheim meinte, die israelische Aktion sei eine flagrante Aggression gegen die Souveränität eines UNO-Mitgliedsstaates.
Großbritannien.
Ein Sprecher der Regierung in London erklärte heute, die Regierung sei sehr erfreut darüber, dass das Leben der Geiseln gerettet worden und der Versuch der Luftpiraterie gescheitert sei.
Diese Erklärung ist die erste offizielle britische Stellungnahme zu der israelischen Aktion.
Italien.
Wenige Stunden vor der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Abgeordnetenhauses hat die kommunistische Partei heute Vormittag den als orthodox geltenden 61-jährigen Pietro Ingrao zu ihrem Kandidaten als Präsident der Deputiertenkammer nominiert.
Mit seiner Wahl zum ersten kommunistischen Kammerpräsidenten ist zu rechnen, nachdem sich am vergangenen Samstag die Parlamentsparteien in einer ersten gemeinsamen Sitzung seit rund 30 Jahren über die Vergabe der Präsidentenämter im Abgeordnetenhaus und im Senat geeinigt hatten.
Präsident des Senats wird ein christlich-demokratischer Politiker.
In Rom wird erwartet, dass die Democratia Christiana den ehemaligen Außenminister Amin Tore Fanfani nominieren wird.
Österreich
Handelsminister Staribacher erwartet in der Sommersaison für den österreichischen Fremdenverkehr keine oder nur sehr geringe Zuwachsraten bei den Übernachtungen.
In einem ORF-Interview erklärte Staribacher das verhältnismäßig schlechte Anlaufen der Sommersaison, vor allem mit einer Verschiebung des Ferienbeginns im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Außerdem führte er eine verstärkte Konkurrenz der Nachbarländer an.
70 Wissenschaftler, Politiker und Erdölexperten befassen sich auf einer Konferenz mit der Frage, wie lange die Erdöl- und Erdgasreserven der Welt reichen werden.
Die Tagung hat heute in Laxenburg bei Wien begonnen und wird vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse gemeinsam mit dem Forschungs- und Ausbildungsinstitut der Vereinten Nationen veranstaltet.
Bis zum 16.
Juli wollen sich die Konferenzteilnehmer vor allem darüber klar werden, ob die Erdöl- und Erdgasreserven nicht größer sind als bisher angenommen.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
Das Mittagsjournal ist beendet.
Die Journalredaktion meldet sich wieder um 18.15 Uhr über Ö1 mit dem Abendsjournal.