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Marker setzen in: Mittagsjournal 1976.07.19
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Wenige Sekunden nach zwölf, meine Damen und Herren, guten Tag.
Als Redakteurin durch das Mittagsjournal führt heute Ilse Vögel.
Kurz Schlagzeilen zunächst einmal für die Auslandsberichte, auf denen heute das Schwergewicht unserer Berichterstattung liegt.
Geld oder Kommunismus?
Vor dieser grundkapitalistischen Entscheidung scheint Italien nach den jüngsten Äußerungen des deutschen Bundeskanzlers zu stehen.
Denn Schmidt erklärte zum Wochenende,
Keine Wirtschaftshilfe der EG und der USA an Italien, wenn dort Kommunisten in die Regierung kommen.
Hat Israel nun die Bombe oder nicht?
Vermutlich stimmt ersteres eine Frage aber, die sich auf jeden Fall stellt, angesichts der Tatsache, dass die Amerikaner zwei Atomreaktoren an Israel liefern wollen.
Heißer Wind im Mittelmeer.
Der modernste Flugzeugträger der Sowjetunion hat gestern den Bosporus basiert und das Mittelmeer erreicht.
Die Sowjetunion hat damit ihre Präsenz im Mittelmeer weiter verstärkt.
Und wohin steuert Angola?
Die jüngste Entwicklung scheint eine Annäherung Angolas an das Blockfreilager anzudeuten.
Nun zum Inland hier heute zwei Themen, die sicher beide interessieren.
Krankenkassen fordern gesunde Untersuchungen schon ab 19 Jahren und Gehirnschäden bei Kleinkindern durch Mehlprodukte.
Die Kulturredaktion berichtet über den Beginn der Salzburger Sommerakademie und über eine Tournee des Jeunesse und Schönberg Chors in Israel.
Soviel wie gesagt zum Programm, heute allerdings nur bis 12.58 Uhr.
Erster Programmpunkt, aber wie immer Weltnachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst heute Adolf Boindl und Sprecher Wilfried Schirrlbauer.
Österreich.
In einem Waldgebiet in der Nähe von Verlach in Kärnten wütet nach wie vor ein verheerender Waldbrand.
Mehr als 500 Mann, Bundesheersoldaten und Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Betroffen sind bis jetzt etwa 50 Hektar Föhren- und Fichtenwald.
Schwer in Mitleidenschaft gezogen ist der Reiseverkehr in den Süden, da die Läubelpassbundestraße bereits seit gestern gesperrt ist.
Hunderttausende Touristen müssen Umwege in Kauf nehmen.
Nachdem bereits gestern vier Feuerwehrmänner leicht verletzt worden sind, dürfte es heute im Zuge der Brandbekämpfung zu einem schweren Unglück gekommen sein.
Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt, wahrscheinlich sind zwei bis drei Personen schwer verletzt worden.
Wie ein Beamter des Landesgendarmeriekommandos in Klagenfurt gegenüber dem ORF erklärte, glaubt man nach wie vor den Brand bis Nachmittag unter Kontrolle zu bekommen.
Derzeit herrscht in Klagenfurt Windstille.
Man hofft, dass sich diese Situation nicht ändert, da windiges Wetter zu einem weiteren Übergreifen des Brandes führen könnte.
Die Kärntner Ärztekammer schlägt in einer Aussendung vor, Ausbildungskurse in erster Hilfe in den Lehrplan der Pflichtschulen aufzunehmen.
Damit soll erreicht werden, dass die Ausgebildeten ihrer gesetzlichen Verpflichtung, erste Hilfe bei Unfällen zu leisten, auch nachkommen können.
Nach Meinung der Kärntner Ärztekammer sollten jene Führerscheinbesitzer, die die Lenkerberechtigung noch ohne einen Kurs in erster Hilfe erhalten haben, verpflichtet werden, derartige Kurse zu absolvieren.
Die ÖVP urgiert heute in einer parlamentarischen Anfrage an Gesundheitsministerin Leo Dolter das ihrer Ansicht nach seit 1975 verzögerte Umweltschutzgesetz.
Die Abgeordneten Wiesinger und Hubinek weisen in diesem Zusammenhang auf Ankündigungen in der sozialistischen Korrespondenz im Februar 1974 hin, wonach in Kürze damit zu rechnen sei, dass ein Umweltschutzgesetzentwurf zur Begutachtung ausgesendet werden solle.
Bundesrepublik Deutschland.
13 Stunden nach dem Dammbruch im Elbe-Seitenkanal beginnt sich die Lage im Katastrophengebiet zu normalisieren.
Heute Nacht ist es den Einsatzkräften von Feuerwehr und Bundesheer gelungen, an der Bruchstelle eine Sperre aufzubauen.
Vier Bergepanzer legten ein auf Grund gelaufenes Schiff, den Öltanker Freienthal, quer zum Kanal vor die Bruchstelle.
Dahinter wurde aus Autowracks und Zahnzecken eine Sperre aufgeschüttet, die anschließend weiter gefestigt wurde.
Weiters waren Taucher im Einsatz die neue Sperrvorrichtungen des Kanals schlossen.
Durch diese Maßnahmen konnte das Abfließen aus dem Kanal gestoppt werden.
Man schätzt, dass mehr als vier Millionen Kubikmeter Wasser ein etwa zehn Quadratkilometer großes Gebiet überflutet haben.
Nun fließt das Wasser langsam in die Ilmenau und von dort in die Elbe ab.
Zahlreiche gestern aus den überschwemmten Häusern evakuierte Bewohner sind in ihre Wohnungen zurückgekehrt und haben mit den Aufräumungsarbeiten begonnen.
Die Feuerwehr hat auch Wachen aufgestellt, um Plünderungen zu verhindern.
Personen würden bei der Katastrophe nicht verletzt, die Höhe des Sachschadens lässt sich noch nicht absehen.
Ebenfalls ungeklärt ist die Ursache der Katastrophe.
Der neue Kanal, oft als sogenanntes Jahrhundertbauwerk bezeichnet, galt als absolut flutsicher.
Er verbindet Hamburg mit dem europäischen Binnenwasserstraßennetz und verkürzt die Frachtwege von Hamburg ins Ruhrgebiet um 214 Kilometer.
Der Elbe-Seitenkanal wurde in seiner vollen Länge erst am 15.
Juni eröffnet.
Frankreich.
Als konservativ-reaktionäre Politik kritisiert heute der Parteisekretär der französischen Sozialisten, Mitterrand, den vom deutschen Bundeskanzler Schmidt enthüllten Italien-Beschluss von Puerto Rico.
Mitterrand fördert die Regierung in Paris indirekt zu einer Stellungnahme zu den Äußerungen Schmidts auf, wonach die USA, die Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und Frankreich jede Finanzhilfe an Italien einstellen wollen, falls Kommunisten in die Regierung in Rom aufgenommen werden.
Der französische Sozialistenführer bemerkt dazu ferner, es sei äußerst unklug zu glauben, dass es die Völker Westeuropas noch lange dulden würden, am Gängelband einer neuen, heiligen Allianz gehalten zu werden.
Türkei.
In NATO-Kreisen herrscht weiterhin Unklarheit darüber, ob der sowjetische Flugzeugträger Kiev, der gestern den Bosporus in Richtung Mittelmeer passiert hat, mit dem neuen senkrecht startenden Düsenkampfjäger Yak-36 ausgerüstet ist.
Von der NATO wird dieses Kampfflugzeug als Offensivwaffe betrachtet.
Sollten Maschinen dieses Typs an Bord der Kiev sein, hätte die Türkei dem sowjetischen Flugzeugträger die Durchfahrt durch die Meerenge verweigern müssen.
Nach dem Bericht einer türkischen Agentur waren auf den Decks keine Flugzeuge zu sehen.
Die Stärke der sowjetischen Mittelmeerflotte hat sich mit der Kiev auf 69 Schiffe erhöht.
Libanon.
Syrien hat am vergangenen Wochenende seine Entschlossenheit bekräftigt, seine Truppen weiterhin im Libanon zu belassen.
Mit der Verstärkung syrischer Einheiten im Gebiet der Stadt Sofar, 25 Kilometer östlich von Beirut, und in den Bergen in der Umgebung der libanesischen Hauptstadt, ist die Regierung in Damaskus der Forderung der Palästinenser nicht nachgekommen, vor Beginn einer Versöhnungskonferenz die Truppen aus dem Libanon abzuziehen.
In Beirut verhärten sich Gerüchte über eine bevorstehende Großoffensive gegen Stellungen der Palästinenser und der libanesischen Linken.
Der muslimische Sozialistenführer Jumblatt rechnet mit einem Angriff auf den westlichen Teil Beiruts.
347 Personen haben sich gestern für die Teilnahme an dem letzten Konvoi zur Ausreise aus dem Libanon gemeldet, der von der amerikanischen Botschaft in Beirut organisiert worden ist.
Der Konvoi wird morgen nach Saida von palästinensisch-muslimischen Einheiten und anschließend von syrischen Soldaten bis nach Damaskus eskortiert werden.
Thailand.
Anlässlich des Abzuges der letzten amerikanischen Militäreinheiten aus Thailand ist die Polizei in Alarmzustand versetzt worden.
Die Behörden befürchten Gewaltakte von Seiten linksgerichteter Organisationen und haben harte Maßnahmen gegen eventuelle Demonstrationen angekündigt.
Ministerpräsident Seni Pramoy und Außenminister Ratakul werden heute Abend im Fernsehen zum Abzug der amerikanischen Truppen auf Thailand Stellung nehmen.
Bei einer Studentenfeier in der Provinz Kon Kuen sind durch die Explosion einer Handgranate acht Studenten getötet und weitere 108 verletzt worden.
Ein Unbekannter hat eine Handgranate in den Saal des Hotels geworfen, wo gerade die Feier stattfand.
Vietnam.
Alle Bewohner von Saigon müssen von morgen an innerhalb einer Woche ihr gesamtes privates Vermögen den Behörden abgeben.
In der über den Rundfunk ausgestrahlten Anweisung wurden keine näheren Gründe für diese Maßnahmen angeführt.
Die Deklarierung des gesamten Privateigentums ist ein wesentlicher Punkt im Programm zur Verwirklichung des Sozialismus anlässlich der Wiedervereinigung beider Landesteile.
Mexiko.
Von schweren Überschwemmungen und heftigen Stürmen werden derzeit die beiden Bundesstaaten Tamaulipas und Veracruz heimgesucht.
Nach Schätzungen der Behörden sind bei den Unwettern etwa 120 Menschen ums Leben gekommen.
22.000 Personen sind obdachlos.
Gestern Abend befanden sich mehr als 75.000 Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen des über die Ufer getretenen Flusses Panuco.
Tropische Stürme haben in den vergangenen Tagen in den Küstenregionen dieses Flusses Springfluten verursacht.
Die schweren Regenfälle haben bereits nachgelassen.
Ägypten.
Auf den Baumwollfeldern hat eine Schädlingsbekämpfungsaktion verheerende Folgen gezeitigt.
Fünf Kinder starben und mehr als 150 erlitten schwere Vergiftungen, nachdem sie mit gefährlichen Pestiziden in Berührung gekommen waren.
Wie jedes Jahr fand auch heuer eine Aktion zur Bekämpfung des Baumwollwurmes statt.
Diesmal dürften die verwendeten Mittel verschiedentlich jedoch eine zu hohe Konzentration an Giftstoffen gehabt haben.
Schweiz.
In den Berner und Walliser Alpen hatte gestern ein plötzlicher Wetterumschwung mehrere Bergunfälle zur Folge.
Das schwerste Unglück ereignete sich auf dem Aletschgletscher im Kanton Wallis, wo ein Schweizer Bergführer und vier Alpinistinnen in eine Gletscherspalte stürzten.
Wegen dichten Nebels konnten die Leichen erst heute früh geborgen werden.
Im Sudländs-Abschnitt des Mischabell-Massivs stürzten zwei deutsche Bergsteiger ab.
Einer der Verunglückten war sofort tot, der andere starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Die Bergungsbemühungen wurden von heftigen Sturmböen erschwert, die Spitzengeschwindigkeiten bis zu 100 Kilometern in der Stunde erreichten.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
Der Ostalpenraum verbleibt im Bereich sehr warmer Luftmassen, doch nimmt bei flacher Druckverteilung die Gewitterneigung zu.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden und Osten vielfach heiter, sonst wechselnd wolkig.
In der zweiten Tageshälfte gebietsweise Gewitterbildungen, die mitunter recht heftig sein können.
Winde aus Süd bis Nordwest, in Gewittern lebhaft auffrischend.
Nachmittagstemperaturen im Westen 26 bis 32 Grad, sonst 28 bis 35 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 14 bis 20 Grad.
Und die Wetteraussichten für morgen Dienstag, heiter bis wolkig.
In der zweiten Tageshälfte gebietsweise Gewitter.
Westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 25 bis 31 Grad.
Innsbruck stark bewölkt 25 Grad, West 15, Pregenz heiter 25 Grad, Südost 10, Graz heiter 30 Grad, Windstille und Klagenfurt heiter 29 Grad, Südostwind 5 km pro Stunde.
Zwölf Uhr und 13 Minuten ist es soeben geworden, zwei Minuten vor Viertel Eins.
Wir beginnen den Beitragsteil des Mittagsschonals, den Beitragsteil mit Berichten aus Österreich.
Bei uns gibt es ja seit 1974, also seit zwei Jahren, die Möglichkeit, sich auch als gesunder Mensch auf etwaige Krankheiten untersuchen zu lassen.
Diese Möglichkeit bieten die gesunden Untersuchungen, die Frauen ab dem 30. und Männer ab dem 45.
Lebensjahr in Anspruch nehmen können.
Darüber, dass diese Vorsorgeuntersuchungen etwas Positives im Gesamtbild der ärztlichen Betreuung der Bevölkerung darstellen, sind sich eigentlich alle Betroffenen und auch die politischen Parteien einig.
Nur über den Erfolg der Untersuchungen gibt es relativ verschiedene Ansichten.
Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger, das ist also die Dachorganisation der Krankenkassen, ist nun mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit getreten, die Altersgrenzen von 30 bzw.
45 Jahre auf das vollendete 19 Lebensjahre für Männer und für Frauen gleich zu senken.
Das Anmeldeverfahren soll vereinfacht werden und das Programm der Untersuchungen noch durch eine Leberfunktionsprüfung erweitert.
Hören Sie dazu das folgende Interview des Markus Sommersacher von unserer innenpolitischen Redaktion mit dem Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Dr. Alois Pragaschnik, führte.
Herr Generaldirektor Dr. Dragaschnik, aus welchen Gründen treten nun die Kassen für eine Herabsetzung der Altersgrenze zur Inanspruchnahme der gesunden Untersuchung auf das vollendete 19.
Lebensjahr ein?
Als wir seinerzeit das Programm für die gesunden Untersuchungen festgesetzt haben, haben uns die Mediziner gesagt, es genügt bei Frauen ab dem 30.
Lebensjahr und bei Männern ab dem 45.
Lebensjahr, diese Untersuchungen durchzuführen.
Nunmehr sind die Ärzte der Meinung, dass in Einzelfällen, aber doch auch vor diesen Lebensjahren Krankheiten festgestellt werden könnten.
Und wir haben diesem medizinischen Rat entsprochen und werden die Richtlinien entsprechend ändern.
Herr Dr. Dragaschnig, in der Öffentlichkeit ist der Vorwurf erhoben worden, dass sich nur ein minimaler Prozentsatz der Anspruchsberechtigten, nämlich nur 1,4 Prozent, wirklich an diesen gesunden Untersuchungen beteilige.
Stimmt das?
Ja, der Prozentsatz stimmt nicht.
Ich möchte folgende Rechnung aufstellen.
Nach der Herabsetzung auf das 19.
Lebensjahr werden in Österreich 4,75 Millionen Menschen altersmäßig für Gesundheitsuntersuchungen in Betracht kommen.
Aufgrund eines Mikrozensus wissen wir aber, dass 60 Prozent dieser Menschen laufend in ärztlicher Behandlung sind.
Wer aber ohnehin in ärztlicher Behandlung ist, der braucht nicht separat in eine Gesundheitsuntersuchungsstelle gehen.
Das heißt, es kommen für diese Untersuchungen nur circa 1,9 bis 2 Millionen Menschen in Betracht.
Und aufgrund unserer bisherigen Ergebnisse können wir sagen, wir hatten nämlich bis jetzt 150.000 Menschen, die untersucht wurden, bei circa 1,5 Millionen in Betracht kommenden, dass das einem Prozentsatz von 10 Prozent entspricht.
Und mit diesem Prozentsatz sind Sie also zufrieden?
Zufrieden kann man nicht sein.
Man könnte höchstens sagen, dass es für das Anfangsstadium ein immerhin beachtlicher Prozentsatz ist.
Wir müssen allerdings die administrativen Voraussetzungen und die medizinischen Voraussetzungen für einen höheren Prozentsatz erst langsam aufbauen.
Das heißt, es wird also in Zukunft, glauben Sie schon, bewerkstelligt werden können, dass trotz der Erhöhung der anspruchsberechtigten Zahl keine längeren Wartezeiten bei den gesunden Untersuchungen auftreten werden.
Ja, Optimismus kann man durchaus vertreten angesichts des Umstandes, dass von den in Betracht kommenden freiberuflich tätigen Ärzten nur ungefähr 50 Prozent bisher einen Vertrag mit den Krankenkassen abgeschlossen haben.
Ich hoffe, dass es uns gelingen wird, im Laufe der nächsten Jahre auch einen großen Teil der noch abseits stehenden freiberuflich tätigen Ärzte für die gesunden Versuchungen zu gewinnen.
Und außerdem haben einzelne Krankenkassen ein Programm aufgestellt für die Errichtung eigener gesunder Untersuchungsstellen.
Wir haben hier nur Schwierigkeiten mit den Ärztekammern, die in jedem Ambulatorium eine an und für sich zu negierende Einrichtung sehen.
Da wir aber mehr Kapazität brauchen und sie bei den freiberuflich tätigen Ärzten nicht befriedigen können, müssen wir, ob wir wollen oder nicht, solche Einrichtungen schaffen.
Herr Dr. Dragaschnik, in der Öffentlichkeit, in der Bevölkerung wird auch oft kritisiert, dass die Anmeldeschwierigkeiten für die gesunden Untersuchungen zu groß sind oder zu groß seien.
Kann man hier noch etwas machen zur Vereinfachung?
Ja, natürlich ist der bürokratische Vorgang etwas schwerfällig.
Wir haben einen Verkürzungsvorgang schon gemacht.
Heute kann der sich zu Untersuchenden direkt an seine Krankenkasse wenden, erhält dort die Formulare, geht zu seinem Arzt und wird dort untersucht.
Der Arzt schickt dann die Ergebnisse ein.
Langfristig, wir rechnen in circa zwei Jahren, werden vielleicht schon bei den Ärzten die Formulare auffliegen mit der richtigen Versicherungsnummer, die eingespeichert werden kann, sodass der Vorgang weiter entbürokratisiert werden kann.
Das Gespräch mit dem Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Dr. Dragaschnik, führte mein Kollege Markus Sommersacher.
Vielleicht gibt es also schon in Kürze gesunde Untersuchungen ab dem 19.
Lebensjahr und vielleicht lässt sich dann bei diesen Untersuchungen feststellen, welche Hitzeschäden wir in diesem Sommer 1976 alle miteinander abgekriegt haben.
Aber wie immer, wir setzen fort dem Mittagsjournal mit der Inlandspresse schar ein bunter Querschnitt durch Kommentare und Leitartikel der österreichischen Tageszeitungen.
Die Reaktion des sowjetischen Parteiorgans Pravda auf die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky unter anderem gegen die KPÖ, die er als die würdeloseste KP bezeichnete, bildet heute den Ausgangspunkt für Kommentare in der Kronenzeitung und in der Presse.
Unter dem Titel Kreisky im Visier schreibt Kurt Seinitz unter anderem in der Kronenzeitung.
Die Moskauer Pravda hat am Wochenende dem SPÖ-Chef und Kanzler gehörig die Leviten gelesen.
Fast könnte man meinen, Kreisky habe sich das in der Pravda bestellt, um Ideologie-Kreuzzügler Taus wieder einmal ins Leere rennen zu lassen.
Herr Dr. Taus, lesen Sie doch einmal nach, was in der Pravda über mich steht.
Die Geschichte mit der Pravda ist jedoch ernster und reicht tiefer als die seichte, komische österreichische Ideologiediskussion, die außer den Parteifunktionären niemand interessiert.
Kreisky hat sich in letzter Zeit gegenüber der Sowjet-Ufführung Sachen herausgenommen, die weit über der Duldungsgrenze des Krimmels liegen.
Und abschließend heißt es, es wäre durchaus denkbar, dass der Pravda-Angriff kein einzelner Schuss vor dem Bug war, sondern der Beginn einer ganzen Reihe, um Kreisky bei diversen Entspannungsaposteln in den Regierungssalons madig zu machen.
Diese Herrschaften bekommen ohnehin schon Knieschlottern, wenn Moskau rülpst.
Reminiszenzen heißt der Titel eines Kurzkommentars in der Presse, in dem man liest.
Die Dankesworte, welche Bundeskanzler Kreisky anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der USA an die einstige Besatzungsmacht gerichtet hat, haben in Moskau eine ärgerliche Reaktion gefunden.
Nicht die Jenkis, nein, die Rotarmisten hätten den Hauptanteil der Befreiung Österreichs, werden wir erinnert.
Was die Menschenopfer betrifft, mag dies richtig sein.
Doch ebenso ist wahr, dass die Befreier dann nicht mehr gehen wollten, den Osten der Republik ausplünderten und noch anderes taten, wovon besser zu schweigen ist.
Und dieses Land, das nicht zu den Kriegsführenden gehörte, erhielt so den Staatsvertrag erst, als Hitlers Verbündete längst pardoniert waren.
Zu viele jener Österreicher, die die Not der Okkupation am eigenen Leib erlebt haben, wissen, wem sie am Ende ihre Freiheit verdanken.
Dazu braucht es also keine Belehrungen mehr.
Im Kurier beschäftigt sich Dieter Lenhardt in einem Kommentar mit, wie er es nennt, Spekulationen um den Goldtausender.
Er schreibt, wer dennoch unbedingt eine kleine Goldspekulation auf Österreichisch wagen will, fährt derzeit mit dem Golddukaten trotz Mehrwertsteuer, Präge und Bankaufschlag besser.
Denn der Dukatenpreis rutscht mit dem internationalen Goldfixing.
Das unglaubliche Interesse am neuen Goldtausender ist also weder goldrichtig noch vernünftig.
Aber Vernunft allein macht ohne dies nicht glücklich.
Vielleicht stellt sich jedoch auf dem Umweg über das Gris und die Münze sogar bald ein anderer Gewinn ein.
Man könnte, weil die Nachfrage höher ist als das Angebot, trotz der Millionenauflage, trotz des Aufdrucks 1000 Schilling und trotz des schwachen Goldwerts mehr dafür bekommen als einen Papiertausender.
Im Salzburger Volksblatt beschäftigt sich ein Kurzkommentar mit dem, wie es einleitend heißt, jüngsten Liebkind der Ideologie-Diskussion mit der sozialen Marktwirtschaft, im Speziellen mit den Äußerungen des ÖVP-Abgeordneten König zu den Erklärungen von SPÖ-Zentralsekretär Blecher.
Das Salzburger Volksblatt meint dazu.
Seit wann beruht die Sozialpartnerschaft auf der sozialen Marktwirtschaft?
Die Sozialpartnerschaft ist die Basis für einen Interessenausgleich im vorparlamentarischen Raum, was schon von vornherein völlig gleiche Positionen aller Beteiligten ausschließt.
Dass dieser Ausgleich jeweils aber nur auf der Grundlage der faktischen Wirtschaftsordnung erfolgen kann, die besteht, sollte klar sein.
Gelegentlich hat einer schon den Eindruck, dass es zu heiß ist.
Das war unsere heutige Inlands-Presseshow, zusammengestellt von Erich Eichinger.
Sieben Minuten vor halb eins, meine Damen und Herren, wir kommen zur Auslandsberichterstattung.
Der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt, mehr oder weniger liebevoll auch Schmidt-Schnauze genannt, sorgt wieder einmal für Schlagzeilen und macht seinem Namen alle Ehre.
Seine Äußerung, Italien werde im Fall einer kommunistischen Regierungsbeteiligung keine Kredite mehr von den USA, der Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und Frankreich bekommen, hat eine Welle der Kritik fast in ganz Europa hervorgerufen.
Laut einem Bericht der Washington Post hat ja Schmidt in den Vereinigten Staaten von einer Verständigung der vier Westmächte in diesem Sinne anlässlich des Wirtschaftsgipfels in Puerto Rico gesprochen.
Am Sonntag erklärte nun der westdeutsche Kanzler im deutschen Fernsehen, viele Regierungen der westlichen Welt sehen eben die Kommunisten nicht gerne an der Macht.
Ebenso wenig gern aber sieht man, das zeigen eben die ersten Reaktionen im gesamten europäischen Raum, den Zeigefinger des Schulmeisters der Nation, wie Schmid sogar schon im eigenen Land genannt wird.
Nun die Auswirkungen der Schmid-Äußerung auf die Europapolitik und die Lage in Italien analysiert Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Heftige Kritik der Opposition und der Presse von rechts bis links, peinlich berührtes Schweigen der betroffenen Regierungen.
Das waren die ersten Reaktionen auf die schmidschen Äußerungen.
Vor allem in Italien selber und in Frankreich sind nämlich die Regierungen durch die forsche Warnung ihres deutschen EG-Partners in eine heikle Lage gebracht worden.
In Rom bemüht sich der designierte Ministerpräsident Andriotti um eine Regierungsbildung, die von der Linken wenigstens toleriert wird.
Mit der Bekanntgabe eines italienbetreffenden Paktes der westlichen Großmächte hinter dem Rücken der scheidenden Regierung Moro ist die Autorität der DC nun schwer angeschlagen.
In Paris wiederum versucht Präsident Giscard d'Estaing, seine Landsleute seit längerem von der Eigenständigkeit seiner Europapolitik zu überzeugen.
Jetzt wird der alte Vorwurf von Linksopposition und Kolisten wieder laut, Giscard lasse sich gemeinsam mit Bonn in die antikommunistische Politik der USA einspannen.
Und für Schmidt-sozialistische Bruderparteien, die in Italien wie in Frankreich mit den kommunistischen Parteien kooperieren, ist die Boykottdrohung des SPD-Mannes folgens unerträglich.
Mitterrand sprach vom Gängelband einer neuen heiligen Allianz über die Völker Europas.
Schon im vorigen Dezember, also vor der italienischen Parlamentswahl, hatte US-Außenminister Kissinger die Gemüter mit einer ähnlichen, wenn auch vorsichtiger formulierten Warnung vor einem kommunistischen Wahlsieg erregt.
Schmidt hatte damals öffentlich erklärt, eine Regierungsbeteiligung der KPI wäre in seinen, Schmidts Augen, keine Katastrophe.
Innerhalb der EG war man damals übereingekommen, die Demokratie in Italien sei vor allem durch eine wirtschaftliche Gesundung des Landes zu stärken.
Tatsächlich steht Italien sowohl bei der europäischen Gemeinschaft wie bei den USA mit gewaltigen Summen in der Kreide.
Allein von der Bundesrepublik Deutschland hat Italien erst vor zwei Jahren einen Kredit von zwei Milliarden Dollar bekommen.
Anlässlich der Kissinger-Erklärung hatten offizielle und inoffizielle Kommentatoren in Italien seinerzeit darauf hingewiesen, dass ein Wirtschaftsboykott das Land mit Sicherheit in eine politische Krise treiben müsste.
In diesem Fall seien verstärkte soziale Auseinandersetzungen zu befürchten, ein Abdriften der jetzt westlich und europäisch ausgerichteten KPI ins antiwestliche Lager und letztlich entweder ein Putsch von rechts oder eine Abhängigkeit Italiens vom Ostblock.
Auch die Tatsache, dass kommunistische Diktaturen in Osteuropa von Bonn großzügig mit Krediten unterstützt werden, dass aber die Regierungsbeteiligung einer demokratisch agierenden westlichen kommunistischen Partei mit harten Sanktionen geahndet werden soll, ist kritisiert worden.
Im Einzelnen sprach das Zentralorgan der italienischen Christdemokraten il Popolo von einem Erpressungsmanöver Schmitz, den die Zeitung einen Aushilfsschulmeister nannte.
Das KPI Blatt Unitar bezeichnete die Absprache als einen schändlichen Pakt.
Die rechtsgerichtete französische Zeitung L'Horreur kritisierte Schmitz' Schnauze für seinen Terrorismus und seine monumentale Indiskretion.
Der britische Guardian erwartet eine Verstärkung des Misstrauens zwischen kleinen und großen EEG-Staaten nach dieser Erklärung.
Und das schließlich, nannte Schmidts Erklärung, eine grobe Einmischung in die inneren Angelegenheiten Italiens.
Der deutsche Kanzler hatte schon im April ähnliche Vorwürfe geerntet, als er die DC-Regierung in Italien kritisierte und auf EG-Tagungen den Modellcharakter des sozialen Systems der Bundesrepublik rühmte.
Kurz darauf geriet die Bundesrepublik wegen des radikalen Erlasses ins Schussfeld der westeuropäischen Öffentlichkeit.
Für die deutschen Wahlstrategen ist die neueste internationale Aufregung um Helmut Schmidt vor allem im Hinblick darauf interessant, wie sie den Wahlausgang im Oktober beeinflussen könnte.
Ein deutscher Kanzler, der sich als erster Mann des Antikommunismus in Europa profiliert,
und den europäischen Nachbarn immer wieder die Leviten liest, das könnte beim deutschen Wahlvolk möglicherweise ebenso viel Sympathien bringen, wie solche Töne im Ausland die hässlichen Deutschen an Sympathien kosten.
Das war eine Analyse von Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Die Vereinigten Staaten werden Israel umfassende Hilfe bei der Entwicklung seiner Atomenergie leisten.
Vor allem der Bau von zwei israelischen Reaktoren soll größtenteils mit Assistenz der USA vor sich gehen.
Bedingung Washingtons ist allerdings, dass die Atomenergie nur friedlichen Zwecken dient.
Aber so heißt es ja immer, das Kind muss ja schließlich auch einen Namen haben.
Zu diesem Zweck wollen die amerikanischen Behörden die geplanten Reaktoren regelmäßig inspizieren.
Auf jeden Fall muss das entsprechende Abkommen noch vom Kongress in Washington gewilligt werden.
Israel verfügt ja bereits über zwei nukleare Reaktoren.
Und die Geschichte hat auch einen politischen Hintergrund.
Es ist der, dass die USA ja schon früher Ägypten ähnliche Zusagen gemacht haben, was in Israel ja größten Unmut hervorgerufen hat.
Denn heutzutage ist es jedem Staat mit dem nötigen technischen Niveau möglich, die friedlichen Anlagen der Atomenergie zu kriegerischen Zwecken umzubauen.
Hören Sie dazu Moshe Meisels.
Das israelische Kabinett hat beschlossen, einen Vertrag mit Washington über die Errichtung von zwei amerikanischen Atomreaktoren mit einer Kapazität von je 450 Megawatt in Israel zu unterzeichnen.
Der frühere amerikanische Präsident Richard Nixon hatte während seiner Besuche in Israel und Ägypten im Jahre 1974 beiden Ländern den Bau amerikanischer Atomreaktoren, die als atomare Kraftwerke dienen sollen, vorgeschlagen und versprochen, das dafür notwendige angereicherte Uranium und Know-how zur Verfügung zu stellen.
Die Amerikaner bestanden jedoch auf Druck Kairos darauf, dass Israel den internationalen Atomsperrvertrag unterzeichne und damit auch seinen im Jahre 1957 mit französischer Hilfe in Dimona errichteten Atomreaktor der Kontrolle der internationalen Atomenergiebehörde unterwerfe.
Israel hatte bis heute diese Bedingung abgelehnt und aus diesem Grunde hat sich die Unterzeichnung der Verträge zur Errichtung der neuen amerikanischen Atomreaktoren in Ägypten und Israel verzögert.
Erst nachdem Washington und Cairo von ihrer ursprünglichen Forderung Abstand genommen haben, dass Israel sich dem Atomsperrvertrag anschließe und die Vereinigten Staaten zustimmten, ihre Kontrolle nur auf die zwei neuen Atomreaktoren, die im Süden Israels gebaut werden sollen, zu beschränken, hat das israelische Kabinett die Unterzeichnung des Vertrages bestätigt.
In Jerusalem
hatte man auch seinerzeit Bedenken gegen den amerikanischen Vorschlag, da seine Durchführung nach Ansicht israelischer Atomfachleute trotz effektiver amerikanischer Kontrolle die ägyptischen Vorbereitungen zur Herstellung von Atomwaffen fördern könnte.
Dazu kommt, dass auch Ägypten bisher nicht den Atomsperrvertrag unterzeichnet hat.
Israel besitzt zwei Atomreaktoren.
Einer von ihnen wurde im Jahre 1960 mit einer Kapazität von 5000 Kilowatt mit amerikanischer Hilfe im Nachhalt Schorek errichtet.
Der zweite Reaktor mit einer Kapazität von 26 Megawatt.
der sich in der abgeschiedenen Wüstensiedlung mit 20.000 Einwohnern, die Mona im Negev befindet, hat in der Welt den Eindruck ausgelöst, dass es sich um ein atomares Forschungszentrum handelt, in dem Israel Atombomben produziert.
Internationale Atomwissenschaftler sehen es als sicher an, dass Israel die wissenschaftlichen und technischen Voraussetzungen für die Herstellung von Atomwaffen besitzt.
Offizielle israelische Stellen haben dies bestätigt, jedoch immer wieder erklärt, dass Israel nicht der erste Nahoststaat sein wird, der Atomwaffen einsetzt.
Amerikanische Militärexperten haben kürzlich behauptet,
Israel besitze zumindest 10 Atombomben, deren Sprengkraft den Bomben entspreche, die von der USA Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg über Japan abgeworfen wurden.
Die amerikanischen Militärexperten haben berichtet, dass Israel imstande sei, jedes Jahr etwa 10 Kilo angereichertes Plutonium zu produzieren, um pro Jahr zwei 10 Kilo Tonnen Bomben herstellen zu können.
Als Trägersystem könnten laut der Ansicht dieser Experten
Eventuell die sich im Einsatz der israelischen Luftwaffe befindenden amerikanischen F4 Phantom Maschinen oder angeblich von Israel eigenentwickelte Boden-Boden-Raketen verwendet werden.
Offizielle Kreise in Israel haben diese Meldungen bisher als Spekulationen bezeichnet.
Der frühere israelische Verteidigungsminister Moshe Dayan hat jedoch kürzlich erklärt, dass die Dimensionen der Aufrüstung der arabischen Staaten
Israel keine andere Wahl als eine atomare Option ermögliche und dass Israel daher die Weiterentwicklung seiner atomaren Verteidigung fördern müsse, da es mit seiner Bevölkerungszahl auf die Dauer weder physisch noch finanziell noch wirtschaftlich
immer mehr Soldaten, Panzer und Flugzeuge aufbieten können wird.
Soweit Moshe Meisels.
Ein heißer Wind weht übers Mittelmeer.
Nicht nur für die in der Sonne brautenden Urlauber an den Stränden, heiß ist es auch der NATO.
Und das aus folgenden Grund.
Der modernste Flugzeugträger der Sowjetunion, die Kiev, hat gestern den Bosporus basiert und auch bereits das Mittelmeer erreicht.
Und wie es NATO-Kreisen verlautet, plant die Sowjetunion, dieses Schiff mit dem neuen senkrecht startenden Kampfflugzeug vom Typ Yak-36 zu bestücken.
Eine Waffe, die von der NATO als Offensivwaffe eingestuft wird.
Und in diesem Fall hätte der NATO-Partner Türkei dem sowjetischen Flugzeugträger die Durchfahrt durch den Bosporus eigentlich verweigern müssen.
Spannungen daher im NATO-Lager, Beunruhigung.
Wolfgang Pfeiffer berichtet.
An seiner schmalsten Stelle war der Bosporus, die Durchfahrt vom Schwarzen Meer zu Ägäis und Mittelmeer fast zu eng.
In kaum mehr als Fußgängergeschwindigkeit
drückten sich gestern die 40.000 Tonnen des russischen Flugzeugträgers Kies durch das maritime Nadelöhr.
Mit der Überführung dieses modernsten Schiffes der Sowjetflotte glauben die Russen wieder ein Stück leicht zu ziehen mit den Mittelmeergeschwadern des Westens, vor allem mit der amerikanischen 6.
Flotte.
Die russischen Ausbalancierungsversuche erfolgen mit Unterstützung des NATO-Partners Türkei.
Westliche Länder hatten die Türken darauf aufmerksam gemacht, dass die Passage des Flugzeugträgers laut den Verträgen von Montreux nicht gestattet sei.
Die Türkei wischte die westlichen Vorbehalte vom Tisch.
Die Kiev ist das jüngste Schiff der sowjetischen Flotte.
Sie ist als Träger ausgerüstet für senkrecht startende, raketenbestückte Kampfflugzeuge.
Ein zweiter Träger dieser Klasse ist im Bau und soll nach Fertigstellung ebenfalls ins Mittelmeer entsandt werden.
Zunächst versuchte die Türkei noch zu erklären, die Kiew könne eventuell passieren, wenn sie keine Flugzeuge mitführe.
Eine ohnehin nicht überzeugende Argumentation, da die Maschinen leicht nachzutransportieren sind.
Als die Kiew jetzt die Wasser des Bosporus durchwälzte, zählten Beobachter 25 bis 30 Flugzeuge und ebenso viele Hubschrauber sichtbar an Bord.
Die einzige Feststellung der Türken dazu, den Typ der Flugzeuge, habe man nicht bestimmen können.
Den Flugzeugträger ins Mittelmeer zu bringen, wurde für die Russen aktuell, seit Ägypten ihn die militärische Zusammenarbeit aufgekündigt hat.
Der russische Flottenaufmarsch im Mittelmeer hat zur Zeit seine stärkste Massierung erreicht.
Im Gefolge der Kiew schwamm noch einmal ein 15.000 Tonnen großer Raketenkreuzer.
Die russisch-mediterrane Flottenkonzentration blieb jedoch so lange ohne Flugzeugträger, nun ohne Luftschirm.
Nicht nur der Schutz der eigenen Verbände, sondern auch die Aufklärung wurde erschwert, wenn nicht verhindert.
Mit türkischer Hilfe decken die Russen jetzt ihre Blößen.
Zurzeit erlaubt die Türkei den verbündeten Amerikanern nicht die Benutzung von Stützpunkten
Noch stationierte amerikanische Soldaten sind eher internierte denn Bundesgenossen.
Amerikanische Kriegsschiffe sollen die Türkei nicht anlaufen.
Die Aufklärungsarbeit der NATO gen Osten, die mit den amerikanischen Stationen verknüpft war, ist ebenfalls unterbunden.
Die Türkei lehnte schon im Vorstadium der Gespräche ab,
den Amerikanern Landerechte bei einer Evakuierung fremder Staatsangehöriger aus dem Libanon zu geben, nicht etwa für ein militärisches Eingreifen, sondern eben für die Rettung von Zivilisten.
Die gleiche Türkei erlaubte der Sowjetunion im letzten israelisch-arabischen Krieg das Überfliegen ihres Landes mit Transportmaschinen für Kriegsmaterial, das der arabischen Seite geliefert wurde.
Die gleiche Türkei fördert jetzt den Flottenaufmarsch
des potenziellen Gegners jenes Paktes der NATO, dem sie selbst anzugehören, weiter behauptet.
Die Türkei fordert und erhält von den westlichen Ländern, nicht zuletzt von der Bundesrepublik, immense Kriegsausstattung.
Es stellt sich verstärkt die Frage, wessen Verbündeter sie eigentlich ist.
Der des Westens oder in einer Unter-der-Hand-Praxis der des Ostens.
Am ehesten steuert sie auf eine Neutralitätspolitik zu, was, wenn sie will, ihr politisches Recht ist.
In üblen Geruch jedoch muss diese Handlungsweise kommen, wenn unter falschen Vorzeichen von NATO-Ländern Waffengeschenke und Kreditierung gefordert werden, dabei unter anderem auch von Waffensystemen, die aus der Bundesrepublik laut Gesetz nicht an neutrale Länder, sondern nur an Bündnispartner geliefert werden dürfen.
Ein Bündnispartner ist nicht, wer dem Mitglied eines Gegenpaktes militärisch hilft und die Zusammenarbeit im eigenen Bündnis sabotiert.
Sehr geehrter Wolfgang Pfeiffer, der Ministerpräsident von Angola, Nascimento, ist gestern zu einem viertägigen Staatsbesuch in Belgrad eingetroffen.
Für den politischen Beobachter muss es natürlich von größtem Interesse sein, dass der führende Politiker der umstrittenen Volksrepublik und ehemaligen portugiesischen Kolonie in Afrika gerade Jugoslawien als Ziel seiner ersten Auslandsreise wählt und nicht etwa Moskau oder Havanna.
Denn schließlich waren es ja sowjetische Waffen und kubanische Soldaten, nicht jugoslawische, die den Kampf der Befreiungsbewegung MPLA gegen ihre provestlichen Konkurrenten FNLA und UNITA zu ihren Gunsten entschieden haben.
Die Reise Nagimentus nach Belgrad könnte also darauf hindeuten, dass sich Angola gerade jetzt, wenige Wochen vor dem Gipfel der Blockfreien in Colombo, von dem Makel befreien will.
Luanda ließe die Etablierung eines prosowjetischen Systems in Afrika zu.
Lopo do Narcimentoos gegenwärtiger Besuch in Belgrad wird hier gleich in mehrerer Hinsicht als erster bezeichnet.
Der erste Ministerpräsident Angolas erstmals in Jugoslawien und erstmals in einem nicht afrikanischen oder nicht zum Ostblock zählenden Land.
Dass es ein hochpolitischer Besuch ist, erklärte Lopo do Narcimentoo bei seinem Abflug in Luanda und bei seiner Ankunft in Belgrad.
Übrigens einem recht umständlichen und zeitraubenden Flug mit vielen Zwischenstationen.
Allerdings nicht nur deshalb ist in Kürze mit der Eröffnung einer neuen Fluglinie Belgrad-Luanda zu rechnen.
Der Regierungserfolgsrepublik Angola möchte wohl seine Schuld gegenüber Jugoslawien abtragen, dass nur der MPLA wertvolle Hilfe im Befreiungskampf geleistet hat und das vom ersten Tag an.
Dieser wurde zwar datungsmäßig nicht genau fixiert,
Aber es wird in diesem Zusammenhang von langen Jahren gesprochen und von langen persönlichen Bindungen zwischen Agustino Neto und Tito.
Darüber hinaus verbinden uns die Wünsche unserer Völker für den Sozialismus und offensichtlich verbindet uns auch der Wille nach echter Unabhängigkeit unserer Länder, erklärte Premier Nascimento.
Letztes ist für das Blockfrei-Belgat von besonderem Interesse, da es den steigenden Einfluss des Sowjets in diesem afrikanischen Land mit Sorge verfolgt, da es sich offiziell zur Politik der Blockfreiheit bekannt hat.
Angola als Blockfreier dürfte auch die Starrolle auf dem bevorstehenden Neutralistengipfel in Colombo zufallen und Belgrade ist bemüht, die Blockfreiheit Angolas so glaubwürdig wie nur möglich darzustellen.
Es möchte aber auch die Tiefe der blockfreien Orientierung des jungen afrikanischen Staates auch aus anderen Gründen ausloten, um vor Überraschungen sicher zu sein.
Hinter den Kulissen der Neutralisten und der Blockfreien tobt ja nicht erst seit heute ein erbitterter Positionskampf.
Das zeigte sich deutlich während der Konferenz der Informationsminister der blockfreien Staaten in New Delhi, wo es um die Begründung eines Nachrichtenpools der blockfreien Staaten ging.
Dieses vor mehr als einem Jahr von Jugoslawien gestartete Experiment, dem sich vorerst zwölf nationale Agenturen angeschlossen hatten, weitete sich in New Delhi auf 62 aus.
Ziel dieses Pools ist die Entkolonialisierung des Nachrichtenwesens, wie es heißt, in der Welt, das nach Meinung der Teilnehmer bisher von den Reich-Industriestaaten manipuliert wurde.
Desgleichen soll der Nachrichten-Buda-Block-Freien für eine bessere Information der Öffentlichkeit in den angeschlossenen Ländern untereinander sorgen.
Für Selbstdarstellung gegenüber Dritten oder wohl gegenüber der freien Welt soll ebenfalls Sorge getragen werden.
Dass die weißen Flecke auf der Landkarte des Informationswesens verschwinden sollen, ist durchaus begrüßenswert und dürfte auch von der Öffentlichkeit in den entwickelten Staaten dieser Welt begrüßt werden.
Ob den nationalen Agenturen auch die Grundsätze der Informations- und Pressefreiheit beachten werden, ist eine andere Frage.
Zurzeit scheint vielen Regierungen der sogenannten blockfreien Staaten ein Informations- und Meinungsmonopol erstrebenswert, wie die Haltung des gastgebenden New Delhi gegenüber unabhängigen westlichen Korrespondenten gezeigt hat.
Medienpolitik scheint nicht nur von Staat zu Staat, sondern auch vom Kontinent zu breite Grade verschieden.
Aus Belgrad berichtete Gustav Kalupa, zwei Minuten vor dreiviertel eins, nun zu einem Thema aus dem Bereich der Wissenschaft.
Mehlprodukte jeder Art bedeuten für eine Gruppe von Kranken in Österreich größte Gefahr.
Bei diesen Kranken handelt es sich um Menschen, die mit der angeborenen Stoffwechselkrankheit Zöliakie leben müssen.
Eine Untersuchung in Graz hat nun gezeigt, dass diese Krankheit, die vor allem Kinder gefährdet, wesentlich häufiger ist als bisher angenommen.
Neres von Werner Wantschura.
Semmeln, Brot, Mehlspeisen aller Art bedeuten für Menschen, die an der gefürchteten Stoffwechselkrankheit Zöliakie erkrankt sind, größte Gefahr.
Ihr Organismus kann den Eiweißgehalt des Mehls, das sogenannte Gluten, nicht abbauen und reagiert mit schweren Entzündungen der Darmschleimhaut.
Nun hat sich in einer Grazer Studie gezeigt, dass diese bisher für eher selten gehaltene Stoffwechselstörung, die hauptsächlich bei Kindern, in seltenen Fällen aber auch bei Erwachsenen ausbricht, mehr Menschen angeboren ist, als man bisher für möglich gehalten hat.
Jedes 500.
Kind, so ergab die Untersuchung des Grazer Dozenten Dr. Erich Rossipal, wird mit einer Zöliakie geboren.
Diese Erkenntnis ist vor allem deshalb so wichtig, weil die Zöliakie, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird, zu schwerwiegenden Folgen führen kann.
Das Mehleiweiß wirkt toxisch, also giftig, auf die Dünndarmschleimhaut.
Dazu Dozent Rossipal.
Durch diesen Effekt des Glutens kommt es zu einer Atrophie, d.h.
zu einer Entzündung mit einer Degeneration im Bereich der Dünndarmschleimhaut.
Und diese Degeneration der Dünndarmschleimhaut hat wieder im Gefolge eine mangelhafte Resorption der Grundnahrungsmittel, besonders der Fette, sodass die Kinder mit Zöliakie als Hauptsymptomatik das Auftreten einer Gedeihstörung, d.h.
eine mangelhafte Gewichtszunahme am Anfang, dann im zunehmenden Maße Inabitänz und Durchfälle zeigen.
Damit aber nicht genug.
Denn die Entwicklung des kindlichen Organismus ist zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht vollkommen abgeschlossen.
Verschiedene Organsysteme, darunter auch das Zentralnervensystem, entwickeln sich erst im Säuglings- und im Kleinkindalter zur vollen Reife.
Das heißt, dass Geteilstörungen zu diesem Zeitpunkt verheerende Folgen unter anderem für die Entwicklung des Gehirns haben können.
Und die Zöliakie wirkt sich bei den meisten ihrer Opfer bereits sehr früh aus, in der Regel zwei bis vier Monate nach dem Verabreichen der ersten glutenreichen Nahrung, was meist in Form von Gries oder Keksen geschieht.
Die ersten Symptome, die im Alter von acht bis zehn Monaten auftreten, sollten daher für jede Mutter eine Warnung sein.
Schwere, anhaltende Durchfälle, Gewichtsstillstand, Appetitlosigkeit, ein aufgeblähter Bauch.
Weil aber alle diese Symptome eher unspezifisch sind und vielen Krankheitsbildern zugeordnet werden können, haben die Ärzte Probleme mit der Diagnose.
Es ist sicherlich schwierig, eine Psychiatrie, die sich ganz im Anfangsstadium befindet, exakt zu diagnostizieren.
Und da gehört eine reichliche Erfahrung dazu.
Jedoch das vollentwickelte Krankheitsbild ist unschwer zu erkennen und sollte nicht übersehen werden.
Es ist zweifellos möglich, heute durch eine einfache Untersuchung, zum Beispiel durch die Bestimmung der Stuhlfettausscheidung, den Verdacht auf das Vorliegen einer Zöliakie zu erhärten.
Wenn man den Verdacht auf eine Zöliakie äußert, ist es jedoch notwendig, das Kind einzuweisen in ein Zentrum, das imstande ist, alle genaueren und feineren Untersuchungen durchzuführen, um wirklich hier mit aller Exaktheit die Diagnose zu stellen.
Denn die Diagnosestellung hat zur Folge, dass das Kind über längere Zeit, zumindest über eine Periode von zwei Jahren, eine glutenfreie, d.h.
eine mehlfreie Diät bekommen muss.
Alle die Kinder müssen Backwaden bekommen, die aus speziellen Mehlen hergestellt werden.
Bei 10 bis 15 Prozent der Erkrankten bildet sich die Krankheit von selbst zurück.
Alle anderen Betroffenen haben sie ihr Leben lang.
Je früher die Zöliakie erkannt wird, desto größer ist die Chance, dass das Kind frei von Entwicklungsstörungen bleibt.
Das ist aber nicht der einzige Grund, warum man auf verstärkte Anstrengungen zur Frühdiagnose der Zöliakie drängen muss.
Es zeigte sich nämlich, dass Erwachsene, deren Zöliakie im Kindesalter nicht erkannt worden ist und die daher lange Zeit mit den schweren Darmentzündungen zu kämpfen hatten, in deren Folge die Darmoberfläche auf drei bis fünf Prozent des Normalmaßes reduziert wird, weit stärker als der Durchschnitt der Bevölkerung, zu Darmkrebs neigen.
Über Zöliakie informierte Werner Wantschörer.
Wir kommen nun zum Kulturmagazin im Mittagschanal.
Zum 24.
Mal beginnt heute auf der Festung Hohensalzburg die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst.
Als Oskar Kokoschka vor 13 Jahren die Geschäfte der Sommerakademie niederlegte, verschwand eine wichtige Einrichtung vom Kursprogramm, die Schule des Sehens.
Heuer gibt es diese Schule wieder.
Sommerakademie-Präsident Hermann Stupeck fasst die Absichten dieses wiederentdeckten Kurses so zusammen.
Die Schule des Sehens war eine Realisierung der großen pädagogischen Idee des Meisters, dass in jedem Menschen künstlerische Fähigkeiten wohnen,
die durch den Lehrer entwickelt herausgeholt werden sollen.
In diesem Jahr wird dieser Gedanke natürlich wieder aufgegriffen, nicht von Kokoschka selbst, der nun 90 Jahre alt ist, aber er hat seinen einstigen Schüler und langjährigen Chefassistenten
Rudolf Cortograx ausdrücklich autorisiert, die Schule des Sehens im alten Geist und in einer neuen Form weiterzuführen.
Diese Schule des Sehens soll, glaube ich, eine subjektive Sehweise abseits der malerischen Moden vermitteln.
Ja, bis zu einem gewissen Grade schon, obwohl wir grundsätzlich den Prinzip des Pluralismus, der Toleranz gegen jegliche Richtung huldigen.
favorisieren keine Richtung.
Also auch das nicht, was in der Schule des Sehens gemacht wird.
Hauptprinzip ist der Satz, den Kokoschka selbst geprägt hat.
Durch Sehen zum Einsehen gelangen.
Sich die Welt anzueignen, in sie einzudringen, durch Schauen, durch das Malerische erfassen.
Um das Erfassen der Umwelt durch ein nicht mehr ganz neues Medium geht es in einem allerdings ganz neuen Kurs.
Douglas Stewart aus Michigan unterrichtet, und dies ist ebenfalls eine Novität der Sommerakademie, das Fach Fotografie.
Dokumentarfotografie, Portrait und Selbstportrait sowie experimentelle Techniken will Stewart vorzugsweise in Schwarz-Weiß vermitteln.
Herbert Post, Schöpfer einiger internationaler Schrifttypen, bietet 1976 Kompositionsübungen mit Buchstaben und Texten, also eine erste Einführung in das Kapitel »Die Schrift in der freien Kunst« an.
Wie frei, wie pluralistisch diese internationale Sommerakademie für bildende Kunst in der Meinung der Veranstalter ist, definiert Präsident Stupeck.
Der Besucher der Sommerakademie, vielfach ein Anfänger oder ein im ersten Stadium der Ausbildung stehender Künstler, soll ja mit den Grundlagen vertraut gemacht werden.
Mit den Grundlagen kann er von niemandem besser als von den von Ihnen genannten Lehrern vertraut gemacht werden, nicht wahr?
Die haben also uralte Erfahrungen und können diese Grundlagen vermitteln.
Sie haben aber auch, andererseits, die geistige Weite, jeden seine eigenen Ideen entwickeln zu lassen.
Mittels dieser Grundlagen, die er lernt, kann er auch avantgardistische Ideen ohne weiteres entwickeln und das geschieht ja auch.
Bis zum 21.
August also Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst auf der Festung Hohen Salzburg.
Mit der Aufführung von Mahlers 8.
Symphonie wurde gestern in Jerusalem das Israel Festival eröffnet.
Mahlers 8, der auch die Symphonie der Tausend genannt, ist dabei zum ersten Mal in Israel aufgeführt worden.
Dirigent war Subin Mehta, es spielte das Israelische Symphonieorchester, es sangen der Wiener Jeunesse Chor, der Arnold Schönberg Chor, ein Kinderchor aus Israel und international bekannte Solisten.
Hören Sie einen Bericht von Herbert Dopowolny.
Mahlers 8.
Sinfonie ist ein Werk von klarster Transparenz, aber dennoch rätselvoll zugleich.
Sie ist von einer technischen Genialität sondergleichen voller Probleme fesselnder Art.
Dieses Werk, das im September 1910 zum ersten Mal unter der Leitung des Komponisten aufgeführt wurde, zerfällt in zwei Teile von gigantischen Maßen.
Der erste Teil, die Hymne Veni creata spiritus, ist als große Sonatenform angelegt.
Der zweite Teil, die Schlussszene aus Goethes Faust, kann als Zusammenfassung der drei übrigen Sätze angesehen werden.
Es sind aber fast doch mehr großformale Bauelemente, die dem dramatischen Oratorium näher stehen als dem Symphonieschema.
Mit diesem Werk wurde gestern das Israel Festival eröffnet.
Dieses Festival, das heuer seine vierzehnte Saison hat,
kann im weiten Sinn mit Festwochen unserer Prägung verglichen werden.
Nur, dass hier in Israel ausschließlich Musikwerke aufgeführt werden und Theaterabende nicht auf dem Programm stehen.
Mehr als 3.000 Zuhörer, unter ihnen Staatspräsident Katsir und Ministerpräsident Rabin, kamen zu dieser Galaeröffnung in die Binea Roma in die Volkshalle am Stadtrand Jerusalems.
Das Israel Philharmonic Orchestra spielte in dieser Halle schon mehrere Mahler-Sinfonien, aber noch nie die achte.
Mit welcher Konzeption ist nun Zubin Meter an dieses Werk herangegangen?
Es ist alles überirdisch.
Der erste Satz ist reine Sonatenform.
Es ist wirklich eine Beethoven-Sinfonie, der erste Satz.
Der zweite Satz ist eine vollkommene Kantate, der mit dem ersten Satz nur damit zusammenhängt, dass er thematisch ist.
vom ersten Satz in den dritten Satz hereinbringen.
Sonst ist es eigentlich nichts damit zu tun.
Nur musikalisch hängt es irgendwie zusammen, oberflächlicherweise.
Aber es ist ein feierliches Werk und wenn ich sagen darf, es kommt manchmal in dem zweiten Satz stellenweise Sachen, die nicht ganz gerade sehr vertieft sind, so wie bei seinem Adagio zum Beispiel.
in der 7.
Sinfonie, 6.
Sinfonie, 5.
Sinfonie, also doch, und 9., der letzte Satz von der 9.
Sinfonie ist doch das tief empfundene Musik, das man überhaupt nicht vorstellen kann.
Diese Sinfonie ist anders.
Das ist eigentlich feierlich und in dem Sinn leicht, dass er die Musik benutzt in dem 3.
Satz, die wir dann später oder auch in der gleichen Zeit mit operetten.
Vergleiche.
Subin Mehta dirigiert den ersten Teil auch etwas leicht, ziemlich mit Tempo und sehr tiefgreifend.
Es wirkt so, wie wenn das Publikum erst eingestimmt werden sollte.
Der zweite Teil hingegen wird von Mehta sehr genau genommen.
Hier hat er auch schon bei den Proben an manchen Stellen gefeilt, wie zum Beispiel am Einsatz des Chorus Mysticus mit »Alles Vergängliche«.
Dieser Übergang war dann auch von ergreifender Schönheit und Klarheit.
Wie auch überhaupt der Arnold Schönberg Chor und der Schönes Chor scheinbar über sich hinaus wuchsen.
Dies ist umso mehr bemerkenswerter, da er die achte Male an Laienchöre besondere Anforderungen stellt.
Lediglich der israelische Kinderchor Scharonitz konnte diese Anforderungen nicht erfüllen.
Er war zu leise und auch in den Einsätzen sehr ungenau.
Unter den Solisten begeisterte vor allem Jennifer Jones und Stella Richmond.
Richmond sang die Marta Gloriosa mit einer Leichtigkeit und Reinheit, die bemerkenswert war.
Ebenso war der Bariton von Sigmund Minimskeren sehr deutlich, wogegen Raffaele Arie seine Partie ungenau und undeutlich sang.
Auch hatte er zu viel von Opernhaften an sich.
Heider Harper, Margret Kalil und Ursula Böse sowie John Mitchison trugen auch zu dem gelungenen Abend bei.
Herbert Doprowolny berichtete über den Beginn des Israel-Festivals in Jerusalem und wir, meine Damen und Herren, schließen unser Journal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Der heftige Waldbrand im Gebiet von Verlach in Kärnten konnte bisher nicht eingedämmt werden.
Mehr als 500 Mann, Feuerwehrleute und Bundesheer sind zurzeit eingesetzt.
Schwer betroffen ist auch der Urlauber- und Reiseverkehr, da die Läubelpassstraße zumindest bis morgen Nachmittag gesperrt ist.
Der Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Dragasnik, motivierte heute den Plan der Krankenkassen, die Altersgrenze für die gesunden Untersuchungen generell auf das vollendete 19.
Lebensjahr herabzusetzen, mit dem Rat der Mediziner.
Nach Angaben Dragasniks nehmen derzeit etwa 150.000 Personen, das sind 10 Prozent der dafür in Frage kommenden, die gesunden Untersuchungen in Anspruch.
In einer parlamentarischen Anfrage an Gesundheitsminister Frau Leo Dolter, vergiert die ÖVP das ihrer Ansicht nach seit Monaten verzögerte Umweltschutzgesetz.
Das Gesundheitsministerium hat ein neues, auf der Basis des Föderalismus stehendes Gesetzesmodell angekündigt.
Frankreich.
Empörung bei der Linksopposition und Schweigen im Regierungslager kennzeichnen heute in Paris die Reaktion auf die jüngsten Äußerungen des deutschen Bundeskanzlers Schmidt über eine geheime Vierer-Absprache bezüglich einer Kreditsperre an Italien im Falle einer kommunistischen Regierungsbeteiligung.
Der Parteisekretär der französischen Sozialisten, Mitterrand, kritisierte den Italien-Beschluss als konservativ-reaktionäre Politik.
Türkei.
In NATO-Kreisen herrscht weiterhin Unklarheit darüber, ob der sowjetische Flugzeugträger Kiev, der gestern den Bosporus in Richtung Mittelmeer passiert hat, mit dem neuen senkrecht startenden Düsenkampfjäger Yak-36 ausgerüstet ist.
Die Stärke der sowjetischen Mittelmeerflotte hat sich mit der Kiev auf 69 Schiffe erhöht.
Libanon.
Die syrischen Truppen, die gegen Einheiten der linken Moslems und der Palästinenser eingesetzt werden, haben Verstärkung erhalten.
Mindestens 30 Panzerfahrzeuge sowie Raketenwerfer und schwere Geschütze sind aus Syrien in den Libanon gebracht worden.
Sie werden vor allem an der Straße zwischen Beirut und Zofar eingesetzt.
Damit sind die Aussichten auf Friedensgespräche zwischen Syrien und den Palästinensern weiter geschwunden.
Meine Damen und Herren, und hier noch eine Meldung, die das korrigiert, was wir in den Kurzmeldungen hatten.
Es ist leider zu knapp gekommen.
Ich darf es Ihnen kurz vorlesen.
Die Regierung in Paris hat sich heute Mittag von allen dem deutschen Bundeskanzler Schmidt zugeschriebenen Äußerungen distanziert, wonach die USA, die Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und Frankreich, Italien keine Finanzhilfe mehr gewähren würden, falls Kommunisten in die Regierung in Rom aufgenommen werden sollten.
Ein Dementi also aus Paris, dass die Sache wieder ein bisschen anders aussehen lässt.