Mittagsjournal 1977.01.15

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    Mittagsjournal.
    Außenminister Paar zum Verhältnis Österreich-Jugoslawien.
    Kurden verstärken bewaffneten Widerstand gegen das irakische Regime.
    Absturz eines schwedischen Verkehrsflugzeugs über einem Vorort von Stockholm.
    Und Interview mit Staatsoperndirektor Seefellner über die Richard-Strauss-Festtage.
    Außerdem informieren wir nach den Nachrichten über die aktuelle Straßensituation angesichts der starken Schneefälle in weiten Teilen Österreichs.
    Zuvor gebe ich aber an Wilfried Schierlbauer.
    Er spricht Meldungen, für die Raimund Heller als Chef von Dienst verantwortlich ist.
    Schweden.
    Ein Verkehrsflugzeug der innerschwedischen Luftfahrtgesellschaft Linjeflik ist heute Vormittag beim Landeanflug zum Flughafen Stockholm-Broma über dem Vorort Bonga abgestürzt.
    Nach ersten Informationen sind alle 22 Insassen, 19 Fluggäste und drei Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen.
    Der Pilot der viermotorigen Turboprop-Maschine vom Typ Wickers Wildcount dürfte offensichtlich versucht haben, auf einem großen Parkplatz, der von Wohnhäusern umgeben ist, eine Notlandung durchzuführen.
    Zur Stunde sind noch Rettungsarbeiten im Gange, weil die Möglichkeit nicht ausgeschlossen wird, dass sich in den Trümmern des brennenden Flugzeuges noch Überlebende befinden könnten.
    Österreich.
    Nach Ansicht von ÖVP-Generalsekretär Lanner sollte jeder Lernwillige seinen eigenen Neigungen entsprechenden Lehrplatz erhalten können.
    In einer Aussendung des Parteipresse-Dienstes befürwortet Lanner in diesem Zusammenhang die teilweise Entlastung der Lehrlinge von den Fahrt- und Aufenthaltskosten, wenn der Lehrbetrieb vom Wohnort weit entfernt liegt.
    Außerdem sollten Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, steuerlich entlastet werden.
    Der Wiener ÖVP-Obmann Busseck hat heute die Ankündigung von Bürgermeister Graz kritisiert, in seinem Bereich alle Politiker aus Aufsichtsräten abzuziehen.
    Nach Ansicht Bussecks ziele die von Graz ebenfalls angekündigte gleichzeitige Schaffung eines Beteiligungsausschusses darauf ab, die Politiker vorne hinauszuwerfen und durch die Hintertür wieder hereinzuholen.
    Vor einer Bezirksrätekonferenz der Wiener ÖVP sprach sich Busseck in diesem Zusammenhang für die Schaffung eines unabhängigen Wiener Rechnungshofes aus.
    Deutsche Demokratische Republik.
    Besucher der ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin sind auch gestern nach Verlassen des Gebäudes kontrolliert worden.
    Vertreter der Mission teilen mit, dass die Überprüfung der insgesamt 65 Besucher zum überwiegenden Teil DDR-Bürger stichprobenartig durchgeführt worden sei.
    Frankreich, Sowjetunion.
    Der gegen den chilenischen KP-Chef Korbalan ausgetauschte sowjetische Regimekritiker Wladimir Bukowski traf heute in Paris ein.
    Er wird in der französischen Hauptstadt an einer Diskussion über die politischen Gefangenen in der Sowjetunion teilnehmen.
    Wie aus Moskau gemeldet wird, hat Korbalan von Staatspräsident Podgorny den Leninorden, die höchste Auszeichnung der Sowjetunion, verliehen bekommen.
    Tschechoslowakei.
    Der Dramatiker Vaclav Havel, einer der prominentesten Unterzeichner der Charta 77 zur Durchsetzung der humanitären Beschlüsse von Helsinki, ist nach Angaben seiner Frau verhaftet worden.
    Wie Frau Havel heute Vormittag mitteilte, sei ihr die Festnahme ihres Mannes von der Polizei bestätigt worden.
    Gründe habe man ihr nicht genannt.
    Das tschechoslowakische Parteiorgan Rude Pravo hat in seiner heutigen Ausgabe die Kampagne gegen Regimekritiker fortgesetzt.
    Sowjetunion.
    Mehrere sowjetische Dissidentengruppen haben anlässlich der bisher nicht geklärten Explosion in der Moskauer U-Bahn ihre Weigerung betont, Gewalt auszuüben.
    In einer in Moskau veröffentlichten Erklärung heißt es, die Regimekritiker würden zwar verschiedene Ansichten vertreten, sie seien aber einig in der Ablehnung von Gewalt.
    Die Dissidenten wehren sich vor allem gegen die Behauptung des regimetreuen Journalisten Viktor Louis, der das Bombenattentat einer Gruppe von terroristischen Dissidenten zur Last legt.
    Großbritannien.
    Nach den jüngst veröffentlichten Statistiken der Fachzeitschrift Petroleum Economist ist Saudi Arabien der zweitgrößte Erdölproduzent der Erde nach der Sowjetunion und hat mit einer Förderung von 420 Millionen Tonnen Rohöl die Vereinigten Staaten auf den dritten Platz verdrängt.
    Die amerikanische Ölförderung ist um zwei Prozent auf 403 Millionen Tonnen gesunken.
    Die Sowjetunion konnte ihre Ölproduktion um 6,4 Prozent auf 521 Millionen Tonnen steigern.
    Insgesamt erhöhte sich im vergangenen Jahr die Weltertölproduktion um 7,6 Prozent auf das Rekordvolumen von 2,8 Milliarden Tonnen.
    USA.
    Der scheidende Handelsminister Richardson hat sich für die Aufhebung des sogenannten Jackson-Erlasses ausgesprochen, der den Ausbau der amerikanisch-sowjetischen Handelsbeziehungen von der Verbesserung der Emigrationsbedingungen für sowjetische Juden abhängig macht.
    Richardson begründete seinen Vorschlag damit, dass das Gesetz zu Einschränkungen bei der Auswanderung geführt und außerdem den amerikanischen Exporten erheblich geschadet habe.
    Sowjetunion.
    Das Parteiorgan Pravda hat heute in einem Leitartikel rechtsgerichteten Kreisen in den Vereinigten Staaten Entspannungsfeindlichkeit, Antisowjetismus und eine systematische Kriegspsychose vorgeworfen.
    Die Pravda schreibt, das Schwergewicht der amerikanischen Politik solle auf diese Weise nach rechts verschoben werden.
    Ägypten.
    In Kairo beginnt heute eine Konferenz der Außenminister der Mitgliedsländer der Arabischen Liga.
    Hauptthemen der Beratungen sind die Beschlüsse von Riad über eine Unterstützung der direkt am Nahostkonflikt beteiligten Staaten Ägypten, Syrien und Jordanien, sowie Vorbereitungen für die bevorstehende Runde des europäisch-arabischen Dialoges.
    Darüber hinaus wollen die Außenminister über einen Antrag des Libanon auf Verlängerung des Ende April auslaufenden Mandats für die arabische Friedenstruppe beraten.
    USA.
    Die Freilassung des Palästinenser Führers Abu Daud durch die französischen Justizbehörden hat in den Vereinigten Staaten eine Protestwelle ausgelöst.
    29 Abgeordnete des Repräsentantenhauses in Washington riefen ihre Landsleute auf, französische Waren zu boykottieren.
    In einem Telegram an den französischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing warfen sie Frankreich schädliches Verhalten vor, weil die Freilassung Abu Dauds die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung des Terrorismus behindere.
    Die Entschließung wird voraussichtlich am Montag dem Senat zur Entscheidung vorgedeckt.
    Ein Sprecher der 32 jüdischen Organisationen in den USA erklärte während einer Protestaktion vor der französischen Botschaft in Washington, empörte jüdische Bürger aus allen Teilen der USA hätten telefonisch die Absage von Reisen nach Frankreich und die Absicht mitgeteilt, keine französischen Waren mehr kaufen zu wollen.
    Indien.
    Die Regierung des nordostindischen Bundesstaates Bihar hat 130 politische Häftlinge freigelassen.
    Sie befanden sich aufgrund des Gesetzes über die innere Sicherheit in Haft.
    USA.
    Der britische Filmschauspieler Peter Finch ist gestern Abend im 61.
    Lebensjahr in Los Angeles gestorben.
    Finch dürfte einem Herzanfall erlegen sein.
    Der Schauspieler ist dreimal mit dem Preis der britischen Filmakademie ausgezeichnet worden.
    Großbritannien.
    Ein vor drei Tagen aus einem Gefängnis in Mittelengland ausgebrochener Gewaltverbrecher hat vier Menschen umgebracht, darunter ein Kind.
    Er konnte auf seiner Flucht von der Polizei gestellt werden und wurde an einer Straßensperre niedergeschossen, als er eine Geisel, eine junge Frau, zu ermorden drohte.
    Türkei.
    Der Kapitän des jugoslawischen Frachters Admiral Samjevic, der am Mittwoch in der Meerenge der Dardanellen mit dem rumänischen Tanker Turno Severin zusammengestoßen war, bleibt nach Angaben der türkischen Polizei in Untersuchungshaft.
    Er wird von den türkischen Untersuchungsbehörden beschuldigt, an dem Unglück Mitschuld zu tragen, weil er die in der Wasserstraße erlaubte Höchstgeschwindigkeit erheblich überschritten haben soll.
    Das jugoslawische Schiff hatte den vom Weg abgekommenen rumänischen Tanker beim Zusammenstoß buchstäblich in zwei Teile zerschnitten.
    Der Tanker war sofort gesunken, die 15 Besatzungsmitglieder ertranken.
    In derselben Wasserstraße war ebenfalls am Mittwoch ein sowjetisches Schiff nach einem Zusammenstoß mit einem liberianischen Frachter sofort gesunken.
    Auch die 15 Besatzungsmitglieder des sowjetischen Schiffes ertranken.
    Bundesrepublik Deutschland.
    In der Nordsee ist bei stürmischem Wetter das Hamburger Motor Küstenschiff Annemarie Palm gesunken.
    Die aus fünf Personen bestehende Besatzung konnte von Hubschraubern gerettet werden.
    Soweit die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    Ein kleinräumiges Tief über Oberitalien führt feuchte Luft nach Mitteleuropa, wodurch im Alpenraum verbreitet Schneefälle verursacht werden.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Bedeckt und verbreitet Schneefälle, die zum Teil recht ergiebig sind, schwachwindig.
    Nachmittagstemperaturen minus 3 bis plus 1 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 7 bis 0 Grad.
    Die Prognose für morgen Sonntag, meist stark bewölkt, allmählich abnehmende Niederschlagstätigkeit.
    Schwache Winde, meist aus West bis Nordwest.
    Tageshöchsttemperaturen minus 4 bis 0 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien, Nebel, Schneefall 1 Grad, Südostwind 5 Kilometer pro Stunde.
    Eisenstadt, Nebel, Schneefall 1 Grad, Wind still.
    Linz, bedeckt leichter Schneefall, minus 3 Grad, Wind still.
    Salzburg, bedeckt 1 Grad, Südost 10.
    Innsbruck bedeckt Schneefall minus ein Grad Windstil, Bregenz stark bewölkt drei Grad Süd fünf, Graz bedeckt Schneefall null Grad Windstil und Klagenfurt bedeckt Schneefall null Grad Nordwestwind fünf Kilometer pro Stunde.
    Das waren also die Meldungen und der Wetterbericht und nun angesichts dieser Wettersituation der derzeitigen die aktuelle Straßenlage.
    Ich bin mit der Informationszentrale des ÖAMTC verbunden.
    Guten Tag Herr Nordberg, wie schaut es denn aus auf den österreichischen Straßen?
    Schönen guten Tag, wir haben im Süden Neuschneehöhen, teilweise von mehr als einem halben Meter und anhaltend Schneefall und laut hoher Warte soll dieser Schneefall im Süden und Osten Österreichs auch Nachmittag über andauern.
    Vor allem im Süden und Osten ist also mit einer Besserung der Verhältnisse vor der Hand nicht zu rechnen.
    Im Westen Österreichs haben die Schneefälle während der letzten Stunden etwas nachgelassen.
    Gesperrt werden mussten der Felbertauern auf der Verbindung von Salzburg Richtung Osttirol, das gesamte Defregental in Osttirol, das Wirgental, das Kalsertal, dann das Lesachtal in Kärnten von Köttschach bis zur Landesgrenze, der Plöckenpass und auch das Nassfeld, sowohl auf österreichischer als auch auf italienischer Seite.
    Im Westen Österreichs sind einige Seitenstraßen im Bezirk Reutte gesperrt, dann auch Nebenstraßen im Brennergebiet und das innere Zillertal ab Meierhofen.
    Extrem ist die Situation im Süden Österreichs, vor allem in Kärnten und Osttirol.
    Hier sind praktisch für sämtliche Bergstraßen auch für Pkw Schneeketten unbedingt notwendig.
    Bundesstraßen in den Niederungen sind teilweise auch nur noch einspurig befahrbar und auch hier sollten Pkw unbedingt Schneeketten mithaben.
    Im Einzelnen braucht man derzeit Schneeketten für die Bergstrecken im Hochtanberggebiet, beim Arlberg, für die Gerlos, den Katschberg, Thurach, Sobot, Karawankenpässe.
    Wie gesagt, für die meisten Nebenstraßen und auch Hauptstraßen entlang des Alpenhauptkammes und südlich davon, dann für die Niederungen Westkärntens und auch für das Voralpengebiet für fast alle Straßen, unter anderem auch für den Annaberg und den Josefsberg.
    Semmeringwechsel sind für Pkw mit Winterreifen befahrbar, Schwerfahrzeuge brauchen Schneeketten und ganz speziell vielleicht auch noch für die Lenker von Schwerfahrzeugen, also für Lkw und Autobusfahrer wichtig,
    Schwerfahrzeuge brauchen für sämtliche Bergstraßen Österreichs derzeit Ketten, unbedingt Schneeketten.
    Der Berchauer Sattel im Verlauf der ehemaligen Dresder Bundesstraße zwischen Judenburg und Friesach wurde für Lkw in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
    Die Fahrzeuge werden derzeit in Scheifling bzw.
    Neumarkt angehalten und gesperrt für Lkw wurde auch der sehr wichtige Grenzübergang Teil Maglan.
    Richtung Italien.
    Grund dafür ist, dass das Kanaltal durch hängengebliebene Schwerfahrzeuge auf italienischer Seite fast unpassierbar ist und Fahrverbote für LKW mit Anhänger und für Sattelschlepper wurden für die PAK, die Sobot und den Loiwe verfügt und auf der Brennerautobahn besteht ab Innsbruck-Ost ein Kettenzwang für Schwerfahrzeuge Richtung Italien.
    Und vielleicht darf ich anschließend daran, nachdem sich die Lawinengefahr wesentlich erhöht hat, das Wichtigste aus den heutigen Lawinenwarndiensten bringen.
    Es hat sich die Schneebrettgefahr neuerlich wesentlich erhöht.
    Sie ist in Kammlagen und an schadseitigen Hängern so akut, dass von Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten allgemein abgeraten werden muss.
    Und den nicht ausreichend entladenen Lawinenstrichen kann der Neuschnee auch größere Lawinen auslösen.
    Soweit die aktuelle Lage in Österreich.
    Das wäre also die allgemeine Situation.
    Ich glaube, es kommt aber noch ein spezielles Verkehrsproblem hinzu, und zwar die Großveranstaltung in Kitzbühel, das Hahnenkammrennen.
    Erwarten Sie sich vom Abfluss der Besucherfahrzeuge da nicht besondere Behinderungen?
    Bei der Abfahrt von Hanenkammrennen in Kitzbühel wird es zweifellos zu Schwierigkeiten kommen.
    Wir haben in Kitzbühel die Parkplätze voll ausgelastet und auch außerhalb Kitzbühel sind die Parkplätze zu etwa 50 bis 60 Prozent ausgelastet.
    Wenn diese Zuseher vom Hanenkammrennen mit den anderen Skifahrern zusammentreffen, muss auf der Pasturenbundesstraße im Bereich Kitzbühel auf jeden Fall mit Stauungen gerechnet werden und behindert ist auch hier der Verkehr durch etwa 20 Zentimeter Neuschnee.
    Soweit also die Informationen aus der Informationszentrale des ÖAMTC.
    Ein Blick auf die Uhr, es ist in einer halben Minute 12.15 Uhr, Viertel eins.
    Innenpolitisches Hauptthema Nummer eins ist nach wie vor der in Schwächheit gestoppte Waffen- und Munitionstransport nach Syrien und die Rolle von Verteidigungsminister Lüttgendorff in dieser Angelegenheit.
    Im Verlauf der gestern zu Ende gegangenen Regierungsklausur in Bad Kleinkirchheim hatte Lüttgendorf erstmals die Möglichkeit seines Rücktritts für den Fall angedeutet, dass sich im Verlauf der derzeit laufenden Untersuchung Unzulänglichkeiten in seinem Ressortbereich herausstellen sollten.
    Bundeskanzler Kreisky hatte im gleichen Zusammenhang Kritik am Verteidigungsministerium geübt und gemeint, dessen Einschaltung in Waffengeschäfte mit dem Ausland müsse ein Ende haben.
    Die internen Untersuchungen in dieser Angelegenheit sind wie gesagt in vollem Gang und sollen bis Montag abgeschlossen werden.
    Einen Zwischenbericht über den jüngsten Stand der Dinge gibt nun Leopold Esterle.
    Sämtliche gestern eingeleiteten Untersuchungen des Verteidigungsministeriums an Franz Josefs K. kreisen um die eine entscheidende Frage.
    Wer hat sich mit welchen Papieren und damit mit welcher Berechtigung aus dem im niederösterreichischen Großmittel gelegenen Hauptmunitionstepo des Bundesheeres im Herbst des vergangenen Jahres 400.000 Schuss Munition ausfolgen lassen?
    Entscheidend ist die Frage, wem die Munition zum Zeitpunkt des Versandes tatsächlich gehört hat.
    Über den Stand der Untersuchung sagt der Kabinettschef, Verteidigungsminister Lütgendorfs, General Scharf.
    Das Bundesministerium für Landesverteidigung prüft derzeit alle Akten und Dienststücke im Zusammenhang mit dem Exportgeschäft Tunesien, der Steyr Daimler Buchwerke, beziehungsweise mit dem Exportversuch von rund 400.000 Schuss Gewehrmunition.
    Die im Gang befindliche Untersuchung wird sich vor allem befassen mit der nochmaligen Überprüfung der Eigentumsverhältnisse an der in Rede stehenden Munition und mit der Rolle der Firma Ingenieur Weichselbaumer.
    Die Firma Ingenieur Weichselbaumer wurde gemäß Schreiben vom 23.
    Juli 1976 von der Steyr-Daimler Buchwerke AG
    zur Abwicklung der Munitionslieferungen nach Tunesien verantwortlich bevollmächtigt.
    Es wird daher geprüft, welche Handlungen die Firma Weichselbaumer in Ausübung dieser Vollmacht setzte.
    Bedeutet die neuerliche Überprüfung der Eigentumsverhältnisse der Munition, dass Zweifel aufgetaucht sind an der Klarheit der Papiere, durch die diese 400.000 Schuss Munition übergeben wurden, dass also möglicherweise gefälschte Papiere vorgelegt wurden.
    Das kann ich noch nicht behaupten.
    Soweit sind wir nicht.
    Nur ist eben, wie gesagt, die ganze Frage der Eigentumsverhältnisse relativ kompliziert.
    Klarheit könnte demnach der Generaldirektor der Steirer-Thaimler Buch AG, Maltzacher, geben.
    Er unterstrich in einem Interview für das Mittagsjournal seine gestrige Äußerung, wonach die Munition für Tunesien bestimmt gewesen sei.
    Dann meint Maltzacher, ich möchte etwas Grundsätzliches bemerken.
    Auch wenn durch Herrn Weichselbaumer diese Munition abgefasst worden wäre, dann wäre auch das in keiner Weise ein rechtswidriger Tatbestand, denn für Tunesien wären wir ja, sprich Steyr oder Weichselbaumer in unserem Auftrag, berechtigt gewesen, diese Munition zu exportieren.
    Das heißt also, auch für den Fall, dass die Munition abgehoben worden wäre,
    wäre damit in keiner Weise etwas Unrechtmäßiges geschehen.
    Im schlimmsten Fall hätte man sie eben nach Tunesien exportiert und dann wieder zurückgenommen.
    Nun haben Sie aber, Herr Generaldirektor, gestern in dem Telefoninterview mit mir ganz lieb und klar erklärt, dass das Geschäft mit Tunesien aus welchen Gründen auch immer nicht zustande gekommen sei und dass man deshalb Abstand genommen habe von dieser Lieferung nach Tunesien.
    Sie können doch jetzt nicht hergehen und sagen, da wäre überhaupt nichts Diskriminierendes daran, wenn die 400.000 Schuss Munition trotzdem abgehoben worden wären, wenn man sie für Tunesien eh nicht gebraucht hätte.
    Und nach Syrien dürfen wir sie ja nicht exportieren.
    Ja, ich möchte wiederholen, dass ich ganz genau Wort für Wort bei meiner gestrigen Feststellung bleibe.
    Ich habe ja nur auf Ihre Frage versucht, erläuternd eine Ausführung zu geben, die zusammenfassend darin besteht, dass wir berechtigt waren, diese Munition nach Tunesien zu exportieren.
    Richtig.
    Und die Munition wurde auch abgeholt, offensichtlich vom Bundesheer, denn sonst läge sie ja jetzt nicht am Flughafen Schwächert.
    Und Sie sagen auch, es ist überhaupt nichts Diskriminierendes dabei, wenn die Munition abgeholt wurde im Namen der Steirer Daimler Buch AG.
    Nur haben Sie mir gestern Abend erklärt, die Tunesier legen darauf überhaupt, oder haben darauf keinen Wert gelegt.
    Deswegen ist es ja auch storniert worden.
    Das, Herr Dr. Esterl, ist vollkommen richtig.
    Und daher haben wir uns am 27.
    August
    an das Heeresbeschaffungsamt gewandt und mitgeteilt, dass diese Munition nicht benötigt wird und wir sie daher stornieren.
    Sind Sie damit einverstanden?
    Das hat sich an meinen bisherigen Kenntnissen diesbezüglich nichts geändert und die Aktenlage ist aus unserer Sicht eindeutig so.
    Sind Sie als Generaldirektor der Steirer Daimler Buch AG damit einverstanden, dass der Herr Ingenieur Weichselbaumer 400.000 Schuss Munition abhebt oder abholen lässt, von denen Sie wissen, dass sie für das Tunesien-Geschäft, für das Sie bestimmt waren, gar nicht gebraucht werden?
    Nein.
    Herr Weichselbaumer hat mit uns zusammengearbeitet.
    Er war auch bevollmächtigt, mit uns zusammenzuarbeiten auf diesem Gebiet der Munition.
    Aber selbstverständlich
    wäre er nur beauftragt gewesen für Tunesien zu agieren auf diesem Gebiet und keinesfalls für ein anderes Geschehen.
    Auf der Strecke scheint vorläufig der konzessionierte Waffenhändleringenieur Alois Weichselbaumer zu bleiben.
    Die Untersuchung des Bundesheeres wird am Montag abgeschlossen sein.
    Dann wird klar, ob es sich nur um den Alleingang eines Waffenhändlers handelt oder ob Beamte des Ministeriums in die Affäre involviert sind.
    Leopold Esterle informiert über den neuesten Stand der Munitionsaffäre.
    Und dass diese Affäre tatsächlich Thema Nummer eins der Innenpolitik ist, wird auch aus unserem nächsten Beitrag klar der Inlandspresse schau.
    Die Zeitungen befassen sich nämlich mit der Regierungsklausur, vor allem aber mit der Person von Verteidigungsminister Lütgendorff.
    Die Zitate hat Hans Langsteiner zusammengestellt.
    In der Presse beurteilt Thomas Koher die Situation so.
    Lütgendorf hat sich in eine Situation hinein manövriert, die den Mordssteher doch noch dazu bringen könnte, den Hut zu nehmen, der bereits brennt.
    Und auch Paar ist ausgerechnet am Ende seiner 100 Tage von Narben gezeichnet.
    So endet die winterliche Kärntner Klausur keineswegs mit der gewohnten regierungsamtlichen Selbstzufriedenheit, vielmehr mit totaler Verunsicherung.
    Denn obgleich es politische Gepflogenheit ist, einen Mann, der im Feuer steht, nicht auszuwechseln, wird solches möglicherweise für den Ministergeneral nicht gelten können.
    Hat er mehr gewusst, als er bis jetzt gesagt hat, muss er gehen, schreibt Thomas Khorherr in der Presse.
    Die kommunistische Volksstimme will es bei einem etwaigen Abgang des Ressortschefs nicht bewenden lassen, wenn sie schreibt.
    Ein etwaiger Abschuss Lüttgendorfs, den er in erster Linie durch seine Raketenfrechheiten teilweise selbst auslöste, ist zwar ein Erfolg der Demokraten, ändert aber nichts an der weiteren Notwendigkeit des Kampfes gegen die reaktionäre Heerespolitik, die eben nicht der Minister, wie immer er heißen mag, alleine macht.
    Wie die kommunistische Volksstimme sieht auch das ÖVP-Organ Neues Volksblatt über den konkreten Anlass hinausreichende Hintergründe.
    Peter Klar meint dort, es besteht der Verdacht, dass selbst in diesem Skandal eine geschickte Regie die Waffenschieberei just zu jenem Augenblick platzen ließ, an dem selbst verschobene Waffen ein politisches Gentleman-Delikt gegen jene gesellschaftlichen Vorhaben sind, die von der Spektakularität
    von 600 Gewehren und 400.000 Schuss Munition bloß übertüncht werden.
    Wie einfach ist es doch in Österreich einen Lütgendorf zu opfern, wenn damit ein Kreisky zementiert wird.
    Wie einfach ist es doch die Gemüter über einen unbotmäßigen Freiherrn zu erhitzen, wenn man damit einen Kreisky und einen Androsch rettet.
    Nach diesem Zitat aus dem ÖVP-Organ Neues Volksblatt nun zwei Ausschnitte aus sozialistischen Parteizeitungen.
    In der Arbeiterzeitung meint Manfred Scheuch, eine rasche Untersuchung und Lücken- und schonungslose Klärung dieser Angelegenheit ist notwendig.
    Zuvor schon von irgendwelchen personellen Konsequenzen sprechen, erscheint so lange nicht sinnvoll, als nicht Licht in diese dunkle Affäre gebracht wurde.
    Das aber muss rasch geschehen.
    Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf.
    Und im ebenfalls sozialistischen oberösterreichischen Tagblatt meint Hermann Zickal.
    Man mag zu Lütgendorf stehen, wie man will.
    Eines jedenfalls ist bis zur Stunde sicher.
    Niemand weiß, ob und wie weit er an der sogenannten Waffenaffäre schuld ist.
    Dennoch bezeichnet ihn die ÖVP bereits als Sicherheitsrisiko und verlangt seinen Rücktritt, der Einfachheit halber auch gleich den von Kreisky.
    Sozusagen in einem Aufwaschen.
    Was kümmert es die Herren in der Kärntner Straße, dass keinerlei Beweise vorliegen?
    Das ist ihnen egal.
    Sie wollen ihr parteipolitisches Süppchen kochen, alles andere ist Nebensache.
    Kritik an der ÖVP enthält nicht nur dieser Kommentar im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt, sondern auch der Leitartikel von Hans Menzel im Salzburger Volksblatt.
    Dort liest man, dass just die österreichische Volkspartei Lütgendorf auf ihrer Abschussliste hat, das ist nicht verständlich.
    Seine Qualifikation für diesen Ministerposten mag umstritten sein.
    Keinesfalls spielt sie in den Überlegungen der Opposition eine führende Rolle.
    Man könnte meinen, dass es der ÖVP an gewichtigeren Gründen für ihre Angriffe gegen die Regierung Kreis gemangelt.
    Sie nimmt jede, auch lächerliche, Gelegenheit wahr, in Angriffsposition zu gehen.
    Nach diesem Zitat aus dem Salzburger Volksblatt abschließend noch ein Blick in den Kurier.
    Dort spricht Fred Peierleitner von Spannungen zwischen dem Bundeskanzler und seinem Verteidigungsminister und zieht folgende Bilanz.
    Mit den Nullgrupplern kann man auch nicht immer so umspringen wie mit reinen Parteileuten.
    In der Prinzipien festeren Deutschen Bundesrepublik äußert sich dieses Dilemma in Form von Koalitions- und Fraktionskrisen in Österreich durch Autoritätsverluste und durch die Zunahme einer gewissen Komik.
    Sie könnte gefährlich werden.
    Das war die Inlandspresse-Schau.
    Die Affäre um den vereitelten Waffen- und Munitionstransport nach Syrien hat ein anderes, brisantes Thema mit außenpolitischen Bezügen etwas in den Hintergrund gedrängt, nämlich die Kärntner Minderheitenfrage.
    Nächster Stichtag für diesen Problemkreis ist der 1.
    Februar.
    An diesem Tag soll nämlich das Volksgruppenförderungsgesetz in Kraft treten, das die Rechte der Minderheiten in Ausführung des Staatsvertragsartikels regelt.
    Heinz Felsbach vom Landesstudio Kärnten nahm die Regierungsklausur in Bad Kleinkirchheim zum Anlass für einige Fragen an Außenminister Paar.
    Herr Außenminister Dr. Paar, wie beurteilen Sie zurzeit das Verhältnis Österreichs zu Jugoslawien, vor allem im Hinblick auf die sogenannte Kärntner-Frage?
    Die österreichischen Beziehungen zu Jugoslawien sind im Allgemeinen sehr gut, sehr intensiv.
    Ich würde fast sagen, in manchen Bereichen sehr freundschaftlich.
    Das eine große Problem
    Das Problem der vollen Erfüllung des Artikel 7 des Staatsvertrags ist offen.
    Es belastet die Beziehungen Österreichs zu Jugoslawien, aber Jugoslawien gibt uns derzeit offenbar Zeit, um dieses Problem zu lösen, so wie es ja die Absicht der Bundesregierung ist.
    Das heißt mit anderen Worten, es ist eine Verschlechterung des Klimas auf anderen Bereichen als in dieser eben strittigen Frage nicht zu erwarten, falls diese strittige Frage gelöst werden kann?
    Ja, das ist meine Meinung.
    Ich glaube, wenn diese Frage gelöst wird, dann ist nicht nur keine Verschlechterung zu erwarten, sondern sogar eine fortschreitende Verbesserung.
    Nun, in jüngster Zeit hieß es, dass Jugoslawien beabsichtige, seine Fernsehprogramme nach Kärntan einzustrahlen und zwei Sender auf der Karawankenkette seien bereits im Bau.
    Es gibt keine Absprachen direkter Art mit Österreich, mit dem ORF zum Beispiel.
    Und die Bevölkerung befürchtet nun nicht nur Störungen des österreichischen Programms durch diese jugoslawischen Sender, sondern auch eine gewisse Belastung, eine Belastung des Klimas hier im Lande.
    Wie sehen Sie nun als Vertreter Österreichs nach außen diese Frage?
    Gibt es für Sie eine Möglichkeit hier zu intervenieren?
    Ich habe mich mit dieser Frage noch nicht genau befasst.
    Das ist auch eine sehr technische Frage.
    Aber im Rahmen, solange Jugoslawien die Bestimmungen des Fernmeldevertrages, der ja eine Aufteilung der Frequenzbereiche beinhaltet, beachtet,
    ist Jugoslawien durchaus berechtigt, hier eine Sendeanlage zu bauen auf ihrem Gebiet, die es erlaubt, Sendungen nach Österreich auszustrahlen.
    Das entspricht ja etwa auch der Europäischen Menschenrechtskonvention, die den freien Informationsaustausch ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen garantiert.
    Auf der anderen Seite möchte ich noch hinzufügen, dass es sicherlich auch vom Standpunkt der Volksgruppe ein legitimer Wunsch ist, hier jugoslawische Sendungen, etwa auch des Fernsehens, denn im Rundfunk, glaube ich, gibt es ja keine Probleme, empfangen zu können.
    Wir haben ja ähnliche Wünsche auch der Südtiroler Bevölkerung gehabt.
    und hier allerdings im Einvernehmen zwischen Österreich und Jugoslawien eine Lösung herbeizuführen.
    Das heißt, wenn ich die Gefahr bestehe, dass die Fernsehteilnehmer in Österreich beim Empfang des österreichischen Programms gestört würden, hätten Sie an sich nichts dagegen?
    Hätte ich nichts dagegen und könnte auch nichts dagegen haben, weil ja eben dann hier Jugoslawien nur von einer Möglichkeit Gebrauch macht, die ihm rechtlich zusteht.
    Aber glauben Sie nicht, dass die Bevölkerung doch in irgendeiner Weise ideologisch beeinflusst werden kann, gerade in Kärntern, wo es doch Spannungen noch gibt zwischen den beiden Volksgruppen?
    Das hängt natürlich von der Art der Sendungen ab.
    Wenn diese Sendungen so gestaltet sind, dass sie nicht ein Beitrag zum Verständnis und zur Verständigung zwischen den in Kärnten lebenden Bürgern sind, dann ist es sicherlich eine sehr bedauerliche
    eine Erscheinung, die nicht zur Befriedung der Verhältnisse in Kärnten beiträgt.
    Aber ich würde hoffen, dass wenn es zu solchen Sendungen kommt, diese Sendungen im Sinne der Völkerverständigung gestaltet sind und eben zu keiner Belastung führen.
    Der 1.
    Februar wird für Kärntern wieder ein Stichtag sein.
    Ein Stichtag insofern nämlich, als er das Volksgruppengesetz in Kraft treten soll und laut Gesetz auch wird.
    Allerdings sind die notwendigen Verordnungen noch nicht erlassen.
    Herr Außenminister Dr. Paar, sind Sie der Überzeugung, dass die Regierung diese Verordnungen vor dem 1.
    Februar fertigstellen kann?
    Soviel ich weiß, wird an diesen Verordnungen gearbeitet.
    Es gibt jedenfalls für die Volksgruppenbeiräte bereits einen Entwurf und die Verordnungen werden sicher nicht gleichzeitig am 1.
    Februar in Kraft treten können, aber ich hoffe, dass sie sehr bald nach dem 1.
    Februar in Kraft treten werden.
    Mit Außenminister Paar sprach Heinz Felsbach und wieder ein Blick auf die Uhr.
    Es ist jetzt eine Minute nach halb eins.
    Wie wir in den Nachrichten zu Beginn des Mittagsjournals gemeldet haben, ist heute Vormittag ein schwedisches Verkehrsflugzeug über einem Vorort von Stockholm abgestürzt.
    Alle Insassen der Maschine sind nach diesen Meldungen dabei ums Leben gekommen.
    Nähere Einzelheiten schildert jetzt unser stockholmer Mitarbeiter Günther Graffenberger.
    vor dem Herd und kochte Kaffee, so berichtet heute früh die Stockholmerin Eva Erlander in einem Interview mit dem schwedischen Rundfunk.
    Plötzlich gab es einen furchtbaren Knall, eine Druckwelle jagte durch unser Haus und ich sah, wie vor unserem Fenster eine riesige Flammensäule in den Himmel schoss.
    Dann war es für eine Sekunde still.
    Dann hörte man einige kleinere Explosionen und sah, wie einige Dinge vom Himmel fielen.
    Die war Erlande, die neben dem Stockholmer Flugplatz Bromma im nordwestlichen Stadtteil Sponga wohnt, Schildet, was sich heute früh kurz nach 9 Uhr zugetragen hat.
    Eine 4-Motor J-Turboprop Vickers Viscount der schwedischen Fluggesellschaft Linje Flüg war bei der Landung in Stockholm auf dem Flug von Kristjanstad in Südostschweden über Zwischenlandungen in Växjö und Jönköping abgestürzt.
    Dem Piloten gelang es offenbar noch,
    die Maschine so weit aufzufangen, dass sie nicht in das dicht besiedelte Wohngebiet von Sponga stürzte, sondern nur die Giebelwand eines Hauses streifte und dann mitten zwischen vielen parkenden Autos auf einem Parkplatz aufschlug.
    Der Anflug auf Brommer ging normal vor sich, schilderte ein Augenzeuge.
    Ich sah, wie die Maschine immer tiefer kam.
    Plötzlich, als wollte ich meinen Augen nicht trauen, senkte sie sich steil nach unten und stürzte ab.
    Überlebende hat es bei dieser Tragödie nicht gegeben.
    Die zehn Unfallwagen am Flugplatz brauchten erst gar nicht in Aktion zu treten.
    So schwer auch die Katastrophe am Sonnabend morgen im winterlichen Stockholm ist, sie hätte wesentlich schlimmer ausfallen können.
    Einmal, wenn die Maschine etwa im dicht besiedelten Sponga in die Häuser gestürzt wäre.
    Zum anderen, wenn wie an Wochentagen üblich viele Kinder auf diesem Parkplatz gespielt hätten.
    Am Sonnabendfrüh jedoch war er leer und somit wurden nur etwa 30 bis 40 parkende Autos völlig demoliert.
    Der schwedische Rundfunk unterbrach sofort sein Programm und sendet Trauermusik.
    Die Maschine war in Kristianstad mit nur sieben Passagieren an Bord gestartet.
    In Jönköping, der letzten Station der Zwischenlandung, waren elf Passagiere hinzugekommen und drei ausgestiegen.
    Wie Sie jetzt wohl denken mögen.
    Eines dürfte mit dem heutigen Unglück am Flugplatz Brommer klar sein.
    Er wird, wie es seit Jahren von vielen Menschen gefordert wird, nun bestimmt nach Arlanda, 50 Kilometer nördlich der Stadt verlegt, wo der Auslandsverkehr abgewickelt wird.
    Dieser Flugplatz liegt mitten im Walde.
    Die jahrelangen Gutachten, ob der alte Flugplatz Brommer weiter benutzt werden soll oder nicht, haben heute früh um 9 Uhr ihre Antwort gefunden.
    22 Tote sind schlimm genug, aber es hätten auch 50, 100 oder 200 sein können, zumal hier in Sponga neben der Einflugschneise Häuschen neben Häuschen stehen.
    Der Absturzplatz liegt nur 10 Meter von einem
    Aus Stockholm berichtete Günther Grafenberger.
    Mit der Unterzeichnung eines Kommuniques hat gestern der DDR-Staatsratsvorsitzende und SED-Chef Honecker seine offiziellen Gespräche mit dem jugoslawischen Staats- und Parteichef Tito beendet.
    Beide Politiker würdigten den Meinungsaustausch vor den Journalisten als nützlich, kameradschaftlich und vertrauensvoll.
    Aus Belgrad meldet sich dazu Gustav Kalupa.
    Ein gewaltiger ideologischer Wortschwall begleitete den zweitigen aufenthalte Staatsratsvorsitzenden der DDR und der SED-Generalsekretär Honeckers in der jugoslawischen Hauptstadt, der von zahlreichen Gesprächen mit den jugoslawischen Gastgebern ausgefüllt war.
    Beide Seiten hatten von vornherein aus ihren konträren Positionen kein Hehl gemacht, was offenbar gestattete, sich sofort auf Gebiete zu konzentrieren, auf welchen Fortschritte vermeldet werden konnten.
    so auf ökonomischem Terrain, das von den beiden Ministerpräsidenten Bjedice und Stob gründlich durchleuchtet wurde, um das ehrgeizige Planziel von 3 Milliarden Dollar im Warenaustausch zwischen der DDR und Jugoslawien bis 1980 zu erreichen.
    Dass dieser durch den Beobachterstatus Jugoslawiens im Comecon gefördert wird, liegt ebenso auf der Hand wie die Gefahr der fortschreitenden ökonomischen Verstrickung Jugoslawiens im östlichen Wirtschaftsgefüge.
    Im Gegensatz hierzu stehen politische Erklärungen Titos und Honeckers
    die trotz aller kommunistischer Kurtoasie die Gegensätze kaum verhüllen konnten.
    Von anderen prinzipiellen und augenfälligen Unterschieden zwischen dem weltoffenen Jugoslawien und der mauerbauenden DDR ganz zu schweigen, die westdeutsche Korrespondenten ausweist, wenn sie dort herrschende Zustände und Praktiken beim Namen nennen.
    Sie wurden offenbar auch während der Gespräche zwischen beiden Regierungsdelegationen schweigend übergangen, gemäß der jugoslawischen Formel der Nicht-Einmischung in ihre Angelegenheiten anderer Parteien.
    dass die auf der Konferenz der Europäischen Kommunistischen Parteien im Juni vorigen Jahres in Ostberlin verabschiedeten Dokumente im Rahmen der Gespräche zwischen den Parteiführungen des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens und der SED eine gewisse Rolle gespielt haben, verriet schon der Sprachgebrauch der ostdeutschen Gäste, die in Belgrad höflich die Formeln Marx, Engels und Lenin hörbar der sonst üblichen Marxismus-Leninismus vorgezogen haben.
    Das hinderte sie aber keineswegs, die pro-sowjetische Orientierung der SED und der DDR bei jeder sich bietenden Gelegenheit hervorzuheben, sodass die durch Feststellung, beide Seiten hätten in nahezu allen Schlüsselfragen identische Ansichten, wohl nur dialektisch verstanden werden kann.
    Ein offizieller Sprecher des Zentralkomitees der Jugoslawischen Kommunisten erklärte Hitze auf die Frage eines Korrespondenten, ob eine Annäherung zwischen der pro-sowjetischen Haltung der SED
    und der Selbstständigen der Jugoslawen feststellbar sei lakonisch, die Standpunkte sind bekannt.
    Ob dies auch für außenpolitische Standpunkte gilt oder für praktische Schritte, in der Außenpolitik wird spätestens der Verlauf der Nachfolgekonferenz der KSZE in Belgrad zeigen, die eines der zentralen Themen der Gespräche Dieters mit Honecker bildete.
    Ostberlin scheint dem Wunsch Belgrads nach Ausdehnung der Zone der Entspannung auf das Mittelmeer und Nahost weitgehend zuzustimmen,
    Während Begas versicherte, die Konferenz würde keine Bilanz, sondern eine adäquate Anwendung aller drei Körbe von Helsinki sein.
    Der SED-Generalsekretär versicherte, alles zur Stärkung der internationalen Sicherheit und des Friedens auf allen Kontinenten tun zu wollen, und die Blätter in der jugoslawischen Hauptstadt waren so taktvoll, die kurz vorher aufgehobene Zernierung der westdeutschen Vertretung in Ostberlin mit keinem Wort zu erwähnen.
    Aus Belgrad berichtete Gustav Kalupa.
    In Rom ist gestern der 11.
    Parteitag der Neofaschisten eröffnet worden.
    Die Konferenz, an der etwa 1800 Delegierte teilnehmen, soll bis Sonntag dauern.
    Der Parteitag soll über den künftigen Weg der extrem rechts ausgerichteten Mitglieder entscheiden, nachdem etwa die Hälfte der neofaschistischen Abgeordneten eine selbstständige Parlamentsfraktion unter dem Namen Nationale Demokraten geschaffen haben.
    Aus Rom berichtet Rolf Gallus.
    Es ist eine nach der vorweihnachtlichen Spaltung halbierte und gedemütigte neofaschistische Partei, Movimento Sociale Italiano, MSI abgekürzt, die am gestrigen späten Nachmittag in Rom mit der Abhaltung ihres 11.
    Nationalkongresses begonnen hat.
    Dazu kam, dass die MSI-Leitung den Parteitag in aller Eile vom ursprünglich als Tagungsstätte vorgesehenen römischen Kongressgebäude in ein Luxushotel am Stadtrand umdirigieren musste.
    Der Kongressbau wurde nämlich in der Nacht vom Sonntag zum Montag von einer linksextremistischen Attentätergruppe, die sich selbst durch hinterlassene Flugblätter als neue Partisanen auswies, in Brand gesteckt, der verheerende Folgen hatte.
    Auf den Zetteln der Terroristen war zu lesen, der Brandanschlag sei deshalb verübt worden, um den neofaschistischen Parteitag zu verhindern und vereiteln.
    Wie in fast allen politischen Deliktenzulande tappen auch in diesem Fall die Ermittlungsstellen völlig im Dunkeln.
    MSI-Generalsekretär Giorgio Almirante kapitulierte zwar nicht vor der Herausforderung der neuen Partisanen, sah sich aber gezwungen, den Nationalkongress eben in besagtes Großhotel zu verlegen.
    Es ist durch einen dichten Polizeisperrgürtel gesichert.
    Den dort versammelten 1.800 Delegierten hielt Almirante zunächst ein Referat zur Eröffnung des Parteitags.
    Er begann, indem er scharf mit jenen 26 abtrünnigen neofaschistischen Parlamentariern abrechnete, die sich am 22.
    Dezember von der MSI loslösten und sowohl in der Abgeordnetenkammer wie auch im Senat eigene Fraktionen mit dem Namen Demokratia Nationale, nationale Demokratie bildeten.
    Die Dissidenten warfen Almirante vehement vor, er habe der Movimento Sociale Partei durch seine wahnwitzige Politik der letzten Jahre eine schmähliche Niederlage nach der anderen bereitet und sie schließlich politisch vollkommen isoliert.
    Außerdem sei es ihm niemals überzeugend gelungen, die MSI einwandfrei von der schwarzen Terrorstrategie abzugrenzen.
    Die abgespaltene Gruppe der Demokratie Nationale bekenne sich vielmehr unmissverständlich zur parlamentarischen Demokratie, lehne jegliche Gewalt ab und identifiziere sich politisch als nationalbürgerliche Sammelkraft.
    Mit beißendem Hohn und Spott überschüttete Giorgio Almirante gestern seine früheren Parteifreunde und heutigen Gegner ob ihrer heimtückischen Intrigen, womit sie sich, wie er sich äußerte, eigene opportunistische Vorteile erkaufen wollten.
    Aber Tatsachen und Zahlen sprechen gegen den MSI-Chef.
    Nachdem die neofaschistische Partei 1972 einen aufsehenerregenden Wahlerfolg errang,
    Und es schien, als ob die Rechtsalternative in Italien Chancen haben könnte.
    Er litt sie 1974 beim Scheidungsreferendum, 1975 bei den Regional- und 1976 bei den Parlamentswahlen.
    Drei schwere Schlappen hintereinander.
    Und heute steht die MSI nach der Spaltung wie einst wieder bei knapp vier Prozent.
    Das ist im Grunde der alte Kern.
    Almirantes Programm am Ende dieses 11.
    MSI-Kongresses kann folglich in nichts anderem münden als in einem verstärkten Ruck nach rechts.
    Auch weil der Parteichef zunehmend unter dem Einfluss des Scharfmachers Pino Rauti steht, des Führers der radikalen Strömung Neue Ordnung in der MSI.
    Rauti propagiert für Italien die Schaffung eines neuen antikommunistischen Staates,
    dessen Pfeiler Autoritätsordnung, Disziplin, politische Hierarchie und Auslese zu sein hätten.
    Über den Parteitag der italienischen Neofaschisten berichtete Rolf Gallus aus Rom.
    Nach der blutigen Niederwerfung des Aufstands der Kurden im Irak vor etwa zwei Jahren hat sich der kurdische Widerstand neu gesammelt.
    Im Hauptquartier der kurdischen Rebellen in den nordirakischen Bergen regiert heute der regimetreue Kurdenführer Akravi.
    General Barzani ist mit seinen rechtsnationalen Anhängern nach Persien ins Exil gegangen.
    Und von Syrien aus führt der neue Kurdenführer Talebani die Sammelbewegung der Linkskräfte des kurdischen Widerstands gegen das irakische Regime weiter.
    Die Kurdenpolitik dieses Regimes wurde nun auch von der Internationalen Liga für Menschenrechte angeprangert.
    Gleichzeitig bemüht sich der Irak-treue Kurdenchef Akravi in Wien, Verständnis und Werbung für die irakische Kurdenpolitik zu machen.
    Ferdinand Hennebichler sprach mit ihm und fasst im folgenden Beitrag die Aktivitäten des kurdischen Widerstands gegen das Regime im Irak zusammen.
    Die Kurden kämpfen wieder.
    Sie haben einen neuen Führer und neue Waffen.
    Seit einem Jahr haben die kurdischen Partisanen, die Peshmergas, nach eigener Darstellung etwa 3.000 neue Widerstandsnester aufgebaut und kontrollieren angeblich wieder Vororte und die Umgebung größerer Städte in Kurdistan.
    Sie verüben Sabotageakte auf öffentliche Verkehrsmittel und Ämter, Racheattentate für Hinrichtungen kurdischer Widerstandskämpfer, wollen durch Geiselnahmen die Freilassung kurdischer Freischeller erzwingen.
    Vorbilder für diese, selbst unter den Kurden freilich nicht unumstrittenen, Gewalt- und Terrormethoden sind die Palästinenser.
    Und als neue Beschützer der Kurden haben sich die früheren Protektoren des palästinensischen Widerstands die Syrer angeboten.
    Die Syrer gewähren dem neuen Kurdenführer Talebani und Anhängern seiner linken politischen Sammelbewegung, der patriotischen Union-Kurdistansexil, haben Talebani in Damaskus ein Hauptquartier zur Verfügung gestellt und lassen ihn von dort aus den Widerstand gegen das Verfeinde der irakische Regime organisieren.
    Damit nützen die Kurden syrischen Interessen und binden Militärkräfte des Irak.
    In Syrien selbst hat die Minderheit von einer Viertelmillion Kurden im Nordosten des Landes kaum Rechte, weder Autonomie noch Amtssprache, Schulen oder Zeitungen.
    Noch schlechter als in Syrien geht es den etwa vier Millionen Kurden in der Türkei.
    Dort sind sie nicht einmal als ethnische Minderheit anerkannt, werden amtlich Bergtürken genannt und angeblich in einer Art Gebirgsghetto gehalten.
    Die Perser haben sich in der Kurdenfrage trotz aller Gegensätze aus reinen Wirtschaftsinteressen mit den Irakern arrangiert.
    Seither haben die etwa vier Millionen Kurden im Iran auch Persien als Aufmarschgebiet gegen die Iraker verloren.
    Der legendäre Kurdenführer Barzani hat vor zwei Jahren kapituliert, den Kampf aufgegeben und lebt heute mit seinen rechtsnationalen Anhängern in Persien praktisch unter Hausarrest.
    In den vergangenen Tagen ist nun die Kurdenpolitik der Iraker neuerlich ins Kreuzfeuer heftiger internationaler Kritik geraten.
    Die Internationale Liga für Menschenrechte hat die Vereinten Nationen aufgefordert, die Kurden gegen die Übergriffe der irakischen Behörden zu schützen.
    Nach Angaben dieser Menschenrechtsorganisation hat das irakische Regime nach der Niederschlagung des Kurdenaufstands vor zwei Jahren mehr als 300.000 Kurden aus dem Norden in das südirakische Wüstengebiet verschleppt.
    Auf dem Weg dorthin sollen 300 Kinder und alte Leute umgekommen sein.
    Hab und Gut der verschleppten Kurden wurde angeblich ohne Entschädigung von arabischen Irakern beschlagnahmt.
    30.000 Kurden leben, so die Menschenrechtsliga weiter, in irakischen Konzentrationslagern.
    Viele von ihnen werden angeblich gefoltert und mehr als 200 Kurden sollen trotz aller Amnestiegesetze seit zwei Jahren hingerichtet worden sein.
    Die Internationale Liga für Menschenrechte beschuldigt den Irak schließlich, den Kurden lediglich Scheinautonomie gewährt zu haben und in Wirklichkeit das Volk der Kurden vernichten oder systematisch zu Arabern machen zu wollen.
    So sollen beispielsweise jedem Araber mehrere hundert irakische Diener versprochen werden, die eine Kurdin heiratet.
    Diese Vorwürfe der Menschenrechtsliege, die übrigens der kurdische Widerstand im Exil seit Jahren erhebt, bestreitet der Regierungschef der iraktreuen Kurden, Hashim Akravi.
    Er beteuerte während seines Aufenthalts in Wien alle derartigen Behauptungen seien Lügen und reine Hetzpropaganda.
    Seiner Überzeugung nach sei das Kurdenproblem im Irak gelöst, die Kurden hätten dort volles Selbstbestimmungsrecht und würden vom Regime im Bagdad in jeder Weise gefördert.
    Die Kurden haben dennoch ihren Widerstand nicht aufgegeben und sie kämpfen weiter für mehr Autonomie und für Selbstbestimmung.
    Sie bleiben neben den Palästinensern beliebtester Völkerspielball im Nahen Osten, missbraucht von machtpolitischen Interessen Fremder.
    Das war ein Beitrag von Ferdinand Henner-Bichler.
    Es ist in einer halben Minute 12.48 Uhr.
    Mit der Premiere der Oper Die Frau ohne Schatten beginnen morgen in der Wiener Staatsoper Richard-Strauß-Festtage.
    Sie dauern bis zum 26.
    Jänner.
    Neben Der Frau ohne Schatten werden noch Der Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos, Arabella, Salome und Elektra in besonders glanzvollen Besetzungen aufgeführt.
    Über die Zielsetzung dieser Strauß-Tage und ähnliche Pläne für die nächsten Jahre sprach Volkmar Paschalk mit Staatsoperndirektor Egon Seefelner.
    Herr Dr. Seefelner, finden Sie diese Richard-Strauss-Festwoche programmatisch für den Wiener Opernspielplan, in dem doch die Werke von Richard Strauss immer eine große Rolle gespielt haben und auch in Zukunft spielen werden?
    Ich möchte nur so und zwar Jahre hinaus immer jedes Jahr bestimmte Akzente setzen.
    Und da sollen also in dem ersten Jahr
    diese Strauß Tage, denn das erste Mal einen derartigen Akzent setzen.
    Das war möglich, weil wir hier, weil wir das Werk Strauß in einem sehr international vertretbaren Zustand hier haben.
    Im nächsten Jahr
    denke ich daran, etwa zum Beispiel so einen Akzent mit Verdi oder mit Mozart zu machen.
    Ich möchte einfach in diesem Fest dann eine Reihe, möglichst große Reihe,
    der Werke eines bestimmten Komponisten oder einer bestimmten Zeit oder einem bestimmten Gattung zusammenstellen und als Modellvorstellungen präsentieren.
    Hing die Wahl für Richard Strauss auch damit zusammen, dass man eben derzeit Karl Böhm zur Verfügung hat und gerade die Neueinstudierung der Frau ohne Schatten geplant hat?
    Sicher.
    Zuerst war einmal die Neueinstudierung der Frau ohne Schatten, es war die Neueinstudierung
    der Arabella am Anfang und es war dann die Premiere und Neuinszenierung von Ariadne vorhanden und diese sollten sozusagen die Schwerpunkte dann eines Festes sein.
    dass so eine Art Rechenschaftsbericht darstellen soll über die Art und Weise, wie wir Strauß hier pflegen.
    Glauben Sie, kann man die Frauen im Schatten nun im Repertoire halten oder wird das immer nur eine ganz selten gespielte Oper sein aufgrund ihrer Länge und aufgrund der enormen Besetzungsschwierigkeiten?
    Natürlich wird die Oper nicht jeden Tag gespielt werden können aus hunderterlei Gründen, aus riesigen Orchester
    Technisch ist es ein Stück, man kann an dem Tag nichts probieren, wenn man vor einem Schatten spielt und man kann am nächsten Tag nichts probieren, weil man wieder abbauen muss und so fort.
    Und natürlich, die Besetzung ist auch sehr schwierig zusammenzubekommen.
    Aber wir möchten doch dahin kommen, dass dieses Stück nunmehr nicht wieder Jahre lang liegt, sondern jedes Jahr einige Male gespielt wird.
    Herr Dr. Silferner, in diesem Zusammenhang, Sie haben vor kurzem bekannt gegeben, dass Sie keinen neuen Ring machen werden.
    Stimmt das?
    Das habe ich so nie gesagt.
    überhaupt über den Ring noch nichts gesagt.
    Ich habe auch über die Wahlküre nichts gesagt.
    Ich habe nur das eine gesagt, einmal, dass Dr. Böhm im nächsten Jahr Wahlküre neu studieren wird.
    Über das, was dann um diese Wahlküre herum geschehen soll, habe ich nie ein Wort geredet bisher und möchte auch ein bisschen weiter hin nicht sagen.
    Aber dass wir einmal schon den Ring machen,
    können und sollen, das steht für mich innerlich fest, nur muss ich also die entsprechende Bebesetzung finden.
    Und Wahlchöre wird in der alten Aufführung Karajan-Pretorius-Inszenierung gezeigt?
    Sicher, das wird jetzt so gemacht, es wird nur aufgefrischt.
    Das Gespräch mit Staatsoperndirektor Seefellner führte Volkmar Paschalk.
    Morgen findet im Wiener Konzerthaus eine Jazz-Veranstaltung statt, die unter dem Titel Jazz Now drei Ensembles präsentiert, die sich dem kammermusikalischen Jazz verschrieben haben.
    Es sind dies die Gruppen Oregon mit dem Gitarristen Ralph Towner, Colors mit dem deutschen Bassisten Eberhard Weber und das Steve-Kuhn-Quartett.
    Hören Sie einen Beitrag von Walter Gellert.
    dass der Weg von gewaltig aufgetürmten Klangmassen des Jazz-Rock die Musiker des Jazz wieder zu einer kontemplativeren musikalischen Ausdrucksweise führen würde, war zu erwarten.
    Drei der Gruppen, die sich dieser Art von Musik verschrieben haben, sind nun morgen in einem Konzert im Wiener Konzerthaus vereinigt.
    Drei Musiker, alle Ende 30, präsentieren ihre Gruppen, die Spitzenensembles der neuen Jazz-Szene sind.
    Ralph Towner etwa, der Gitarrist, der unter anderem auch in Wien bei Carl Scheidt studiert hat,
    baut mit seiner Gruppe Oregon subtile Klanggebilde, wie aus dem folgenden Beispiel ersichtlich ist.
    Ähnliches ist auch von dem deutschen Bassisten Eberhard Weber zu berichten, der unter anderem bei Wolfgang Dauner oder in der Dave-Pike-Set spielte und dem die Süddeutsche Zeitung bei seinem ersten Album The Colours of Chloe attestierte, Schubert aus den Händen Malers empfangen habe Pate gestanden.
    Für ihn sind, so sagte er in einem Interview, musikalische Farben wichtiger als musikalische Brillanz.
    Wo sind nun die Wurzeln dieses kammermusikalischen Jazz?
    Erich Kleinschuster, Chef der ORF Big Band sagt dazu.
    Die Jazzmusik von heute und speziell die jüngere Musik dieser Art bezieht selbstverständlich aus sämtlichen Kulturbereichen, die heute auf der Erde vorhanden sind, irgendwelche Einflüsse.
    Das kommt aus allen drei Gruppen deutlich heraus.
    Und wenn wir uns die Besetzung ansehen, es gibt dort genauso Amerikaner wie Europäer oder es gibt genauso europäische Instrumente wie beispielsweise indische Instrumente, die da verwendet werden.
    Die Musik ist heute eine Art Schmelzprodukt.
    von verschiedenen Einflüssen.
    Ich finde das sehr schön, denn gerade dadurch wird sie besonders abwechslungsreich und hat also eine ganz starke Beziehung zum Publikum.
    Als dritte Gruppe ist das Quartett des amerikanischen Pianisten Steve Kuhn zu hören.
    Kuhn hat unter anderem mit John Coltrane, Stan Getz, aber auch mit dem bei uns bestens bekannten Art Farmer zusammengearbeitet.
    Er wurde schon als Kind mit Jazzmusik konfrontiert, da sein Vater ein leidenschaftlicher Sammler von Platten der Swing-Ära war.
    Im Zug einer Klavierausbildung musste er sich auch mit klassischer Musik auseinandersetzen, die mit eine Basis für seine Musik ist.
    Musik, die sicherlich nicht leicht zu hören ist, weil sie volle Konzentration vom Hörer verlangt und ihn nicht mit Klangmaßen überschwingt, das wird morgen in der Veranstaltung Jazz Now im Wiener Konzerthaus geboten.
    Und nach diesem Beitrag von Walter Geller zum Abschluss des Mittagsschonals Kurznachrichten.
    Der mit der Untersuchung des versuchten Waffen- und Munitionsexports nach Syrien beauftragte Kabinettschef von Verteidigungsminister Lütgendorf, General Scharf, erklärte heute in einem ORF-Interview, bei dieser Untersuchung würden vor allem die Eigentumsverhältnisse an der Munition geklärt werden.
    Außerdem werde die Rolle des in die Angelegenheit verwickelten Waffenhändlers Weichselbaumer untersucht.
    Der Generaldirektor der auftraggebenden Steyr-Daimler Buchwerke, Maltzacher, bekräftigte erneut, dass sein Unternehmen für einen Export nach Tunesien berechtigt gewesen wäre, die Lieferung aber storniert hätte.
    Außenminister Parr hat heute die Beziehungen Österreichs zu Jugoslawien als sehr gut und intensiv bezeichnet.
    In einem ORF-Interview räumte Parr allerdings ein, dass die Probleme der kärntner Minderheiten diese Beziehungen belasteten.
    Nach Ansicht Parrs gebe Jugoslawien Österreich im Augenblick Zeit zur Lösung dieser Probleme.
    Der Außenminister äußerte die Hoffnung, dass die Durchführungsverordnung zu dem am 1.
    Februar in Kraft tretenden Volksgruppengesetz bald nach diesem Termin Gültigkeit erlange.
    Tschechoslowakei.
    Der Dramatiker und Regimekritiker Vaclav Havel ist nach Angaben seiner Frau verhaftet worden.
    Wie Frau Havel heute mitteilte, habe man ihr für die Festnahme keine Gründe genannt.
    Vaclav Havel gehört zu den prominentesten Unterzeichnern der Charta 77 zur Durchsetzung der humanitären Beschlüsse über Menschen- und Bürgerrechte in Helsinki.
    Frankreich.
    Der gegen den chilenischen KP-Chef Corbalan ausgetauschte sowjetische Regimekritiker Wladimir Bukowski ist aus London in Paris eingetroffen.
    Bukowski will an der Pariser Universität an einer öffentlichen Diskussion über die Menschenrechte und das Los der politischen Gefangenen in der Sowjetunion teilnehmen.
    Schweden.
    Ein Verkehrsflugzeug der innerschwedischen Luftfahrtgesellschaft Linjeflyg ist heute beim Landeanflug auf den Flughafen von Stockholm im Vorort Bangar abgestürzt.
    Sämtliche 22 Insassen, 19 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder sind bei dem Unglück ums Leben gekommen.
    Die viermotorige Turboprop-Maschine befand sich auf einem regulären Linienflug von der südschwedischen Stadt Kristianstad nach Stockholm.
    Nach Berichten von Augenzeugen ist die Maschine beim Landeanflug aus einer Höhe von etwa 200 Metern senkrecht abgestürzt.
    Sie fiel auf einen Parkplatz.
    Kanada.
    Beim Absturz eines zweimotorigen Flugzeuges in der Nähe des Flughafens von Terrace in der Provinz British Columbia sind gestern Abend alle neun Passagiere und drei Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen.
    Zur Zeit des Unglücks tobte in dem Gebiet ein Schneesturm.
    Suchmannschaften fanden das Wrack etwa drei Kilometer vom Flughafen entfernt.
    Kuwait.
    Nach Pressemeldungen führen Vertreter der Palästinenser zur Zeit in westlichen Hauptstädten Kontaktgespräche mit Persönlichkeiten aus den Vereinigten Staaten und Israel.
    Österreich.
    Nach dem inoffiziellen Ergebnis des Weltcup-Abfahrtslaufes der Herren in Kitzbühel führt Franz Klammer vor den Schweizern Berthoud, Rossi und Josi.
    An fünfter Stelle liegt Ernst Winkler, gefolgt von Peter Wirnsberger beide Österreich.
    Es ist in wenigen Sekunden 13 Uhr, meine Damen und Herren, das Mittagsscharnal ist beendet.
    Die Scharnalredaktion meldet sich wieder um 18.15 Uhr ebenfalls im Programm Österreich 1 mit dem Abendscharnal.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verkehrssituation in Österreich
    Einblendung: Kurt Nordberg (ÖAMTC)
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Moderation] , Nordberg, Kurt [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neuester Stand in der Munitionsaffäre
    Einblendung: General Heinz Scharff, Generaldirektor Malzacher
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung] , Scharff, Heinrich [Interviewte/r] , Malzacher, Hans Michael [Interviewte/r]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Neuester Stand in der Munitionsaffäre
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit Außenminister Pahr zur Minderheitenfrage
    Interview: Außenminister Pahr
    Mitwirkende: Felsbach, Heinz [Gestaltung] , Pahr, Willibald [Interviewte/r]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Flugzeugabsturz in Stockholm
    Mitwirkende: Graffenberger, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Ort: Stockholm
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Belgrad: Besuch des DDR Staats- und Parteichefs Erich Honecker
    Mitwirkende: Chalupa, Gustav [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurden verstärken bewaffneten Widerstand
    Mitwirkende: Hennerbichler, Ferdinand [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Richard Strauß Festtage in der Wiener Staatsoper
    Interview: Dr. Seefehlner
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Seefehlner, Egon [Interviewte/r]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Staatsoper [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    "Jazz now" im Wiener Konzerthaus
    Einblendung: Musikausschnitte, Erich Kleinschuster
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Kleinschuster, Erich [Interviewte/r]
    Datum: 1977.01.15 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Konzerthaus [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1977.01.15
    Spieldauer 00:59:57
    Mitwirkende Machatschke, Roland [Moderation] [GND]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1977.01.15 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-770115_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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