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Marker setzen in: Mittagsjournal 1977.02.03
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Vor wenigen Sekunden war es 12 Uhr.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Redakteur im Mikrofon ist Karl Jarkowski.
Kurz die Schlagzeilen der wichtigsten Beiträge.
Nationalrat diskutiert Rechnungsabschluss 1975.
Planungsgesellschaft des Wiener Allgemeinen Krankenhauses zieht Bilanz.
Fertigstellung des Krankenhauses in zehn Jahren.
Was halten die Österreicher von Kernenergie?
Wir analysieren eine Meinungsumfrage.
Aus dem Ausland?
Deutscher Bundestag debattiert Generalsaffäre, Missbilligungsantrag der Opposition gegen Verteidigungsminister Leber, schwere Studentenunruhen in Rom und Konflikt um Lohnpolitik der britischen Regierung.
Im Kulturteil bringen wir unter anderem ein Gespräch mit dem Ostberliner Dramaturgen Joachim Tenschert.
Zu Beginn hören Sie jetzt das Tagesgeschehen zusammengefasst in den Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Helmut Koller und Sprecher Roland Knie.
Österreich.
Das Plenum des Nationalrats debattiert zur Stunde über den Bundesrechnungsabschluss 1975.
In der Debatte warf der ÖVP-Abgeordnete König der Regierung vor, den Bundesrechnungsabschluss erstelle dem Finanzminister ein vernichtendes Zeugnis aus.
Es werde damit, meinte König weiter, das seinerzeitige Budget zu bloßen Hausnummern degradiert, da sich jetzt herausstelle, dass das Defizit doppelt so hoch geworden sei, als ursprünglich angenommen.
Der sozialistische Abgeordnete Tull entgegnete König.
Offenbar wolle die ÖVP mit ihrer Kritik allgemeine Verunsicherung auslösen und eine pessimistische Grundstimmung erzeugen.
Die Kritik des ÖVP-Klubobmanns Koren bestehe aus unhaltbaren propagandistischen Behauptungen, meinte Tull.
Die Regierung habe nämlich die Wirtschaft belebt.
Der freiheitliche Abgeordnete Josek kritisierte in seinem Debattenbeitrag vor allem die jüngsten Steuertarif- und Gebührenerhöhungen.
Bund vorgeschlagenen Landesspitalsabgaben hat sich heute ausgeweitet.
Der Vorarlberger Landeshauptmann Kessler hat sich in seiner Funktion als Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz in scharfer Form gegen den Vorschlag der Bundesregierung ausgesprochen.
Ein derartiges Vorgehen, sagte Kessler, könne von den Ländern und den Gemeinden nicht akzeptiert werden.
Unterdessen hat der oberösterreichische Gemeindebund ebenfalls eine negative Stellungnahme zu den Landesspitalsabgaben veröffentlicht, die durch Zuschläge zu Gemeindesteuern eingehoben werden sollten.
Wenn es zu dieser geplanten Spitalsabgabe kommen sollte, würde das bedeuten, dass die österreichischen Gemeinden etwa zwei Millionen Bescheide an die Steuerpflichtigen übermitteln müssten.
Dies würde zu einer ungeheuren Mehrarbeit bei den Bürgermeistern und Gemeindeämtern bedeuten, heißt es in der Stellungnahme des Gemeindebundes.
Zur Sache selbst hält die Vereinigung fest, dass ihrer Ansicht nach der Vorschlag des Bundes kein geeignetes Mittel zur Krankenhausfinanzierung sei.
Bundesrepublik Deutschland
In Bonn ist der Bundestag heute zu einer Debatte über die Entlassung der beiden Bundeswehrgenerale Krupinski und Franke durch Verteidigungsminister Leber zusammengetreten.
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-CSU-Fraktion Zimmermann erklärte wörtlich, die Maßnahme Lebers sei ein Maulkorb für aufrechte Männer und ein Zeugnis der Würdelosigkeit.
Die Generale waren entlassen worden, als sie einen Vergleich zwischen dem rechtsorientierten früheren General Rudel und dem SPD-Abgeordneten Wehner zogen.
Frankreich.
Zu zweitägigen französischen Konsultationen wird heute der deutsche Bundeskanzler Schmid an der Spitze einer Regierungsdelegation in Paris erwartet.
Das erste Gespräch zwischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing und Schmid soll bereits eine Stunde nach Ankunft des westdeutschen Regierungschefs im Élysée-Palast stattfinden.
Im Mittelpunkt des Meinungsaustausches werden Fragen der internationalen Zusammenarbeit und der Wirtschaftspolitik stehen.
Eines der wichtigsten Themen der Konsultationsgespräche dürfte die geplante Gipfelkonferenz der westlichen Industriestaaten sein.
Die Regierungen in Bonn und in Paris halten derartige Konferenzen alle sechs Monate ab.
Die Reduzierung des Außenhandels und Budgetdefizits, die Stabilisierung des Fonds und die Eindämmung der Inflation sind nach Angaben von Ministerpräsident Barr die Hauptziele der Wirtschaftspolitik seiner Regierung in diesem Jahr.
In einer Rundfunkrede verwies Barr gestern Abend auf die Notwendigkeit, die Preise kurzfristig einzufrieren.
Die Privatwirtschaft könne nach Meinung Barrs nicht mit staatlicher Unterstützung rechnen, hingegen müsste der verstaatlichten französischen Industrie und den verschuldeten staatlichen Krankenkassen finanziell geholfen werden.
USA
Präsident Carter hat in seinem ersten sogenannten Kamin-Gespräch im Weißen Haus, das vom Fernsehen übertragen wurde, an die Amerikaner appelliert, zusammenzustehen.
Carter bekräftigte seine Absicht, sowohl die Steuergesetze als auch die Sozialfürsorgegesetze zu reformieren und die Wirtschaft anzukurbeln.
Außenpolitisch bekannte sich der amerikanische Präsident neuerlich zur engen Zusammenarbeit mit den Verbündeten der USA und zur Respektierung der Menschenrechte.
Ein vom Kongress verabschiedetes Energienotstandsgesetz unterzeichnete Präsident Carter gestern Abend in Washington.
Dieses Gesetz ermächtigt ihn, Erdgas in jene Bundesstaaten umzuleiten, die von der anhaltenden Kältewelle betroffen sind.
Nahosten.
In der Stadt Nablus im besetzten Westjordanland hat die israelische Polizei in der vergangenen Nacht 38 Personen festgenommen.
Nach Meldungen der Zeitung Ma'arif werden sie beschuldigt für die Demonstrationen und Ausschreitungen der vergangenen zwei Tage verantwortlich zu sein.
Fünf Kaufleuten wird vorgeworfen, durch die Schließung ihrer Geschäfte eine Kettenreaktion in Nablus ausgelöst und damit das Wirtschaftsleben gelähmt zu haben.
Die Israelis rechnen in den kommenden Wochen mit verschärften Aktionen, um in den besetzten Gebieten im Hinblick auf die Vorbereitung der Genfer Nahostkonferenz eine gespannte Atmosphäre zu schaffen.
Indien.
Der Rücktritt des Landwirtschaftsministers und bedeutendsten Führers der 80 Millionen Menschen zählenden untersten Kaste der Unberührbaren, Ram, hat die Kongresspartei und die Regierung Gandhi in die bisher schwerste innenpolitische Krise gestürzt.
Ram und fünf andere bedeutende Mitglieder der Kongresspartei gaben gestern ihren Austritt bekannt, weil sich Indira Gandhi geweigert hatte, den seit 19 Monaten in Kraft befindlichen Ausnahmezustand aufzuheben.
Ram kündigte an, eine eigene Partei zu gründen, mit der er gegen Ministerpräsidentin Gandhi in den Wahlkampf für die März vorgesehenen Parlamentswahlen ziehen werde.
Vor der Residenz der Regierungschefin demonstrierten gestern Abend tausende Inder, die nach dem Rücktritt des Landwirtschaftsministers Indira Gandhi das Vertrauen bekundeten.
Österreich-Sowjetunion.
Die vor sechs Wochen unterbrochenen Gespräche über den Truppenabbau in Europa werden heute von Vertretern der sieben Mitgliedsländer des Warschauer Paktes und den Delegierten der zwölf NATO-Staaten fortgesetzt.
Die in der Wiener Hofburg geführten Verhandlungen haben in den vergangenen drei Jahren noch keine Annäherung in den wesentlichen Fragen gebracht.
Für die heute beginnende 11.
Verhandlungsrunde wird die Verringerung des Rüstungspotenzials in Mitteleuropa als wichtigstes Gesprächsthema angesehen.
In einer von der amtlichen Nachrichtenagentur TASS veröffentlichten Meldung wird die Hoffnung geäußert, dass die heute beginnenden Gespräche über einen Truppenabbau in Mitteleuropa den toten Punkt der Verhandlungen überwinden könnten.
Wie die TASS weiterschreibt, sei die Verwirklichung eines Abkommens über einen Truppenabbau in Mitteleuropa ein wichtiger Beitrag für die Realisierung der Vereinbarungen der Europäischen Sicherheitskonferenz in Helsinki.
Die sowjetische Nachrichtenagentur übte erneut Kritik an der Haltung der an den Gesprächen beteiligten NATO-Länder und vertrat die Ansicht, die Pläne der NATO für eine Truppenreduzierung seien von dem Wunsch gekennzeichnet, sich einseitige Vorteile zu sichern.
USA, Australien, Japan.
Den Bundesstaaten im Nordosten und im Mittelwesten der Vereinigten Staaten drohen nach Einsätzen von Tauwetter riesige Überschwemmungen.
Kalifornien und die zwölf westlichen Bundesstaaten müssen gleichzeitig aber mit akutem Wassermangel rechnen.
In einem Bezirk Kaliforniens ist das Wasser bereits rationiert worden.
In mehreren Bundesstaaten des Westens ist nach Angaben amtlicher Stellen die Getreideernte bedroht, weil die schützende Schneedecke fehlt.
In Australien werden zurzeit Temperaturen bis zu 46 Grad Celsius gemessen.
Das Land hat gegenwärtig unter dem heißesten Sommer seit 16 Jahren zu leiden.
Die Beamten in Canberra legten ihre Arbeit nieder, weil die Temperaturen in den Diensträumern über 35 Grad gestiegen waren.
Die Hitze und die Trockenheit haben im Bundesstaat Victoria bereits Buschbrände ausgelöst.
In Japan wurde gestern auf der Insel Hokkaido mit minus 39,6 Grad die niedrigste Temperatur des Landes gemessen.
Japan erlebt gegenwärtig den kältesten Winter seit 32 Jahren.
Der Kälteeinbruch wird von schweren Schneefällen begleitet, die besonders im Norden des Landes zur Behinderung der Straßen, des Schienens und des Luftverkehrs geführt haben.
Die Meteorologen haben heute ein Anhalten der Wetterlage für weitere acht Tage prognostiziert.
Soweit die Meldungen.
Nun der Wetterbericht.
Im Alpenraum dauert der Hochdruckeinfluss an.
Atlantische Störungsfronten dringen zwar bis Westeuropa vor, erreichen aber vorerst nicht den Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh, allgemein wolkenlos oder heiter, während der Nacht strichweise Nebelbildung.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen minus 5 bis plus 2 Grad.
Tiefste Temperaturen in der kommenden Nacht minus 17 bis minus 5 Grad.
Die Prognose für morgen, strichweise Nebelfelder, sonst anfangs wieder wolkenlos oder heiter.
Im Lauf des Tages im Westen und im Südwesten Zunahme der Bewölkung, aber vorerst niederschlagsfrei.
Im Norden und im Osten Übergang zu mäßiger Bewölkung in höheren Schichten.
Langsamer Anstieg der Temperatur auf den Bergen.
Schwache Winde aus verschiedenen Richtungen, Tageshöchsttemperaturen minus 4 bis plus 3 Grad, im Westen bis plus 6 Grad.
Das Wetter in den Landeshauptstädten um 12 Uhr.
Wien wolkenlos, minus 2 Grad, Nordwind 10 Kilometer in der Stunde.
Aus Eisenstadt liegt keine Meldung vor.
Linz, Heiter, minus 5 Grad, Südwind 5.
Salzburg, wolkenlos, 0 Grad, Südostwind 15.
Innsbruck, Heiter, minus 4 Grad, Westwind 15.
Bregenz, wolkenlos, minus 1 Grad, Südostwind 3.
Graz, Heiter, minus 3 Grad, Südwind 5 km in der Stunde.
Und Klagenfurt, Heiter, 2 Grad, Windstille.
Es ist jetzt elf Minuten nach zwölf.
Der Nationalrat ist heute zu seiner zweiten regulären Sitzung im neuen Jahr zusammengetreten und im Mittelpunkt der Erörterungen des Plenums steht der Bundesrechnungsabschluss 1975.
Aus ihm geht unter anderem hervor, dass das Budgetdefizit für das Jahr 1975 mit 37 Milliarden Schilling etwa doppelt so hoch ausfiel wie ursprünglich präliminiert.
Zur Debatte stehen heute ferner zwei Gesetze, die sich mit der verstaatlichten Industrie befassen.
Sie werden aber erst am Nachmittag behandelt werden.
Eine Zusammenfassung der Debatte des heutigen Vormittags hören Sie nun von Hans Langsteiner aus dem Parlament.
Wie bereits gestern der Sicherheitsbericht bot heute auch der Rechnungsabschluss der Opposition die Gelegenheit am Beispiel von Entwicklungen, die schon über ein Jahr zurückliegen, die Regierungspolitik in bestimmten Bereichen ganz generell zu kritisieren.
War dies gestern die Sicherheitspolitik, so ließen heute die Minderheitsparteien, ungeachtet ihrer Zustimmung zum Bericht im Rechnungshof Ausschuss, kaum ein gutes Haar an der Wirtschafts- und Budgetpolitik des Kabinetts.
Auf der Regierungsbank flankiert von Rechnungshofpräsident Kandutsch musste sich Finanzminister Androsch gleich vom ersten Redner der ÖVP, König, ein wörtlich vernichtendes Zeugnis für seine Politik ausstellen lassen.
Entgegen seinen Ankündigungen habe Androsch nach Darstellung Königs die Anteile der Bundesausgaben und des Budgetdefizits am Bruttonationalprodukt vergrößert.
Allein die Rekordhöhe des tatsächlichen Defizits von 37,2 Milliarden Schilling degradiere den ursprünglichen Bundesvoranschlag 1975, in dem etwa der halbe Betrag geschätzt worden war, zum, so König wörtlich, Hausnummernbudget.
Auch zur Arbeitsplatzsicherung habe die Regierung nur zum kleinen Teil beigetragen.
Vier Fünftel dieses Bereiches gingen auf das Konto der Wirtschaft.
Königs Resümee.
Herr Finanzminister, wenn wir den Rechnungsabschluss betrachten, so signalisiert er das Scheitern des sozialistischen Experiments.
Eines Experiments, das gekennzeichnet ist durch Bürokratisierung und maßlose Verschwendung.
Durch immer höhere Defizite und Schulden.
Durch Inflation und immer höhere Steuern.
Durch Substanzverzehr in der Wirtschaft, ganz besonders in der verstaatlichten Industrie.
durch Verlust der Konkurrenzfähigkeit und damit Verschlechterung der Handelsbilanz und letzten Endes durch Zahlungsbilanzschwierigkeiten.
Königs sozialistischer Widerpart Thull wartete gleich mit massiven Gegenangriffen auf.
Die ÖVP habe schon 1975 das Budget falsch eingeschätzt und interpretiert und wolle mit ihrer Kritik nur eine allgemeine Verunsicherung und eine pessimistische Grundstimmung auslösen.
Thull dann weiter.
Es ist nämlich nunmehr
wohl eindeutig klargestellt, dass die Bundesregierung 1974 und 1975 die Wirtschaftslage und die Entwicklung, die damals weltweit eingesetzt hat und die größte Wirtschaftsrezession geführt hat, klar erkannte und dass die Bundesregierung zur rechten Zeit, Herr Dr. Blenk, zur rechten Zeit
richtigen und zielführenden Abwehrmaßnahmen gegen die drastischen Auswirkungen dieser weltweiten Rezession in die Wege geleitet hat.
Allein die Zunahme der Spareinlagen im Jahre 1975 zeige, so Tull, die Gesundung der wirtschaftlichen Lage.
Für die Freiheitliche Partei erinnerte Abgeordneter Jossek an die ablehnende Haltung seiner Fraktion zum Budget 1975, die, so Jossek, nach dem nunmehr vorliegenden Rechnungsabschluss durchaus gerechtfertigt gewesen sei.
Jossek kritisierte dann vor allem die jüngsten Tarif- und Steuererhöhungen der Regierung und begründete seine Kritik mit Zahlen.
Man muss sich dabei vor Augen halten, dass ja der Österreicher heute 32,6 Millionen Schilling täglich allein an Zinsen zu bezahlen hat.
Das heißt also, jeder Österreicher rund fünf Schillinge pro Tag, nur um die Zinsen abdecken zu können für die Schulden, die aufgenommen wurden.
Diese Wirtschaftsdebatte, an die sich dann noch eine ÖIAG-Diskussion anschließen wird, ist derzeit noch im Gang.
Nach der Sitzung wird sich heute übrigens der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Überprüfung der Munitionsaffäre rund um das Bundesheer konstituieren.
Wobei als Vorsitzender des Ausschusses aller Voraussicht nach der ÖVP-Justiz-Experte Hauser bestimmt werden dürfte.
Dem Ausschuss, so war heute zu erfahren, werden allerdings nur sehr wenige Termine zur Beratung zur Verfügung stehen.
Man spricht von nur insgesamt acht Terminen bis zum 31.
März dieses Jahres.
In einer der Sitzungen soll es außerdem zu einer Gegenüberstellung von Verteidigungsminister Lüttgendorf und Waffenhändler Weichselbaumer kommen.
Soweit mein Bericht aus dem Parlament und damit zurück zum Studio des Mittagschonals.
Reporter im Parlament war Hans Langsteiner.
Wir werfen nun einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Zitate für die Presseschau stellte Markus Sommersacher zusammen.
Zahlreiche Tageszeitungen kommentieren heute die Auseinandersetzung um die von der ÖVP geplante Entsendung ihres ehemaligen Verteidigungsministers Prada in den Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Munitionsaffäre rund um das Bundesheer.
Dazu schreibt zum Beispiel das Salzburger Volksblatt.
Eine Einrichtung, in der die Mitglieder sich in den Haaren legen, ist das Letzte, was in einem solchen Fall gewünscht werden kann.
Die Archivare haben ja eine hohe Zeit.
Was schon bisher an Zeitungsausschnitten hervorgezaubert worden ist, um Prada zuzudecken, lässt erahnen, was noch alles kommen wird.
Offenbar bemüht sich Prada aus dem ehemals so mächtigen Kreis der ÖVP-Kurenringer aber um den Nachweis, dass er ein ebenso guter Stier ist wie der derzeit amtierende Hausherr an der Dominikaner Bastei.
Wenn das nur gut geht, meint das Salzburger Volksblatt.
Ein Gedanke, der eben in diesem Kommentar angeklungen ist, wird von Paul Fritz im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt, in der Grazer Neuen Zeit und der Kärntner Tageszeitung aufgegriffen.
Er schreibt zur Person Pradas.
Der niederösterreichische Hofrat wird, ob er will oder nicht, zum Beschwichtigungshofrat.
Jede Frage von ihm muss zur Kabarett-Einlage werden, was den Untersuchungsausschuss praktisch zu einem Gutteil entwertet.
Wie ernst kann denn etwa eine Frage, die sich mit 400.000 Schuss Munition befasst, genommen werden von einem Mann, der selbst den Sanctus zum Export von 20 Millionen Schuss Munition nach Südamerika gab?
Möglicherweise wird auch er sagen, er habe nichts davon gewusst.
Welchen Maßstab kann Prada etwa an den Export der Gewehre, die noch dazu nicht vom Bundesheer stammenlegen, wenn er selbst genehmigte, dass 30 Panzer und ein Bergepanzer der gleichen Type als Schrott auf die Reise gingen, um zwei Monate später mit Palästinensern bemannt Richtung Amman in den Krieg zu ziehen und das noch immer mit den österreichischen Hoheitsabzeichen darauf?
Soweit ein Auszug aus dem Kommentar von Paul Fritz.
Zum selben Thema schreibt auch Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Er meint unter Anspielung auf die Journalistendiskussion mit Bundeskanzler Kreisky vom vergangenen Sonntag, in der Kreisky einigen Redakteuren vorwarf, einseitig zu schreiben Folgendes.
Drei Tage später, am Mittwoch, veröffentlichen Journalisten Dreier der in der TV-Diskussion vertretenen und getretenen Tageszeitungen ablehnende Kommentare zur Tatsache, dass die ÖVP den Abgeordneten Dr. Prada in den Untersuchungsausschuss nominiert, einen Mann, der das Ministerium Lütgendorfs nicht nur von Bitgesuchen und Freistellung ihrer Schützlinge vom Präsenzdienst her kennt, sondern jahrelang in ihm gearbeitet hat, also der qualifizierteste Fachmann im ganzen Ausschuss sein wird.
Knechte der ÖVP?
Oder nicht doch eher Leute, die selbst dann noch Kreisgebeifall spenden, wenn er sie niederbügelt?
Unter der Überschrift »Aufgeatmet« findet sich in der Tageszeitung »Die Presse« ein Kommentar zur gestrigen Sitzung des Außenpolitischen Rates.
Hier heißt es, Lütgendorf und die Munitionsaffäre machen es möglich und vielleicht sogar notwendig.
Der Generaldirektor von Steyr schließt einen LKW-Riesenauftrag nicht etwa kurzerhand ab, sondern flüchtet sich sorgenvoll in die Arme des Bundeskanzlers.
Und Kreisky sagt zunächst weder Ja noch Nein, sondern beruft in einer sehr ernsten Sache den Außenpolitischen Rat ein, um die Meinung der Opposition zu hören.
Nachher erst segnet er die Geschäfte ab.
Korrekt?
Korrekt.
Auch wenn die ÖVP-Spitze leise murrt und meint, da hätte man sie nicht bemühen müssen.
Kreisky weiß jetzt, dass im Parlament nicht mit bösen Anspielungen auf einen Milliardenexport nach Syrien sekiert wird.
Und die in Waffensachen angeschlagene Steyr AG darf aufatmen.
Sie fällt nicht in die Grube, die sie sich beinahe selbst geschaufelt hätte, als sie in Prospekten ihren Pinzgauer als für militärische Zwecke besonders geeignet lobte.
Und eigentlich kann sich sogar die Opposition freuen.
Kreisky hat sie gebraucht, um Arbeitsplätze zu sichern.
Zufrieden?
Zufrieden.
Einem anderen Thema widmet sich Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten.
Er führt zum gestern im Parlament debattierten Sicherheitsbericht für das Jahr 1975 unter anderem aus.
In den erläuternden Bemerkungen wird als Entwicklungstrend seit 1974 ein Rückgang der Strafbahnhandlungen um drei Prozent ausgewiesen.
Zöge man nur diesen Schluss aus dem Sicherheitsbericht, wäre es ein schön färberischer rosa-roter Selbstbetrug.
In dem Bericht fehlen nämlich konkrete Hinweise darauf, welche Vorstellungen die österreichische Exekutive hat, um in Zukunft Verbrechen wie etwa den OPEC-Überfall, von diesem Überfall, der sich 1975 zugetragen hat, ist in dem Bericht mit keinem Wort die Rede, zu verhindern und die erschreckend geringe Aufklärungsquote bei Verbrechen zu erhöhen.
Wie eine attraktive Informations- und Werbebroschüre schaut der Sicherheitsbericht nicht aus.
Soweit die Salzburger Nachrichten.
Und abschließend Dieter Friedl im Kurier, der zur Diskussion um eine etwaige Preissenkung bei Superbenzin Stellung nimmt.
der Autor schreibt.
Wenn Superbenzin in Kürze billiger wird, dann sicher nicht wegen Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund, sondern wegen der oft geschmähten Kräfte des Marktes.
Die Ölherren schenken nicht freiwillig Geld her, aber wenn der Umsatz zurückgeht und der Touristenstrom Österreichs Zapfsäulen meidet, dann ist man gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen.
Die Konzerndirektoren sind nur schlecht beraten, mit der Verbilligungsaktion zuzuwarten.
Sie geraten nun in das schiefe Licht, zu etwas gezwungen zu werden, das sie ja selbst wollten.
Die Munitionsaffäre rund um das Bundesheer und das Verhalten von Verteidigungsminister Lütgendorf stehen also noch immer im Mittelpunkt der politischen Diskussion, wie Sie zu Beginn der Presseschau gehört haben.
Die Zitate stellte Markus Sommersacher zusammen.
Das Heer steht aber auch in unserem Nachbarland, der Bundesrepublik Deutschland, heute im Mittelpunkt, und zwar im Deutschen Bundestag.
Hier spricht man von einer Generalsaffäre und die Opposition hat einen Missbilligungsantrag gegen Verteidigungsminister Leber eingebracht.
Es geht um die Entlassung der Luftwaffengenerele Krupinski und Franke durch den Verteidigungsminister.
Die beiden Generäle waren von Leber wegen ihrer Meinung über das öffentliche Auftreten des von der Hitler-Wehrmacht hoch dekorierten Generalobersten Rudel vom Dienst suspendiert worden.
Die Entscheidung des deutschen Verteidigungsministers entfachte einen Streit zwischen Regierung und Opposition.
Klaus Emmerich berichtet aus Bonn.
Bundesverteidigungsminister Georg Leber von den Sozialdemokraten steht heute im Mittelpunkt einer Plenardebatte des Westdeutschen Bundestages, bei der es an sich um die Entlassung von zwei Luftwaffengeneralen geht.
Diese beiden Generalen wird vorgeworfen, dass sie unzulässige Vergleiche über die Läuterungsmöglichkeiten von ehemaligen Nationalsozialisten und ehemaligen Kommunisten im Zusammenhang auch mit dem Klubobmann der Sozialdemokraten Herbert Wehner gezogen hatten.
Die Generale Kubinski und Franke wurden daraufhin unter aufsehenerregenden Umständen aus der Bundeswehr vorzeitig in Pension geschickt.
Die Thematik weitet sich aber auch um die Person von Leber selber, wie die Angriffe des CSU-Abgeordneten Friedrich Zimmermann zeigen.
Weite Kreise der deutschen Sozialdemokratie haben ein traumatisch gestörtes Verhältnis zur bewaffneten Macht, der hieraus
Die da lachen, können das nur tun, weil sie die Geschichte ihrer eigenen Partei nie gelesen haben.
Der hieraus resultierende Widerwille, sich mit Problemen der Landesverteidigung sachlich zu befassen, gehört zum festen Traditionsbestandteil der SPD.
Das ist bedauerlich bei einer Partei, die mindestens nach dem Willen ihrer Mehrheit Volkspartei sein will und daher die Interessen des Volkes, nicht also eine weltfremde Ideologie vertreten sollte.
Im Westdeutschen Bundestag geht es also nicht um die Frage, ob ein Traditionstreffen der westdeutschen Luftwaffe, an dem auch der Weltkrieg II.
Oberst Rudel teilgenommen hat, in irgendeiner Weise politisch zu beanstanden ist, weil Rudel nachgesagt wird, er sei noch heute ein Anhänger der nationalsozialistischen Ideen.
Und auch nicht die Frage, ob nun hierunter oder Überstellungsverhältnisse in der westdeutschen Bundeswehr von zwei Bundeswehrgeneralen, die führend bei der Luftwaffe tätig waren, verletzt wurden.
Es ist deutlich, dass die Debatte sich hier um die Grundsatzfrage dreht, ob und inwieweit die westdeutsche Bundeswehr fest eingebunden und eingeordnet ist in die westdeutschen demokratischen Verhältnisse, einschließlich der Unterordnung unter dem Bundestag als parlamentarische Kontrollinstanz.
Diese Debattenteile haben deutlich Grundsatz.
Probleme aufgezeigt, die aber von allen Parteien dann doch wieder auf die Frage konzentriert wurden, ob Bundesverteidigungsminister Georg Leber richtig oder falsch gehandelt hat.
Die sozialliberale Koalition hat schon vorher beschlossen gehabt, die Angriffe auf ihren Verteidigungsminister Leber abzuwehren.
Das zeigt auch die Erklärung des SPD-Abgeordneten Friedrich Schäfer.
Es ist interessant,
die Regelungen auf diesem Gebiet in den alten Demokratien sich anzusehen.
Es empfiehlt sich, auch die laufende Praxis in den Ländern zu beobachten, mit denen wir im NATO-Bündnis stehen.
In jedem demokratischen Staat würden die Aussagen des Generalmajors Franke über das Parlament und über den Abgeordneten Wehner die Vertrauensgrundlage zerstören und zur Entlassung führen.
Bundesverteidigungsminister Leber hat richtig gehandelt, indem er die Generale Grubinski und Franke in den Ruhestand versetzte.
Er verdient dafür nicht nur unsere Anerkennung, sondern er verdient dafür unseren Dank, dass er Fehlentwicklungen entgegengetreten ist.
Die bisherige Zusammenarbeit ausgesprochen und unausgesprochen zwischen sozialliberaler Koalition und christdemokratischer Opposition erscheint dennoch nach der heutigen Plenardebatte des Bundestages gestört und nicht mehr so reibungslos wie bisher.
Der Missbilligungsantrag der CDU-CSU-Opposition wird, wie hier in Bonn allgemein angenommen wird, abgelehnt.
Bundesverteidigungsminister Georg Leber bleibt im Amt.
Deutscher Bundestag debattiert Generalsaffäre aus Bonn, hörten sie Klaus Emmerich.
Italiens Ruf in der Welt ist nicht der beste.
Schlechte Wirtschaftslage, ausufernde Bürokratie, dazu politischer Terror.
Allein im vergangenen Jahr fielen 21 Menschen politischen Terrorakten zum Opfer.
Seit drei Tagen nun ist Rom Schauplatz von heftigen Studentenunruhen, die an die Zeit des heißen Herbstes 1969 erinnern, die ihrerseits im Gefolge der Pariser Studentenrevolte vom Mai 1968 auftraten.
Bei den Unruhen, die in diesen Tagen in Rom auftreten, treten rechts- und linksextreme Kreise gegeneinander an.
Eine vorläufige Bilanz und Analyse bringt nun Alfons Thalmer aus Rom.
In den Zusammenstößen unter den faschistischen und radikal-marxistischen Extremisten wurde ein Student der linken Gruppe so schwer verletzt, dass er immer noch in Todesgefahr schwebt.
Dasselbe Schicksal wiederfuhr tags darauf einem ebenso jungen Polizisten, als etwa 2000 Linksextremisten eine geordnete und demokratische Protestkundgebung gegen die Provokationen der Neofaschisten
in einen bewaffneten radikal-marxistischen Angriff auf Polizei, Verkehrsmittel, Geschäfte, Gebäude und Passanten umfunktionierten.
Sowohl auf der Seite der Ordnungskräfte als auch in den Reihen der Demonstranten gab es acht Schwerverwundete und ein Vielfaches an Leichtverletzten.
Die gewaltsame Demonstration rollte nach allen Regeln der Kunst der Guerilla-Strategie ab,
in der Abwechslung zwischen den konzentrierten und den im weiten Umfang des Stadtgebietes verstreuten Angriffen von stark bewaffneten Gruppen.
Wie beurteilt nun die italienische Öffentlichkeit diese Ausschreitungen?
Hören Sie sich bitte aufmerksam diesen Kommentar an.
Die Vertreter der sogenannten eigenständigen Kollektive, der proletarischen Avantgarde, führen seit geraumer Zeit, viel zu lange schon,
Eine parallel verlaufende und gleichartige Aktion wie die Faschisten auch.
Das sind nicht zwei entgegengesetzte Erscheinungen.
Dieselbe Logik, derselbe Hass gegen die demokratischen Einrichtungen, derselbe Wille, die Republik durch Terror und Guerilla zu stürzen, bewegt die beiden Richtungen.
Sie haben weder die Arbeiter noch die wirklichen Studenten hinter sich.
die Kräfte, deren Aufgabe es ist, den demokratischen Staat und die Sicherheit der Bürger zu verteidigen.
Jeder einzelne Angehörige dieser Sicherheitsverbände soll wissen, dass hinter ihm die Einmütigkeit aller Demokraten steht und sich danach auch verhalten."
Damit ist das Zitat zu Ende.
Es könnte dem Kommentar jeder beliebigen konservativen Zeitung entnommen sein, ist aber auf der ersten Seite der kommunistischen Unita zu lesen.
Die Unruhen beherrschen zwar in diesen Tagen das Straßenbild von Rom, die Blutbilder die Zeitungsseiten.
Politisch aber hat die Offensive der faschistischen und radikal-marxistischen Gruppen keine Chancen, sich zu den Ausmaßen wie vor acht Jahren auszuweiten.
Es fehlt jeder Resonanzboden sowohl in den Arbeitermassen als auch im Mittelstand, ungeachtet der schweren Wirtschaftskrise.
Der Ausbruch des Massenterrorismus trägt vielmehr die Züge der politischen Desperation.
Der Extremismus ist weniger gefragt denn je.
Das hat zur Spaltung in den beiden extrem entgegengesetzten parlamentarischen Parteien geführt.
Anfang Jänner sind die Hälfte der Abgeordneten und der Senatoren der italienischen sozialen Bewegung aus dieser neofaschistischen Partei ausgetreten, alle jene, die aus einer solchen Gründung eine demokratisch-konservative Partei machen zu können glaubten.
In der linksextremen und auch im Parlament vertretenen Partei der proletarischen Einheit ist es gerade gestern zu einer Spaltung
zwischen den Anhängern eines demokratischen Weges und den Befürwortern der extraparlamentarischen revolutionären Gruppen gekommen.
Der Ausbruch der Gewalt und der Griff nach den Waffen erscheinen in diesem Zusammenhang als ein brutales, aber im Grunde genommen ohnmächtiges Aufbäumen gegen das Schwinden der echten politischen Chancen für die entgegengesetzten Radikalismen.
Aus Rom berichtete Alfons Dalma.
Großbritannien ist das traditionelle Land des Liberalismus, des Laissez-faire und der individuellen Freiheit.
Für viele ist das Land deshalb immer wieder das große Vorbild gewesen.
Der wirtschaftliche Niedergang hat jedoch auch gezeigt, dass persönliche Freiheit und Eigenbrüdelei auch negative Folgen haben können, wenn es um Gesamtinteressen des Staates geht.
Gemeint ist damit das Verhalten der Gewerkschaften, denen in der Regel das gewerkschaftliche Hemd näher ist als der gesamtwirtschaftliche Rock.
Mit anderen Worten, man stellt Lohnforderungen ohne Rücksicht auf andere Arbeitnehmer oder gar die Unternehmer.
Seit es nach dem Winter der Erdölkrise 1973-74 zur Regierungsübernahme durch die Labour Party unter Harold Wilson und dann James Callaghan kam, gelang es, die Gewerkschaften einigermaßen an der Stange zu halten.
Man übte Lohndisziplin unter dem Motto des Sozialkontraktes.
Dieser Kontrakt soll im Sommer dieses Jahres erneuert werden.
Und schon melden sich Stimmen, die ihre Eigeninteressen anmelden.
Näheres dazu und zur Gesamtlage der britischen Wirtschaft von Heinz Behran aus London.
Wenn die Menschen Schachfiguren wären, die man auf den richtigen Posten stellen kann aufgrund eines rationalen Planes, dann würde man in Großbritannien zweierlei tun.
Erstens würde man die Gewerkschaften so umorganisieren, dass sie sich nicht gegenseitig umbringen und miteinander um Mitglieder konkurrieren und dass sie den Anweisungen des Gewerkschaftsbundes Folge leisten, statt immer wieder von der Rückkehr ins Dschungel der freien Kollektivverhandlungen zu reden.
Und zweitens würde man Mittel finden, womöglich gesetzlich fundierte, um es den Leuten, die im Lande Geld besitzen, dieses auch im eigenen Land zu investieren, möglich machen würde.
Schön war es, aber spüren darf man es nicht, muss man leider dazu sagen.
Stattdessen beginnt man eine Debatte über eine vom sozialen Standpunkt zwar sehr fortschrittliche Sache, nämlich die Mitbestimmung der Arbeitnehmer an der Leitung der Industrie, also Arbeiter als Werksdirektoren bzw.
Mitglieder von Aufsichtsräten usw.
Also man redet von etwas, was etwa in zehn Jahren vielleicht zur Diskussion stehen könnte, wenn sich das Land einmal aus dem Schlamassel der ewigen Wirtschaftskrisen gerettet hat.
Während man in den heutigen Morgenblättern lesen kann, dass endlich die Gold- und ausländischen Devisenreserven um fast 75 Prozent gestiegen sind und dass Großbritannien jetzt die niedrigste Streikrate seit zehn Jahren hat, wenn man also beobachten kann, dass ausländische Anleihen, sprich ausländisches Vertrauen plus große Arbeitslosigkeit so traurig das Letztere ist, doch die Wirtschaft an den Anfang einer Erholung zu führen scheinen,
Währenddessen sind die Betriebsräte der Lehlendwerke der großen Kraftfahrzeugefahrfirma dabei, von Streikaktionen zu reden, wenn man nicht wieder den freien Kampf um Lohnerhöhungen einführt, weil diese hochbezahlten Autoarbeiter fürchten, die nächste Lohnrunde könnte wieder eine allgemeine prozentuelle Erhöhung, das heißt Beschränkung der Lohnerhöhungen, für ein weiteres Jahr bringen und würde wieder, so wie die letzten zwei Jahre, nicht auf die Differentials
also die Lohnspannen für die höher qualifizierten Arbeitnehmer Rücksicht nehmen.
Worum es in diesen Tagen hier geht, das sind die Verhandlungen zwischen der Regierung, dem Gewerkschaftswund und der Industrie über das Weiterleben des sozialen Kontrakts.
Dieser so zynisch beurteilte, ungeschriebene Vertrag hat nämlich trotz allen Geschreis bis jetzt gehalten.
Und gestern haben Industrievertreter und Gewerkschaftsvertreter im NEDC, dem National Economic Development Council,
Das heißt also der Wirtschaftsentwicklungsrats der Organisation, die am ehesten der paritätischen Kommission verglichen werden könnte.
Also im NEDC haben die beiden Wirtschaftspartner ihre Bereitschaft zur Mitarbeit an der bisherigen Industriestrategie der Regierung bekundet.
Allerdings mit gewissen Vorbehalten.
Die Industrie hat den Premierminister Kalahein, der den Vorsitz der Besprechungen führte, gewarnt, dass die Mitbestimmungsideen sich als ein Hindernis für die Wirtschaftsstrategie auswirken könnten.
Und die Gewerkschaften haben betont, dass der Test für diese Strategie darin bestehen würde, ob die Wirtschaft rasch erwachsen könne und ob sie zu einer Reduktion der Arbeitslosigkeit führen würde.
Was gestern im NEDC nicht zur Debatte stand, was aber zwischen Regierung und den Gewerkschaften allein das Thema der nächsten Wochen und Monate sein muss, das ist, welchen Prozentsatz an Lohnerhöhungen man nach Juli aufstellen wird.
Es ist das dritte Jahr einer solchen Zurückhaltung von Seiten der Gewerkschaft und es ist ein Wunder, dass es bis jetzt soweit gehalten hat, dieser Kontrakt.
Mit jedem Jahr wird es schwerer und die Bedeutung der Lehlendrohung ist die Unruhe unter den besser bezahlten Arbeitnehmern, die durch eine rein prozentuelle Erhöhung Jahr um Jahr natürlich ihren Vorsprung vor anderen Kategorien verloren haben.
170.000 Arbeiter
hat Leyland angestellt.
Diese wollen, so sagen ihre Betriebsräte, eine Kampagne im ganzen Land organisieren, um die gesamte Gewerkschaftsbewegung gegen jede Verlängerung des sozialen Kontrakts zu mobilisieren.
Man sieht, ohne einen starken Gewerkschaftsbund mit wirtschaftssachverständigen Beratern geht es eben nicht.
Der John Bull, wenn er noch als Symbol Großbritanniens gelten darf, der John Bull von heute, arbeitet wirklich mit gefesselten Händen und Füßen.
Aber vielleicht wird man
in den Verhandlungen diese Lohnspannen irgendwie in die nächsten Übereinkommen einbauen können.
Heinz Behran war Berichterstatter in London.
Es ist jetzt acht Minuten nach halb eins und nun wieder Berichte aus Österreich.
Der Neubau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien dauert alles in allem bis jetzt schon 21 Jahre.
Dabei war ursprünglich eine Bauzeit von zehn Jahren bei Kosten von einer Milliarde Schilling vorgesehen.
Ein beträchtlicher Teil der Verzögerungen ergab sich dadurch, dass es immer wieder Unklarheiten darüber gab, wie die einzelnen Teile des Krankenhauses verwendet werden sollten.
Besonders von der Ärzteschaft wurden immer neue und andere Forderungen gestellt.
Diese Phase scheint jetzt zu Ende zu sein.
Spitalsverwaltung und Ärzteschaft haben sich über ein als endgültig bezeichnetes Grundkonzept geeinigt.
Vorgesehene Bauzeit für das Krankenhaus noch immer zehn Jahre.
Die Bau- und Finanzierungskosten sind noch immer nicht abschätzbar.
Die genannten Zahlen bewegen sich zwischen 20 und 100 Milliarden Schilling.
Von einer Pressekonferenz der Planungsgesellschaft für den Krankenhausbau berichtet Wilfried Seifert.
Zumindest eines steht beim Neubau des allgemeinen Krankenhauses über alle Zweifel erhaben fest.
Es wird ein Krankenhaus der Superlative, würdig in das Buch der Rekorde aufgenommen zu werden.
Es erreicht Rekordhöhe bei der Größe.
Das neue allgemeine Krankenhaus wird das größte Hochbauprojekt Österreichs in diesem Jahrhundert.
Größer noch als die UNO-Sitte mit allen Nebengebäuden.
Rekordhöhen bei den Krankenhäusern der Welt.
Zwar nicht das, aber eines der größten.
Und Rekordhöhen schließlich bei Bauzeit und Kosten.
Obwohl diese beiden Zahlen, wie gesagt, noch keineswegs feststehen.
Zur Bauzeit.
Das Krankenhaus soll, wie gesagt, in zehn Jahren fertig sein.
Das sollte es allerdings auch schon 1958, 1964 und 1973.
Die Kosten, ursprüngliche naive Annahme, weniger als eine Milliarde.
Inzwischen sind bereits dreieinhalb Milliarden Schilling verbaut.
Was aber wird das Krankenhaus bis zur Fertigstellung kosten?
Der Vorsitzende der AKPE, der Allgemeines Krankenhaus Wien Planungs- und Richtungsgesellschaft, hat auf das Thema Baukosten angesprochen.
Möchte ich hier anführen.
dass es eine Kostenschätzung für das neue Grundsatzprojekt bereits gibt, die in der Größenordnung von 17,7 Milliarden Schilling liegt und zwar auf der Preisbasis 1.
Jänner 1977 und umfasst sowohl Bau- als auch Einrichtungskosten.
Natürlich ist diese Zahl bezogen auf die Preisbasis Jänner 1977 rein theoretisch.
Dazu einige Klarstellungen.
Bis zur Fertigstellung des Rohbaus vermutlich 1980 oder 1981 soll der Bau aus den normalen Budgets des Bundes und der Stadt Wien finanziert werden.
Vorgesehene Aufwendungen 6,8 Milliarden Schilling bis 1980.
Erst dann, wenn der Bau durch die medizinische und die technische Einrichtung erst wirklich teuer wird, erst dann also soll es ein eigenes Finanzierungsgesetz geben.
Dann wird man also zusätzliches Geld erschließen.
Geld, das wieder Geld kostet.
Experten meinen, aus Erfahrung könne man sagen, dass dann mit grob 50 Prozent mehr gerechnet werden müsse.
Gesamtkosten also dann mehr als 30 Milliarden auf Preisbasis 1977.
Unbekannte bei dieser Rechnung, Baupreissteigerungen, tatsächliche Kreditkosten zu diesem Zeitpunkt, Kreditlaufzeit und auch die allgemeinen Preissteigerungen.
Wegen all dieser Faktoren sind die Kosten nach oben hin kaum abzugrenzen und tatsächlich hat die Rathaus-Opposition Computerberechnungen vorgelegt, wonach die Gesamtkosten auch 100 Milliarden Schilling erreichen können.
In Schillingrollen, wie sie die Banken ausgeben, könnte man mit dieser Summe die zweieinhalbfache Länge des Erdequators auslegen.
Sektionchef Weiz zu dieser Zahl?
Ich glaube mehr wie die Betrachtung eines Gags kann man dieser Hochrechnung oder wie immer man es bezeichnet nicht beimessen.
Doch damit ist die Rechnung noch nicht ganz zu Ende.
Denn zusätzlich zu den dann laufenden Finanzierungskosten kommen die Betriebskosten.
Vom alten Allgemeinen Krankenhaus hochgeschätzt erwartet die AKP, die Allgemeine Krankenhauserrichtung und Planungsgesellschaft, jährliche Kosten von 1,8 Milliarden Schilling.
Wieder Preisbasis heute.
Expertenschätzung mindestens 10 Prozent der Investitionskosten.
Wie hoch die dann immer sein mögen.
Also theoretisch zwei oder vier oder zehn Milliarden Schilling jährlich hochgerechnet.
Diese Werte sind dann vor dem Hintergrund der gegenwärtig aktuellen Diskussion um die Spitalsfinanzierung zu sehen, vor dem Hintergrund bevorstehender Steuererhöhungen aus diesem Titel, vor dem Hintergrund der Defizite in Milliardenhöhe bei den Krankenkassen.
Allerdings schließt Sektion Schiffweiz namens des Finanzministeriums die Einführung einer allgemeines Krankenhaus-Sondersteuer aus.
Ein Indiz, wie es zu diesen exorbitanten Preissteigerungen kam, abzulesen aus den Baukosten.
Derzeit sind 80 Prozent des Rohbaus und zwei Teilkliniken sogar zur Gänze fertig.
Sie haben wie gesagt rund dreieinhalb Milliarden gekostet.
Allein die Fertigstellung der restlichen 20 Prozent des Rohbaus darf laut Plan fast sieben Milliarden kosten.
Aufgrund dieser durch die Luft schwierenden Zahlen ging das Hauptanliegen der AKPE etwas unter, nämlich darzustellen, dass nunmehr zwischen Benützern und den Gebietskörperschaften Stadt Wien und Republik Österreich Einigung über das grundsätzliche Konzept des Spitals erzielt wurde.
Das heißt, die strukturelle Einteilung des Krankenhauses ist 21 Jahre nach Beginn der Planung abgeschlossen.
Die endgültige Feinplanung kann beginnen.
Völlig ungeklärt ist dafür noch, was mit dem alten allgemeinen Krankenhaus im 9.
Wiener Gemeindebezirk geschehen soll, wer dieses Areal bekommen soll.
Damit beende ich meinen Bericht aus der Concordia und gebe zurück an das Studio des Mittagsschornals.
Reporter war Wilfried Seifert.
In der Diskussion um die Kernenergie in Österreich sind nun auch die Meinungsforscher um ihren Beitrag gebeten worden.
Die Elektrizitätswirtschaft wollte die Meinung der Österreicher diesbezüglich erfahren und hat dies vom IMAS-Institut in einer Reihe von Fragen erheben lassen.
Einzelheiten aus dieser Umfrage hören Sie von Herbert Huthar.
Gleich einer der ersten Fragen befasst sich mit dem Hauptproblem.
Haben Sie bereits von einem Strahlenunfall in Verbindung mit einem Kernkraftwerk gelesen und sind bei einem solchen Unfall Personen zu Schaden gekommen?
47% der Befragten geben an, bereits von einem Strahlenunfall gelesen zu haben und ungefähr ebenso viele Leute wissen auch von einem Personenschaden.
In einer weiteren Frage versucht das IMAS-Institut herauszubekommen, was die Österreicher allgemein gesehen für besonders schrecklich halten, ohne Rücksicht darauf, ob sie davon persönlich betroffen sein könnten oder nicht.
Für besonders verhängnisvoll hält man eine unheilbare Krankheit, dieser Meinung sind 56% der Befragten.
Eine Kraftwerkskatastrophe, etwa ein Dammbruch oder der Einsturz einer Staumauer, aber auch eine Kernkraftwerkskatastrophe hält etwa ein Drittel der Befragten für besonders furchterregend.
Etwa den gleichen Stellenwert nehmen eine Giftkatastrophe ein, wie etwa in Seveso in Oberitalien voriges Jahr oder aber auch eine Seuche.
Dazwischen erscheinen ein schwerer Verkehrsunfall und mit einigem Abstand eine Brandkatastrophe als besonders entsetzlich.
Nun kommt die einschränkende Frage.
Wenn Sie von einer Katastrophe persönlich betroffen werden, welches Unheil würde Sie am ehesten treffen?
Hier glauben die meisten Leute, nämlich 70%, dass sie am ehesten einem schweren Verkehrsunfall zum Opfer fallen könnten.
Dass sich nur 8% der Befragten persönlich von einem Kernkraftwerk bedroht fühlen, dürfte wohl daran liegen, dass in Österreich noch kein Atomkraftwerk in Betrieb ist.
Dagegen meinen 46% von einer unheilbaren Krankheit befallen zu werden, 26% fürchten Opfer einer Brandkatastrophe zu werden und 11% fürchten sich vor einer Giftkatastrophe.
Ein weiterer Fragenkomplex versucht die Einstellung der Österreicher zur Versorgungssicherheit mit Energie zu erfassen.
Zur Diskussion steht die Versorgung von Wärmekraftwerken mit verschiedenen Brennstoffen für den Fall, dass sie von einem solchen Wärmekraftwerk allein abhängig wären.
Hier fühlen sich die meisten von einem Atomkraftwerk am sichersten versorgt, nämlich 38 Prozent.
Auf Heizöl aus dem Ostblock wollen sich nur 22 Prozent verlassen und auf Öl aus arabischen Ländern nur 20 Prozent.
In diesem Zusammenhang wird auch untersucht, worauf die Österreicher bei Energieausfall am ehesten verzichten wollen.
An erster Stelle steht der Fernsehapparat mit 47 Prozent, gleich danach kommt der Staubsauger.
Und auf elektrische Beleuchtung wollen nur etwa zwei Prozent der Befragten verzichten.
Das finstere Zimmer scheint also eine empfindliche Drohung zu sein.
Auch der Energiepreis spielt eine gewichtige Rolle.
Am unangenehmsten wird laut Umfrage eine Preiserhöhung bei elektrischem Strom empfunden und zwar von 77% der Befragten.
Nur 27% wollen den Meinungsforschern zugestehen, dass sie eine Benzinpreiserhöhung besonders ärgern würde und 22% finden eine Heizölpreiserhöhung lästig.
Zum Schluss kommen noch zwei Fragen, die die laufende Kernkraftwerksdiskussion direkt berühren.
Wer sind die Kernkraftwerksgegner?
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass Leute in unmittelbarer Nähe von Kernkraftwerksstandorten an vorderster Linie der Gegner stehen.
Gut 40% meinen, dies seien Leute, die einfach Angst vor dem Neuen und vor dem Unbekannten haben und ein Fünftel hält Berufsprotestiere für die Hauptgegner der Kernenergie.
Und zur Einführung der Kernenergie in Österreich ist folgendes Ergebnis erhoben worden.
Für eine angemessene Energieversorgung halten 55% der Befragten den Schritt zur Kernenergie für unvermeidlich, 28% glauben, dass auch ohne Atomkraftwerk die Lichter nicht ausgehen werden.
Meinungsumfrage über den Problemkreis Kernenergie.
Sie hörten Herbert Hutter.
Der bekannteste Violinvirtuose seiner Zeit war Niccolò Paganini, der 1782 in Italien geboren, bis zu seinem Tode 1840 Europa durch sein Spiel faszinierte.
Heute sind seine Konzerte seltener zu hören.
In Konzerten für die musikalische Jugend heute und morgen dirigiert Miltia Descaridis, die Wiener Symphoniker.
Mit ihm sprach Brigitte Hofer.
Herr Caridis, Ihr Konzert erstreckt sich von Mozart über Paganini bis zu Stravinsky, also von der Klassik über die Romantik bis hin zur beginnenden Moderne.
Und Sie beginnen mit Mozart.
Ja, das ist die kleine G-Moll-Sinfonie.
Man nennt sie die kleine G-Moll-Sinfonie, weil Mozart bekanntlich noch eine G-Moll geschrieben hat und das ist seine vorletzte Sinfonie.
Diese kleine hat er geschrieben, es ist Köchel Verzeichnis 183 schon mit 17 Jahren und war bereits damals seine 25.
Sinfonie.
Das muss man sich also genau vorstellen.
Und seine erste Sinfonie in Moll.
Eine sehr gute Sinfonie.
die also das Alter des Komponisten sehr deutlich zu Tage trägen lässt, nämlich Sturm und Drang-Zeit.
Im Gegensatz zu Mozart hat Jastrawinski, mit dem Sie dann das Programm fortsetzen, sehr wenig Symphonien geschrieben.
Sie spielen seine Symphonie in drei Sätzen, die 1945 entstanden ist.
Ja, das war ein Bestellungswerk der New York Philharmonic Society, also der New Yorker Philharmonischen Gesellschaft und ist noch zu Ende des Krieges entstanden.
Stravinsky schreibt selbst in seiner Erinnerung, dass dieser Symphonie kein Programm zugrunde liegt, aber er sagt, dass also diese dunkle Zeit mit ihren Spannungen und teilweise Entspannungen, nämlich die Hoffnung, die man damals wieder auf ein baldiges Kriegsende gehegt hat, sicher ihre Spuren in diesem Werk hinterlassen haben.
Den Abschluss des Konzertes bildet dann das Violinkonzert von Paganini, das man eigentlich hier sehr selten hört.
Liegt es daran, dass man die Virtuosität eines Geigers wie Eustrach braucht, um es aufführen zu können?
Ja, sicher gibt es nicht so viele Geiger, die dieses Konzert beherrschen und auch gern spielen.
Österreich ist übrigens einer der wenigen, die dieses Konzert, es ist das erste in D-Dur, vollständig spielen, nämlich alle drei Sätze.
Das klingt ein bisschen komisch, aber tatsächlich gibt es eine sehr bekannte Version dieses Konzertes und zwar ist das nur der erste Satz und der ist durch eine lange Kadenz ausgeweitet worden von einem gewissen Wilhelmi,
Und meistens wird nur diese Version gespielt.
Aber wie gesagt, Oistrach spielt auch den zweiten Satz, der etwas kürzer ist, und dann den dritten Satz, also der sehr viel Virtuosität verlangt.
Paganini war ja zu seiner Zeit unglaublich erfolgreich mit diesem Violinkonzert.
Glauben Sie, dass wir in der heutigen Zeit, die Hörer der heutigen Zeit es noch genauso leidenschaftlich bejahen können?
Das weiß ich nicht.
Es ist das natürlich ein Konzert, was also dem Geiger natürlich kolossale Entfaltungsmöglichkeiten gibt.
Und ich muss hier eine kleine Geschichte anführen, die auf etwas ähnliches hinweist.
In Deutschland fragte ein Journalist mal einen Geiger, als er eins der Konzerte von Mieniawski gespielt hat, die auch so ähnliche virtuosen Konzerte sind.
Und er sich eigentlich erstaunt zeigte, dass der Geiger so etwas liebt.
Aber da sagte der Geiger, meine Geige liebt das Stück.
Mit Miltia Descarides sprach Brigitte Hofer.
Schauspiel- und Regiestudenten des Wiener Max-Reinhardt-Seminars erarbeiten derzeit in einem sechswöchigen Workshop unter der Leitung des Ostberliner Regisseurs Joachim Tenschert die Szenenfolge Furcht und Elend des Dritten Reiches von Bertolt Brecht.
Joachim Tenschert war zwölf Jahre Chefdramaturg und Regisseur am Berliner Ensemble.
Mit ihm führte Konrad Sobel das folgende Gespräch.
Herr Tentscher, das ist anzunehmen, dass die Schauspieler und Regiestudenten hier in Wien ganz andere Voraussetzungen mitbringen als jene am Regieinstitut in Ostberlin, wo sie normalerweise unterrichten.
Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass der Zusammenhang zwischen Theater und Gesellschaft in der DDR viel stärker betont wird.
können Sie das bestätigen oder worin sehen Sie sonst Unterschiede?
Sicher ist es wahr, dass an den Schauspielschulen der DDR, also in Leipzig und in Berlin, um da zwei zu nennen, und auch an dem Institut der Schauspielregie, wo wir Regisseure ausbilden, dass die ganze Ausbildung, der ganze Unterricht mehr dahin geht, das Theater doch als in die Gesellschaft integriert zu sehen, sodass es ja dann, sagen wir mal,
auf eine Praxis hinausläuft, für die ja Brecht vorgearbeitet hat.
Er sagt, bestimmte Interessen oder bestimmte Absichten müssen eben außerhalb des Theaters anvisiert werden, Standpunkte müssen auch außerhalb des Theaters angenommen werden.
Also warum macht man das Stück jetzt für wen?
Das sind also Fragen, die den Theatersthetischen Bereich, sagen wir, glaube ich, durchstoßen und wo man Antworten außerhalb sucht.
Die Ausbildung sorgt dafür vor.
Wenn Sie sagen, warum macht man Theater,
Wo und für wen nehmen wir konkret Brechts Szenenfolge Furcht und Elend des Dritten Reiches?
Das werden Sie ja sicher in Wien anders inszenieren als in Ostberlin oder etwa in Westdeutschland.
Nehmen wir es mal von der Dramaturgie.
Das ist eine Szenenfolge, die hat 24 Szenen.
Die können, so die Anweisung des Autors, einzeln oder in Komplexen, in Szenenfolgen, in Auswahlen gespielt werden.
Also wir haben eine Szenenfolge ausgewählt, die bis auf die Auftaktszene in, sagen wir, bürgerlichen Bereichen spielen.
In anscheinend intakten Welten zwischen Kleinbürgertum, Mittelbürgertum oder Großbürgertum jüdische Frau.
Also wo die Uniform selbst das Signal für Faschismus gar nicht auftritt und man aber trotzdem den Einbruch der Außenwelt in den kleinen Mikrokosmos, den man auf der Bühne zeigt, diese heile kleine familiäre Welt, doch das Verhalten der Leute verändert und Fehlverhalten zeigt.
Also insofern ist die Auswahl bereits eine Konzeption, die sich auf
ein Publikum orientiert, das eine Übersetzbarkeit der Thematik im weiten Sinne, nicht im kopistischen Sinne, erreichen soll.
Sie waren von 1958 bis 1970 Chefdramaturg und Regisseur am Berliner Ensemble, seither auch am Deutschen Theater in Ostberlin.
Wie würden Sie die gravierendsten Veränderungen in diesen 20 Jahren des Ostberliner Theaters charakterisieren?
Wir hatten in den 50er Jahren, bis in die 70er Jahre rein, hatten wir das Berliner Ensemble doch als ein relativ intakt arbeitendes Theater, was mit seiner eigenen Arbeit über seine eigenen Inszenierungen hinaus so etwas betrieb wie theatralische Grundlagenforschung, das heißt also doch Werte herausspielte, praktische und theoretische Werte herausspielte, die so und so weit Modellcharakter, das heißt Vorschlagscharakter hatten, über das Hausbrechts hinaus.
Das hat sich verändert.
Ich glaube, dass das in diesem modellhaften Maß im Moment nicht mehr vorhanden ist, was das Berliner Ensemble betrifft.
Aber dadurch, dass viele Mitarbeiter, die damals konzentriert an dem Hause gearbeitet haben, nun an Theatern der DDR oder, wie in meinem Fall oder Wegwärtsfall, auch gelegentlich des Auslands arbeiten, ist doch eine methodische Ausbreitung der brechtschen Arbeitsweise
vorgenommen worden.
Die Ausbürgerung Wolf Biermanns hat viele Intellektuelle in der DDR in einen Gewissenskonflikt gestürzt.
Viele haben Offenpartei für Biermann genommen, andere haben wieder die offizielle Parteilinie vertreten.
Ich kann mir vorstellen, dass es auch in den Ensembles der Theater in Ostdeutschland starke Kontroversen in dieser Frage gegeben hat.
Ich will nicht sagen starke Kontroversen.
Es hat Aussprachen gegeben, es hat Diskussionen gegeben und es hat sicherlich Konflikte gegeben.
Das ist völlig in der Ordnung, glaube ich.
Die hat es auch in früher zurückliegenden Situationen gegeben, die für mich
Markierungszeichen dafür sind, dass in einer Gesellschaft, wie sie in der DDR im Prozess ist, in der Entwicklung zum Sozialismus hin tendierende Gesellschaft, dass da bestimmte Formen des Klassenkampfes vorhanden sind und keinesfalls seit diesem System nicht mehr gibt.
Es hat es also gegeben 53, es hat es gegeben 61 und im Grunde haben die Theater nach
mussten sich immer wieder zu neuen Positionsbestimmungen in solchen Situationen finden und mussten sicherlich auch aus solchen Vorgängen lernt eine bestimmte kulturpolitische oder künstlerische Strategie entwickeln.
Was Biermann selbst betrifft, wissen Sie,
wenn Sie das wollen.
Ich kenne Biermann seit 1958, er war bei Wegfahrt und bei mir Assistent am Berliner Ensemble.
Und was ich persönlich bedauere, dass er eigentlich seit der Zeit seiner Assistentenstelle 1968 im Berliner Ensemble seine Grundhaltung zu Gesellschaft und Reflexion über die Gesellschaft nicht oder zu wenig geändert hat.
Er hat wenig dazu gelernt.
Mit dem Ostberliner Regisseur Joachim Fenschert sprach Konrad Sobel und ich gebe jetzt dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr nochmals ins Nachrichtenstudio.
Äthiopien.
Nach einer Meldung von Radio Addis Abeba ist es Regierungsstreitkräften heute gelungen, einen Putschversuch zu vereiteln.
Angeblich haben die Regierungstruppen die Lage unter Kontrolle.
Das bis um Mitternacht beginnende Ausgehverbot ist um drei Stunden verlängert worden und gilt nun bereits ab 21 Uhr.
Bei dem Putschversuch, über den noch keine Details vorliegen, soll der Staatssekretär für Kultur, Jugend und Sport De Balke erschossen worden sein.
Österreich.
Im Plenum des Nationalrates wird heute über den Bundesrechnungsabschluss 1975 debattiert.
Der ÜVP-Abgeordnete König kritisierte, das Defizit sei doppelt so hoch geworden als ursprünglich angenommen.
Für die Sozialisten sagte der Abgeordnete Tull, die Regierung habe rechtzeitig wirtschaftspolitische Maßnahmen gesetzt.
Der freiheitliche Abgeordnete Jossek kritisierte die jüngsten Steuertarif- und Gebührenerhöhungen.
Die Freiheitliche Partei hat beschlossen, ihren Abgeordneten Zeilinger in dem vom Nationalrat eingesetzten Untersuchungsausschuss zur Aufklärung von Waffengeschäften zu entsenden.
Im Klub der Freiheitlichen, so heißt es in einer Aussendung des Pressedienstes der FPÖ, werde einhellig die Ansicht vertreten, dass eine allfällige Schuld oder ein Versagen einzelner Personen aufzuklären sei, das Bundesheer aus der Affäre jedoch herausgehalten werden müsse.
Verhandlungen haben ergeben, dass die Arbeiter und die Angestellten im Speditionsgewerbe eine Lohnerhöhung von neuneinhalb Prozent erhalten.
Die Vereinbarung tritt Ende Februar in Kraft, hat eine Laufzeit von 14 Monaten und betrifft insgesamt 14.000 im Speditionsgewerbe Beschäftigte.
In der neuesten Nummer der Europäischen Rundschau nimmt der Generalsekretär der ersten österreichischen Sparkasse, Haumer, zu Fragen der Geldpolitik bei der Inflationsbekämpfung Stellung.
Haumer spricht sich in dem Artikel dafür aus, eine besondere Kontrolle der Geldversorgung durchzuführen.
Seiner Ansicht nach sei dies die beste Chance für die Sicherung von Kaufkraft und Arbeitsplätzen.
Wie aus einer Umfrage des IMAS-Institutes hervorgeht, halten 55 Prozent der Österreicher die Nutzung der Kernenergie zur Energieversorgung für unbedingt notwendig.
28 Prozent glauben, dass Österreich auch ohne Kernenergie auskommen könne.
In der Wiener Hofburg werden heute die vor sechs Wochen unterbrochenen Gespräche über den Truppenabbau in Europa fortgesetzt.
Hauptthema ist die Verringerung des Rüstungspotenzials.
Bundesrepublik Deutschland.
In Bonn ist der Bundestag zu einer Debatte über die Entlassung der beiden Bundeswehrgenerale Krupinski und Franke zusammengetreten.
Die CDU-CSU-Fraktion hat die Haltung von Verteidigungsminister Leber in diesem Zusammenhang missbilligt.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in der Bundesrepublik Deutschland im vergangenen Jänner stark angestiegen.
Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit Stingel gab heute in Nürnberg bekannt, dass sich die Zahl der Beschäftigungslosen um 159.000 auf insgesamt 1.249.000 erhöht hat.
Es wird in wenigen Sekunden 13 Uhr, das Mittagsjournal ist geschlossen.
Ausführliche Berichte, meine Damen und Herren, hören Sie wieder um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Karl Jokowski.
Einblendung: Friedrich Zimmermann (CSU), Friedrich Schäfer (SPD)
Mitwirkende:
Emmerich, Klaus [Gestaltung]
, Zimmermann, Friedrich [Interviewte/r]
, Schäfer, Friedrich [Interviewte/r]
Datum:
1977.02.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten