Mittagsjournal 1977.02.10

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    Rechtliches

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    Mittagsjournal.
    Guten Tag meine Damen und Herren, Herbert Dobrowolny begrüßt Sie zu einer Stunde Information des aktuellen Dienstes auf den Programmen Österreich 1 und Österreich 3, kurz ein Überblick über das geplante Programm bis 13 Uhr.
    Aus dem Ausland berichten wir über den Besuch des spanischen Königs Juan Carlos im Vatikan und über dessen Gespräche mit der italienischen Regierung.
    Wir analysieren die neuerlichen Spannungen zwischen China und der Sowjetunion.
    China tritt nämlich für verfolgte Dissidenten im Ostblock ein und wir berichten über das Referendum in Ägypten, das drakonische Strafen für Kommunisten, Saboteure und Demonstranten vorsieht und worüber die ägyptische Bevölkerung heute abstimmt.
    Aus dem Inland bringen wir einen Bericht über eine Pressekonferenz der KPÖ, der kommunistischen Partei, zum Thema Lohnsteuerreform und dann noch ein Chronikthema, nämlich Pressekonferenz des bayerischen Innenministers zum Misserfolg der Polizei im Entführungsfall Oetker.
    Die Kultur bereitet einen Beitrag über die Uraufführung der Oper Plutus von Paul Kond in Klagenfurt vor.
    Soweit also der Überblick.
    Vorerst das Wichtigste in Kürze.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Helmut Koller und Sprecher Wolfgang Hofeneder.
    Sowjetunion.
    Der Regimekritiker Yuri Orlov ist heute in Moskau von der Polizei festgenommen und zu einem Verhör gebracht worden.
    Orlov war erst gestern wieder nach Moskau zurückgekehrt, nachdem er wegen einer drohenden Verhaftung untergetaucht war.
    In der Wohnung einer befreundeten Bürgerrechtskämpferin sagte er am Abend, das Jahr 1977 werde in der Sowjetunion die Rückkehr zum Stalinismus bringen.
    Die Behörden hätten die zunehmende Kritik nicht mit einer Analyse ihrer Fehler, sondern mit grausamer Repression beantwortet.
    Nach den Verhaftungen des Schriftstellers Ginzburg und des ukrainischen Dissidenten Rudenko ist Orlov der dritte prominente Regimekritiker, der innerhalb einer Woche festgenommen worden ist.
    Orlov ist Gründer der sogenannten Helsinki-Gruppe, die sich die Kontrolle der Verwirklichung der Beschlüsse der Europäischen Sicherheitskonferenz durch die sowjetischen Behörden zum Ziel gesetzt hat.
    Das Parteiorgan Pravda hat heute zum ersten Mal seit dem Tod des chinesischen Parteivorsitzenden Mao Zedong im September vergangenen Jahres schwere Angriffe gegen China gerichtet.
    Das Blatt beschuldigt Peking, eine permanent antisowjetische Kampagne im Geist des Kalten Krieges zu führen und zu versuchen, die internationalen Spannungen zu vergrößern.
    Die Pravda weist darauf hin, dass der Kreml wiederholt Angebote an China gemacht hat, die Kontakte zwischen beiden Staaten zu verbessern.
    Dem Artikel ist zu entnehmen, dass es Moskau allerdings nicht gelungen ist, mit der chinesischen Führung in Verhandlungen einzutreten.
    Polen.
    Die Zeitung Sici Warschawi veröffentlicht heute einen Kommentar zur österreichischen Neutralitätspolitik.
    Sie schreibt, die österreichische Regierung sei zu dem Schluss gekommen, dass gute Außenpolitik die beste Verteidigungspolitik sei.
    Österreich setze auf freundschaftliche Beziehungen zu anderen Staaten und unterstütze die Entspannung, weil ein Frieden in Europa auch die Garantie für die Neutralität Österreichs sei.
    Das Blatt nimmt auch zur Affäre um die Munitionsverkäuferstellung und weist darauf hin, dass Verteidigungsminister Lüttgendorff, der versucht habe, entgegen den Bestimmungen des Staatsvertrages Waffen zu kaufen und zu verkaufen, zurückgewiesen worden sei.
    Österreich.
    Der Landwirtschaftsreferent der Vorarlberger Landesregierung, Landesrat Blank, erklärte heute vor dem Bregenzer Wälderbauerntag, man werde den Bauern auf Dauer nicht zumuten können, die Versicherung der Nation für Krisenzeiten zu spielen, wenn die Allgemeinheit nicht bereit sei, auch ihren Beitrag dazu zu leisten.
    Heuer wurden zwar 1,2 Milliarden Schilling benötigt, um den Milchüberschuss im Export unterzubringen, sagte Blank, um den gleichen Betrag würden aber Öle und Fette nach Österreich importiert.
    Eine Umlenkung der Produktion von Milch auf anderes Parten werde der Bauer im Flachland nur dann vornehmen, wenn er in neuen Produktionsbereichen Chancen sehe.
    Ein Mehr an Sicherheit bei der Rindermast- und bei der Getreideproduktion könnte den Umstellungsprozess sicher beschleunigen, meinte der Vorarlberger Landesrat Blank.
    Auf dem Hitzinger Friedhof wird heute Mittag der am 2.
    Februar im Alter von 83 Jahren verstorbene Ehrenpräsident der Vereinigung Österreichischer Industrieller Franz Josef Mayr-Gundhof beerdigt.
    Am Vormittag hat Kardinal König im Stephansdom einen Trauergottesdienst zelebriert.
    Jordanie.
    Königin Aliya ist gestern Abend bei einem Hubschrauberabsturz unweit der Stadt Tafila ums Leben gekommen.
    Bei dem Unglück wurden auch Gesundheitsminister Bashir, ein Arzt der Luftwaffe und der Pilot des Hubschraubers, getötet.
    Königin Aliya befand sich auf dem Rückweg von der Inspektion eines Spitals in Tafila, als der Hubschrauber in ein heftiges Unwetter geriet und abstürzte.
    König Hussein gab die Nachricht vom Tode seiner Frau in einer von Hörfunk und Fernsehen übertragenen Rede bekannt.
    Die jordanische Regierung hat für die Dauer einer Woche Staatstrauer angeordnet.
    Der offizielle Besuch des deutschen Außenministers Genshe Aman ist abgesagt worden.
    Israel.
    UNO-Generalsekretär Waltham ist heute in Jerusalem, der vorletzten Station seiner Nahostreise, eingetroffen.
    Hauptthema seiner Besprechungen mit Außenminister Alon und Ministerpräsident Rabin sind Möglichkeiten für eine Wiederaufnahme der Genfer Nahostkonferenz.
    Alon hat allerdings erst zu Beginn der Woche eine Vermittlung der Vereinten Nationen oder ihres Generalsekretärs abgelehnt.
    Waldheim sagte heute dazu, er komme nicht als Vermittler.
    Seine Aufgabe sei es vielmehr, nach Mitteln und Wegen für eine Wiederanknüpfung von Verhandlungen zu suchen.
    In jordanischen Presseberichten hatte es geheißen, Waldheim sei über die Äußerung Allons verärgert gewesen.
    Die unnachgiebige Haltung der israelischen Regierung ist von allen Gesprächspartnern des UNO-Generalsekretärs als ein Haupthindernis bei der Lösung der Nahostfrage bezeichnet worden.
    Nach Abschluss seiner Besprechungen in Jerusalem wird Waldheim morgen noch einmal nach Kairo reisen, wo er seine Nahostmission begonnen hat.
    Ägypten 10 Millionen wahlberechtigte Ägypter entscheiden heute in einer Volksabstimmung über die von Präsident Sadat verfügten außerordentlichen Maßnahmen gegen Demonstranten und Teilnehmer an Streiks.
    Nach den jüngsten Unruhen müssen Angehörige von Geheimorganisationen sowie Teilnehmer von Streiks und Kundgebungen gegen die Regierung mit lebenslanger Haft und Zwangsarbeit rechnen.
    Obwohl die von Sadat persönlich ausgearbeiteten Gesetzesbestimmungen auf heftigen Widerstand vor allem der Linken stoßen, wird mit einer überwältigenden Mehrheit für die Pläne des Präsidenten gerechnet.
    Das Ergebnis soll morgen bekannt gegeben werden.
    Vatikan.
    König Juan Carlos von Spanien ist heute von Papst Paul VI.
    in Privataudienz empfangen worden.
    Der Besuch soll auch nach außen hin einen Schlussstrich unter die Meinungsverschiedenheiten ziehen, die in den letzten Jahren des Franco-Regimes in Spanien zwischen Kirche und Staat ausgebrochen sind.
    Die Normalisierung ist bereits im vergangenen Jahr durch ein Teilabkommen über die Revision des Konkordats von 1953 eingeleitet worden.
    Die Regierung in Madrid hat gestern Abend eine totale Nachrichtensperre über Aktionen der Behörden im Zusammenhang mit der Fahndung nach den Entführern des Staatsratspräsidenten Oriol und des obersten Militärrichters Vélez-Cousa verhängt.
    Ob die Ermittlungen in ein entscheidendes Stadium getreten sind, lässt sich nicht feststellen.
    Nach Presseberichten aus Madrid hat auch die Witwe des verstorbenen Staatschefs Franco von der Grapo, einer Untergrundgruppe, die die beiden Entführungen verübt haben soll, Morddrohungen erhalten.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Ein Gericht in Schleswig-Holstein hat nach zehnstündiger Verhandlung entschieden, dass der Mitte Dezember verfügte Baustopp für das geplante Kernkraftwerk in Brockdorf an der Unterelbe, nordwestlich von Hamburg, aufrecht bleibt.
    In seiner Begründung betonte das Gericht, es bestünden ernsthafte Zweifel an der Rechtmäßigkeit der ersten Teilbaugenehmigung, vor allem deshalb, weil keine Regelung über die Beseitigung von abgebranntem Kernmaterial getroffen worden war.
    Der Verfügung waren heftige Protestaktionen der Anrainer vorangegangen.
    Der Anwalt der Anrainer betonte, die wirtschaftlichen Interessen der Gemeinden seien durch den Bau des Atomkraftwerkes beeinträchtigt und wies außerdem auf die Möglichkeit einer gesundheitlichen Gefährdung der Bewohner durch Radioaktivität hin.
    Das waren die Meldungen.
    Der Wetterbericht.
    Eine warme Front überquert zur Zeit die Alpen.
    Mit ihr strömt wieder sehr milde Luft in unser Land.
    Die Schneefallgrenze wird heute auf 1500 Meter ansteigen.
    Morgen folgt dann etwas kühlere Luft nach.
    Die Aussicht bis morgen früh.
    Stark bewölkt bis bedeckt und vor allem nördlich des Alpenhauptkammes Regen.
    Winde aus Südost bis Südwest.
    Nachmittagstemperatur 3 bis 9 Grad.
    Tiefstemperatur der kommenden Nacht 1 bis 5 Grad.
    Die Prognose für morgen Freitag.
    Zunächst starke oder geschlossene Bewölkung und verbreitet Niederschläge.
    Schneefallgrenze um 1000 Meter.
    Im Laufe des Tages nachlassende Niederschlagstätigkeit und gebietsweise Bewölkungsrückgang.
    Lebhafte Winde aus West bis Nordwest.
    Tageshöchsttemperatur 4 bis 10 Grad.
    Das Wetter um 12 Uhr.
    Wien bedeckt 5°, Südostwind 10 km in der Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt, 7°, Ost 10.
    Linz bedeckt 3°, Ost 10.
    Salzburg stark bewölkt, 9°, Südwind 15 km in der Stunde.
    Innsbruck stark bewölkt, 5°, West 20.
    Pregenz bedeckt Regen, 9°, Windstille.
    Graz bedeckt 5°, Windstille.
    Und Klagenfurt stark bewölkt, 1°, Ostwind 2 km in der Stunde.
    Soweit also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsschanal.
    Wenn Sie die Zeit vergleichen wollen, es war soeben 10 Minuten nach 12 Uhr Mittag.
    In Ägypten drohte in der letzten Zeit die Volkswut überzulaufen.
    Noch nie dagewesene Demonstrationen gaben der Regierung in Kairo im Jänner, genau gesagt am 18.
    Jänner, einen Schuss vor den Bug.
    Der Grund?
    Das Kabinett Sadat fasste verschiedene Preiserhöhungen ins Auge, die den ägyptischen Normalverbraucher ziemlich treffen sollten.
    Die Reaktion darauf waren groß angelegte Demonstrationen und schwere Zusammenstöße mit der Polizei.
    Und die Regierung in Kairo konnte nichts anderes als die geplanten Preiserhöhungen wieder abzublasen.
    Sadat gab dann noch in einer großen Rede vor einigen Tagen den Kommunisten die Schultern den Unruhen und arbeitete ein Programm aus, das unter anderem drakonische Strafen für Streikende und Demonstranten vorsieht.
    Und ebenso soll die Mitgliedschaft bei Geheimbünden und die Sympathie für Kommunisten genauso hart bestraft werden, nämlich mit bis zu lebenslangem Gefängnis und mit jahrelanger Zwangsarbeit.
    Heute sind nun 10 Millionen Ägypter aufgerufen, in einem Referendum über den Plan Sadats abzustimmen, wobei aber noch zu bemerken ist, dass der Präsident alle Stimmberechtigten aufgerufen hat, seine Politik doch zu unterstützen.
    Hören Sie dazu eine Analyse zusammengestellt von Barbara Kudenhofe-Kalergi.
    Niemand zweifelt daran, dass das Referendum eine überwältigende Mehrheit von Ja-Stimmen bringen wird.
    Erstens haben der Rundfunk und die anderen gelenkten Massenmedien eine große Propaganda- und Einschüchterungskampagne in diesem Sinn gestartet.
    Und zweitens ist in der Abstimmung auch ein Passus über Steuernachlässe enthalten.
    Kleinstbauern und Kleinstverdiener sollen künftig keine Steuern mehr zahlen müssen.
    Und dazu sagt natürlich niemand Nein.
    Die Abstimmung ist der Startschuss für eine scharfe Repressionswelle gegen die politische Opposition, die Sadat schon in seiner Rede nach den Unruhen angekündigt hat.
    Neben den Kommunisten, von denen die meisten ohnehin schon längst hinter Schloss und Riegel sitzen oder emigriert sind, hat der Präsident vor allem die Erben Nassers genannt, die nach Sadats Meinung schon halbe Kommunisten sind und außerdem die Studenten und die Arbeiter.
    Diese zwei Gruppen seien besonders leicht von ausländischen Mächten zu missbrauchen, sagte der Präsident.
    Den Studenten ist ab sofort jede politische Tätigkeit per Strafe verboten und den Arbeitern droht ab jetzt für die Anwendung ihrer einzigen Waffe, dem Streik, lebenslange Zwangsarbeit.
    Mit der von Sadat erst im Herbst angekündigten Öffnung und Demokratisierung scheint es jedenfalls vorbei zu sein, bevor sie noch richtig begonnen hat.
    Der Grund dafür ist die ökonomische Misere und Misswirtschaft, die am 18.
    Jänner die blutigen Unruhen entzündet hat.
    Ägypten hat 135 Milliarden Schilling Auslandsschulden und die Weltbank hat weitere Kredite von drastischen Sparmaßnahmen abhängig gemacht.
    Die gewaltigen Summen fließen nämlich kaum in eine Erhöhung der Produktivität, sondern vor allem ins Militär, in eine aufgeblähte Bürokratie und in Lebensmittelsubventionen.
    Die Regierung setzte den Sparstift prompt bei den Nahrungsmittelsubventionen an und das hätte für Hunderttausende den nackten Hunger bedeutet.
    Verzweifelte Demonstranten stürmten die Luxuslokale in Kairo, wo zu Neujahr ein Festmenü genau zehnmal so viel gekostet hat, wie ein ägyptischer Mindestlohnempfänger im Monat verdient.
    Sadats Liberalisierung und Anlehnung an den Westen hat nämlich eine Klasse von Spekulanten hochgebracht, die desto verhasster wird, je mehr die Verelendung der Massen wächst.
    70.000 Menschen werden in Ägypten jährlich geboren.
    Für sie reichen weder der knappe fruchtbare Boden noch die Arbeitsplätze.
    Jeder von Ägyptens 250.000 Studenten hat Anspruch auf eine Staatsstellung.
    Das führt dazu, dass Hunderttausende schlecht ausgebildete und frustrierte Intellektuelle zu Hungerlöhnen die Bürokratie bevölkern.
    Die Inflation hat bereits 30 Prozent überschritten.
    Vorderhand spricht nichts dafür, dass die Regierung der wachsenden Unzufriedenheit auf andere Weise beizukommen sucht als durch verstärkten polizeilichen Druck.
    Kein Wunder, dass in Kairo in den letzten Wochen immer häufiger Aufschriften mit dem Namen Nasser aufgetaucht sind.
    Barbara Kudenhofe-Kalergi analysierte das heutige Referendum in Ägypten.
    Es ist jetzt genau Viertel Eins.
    Ein Albtraum der westlichen Welt scheint nun doch nicht wahr zu werden.
    Der Albtraum nämlich, dass die beiden kommunistischen Giganten, Sowjetunion und China, zusammen mit einem Bevölkerungspotenzial von einer Milliarde Menschen, gemeinsame Sache gegen die westliche Welt machen würden.
    Damit wäre nämlich ein Eckpfeiler der amerikanischen Außenpolitik seit Anfang 1972 zusammengebrochen.
    Die Balance-Politik zwischen Moskau und Peking.
    Die UdSSR und China hatten sich Ende der 50er Jahre zerstritten wegen ideologischer Fragen.
    Dann im September des Vorjahres starb Mao und es schien als gäbe es Bemühungen, die chinesisch-sowjetische Eiszeit zu beenden.
    Aber das Eis wird voraussichtlich in der nächsten Zeit nicht schmelzen, berichtet Erhard Hutter aus Moskau.
    kein Tauwetter in den sowjetisch-chinesischen Beziehungen in Sicht.
    Der heutige schwere Angriff des sowjetischen Parteiorgans Pravda setzt allem freundlichen Wärmen des Kreml an Ende, die neue Führung in Peking zu einer Beilegung des Konfliktes zu bewegen.
    Seit Mao's Tod hat der Kreml einige Male versucht, eine Versöhnung einzuleiten.
    Scharfe Töne wurden seitdem geflissentlich vermieden, um wenigstens propagandistisch
    die Gegenseite nicht zu provozieren.
    Wohlwissend, dass auf Parteiebene die ideologischen Gegensätze zu groß sind, um von heute auf morgen beigelegt zu werden, hat sich Moskau auf die staatliche, auf die Regierungsebene verlegt.
    Peking allerdings hat unvermindert polemische Salven gegen Moskau abgeschossen.
    Es blieb praktisch kein Stück Weltpolitik übrig, in dem China Moskau nicht Störaktionen vorgeworfen hätte.
    Die letzten antisowjetischen Attacken haben offensichtlich im Kreml das Maß des Erträglichen überschritten.
    Die Einsicht, dass die versöhnliche Tour angesichts der chinesischen Beharrlichkeit zum Scheitern verurteilt ist, hat sich durchgesetzt.
    Der politische Beobachter, so zeichnet der Autor des Pravda-Artikels, stößt sich besonders an den letzten Anklagen Pekings.
    Die Sowjetunion sei in die Zeit des Kalten Krieges zurückgefallen,
    sie schüre die Spannungen in der Welt.
    Das Märchen von der sowjetischen Bedrohung arbeite nach sowjetischer Darstellung nur den Feinden des Kommunismus in die Hände und entspreche in keiner Weise den Interessen des chinesischen Volkes.
    Diesen chinesischen Angriffen gegenüber zählt die Parteizeitung jene Initiativen auf, die von Moskau aus zur Beilegung des schwelenden Konfliktes zwischen den einstigen Verbündeten in den letzten Jahren unternommen worden sind.
    1971 Vorschlag zu einem Pakt über die Nichtanwendung von Raketen, konventionellen und Nuklearwaffen.
    1973 Vorschlag zu einem Nichtangriffspakt.
    1976 auf dem Parteitag der KPDSU eindringlicher Appell Brezhnevs an Mao, den Konflikt beizulegen und in Verhandlungen einzutreten.
    Die Probleme seien nicht so groß, so betonte Brezhnev damals, dass sie nicht überwunden werden könnten.
    Darüber hinaus die regelmäßigen Einladungen der Sowjetunion auf höchster Ebene, also durch ein Gipfeltreffen, die Streitigkeiten zu diskutieren und dadurch einer Befriedung näher zu kommen.
    Die sowjetische Attacke ist eine Antwort Moskaus darauf, dass die Mission des sowjetischen Unterhändlers in Peking, Vizeaußenministers Ilytchow, bisher völlig erfolglos verlaufen ist.
    Trotz aller Friedensbemühungen der Sowjetunion hat sich am Status quo in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern nichts geändert.
    Weiterhin stehen auf beiden Seiten der längsten Grenze der Welt riesige Armeen Gewehr bei Fuß.
    Die sowjetischen Aktionen beschränkten sich bisher nur auf Beteuerungen, von einer Truppenentflechtung an der Grenze ist nicht das geringste zu bemerken.
    Gleichwohl war die sowjetische Initiative
    die mit dem heutigen Artikel wohl als beendet anzusehen ist, nicht ohne realen Hintergrund.
    Die Zwei-Fronten-Situation, Rüstung gegen Westen und gegen China, überfordert selbst ein so reiches Land wie die Sowjetunion.
    Aus Moskau informierte sie unsere Mitarbeiterin der Sowjetunion, Erhard Hutter.
    Der Vatikan war heute Schauplatz eines Ereignisses, das die Herzen aller jener Leute höher schlagen lässt, die kirchlichen Prunk und monarchisches Gepränge zu schätzen wissen.
    Von Papst Paul VI.
    wurde das spanische Königspaar in Privataudienz empfangen.
    Der neue spanische König Juan Carlos und seine Königin Sophie aus dem griechischen Königshaus.
    Für alle Liebhaber solcher Details eine protokollarische Bemerkung.
    Die spanische Königin erschien zu dieser Audienz in einem weißen Kleid und nicht in einem schwarzen, wie es sonst das päpstliche Protokoll verlangt.
    Es ist dies aber ein traditionelles spanisches Privileg.
    Die Audienz im Vatikan ist aber mehr als nur ein Ereignis für die Regenbogenpresse, für die Boulevardpresse.
    Es hat auch politischen Stellenwert, denn die unter Franco nicht immer reibungslosen Beziehungen zum heiligen Stuhl sind anders geworden.
    Alfons Dalma informiert sie.
    Das letzte Mal war ein spanisches Staatsoberhaupt des jetzigen Königs Großvater Alfons XIII.
    vor 54 Jahren, mehr als einem halben Jahrhundert, in einer offiziellen Papstaudienz.
    Während ein Marschall Tito den Höhepunkt seiner politischen und schon geschichtlich gewordenen Laufbahn vor bald einem Jahrzehnt mit einem Auftritt am Höhekofe dieser zwar theokratischen, aber ältesten Monarchie der Welt
    markieren konnte, blieb das dem Generalissimo Franco, Titos' geschichtlichem Gegenstück, ohne ähnliche Apotheose in den 40 Jahren seiner Herrschaft, versagt.
    Der Konflikt zwischen dem Nachfolger der katholischen Könige, dem Caudillo por la Gracia de Dios, und den drei Päpsten seiner Zeit lag aber gerade in einer alten Neigung der spanischen Monarchie und des Staates begründet, katholischer als Rom und päpstlicher als der Papst zu sein.
    Das geht noch auf das Verhältnis und den permanenten Konflikt zwischen dem Habsburger Philipp II.
    und dem großen Papst der katholischen Reform Sixtus V. zurück.
    Um den Preis von zahlreichen Privilegien für die Kirche von Spanien als Gegenleistung hielt auch Franco am Einfluss des Staates bei der Ordnung der innerkirchlichen Dinge, so zum Beispiel am Vorschlagsrecht bei der Ernennung von Bischöfen, fest.
    Das hat zum Konflikt mit der modernen Kirche geführt und die immer stärkere und schnellere Distanzierung des spanischen Klerus vom Franco-Regime gefördert.
    Einer der ersten staatsmännischen Taten dieses jungen Königs war der einseitige Verzicht auf diese Vorrechte des spanischen Staatsoberhäupter.
    Das war im vergangenen Juli.
    Geradezu gerne verzichtete umgehend die Kirche auf besondere Privilegien des Klerus in Spanien, wie zum Beispiel auf die strafrechtliche Sondergerichtsbarkeit und Sonderstrafvollzug.
    Seitdem arbeiten gemischte Verhandlungskommissionen schnell und reibungslos an der Modernisierung und Revision des Konkordats von 1953.
    Problemlos ist auch der römische Besuch vom allgemeinen außenpolitischen Standpunkt.
    Seit seinem Regierungsantritt war Don Juan Carlos Staatsgast in Washington, Caracas, Bogotá und Paris.
    Am Tage seiner gestrigen Ankunft in Rom nahmen die Sowjetunion, Ungarn und die Tschechoslowakei ein paar Tage zuvor auch Rumänien, Polen, Bulgarien und Jugoslawien mit der königlichen Regierung von Madrid diplomatische Beziehungen wieder auf.
    Für die Außenpolitik des Vatikans ist es typisch, dass sie den großen politischen Veränderungen in der Welt lieber vorsichtig folgt, als vorangeht.
    Am Abend werden Don Juan Carlos und die Königin im Quirinalpalast den Frieden zwischen Spanien und der zutiefst antifaschistischen Republik Italien schließen.
    Auch der Kommunist Ingrau, als Kanad-Präsident, der im Rang dritthöchster Würdenträger des Staates,
    wird dem von Franco testamentarisch eingesetzten Nachfolger seine Aufwartung machen, als eine Art Vorspiel zum geplanten Gipfeltreffen der Eurokommunisten in der königlichen Hauptstadt Madrid.
    Wenn auch mit verschiedenen Nuancen begrüßt doch die gesamte italienische Presse von heute Morgen von der kommunistischen Unita bis zur konservatisen La Nazione den König von Spanien als seine Gestalt der Gegenwart,
    die es in unglaublich kurzer Zeit verstanden hat, sich über die Parteien zu stellen, die demokratische Reform ernsthaft einzuleiten und ungeteiltes internationales Ansehen zu erwerben, keineswegs ein Getriebener der Kräfte und der Ereignisse, sondern ein bewusstes Subjekt des Geschehens.
    Aus Rom informierte sich unser Mitarbeiter Alfons Stalmer.
    Wenn Sie die Zeit vergleichen wollen, es ist jetzt sechs Minuten vor halb eins.
    Der Nordirland-Konflikt verlagert sich von Zeit zu Zeit immer nach London.
    Vor kurzem wurde das Londoner Westend, also das Viertel um die beliebte Einkaufsstraße Oxford Street, von mehreren Bomben-Explosionen erschüttert.
    Und für jeden Engländer war es eigentlich klar, wer diese Anschläge organisiert hat.
    Nämlich die IRA, die irisch-republikanische Befreiungsarmee, die sich auch dann zu diesen Terroraktionen bekannt hat.
    In der britischen Hauptstadt fand nun auch ein Prozess gegen vier Mitglieder dieser Organisation statt.
    Sie wurden für schuldig befunden, einen Publizisten vor seinem Haus umgebracht zu haben.
    Der Grund für dieses Verbrechen war eine Äußerung des Mannes, der meinte, man müsse alle Aktivitäten darauf konzentrieren, um die Terrorherrschaft der IAA zu brechen.
    Eine Äußerung, die ihm das Leben gekostet hat.
    Für den heutigen Vormittag wurde nun das Urteil angekündigt.
    Unser Mitarbeiter in London, Heinz Beran, mit dem ich jetzt direkt verbunden bin, war bei dem Prozess dabei.
    Herr Beran, wie lautet das Urteil?
    Das Urteil lautet lebenslänglich.
    Und zwar hat der Richter, das ist jetzt eine neue Sache, dass der Richter besonders dazu sagt, dieses Lebenslänglich darf nicht weniger als 30 Jahre bedeuten.
    Die Angeklagten waren nicht im Gerichtssaal.
    Sie wissen, dass die fast nicht an dem Prozess teilgenommen haben.
    Sie haben einfach gesagt, wir wollen in die Zellen zurück und haben nur ein einziges Mal
    sich vor dem Gerichtshof geäußert.
    Das heißt, der eine O'Connell hat gesagt, wir betrachten den Gerichtshof als einen Feind im Krieg und anerkennen natürlich nicht seine Rechtsprechung.
    Und gestern Abend hatten die Geschworenen nach beinahe zehn Stunden Beratung die vier Angeklagten schuldig gefunden.
    Und zwar
    Nicht nur wegen des Mordes an McWhirter, den Sie gerade erwähnt haben, sondern wegen sechs Morden, einem Totschlag, Bombenanschlägen, dem Festhalten von den zwei Geiseln, also in der Balcom Road und so weiter.
    Nun Herr Beran, kann es jetzt möglich sein, dass die Angeklagten und die Verurteilten Berufung gegen dieses Urteil einlegen?
    Ich glaube nicht, denn Sie haben zum Beispiel Ihren Verteidiger, es waren ja Verteidiger da.
    Und sie haben diesen Verteidigern die Instruktion gegeben, überhaupt nichts zu sagen, nicht zu plädieren.
    Sie anerkennen einfach nicht die Gerichtsbarkeit.
    Und daher nehme ich an, dass in der Hinsicht nichts geschieht.
    Andererseits muss man sagen, dass seit gestern Abend, also seit der Schuldbefindung, die Scotland Yard in voller Alarmbereitschaft ist.
    dass ein höherer Beamter von Scotland Yard hat erklärt, wir erwarten, dass jeden Augenblick zurückgeschlagen wird.
    Man hat ja bereits, die IAA hat bereits eine Bombenkampagne für London angekündigt, die alles bisherige übertreffen soll.
    Und besonders das Untergrundbahnnetz gilt als Ziel.
    Wie sehen denn jetzt die Sicherheitsvorkehrungen in London aus?
    Gibt es verstärkten Polizeieinsatz?
    Werden mehr Kriminalbeamte eingesetzt?
    Wie sieht es da jetzt aus?
    Also rund ums Old Bailey gab es nichts als Polizisten.
    Sowohl in zivil als auch in Uniform.
    Und natürlich ist die Bereitschaft sehr groß.
    Es ist die eine Sache sehr schwer.
    London ist riesig groß, nicht?
    Das Merkwürdige ist, dass dieses Vier-Mann-Team, das da ein Jahr lang, also von etwa vor Weihnachten 74 bis knapp bis zum 12.
    Dezember 75 in London gearbeitet hat, eigentlich einen verhältnismäßigen kleinen Sektor, das heißt vom Park Lane, Piccadilly, Tottenham Court Road und Oxford Street, dieses Gebiet haben sie als ihres betrachtet.
    Dort sind die meisten Dinge basiert.
    Aber natürlich ist das so groß, dass es sehr schwer ist.
    Aber ich kann nur sagen, man ist also, Scotland Yard ist in Alarmbereitschaft.
    Nun, dieses Urteil, diese Verurteilung zu lebenslänglicher Haft, hat es einen gewissen Stellenwert für weitere Prozesse gegen IRA-Mitglieder?
    Sicher, sicher.
    Ich meine, man muss eines sagen, die IRA muss einsehen, dass diese Aktionen auf der britischen Hauptinsel
    einfach nicht recht zum Erfolg führen.
    Nicht was die IAEA will, dass die Engländer oder die Briten ihre Armee aus Nordirland abziehen.
    Ich sehe also nicht ein, wie das auf diese Art erreicht werden kann, weil eigentlich fast immer die Leute gefasst werden.
    Ein Problem hat die Polizei bereits erwähnt, nämlich dass etwa 30 Männer und
    zwei oder drei Frauen, von denen man weiß, dass sie sich an Terrorakten in England beteiligt haben, in der Republik Irland sind und von dort nicht ausgeliefert werden, weil die irischen Gerichtshöfe die Taten, diese Terrorakte als politische Handlungen betrachten und das sei also gegen das irische Gesetz.
    Nun vielen Dank Heinz Behren für diesen Direktbericht nach dem Prozess, nach dem Ende des Prozesses und auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören.
    Es ist jetzt in wenigen Sekunden zwölf Uhr dreißig halb eins und wir kommen in unserer Berichterstattung in die Bundesrepublik Deutschland.
    Menschenraub dürfte in den letzten Monaten zu der einträglichsten Arbeit von Verbrechern geworden sein.
    Es gibt fast keine Woche, von der nicht von Kidnapping berichtet wird.
    Und viele dieser brutalen Verbrechen bleiben leider unaufgeklärt.
    In der Bundesrepublik Deutschland haben in jüngster Zeit zwei Gewaltverbrechen dieser Art Schlagzeilen gemacht.
    Es war dies einerseits die Entführung des deutschen Olympia-Reiters Hendrik Snök und der sogenannte Fall Oetker.
    Die Familie Snök zahlte für die Freilassung des Reiters aus einem äußerst unmenschlichen Gefängnis, wo er angekettet war, umgerechnet etwa 35 Millionen Schilling.
    Von den Tätern fehlt aber bislang jede Spur.
    Den absoluten Rekord in der Höhe der Lösegeldforderungen stellten aber die Entführer des Studenten Richard Oetker, des Sohnes des bekannten Konzernchefs, auf.
    Sie verlangten sage und schreibe 21 Millionen Deutsche Mark, das sind umgerechnet fast 150 Millionen Schilling und sie bekamen auch das Geld.
    Das Geld wurde den Verbrechern in 1000 Markscheinen ausgehändigt.
    Die Polizei kurbelte nach der Freilassung Oetkers eine bisher nie dagewesene Großfahndung an, aber der Erfolg blieb aus, wenn man von der Verhaftung von Detlef Grashai absieht, der der Tat möglicherweise verdächtigt wird.
    23 aufgefundene 1000-Mark-Noten von den 21 Millionen Lösegeld und eine öffentliche Blamage der Polizei sind das bisherige Ergebnis der Fahndung nach dem Entführen von Richard Oetker.
    Heute hat nun der bayerische Innenminister zu dem Misserfolg der Polizei in einer Pressekonferenz Stellung genommen.
    Toni Schwägerl war für uns dabei.
    Das veränderte Erscheinungsbild der in jüngster Vergangenheit erlebten Entführungsfälle erfordere neue Praktiken der Polizei, so sagte Bayerns Innenminister Bruno Merck heute Vormittag auf einer Pressekonferenz zum Thema Sicherheitspolitik und vor allem natürlich auch zum Thema Entführungsfall Oetker.
    Hier gab es in jüngster Vergangenheit lebhafte Kritik und der Minister konnte nicht umhin, zunächst einmal auf diese Kritik einzugehen.
    hat es auch hier Pannen gegeben, wobei es völlig offen ist und offen bleiben muss, inwieweit solchen Pannen ein subjektiver Schuldvorwurf gegenüber dem einen oder anderen gemacht werden kann, oder ob es, ja, unvermeidbare Pannen waren oder Pannen,
    die vielleicht hätten vermieden werden können, die aber nicht hundertprozentig vermeidbar waren.
    Nur, ich wiederhole noch einmal, all dieses Werten und Wägen führt uns im Moment nicht weiter, sondern erreicht höchstens das Gegenteil.
    verunsichert, die mit der Bearbeitung des Falles betrauten Beamten erschwert die Arbeit und gefährdet möglicherweise nicht den Erfolg schlechthin, aber vielleicht doch das Zeitmaß.
    Inzwischen sind etwa 60.000 Markscheine aufgetaucht aus der Lösegeldsumme.
    Die Spuren rund um den festgenommenen Detlef Grashai sind jedoch Spuren in die Wüste.
    Grashai selbst sitzt nur noch in Untersuchungshaft, weil man ihm ein relativ kleines Betrugsdelikt anlastet.
    Die Arbeit der Polizei dreht sich im Kreis.
    Der Fall Oetker, nicht nur durch die gigantische Lösegeldsumme von 21 Millionen Mark, ohne Beispiel in der Kriminalgeschichte, wird jetzt vollkommen konstrus, wenn man bedenkt, dass alle Ermittlungen, die man bisher angestellt hat, Ermittlungen in die verkehrte Richtung waren.
    So zumindest vermuten es Beobachter der Szene.
    Was aber sagt der zuständige Minister zu dieser Entwicklung?
    Man muss bedenken, dass die Arbeit der Polizei natürlich auch von einer gewissen Resignation diktiert ist.
    Seit Wochen kein Ergebnis, dennoch weiterhin voller Einsatz eines in die Hunderte gehenden Polizeisonderkommandos.
    Das alles ist etwas frustrierend.
    Man sollte auch noch hinzufügen, und das wurde auch heute in dieser Pressekonferenz kurz
    angesprochen, dass die Fernsehsendung in Österreich, in der Schweiz, in der Bundesrepublik ausgestrahlt, die sich mit Verhandlungshilfe beschäftigte, zu keinerlei Erfolg geführt hat.
    Keiner der Anrufe hat auch nur einen Millimeter, so sagte man, weitergeführt.
    Fazit von Innenminister Bruno Merck zum Fall Oetker.
    Wir arbeiten nach wie vor intensiv rund um die Uhr.
    Und ich hoffe, dass wir auch in absehbarer Zeit zu erfolgen Anhaltspunkte, die diese Hoffnung schon mit einem gewissen Grad an Überzeugung
    anreichern könnten, haben wir leider nicht.
    Die Offenheit ehrt den Minister.
    Das Fazit freilich ist deprimierend genug.
    Soweit also der Bericht von Toni Schwägerl aus München.
    Noch ein kleiner Zusatz.
    Die Deutsche Nationalbank erwog ja vor einigen Wochen auch die Einziehung sämtlicher 1000-Mark-Scheine, um damit den Entführern eventuell auf die Spur zu kommen.
    Aber diese Idee dürfte im Sande verlaufen sein.
    Es ist jetzt fünf Minuten nach halb eins.
    Wir bringen einen Programmhinweis.
    im Brennpunkt.
    Der lange Weg in Traum und Tod.
    Eine der Hauptrouten von Ost nach West, Südostasien, das Goldene Dreieck, Pakistan, Afghanistan.
    Opium wird jetzt auf Bullis, Esel, Kamele geladen und dann in Tages- und Nachtmärschen über die Berge, durch Wüsten in Richtung Westen transportiert.
    Weiter der Weg, Iran, Türkei, Österreich, Bundesrepublik Deutschland,
    Holland.
    Im chinesischen Viertel der Hauptstadt wütet ein regelrechter Heroinkrieg zwischen konkurrierenden Handelsringen.
    Amsterdam meldet nicht nur 27 Herointote aus den letzten Monaten, sondern auch alle paar Wochen die Entdeckung chinesischer Leichen.
    Im Brennpunkt heute Abend Drogenhandel.
    Der lange Weg in Traum und Tod.
    21.15 Uhr im Programm Österreich 1.
    Nach diesem Programmhinweis auf die Sendung in Brennpunkten und zur österreichischen Innenpolitik.
    Nachdem die junge ÖVP, die Jugendorganisation der österreichischen Volkspartei, im ganzen Bundesgebiet eine Unterschriftenaktion gegen die, wie es heißt, Belastungswelle der Regierung eingeleitet hat, startete heute auch die kommunistische Partei Österreichs eine ähnliche Initiative.
    Durch eine Unterschriftenaktion will sie vor allem in den Betrieben von der Regierung die Durchführung einer Steuerreform erzwingen.
    Vor nunmehr fünf Jahren haben die Kommunisten schon einmal eine solche Aktion durchgeführt, wobei mehr als 84.000 Unterschriften zustande kamen.
    Auf einer Pressekonferenz im Internationalen Pressezentrum in Wien legte heute der KPÖ-Vorsitzende Franz Muri Details des neuen Forderungsprogrammes vor.
    Hans Langsteiner fasst diese Details zusammen.
    Die Argumente, die die heimischen Kommunisten für die Notwendigkeit einer Steuerreform ins Treffen führen, scheinen denen der Großen Oppositionspartei aufs Haar zu gleichen.
    Die von der Regierung durchgeführten Steuer-, Tarif- und Gebührenerhöhungen belasteten die Bezieher mittlerer und kleiner Einkommen am meisten.
    Allein die Massenbesteuerung habe sich seit Amtsantritt des Kabinetts Kreisky verdreifacht und von Lohn- und Gehaltserhöhungen wandere schon mehr als ein Drittel in den Staatssäckel.
    Damit enden aber auch schon die Gemeinsamkeiten mit der ÖVP, denn, so KPÖ-Chef Franz Muri,
    Die ÖVP-Steuerpolitik befindet sich in einem unlösbaren Widerspruch.
    Einerseits verlangt die ÖVP jetzt auch eine Lohnsteuersenkung.
    Andererseits fordert die ÖVP und insbesondere der Wirtschaftsbund, der den Haupteinfluss auf die Politik dieser Partei hat, eine ganze Reihe neuer zusätzlicher Steuerbegünstigungen für die Unternehmer.
    Beides geht wirklich nicht.
    Das ist eigentlich tatsächlich Lizitationspolitik, die hier die ÖVP betreibt.
    Wie sehen nun die Vorschläge im Einzelnen aus, mit denen sich die KPÖ von solcher angeblicher Lizitation abheben will?
    Lohn-, Gehalts- und Pensionserhöhungen, die der Inflationsabgeltung dienen, sollen steuerfrei bleiben.
    Die Steuerprogression soll für niedrige und mittlere Einkommen überhaupt gemildert, Kleinsteinkommen bis 5000 Schilling im Monat sollen von jeder Steuer befreit werden.
    Mieten, kommunale Leistungen des Gesundheitsdienstes sowie Grundnahrungsmittel sollen von der Mehrwertsteuer befreit werden.
    Ungerechtfertigte Steuerbegünstigungen sollen gestrichen, Luxusartikel und Großkapital stärker als jetzt besteuert werden.
    Bei fast all diesen Vorschlägen fühlt sich die KPÖ als Vollstreckerin von Absichtserklärungen sozialistischer Gewerkschafter und Spitzenpolitiker.
    Muri nennt ein Beispiel.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang zitieren, was Androsch
    als es noch die ÖVP-Regierung gab, am 23.
    November 1969 in der Arbeiterzeitung schrieb.
    Er sagte, Finanzierungsprobleme wollen die Sozialisten bewältigen, indem sie durch den Abbau von unberechtigten Steuerbegünstigungen und von Steuerumgehungsmöglichkeiten dem Staat neue Einnahmen erschließen.
    Eine generelle Steuermehrbelastung ist dagegen ausgeschlossen.
    Wir sind vollkommen mit diesem Grundsatz einverstanden.
    Nur wurde unter der Zeit der sozialdemokratischen Regierung genau das Gegenteil getan.
    Genau das Gegenteil.
    Und das müsste eben geändert werden.
    Im Prinzip müsste das verwirklicht werden, was die SP vor ihrem Machtantritt immer versprochen hat.
    Als Termin für ihre Steuerreform nennt die KPÖ, wie inzwischen ja auch die ÖVP, den 1.
    Jänner kommenden Jahres, wobei Teile des Reformpaketes schon auf heuer vorgezogen werden könnten.
    Angepeiltes Unterschriftenziel 75.000.
    Pressekonferenz der Kommunisten Österreichs, diese Pressekonferenz fasste Hans Langsteiner von unserer innenpolitischen Redaktion zusammen und wir schließen nun direkt an mit der Inlandspresseschau, die heute Johannes Fischer zusammengestellt hat.
    Der gestrige Vorstoß des oberösterreichischen SPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreters Hartl, der sich gegen die von Bundeskanzler Kreisky angeregte und geplante Spitalabgabe in den Ländern aussprach, findet heute in den Zeitungen deutlichen Niederschlag.
    Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt schreibt dazu unter anderem Johann Draxler.
    Die Sozialisten in den Bundesländern erkennen die Folgen der letzten Belastungen und fürchten bei weiteren Steuererhöhungen den Zorn des Volkes.
    Trotzdem wollen sie das Finanzdebakel, das sie riefen, auch wieder loswerden.
    So nehmen sie Zuflucht zu einem aus der Not geborenen Gegenvorschlag.
    Umschichtung der Länderbudgets.
    Kreisky soll seinen Vorschlag der Steuererhöhung zurücknehmen.
    Die Länder sollen auf diese Einnahmen verzichten, dennoch aber das Krankenkassendefizit aus ihren Budgets decken.
    Das Problem der Krankenkassenfinanzierung wird zum Autoritätsproblem großer und kleiner Sozialisten.
    Heißt es im ÖVP-Organ neues Volksblatt?
    Hans Besenböck vertritt demgegenüber in der sozialistischen Arbeiterzeitung folgenden Standpunkt.
    Die ÖVP sieht in den Vorstellungen Hartls prompt eine Abkehr von Kreisky, eine Spaltung in der SPÖ.
    Solch frommer Glaube ist ihr unbenommen.
    Mit ihm ist freilich kaum über die Tatsache hinwegzutäuschen, dass beiden Vorschlägen ein klares Bekenntnis zur politischen Verantwortung zugrunde liegt.
    Kreiskis Steuervorschlag müsste, wird er verwirklicht, die ÖVP-dominierten Länder zwingen, endlich auch für die Aufbringung der von ihnen ausgegebenen Mittel die politische Verantwortung zu übernehmen.
    Und die Idee Hartls verhielte die Länder dazu, politische Prioritäten zu setzen.
    Hartl steht mit seinem Vorschlag, es zunächst mit Sparsamkeit und der Ausschöpfung von Reserven zu versuchen, ehe eine Steuer unvermeidlich ist, nicht allein.
    Nun aber müsste die Diskussion um die Spitalsfinanzierung bald in ein entscheidendes Stadium treten.
    Denn selten ist Zeit so sehr Geld wie hier, schließt Hans Bösenböck in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
    Mehrere Bundesländerzeitungen beschäftigen sich mit den jüngsten Spekulationen um mögliche Nachfolger von Verteidigungsminister Lüttgendorf, sollte dieser abgelöst werden.
    Hier ist seit kurzem der frühere Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Karl Stefani, von einigen Zeitungen genannt worden.
    Dazu eine Stimme.
    Paul Fritz meint in der sozialistischen Neuen Zeit Graz.
    Wenn man den Weg der Entstehung dieses Gerüchtes zurückverfolgt, dann landet man im Verteidigungsministerium selbst, wo die Auguren offenbar eine sehr simple Methode anwenden, nämlich, wer war schon mal?
    Der ehemalige Staatssekretär Rösch will das Innenministerium nicht verlassen, der ehemalige Staatssekretär Eibäcker ist tot, also bleibt als dritter Staatssekretär nur noch Stefani übrig.
    Ist doch logisch.
    Allerdings ist Stefani schon seit längerer Zeit aus diesem Geschäft.
    Sein Nahverhältnis beschränkt sich heute lediglich darauf, dass er beim Hirtenberger Patronenzahmmandel ein wenig Verkaufsförderung betrieben hat.
    Ob das nun wirklich die besten Voraussetzungen sind, einen Minister zu beerben, der, wenn überhaupt, dann wegen eines Munitionsgeschäftes abgelöst wird?
    Es fehlt ja gerade noch, dass irgendjemandem einfiele, den Waffenhändler Weichselbaumer als Minister auf der Gerüchtebörse zu lancieren.
    heißt es im sozialistischen Blatt Neue Zeit Rats.
    Zum Abschluss noch ein Kommentar zum Thema Minderheitenförderung.
    Fritz Pessater appelliert im Kurier in seinem Kommentar an alle Beteiligten, die Forderungen des Staatsvertrages in raschen Verhandlungen zu erfüllen.
    Die Gelegenheit ist günstig.
    Die Ruhe nach der letztlich missglückten Volkszählung, pardon, Sprachenermittlung war keine untätige, sondern eine produktive.
    Die Verordnung über den Volksgruppenbeirat ist bereits gesetzliche Wirklichkeit.
    Leid aber noch nicht mit Leben erfüllt.
    Es ist zu hoffen, dass die Slowenenführung ihre Zurückhaltung in dieser Frage aufgibt.
    wie auch der Wunsch geäußert werden darf, dass die Minderheitenführer den derzeit guten Willen aller Parteien nicht zu sehr mit neuen Forderungen belasten.
    Das war unsere heutige Inlands-Presse-Show, zusammengestellt von Johannes Fischer.
    Das letzte Zitat stammte übrigens aus der Tageszeitung Kurier.
    Es ist jetzt in wenigen Sekunden dreiviertel eins und bis wir zu den Kulturbeiträgen kommen, ein paar Takte Musik von Marek und Vacek, eine Neuauflage der Mazurka von Frederic Chopin.
    Untertitel der Amara.org-Community
    Es ist jetzt 14 Minuten vor 1 Uhr Mittag, Zeit für Kulturberichte im Mittagsschanal.
    Im Klagenfurter Stadttheater gibt es heute Abend die Urführung eines musikalischen Werkes von einem österreichischen Komponisten zu hören.
    Es handelt sich dabei um die Oper Plutos von Paul Cont.
    Es ist dies die Vertonung der letzten erhaltenen Komödie des altgriechischen Dichters Aristophanes in der Übersetzung von Ludwig Seeger.
    Plutus ist ein Auftragswerk des Klagenfurter Stadttheaters.
    Die Inszenierung wurde mit Zuschüssen des Unterrichtsministeriums finanziert.
    Die Generalprobe hat Anton Mayer besucht und hier ist sein Bericht.
    Ob das, was hier in Klagenfurt heute Abend über die Bühne geht, als Oper bezeichnet werden soll oder nicht, darüber scheinen sich selbst Experten, aber auch der Komponist selbst, nicht ganz einig zu sein.
    Auf der offiziellen Besetzungsliste des Theaters heißt es, Oper in zwei Akten.
    In der Presseaussendung wird von einem Stück für Sänger gesprochen.
    Eine in Klagenfurt erscheinende Tageszeitung druckte vor einigen Tagen auf ihrer Kulturseite zwölf verschiedene Definitionen ab.
    Plutus behandelt ein Thema, das immer gültig bleibt.
    Schließlich hat die Textvorlage Jahrtausende überlebt.
    Es ist das Streben des Menschen nach irdischen Gütern, nach Geld und Wohlstand.
    Ist er einmal reich geworden, schwelgt er darin, ohne weiter zu denken.
    Überirdische Mächte, die Verehrung von Gottheiten treten in den Hintergrund.
    Soweit sehr kursorisch der Inhalt der Komödie des griechischen Dichters.
    Paul Conte, der Komponist, ist in der Öffentlichkeit bisher eher durch seine Konzertmusik als durch seine Bühnenwerke bekannt geworden.
    Trotzdem hat er schon sechs Opern immer nach Texten aus dem altgriechischen Drama komponiert.
    Einige Informationen zu seiner Person, geboren 1920 in Wien, Studium der Musik, Schüler von Josef Krips und Hans Warowski.
    Zusätzliche Ausbildung in Darmstadt und Paris.
    Seit 1947 werden seine Werke im In- und Ausland aufgeführt.
    Seit 1969 unterrichtet Kont an der Wiener Musikhochschule das Fach Komposition für audiovisuelle Medien.
    über die Musik zu der heutigen Uraufführung von Plutus sagt Kant.
    Ich habe schon bei der Lysistrite und überhaupt bei vokalen Werken, also auch bei Liedern und Oratorien
    eine gewisse Technik entwickelt, die Musik aus dem Metrum zu schöpfen.
    Es gibt da sogenannte metrische Motive, die dann einer ganzen Szene, einer ganzen Situation zugrunde gelegt werden und aus deren Variationen sich dann das
    das Singstimmen ergibt.
    Dazu tritt ein Orchester, das doch einigermaßen abweichend ist von unserem gewohnten Orchester, auch wenn es zum Großteil dieselben Instrumente verwendet.
    Es ist im Wesentlichen kammermusikalisch mit lauter solistischen Stimmen.
    die sehr stark eine Art asiatische Heterophonie ansprechen.
    Dazu kommen dann noch ungewöhnliche Instrumente.
    In diesem Stück, dem merkenhaften Stoff, entsprechen sogar Kinderinstrumente.
    Soweit Kunstdefinition seiner eigenen Komposition.
    Hören Sie nun einen kurzen Ausschnitt aus der Generalprobe unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Czajpek.
    Wie wert es möglich, wir, wir werden alle, alle gleich!
    Wie freut mich das, um morgens die Jubelanz zu trinken!
    Da spielt die Lippe, die liebt Feuchtigkeitsglucke.
    Da war ein Hektor, da zählt er.
    Heute Abend also im Klagenfurter Stadttheater die österreichische Uraufführung und Erstaufführung einer Auftragskomposition eines österreichischen Komponisten, Plutus von Paul Cont, aus Klagenfurt, informierte sie Anton Mayer.
    Wenn Sie die Zeit vergleichen wollen, es ist jetzt in knapp 10 Minuten 13 Uhr.
    Das war's.
    Ja, und nach dem Liebestraum von Franz Liszt nun zu einem Kulturereignis nach Wien.
    Das Wiener Englisch Theater hat am kommenden Sonntag mit Sommerset-Morgens-Komödie The Circle Premiere.
    Das 1963 gegründete Theater bringt bekanntlich jährlich vier bis fünf Aufführungen in englischer Sprache heraus.
    Es spielen dabei Schauspieler von Londoner Bühnen, Regie führt meist ein prominenter englischer Regisseur.
    Die Proben finden bis auf die letzten Tage vor der jeweiligen Premiere jeweils in London statt.
    Über die kommende Premiere am kommenden Sonntag berichtet nun Koschka Hetzer.
    Besonders in den letzten zwei Jahren wurde viel über das englische Theater in Wien, Viennas English Theatre, gesprochen.
    Einige Inszenierungen, besonders die Welt-War-Führung von Tennessee Williams, The Red Devil Battery Sign, waren viel beachtet.
    Es folgte, finden Sie, dass Constanze sich richtig verhält mit Adele Lee, Gaslicht mit dem vor kurzem verstorbenen Rupert Davis als Kommissar,
    und schließlich der musikalische Dauerbrenner des Theaters, Spoon River mit Ruth Brinkmann und Lance Lamston.
    Immer wurde das Prinzip des Theaters gewahrt, ein oder zwei Stars in den Hauptrollen zu präsentieren.
    Für die kommende Premiere von The Circle, der Kreis Somerset Maughams meistgespielte Stück, hat man jede Rolle mit einem in England von Fernsehen und Theater her bekannten Schauspieler besetzt.
    Über die Besetzung sagt der Leiter des Theaters, Dr. Franz Schafranek,
    Die Besetzung ist für englische Verhältnisse, für Londoner Verhältnisse, für die Verhältnisse am Londoner Westend wirklich eine Spitzenbesetzung und das Stück läuft ja zur Zeit auch im Haymarket Theatre in London und man hat mir gesagt, dass unsere Besetzung also eine weitaus bessere ist.
    Zu den Hauptdarstellern gehört Robin Chetwick, dann Beth Ellis, die drüben sehr bekannt ist, Celia Bannermann ist sehr bekannt, der Christopher Neame ist sehr bekannt und auch der Lawrence Payne, vor allem der Ralph Michael.
    Das sind lauter erstrangige Bühnennamen in London und ich glaube, es ist also
    So gesehen eine ganz homogene und erstrangige Besetzung.
    Regisseuse der Aufführung ist Joan Kemp-Welch.
    Sie kann bereits über 250 Theater- und Fernsehinszenierungen vorweisen.
    Vor allem hat sie vier Stücke des englischen Dramatikers Harold Pinter zur Welturaufführung gebracht.
    Ihre letzte Regiearbeit, fünf Folgen der auch bei uns bekannten Fernsehreihe Eaton Plays.
    Über den Kreis von Somerset Maugham sagt sie,
    Ich glaube, der Kreis ist eines der besten Stücke von Somerset Maugham.
    Es wird derzeit auch im Londoner Haymarket Theater gespielt.
    Es ist sehr amüsant und gleichzeitig steckt sehr viel Wahrheit dahinter.
    Es ist teils sehr dramatisch, teils sentimental, aber wie gesagt immer amüsant.
    Außerdem hat das Stück sehr gute Rollen für Schauspieler.
    Es ist voll von echtem britischen Humor.
    Die Charaktere sind so britisch und das belustigt die Zuschauer sehr.
    Das Stück spielt 1923, aber zur Zeit ist man in London sehr interessiert an Wiederaufnahmen, Stücke, die früher einmal erfolgreich waren.
    Der Grund für diese Nachfrage ist die deprimierende finanzielle und politische Situation bei uns.
    In England hat man also genug von Sex-and-Crime-Stücken, man will etwas Heiteres, Erbauliches.
    Frau Kemp-Welch jedenfalls sieht den Grund in der wirtschaftlichen Misere, die über England lastet.
    The Circle spielt in den Kreisen der englischen Hocharistokratie in den 20er Jahren.
    Zentrales Thema ist die Liebe, die immer wieder über die Tradition siegt, in einem ständigen Kreislauf.
    fragt man die englischen Schauspieler, warum sie nach Wien kommen, um hier Theater zu spielen, so hört man immer wieder Wien als Musikstadt, die Oper, die Lipizzane, die ganze Atmosphäre von Wien.
    Es berichtete Koschka Hetz und nun ist es vier Minuten vor 13 Uhr und wir schließen das Journal mit Kurzmeldungen.
    Österreich.
    In einer Pressekonferenz in Wien hat der Vorsitzende der kommunistischen Partei, Muri, eine unterschriften Aktion für eine Steuerreform angekündigt.
    Nach Vorstellungen der Kommunisten sollen teuerungsbedingte Lohn-, Gehalts- und Pensionserhöhungen künftig steuerfrei bleiben.
    Die Lohn- und Einkommenssteuerprogression für niedrige und mittlere Löhne, Gehälter und Einkommen soll gebildet werden.
    Die KPÖ will für ihr Programm mindestens 75.000 Unterschriften erreichen.
    Sowjetunion.
    Nach den Regimekritikern Ginzburg und Rodenko ist jetzt auch der Bürgerrechtskämpfer Orlov in Moskau festgenommen worden.
    Er ist Gründer der sogenannten Helsinki-Gruppe, die sich um eine Verwirklichung der humanitären Beschlüsse der Europäischen Sicherheitskonferenz bemüht.
    In Tiflis sind zwei Mitglieder einer Rauschgiftbande zum Tod verurteilt worden.
    Das Parteiogramm Pravda hat schwere Angriffe gegen China gerichtet.
    Das Blatt bezichtigt Peking, eine antisowjetische Kampagne im Geist des Kalten Krieges zu führen und zu versuchen, die internationalen Spannungen zu vergrößern.
    In der ganzen Sowjetunion wird jetzt eine Aufklärungskampagne über die Hintergründe von Preissteigerungen im vergangenen Jahr und der Knappheit einiger Nahrungsmittel durchgeführt.
    Griechenland.
    Die tschechoslowakische Botschaft in Athen hat eine Delegation des Vorstandes der Vereinigten Demokratischen Linken abgewiesen, als diese einen Protest gegen die Verfolgung von Unterzeichnern des Bürgerrechtsmanifestes Charta 77 übergeben wollte.
    10 Millionen Ägypter entscheiden heute in einer Volksabstimmung über von Präsident Sadat vorgeschlagene außerordentliche Maßnahmen gegen Demonstranten und Teilnehmer an Streiks.
    Solche Personen sollen künftig mit lebenslanger Haft und Zwangsarbeit rechnen müssen.
    Israel Auf der vorletzten Station seiner Ostreise ist UNO-Generalsekretär Waldheim in Jerusalem eingetroffen.
    Er wird mit Ministerpräsident Rabin, Außenminister Allon und Verteidigungsminister Peres Möglichkeiten zur Wiederaufnahme der Genferner Ostkonferenz besprechen.
    Jordanien Die Regierung in Amman hat Staatstrauer für die Dauer einer Woche angeordnet.
    Königin Aliya ist gestern Abend bei einem Hubschrauberabsturz in der Nähe der Stadt Tafila ums Leben gekommen.
    Vatikan.
    Papst Paul VI.
    hat König Juan Carlos von Spanien im Privataudienz empfangen.
    Es sollen Verhandlungen über eine Revision des Concordats von 1953 eingeleitet werden.
    Großbritannien.
    Ein Gericht in London hat vier Mitglieder der verbotenen irischen republikanischen Armee des sechsfachen Mordes für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt.
    Bundesrepublik Deutschland.
    In Stuttgart haben Kollektivvertragsverhandlungen für etwa zwei Millionen öffentliche Bedienstete begonnen.
    Die Gewerkschaften verlangen Lohn- oder Gehaltserhöhungen um 8 Prozent.
    Nach dem Beschluss eines Gerichtes in Schleswig-Holstein bleibt der Mitte Dezember verfügte Baustopp für das Kernkraftwerk in Burgdorf, nordwestlich von Hamburg, aufrecht.
    Der Verfügung waren heftige Proteste der Anrainer vorausgegangen.
    Frankreich Beim Brand in einem Studenten- und Arbeiterwohnheim in der Stadt Maupayers im Süden des Landes sind in der vergangenen Nacht fünf Menschen getötet und sechs weitere zum Teil schwer verletzt worden.
    Österreich.
    Auf dem Hitzinger Friedhof ist heute Mittag die am 2.
    Februar im Alter von 83 Jahren verstorbene Ehrenpräsident der Vereinigung Österreichischer Industrieller Franz Josef Mayr-Gunthof beerdigt worden.
    Und mit dieser Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse ist das heutige Mittagsjournal beendet.
    Bis zur nächsten ausführlichen Informationssendung um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1 bis zum Abendsjournal erfahren Sie das Wichtigste aus aller Welt in den Nachrichten, die zu jeder vollen Stunde gesendet werden.
    Für das Team verabschiedet sich Herbert Dabrowolny.
    Auf Wiederhören, guten Tag.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Volksabstimmung in Ägypten leitet politische Repressison ein
    Mitwirkende: Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Moskau nimmt polemische Angriffe gegen China wieder auf
    Mitwirkende: Hutter, Erhard [Gestaltung]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    König Juan Carlos von Spanien in Italien
    Mitwirkende: Dalma, Alfons [Gestaltung]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Lebenslängliche Haftstrafen für 4 IRA-Leute in London
    Mitwirkende: Beran, Heinz [Gestaltung] , Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Ort: London
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bayrischer Innenminister zu Mißerfolgen der Polizei beim Entführungsfall Oetker
    Einblendung: Bruno Merk
    Mitwirkende: Schwaegerl, Tony [Gestaltung] , Merk, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    KPÖ startet eine Unterschriftenaktion für eine Steuerreform
    Einblendung: Franz Muhri
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Muhri, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Spitalsabgabe, Minderheitenförderung, Lütgendorfer Nachfolge
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorbericht der Paul Kont Oper "Plutos" in Klagenfurt
    Einblendung: Paul Kont, Szene
    Mitwirkende: Mayer, Anton [Gestaltung] , Kont, Paul [Interviewte/r]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Ort: Klagenfurt [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Premiere von "The Circle" von W. Somerset Maugham am Wiener Englishtheater
    Einblendung: Franz Schafranek, Joan Kemp-Welsh
    Mitwirkende: Hetzer-Molden, Koschka [Gestaltung] , Schafranek, Franz [Interviewte/r] , Kemp-Welch, Joan [Interviewte/r]
    Datum: 1977.02.10 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Vienna English Theater [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1977.02.10
    Spieldauer 00:59:54
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Holy, Friedrich [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1977.02.10 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-770210_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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