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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
Am Mikrofon ist Bruno Berger.
Kurz die Schlagzeilen der wichtigsten Themen für heute Mittag.
Letzter Tag des ÖVP-Bundesparteitages in Linz mit einem Abschlussreferat von Parteiobmann Josef Taus.
Pressekonferenz von Minister Sinowatz und Wiens Bürgermeister Graz zum Thema Fünf-Tage-Woche.
Heute Nacht wieder Bombenanschlag in Kärnten.
Rumänische Regierung veröffentlicht umfassendes Programm zur Katastrophenhilfe und für den Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben vom vergangenen Freitag.
Abschluss des CDU-Parteitages in Düsseldorf und Zeichnungen von Herzmanowski Orlando im Historischen Museum der Stadt Wien.
Das wäre also die Übersicht.
Wir beginnen mit Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Raimund Heller, Sprecher Josef Wenzel-Gnatek.
Österreich.
ÖVP-Obmann Tauß ist heute auf dem Linzer Bundesparteitag der Volkspartei mit 99,1 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt worden.
Auf Tauß sind vielen 426 von 444 Stimmen.
Generalsekretär Lanner konnte 97,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.
Zum neuen Finanzreferenten der ÖVP wurde NEWAG-Generaldirektor Rudolf Gruber gewählt.
Nach seiner Wiederwahl hielt Parteiobmann Taus in einem Grundsatzreferat dem Sozialismus die Entwicklung einer dynamischen Gesellschaft entgegen.
Taus betonte, seiner Meinung nach müsse sich in Österreich vieles ändern.
Angesichts des Krisengeschreis in der Welt würden linke Systemzerstörer ihr Geschäft mit der Angst machen.
Dem werde die ÖVP nicht tatenlos zusehen, ergänzte Taus.
Eine Klassenpartei wie die SPÖ sei unfähig, mit den Problemen der westlichen Zivilisation fertig zu werden.
Die Zivilisation verlange vor allem die Verwirklichung der Partnerschaft, meinte der ÖVP-Bundesparteiobmann.
Daher passe das Klassenkampfschema nicht in unsere Gesellschaft.
In der Nacht auf heute haben bisher unbekannte Täter auf eine über die Landesstraße nach Kappel an der draufführenden Eisenbahnbrücke im Bahnhof Weizelsdorf einen Sprengstoffanschlag verübt.
Dabei wurden die Brücke und ein in der Nähe befindliches Stellwerksgebäude der österreichischen Bundesbahnen leicht beschädigt.
Die Sicherheitsbehörden geben als Tatzeit nach Aussagen eines Augenzeugen drei Uhr früh an.
Sicherheitsdirektor Pichler ist bereits im Kappel eingetroffen.
Der Sprengstoff Sachverständige des Innenministeriums Oberst Massack wird erwartet.
Der Zugsverkehr auf der Bahnstrecke Klagenfurt-Rosenbach läuft seit sieben Uhr früh wieder normal, da der Bahnkörper nicht beschädigt worden ist.
Die Lohnverhandlungen zwischen Vertretern der Metallarbeitergewerkschaft und der Industrie sind in der vergangenen Nacht ohne Ergebnis unterbrochen worden.
Das Angebot der Unternehmer, die Istlöhne um 6,25 Prozent und den Mindestlohn um 7,7 Prozent zu erhöhen, wurde von der Gewerkschaft als nicht ausreichend abgelehnt.
Die nächste Gesprächsrunde ist für Freitag angesetzt.
Bundespräsident Kirchschläger hat heute Vormittag die Wiener Internationale Frühjahrsmesse eröffnet, an der sich 1.880 Aussteller aus allen Bundesländern und mehr als 1.700 Firmen aus 30 Staaten beteiligen.
Zu den Schwerpunkten der Frühjahrsmesse zählen eine Möbelfachmesse, eine Zweiradausstellung, die Erfindermesse, ein Sonderprogramm der Landwirtschaft und die Schau Bauen und Heizen.
Baden-Minister Moser hat die Bauarbeiten für die Anschlussstelle Wiener Straße der Mühlkreis-Autobahn genehmigt.
Das Baulos soll nach einer Baudauer von 18 Monaten dem Verkehr übergeben werden.
Mit der Fertigstellung ist im Herbst 1978 zu rechnen.
USA, Rumänien
Die Erdbebenwarte der Universität Golden im Bundesstaat Colorado hat Rumänien vor der Gefahr eines neuen Bebens der Stärke 6 nach der Richterskala oder darüber in den nächsten Tagen oder Monaten gewarnt.
Der amerikanische Botschafter in Bukarest setzte die rumänischen Behörden von dieser Gefahr persönlich in Kenntnis.
Gleichzeitig haben die Vereinigten Staaten ihre Hilfe bei der Überwachung in den kritischen Tagen und Wochen angeboten.
In Bukarest beginnt sich die Lage zu normalisieren.
Die Aufräumungsarbeiten nehmen ihren Fahrtgang.
Im Gebiet der jugoslawischen Stadt Krusevac wurde heute früh ein neuer Erdstoß verspürt, der die Stärke 4 auf der Mercalliskala erreichte.
Bereits gestern Abend wurde dort ein Erdstoß registriert.
Bundesrepublik Deutschland.
Zum Auftakt des dritten und letzten Tages des CDU-Kongresses erklärte der neu gewählte Generalsekretär Geisler heute in Düsseldorf, seine Partei müsse sich in ihrer praktischen Politik auf die Vorbereitung der Europawahl 1978 und die Erarbeitung von Lösungsvorschlägen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik, Energieversorgung und Umwelt, Entwicklungspolitik und Deutschlandpolitik konzentrieren.
Außerdem hat Geisler die westdeutschen christlichen Demokraten zu einer Neuorientierung ihrer Politik aufgerufen, die sich auf eine Änderung des politischen Bewusstseins und das Denken in Alternativen stützen müsse.
Belgien Ministerpräsident Tindemans hat heute vorzeitige Parlamentswahlen für den 17.
April angekündigt.
Damit hat der Regierungschef die Konsequenzen aus einer Regierungskrise gezogen.
Am vergangenen Donnerstag hatte er die zwei walonischen Kabinettsmitglieder zum Rücktritt aufgefordert, nachdem die walonische Sammlungsbewegung der Regierung ein Ultimatum gestellt und gefordert hatte, zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen und über das Problem der Regionalisierung eine Einigung herbeizuführen.
Ein weiterer Konfliktstoff in Belgien ist das wirtschaftliche Sanierungsprogramm der Regierung.
Deutsche Demokratische Republik.
In der nächsten Zeit wird ein verbessertes System für die kurzfristige Mobilisierung von Reservisten erprobt.
Ab 1.
Mai müssen deshalb tausende Zivilisten damit rechnen, kurzfristig zur Nationalen Volksarmee einberufen zu werden.
Die vorübergehende Mobilmachung soll über Losungswarte in Hörfunk und Fernsehen bekannt gegeben werden.
Ägypten.
Die führenden Vertreter von 60 arabischen und afrikanischen Staaten haben heute in Kairo die erste afro-arabische Gipfelkonferenz nach einer Dauer von drei Tagen beendet.
Die Delegierten verabschiedeten fünf Dokumente, in denen die wirtschaftliche, politische und finanzielle Zusammenarbeit zwischen den arabischen Staaten und den von Schwarzen regierten afrikanischen Ländern festgelegt wird.
In der Schlusssitzung wurde außerdem eine Deklaration von Cairo beschlossen, in die eine neue und gerechtere Weltwirtschaftsordnung gefordert wird.
Ein Aktionsprogramm soll die Zusammenarbeit auf allen Gebieten unter der Respektierung der Souveränität, Sicherheit und Gleichheit der Staaten sowie der Nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Partner regeln.
VATIKAN Papst Paul VI.
ist an Grippe erkrankt und musste deshalb die für heute angesetzte Generalaudienz absagen.
Nach einer Mitteilung des Vatikanischen Presseamtes ist die Erkrankung nicht ernst der Natur.
In der Mitteilung heißt es, Papst Paul werde vom Fenster seines Arbeitszimmers aus die am Petersplatz versammelten Gläubigen segnen.
Der Papst wird am 26.
September 80 Jahre alt.
Großbritannien.
Die britische Regierung hat in Absprache mit der Tabakindustrie eine verschärfte Anti-Raucher-Kampagne beschlossen.
Dabei sollen vor allem Jugendliche vom Zigarettenkonsum abgehalten werden.
Nach Angaben von Sozialminister Ennols will die Regierung für die Antitabakkampagne eine Million Pfund ausgeben.
Die seit 1971 bestehende Warnung vor Gesundheitsschäden auf allen Zigarettenpackungen soll jetzt durch eine Warnung vor schweren Schäden verschärft werden.
Außerdem soll die Tabakindustrie veranlasst werden, jede Werbung für Zigaretten mit hohem Teergehalt einzustellen.
Der Sozialminister gab ergänzend bekannt, dass die Landesregierung den Mitgliedsländern der europäischen Gemeinschaften vorgeschlagen habe, für stark tierhaltige Zigaretten eine Sondersteuer einzuführen, um damit eine abschreckende Wirkung zu erziehen.
Italien.
Die Filmschauspielerin Sophia Loren ist in der vergangenen Nacht auf dem Flughafen von Rom festgenommen und von Zoll- und Steuerbeamten neun Stunden lang verhört worden.
Die Filmschauspielerin wollte ursprünglich unter einem Pseudonym nach Paris reisen.
Erst vor einem Monat war die Villa ihres Ehemannes Carlo Ponti von den Steuerbehörden dort sucht worden.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
Unter Hochdruckeinfluss herrscht heute in Österreich Schönwetter.
Eine atlantische Störungsfront hat Westeuropa erreicht.
Sie zieht nordostwärts und wird morgen den Alpenraum streifen.
Der Zustrom von Warmluft hält an.
Die Wetteraussichten bis morgen früh heiter oder leicht wolkig in hohen Schichten.
An der Alpen-Nordseite Aufkommen von Föhn.
Nachmittagstemperaturen 12 bis 18 Grad, im Westen bis 20 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 8 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder anfangs noch heiter.
Im weiteren Tagesverlauf zunehmende Bewölkung und im Westen einzelne Regenschauer.
Auffrischende Winde aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen 14 bis 21 Grad.
Und nun die Messwerte von heute 12 Uhr.
Wien, Heiter 12 Grad, Ostwind 5 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter Bodennebel 13 Grad bei Windstille.
Linz, Heiter Bodennebel 7 Grad, Nordwind 2 Kilometer in der Stunde.
Salzburg, Wolkig 16 Grad, Windstille.
Innsbruck, Heiter 14 Grad, Westwind 15 Kilometer in der Stunde.
Bregenz, Heiter 7 Grad, Westwind 3 Kilometer in der Stunde, Graz, wolkenlos 13 Grad bei Windstille und schließlich Klagenfurt, Heiter 10 Grad, Ostwind 5 Kilometer in der Stunde.
Es ist in vier Minuten viertel eins und bevor wir auf die aktuellen innenpolitischen Ereignisse zu sprechen kommen müssen wir uns zunächst auf
Auslandsberichte konzentrieren, denn in Linz beim Bundesparteitag der ÖVP hält Parteiobmann Tauß zur Zeit noch sein Abschlussreferat.
Das will ich hören, aber bald zu Ende sein wird.
Es wird also mit der Berichterstattung dazu noch ein wenig dauern.
Deshalb zunächst nach Rumänien.
Die Erdbebenkatastrophe hat Rumänien in einem Augenblick getroffen, in dem das Land nach langen Anstrengungen hoffte, einen relativen Anschluss an günstigere Wirtschaftsentwicklungen zu finden.
Mit einem Schlag sind diese Hoffnungen zerstört.
Die industrielle und teilweise die landwirtschaftliche Substanz ist schwer angeschlagen, gar nicht zu sprechen von den Verlusten an Menschen.
Verlusten, die sicher noch lange nicht in ihrem ganzen Ausmaß bekannt sein werden.
Experten sprechen davon, dass die Wirtschaft Rumäniens um mindestens fünf Jahre in ihrer Entwicklung zurückgeworfen wurde, wenn man überhaupt Zeit hat, von der weiteren Zukunft zu sprechen.
In diesen Stunden und Tagen ist es sicher zunächst wichtiger, die unmittelbaren Schäden zu beheben und ein Soforthilfeprogramm für die schwer getroffene Bevölkerung zu schaffen.
Dies ist nun geschehen.
In einer Sitzung des Zentralkomitees der rumänischen KP wurde gestern Abend ein solches Programm veröffentlicht.
Rainer Witt geht darauf ein.
Dieses Programm sichert allen Menschen zu, dass sie optimale Hilfe und diese reibungslos und schnell erhalten.
So zum Beispiel wird jeder von der Bebenkatastrophe betroffene Kleidung erhalten.
Es gibt ja eine bestimmte Kategorie für Männer und für Frauen wie auch für Kinder.
Zusätzlich erhält jeder Betroffene, soweit er es natürlich nachweisen kann, 1.000 Re, das sind in österreichischer Währung 1.500 Schilling.
Immerhin eine Summe, mit der man bei einer gewissen Sparsamkeit drei, ja sogar vier Wochen lang über die Runden kommen kann.
Weiter sieht das Programm vor, dass alle die Einwohner Bukarests, die zum Beispiel über zwei, drei oder vier Zimmerwohnungen verfügen,
1, 2 oder sogar 3.
Das betrifft die Jungs, die ein Zimmer abgeben müssen.
Dort werden Evakuierte aufgenommen.
Wer durch die Bebenkatastrophe, so sieht es das Programm vor, einen Schock erlitten hat, sei es, dass er verschüttet, unmittelbar oder auch nur mittelbar betroffen war, indem vielleicht ein Angehöriger den Tod fand.
Wer also einen Schock erlitten hat, bekommt einen Sonderurlaub von zehn Tagen natürlich bezahlt.
Und wer ihn am Meer verbringen will oder in den Bergen, um sich von den Bebenfolgen zu erholen, der bekommt auch dieses von der Regierung finanziert.
Weiter sieht dieses erste große Programm vor, dass jeder, der seine Wohnung verloren hat, inklusive Hausrat, nicht nur die Wohnung ersetzt bekommt, sondern er bekommt eine gleichwertige Wohnung mit voller Einrichtung bis zum Radio und bis zum Fernsehapparat.
Selbstverständlich sind auch Wassergläser, Bettwäsche, sogar Zahnbürsten
vorgesehen.
Das heißt, es wird also umfassend dafür gesorgt, dass jeder Betroffene das zurück erhält, was ihm diese Naturkatastrophe genommen hat.
Dieses Programm geht weiter mit einem Sondererlass, der die vielen Waisen betrifft, die nun ihre Eltern verloren haben.
Sie werden zusammengefasst vorläufig in größeren Häusern.
Sie werden dort betreut, sie werden zur Schule geschickt und man versucht diesen Kindern
eine neue Starthilfe zu geben.
Ich kann nicht alle Punkte dieses Programms nennen, es ist außerordentlich umfangreich, aber gemessen an den Erfahrungen, die ich selbst im oberitalienischen Friaul gesammelt habe, muss ich sagen, dass hier der Sozialismus
Paar Ex-Salars oder Paar Exampel, wie man es sehen will, ein Kabinettstückchen serviert hat durch diese Sitzung gestern Abend, von der sich manches andere Land sicherlich eine Scheibe abschneiden könnte.
Denn der Vorteil des rumänischen Systems besteht einfach darin, dass es hier keine Zersplitterung in
Organisationen und Parteien in Interessengruppen gibt, sondern alles wird zentral gelenkt und jeder macht mit.
Eine Tatsache, die sicher dazu beigetragen hat, dass es hier schon relativ normal weitergeht, obwohl die nächsten Tage vielen Menschen hier im Land noch viel trauriger
Rainer Witt in einem Bericht aus Bukarest.
Und nun zu den Gesprächen zwischen dem israelischen Regierungschef Rabin und US-Präsident Carter in Washington.
Wichtigstes Thema dort natürlich die Nahostfrage und hier die Probleme rund um die Palästinenser.
Und man war sich allgemein klar darüber, dass diese Probleme nur im Rahmen einer umfassenden Friedensregelung gelöst werden können, weil es sich dabei eindeutig um das Kernproblem handele.
Allerdings war man sich auch darüber im Klaren, dass man zur Zeit noch nicht wisse, wie die PLO in den Friedensprozess einbezogen werden könne, solange sie nicht die Existenz Israels und die einschlägigen UNO-Resolutionen anerkenne.
Einige Überraschungen löste die Formulierung Carters aus, der davon gesprochen hatte, seine Regierung wolle Israel verteidigungsfähige Grenzen verschaffen, damit die Verpflichtung zum Frieden niemals wieder verletzt werden könne.
Diese Äußerung von den verteidigungsfähigen Grenzen wurde später von amerikanischer Seite wohl abgeschwächt.
Aber Isaac Rabin nahm sie schnell auf und zwar in seiner Pressekonferenz in Washington.
Jürgen Kohr geht darauf ein.
nahm zu diesem Aspekt aus seiner Sicht Stellung, ausdrücklich ohne Korter interpretieren zu wollen.
Nicht einmal im Rahmen eines umfassenden Friedens, erklärte er, könnten die Grenzen von vor dem Sechstagekrieg 1967 als verteidigungsfähig betrachtet werden.
Die Politik Israels sei aufgebaut auf der Voraussetzung, dass es sich selbst verteidigen können muss.
Deshalb brauche es auch keine amerikanischen Sicherheitsgarantien, antwortete Rabin auf die Frage, ob solche Garantien zwischen ihm und seinen Gesprächspartnern diskutiert worden seien, wenn Israel stark bleibe und seine Grenzen verteidigen könne.
Und er beharrte auf dem israelischen Recht, solche Grenzen zum Gegenstand von Verhandlungen zu machen.
Denn Friedensgrenzen, so Rabin, sind bisher noch nicht ausgehandelt worden, weil es seit fast 29 Jahren keinen Frieden gegeben habe.
Er wies allerdings in diesem Zusammenhang auf die Legalität der derzeitigen Grenzen zwischen Israel und Ägypten sowie Israel und Syrien hin.
Rabin wiederholte die generelle Bereitschaft, jeden Versuch zu unterstützen, der auf sinnvolle Verhandlungen aller Beteiligten und einen wirklichen Frieden hinziele.
Er bezeichnete seinen Besuch in Washington auf Einladung des amerikanischen Präsidenten als eine Fortsetzung von Kontakten in diesem Sinne und teilte dessen Auffassung, dass 1977 günstige Voraussetzungen biete für Fortschritte in dieser Richtung.
Denn die militärische Stärke Israels sei größer als seit vielen Jahren.
Die Kriegslast wäre für manche arabischen Staaten zumindest der Logik nach unerträglich schwer.
Und während der sowjetische Einfluss geschwunden sei, habe der amerikanische Türen geöffnet und die Vorstellung ad absurdum geführt.
Israel könne einfach eliminiert werden.
Zwei Dinge, warnte Rabin, müsse man sich immer vor Augen halten.
Es dürften nicht zu hohe Erwartungen geweckt, nicht ein Akt gleich für einen Prozess gehalten werden.
Und wenn das Beste nicht erreichbar ist, sollte man das Zweitbeste wenigstens festhalten.
Was 1977 möglich sein wird und was nicht, meinte Rabin, sollte bis Mitte des Jahres abzusehen sein.
Jetzt schon war abzusehen, dass sich an der israelischen Haltung gegenüber der PLO nichts geändert hat, dass der Sadat-Vorschlag betrachtet wird als Schritt in die richtige Richtung, aber nicht weit genug.
Von Washington kann Rabin die Gewissheit mit nach Hause nehmen, dass die USA sich weiterhin das Recht vorbehalten,
israelische Exporte von Rüstungsgütern, die mit amerikanischer Beteiligung gebaut werden, an bestimmte Länder wie Ecuador nicht zuzulassen, dass aber andererseits von Seiten der USA nicht die Absicht besteht, trotz der Stornierung der Luftminenlieferung Israel mit weniger Waffen als abgemacht zu versorgen.
So wurde zum Beispiel vom Weißen Haus bestätigt, dass die neuen Modelle des Kampfflugzeuges F-16 wie versprochen an Israel
Jürgen Kohr in einem Telefonbericht aus Washington.
Der belgische Ministerpräsident Tindemans hat heute vorzeitige Parlamentswahlen für den 17.
April angekündigt.
Damit hat er die Konsequenzen aus seiner Regierungskrise gezogen.
Am vergangenen Donnerstag hatte Tindemans die zwei walonischen Kabinettsmitglieder zum Rücktritt aufgefordert, nachdem die walonische Sammlungsbewegung der Regierung ein Ultimatum gestellt,
und gefordert hatte, zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen und über das Problem der Regionalisierung eine Einigung herbeizuführen.
Hans-Peter Ott meldet sich aus Brüssel.
Wieder hat eine belgische Regierung vorzeitig das Handtuch werfen müssen.
Der christlich-soziale Ministerpräsident Leo Tindemans hat heute zum zweiten Mal die Flucht nach vorne angetreten.
Die um über ein Jahr vorgezogenen Parlamentsneuwahlen sollen am 17.
April stattfinden, also am Sonntag nach Ostern.
Das ist der letztmögliche Termin, denn Neuwahlen müssen innerhalb von 40 Tagen nach der Parlamentsauflösung abgehalten werden.
Bis in die späten Abendstunden waren gestern alle Parteien bemüht, die Auflösung des Parlaments hinauszuschieben oder sie ganz zu verhindern.
Auch Regierungschef Tindemans hatte ursprünglich diese Absicht
Seine pausenlosen Gespräche mit den Vorsitzenden der Koalitionsparteien und auch der in der Opposition befindlichen Parteien, das sind die Sozialisten, aber auch die Rebellen der Wallonischen Vereinigung, die ihm die Gefolgschaft verweigert haben, ließen ihn aber zu der Auffassung kommen, dass baldige Neuwahlen die sauberste Lösung sind.
Der Beschluss von Tindemann schafft nun aber zusätzliche Probleme.
In den Beratungen zwischen den Parteien war noch versucht worden, sich darüber zu verständigen, welche Artikel der Verfassung in absehbarer Zeit geändert werden sollen.
Nur wenn sich das scheidende Parlament darüber einigt, kann das darauf folgende überhaupt Änderungen der Verfassung beschließen.
Dies ist jetzt nicht mehr geschehen, sodass dem Abgeordnetenhaus, das aus den Neuwahlen hervorgeht, die Hände gebunden sind.
Es wird nicht rütteln können an dem Grundsatz des wichtigsten Artikels nach der Verfassungsreform von 1970, der die sogenannte Regionalisierung, das heißt die Aufteilung des Königreichs in drei wirtschaftlich und politisch autonome Landesteile vorschreibt, nämlich Flandern, Wallonie und Hauptstadtregion Brüssel.
Dass dieses Prinzip bis heute, also innerhalb von sechs Jahren, nicht in Kraft gesetzt worden ist, hat nun aber gerade zu der neuen Regierungskrise geführt.
Die Wallonische Vereinigung kündigte die Mitarbeit in der Regierung auf, weil der Flamme Tindemans angeblich diese Regionalisierung sabotiert.
In der Tat wollen viele Flammen plötzlich nichts mehr wissen von einer dritten, gleichberechtigten Region Brüssel.
Das hat die Vertreter der Wallonischen Vereinigung maßlos erzürnt.
Sie werfen Tindemans vor, gegen die Wallonie und gegen Brüssel zu regieren.
Nun hat Tindemans zum zweiten Mal zurückgeschlagen.
Er will bis zum 17.
April als Chef der Minderheitsregierung im Amt bleiben.
Man spekuliert hier schon, dass es dann unter Umständen zu einer großen Koalition der Christlich Sozialen mit den Sozialisten kommt.
Zweifellos wird es sehr, sehr schwer, das Königreich aus dieser Krise herauszuführen.
So viel also von Hans-Peter Ott aus Brüssel und nun sieben Minuten vor halb eins zur Inlandsberichterstattung.
Allerdings noch nicht nach Linz zum Bundesparteitag der ÖVP, sondern vorerst nach Kärnten.
Denn heute Nacht gab es in Kärnten wieder einen Bombenanschlag.
Er richtete sich gegen die Kappler Bahnunterführung, einem Durchlass für eine Gemeindestraße.
Die Explosion ereignete sich um 2.50 Uhr früh und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem die Umgebung in dichten Nebel gehüllt war.
Obwohl zahlreiche Fensterscheiben der umliegenden Häuser in Trümmer gingen, verständigte niemand die Polizei.
Erst zwei Stunden später bemerkte ein Arbeiter den Vorfall bzw.
die Folgen der Explosion.
Allerdings wurde zunächst sogar ein Verkehrsunfall dahinter vermutet.
Heinz Felsbach meldet sich kurz aus Kärnten.
Über die Art des Sprengsatzes ist zur Stunde noch nichts Konkretes bekannt.
Fest steht lediglich, dass die Bombe elektrisch gezündet wurde.
Einzelheiten erwartet die Sicherheitsdirektion erst für die Abendstunden.
Für die Zeit um 17 Uhr wird mit dem Eintreffen des Sprengstoff-Sachverständigen des Innenministeriums Professor Massack gerechnet.
Bis dahin bleibt der Tatort abgesperrt und auch für die Kernsner-Kriminalisten unzugänglich.
Die Höhe des Sachschadens steht ebenfalls noch nicht fest.
Die durch die Explosion weggeschleuderten Holzbohlen der Unterführung und die aus einem Pfeiler herausgesprengten Betonteile haben jedenfalls die Brücke nicht so schwer beschädigt, dass der Eisenbahnverkehr zwischen Klagenfurt und Rosenbach hätte eingestellt werden müssen.
Die Sicherheitsbehörden sind der Ansicht, dass zwischen diesem Bombenanschlag und der Kernsner Volksgruppenfrage durchaus ein Zusammenhang bestehen kann.
Konkrete Beweise dafür gibt es allerdings noch nicht.
Die letzten Attentate, die ganz offensichtlich mit der Minderheitsanfrage zusammenhingen, gab es im November des Vorjahres.
Drei Tage vor der geheimen Sprachenermittlung am 14.
November 1976 riss eine Bombe bei Grafenstein ein etwa 60 cm langes Schienenstück aus der Bahnlinie Klagenfurt-Lavanstal.
Kurz zuvor war ein Partisanendenkmal auf dem Kömmelgupf bei Bleiburg in die Luft geflogen.
Die Täter dieser Anschläge wurden ebenso wie die Urheber der Bombenattentate auf das Haus der Heimat in Miklautshof, den Kerzenheimatsdienst in Klagenfurt und das Steinacher Denkmal in Völkermarkt nicht ausgeforscht.
Das war ein Beitrag von Heinz Felsbach und wir werden natürlich weiter zum nunmehr letzten Bombenanschlag berichten.
Vor knapp zwei Stunden wurde auf dem Wiener Rotundengelände die 105.
Wiener Internationale Messe, die Frühjahrsmesse 1977 eröffnet.
Bundespräsident Kirchschläger erinnerte bei seiner Eröffnungsrede an die Bedeutung Wiens als Messeplatz, aber auch als Drehscheibe zwischen Ost und West.
Gerade in einer Zeit zunehmender Handelshemmnisse seien Messen für Geschäftsanbahnungen im internationalen Warenverkehr wertvolle Helfer der Wirtschaft.
Mit einem ersten Bericht meldet sich nun von der Wiener Messe Matthäus Katinger.
Die 105.
Wiener Internationale Messe steht im Zeichen des Konjunkturaufschwunges.
So zumindest der Eindruck nach den Reden bei der Eröffnungsfeier.
Neben diesem offen zur Schau getragenen Optimismus waren auch einige pessimistische Töne zu hören.
Wichtigstes Problem ist nach wie vor die starke Verschlechterung der Handelsbilanz.
Der Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Salinger, erinnerte daran, dass das Defizit der Handelsbilanz im vergangenen Jahr um mehr als 20 Milliarden Schilling zugenommen hat.
So stiegen die Einfuhren im Jahre 1976 um 43 Milliarden, mehr als doppelt so stark wie die Ausfuhren.
Und Salinger nannte dann als wichtigstes Ziel, die Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Betriebe zu stärken.
Appelle an die Bevölkerung, bei Einkäufen heimische Erzeugnisse zu bevorzugen und den Urlaub in Österreich zu bringen, halte ich für notwendig, doch sind sie kaum in der Lage, die Zahlungsbilanzprobleme zu beseitigen.
Man darf nicht vergessen, dass der Außenhandel und auch der Reiseverkehr keine Einbahnstraßen sind.
Und ich glaube daher, man muss mit allen Mitteln versuchen, unsere Exporte zu mobilisieren.
Diesem Ziel müssen systematisch alle Maßnahmen der Wirtschaftspolitik, der Währungspolitik und der Einkommenspolitik dienen.
Wesentlich optimistischer zeigte sich dann Handelsminister Starrybacher.
Zunächst zitierte der Minister eine Umfrage, wonach zwei Drittel der Unternehmer die wirtschaftliche Situation wieder positiv einschätzen und einen Aufschwung erwarten.
Zur gleichen Zeit des vergangenen Jahres waren es nur 50 Prozent optimistische Unternehmer gewesen.
Alle jetzt uns zur Verfügung stehenden Daten über Auftragsbestand, über Produktion zeigen also klar und deutlich, dass dieser Konjunkturaufschwung, den wir alle sehr sehnlich erwartet haben, in Österreich jetzt gekommen ist.
Und wenn man nur bedenkt, dass wir jetzt 7,5% Zuwachs an der Industrieproduktion haben und im vergangenen Jahr um dieselbe Zeit minus 7,5%, so weiß man also, wie sich die Situation gewandelt hat.
Starrybacher kündigte dann Hilfsmaßnahmen für jene Branchen an, die den Konjunkturwind noch nicht im Rücken spüren.
Der Minister nannte hier die Stahl- und die Bauindustrie.
Ein erster Rundgang durch die Messe bestätigte dann den vorsichtigen Optimismus, der manchmal jedoch nicht ganz echt wirkt.
Vielleicht ein Detail, um das große Interesse an der Messe zu unterstreichen, versucht man jedes Jahr eine Rekordbeteiligung an Ausstellern zu melden.
Im offiziellen Text wird zum Beispiel von 1850 österreichischen und 1100 ausländischen Ausstellern gesprochen, also insgesamt 3000 Ausstellern.
Im Ausstellerkatalog finden sich hingegen nur etwa 1550 Aussteller.
Hinter den Bestrebungen, die Wiener Messe wieder zu einer echten Publikumsattraktion zu machen, merkt man auch den neuen Minderheitsaktionär, die Wiener Handelskammer.
Ein erstes Ergebnis dieser neuen Zusammenarbeit, ab Herbst wird die Messe wieder neun Tage dauern, also über zwei Wochenenden gehen.
Man will also wieder den Massenbesuch, auch wenn es nur Katalogsammler sind.
Denn Hauptanziehungspunkte sind nach wie vor die konsumnahen Bereiche, so zum Beispiel die Möbelfachmesse Möbel 77, aber auch die neuesten elektronischen Geräte.
Nicht zu vergessen die Sonderschau Zweirad 77.
Und spätestens am Wochenende, wenn neue Besucherrekorde gemeldet werden, wird sich zeigen, dass die Messe lebt.
Ihr Pulsschlag jedoch nach wie vor am ehesten in der Weinhalle und bei den Würstel- und Geflügelständen zu fühlen ist.
Matthäus Katinger in einem ersten Bericht von der Wiener Messe.
Es ist in zehn Sekunden genau halb eins.
Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
Und die Masöker von Chopin, eine Interpretation von Marek und Vacek, hat die musikalische Überleitung zu unseren Kulturberichten vollzogen.
Denn mit unserer aktuellen innenpolitischen Berichterstattung kommen wir dann etwas später.
In der Ausstellung Drawing Now in der Wiener Albertina und durch eine Auswahl aus der Sammlung Ludwig im Wiener Künstlerhaus kann man sich zur Zeit anhand von bisher in Österreich noch nicht gezeigten Exponaten über wichtige Entwicklungen vor allem der amerikanischen Kunst der letzten Jahrzehnte orientieren.
Das Museum des 20.
Jahrhunderts in Wien trägt ab heute Abend mit einer Ausstellung von Bildern des amerikanischen Malers Robert Muswell wesentlich zu den Möglichkeiten bei Informationen über zeitgenössische bildende Kunst aufzuholen.
Hören Sie zur Robert Muswell-Ausstellung einen Beitrag von Heidi Grundmann.
Er ist 62 Jahre alt und bereits Teil der Kunstgeschichte und doch findet jede neue Ausstellung seiner Werke mit der sicheren Überzeugung Beachtung, dass Robert Motherwell nicht zum Epigonen seiner selbst geworden ist, sondern mit seinen jeweils jüngsten Arbeiten zur Abrundung seines Oeuvres beiträgt.
Aus der Beschäftigung vor allem mit der europäischen Kunst, die in den 30er und 40er Jahren Amerikanern eher im Original zugänglich war als Europäern, weil sich viele Hauptwerke in amerikanischen Sammlungen befanden, und aus der Auseinandersetzung mit den Ideen von nach den USA emigrierten Europäern, entwickelte sich im ungeheuer fruchtbaren intellektuellen Klima des New Yorks der 40er und 50er Jahre eine amerikanische Malerei, die imstande war, zum ersten Mal in der Geschichte den Hegemonieanspruch der europäischen
vor allem der Pariser Malerei ernsthaft und schließlich mit großem Erfolg in Frage zu stellen.
Innerhalb der sogenannten New York School der Malerei entstanden verschiedene Strömungen.
Der große Aufbruch in ein amerikanisches Selbstbewusstsein und in die internationale Bedeutung geschah mit dem sogenannten abstrakten Expressionismus und dem Actionpainting, zu dessen wichtigsten Vertretern neben Jackson Pollock und Willem de Kooning eben Robert Motherwell gehört.
Robert Motherwell
Der Terminus abstrakter Expressionismus entstand vor 30 Jahren, zu einer Zeit, als in der amerikanischen Sprache mit Abstraktion vor allem eine sehr geometrische Kunst gemeint war, die keinen Inhalt hatte, und mit Expressionismus eine sehr emotionelle Kunst, zum Beispiel Nolde und Jawlensky.
Und so erschien es vom Standpunkt der Kritiker aus sehr natürlich, das, was vielleicht ein Dutzend von uns damals machte, als abstrakten Expressionismus zu bezeichnen.
Damit war eine sehr emotionelle Malerei gemeint, die trotzdem abstrakt war.
Und zwar in dem Sinn, als sie keine Illustration war.
Andererseits waren wir alle der Überzeugung, dass unsere Malerei genauso wie die illustrative Kunst sehr wohl einen Inhalt hatte.
Allerdings einen Inhalt, der sehr schwer in Worte zu fassen ist.
Robert Motherwell, der Kunstgeschichte und Philosophie studiert hat, war unter den Malern der New Yorker Schule, zu deren Siegeszug auch über den amerikanischen Akademismus einige Kritiker mit ihren Theorien wesentlich beigetragen haben, immer einer der Intellektuellsten.
Seinen oft sehr großformatigen, entweder in Schwarz-Weiß gehaltenen oder in einer ungeheuer sensitiven, ja sinnlichen Farbigkeit ausgeführten Bildern und den Collagen Motherwells
hat man in Amerika oft vorgehalten, sie seien zu kultiviert, fast zu schön, zu europäisch.
Gestern sah Robert Muggerwell seine Bilder zum ersten Mal in einem Wiener Museum.
Es ist eine sehr außergewöhnliche Erfahrung, meine Arbeit in dieser barocken Rokoko-Stadt zu sehen.
In Amerika betrachtet man mich, und zwar nicht mit Vergnügen, als einen sehr europäisch orientierten Maler.
Doch hier in Wien erscheint mir meine Arbeit plötzlich geradezu protestantisch und puritanisch und gar nicht so, wie man in New York immer sagt, sensuell und zu kultiviert für den amerikanischen Geschmack.
Meine Malerei schaut im Athen von Wien
spartanisch aus, aber nicht, weil sie wirklich puritanisch ist, sondern weil ich versuche, an das Wesentliche heranzukommen und zwar ohne die geringsten Verzierungen.
Und das ist sehr schwierig zu verstehen in einer Kultur, die im Visuellen all das liebt, was verziert und im Detail ausgeführt ist, etwa wie in einem Rococo-Zimmer.
Es ist, weil ich versuche, es in der Essenz zu bekommen, ohne ein zusätzliches Stück Kleidung.
Und das ist sehr schwierig in einer Kultur, die visuell liebt alles Kleideteiligtes und Elaboriertes.
So wie ein Rokoko-Drehart.
Der große Mozart-Fan Robert Motherwell, für den die Erkenntnisse freut seine ungeheure Rolle spielen, fühlt sich bei seinem ersten Wien-Besuch offensichtlich in einer ganz anderen, fremden Welt, in deren Barock er nur zu Gast sein will.
Das Museum, in dem seine Bilder jetzt gezeigt werden, erscheint ihm im Vergleich zu amerikanischen Museen wie ein Waisenkind, um das sich niemand schert und von dem eigentlich niemand etwas wissen will.
Ja, auch im Historischen Museum der Stadt Wien wird heute eine Ausstellung geöffnet, eine umfangreiche Präsentation des zeichnerischen Werkes von Fritz von Herzmannowski-Vallando, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre.
Grafiken, Bücher, Manuskripte und Figurinen enthält die umfassende Schau, die dem als Schriftsteller und Zeichner gleichbedeutenden österreichischen Künstler gewidmet ist.
Bis 24.
Mai bleibt diese Ausstellung öffentlich zugänglich.
Brigitte Hofer berichtet.
Hört man den Namen Herzmanowski-Orlando, verbindet man sofort die verschiedensten Vorstellungen mit ihm.
Das mag vom Kennen seiner schriftstellerischen Arbeit herrühren, von seinem Lustspiel Kaiser Franz Josef und die Bahnwärterstochter, von seinen Poserwerken Gaulschreck im Rosennetz oder dem Meisterspiel der Genien,
das im Traumreich Tarokkai oder Tarokkanien spielt und so sehr in der österreichischen Bürokratielandschaft beheimatet ist.
Das mag aber auch von der Kenntnis seiner unzähligen Zeichnungen herkommen, die von Enso und Kubin beeinflusst zum größten Teil nach dem Ersten Weltkrieg entstanden sind und die jetzt den Hauptanteil der neuen Ausstellung bilden.
Besonders interessante Exponate führte Dr. Robert Weißenderger, der Leiter des Historischen Museums der Stadt Wien, an.
Als besonders müsste man hervorheben, weil das in der Öffentlichkeit noch nicht zu sehen war, der Zyklus Androclus und der Löwe, die Herzmannus Gerlando gemacht hat für eine gedachte Inszenierung am Burgtheater, zu der es dann allerdings nicht gekommen ist.
Es gibt Zyklen überhaupt in seinem Werk, beispielsweise Zeugung einer neuen Gruppe oder Ego,
wo er also in einer ganz eigenartigen Weise, in einem sehr hintergründigen, verborgenen Humor die Dinge darstellt.
Erzmanowski-Orlando, der an der Technischen Hochschule in Wien studierte und auch als Stadtbarmeister originelle Einfälle hatte, er fand einen Tarkenziegel für Entwässerung feuchter Mauern und eine hygienische Wasserspülung, übersiedelte aus gesundheitlichen Gründen nach Meran, wo er unterbrochen von Reisen nach Ägypten, Griechenland und das westliche Europa sein Leben lang ansässig blieb.
Kosmas Ziegler, ein langjähriger Freund Herzmanoffskis, hat der Ausstellung noch nie gezeigte grafische Bestände seiner Sammlung zur Verfügung gestellt.
Zu den bevorzugten Themen Herzmanoffskis, sagt Professor Ziegler, es sind Themen aus der griechischen Mythologie, es sind Themen aus der Geschichte selbst, es sind Themen, Theaterthemen, vor allen Dingen aber sind es erfundene Welten.
Er hat zum Beispiel eine Gruppe von Zeichnungen,
die Zeugung einer neuen Gruppe.
Das ist ein philosophisches, ein entwicklungsgeschichtliches Thema.
Er erkennt, dass die Menschheit unvollkommen ist.
Und er will vielleicht in seinen Zeichnungen das Unvollkommene zeigen und die Hoffnungsbilder seiner Fantasie, die schönen Frauen.
Die Männer werden fast immer ein bisschen, kommen schlechter weg.
Das ist ja deswegen verständlich.
Er war ein schönheitsliebender Mann.
Ein ungewöhnlicher Mann, der in keine Stilrichtung einzuordnen, der liebenswürdig versponnen, bis hin zum Absurden, seine Tiroler, Griechen, Hexen und Prinzessinnen, Grazien und Satyren, Fantasie gejagt, auf Papier, in Bild und Wort festgehalten hat.
Und nach diesem Kulturbericht österreichische Innenpolitik zunächst in Form der heutigen Presseübersicht als Vorspann zum heutigen letzten Tag des Bundesparteitags der ÖVP in Linz.
Hans Langsteiner hat Zitate ausgewählt.
Im Organ der ÖVP, Neues Volksblatt, werden die gestern auf dem Linzer Parteitag präsentierten Resolutionen zu den Themen Bildung, Einkommenssicherung und Gesundheit analysiert.
Wolfgang Sperner liefert für diese drei Papiere folgende grundsätzliche Begründung.
Die Leistung des Einzelnen muss lohnen sein, denn, so die Ideologie der Volkspartei, persönliche Sicherheit und Freiheit kann nur durch Leistung erreicht werden.
Wenn der Linzer Parteitag die Funktionäre mit dieser Motivation nun für die nächsten Jahre in das Land schickt, dann wird das sicher eine schwerere politische Arbeit sein, als das Geschenkeversprechen und Abkassieren beim Volk über immer höhere Steuern.
Aber nur durch den am Parteitag aufgezeigten Kurs werden wir uns wirklich unsere Freiheit erhalten können.
Anders als das ÖVP-Organ Neues Volksblatt beurteilt die Sozialistische Arbeiterzeitung den ÖVP-Parteitag.
Günther Traxler schreibt dort, wenn das, wie die ÖVP es will, wirklich der Startschuss für den nächsten Wahlkampf war, dann dürften die Wahlen auch schon entschieden sein.
Neue Wege für Österreich war das Motto dieses Parteitags in Linz, aber wohl niemand kann bisher etwas anderes erkennen als alte Lehrformeln.
Nach den Rechenschaftsberichten von Tauß und Laner weiß man, was der ÖVP immer noch fehlt, ohne dass klar geworden ist, was sie dem Wähler, den sie mobilisieren will, bietet.
Nach diesem Zitat aus der sozialistischen Arbeiterzeitung nun ein Blick in das Organ der FPÖ, die Neue Freie Zeitung.
Kurt Piringer formuliert die folgende Stellungnahme der kleinen Oppositionspartei zum ÖVP-Parteitag.
Solange die Schwächezustände und Fehler der Regierung Kreisky das einzige Erfolgsgeheimnis der ÖVP sind, besteht wenig Hoffnung auf eine innenpolitische Wende.
Die Trendumkehr erfordert sichtbare Zeichen dafür, dass in der ÖVP ein neuer Geist eingezogen ist, das aus der Partei, der faulen Kompromisse, der Halbheiten, des verwaschenen weltanschaulichen Profils eine bestimmende Kraft geworden ist, die mehr Legitimation zur Führung des Staates besitzt als die verbrauchte SPÖ-Regierungsmannschaft.
Diese Zeichen sind in Linz nicht sichtbar geworden.
Ähnlich skeptisch wie die Neue Freie Zeitung der FPÖ beurteilen auch die Salzburger Nachrichten die ÖVP-Veranstaltung.
Gerhard Steininger schreibt dort, Es war falsch von der Parteispitze, den Empfehlungen aggressiver Strategieberater zu folgen, die Alternativphase auf Sparflamme lauwarm zu halten und lieber weiterhin die Regierung herunterzumachen.
Der ramponierte Zustand von Kreisky's Team mag solches im Augenblick durchaus opportun erscheinen lassen.
Aber abgesehen davon, dass die ÖVP beim Kritisieren auch noch einiges zu lernen hat, irritiert und enttäuscht sie durch ihre heillos verwirrten Strategien und Taktiken die Leute.
Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit ist Teil jeder Politik, weil Menschen und Dinge sich ändern.
Die ÖVP aber übertreibt wieder einmal, wie so oft in den letzten Jahren.
Dies ist ein deutliches Signal für Unsicherheit und Labilität.
Der ÖVP geht es im achten Jahr ihres Oppositionslebens wie einem pubertären Jüngling, der in seiner Instabilität auch nicht weiß, wohin mit Beinen, Armen und dem Kopf.
Nach diesem Zitat aus den Salzburger Nachrichten nun noch ein Blick in die oberösterreichischen Nachrichten.
Dort findet sich in der Rubrik der Punkt folgende Kürzestklosse.
Endlich hat die ÖVP ein Programm.
Sie will ein Programm machen.
Und nach dieser Presseübersicht sind wir gleich aktuell und direkt beim Thema.
Letzter Tag des 19. ordentlichen Parteitages der ÖVP in der Brucknerhalle in Linz.
Abschluss einer Sitzung des höchsten Parteigremiums der Volkspartei, gleichzeitig Auftakt für die von der ÖVP angekündigte Phase der Alternativen zur Regierungspolitik.
Nach der Wahl des Bundesparteiobmannes und des Generalsekretärs Josef Taus nahezu einstimmig mit 99 Prozent, Sixtus Lanner mit 97 Prozent, nach der Wiederwahl hielt der neu gewählte Bundesparteiobmann der ÖVP und Kanzlerkandidat für die Wahlen im Jahre 1979 eine Grundsatzrede.
Wir schalten nun direkt nach links zu Erich Aichinger.
Überwältigendes Vertrauen der ÖVP in das Führungsgespann Tauslaner, gehobene Stimmung bei den Delegierten, das kennzeichnete heute den Schlusstag des 19.
Ordentlichen Parteitages der ÖVP in Linz.
Eine gehobene Stimmung, in die sich die Delegierten zum Teil bereits gestern bei einem Abend bei Landeshauptmann Wenzel gebracht hatten.
Ein Abend, an dem Parteichef Taus wieder einmal When the Saints Go Marching In sang, an dem die Landeshauptleute Maurer und Kessler die Kapelle dirigierten, an dem es politische Chansons zu hören gab.
Zwickts mir, es is a Graus, i hoff, der Kanzler hasst jetzt bald Taus, an dem es minutenlange Peppi-Peppi-Rufe im Saal gab.
Durchaus auf der Welle der Begeisterung war auch heute Vormittag die Wahlempfehlung vorgetragen vom niederösterreichischen Landeshauptmann Maurer.
Wenn wir heute
zum Bundesparteiobmann wählen, dann bekunden wir vor der gesamten österreichischen Öffentlichkeit, dass er 1979 der Kandidat der österreichischen Volkspartei für das Amt des Bundeskanzlers ist.
Und deshalb sagen wir bedingungslos ein Ja zu Taus.
Und zwar auch deshalb, weil wir nicht einen anderen Dr. Kreisky, sondern eben einen Politiker vom Schlage eines Josef Taus als Bundeskanzler haben wollen.
Nach einer kleinen Panne, gewählt wurde mit Computerkarten, ausgezählt musste schließlich händisch werden, sagte der burgenländische Abgeordnete Graf.
Nunmehr das Wahlergebnis.
Der Herr Bundesparteiobmann Taus auf abgegebene Stimmen 444, ungültig 14, für Taus 426.
Dies ist 99,1 Prozent.
Ebenso überwältigend dann das Wahlergebnis für Generalsekretär Lanner, 97,7 Prozent.
Und dann das große bei den Delegierten zündende Referat des alten neuen Parteiobmannes Josef Tauß.
Motto, neue Wege für Österreich.
Die Ausgangsposition, überall gebe es Krisengeschrei.
Krise des Gesellschaftssystems, der Kultur, der Bildung, der Wirtschaft, des Sozialsystems, Verdrossenheit am Staat.
Linke Systemzerstörer Sothaus machten ihr Geschäftsmit der Angst.
Klassenparteien wie die SPÖ seien unfähig, mit den Problemen der westlichen Zivilisation fertig zu werden.
Wir haben im Wesentlichen zwei Gruppen von Parteien.
Die einen, die sozialen Integrationsparteien wie wir,
Die anderen, die Klassenparteien, die das mehr oder minder verschleiert, zugeben, nicht zugeben, ein wenig ändern wollen.
Nun, in der österreichischen Sozialistischen Partei hat es in der letzten Zeit Äußerungen gegeben, die ziemlich eindeutig für die Klassenpartei votiert haben.
Und ich, das ist meine tiefe Überzeugung,
Ich bin überzeugt davon, dass für dieses komplizierte Gesellschaftssystem, in dem wir leben, die Klassenpartei einfach die schlechtere Lösung ist, anfälliger ist für den Kollektivismus, anfälliger dafür ist, die Macht zu konzentrieren und sie nicht zu dekonzentrieren.
Darum glaube ich, im Interesse dieses Landes sind die Sozialisten politisch gesehen von ihrer Grundsatzposition her einfach die schlechtere Lösung.
Das ist etwas, das wir sagen müssen.
Im Mittelpunkt müsse sothaus der Mensch stehen.
Gerade in der Welt der großen Organisationen, der Arbeitsteilung, der komplizierten Technik besteht die Gefahr des Abrutschens ins Kollektiv, wenn nicht der Einzelne im Mittelpunkt des Denkens und Handelns stehe.
Möglichst viele Menschen sollen möglichst viel Eigentum haben.
Vermögenskonzentration ist Verlust an Freiheit, Beweglichkeit und Gestaltungsspielraum einer Gesellschaft.
Ich sag das hier so.
Daraus folgend das Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft, zum privaten Eigentum, auch an Produktionsmitteln.
Und dieser angekündigte Riesenschritt nach vorne, der endet heute mit einem riesigen Haufen von Problemen, die wir vorher in Österreich in dieser Form nicht gehabt haben.
Das ist das Resultat von sieben Jahren Regierungspolitik und jetzt gibt es auch keine Ausrede mehr.
Und niemals, das möchte ich sagen, niemals hat es in Österreich seit dem Ende des Krieges eine derartige Situation der Staatsfinanzen gegeben wie heute.
Und das nach einem 30-jährigen Wachstumsprozess der Wirtschaft.
So etwas zurückzulassen und so etwas hier anzurichten.
Und niemals unter ÖVP-Regierungen, niemals, obwohl wir immer sehr zurückhaltend gewesen sind, ja selbst uns in den Rucksack packen mussten.
Das ist die unsoziale Partei.
Das ist jene Partei, die den Menschen soziale Sicherheit verwehren will.
Und jetzt ein sozialistischer Parteivorsitzender, Stellvertreter muss nun dieses soziale System der Sicherheit infrage stellen.
Na, dann wird korrigiert und garantiert.
Was diese Garantien wert sind, weiß jeder.
tauscht dann in einem neuen Seitenhieb auf den politischen Gegner?
Da ist ja die Diskussion, also was können wir denn hier mit Theater überdünschen, was können wir denn hier mit Volksbelustigung nun ausgleichen?
Und da haben wir ja selbst den Begriff gefunden, dass es im Bereich der Beamten Animateure dann geben soll, so wie beim Club Mediterranee oder beim Neckermann bei den Reisen, also eine neue Variante der Unterhaltungssozialismus steht uns bevor.
Ich habe aber nur eine Frage, wir wissen.
Und wie im übrigen mehrfach vom vorgesehenen Redetext abweichend, die Sozialisten erinnerten ihn an jemanden, der Karies hat und sie mit Zahnwehpulver bekämpft.
Als Parteiobmann der ÖVP, meine höchstpersönliche Meinung, ich kann nicht verstehen, wie ein Regierungschef
bei der Diskussion um die Frage der Todesstrafe mit Schlämpzern arbeitet.
Sozusagen ich persönlich bin zwar dagegen, aber bitte, und wieder steht etwas im Raum.
Die Menschen sind aufgeregt, die Menschen verlangen, dass etwas geschieht.
Ich sage Ihnen hier etwas.
2000 Jahre Christentum,
darf selbst unter dem Eindruck eines so furchtbaren Verbrechens nicht dazu dienen, die Todesstrafe einführen zu wollen.
Ganz egal.
Taus weiter ideologisch, wenn etwa der Wiener Bürgermeister Graz vor kurzem von der heiligen Kuh des Eigentums an Grund und Boden gesprochen habe, dann müsse man hellhörig werden.
Immer noch hätten die Sozialisten zunächst damit begonnen, in Frage zu stellen.
Taus Perspektiven für die Zukunft, Ablehnung des Totalitarismus, der Wandel ist in der dynamischen Gesellschaft Prinzip, sie braucht ein ständig größer werdendes Reservoir an Begabungen, die Tendenz gehe von Herrschaft zur Partnerschaft, notwendig sei lebenslange Bildung.
In den nächsten zehn Jahren brauche man ein reales Wachstum von jährlich drei bis vier Prozent.
Die Inflationsrate müsse unter fünf Prozent gedrückt werden.
Die Wege dazu, Sanierung der Staatsfinanzen, Stopp der Gebühren- und Steuererhöhungen, strukturpolitische Maßnahmen, eine stetige Geldpolitik, Ausbau der Investitionen in der dritten Welt und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.
Schluss der Taus-Rede.
Die Alternativphase hat begonnen.
An die Arbeit, so sagt er zu den Delegierten.
Viel Applaus dann aus dem Parkett für den Kanzlerkandidaten der ÖVP für 1979.
Darauf folgend eine Multimedia-Show.
Bilder aus Österreich, dazu Variationen des Donauweitzers.
Und während ich meinen Beitrag gesprochen habe, ist der Parteitag zu Ende gegangen.
Letztes Bild im schon leeren Saal.
Josef Taus im Rollkragenpullover.
Darüber der Text.
Neue Wege für Österreich.
Soweit die Zusammenfassung vom Bundesparteitag der ÖVP in Linz von Erich Aichinger.
Die Diskussion um die Einführung der Fünf-Tage-Woche an Österreichs Schulen ist heute mit einer gemeinsamen Pressekonferenz des jetzigen und des früheren Unterrichtsministers Sinovac und Graz fortgesetzt worden.
Diese Konstellation ist insofern interessant, als Graz nach ersten positiven Reaktionen der Oppositionsparteien auf die stufenweise geplante Einführung der Fünf-Tage-Woche der erste sozialistische Spitzenpolitiker war, der starke Bedenken gegen diese Maßnahme vorgebracht hat.
Was ist nun bei der Pressekonferenz gesagt worden?
Wir schalten deshalb in den Presseclub Concordia zu Wilfried Seifert.
Den von vielen politischen Beobachtern vermuteten Sinn der heutigen gemeinsamen Pressekonferenz schloss Unterrichtsminister Sinowaz von vornherein aus.
Es sei kein Versuch, verschiedene Auffassungen unter einen Hut zu bringen, sagte Sinowaz.
Diese Verschiedenheit der Auffassungen bestehe eben.
Aber dazu sei sehr wesentlich festzustellen, nicht er sei es, der die 5-Tage-Woche unbedingt haben wolle.
Das ist gar keine Forderung, die von mir gestellt wird, sondern das ist das Behandeln.
von Forderungen, die in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren in zunehmendem Maße erhoben wurden.
Das ist ein Trend, der sich gerade für den Unterrichtsminister natürlich am ehesten bemerkbar macht, weil er bei jeder Gelegenheit damit konfrontiert wird.
Außerdem, die Fünf-Tage-Woche sei nicht das wesentliche Schulproblem, worauf ich auch schon vor zwei Wochen hingewiesen habe.
Andere Probleme seien wesentlich entscheidender, wie etwa die eben differenzierte Hauptschule.
Aber auch bei der Fünf-Tage-Woche sei klarzustellen, dass es vorderhand nur um die Volksschulen gehe, dass die Fünf-Tage-Woche keinesfalls generell eingeführt werden könne und dass die Entscheidung bei Eltern und Lehrern liegen müsse.
Bürgermeister Graz betonte zunächst das gemeinsame Anliegen der beiden Politiker.
Auch ich lege wie Minister Sinowaz großen Wert darauf, dass diese heutige Pressekonferenz nicht so aufgefasst wird, als ob man verblüfft über die Tatsache, dass wir in manchen Dingen verschiedener Ansicht sind, nun quasi plötzlich demonstrieren wollen, dass wir ohne dies in allen Punkten einer Meinung sind.
Wir wollen nur eines demonstrieren, dass es möglich ist, im Rahmen unserer Partei und noch dazu zwischen zwei guten persönlichen Freunden in einer Sachfrage verschiedener Meinung zu sein, ohne dass das interpretiert wird in einen, ich weiß nicht, Machtkampf, in persönliche Rivalitäten oder ähnliches, sondern dass wir eben in aller Offenheit hier unsere verschiedene Meinung darlegen wollen.
Das Hauptgegenargument des Wiener Bürgermeisters, Österreich könne sich auf keinen Fall leisten, seinen derzeitigen Bildungsvorsprung aufzugeben.
Seine Forderung daher, primär eine Reihe von Informationen für die Eltern, damit Informierte die Entscheidung treffen könnten.
Die Entscheidung stellt sich gerade dabei wesentlich anders vor als der Unterrichtsminister und darin besteht auch der entscheidende Auffassungsunterschied.
Sinovac möchte ab 1978 möglichst viele parallel geführte Vollschulklassen anbieten.
Die Eltern entscheiden dann, in welche Klassen fünf Tage oder sechs Tage ihr Kind gehen soll.
Graz meint zum Thema Entscheidung.
Ich habe das sehr deutlich.
Ich überlege mir auch eine allgemeine Entscheidung, weil ja wie gesagt die derzeitigen Eltern für alle Zukunft dann entscheiden würden, dass eine solche Entscheidung dann doch für ganz Wien Gültigkeit haben soll.
In Wien soll also die Gesamtbevölkerung verbindlich entscheiden.
Wahlmöglichkeiten wird es vermutlich nicht geben.
Er könne sich parallel geführte 5- und 6-Tagesschulen in Wien aus organisatorischen Gründen nicht vorstellen, sagte Graz.
Unterrichtsminister Sinovac sieht hier keine entscheidenden Schwierigkeiten.
Er würde die Entscheidung der direkt Betroffenen vorziehen, sagte Sinovac.
Das demokratische Angebot beidern all die Alternativen fünf und sechs Tage.
Soweit das Wichtigste aus der Pressekonferenz, die gegenwärtig noch im Gang ist und damit zurück ans Studio des Mittagsschonals.
Ja danke Wilfried Seifert und wir schließen die Sendung mit Kurzmeldungen.
Landwirtschaftsminister Haydn hat am Vormittag die Landwirtschaftliche Sonderschau als Teil der Wiener Frühjahrsmesse eröffnet.
Haydn teilte dabei mit, dass zwischen 1970 und 1976 insgesamt dreieinhalb Milliarden Schilling an Stützungsmitteln für den Export von Milchprodukten aufgebracht werden mussten.
Heuer werden es rund eine Milliarde Schilling sein.
Die von Bundespräsident Kirchschläger eröffnete Frühjahrsmesse verzeichnet eine Beteiligung von 1.880 Ausstellern aus allen Bundesländern und mehr als 1.700 Firmen aus 30 Staaten.
Bautenminister Moser hat die Arbeiten für die Anschlussstelle Wiener Straße der Mühlkreis Autobahn genehmigt.
Das Baulos soll im Herbst 1978 dem Verkehr übergeben werden.
Die Wiener Arbeiterkammer hat heute in einer Aussendung scharfe Kritik an den Wiener Verkehrsbetrieben geübt.
Die Kammer spricht von immer wiederkehrenden und zumutbaren Belastungen der arbeitenden Bevölkerung auf dem Weg zu und von der Arbeit und fordert den vermehrten Einsatz von Kontrollorganen für den Dienst am Kunden, Vorkehrungen zur Gewährleistung der Sicherheit der Fahrgäste und trotz U-Bahn-Baus einen beschleunigten Ausbau des Straßenbahn- und Autobusnetzes.
Belgien.
Ministerpräsident Tindemans hat für den 17.
April vorzeitige Neuwahlen angekündigt.
Bis dahin bleibt sein Kabinett im Amt.
Tindemans zog mit seiner Entscheidung die Konsequenz aus der politischen Situation, die sich in den vergangenen Tagen zugespitzt hatte.
Rumänien, USA.
Die Regierung in Bukarest hat ein umfangreiches Hilfsprogramm für die Opfer der Erdbebenkatastrophe beschlossen.
Als Sofortmaßnahme erhalten die Geschädigten Kleidung und einen Geldbetrag von ungerechnet 1.500 Schilling, um sich mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Besitzer von Mehrzimmerwohnungen müssen Obdachlose aufnehmen.
Die Erdbebenwarte der Universität Golden in amerikanischem Bundesstaat Colorado hat Rumänien heute vor der Gefahr eines neuen Erdstoßes der Stärke 6 auf der Richterskala oder darüber in der nächsten Zeit gewarnt.
Die amerikanische Regierung hat Rumänien gleichzeitig ihre Hilfe angeboten.
Amerikanische Experten haben vorgeschlagen, in den nördlich von Bukarest gelegenen Epizentrum des Erdbebens vom vergangenen Freitag Seismografen aufzustellen.
Ägypten Die Gipfelkonferenz arabischer und afrikanischer Staaten wurde heute in Kairo mit einer politischen Erklärung und dem Beschluss über ein Programm für die wirtschaftliche und finanzielle Zusammenarbeit zwischen den beiden Staatengemeinschaften abgeschlossen.
In der politischen Erklärung stellen sich die Staatschefs der afro-arabischen Staaten hinter die schwarzen Nationalisten und die Palästinenser.
Diese Meldungen, meine Damen und Herren, standen am Ende der aktuellen Berichterstattung des aktuellen Dienstes.
Bruno Berger verabschiedet sich für das Team des Mittagsjournal.
Wir melden uns wieder um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
Einblendung: Präsident der Bundeswirtschaftskammer Rudolf Sallinger
Mitwirkende:
Kattinger, Matthäus [Gestaltung]
, Sallinger, Rudolf [Interviewte/r]
, Staribacher, Josef [Interviewte/r]
Datum:
1977.03.09 [Sendedatum]
Ort:
Wien [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Robert Motherwell, Dir. Weissenberg, Prof. Ziegler
Mitwirkende:
Grundmann, Heidi [Gestaltung]
, Motherwell, Robert [Interviewte/r]
Datum:
1977.03.09 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Museum des 20. Jahrhunderts [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Bildende Kunst
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Landeshauptmann Maurer, Robert Graf und Bundesparteiobmann Taus
Mitwirkende:
Eichinger, Erich [Gestaltung]
, Maurer, Andreas [Interviewte/r]
, Taus, Josef [Interviewte/r]
, Graf, Robert [Interviewte/r]
Datum:
1977.03.09 [Sendedatum]
Ort:
Linz [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten