Pressekonferenz der Musikakademie - bedauernswerter Stand der Musikausbildung an den Schulen in Österreich

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    Seit vielen Jahren, Herr Präsident Sittner, kommen Sie immer wieder mit erschreckenden Ziffern und mit erschreckenden Tatsachen, was die Musikerziehung im sogenannten Musikland Österreich anbelangt, vor die Öffentlichkeit.
    Sie haben dieses Mal wieder eine Untersuchung anstellen lassen und ich weiß jetzt nicht, wie ist diese Untersuchung ausgegangen, die Sie heute präsentieren wollen?
    Wir haben einen unserer Lehrer,
    der von sich aus die Idee schon hatte, betraut mit statistischen Erhebungen auf den Gebieten der Elementarschulen Österreich, die zeigen sollten, wie weit überhaupt noch unsere Kinder in ganz Österreich sich von Musik interessieren, wie weit sie Musikinstrumente lernen und wie die Verteilung auf die einzelnen Instrumente ist.
    Ich kann nur sagen, die Ergebnisse sind erschütternd gewesen.
    wenn ich zwei Ziffern nennen darf, an einem Fünftel der österreichischen Volksschulen spielt kein einziges Kind mehr irgendein Instrument und die maximale Zahl von Kindern, die überhaupt noch musizieren und Instrumente lernen, ist mit 15% angegeben, wobei von diesen 15% circa 3% nur mehr Streichinstrumente spielen, also gerade jene Instrumente, bei denen wir derzeit den größten Bedarf hätten.
    Herr Präsident, Sie haben ähnliche Vorwürfe schon einige Male der Öffentlichkeit kundgeben müssen und jedes Mal dazu gesagt, sehr richtig, dass wir also längst von der Substanz zehren und dass wir bald nur noch einige Spitzenkünstler haben werden, nicht aber den Humus oder den also fruchtbaren Boden, aus dem Sie herauswachsen.
    Haben Ihre bisherigen Aufschreie irgendwelche Resultate gehabt, irgendwelche greifbaren Resultate?
    Leider nein, ganz im Gegenteil, die jüngsten Erlässe des Unterrichtsministeriums betreffend die vorübergehende Einschränkung von Stundenzahlen an den Schulen, und zwar an den Hauptschulen und an den höheren Schulen, haben dazu geführt, dass in einer völlig unhomogenen Weise, man kann es nur als chaotisch bezeichnen, in Österreich nun da und dort ganz wild das in Österreich
    überall als unwichtigst angesehene Fach, nämlich die Musik, wir sind ja das Musikland, gekürzt wird, wobei diese Kürzung bedeutet, da ja ohnehin nur eine Wochenstunde vorhanden war, dass der Musikunterricht ganz eingestellt wird.
    Und zwar nicht nur dort, wo keine Lehrer vorhanden sind, was leider ja in sehr vielen Fällen zutrifft und ja sehr traurig ist, was man aber vielleicht im Laufe der Jahre wird beheben können, sondern auch dort, wo Lehrer an und für sich zur Verfügung stünden und das ist besonders bedauerlich.
    Würden Sie daher sagen, dass Sie die Zukunft nicht sehr positiv beurteilen oder dass Sie nicht sehr hoffnungsvoll in die nächsten Jahre des Musiklandes Österreich sehen?
    Ich wage zu sagen, wenn nicht die Haltung
    unserer obersten Schulbehörde hier grundsätzlich sich ändert im Sinne eines größeren Gewichtes auf das Fach Musik in den allgemeinbildeten Schulen, dann sehe ich für Österreichs Zukunft als Musikland schwarz.

    Katalogzettel

    Titel Pressekonferenz der Musikakademie - bedauernswerter Stand der Musikausbildung an den Schulen in Österreich
    Titelzusatz Interview: Prof. Sittner
    Spieldauer 00:03:29
    Mitwirkende Endler, Franz [Gestaltung] [GND]
    Sittner, Hans [Interviewte/r] [GND]
    Datum 1969.01.16 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Bildung ; Wissenschaft und Forschung ; Medien und Kommunikation ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-690116_e_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1969.01.16

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