Eröffnung der 22. COMECON-Sitzung (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) in Ost-Berlin - geflissentliches Übersehen des 20. Jahrestages der Organisation

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    im Ostblock Weißmann-Feste zu feiern.
    Dies nicht zuletzt deswegen, weil ein hochgezüchteter Propaganda-Apparat es geschickt versteht, jegliche Feierlichkeiten zum Nutzen der kommunistischen Politik zu verwerten.
    Umso verwunderlicher erscheint es daher, dass man jenseits des Eisernen Vorhangs in den letzten Wochen praktisch nichts über das große 20-jährige Jubiläum zu hören bekam, dass der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe
    das sogenannte Comicon an diesem Wochenende zu begehen hätte.
    Moskau und die Satellitenstaaten schweigen.
    Als einzige diesbezügliche Veranstaltung scheint vor der Hand das heute beginnende Treffen des Comicon-Rates fixiert, an das sich am Freitag eine Tagung des Exekutivkomitees anschließen wird.
    Freilich fehlt es nicht an Gerüchten, wonach wirklich noch an diesem Samstag in Ostberlin ein großer Ostgipfel der Partei- und Regierungschefs beginnen könnte.
    Aber das Ganze klingt etwas unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass Bulgariens Parteichef Schifkov
    gerade in diesen Tagen einen längeren Staatsbesuch in Indien absolvieren will, der zeitlich über das Wochenende hinausgeht und dass der ostdeutsche Hausherr, Parteichef Ulbricht, momentan einen mehrwöchigen Urlaub auf der Krim macht.
    Würde der Kreml aber jemals eine derartige Veranstaltung außerhalb Moskaus zulassen, wenn auf ihr nicht einmal der lokale Spitzenfunktionär anwesend ist?
    Die Entwicklung der östlichen Wirtschaftsgemeinschaft bietet derzeit allerdings auch wenig Anlass zu einer großen Propaganda-Offensive.
    Im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe stehen sich derzeit zwei Interessensgruppen gegenüber.
    Rumänien, Bulgarien und bis zu einer gewissen Hinsicht auch die Tschechoslowakei widersetzen sich argwöhnisch jeder weiteren Einschränkung ihrer wirtschaftlichen Handlungsfreiheit.
    Auf der anderen Seite stehen Ostdeutschland, Polen und auch Ungarn, die eine offene und umfassende Kooperations- und Zusammenschlusspolitik als den einzigen Ausweg aus der gegenwärtigen wirtschaftlichen Misere betrachten.
    Sie fordern daher auch die Abschaffung des Veto-Rechtes im Comecon und den Übergang auf das Mehrstimmigkeitsprinzip zur Durchsetzung supranationaler Reformen.
    Gerade das stößt auf den Hauptwiderstand der anderen Gruppe.
    Weil diese Differenzen nun anscheinend sehr tief gehen, ist das Programm der heute in Ostberlin beginnenden Tagung eher dürftig.
    Man will sich um eine Koordinierung der nationalen Fünfjahrespläne 1971 bis 1975 bemühen, um die Ausarbeitung eines langfristigen Programms und vielleicht um die Vorbereitung einer Gipfelkonferenz.
    Noch fehlt aber die propagandistisch auswertbare Erfolgsmeldung und deshalb, so scheint es, lässt die große Jubiläumsfeier 20 Jahre Comicon auf sich warten.

    Katalogzettel

    Titel Eröffnung der 22. COMECON-Sitzung (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) in Ost-Berlin - geflissentliches Übersehen des 20. Jahrestages der Organisation
    Spieldauer 00:03:10
    Mitwirkende Meyer, Diether [Gestaltung]
    Datum 1969.01.21 [Sendedatum]
    Ort Berlin, Ostberlin [Veranstaltungsort]
    Schlagworte Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-690121_a_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1969.01.21

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    Inhalt

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Wirtschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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