Bericht über innenpolitische Wirren in Pakistan - immer stärker hervortretende Opposition zu Präsident Ayub Khan

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    Rechtliches

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    In Pakistan gibt es einen gebildeten Mittelstand, dem man aber jedes politische Mitspracherecht entzogen hat.
    Dadurch ist unter der scheinbar stillen Oberfläche emotioneller Druck entstanden, der sich jetzt mit verblüffender Kraft entlädt.
    Tatsächlich wird die gegenwärtige Protestwelle vom pakistanischen Bürgertum getragen.
    Die Oppositionsparteien erhalten ihre stärkste Unterstützung von den Standesorganisationen der Rechtsanwälte, der Ärzte, der Lehrer, der Studenten und islamischen Schriftgelehrten und wahrscheinlich auch aus Kreisen der jüngeren Offiziere.
    Es gibt eine ganze Reihe von Gründen und Motiven.
    Man verurteilt die Korruption, die steigenden Preise und zu niedrigen Einkommen, den unbefriedigenden Ausgang des Kaschmir-Krieges, den Mangel an politischer Freiheit und Mitverantwortung, die Zentralisierung der Verwaltung in Westpakistan, die Allmacht einer untüchtigen Staatsbürokratie, den politischen Druck auf die Universitäten, die Verletzung islamischer Traditionen durch eine zu rüde Propagierung der Geburtenkontrolle,
    die Verschwendung von Steuergeldern beim Aufbau der neuen Hauptstadt Islamabad und vieles andere mehr.
    Aber trotz dieser umfangreichen Beschwerdeliste haben die Oppositionsparteien kein überzeugendes Alternativprogramm zu bieten.
    Sie versprechen zwar Verbesserung der Missstände, aber sie haben kein politisches oder ideologisches Konzept.
    Offenbar spielen in Pakistan Programme und Ideologien, mit Ausnahme des islamischen Glaubens, eine weit geringere Rolle als einzelne Persönlichkeiten.
    Die wichtigste Figur im Lager der Opposition ist derzeit der ehemalige Fliegergeneral Ashkar Khan, der bis 1965 Oberkommandierender der pakistanischen Luftwaffe war.
    Im Gegensatz zu den verschlagenen Verschwörertypen unter den Parteipolitikern ist Ashkar Khan von sympathischer Offenheit, nüchtern, unprätentiös und intelligent.
    Er wirkt wie ein um 15 Jahre verjüngter Ayub Khan.
    Man fragt sich, warum der Präsident nicht ihn zu seinem politischen Kronprinzen aufgebaut hat.
    Er könnte mit den Machtmitteln des Staatschefs den Augiasstall der Korruption ausmisten und die im Grunde vernünftig geplante, aber völlig entartete Basisdemokratie mit neuem Sinn und Leben erfüllen.

    Katalogzettel

    Titel Bericht über innenpolitische Wirren in Pakistan - immer stärker hervortretende Opposition zu Präsident Ayub Khan
    Spieldauer 00:02:23
    Mitwirkende Machatschke, Roland [Gestaltung] [GND]
    Berg, Hans Walter [Gestaltung] [GND]
    Datum 1969.01.30 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-690130_a_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1969.01.30

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Politik , Radiosendung-Mitschnitt
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