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Marker setzen in: Mittagsjournal 1977.04.01
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Guten Tag, meine Damen und Herren, am Mikrofon ist Bruno Berger, die Schlagzeilen für heute Mittag.
Interview mit Sozialminister Weißenberg zur Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, Probleme der Frauen beim Wiedereintritt in den Beruf, Entwicklungsländer als Konkurrenten der österreichischen Stahlindustrie, Interview mit dem jordanischen Kronprinzen Hassan, der zurzeit in Wien ist, Entscheidung über politische Parteistrukturen in Spanien und eine Vorschau auf die Salzburger Osterfestspiele.
Soviel also zum Programm.
Nun zu den Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Raimund Heller, Sprecher Günther Bahr.
Österreich.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit will zu den Osterfeiertagen verschiedene Reiserouten mit Farbschildern kennzeichnen, um Autofahrern den Weg in das Zielland zu erleichtern.
Damit sollen die Straßenzüge der Hauptverkehrsverbindungen entlastet werden.
Die angestrebte Trennung der Autokolonnen basiert auf einer Studie über Risikowerte auf Österreichs Straßen.
Anlässlich der Osterferien appellierte heute ÖVP-Verkehrssprecher König an alle Autofahrer, während der Feiertage besonders vernünftig und maßvoll zu fahren, um einen neuerlichen großen Blutzoll zu verhindern.
König ermahnte die Autofahrer auf den lebensrettenden Sicherheitsgurt nicht zu vergessen.
Im vergangenen Jahr hatte der Osterverkehr 39 Menschenleben und 835 Verletzte gefordert.
Wie aus dem Büro von Bautenminister Moser bekannt wird, ist im nächsten Jahr auch in Österreich mit der Einführung der Sommerzeit zu rechnen.
In der Bundesrepublik Deutschland hat heute der Bundesrat, die Länderkammer des Bonner Parlaments, eine Vorlage gebilligt, mit der die Regierung ermächtigt wird, auf dem Verordnungsweg die Sommerzeit einzuführen.
Voraussichtlich in eineinhalb Jahren, Mitte Oktober 1978, wird es in Wien wieder eine Floridsdorfer Brücke geben.
Der Wiener Stadtsenat hat heute beschlossen, den Neubau der Strombrücke an eine Arbeitsgemeinschaft aus drei Stahl- und vier Tiefbaufirmen zu einem Festpreis von 513 Millionen Schilling zu vergeben.
Für jeden Tag Terminüberschreitung wurde ein Strafgeld von 250.000 Schilling vereinbart, doch wird eine Bauverzögerung durch einen Wasserstand der Donau von mehr als viereinhalb Metern als höhere Gewalt betrachtet werden, für die die Firmen nicht haften.
Der ehemalige Chef der Grazer ATS-Bank, Horst Melcher, wurde heute von einem Chefen Senat in Graz wegen Verbrechens des schweren Betruges zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
In der Urteilsbegründung erklärte das Gericht, Melcher hätte spätestens im März 1975 erkennen müssen, dass er seine Geschäfte nicht weiterführen könne.
Der Angeklagte habe die Verschuldung seines Unternehmens verschwiegen und eine Fälschung der Bilanzen vorgenommen.
USA.
Die Hinterbliebenen der 306 aus Kalifornien stammenden Opfer des Flugzeugunglücks auf Teneriffa haben gerichtliche Schritte gegen die Fluggesellschaften Pan Am und KLM sowie gegen die Boeing-Werke eingeleitet.
Die Anwälte fordern für jede Familie 6,5 Millionen Dollar, das sind insgesamt umgerechnet etwa 35 Milliarden Schilling.
Die Kläger werfen den drei Unternehmen Nachlässigkeit bei Wartung und Führung der beiden Flugzeuge vor, deren Zusammenstoß zur größeren Katastrophe der zivilen Luftfahrt führte.
Bei dem Unglück waren 577 Menschen ums Leben gekommen.
Die Ursache des Zusammenstoßes der beiden Jumbo-Jets ist noch immer nicht geklärt.
Nach jüngsten Berichten wird nicht ausgeschlossen, dass die Fluglotsen durch die Übertragung eines Fußballspiels von ihrer Aufgabe abgelenkt worden sein könnten.
Ein Sprecher der niederländischen Fluggesellschaft KLM ersuchte unterdessen um ein offizielles Dementi der Meldungen, wonach der holländische Flugkapitän Schuld an dem Unglück sei.
Wie der Sprecher meinte, sei es noch viel zu früh zu sagen, wer für diese Tragödie verantwortlich ist.
Ein amerikanischer Bundesrichter im Staat North Carolina hat in den Auseinandersetzungen um die Kernkraftwerke eine Entscheidung mit noch nicht absehbaren Konsequenzen gefällt.
Der Richter erklärte die gesetzlich geregelte Begrenzung der Haftpflicht bei Unglücksfällen in Atomanlagen für verfassungswidrig.
Durch dieses Urteil müssen Erzeuger von Kernkraftwerken mit unbeschränkten Schadenersatzforderungen rechnen.
Durch ein Bundesgesetz aus dem Jahre 1957 war die Höchstgrenze für Entschädigungszahlungen auf umgerechnet 9,5 Milliarden Schilling festgelegt worden.
Die Umweltschützer hatten jedoch darauf hingewiesen, dass im Fall eines schweren Unglücks in einem Kernkraftwerk die Verluste an Menschenleben und Material sehr hoch und Entschädigungen diese Summe weit übertreffen könnten.
Es ist anzunehmen, dass die amerikanische Atomkommission gegen das Urteil Berufung einlegt und die Frage schließlich vor dem obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten verhandelt wird.
Spanien
Die Regierung in Madrid wird sich heute mit der Frage der Zulassung der politischen Parteien befassen, nachdem der oberste Gerichtshof zu keiner Entscheidung über den Antrag auf Legalisierung der kommunistischen Partei gekommen ist.
Das spanische Höchstgericht hat die Angelegenheit an die Regierung zurückverwiesen.
Außerdem befasst sich die Regierung mit einer Vorlage an das Parlament zur Abschaffung des sogenannten Movimento, der bisherigen Einheitspartei der Frankisten.
Großbritannien.
Die Labour-Regierung unter Premierminister Callaghan hat während der vergangenen Nacht wieder ein Unterhaus-Mandat verloren.
Bei der Nachwahl in dem Birminghamer Bezirk Stagford siegte der konservative Kandidat mit starker Majorität.
In Stagford, das bisher als Labour-Hochburg galt, hat sich die Zahl der für die Sozialisten abgegebenen Stimmen gegenüber 1974 nahezu halbiert.
Die Nachwahl wurde dadurch notwendig, dass der Vertreter von Stagford, der ehemalige Innenminister Jenkins, als neuer Präsident der EG-Kommission nach Brüssel gegangen ist.
Anlass zu düsterer Stimmung haben aber nicht nur die Sozialisten, sondern auch die Liberalen.
Ihr parlamentarischer Überlebenspakt mit der Labour-Party hat ihnen offensichtlich keine Sympathien angebracht.
Ihr Kandidat in Stagford, der 1974 noch fast 6000 Stimmen erhalten hatte, kam jetzt nur noch auf die Hälfte.
In nächster Zeit wird es im Unterhaus noch eine Reihe von Abstimmungen geben.
Bei jeder steht das Schicksal der Regierung Callaghan auf des Messers Schneide.
Italien Die italienischen Journalisten sind heute in einen 24-stündigen Streik getreten, nachdem Verhandlungen mit den Verlegern über einen neuen Arbeitsvertrag ohne Ergebnis abgebrochen wurden.
In dem neuen Vertrag sollten Probleme der Arbeitsplatzsicherung bei der Modernisierung der Betriebe und ein Mitspracherecht der Journalisten verankert werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Der ägyptische Staatspräsident Sadat ist heute früh auf Schloss Gimnich mit Außenminister Genscher zusammengetroffen.
Bei einem gemeinsamen Frühstück erörterten die beiden Politiker die Lage im Nahen Osten und Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Sadat ist gestern in Bonn eingetroffen und hatte schon am Abend eine Unterredung mit Bundespräsident Scheel.
Nach dem Gespräch mit Außenminister Genscher ist eine Begegnung mit Bundeskanzler Schmidt vorgesehen.
Hauptthemen der Konferenzen Sadat in Bonn sind die Genfer Nahostkonferenz und die Bemühungen Kairos um wirtschaftliche Unterstützung.
Wirtschaftsfragen sollen heute Nachmittag in Bonn in einer Sitzung der deutsch-ägyptischen Wirtschaftskommission im Detail besprochen werden.
Die palästinensische Befreiungsorganisation hat einen neuen Nahostplan angekündigt.
Er soll nach Angaben eines PLO-Sprechers in Beirut in der ersten Sitzung des neuen Exekutivausschusses der Befreiungsorganisation in der kommenden Woche in Damaskus verabschiedet werden.
Chad Bewaffnete Rebellen haben während der vergangenen Nacht versucht, in eine Kaserne in N'Djamena, der Hauptstadt der mittelafrikanischen Republik Chad, einzudringen.
Die Rebellion der Armeeeinheit wurde nach fünfstündigen heftigen Gefechten niedergeschlagen.
In einer inoffiziellen Mitteilung heißt es, acht Soldaten seien ums Leben gekommen, unter ihnen der Oberkommandierende des Heeres, Oberstleutnant Dabiot.
Hintergründe und genauer Ablauf der Meuterei sind noch ungeklärt.
Österreich.
Der ÖAMTC hat auf dem Luftweg die erste Lieferung von Benzinmarken für Jugoslawien erhalten.
Sie werden zum Preis von 5 Schilling 30 pro Liter Superbenzin abgegeben.
Die Coupons werden ab heute bei den Tankstellen in Jugoslawien angenommen.
Sie bieten einen Preisvorteil von 20% gegenüber dem Benzinpreis in Jugoslawien.
Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
Ein atlantisches Frontensystem greift zur Zeit auf Mitteleuropa über.
Dadurch nimmt auch in Österreich die Niederschlagsbereitschaft wieder zu.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Western bedeckt und Einsätzen von Regen.
Am Nachmittag auch im Norden, gegen Abend im Osten Wetterverschlechterung.
Im Süden hingegen noch größtenteils mäßig bewölkt.
Südöstliche nach Störungseinbruch westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 11 Grad, Frühtemperaturen morgen 0 bis 7 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Wechselnde im Bergland vorherrschend reichliche Bewölkung, Strichregen, westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 5 bis 11 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien heiter, 8 Grad, Südostwind 5 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt heiter, 8 Grad, Süd 10.
Linz heiter, 7 Grad, West 3.
Salzburg stark bewölkt, 9 Grad, Südost 15.
Innsbruck stark bewölkt, 6° West, 15.
Bregenz bedeckt, 8° Ost, 10.
Graz heiter, 5° Windstille und Klagenfurt wolkig, 6° Westwind, 5 km in der Stunde.
Ja, sie ist in 5 Minuten, Viertel eins.
Die österreichische Frauenbewegung, eine Zweigorganisation der ÖVP, hielt gestern eine Podiumsdiskussion zum Thema die zweite Karriere wie der Einstieg in den Beruf ab.
An dieser Diskussion nahmen Psychologen, Soziologen sowie Vertreter der Arbeitsmarktausbildung und des Sozialministeriums teil.
Auch eine Betriebsrätin nahm zu dieser Problematik Stellung.
Im Wesentlichen geht es dabei um jene Frauen, die durch die Geburt von Kindern ihrem früheren Arbeitsplatz für einige Jahre fernbleiben, etwa weil sie es sich nicht leisten können, jemand anderen für die Kindererziehung zu bezahlen.
Vor welchen Problemen stehen nun Frauen, die eine zweite Karriere anstreben?
Hören Sie dazu das folgende Gespräch, das Eigenfreund mit Frau Diplom-Kaufmann Sigrun Schlick, einer Betriebsrätin, in einem multinationalen Konzern in Wien geführt hat.
Frau Schlegmann, man würde doch gemeinhin glauben, dass es vor allem Frauen betrifft, die Schwierigkeiten haben, eine zweite Karriere zu starten, also wieder in den Beruf einzutreten.
Ist das so oder sind die Männer davon genauso betroffen?
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind es sicher die Frauen, die davon betroffen sind.
Aber wenn wir in der Geschichte ein bisschen zurückgehen, in den Zweiten Weltkrieg, dann haben wir eine analoge Situation bei den Männern erlebt.
Von 1939 bis 1945 haben sie zum Teil im Krieg gedient, waren dann noch in Gefangenschaft und sind nach zehn bis zwölf Jahren beruflicher Abwesenheit in die Heimat zurückgekehrt und haben vor derselben Frage gestanden.
Es ist im Moment sicher ein typisch weibliches Problem, aber geschichtlich gesehen war es nicht immer so.
Was sind nun die Gründe für Frauen, dass sie sich wieder für den Beruf entscheiden?
Ich würde zwei Grundmotive unterstellen, die verschieden zu betrachten sind.
Die eine, Gruppe Frau, die aus ökonomischem Druck wieder berufstätig werden muss, um den Lebensstandard der Familie zu erhalten.
Und die zweite, die in der Berufstätigkeit die Möglichkeit der Selbstentfaltung sieht, der personalen Weiterentwicklung, die sogenannte Karrierefrau.
Aus welchen Gründen ist eigentlich die Schwierigkeit so groß, in einen Beruf noch einmal einzutreten?
Ist es die lange Abwesenheit oder ist es auch der damit verbundene Anstieg des Alters, dass also sich ein Betrieb denkt, eine Frau in dem Alter, die also wahrscheinlich nicht mehr allzu lang dann in dem Betrieb tätig sein wird, kann nicht mehr aufgenommen werden?
Ja, Sie haben schon einen großen Teil der Vorurteile ohnehin erwähnt.
Ich bezeichne sie als Vorurteile der Wirtschaft, der zukünftigen Arbeitgeber, wenn wir den letzten zuerst nehmen, dass der Frau nicht mehr sehr viel Zeit bleibt, die Karriere aufzubauen.
Nehmen wir an, sie geht mit 40 in den Beruf zurück, wird mit 60 pensioniert, sind das knappe 20 Jahre.
Aber bei der gegenwärtigen Mobilität am Arbeitsmarkt ist das kein gültiges Argument.
Man weiß, dass auch Männer oder der durchschnittliche Arbeitnehmer etwa fünf Mal in seinem Leben den Arbeitgeber wechselt.
Dann kommen wir bei 30, die bitte durch 5 auf 6 Jahre durchschnittliche Verweildauer bei einem Arbeitgeber.
Das ist also kein gültiges Argument.
Es gibt eine Reihe anderer Vorurteile, die inzwischen als Vorurteile durch statistische Daten erkannt sind.
Das eine davon ist, dass sie häufiger krank wird.
Das ist so widerlegbar, eine IFES-Studie, damit kann man das belegen.
Dann, dass sie sehr stark an die Familie denkt und
Da gibt es keine Studie, das wird nicht widerlegt.
Aber dass in Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen ist, ist nicht flexibel genug, um Neues wiederzuerlernen.
Da ist man den Weg der direkten Befragung gegangen und diese direkte Befragung an 2000 Arbeitnehmern etwa hat es ergeben, nach je Dekade Altersgruppe unterschieden, 20 bis 30, 30 bis 40, 40 bis 50, dass der Mensch zwischen 40 und 50 keineswegs weniger aufgeschlossen Neuem gegenüber ist.
Das handelt sich ganz typisch um ein Vorurteil.
Ein Drittes, das man sehr oft hört bei den Wirtschaftstreibenden, das Problem, weil sie das Alter angeschnitten haben, dass die ältere Frau einem jüngeren Vorgesetzten unterstellt wird.
Und das ist etwas, was sich gelten lassen muss.
Es ist sicherlich nicht einfach, als 45-jährige Frau einem 26-jährigen Mann untergeben zu sein.
Da könnte ich mir Schwierigkeiten vorstellen.
Was würden Sie nun aus Ihrer langjährigen Erfahrung als Betriebsrätin den Frauen, die eine zweite Karriere starten wollen, aus Gründen, die wir schon vorhin erwähnt haben, entweder aus ökonomischen oder aus Karrieregründen, raten?
Was sollen diese Frauen tun?
In erster Linie die Zeit der Kinderaufzucht auch zum Teil dem Beruf zu widmen.
So konstante Weiterbildung im Beruf.
Ein Update des Erlernten.
Eine Woche pro Jahr Bildungsurlaub.
Da kann auch ein Mann nicht sehr viel dagegen haben.
Dann ist sie nach 10, 12 Jahren verkäuflich unter Anführungszeichen am Arbeitsmarkt.
So konstante Weiterbildung.
Dann noch Möglichkeit, die Spanne nicht allzu groß werden zu lassen, Kontakte zur Wirtschaft zu unterhalten, sich nicht in den Haushalt zu verkriechen, einfach teilzunehmen am beruflichen und öffentlichen Leben der Gemeinde.
Probleme der Frauen rund um den Wiedereintritt in den Beruf.
Sie hatten ein Gespräch, das Eugen Freund mit Diplom-Kaufmann Sigrun Schlick führte.
Die sozialen Krankenversicherungen Österreichs hatten im vergangenen Jahr ein Defizit von beachtlichen 600 bis 700 Millionen Schilling.
Aufgrund dieser Entwicklung sah sich Sozialminister Weißenberg veranlasst, so schnell wie möglich Maßnahmen in die Wege zu leiten, die die Kostenexplosion auf der Ausgabenseite der Krankenversicherungen stoppen sollte.
Weißenberg setzte vor Weihnachten vier Arbeitskreise ein, in denen Experten der Interessensvertretung und der Ärzte- und Krankenkassen sowie aller von diesem Problem betroffenen Stellen über solche Vorschläge diskutieren sollten.
Welche Ergebnisse haben die Beratungen dieser Arbeitskreise nun gebracht?
Hören Sie dazu das folgende Interview von Markus Sommersacher mit Sozialminister Weißenberg.
Herr Minister Dr. Weißenberg, die Frist für die von Ihnen eingesetzten Arbeitskreise ist gestern abgelaufen.
Haben nun die Beratungen dieser vier Arbeitskreise Ihnen Vorschläge gebracht, wie Sie auf der Ausgabenseite der Krankenkassen die Kostenexplosion eindämmen können oder nicht?
Es wurde in den Arbeitskreisen sehr viel diskutiert, es wurde analysiert und es sind natürlich auch einzelne Vorschläge gemacht worden, die nunmehr vom Ministerium weiter geprüft werden, teilweise auch weiter geprüft werden müssen, weil die Analysen noch nicht tiefschürfend genug gewesen sind.
sodass ich annehme, dass wir im Laufe der nächsten Monate dann imstande sein werden, eine Novelle zum ASVG bzw.
zu anderen Krankenversicherungsgesetzen zu machen, die dann für die Sanierung der Krankenversicherung ausschlaggebend sein werden.
Sie haben sich diese Arbeitskreise eingesetzt praktisch als Hilfe für sich selbst.
Hat es nun also wirklich Ergebnisse gegeben, die Sie verwerten können, die sich jetzt bereits abzeichnen?
Es wird zum Beispiel gesprochen von einer Erhöhung der Rezeptgebühr.
Es war auch die Diskussion um eine Krankenscheingebühr.
Wie steht es um diese beiden Vorschläge?
Die Arbeitskrise war nicht nur eine Hilfe für mich selbst, sondern ich wollte vor allem den Beteiligten, Interessenvertretungen, Organisationen die Möglichkeit geben, bevor eine Novelle vom Ministerium vorbereitet wird, selbst ihre Gedanken zu äußern.
Wir haben natürlich schon von Anfang an gewisse Vorstellungen gehabt, aber ich wollte, wie gesagt, dass auf einer möglichst breiten Diskussion alles diskutiert wird.
Wir haben über die Frage der Rezeptgebühr diskutiert.
Ich habe das ja auch schon bei mehreren Gelegenheiten angedeutet, dass eine zumindest Valorisierung der Rezeptgebühr vorgenommen werden müsste.
Aber im Zusammenhang mit der Rezeptgebühr stehen auch dann die Fragen einer Kleinpackung der Spezialitäten bzw.
größeren Packung.
Das alles muss mit der pharmazeutischen Industrie noch beraten werden im Detail, sodass ich jetzt noch nicht sagen kann, ob im Zusammenhang mit der Rezeptgebühr noch andere Fragen des Medikamentenkonsums mit erledigt werden können.
Eine Krankenscheingebühr können Sie sich jedoch nicht vorstellen.
Die Krankenscheingebühr wurde auch diskutiert.
Ich bin eigentlich durch die Diskussion nicht überzeugt worden, dass es ein sinnvoller Weg wäre, um echte Ersparnisse auf der einen Seite hereinzubringen,
Auf der anderen Seite würde natürlich die Krankenscheingebühr zusätzliche Einnahmen erzielen helfen, aber ich glaube, dass diese zusätzlichen Einnahmen eigentlich mehr oder weniger eine Krankenstandsteuer wären für diejenigen, die einen Krankenschein wegen ihrer Krankheit abgeben müssen.
Aus allem, was Sie bisher gesagt haben, scheint nicht hervorzugehen, dass es direkt konkrete Ergebnisse der Arbeitskreisberatungen gegeben hat.
Haben Sie aber diese Arbeitskreisberatungen nicht auch deswegen eingesetzt, um konkrete Ergebnisse zu erzielen?
Wenn in einzelnen Fragen eine völlige Übereinstimmung erzielt hätte werden können, dann hätte ich das als konkretes Ergebnis bezeichnen können.
Aber im Wesentlichen war es so, dass Vorschläge von der einen Seite gemacht wurden, die dann von der anderen wiederum abgelehnt worden sind und umgekehrt.
Ich kann also jetzt nicht sagen, dass es wirklich in einzelnen Fragen absolute Übereinstimmung gegeben hat.
Es wurde zum Beispiel erwähnt in den letzten Tagen, dass es Übereinstimmung gegeben hätte über die Ausweitung der Verpflichtungen des Bundes zur Bezahlung der Leistungen in Mutterschaftsfällen.
Das sagt die Bundeskammer zum Beispiel gestern in einer Aussendung.
Ja, das sagt die Bundeskammer.
Insofern wurde darüber diskutiert und gab es in wesentlichen Übereinstimmung, dass man den Versuch unternehmen sollte.
Aber es gehören bekanntlich zum Heiraten immer zwei und es wurde darüber mit dem Finanzministerium noch nicht gesprochen, sodass ich nicht von einem Einvernehmen reden kann.
Soviel zu aktuellen Problemen der Krankenversicherungen in Österreich.
Und nun Pressezitate.
Es geht um den Stand in der Untersuchung in der sattsam bekannten Munitionsaffäre in und rund um das Bundesheer und um Verteidigungsminister Littgendorff.
Leopold Esterle hat ausgewählt.
Alles in Ordnung im Kabinett, betitelt Peter Rabel seinen heutigen Leitartikel im Kurier, in dem er auf die Aussage Bundeskanzler Kreiskis bei einer Pensionistenveranstaltung im oberen Murthal eingeht, wo Kreiski zur Situation seines Verteidigungsministers im Zusammenhang mit der Munitionsaffäre gemeint hatte, Lüttgendorf habe sechs Jahre lang seine Aufgabe sehr ordentlich erfüllt, nun aber sei er in ein Unwetter geraten.
Rabel schreibt dazu.
Rabel zitiert dann den Bundeskanzler, der in der Causa Lüttgendorf rücksichtslose Aufklärung verlangt hatte, und schreibt.
Jetzt, wo es keine Halbheiten mehr gibt, wo die Rücksichtslosigkeit sein Ministergeschöpf Lü erschlägt, plaudert derselbe Kanzler von einem Unwetter, in das der brave Mann geraten sei.
Schicksal geradezu.
So ein Armer.
Schon möglich, dass er auch ein paar Fehler gemacht hat, dass er womöglich irgendwann einmal Konsequenzen ziehen muss.
Aber der Minister hat sich doch nicht bereichert.
Also doch keine silbernen Löffel gestohlen?
Dann ist ja wohl alles in Ordnung in Bruno Kreisky's Kabinett.
Nach diesem Zitat aus dem Kurier ein Auszug aus dem Kommentar von Peter Gnahm in der Neuen Kronenzeitung zum selben Thema.
Schön hat er das gesagt, der Herr Bundeskanzler.
Lü ist in ein Unwetter geraten.
Der arme Wehrbaron, der doch keine silbernen Löffel gestohlen, sondern höchstens Fehler gemacht und gelogen hat.
Aber der Öffentlichkeit ist das angeblich ohnehin egal.
Die Leute interessieren sich, wie Kreisky glaubt, für wichtigere Dinge.
Vielleicht für den Einzug des ultralinken Doktor Keller in den ORF, oder für Kreiskys Kontroversen mit Androsch, oder gar für den Schlagabtausch Graz-Sinovac.
Der Kanzler kann es sich aussuchen.
Heißt es abschließend bei Peter Knahm in der Kronenzeitung.
Im Kurzkommentar der Salzburger Nachrichten wird auf ein Detail der Arbeit des Munitionsausschusses eingegangen.
Hier ist nämlich noch die Frage offen, ob es zur Ladung des Kommandanten der österreichischen UNO-Truppen in Syrien, Hannes Philipp, kommt, der eingehende Kenntnisse der Verbindungen Lütgendorfs zum syrischen Verteidigungsminister haben soll.
Man liest in den Salzburger Nachrichten, Karl F. Lütgendorf oder sein Ministerium haben den höchsten General der UNO-Truppen dazu missbraucht, den befreundeten Waffenhändler in Damaskus zu beteuern.
als ob wir und die UNO unsere Soldaten in ein Krisengebiet schickten, damit sie Fremdenführerspielen oder Waffengeschäfte unterstützen.
Allein für diese Instinktlosigkeit gehört Lütgendorf hinausgeschmissen.
In den oberösterreichischen Nachrichten zitiert Josef Laschober die Aussage von ÖVP-Bundesparteiobmann Taus nach der gestrigen ÖVP-Vorstandssitzung, wonach ein Verbleiben Lütgendorfs im Amt ein gefährlicher Zustand sei, unter dem die Einsatzbereitschaft des Heeres leiden könnte.
Laschober meint dazu,
Die Armee ist durchaus im Takt und von Lüttgendorf gewiss nicht angekratzt, auch wenn er als Schirmherr für den SP-Slogan, sechs Monate sind genug, sein Amt antrat.
Immerhin bezeugte General Spanocchi als Armeekommandant, das Bundesheer stehe heute besser und einsatzbereiter dar.
Nur allzu leicht lässt sich freilich durch ständiges Behaupten von abträglichen Argumenten der Truppengeist zerrütten, auf den es viel mehr ankommt als auf supermoderne Waffensysteme.
Deshalb ziehen wir eine Trennlinie zwischen Lüttgendorf und dem Bundesheer, was für alle nur zum Vorteil sein kann.
Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung geht Manfred Scheuch auf den jüngsten Studentenkrawall links- und rechtsextremer Hochschüler vor der Wiener Universität ein und meint einleitend, der Griff zum Prügel könne demokratische Diskussion keinesfalls ersetzen und verwische vielmehr ideologische Unterschiede.
Scheuch schreibt.
Das würde auf die schweigende Mehrheit unter der Hochschuljugend sicherlich überzeugend wirken.
Eine lohnendere Aufgabe für sozialistische Studenten als das Sinieren über Bündnisse mit Extremistengruppen, die in Österreich keine politische Zukunft haben.
und von den Waffen des Geistes und oder den Waffen des Prügels, je nachdem zu den Waffen des Gerichtes, ein Prozessbericht.
Seit Montag dieser Woche steht in Graz der ehemalige Besitzer der ADS-Bank, der 38-jährige Bankier Horst Melcher, vor dem Richter.
Die Anklage wirft ihm Betrug vor und zwar deshalb, weil sie laut Anklageschrift Horst Melcher 100 Millionen Schilling an Krediten verschafft haben soll und um die längst bestehende Zahlungsunfähigkeit seiner Bank zu verschleiern.
Damit habe er, meint die Anklage, die Kunden und Gleibiger seiner Bank getäuscht.
Melchers Karriere begann 1953 als Lehrling in einer Sparkasse.
13 Jahre später war Melcher bereits Leiter der Raiffeisenkasse Leibniz und nach weiteren fünf Jahren hatte er das Ziel seiner Wünsche erreicht, eine eigene Bank.
Er kaufte die ATS-Bank, die damals ein kleines, unbekanntes Institut in Graz war.
Bereits im Herbst 1974 betrachteten die Geldinstitute den Empörkömmlich misstrauisch, allerdings nur, weil ein ebenso kleines Institut, die Kraulandbank, in Wien krachen gegangen war.
Erst am 6.
Februar 1976 setzte das Finanzministerium einen Regierungskommissär an Melchers Schreibtisch in der ATS-Bank und damit einen Schlussstrich unter die Karriere Melchers.
Der Prozess ist nun zu Ende.
Peter Wolf meldet sich aus Graz.
Mit einem, zumindest für einen Teil der Prozessbeobachter unerwartet strengen Urteil endete heute im Grazer Straflandesgericht der Betrugsprozess gegen den Inhaber der ATS Bank Graz, Horst Melcher.
Das Schöffengericht erkannte Melcher mit Ausnahme eines einzigen in allen Punkten der Anklage des Betruges schuldig und verurteilte ihn zu sechs Jahren Freiheitsstrafe.
Horst Melcher meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an.
Mit straffer und konzentrierter Verhandlungsführung hatte der Vorsitzende Oberlandesgerichtsrat Dr. Patzak die komplizierte Materie in einem vier Tage dauernden Beweisverfahren behandelt.
Die Anklage stützte sich im Wesentlichen auf das Gutachten des Bank-Sachverständigen Dr. Gapp, dessen Ausführungen auch für das Urteil ausschlaggebend waren.
Für die Qualifikation der Straftaten Horst Melchers als Betrug – Verteidiger Dr. Kaltenbeck hatte auf fahrlässige Grida plädiert – zog der Schöffen Senat auch in Betracht, dass Melcher als gelernter Bankmann und ehemaliger Revisor im Jahre 1975 von der schlechten Lage seiner Bank gewusst haben musste.
Einen hinreichenden Beweis für den Betrugsvorsatz, der schon dann gegeben ist, wenn der Schuldner mit der Möglichkeit rechnen muss, dass er seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, sah das Gericht auch darin, dass Horst Melcher die in seine Bank hereingenommenen Gelder zur Schuldentilgung herangezogen hatte und nicht für Bankgeschäfte.
Es geht dabei um jene Zwischenbank- und Festgeldeinlagen, die die Geschäftsführer der Volksbanken Ferlach und Zwettl vom Frühjahr bis zum Herbst 1975 an die Bank Melchers weitergeleitet hatten.
Im Urteilspruch sind diese beiden Institute mit insgesamt 94 Millionen Schilling als geschädigt genannt.
Die wahre Schadenshöhe steht noch nicht fest.
Die Klärung dieser Frage war nicht Aufgabe des Strafgerichtes.
Damit werden sich Zivilgerichte in einer Reihe von Prozessen, die zum Teil bereits begonnen haben, zu befassen haben.
So viel also vom Melcherprozess in Graz und nun Wirtschaft.
Der Weltstahlmarkt befindet sich noch immer in einer Krise.
Ein Zeichen der Schwäche der europäischen Stahlerzeiger sind zum Beispiel die staatlichen Subventionen an die französische und belgische Stahlindustrie.
In Deutschland diskutiert man zur Zeit allen Ernstes über eine Stahlfusion der Giganten Krupp, Klöckner, Salzgitter und Neunkirchen.
Aber nicht nur die eigenen Strukturen schwächen, die Konkurrenz der japanischen Stahlanbieter und die Importbeschränkungen der Amerikaner bereiten den Verantwortlichen in den Stahlindustrien des Westens und Ostens Kopfzerbrechen.
Die Entwicklungsländer beginnen nun ihre Stahlindustrie aufzurüsten.
Was bedeutet das für die österreichische Stahlindustrie?
Michael Kerbler fasst zusammen.
Der Konjunktureinbruch des Jahres 1975 stellt einen wichtigen Wendepunkt für den gesamten Weltstahlmarkt dar.
In diesen zwölf Monaten haben die Entwicklungsländer gelernt, welche Macht vom Besitz eines Rohstoffes ausgeht.
Wurde früher in den kleinen stahlerzeugenden Betrieben nur in geringen Mengen Stahl erzeugt, so konnte man aufgrund vom Rohstoffbesitz daran denken, die Kapazitäten zu vergrößern.
Damit wurden Länder wie Brasilien, Südkorea, aber auch Spanien zu Stahlproduzenten, die auf Trittmärkten für alteingesessene Stahlanbieter zu Konkurrenten wurden.
Aber nicht nur der Besitz von Rohstoffen bedeutet für die Entwicklungsländer, die ihr gestiegenes Rohstoffbewusstsein anlässlich der sechsten Sondertagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen im sogenannten Aktionsprogramm über die Errichtung einer neuen Weltwirtschaftsordnung dargelegt haben, einen großen Vorteil.
Ein besonderes Plus sind die billigen Arbeitskräfte, die in ausreichender Anzahl vorhanden sind.
Außerdem sind die Entwicklungsländer gezwungen zu exportieren, um die Wiesen ins Land zu bekommen, die sie dringend zum Ausbau ihrer Stahlwerke brauchen.
Zu diesen zahlreichen positiven Aspekten muss noch einer hinzugefügt werden.
In den Entwicklungsländern ist die Umwelt durch Industrieanlagen noch nicht sehr belastet und Umweltbewusstsein wird nicht stark forciert, da man zuerst an das wirtschaftliche Überleben des Staates denken muss.
Wenn man sich den Beschluss der UNIDO-Konsultationstagung in Wien in Erinnerung ruft, kann man absehen, zu welcher Konkurrenz die Entwicklungsländer für den europäischen Stahlmarkt, also auch für Österreich, werden.
Damals hatten sich die Entwicklungsländer das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2000 25 Prozent der Weltindustrieproduktion zu erreichen.
Wenn die Entwicklungsstaaten diesen Ausbau der Stahlindustrie verwirklichen wollen, brauchen sie, so schätzen Fachleute des In- und Auslandes, mehr als 230 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 23-fachen der Gesamtausgaben Österreichs des Jahres 1975.
Worauf stützt sich diese Zielsetzung der Entwicklungsländer?
Föst-Alpine-Generaldirektor Koller betont.
Dieses Ziel basiert auf der Vorstellung, dass die Industrieproduktion in den Industrieländern ausgehend vom Jahr 1975 bis zum Jahre 2000 jährlich nur noch um zwei Prozent steigen soll.
während das Wachstum der Entwicklungsländer jährlich mit 0,8% angesetzt wird.
Das heißt im Plartext, dass das Wachstum der einen Seite zwangsläufig auf Kosten der anderen Seite gehen wird.
Dieses Wachstum der Entwicklungsländer auf dem Stahlmarkt wird sich vor allem auf die Erzeugung von standardisiertem Massenstahl beschränken.
Die einzige Chance für Österreich besteht nun darin, weg von der Massenstahlerzeugung Produktionsumstellung in Richtung Spezialstahl.
Diese Devise wurde bereits in der Unternehmenszielsetzung der Voestalpinia AG im Jahre 1973 festgehalten.
Die Marktnischenpolitik, das heißt hochwertigen Stahl in relativ geringen Mengen anbieten zu können, eröffnet weitere Möglichkeiten die Kapazitätsauslastung zu sichern und damit die Arbeitsplätze zu bewahren.
So wird zum Beispiel im Hüttenbereich in den nächsten Jahren eine Umstrukturierung erfolgen.
Arbeitskräfte aus diesem Sektor werden in der Finalindustrie und im Industrieanlagenbau eingesetzt werden.
Damit soll dem Unternehmensziel Erzeugung von Spezialprodukten hat Vorrang Rechnung getragen werden.
Die Föst Alpine wird in den 80er Jahren aus Konkurrenzgründen die Kapazität nicht über 5 Millionen Jahrestonnen ausweiten.
Der Stahl aber den sie erzeugen wird, wird hochwertig sein und gemeinsam mit Know-how dem Abnehmer angeboten.
Nur durch diesen Strukturwandel wird es möglich sein, ein Nebeneinander der Stahlindustrie in Europas, Amerikas und der Dritten Welt zu ermöglichen.
Das war ein Beitrag von Michael Kerbler.
Es ist drei Minuten nach halb eins.
Wir kommen zur außenpolitischen Berichterstattung im Mittagsjournal.
In Madrid, der spanischen Hauptstadt, steht heute eine Regierungssitzung auf dem Programm.
Eine Sitzung, die allerdings nicht routinemäßigen Charakter hat.
Auf dieser Sitzung könnte unter Umständen das Schicksal der für Juni vorgesehenen ersten Parlamentswahlen seit 40 Jahren auf dem Spiel stehen.
Es geht wieder einmal darum, die Parteienvielfalt für diese Wahlen, wenn schon, nicht zu bestimmen, sondern mehr oder weniger grundsätzlich zu klären.
Die Polarisierung ergibt sich aus folgendem Sachverhalt.
Es geht nicht nur um die Legalisierung der kommunistischen Partei, sondern es geht auch um das Schicksal des klassischen Franco-Lagers, des sogenannten Movimento, der Bewegung übersetzt.
Sie soll unter Umständen abgeschafft werden.
Was die Kommunisten betrifft, war zunächst beabsichtigt gewesen, den obersten Gerichtshof Spaniens darüber entscheiden zu lassen.
Der spielte nun den Ball zurück an die Regierung.
Sie hat nun entweder die Aufgabe, diesen Ball aufzufangen oder mehr oder weniger geschickt, woanders hin zu spielen.
Rudolf Wagner schildert Einzelheiten.
Das oberste spanische Gericht hat beschlossen, nichts zu beschließen.
Unvermutet ist damit der Reformkurs der Regierung Suárez in eine Sackgasse geraten.
Der gesamte Zeitplan bis hin zum Wahltermin im Juni scheint ins Wanken zu geraten.
Möglicherweise wird aus diesen Gründen das Kabinett auch auf seine heutigen Sitzung darauf verzichten müssen, das Movimento, die faschistische Bewegung abzuschaffen.
Die Ereignisse der letzten Tage und Stunden machen deutlich, wer in Spanien den Weg zur Demokratie aufbrechen will, darf sich auf die Mithilfe anderer nicht verlassen.
Es geht zunächst einmal um die Legalisierung der kommunistischen Partei.
Als die spanische Regierung die Zulassung von Parteien beschloss, wollte sie wohl aus berechtigter Furcht vor einer allzu heftigen Reaktion von rechts sich selbst an der Frage der Kommunisten die Hände nicht schmutzig machen.
Bei Zweifeln an der Verfassungsmäßigkeit einer Partei, so wurde im damaligen Gesetzesdekret verankert, sollte nicht die Regierung, sondern das oberste spanische Gericht das letzte Wort haben.
Prompt überwies die Regierung die Akten der PC dorthin zur Urteilsfindung.
Der Rote Peter war damit geschickt abgespielt.
Nun kommt der zweite Akt dieser Demokratisierungsborleske und hier geht es nicht mehr um die Sache, sondern um das Gericht.
Dieses wollte mit Fragen der politischen Justiz nichts zu tun haben.
Es ist ja auch tatsächlich nicht etwa mit dem Deutschen Bundesverfassungsgericht vergleichbar.
Als dann auch noch während der Beweisaufnahmen im Fall der kommunistischen Partei der vorsitzende Richter ausfiel und von der Regierung durch einen liberalen Juristen ersetzt werden sollte, war der Eklat da.
Zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren wurde ein Personalvorschlag der Regierung zurückgewiesen.
Bei derselben Gelegenheit war nicht mehr zu verheimlichen, dass wegen Stimmengleichheit im Gericht das Zulassungsbegehren der PC wenig Chancen hatte.
Erst der neue Vorsitzende hätte im Sinne der Regierung den Ausschlag zugunsten der Kommunisten gegeben.
Aus der Paz-Situation hat das oberste spanische Gericht den Ausweg gefunden, diesen roten Peter der Kommunistenlegalisierung an die Regierung zurückzugeben, wegen Unzuständigkeit.
Gleichgültig, wie die juristische Argumentation ausfallen mag, steht die Regierung nun unter erheblichem Druck.
Die Parteien der ehemaligen illegalen demokratischen Opposition bis hin zu den Christdemokraten haben bereits angekündigt, dass sie sich nicht an Wahlen beteiligen wollen, an denen nicht auch die Kommunisten teilnehmen dürfen.
Damit hat die Regierung die Auswahl zwischen mehreren Verhaltensweisen.
Sie kann dem obersten Gericht die letzte Zulassungskompetenz für Parteien wieder entziehen.
Die KP selbst legalisieren und sich damit als Verhandlungspartner aller rechten Gruppierungen ausschalten.
Das politische Risiko wäre beträchtlich.
Zweite Möglichkeit, sie kann die Erklärung des Gerichts, es sei unzuständig, zurückweisen.
Der Preis ist mindestens eine Zeitverzögerung, die eine Wahl im Juni wie geplant nicht mehr zulässt.
Möglich erscheint eine typisch spanische Lösung.
Nach dem Motto Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
Alles so lassen, wie es ist.
Die kommunistische Partei könnte augenzwinkern, die Erlaubnis erhalten, auf dem Umweg über sogenannte persönliche Kandidaturen ihre Partei bei den Wahlen ins Spiel zu bringen.
Dieser Ausweg könnte eben noch von den anderen Parteien getragen werden, aber er erscheint dennoch besonders riskant.
von den spanischen Parteien zu den italienischen, denn die nun schon traditionelle unruhige italienische Parteienlandschaft sorgt nach wie vor für Material aktueller Berichterstattung.
Hat nun das Minderheitskabinett von Ministerpräsident Giulio Andriotti zuletzt für ihre Arbeit die Zustimmung der Parteien, der Gewerkschaften und somit des Parlaments bekommen und fiel die Wirtschaftsbilanz 76 für Italien besser aus als allgemein erwartet,
So kann dennoch für Andreotti zunächst nur von einer Atempause von wenigen Wochen gesprochen werden.
Allerdings, diese Atempause gilt im gleichen Maße auch für die nominelle Opposition, vor allem für die Kommunisten, die stilschweigend Andreotti im Parlament unterstützen.
Sozusagen ein pragmatischer historischer Kompromiss zwischen KPI und den Demokristiani.
Wie gesagt, ein pragmatischer, kein grundsätzlicher, das weiß Andreotti natürlich.
So wird natürlich versucht, die DC auf neue Linien zu bringen und zwar in Form eines Art Reformparteitages.
Was natürlich die anderen Parteien nicht ruhen lässt, berichtet uns Alfons Dalma aus Rom.
Gleichzeitig mit diesem großen Kongress der Christlich-Demokraten, der voraussichtlich am Sonntag zu Ende gehen wird, takten oder tagen noch die Vorstände der kommunistischen, der sozialistischen, der republikanischen, der sozialdemokratischen und der liberalen Partei.
Es geht dabei schlicht und einfach um einen x-ten Versuch, der von den vorpreschenden Sozialisten gedeckten, aber mit unablässiger Zielstrebigkeit arbeitenden Kommunisten, den jetzigen politischen Rahmen zu sprengen und in eine neue Regierungsmehrheit aufgenommen zu werden.
Jedes Mal, wenn dieses Manöver wiederholt wird, und das ist jetzt das vierte Mal seit der Bildung der Regierung Andreotti im vergangenen Sommer,
lauert eine Regierungskrise knapp um die Ecke dieser verschlungenen Gassen der italienischen Politik.
Wenn aber die Demokratia Christiana auf ihrer grundlegenden Position beharrt, wonach sie zwar gerade noch die passive Unterstützung der Kommunisten aufgrund von zweiseitigen Parteien aussprachen und in der Form der parlamentarischen Stimmenthaltung auf keinen Fall aber den Einzug von Berlinguer und Genossen in eine Regierungskoalition akzeptieren könne,
weil sie das als Auftrag ihrer Wähler empfinde, dann bedeutet die drohende Regierungskrise eine Alternative.
Entweder ziehen die Kommunisten die Sozialisten wieder einmal ihren Vorstoß zurück oder Italien geht wieder in die vorzeitigen Parlamentswahlen.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die Organisationskonferenz der Demokratia Christiana ihre besondere Bedeutung.
Es geht nicht nur darum, auf diesem Parteitag die Abschaffung der früheren Corenti schon weitgehend ohne diese Auflösung zu vollenden und den von unten kommenden spontanen Erneuerungsbewegungen dem Parteiapparat zu öffnen, sondern auch am Anfang der neuen Poker-Runde unter den Parteien das Gewicht der Einheit der nach wie vor größten italienischen Partei auf die Lizitationswaage zu werfen.
Das merkwürdige Resultat der Entwicklung seit den letzten Wahlen ist, dass die vielgerühmte monolithische Einheit der kommunistischen Partei als Zeichen der inneren Widersprüche Risse zeigt, wie es Mitte März ganz klar im Zentralkomitee zum Ausdruck kam, während dagegen die vielgerüstete chaotische Uneinigkeit der Christlichdemokraten einem reinen Abwehrreflex des Zusammenschließens der Reihen gewichen ist.
Auch die Meinungsumfragen lassen ein stagnierender Kommunisten und ein weiteres anhaltendes Wachstum der Demokratie der Christianer vermuten.
Die gefährliche Dramatik besteht aber gerade darin.
Um ihre inneren Spannungen und den Geschwindigkeitsverlust wettzumachen, müssen die Kommunisten mit größerem Nachdruck das Ziel Berlin-Gwerth in die Regierungskoalition zu kommen verfolgen,
Während auf der anderen Seite die Demokratie der Christianer ihren Aufschwung nur durch größere Festigkeit gegenüber diesem kommunistischen Anspruch aufrechterhalten kann.
Das deutet einen Kollisionskurs an.
Soweit also der Bericht von Alfons Dahlmer aus Rom.
Das Interview mit Jordaniens Kronprinz Hassan ist bei uns noch nicht eingelangt, deshalb vorerst ein Thema aus dem Bereich der Medizin.
Wer hat nicht schon einmal Probleme mit seinem Kopf gehabt, allerdings in Form von sogenannten Kopfschmerzen oder Migräne?
Mit diesen Problemen beschäftige sich in Zürs am Adelberg rund 200 Mediziners, insgesamt neun Nationen.
Hören Sie Elmar Oberhauser.
Eines wurde von den bei diesem Kopfschmerz-Symposion anwesenden Nervenärzten gleich vorweg erklärt.
Einen neuen Stein der Weisen gibt es im Bereich der Kopfschmerzforschung nicht.
Trotzdem könne ein breit gestreuter Erfahrungsaustausch dazu beitragen, die Behandlungsmethoden zu verbessern und auszubauen.
In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass Kopfschmerzen von Patienten vielfach unterschätzt werden.
Dazu der Leiter der neurologischen Abteilung am Farlberger Landesnervenkrankenhaus Walduna, Professor Gerhard Barolin.
Schauen Sie, wenn man einmal Kopfschmerzen hat, nach ein bisschen Alkoholgenuss oder wenn man eine Grippe hat, dann soll man ruhig schmerzstillende Tabletten nehmen.
Das ist gar kein Malheur.
Menschen, die aber über Monate oder Jahre chronisch unter Kopfschmerzen leiden, die gehören damit zum Arzt.
Hier wäre die kurzschlüssige Medikamenteneinnahme oder auch die kurzschlüssige Medikamentenverschreibung durch den Arzt, die sich nur auf schmerzstillende Tabletten bezieht, falsch.
Wir wissen, dass gerade solche Patienten durch die chronische Tabletteneinnahme sogar
zur Dosissteigerung kommen, zum sogenannten Abusus, dem Medikamentenmissbrauch.
Der kann zu Nierenschädigungen führen und so weiter.
Und darüber hinaus kann aber so ein chronischer Kopfschmerz ja auch ein Symptom einer dahinter steckenden anderen Krankheit sein, einer schwereren, die dadurch, dass man nur den Schmerz sozusagen übertüncht oder zudeckt, ja dadurch unentdeckt bleibt.
Derartige Krankheiten, die häufig von Kopfschmerzen begleitet werden, sind vor allem hoher Blutdruck, Eiterungsprozesse in den Zahn- und Nebenhöhlen und fallweise auch der Hirntumor.
Ein weiteres Schwerpunktthema im Rahmen dieses Symposiums waren Viruserkrankungen des zentralen Nervensystems.
Dabei erklärte der Vorstand des Instituts für Virologie an der Universität Wien, Professor Christian Kunz, dass es seit kurzer Zeit gelinge, relativ seltene Viruserkrankungen festzustellen, die im zentralen Nervensystem auftreten und die zu Degenerationen oder zum Tode führen können.
Dies gelte vor allem für Masern, Mumps, Kinderlähmung und für die sogenannte Zeckenkrankheit.
Unbedingt notwendig ist es, die erforderlichen Auffrischungsimpfungen exakt mitzumachen.
Kopfschmerz-Symposium in Zürs am Adlberg.
Es ist gleich dreiviertel eins Kulturberichterstattung.
Am kommenden Sonntag um 19 Uhr beginnen im großen Festspielhaus in Salzburg die diesjährigen Osterfestspiele.
Werke von Mahler, Bruckner und Bach stehen auf dem Konzertprogramm.
Eine neue Inszenierung von Merdiz, Troubadour kommt auf die Opernbühne.
Eine Vorschau gibt Dietmar Dworschak.
Herbert von Karajan lädt wieder ein und 17.000 Besucher werden kommen.
Zwischen 2.200 und 4.400 Schillinge haben sie sich das Abonnement für die drei Konzerte und die Oper kosten lassen.
Wartezeiten bis zu einem Jahr wurden ebenfalls nicht gescheit.
Wer nicht allein des Meisters wegen nach Salzburg kommt, kann sich auf die Berliner Philharmoniker konzentrieren und bekommt als Chor den Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde Wien angeboten.
An zwei Tagen, Dienstag und Samstag, wird zweiteilig die Matthäus Passion von Johann Sebastian Bach aufgeführt.
Das reine Konzertprogramm bietet je ein Werk pro Abend.
Gustav Mahlers Sinfonie Nummer 6 in A-Moll und Anton Bruckners Sinfonie Nummer 5 in B-Dur.
Wenn es einen Interessensschwerpunkt beim Publikum der Osterfestspiele gäbe, dann die Oper, war im Kartenbüro zu erfahren.
Verdi's Troubadour, eine Produktion aus den Jahren 1962 und 1963, wird am kommenden Mittwoch laut Programm in einer Neuinszenierung Herbert von Karajans Premiere haben.
Leontin Preiss, schon damals die Leonora, ist wieder dabei.
Neben ihr stehen Franco Bonisoli, Piero Cappuccilli, Fiorenza Cosotto und José Van Damme auf der Bühne.
Der Chor der Wiener Staatsoper wirkt mit, im Orchestergraben erstmals für den Troubadour, die Berliner Philharmoniker.
Dazu Orchestervorstand Rainer Zepperitz.
Wenn man dieses Becanto hier erlebt und diese Besetzung, dann bleibt uns nichts anderes übrig,
Also mit einzustimmen, dieses Bel Canto.
Und ich glaube, das hat man ja in der Vergangenheit sehr doch gemerkt, dass unser Einsatz hier auch als symphonisches Orchester ganz symphonisch in so einem Fall ist, nicht so unterwürfig opern, in der Opernweise, aber mit einer Präsenz, so wie sie es, glaube ich, alle gut verstehen.
Wenn Sie nun aus dem Orchestergraben hinaufschauen, hinaufhören, welche Sänger sind für Sie die besten?
Da ich ja ein Herr bin und eine Vorliebe vielleicht für Damen habe, dann würde ich an erster Stelle vielleicht Leontine Preissitzen, die ich wirklich als Phänomen bezeichnen kann.
Ein kurzer Probenausschnitt vom Ende des zweiten Aktes soll noch auf die musikalische Intensität dieses Osterfestspiele Troubadours in Salzburg hinweisen.
Er ist es!
Er ist es!
Er ist es!
Er ist es!
Er ist es!
Er ist es!
Er ist es!
Am Rande der diesjährigen Osterfestspiele begibt sich übrigens ein Jubiläum.
Nach dem Eröffnungskonzert am Sonntagabend feiern die zwölf Cellisten der Berliner Philharmoniker ihre fünfjährige Zusammenarbeit als eigenständiges Ensemble.
Professor Eberhard Finke hält Rückschau.
Wir haben vor fünf Jahren hier zum ersten Mal uns formiert als Cello-Gruppe der Berliner Philharmoniker mit einer Aufnahme beim österreichischen Rundfunk.
mit dem Hymnus von Julius Klingel.
Es ist auch das älteste Originalstück, was für diese Besetzung wirklich existiert.
Mittlerweile haben wir aufgrund des Erfolges nun schon viele Kompositionen geschrieben bekommen von lebenden Komponisten.
Und das hat alles einen so großen Erfolg gehabt, den wir uns selbst eigentlich gar nicht erwartet haben, dass es nun immer weiter geht.
Und da erwarten wir auch noch Kompositionen hier zum Beispiel von Cäsar Breskin, von Lutoslawski.
und anderen bedeutenden Komponisten.
Die zwölf Cellisten haben vorige Woche in Schloss Klessheim bei Salzburg fürs österreichische Fernsehen eine Komposition von Marcel Rubin aufgezeichnet.
Der Weg dieses Ensembles führt, im Gegensatz zu dem der Osterfestspiele, zielstrebig in die Richtung zeitgenössischer Musik.
Osterfestspiele ab Sonntag in Salzburg.
Vor zwei Jahren wurde die Volkstheater-Aufführung von Nestroys umsonst zu einem großen Publikumserfolg.
Nun bringt das Wiener Burgtheater diese Posse in einer Neuinszenierung von Rudolf Steinbeck heraus.
Zur morgigen Premiere berichtet Brigitte Hofer.
Als umsonst erweisen sich am Ende der Nestreuposse die zahlreichen Verwechslungen, Intrigen und Aufregungen um zwei Schauspieler, die ihr Theater, ein Provinztheater in Steyr, verlassen und ohne Geld nach Braunau ziehen.
Der eine, der gegen den Willen seines reichen Onkels Komediant geworden ist, findet nach vielen Irrwegen die ihm aufgezwungene Braut mit seiner Geliebten identisch.
Keine große Satire-Nesthoys, aber ein typisches Schauspielerstück, eine Verkleidungsposse, die das Theatermilieu im Gegensatz zur behebigen, provinziellen Welt des Bürgertums zeigt und die den Schauspielern Möglichkeit gibt, verschiedenste Theaterfiguren zu mimern, in den verschiedensten Sprachen zu Radebrechen.
Typische Nesthoy-Figuren dürfen in der turbulenten Handlung nicht fehlen.
Der Fabrikbesitzer Finster, Gschlader, der Kaffeesieder, Sauerfass, der Wirt oder Knapp, der Theaterkassier.
Die brillante Rolle in Umsonst ist die des Schauspielers Pitzl.
Es war eine der Lieblingsrollen von Nestroy selbst.
In ihr stand er knapp vor seinem Tod zum letzten Mal auf der Bühne.
In der Neuinszenierung des Burgtheaters spielt Rudolf Butzolich den Pitzl.
Seine Antrittsrolle.
Bei weitem aber nicht sein erster Nestroy.
Meine intensive Beziehung zu Nestroy besteht eigentlich schon seit dem Reinhardt-Seminar.
Dort habe ich zum ersten Mal
an Nestor gearbeitet, und zwar den Zerrissenen, der dann bei den Ausea-Festwochen gespielt wurde.
Dann kam ich in mein erstes Engagement nach Basel, dort habe ich auch einen Nestor gespielt.
Dann, anschließend war ich in Graz, dort habe ich sehr viel Nestor gespielt.
Dann haben wir mit einem Stück auch, und zwar mit dem unbedeutenden, in Wien am Akademietheater gastiert.
Von Graz gehe ich nach Hannover, dort habe ich wieder den Weinberl gespielt.
Und mein letzter Zürcher Nestor war der Wendelin in Höllenangst.
Hier am Burgtheater spiele ich jetzt in Umsonst den Pitzl.
Das ist ein sehr erfolgloser Schauspieler, der aus Steyr hinausfliegt, weil er dort im Charakterfach einfach versagt hat und die Kollegen ihm raten, er möge doch
endlich ins komische Fach übergehen, was für einen dramatischen Schauspieler natürlich immer etwas fürchterliches und eine grauenhafte Erkenntnis ist.
Und aus dieser Situation ergeben sich natürlich sehr viele lustige Sachen.
Die lustigen Sachen ergeben sich vor allem in den Dialogen der beiden Schauspieler Arthur und Pitzl.
Hören Sie Robert Mayer und Rudolf Butzulich in einem Probeausschnitt.
Du gehst doch jetzt mit deiner Freundin in die Welt.
Und da möchte ich halt gerne im Bunde der Dritte sein.
Schau, erst muss ich trachten, ein Engagement für Sie und mich zu kriegen.
Dass man so selten einen Freund findet, der einen als Dritten im Bunde brauchen kann.
Aber ich hab doch noch nicht einmal die Zweite im Bunde, die meinem Herzen die Erste ist.
So nah dem Glück nur durch eine Tür getrennt.
Aber wie durch diese Tür gelangen?
Du wolltest dir doch durch Billetten Entree verschaffen bei der alten Frau.
Ja, ist das richtig, die Billetten?
Jetzt hab ich die beim Tabakraumer liegen lassen.
Na geh, hol's mir!
Also gut, ich geh.
Denn wer sich einen Dienst erweisen lässt, steht unter dem, der ihn erweist.
In der Sprache seiner Stücke, nicht so sehr in deren Inhalt, ist Nestroys Größe zu finden.
Er selbst hat stets Quellen verarbeitet, Stücke, Opern-Libretti, Romane verschiedenster Herkunft, für seinen Bedarf routiniert zurechtgemacht.
So ist es durchaus legitim, Nestroys Texte für heutige Aufführungen zu bearbeiten.
Als Satiriker der pointenreichen Sprache verpflichtet, hat Hans Weigl Text und Couplets für das Burgtheater bearbeitet.
Wir haben ein riesengroßes Opernfinale neu gemacht, ein sogenanntes Quadlibet, wo auf bekannte Melodien die Schauspieler singen sollen, ein Riesenensemble singen sollen, musikalisch blödeln sollen.
Und da ist uns also, glaube ich, einiges eingefallen, was in der Geschichte der musikalischen Parodie zum ersten Mal passiert, zum Beispiel eine Stelle von Anton Bruckner,
die hier im Nestoroi-Rahmen sehr komisch wirken wird.
Das alles ist natürlich keine Blödelei.
Wir haben nicht vor uns hingeblödelt, sondern wir wissen, was wir tun und was wir uns trauen dürfen.
Mit äußerstem Respekt vor dem Nestoroi.
Das ist, glaube ich, unsere fünfte oder sechste durchgreifende Nestoroi-Bearbeitung.
Und wir sind beide, der Alexander Steinbrecher und ich, sehr für den Nestor und wollen nichts gegen ihn tun, sondern alles tun, damit auch unbekanntere Stücke von ihm bekannter werden.
Hoffentlich nicht umsonst.
Die neu inszenierte Nestor-Polse ab morgen am Wiener Burgtheater.
Nicht umsonst war unser Warten auf unseren letzten Beitrag, denn gestern ist der Bruder von Jordaniens König Hussein, Kronprinz Hassan bin Talal in Wien eingetroffen.
Er wird sich bei uns drei Tage aufhalten.
Hassan hat in Oxford studiert und gilt als Fachmann für Palästinenserfragen.
Heute Mittag gab Hassan eine Pressekonferenz.
Ferdinand Hennerbichler meldet sich aus dem Hotel Imperial.
Ja, die Gründe für die verspätete Pressekonferenz, für den verspäteten Beginn der Pressekonferenz liegen darin, dass sich kurz nach 12 Uhr ganz gezählte sieben Journalisten für dieses Pressegespräch eingefunden hatten und man dem Kronprinzen Hassangelegenheit geben wollte, dass sich noch mehr Journalisten zu diesem Pressegespräch einfinden werden.
Wir sind in der Zwischenzeit nicht viel mehr geworden.
Der Koblenz-Saal im Hotel Imperial in Wien hier wurde mit Sicherheitsbeamten vollbesetzt und der Kronprinzessin hat dann vor etwa einer halben Stunde das Pressegespräch mit einem kurzen Statement begonnen.
Hassan sagte, wie Sie im Hintergrund noch hören können, er sei froh, dass hier in Wien Kontakte zwischen Österreich und zwischen Jordanien fortgesetzt worden sein könnten.
Die Gespräche seien sehr nützlich gewesen und hätten auch einige Wirtschaftsvereinbarungen gebracht, vor allem Projekte zum Aufbau der jordanischen Landwirtschaft und zum Abbau bestimmter Rohstoffe.
Hassan wies dann im weiteren Verlauf des Journalistengesprächs besonders auf seine Begegnung mit Bundeskanzler Kreisky hin und er meinte, dieser Erfahrungsaustausch sei sehr gewinnbringend gewesen.
Einzelheiten erwähnte Hassan dann allerdings nicht mehr.
Das Hauptinteresse der anschließenden Journalistenfragen konzentrierte sich auf die Beziehungen zwischen der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation und Jordanien,
der künftigen Vertretung der Palästinenser bei der Genfer Nauskonferenz und auf die Pläne einer möglichen gemeinsamen palästinensisch-jordanischen Delegation für Genf.
Um es gleich vorwegzunehmen, der Kronprinz hat sich bei all diesen Fragen auf keine konkreten Aussagen festgelegt.
Im Einzelnen die Beziehungen zwischen der PLO und Jordanien, beziehungsweise zwischen Arafat und zwischen König Hussein.
Hassan sagte lakonisch, die Beziehungen seien gut,
Und er hat sich zu dieser Aussage später auf weitere Journalistenfragen nicht näher geäußert.
Zur Teilnahme der Palästinenser bei der Genfer Nahostkonferenz, Hassan sagte, derzeit steht die Vertretungsform noch nicht endgültig fest.
Es wäre nach seinen Worten auch noch nicht klug, sich auf eine jordanisch-palästinensische Delegation im Verlauf der jetzigen Verhandlungen festzulegen.
Und im Übrigen, sagte er, er hoffe, dass jede Vertretungsform den Palästinensern neue Chancen geben würde.
Ein kleines Detail am Rand, auf das PLO-Dokument angesprochen, das die PLO-Bundeskanzlerkreis geübergeben hatte, sagte Hassan.
Dieses Dokument sei für Jordanien äußerst interessant.
Jordanien unterstütze jede realistische Haltung der PLO.
Abschließend sind dann Wirtschaftsfragen erörtert worden.
Kurz einige konkrete Hinweise.
Österreich wird vor allem Landwirtschaft aufbauen und Österreich wird Know-how liefern, wird zur Beratung und zum Training von Farmern beitragen und wird zum Abbau von Magnesium- und von Kupferanlagen liefern, beziehungsweise Projekte sind in diesem Zusammenhang im Laufen.
Die Pressekonferenz, das war es im Wesentlichen, die Pressekonferenz ist in diesen Minuten zu Ende gegangen.
Die Journalisten kommen aus dem Saal heraus.
Ich beende damit meine Information über diese Pressekonferenz des jordanischen Grundprinzen und gebe zurück zum Mittagsjournal.
Ja, und vom Hotel Imparial direkt ins Nachrichtenstudio zu Günter Bahr.
Österreich.
Sozialminister Weißenberg hat in einem ORF-Interview für die nächsten Monate die Grundzüge für eine neue Novelle zum Sozialversicherungsgesetz angekündigt.
Damit soll unter anderem die finanzielle Situation der Krankenkassen bereinigt werden.
Nach Angaben Weißenbergs haben bereits vier von ihm eingesetzte Arbeitskreise Vorschläge für eine Eindämmung der Kostenentwicklung bei den Kassen diskutiert.
Die Einführung einer Krankenkassenscheingebühr bezeichnete der Sozialminister als nicht sinnvoll.
Wie aus dem Büro von Bautenminister Moser verlautet, ist im nächsten Jahr auch in Österreich mit der Einführung der Sommerzeit zu rechnen.
Ab Sonntag 0 Uhr werden in Frankreich den Benelux-Staaten, Spanien, Griechenland, in der Türkei und in Polen die Uhren um eine Stunde vorgestellt.
Großbritannien und ihr Land haben bereits umgestellt, Italien und Portugal folgen in den nächsten Tagen.
Mitte Oktober nächsten Jahres soll die neue Floridsdorfer Brücke in Wien fertiggestellt sein.
Der Wiener Stadtsenat hat heute beschlossen, den Neubau der Strombrücke an eine Arbeitsgemeinschaft aus drei Stahl- und vier Tiefbaufirmen zu einem Festpreis von 513 Millionen Schilling zu vergeben.
Der ehemalige Chef der Grazer ATS Bank, Horst Melcher, wurde heute von einem Chefen Senat in Graz wegen Verbrechens des schweren Betruges zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
In der Urteilsbegründung erklärte das Gericht, der Angeklagte habe die Verschuldung seines Unternehmens verschwiegen und eine Fälschung der Bilanzen vorgenommen.
Melcher hat Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde angemeldet.
Der zweite Tag der Zyperngespräche in Wien begann heute mit Vorschlägen des Vertreters der türkischen Bevölkerungsgruppe über die Funktion und die Machtbefugnisse einer künftigen Zentralregierung auf der Mittelmeerinsel.
Am Nachmittag sollen neuerlich territoriale Fragen behandelt werden.
Das also, meine Damen und Herren, waren die Kurzmeldungen, eine Zusammenfassung der wichtigsten Journalbeiträge und Meldungen.
Für das Team des Mittagjournals verabschiedet sich Bruno Berger.
Auf Wiederhören, 18.15 Uhr, Programm Österreich 1, das Abendjournal.
Einblendung: Hans Weigel, Rudolf Buczolich, Szene mit Rudolf Buczolich und Robert Meyer
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
, Weigel, Hans [Interviewte/r]
, Buczolich, Rudolf [Interviewte/r]
, Meyer, Robert [Interpret/in]
, Buczolich, Rudolf [Interpret/in]
Datum:
1977.04.01 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Burgtheater [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten