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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr, hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen guten Tag meine Damen und Herren, eine Stunde Information zur Mittagszeit.
Redakteur im Mikrofon ist Wolfgang Steinwendner.
Wir informieren aus dem Inland von der Plenumssitzung der Abgeordneten zum Nationalrat.
Es wurde heute die Frist für den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Sachen Waffenexporte verlängert und auf der Tagesordnung stehen außerdem schulische Fragen.
Ganz kurz die wichtigsten Auslandsthemen.
Bundesrepublik Deutschland will Gewinnung von Atomenergie weiter vorantreiben.
Amerikanische Gewerkschaftsverband der EFL-CIO zu Energiesparplänen Präsident Carters.
Außerdem werden wir vom letzten Stand der Bemühungen berichten mit der Ölpest vor der norwegischen Küste fertig zu werden.
Im Kulturteil steht unter anderem ein Bericht von Gastspielen des Bozener Theatros Tabile in Österreich auf dem Programm.
Jetzt aber Meldungen für die Nachrichten verantwortlicher Chef vom Dienst ist Rainer Warnecke, Sprecherin Annemarie Bertet.
Österreich.
Auf der Tagesordnung des heutigen Nationalratsplenums stehen zwei Sitzungen, die beide mit einer Fragestunde eingeleitet wurden.
In der ersten Sitzung, die vor kurzem zu Ende gegangen ist, wurde für den Ausschuss zur Untersuchung österreichischer Waffenexporte die Frist zur Vorlage eines Endberichtes bis 31.
Mai erstreckt.
Im Mittelpunkt der zweiten Plenarsitzung stehen eine Novelle zum Schulunterrichtsgesetz sowie Erhöhungen der Schüler- und Studentenbeihilfen.
Sowjetunion.
Nach der Tschechoslowakei richtet heute auch die Sowjetunion Angriffe gegen Österreich im Zusammenhang mit dem geplanten Treffen der sudetendeutschen Landsmannschaft in Wien.
Die Parteizeitung Pravda wirft den österreichischen Behörden vor, immer häufigeres auftreten reaktionäre Kräfte zu dulden, die die Position des Neonazismus, des Pan-Germanismus oder des Revachismus vertreten.
Kritisiert wird auch Bundeskanzler Kreisky, weil er den Organisationen des Treffens das Recht zugebilligt habe, die Versammlung abzuhalten.
Die Prafter weist auf den österreichischen Staatsvertrag hin und betont, es stehe schwarz auf weiß geschrieben, dass in Österreich die Existenz und Aktivität faschistischer Organisationen verboten sei.
Die für ideologische Fragen und für internationale Beziehungen zuständigen Sekretäre der Zentralkomitees der kommunistischen Parteien in den Ostblockstaaten in Westeuropa und in Ländern der Dritten Welt treten heute in Prag zu einer dreitägigen Konferenz zusammen.
Im Mittelpunkt stehen vor allem Fragen im Zusammenhang mit der für Juni in Belgrad geplanten Folgekonferenz zur Europäischen Sicherheitskonferenz in Helsinki.
Dabei dürfte auch die Haltung gegenüber Regimekritikern zur Sprache kommen.
Frankreich.
Das Außenministerkomitee der 19 Staaten des Europarates hat heute in Straßburg mit seinen Beratungen über die Verwirklichung der Beschlüsse von Helsinki und über die Vorbereitung der Belgrade-Nachfolgekonferenz begonnen.
Zur selben Zeit begann die Debatte der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, in der die 154 Abgeordneten eine Bilanz der Entspannungspolitik und der Beschlüsse von Helsinki ziehen wollen.
Norwegen.
Bei guten Wetterbedingungen werden heute die Arbeiten zur Abdichtung des Lecks in der Förderleitung der Bohrinsel Bravo in der Nordsee fortgesetzt.
Ein Sprecher der Gesellschaft Philips Petroleum sagte, das Rohr werde innerhalb von Stunden verschlossen werden können.
Erste Vorarbeiten sind bereits gestern geleitet worden.
Durch leichten Wind hat auch die Gaskonzentration über der Ausbruchstelle und damit die Explosionsgefahr abgenommen.
Die beiden Ölteppiche, einer erstreckt sich etwa 30 Kilometer nördlich, der andere 25 Kilometer östlich der Rohrinsel, haben sich seit gestern kaum weiter bewegt.
Eine unmittelbare Bedrohung der Küsten ist damit nicht zu erwarten.
Das auf dem Wasser schwimmende Öl wird von Schiffen abgesaugt.
Bundesrepublik Deutschland
Die Regierung in Bonn berät heute das Energieforschungsprogramm, das von Forschungsminister Matthöfer vorgelegt worden ist.
In diesem Konzept sollen die Aktivitäten auf dem Gebiet der Technologie der Energieforschung bis zum Jahre 1980 festgelegt werden.
Für die Durchführung des Programms sind umgerechnet etwa 50 Milliarden Schilling veranschlagt.
Davon sollen rund 30 Milliarden Schilling für den Ausbau der Kernenergie verwendet werden.
Italien.
Die den Kommunisten nahestehende Zeitung Paese Sera hat die Veröffentlichung eines mittelfristigen Programms der kommunistischen Partei zur Beendigung der Wirtschaftskrise angekündigt.
Der für die kommenden fünf Jahre geltende Plan hat drei Schwerpunkte.
Den unterentwickelten Süden Italiens, die Jugendarbeitslosigkeit sowie die Stellung der Frauen.
Nordirland Im ganzen Land hat die Bevölkerung heute mit Hamsterkäufen begonnen.
Nachdem die militanten nordirischen Protestanten gestern unter Androhung einer wirtschaftlichen Zerrüttungskampagne ultimativ härtere Maßnahmen gegen die irisch-republikanische Armee gefordert hatten, besteht unter der Bevölkerung offenbar die Furcht, dass es zu einem Generalstreik kommen könnte.
Vor allem werden in Ulster Lebensmittelkonserven und Benzin gehortet.
USA
Eine Wiederaufnahme der Genfer Nahostkonferenz ohne sichtbare Fortschritte in der Vorbereitungsphase wäre nach Ansicht Präsident Carters und König Husseins von Jordanien sinnlos.
Beide Staatsmänner stimmten in Washington nach zweitägigen Gesprächen auch darin überein, dass dieses Jahr gute Chancen für den Frieden im Nahen Osten böte.
Vor Pressevertretern sagte der jordanische Monarch, Israel sei zur Zeit militärisch stärker denn je.
Es sei an der Zeit, dass Israel für den Frieden ein Risiko auf sich nehme und sich im Interesse einer umfassenden Lösung aus den besetzten arabischen Gebieten zurückziehe.
Tue es dies nicht, wäre dies eine Katastrophe für alle Länder im Nahen Osten und vielleicht auch für die übrige Welt, meinte König Hussein.
Israel
Zum ersten Mal seit mehreren Jahren ist es heute wieder zu einem Grenzzwischenfall an der israelisch-jordanischen Grenze gekommen.
Nach Angaben eines israelischen Militärsprechers ereignete sich der Zwischenfall am israelisch-jordanisch-syrischen Grenzdreieck Baal Khamer im Osten des Tiberiasees, als ein jordanischer Soldat eine israelische Genzpatrouille unter Feuer genommen habe.
Wie der Sprecher mitteilte, hätten die Israelis zurückgeschossen.
Über etwaige Opfer wurden keine Angaben gemacht.
Türkei.
In der mittelanatolischen Stadt Nixar, etwa 500 Kilometer nordöstlich von Ankara, sind gestern Oppositionschef Ecevit und einige seiner Mitarbeiter angegriffen worden.
Nach Angaben der Polizei gaben Rechtsextremisten Schüsse gegen die beiden Autobusse ab, die Ecevit und seinen Stab nach Nixar brachten.
Ecevit selbst erlitt keine Verletzungen, durch wurden vier seiner Mitarbeiter verwundet.
Pakistan.
Ministerpräsident Bhutto hat gestern ein Treffen des amtierenden Führers der Vereinigten Opposition mit acht verhafteten Politikern erlaubt.
Das Gespräch soll Sondierungen zur Lösung der politischen Krise vorbereiten, die nach den Wahlen vor zwei Monaten ausgebrochen ist.
Dem Vernehmen nach erwägt die Opposition nun ein Paket von Bedingungen, zu denen Neuwahlen für die National- und Provinzversammlungen gehören.
Die Forderung nach einem Rücktritt Boutrous dürfte nicht aufrechterhalten werden.
Nach den pakistanischen Botschaften in Spanien, Griechenland und Ägypten ist nun auch der Geschäftsträger in Paris aus Protest gegen die Innenpolitik der pakistanischen Regierung von seinem Amt zurückgetreten.
Indien.
Der sowjetische Außenminister Gromyko hat während seines dreitägigen offiziellen Aufenthaltes in Neu-Delhi die Zusicherung der neuen indischen Regierung erhalten, dass die engen Beziehungen der beiden Staaten auch künftig aufrecht bleiben würden.
Eine diesbezügliche Erklärung des indischen Außenministers Vajpayee ist als Erfolg Kramikers zu werten, der mit der erklärten Absicht nach Neu-Delhi gereist ist, die durch die vernichtende Wahlniederlage der Kongresspartei Indira Gandhis und den dadurch bedingten Machtwechsel gefährdeten sowjetisch-indischen Beziehungen wieder zu stabilisieren.
Südafrika
In Kapstadt beginnen heute Gespräche zwischen Vertretern der Vereinigten Staaten Großbritanniens, Frankreichs, Kanadas und der Bundesrepublik Deutschland über die Zukunft Namibias, der früheren deutschen Kolonie Südwestafrika.
Voraussichtlich werden die Delegierten der fünf Staaten versuchen, Südafrika zu bewegen, die Befreiungsbewegung Swapo zu den Wahlen in Namibia zuzulassen.
Die Verhandlungen sind für drei Tage anberaubt.
Eine Demonstration von 200 Schülern, die gegen Mietzinserhöhungen protestierten, ist heute in der Johannesburger Vorstadt Soweto von Polizisten aufgelöst worden.
Die Kundgebung wurde abgebrochen, sobald Polizei eintraf.
Die in der vergangenen Woche vom Amt für Bantu-Fragen angekündigten Mietzinserhöhungen wurden von der schwarzen Presse Südafrikas scharf verurteilt, weil viele Bewohner der Arbeitervorstädte eine Verteuerung um umgerechnet 100 Schilling monatlich angeblich nicht bezahlen können.
Das waren die Meldungen und nun zum ausführlichen Wetterbericht.
Die Wetterlage.
Eine Kaltfront greift zurzeit auf den Ostalpenraum über.
Sie dürfte unser Wettergeschehen jedoch nicht nachhaltig beeinflussen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden örtlich noch unterschiedlich aufgelockerte, sonst zunehmende oder bereits schon starke Bewölkung und nachfolgend Aufkommen von schauerartigem Regen.
Südöstliche, nach Störungseinbruch auffrischende westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen zum Teil noch zwischen 13 und 18 Grad.
Frühtemperaturen morgen 3 bis 8 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
An der alten Nordseite den Großteil des Tages über noch reichliche Bewölkung und Strichregen.
Sonst Übergang zu wechselnd aufgelockerter Bewölkung.
Westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 15 bis 20 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien heite 20 Grad, Nordostwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig bei 17 Grad, Ostwind 3.
Linz stark bewölkt, 16 Grad, Westwind 10 Kilometer in der Stunde.
Ein Zeitvergleich, es ist jetzt 12 Uhr und 11 Minuten, die ausführlichen Berichte.
Im Huhnhaus in Wien gibt es heute zwei Sitzungen der Abgeordneten zum Nationalrat.
Das wesentliche Ergebnis der ersten Sitzung ist bereits bekannt.
Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss hat für das Abfassen des Schlussberichtes über die Zeugeneinnahmen zu den Vorgängen rund um österreichische Waffenexporte eine Fristverlängerung bekommen, wie erwartet, bis Ende Mai.
Schwerpunkt der zweiten Sitzung, Schulfragen.
Wir schalten jetzt ins Parlament zu Markus Sommersacher.
Wenn es danach geht, was bisher aus den Clubs der drei Parlamentsparteien zu erfahren war, wird sich die Arbeit des Nationalratsplenums heute in der Erledigung der vorgesehenen Tagesordnung erschöpfen.
Mit dringlichen Anfragen oder ähnlichen außertourlichen Aktionen ist offenbar nicht zu rechnen.
Nicht mehr als ein Formalakt war denn auch am Vormittag der Bericht des Vorsitzenden des Parlamentarischen Ausschusses zur Untersuchung der Waffen- und Munitionsgeschäfte rund um das Bundesheer.
Die drei Parlamentsklubobmänner Fischer, Koren und Peter hatten sich bereits gestern darüber geeinigt,
dem Nationalrat die Verlängerung der Frist zur Fertigstellung eines Berichtes über die Beratungen dieses Ausschusses vorzuschlagen.
Der Ausschussvorsitzende, ÖVP-Justizsprecher Hauser, fasste kurz die geleistete Arbeit zusammen.
In Elfganz und einer halbtägigen Sitzung wurden mehr als 30 Zeugen einvernommen.
Die Protokolle über diese Aussagen umfassen 1.500 Seiten.
Insgesamt wurden 3.600 Seiten kopiert.
Der Aktenberg erreichte ein Gewicht von mehr als 50 Kilo.
Die Aufarbeitung dieses Materials, das sozusagen über das weitere politische Schicksal von Verteidigungsminister Karl F. Lüttgendorff entscheidend sein wird, wird nach Ansicht der Ausschussmitglieder mindestens einen Monat in Anspruch nehmen.
Vor diesem Hintergrund ist Hausers Antrag zu sehen.
Im Hinblick auf das überaus umfangreiche Akten- und Beweismaterial wird die Ausarbeitung des schriftlichen Ausschussberichtes noch geraume Zeit in Anspruch nehmen.
Da die Beratungen in der dem Ausschuss gesetzten Frist aus den genannten Gründen noch nicht abgeschlossen werden konnten, erstatte ich als Obmann des Untersuchungsausschusses gemäß § 45 der Geschäftsordnung des Nationalrates diesen mündlichen Bericht und stelle gleichzeitig namens des Untersuchungsausschusses folgenden Antrag.
Gemäß § 45 Geschäftsordnungsgesetz 1975 wird im Untersuchungsausschuss zur Untersuchung österreichischer Waffenexporte ins Ausland und insbesondere aller Umstände des Exportes von 600 Gewehren der Firma Steyr-Daimler-Buch AG sowie von 399.600 Stück Munition eine neuerliche Frist bis 31.
Mai 1977 gesetzt.
Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Das bedeutet also, dass der Ausschussbericht am 1.
Juni ins Plenum kommen wird.
Als zweiter Tagesordnungspunkt wurde der Bericht des Verfassungsausschusses über eine Änderung des Einführungsgesetzes zu den Verwaltungsverfahrensgesetzen beschlossen.
Dieses neue Gesetz sieht unter anderem vor, dass das Schwarzfahren auf öffentlichen Verkehrsmitteln mit einer Verwaltungsstrafe bis zu 3.000 Schilling belegt wird.
Nach einer weiteren Fragestunde, die jetzt gerade im Gang ist, werden dann heute Nachmittag Gesetzesmaterien im Unterrichtsbereich behandelt werden.
Im Einzelnen geht es dabei um Novellen zum Schulunterrichtsgesetz, Schülerbeihilfengesetz und Studienförderungsgesetz.
Die Novelle zum Schulunterrichtsgesetz hat Verwaltungsvereinfachungen zum Ziel.
Bis jetzt haben nämlich gewisse Bestimmungen zu Unmutsäußerungen vor allem der Lehrer und Eltern geführt.
Jene Bestimmungen nämlich, die die Versendung von sogenannten blauen Briefen, also Bescheiden, an die Eltern von Schülern vorsehen,
welche eventuell von einem Nichtgenügend im Schulschlusszeugnis bedroht sind.
In Zukunft sollen diese blauen Briefe nur mehr dann zugestellt werden, wenn dem Schüler wirklich droht, einen Pinch auszufassen.
Überhaupt sollen Bescheide, die bisher als Mittel der offiziellen Verständigung zwischen Lehrern und Schülern zwingend vorgeschrieben waren, in Zukunft in ihrer Zahl eingedämmt werden.
Statt des Bescheids genügt die mündliche Verständigung.
Diese Schulunterrichtsgesetznovelle dürfte nur von den beiden Großparteien beschlossen werden und soll am 1.
September in Kraft treten.
Die beiden anderen Gesetze, Novellen zum Studienförderungs- und Schülerbeihilfengesetz, bezwecken von den Studenten und Schülern als längst überfällig bezeichnete Erhöhungen der staatlichen Zuwendungen für diese Gruppen, also mehr Geld für Jugendliche, kurz gesagt.
Aber darüber wird also erst am Nachmittag beraten werden und damit wieder zurück zum Funkhaus.
Soweit Markus Sommersacher aus dem Plenum des Nationalrates.
Mit dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss sowie mit der Position von Verteidigungsminister Lüttgendorff im Allgemeinen befasst sich auch unsere heutige Inlandspresseschau.
Zweites Thema, die geplante drastische Reduzierung der österreichischen Amtstitel.
Die Zitate hat Erich Aichinger ausgewählt.
In der sozialistischen Grazer Neuen Zeit, meint Helmut Gries unter dem Titel Entscheidung über Lü, der gestrigen Initiative von Bundeskanzler Kreisky, den Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses Hauser, um eine Vorinformation zu ersuchen, komme besondere Bedeutung zu.
Kreisky hat ja von Anfang an klargestellt, dass für ihn nicht ein Schuld- oder Freispruch des Ausschusses maßgeblich sein werde, sondern ob der Ausschuss etwas zutage fördert, was sich für einen Minister nicht gehört.
Geht solches aus der Vorinformation klar und deutlich hervor, wäre vorstellbar, dass die unerquickliche Affäre ein rascheres Ende findet, als man nach der neuen Fristsetzung für den Ausschuss mit Ende Mai erwarten kann.
Für die Arbeit der Regierung, für Lüttgendorf und für das Bundesheer wäre es von Vorteil.
Und geht solches aus der Vorinformation nicht hervor, hätte Lüttgendorf seine Handlungsfreiheit wieder errungen, was für die Arbeit der Regierung, für Lüttgendorf und für das Bundesheer erst recht von Vorteil wäre.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt schreibt Martin Stiegelmeier.
Und was die Glaubwürdigkeit eines Ministers anlangt, ist Glaubwürdigkeit denn nur einseitig?
Natürlich wird ein Mensch nicht zum Lügner, weil es die anderen sagen.
Doch in der Demokratie, in der die Macht vom Volke ausgeht, ist Glaubwürdigkeit schon etwas Wichtiges.
Wer würde jemanden wählen, der nicht glaubwürdig ist, auch wenn er wissentlich nie gelogen hat?
Doch offensichtlich weiß das alles niemand besser als der Kanzler selbst.
Plötzlich wäre er sogar dankbar, wenn in der Untersuchungsausschuss vorzeitig informieren würde.
Warum wohl?
Denn dann könnte er sagen, seht erst jetzt ist es auch mir klar, dass Lüttgendorff gehen muss.
Ob damit der Kanzler selbst an Glaubwürdigkeit gewonnen hat?
Im steirischen ÖVP-Organ Südost-Tagespost liest man in einem von Barbara Stiglmeier verfassten Kommentar.
Sicher ist, dass Kreiske bei all diesen strategischen Spielen den Zeitpunkt des Absprunges einfach übersehen hat.
Jetzt sucht er offenbar nach einer neuen Basis.
Dass er es sich dabei nicht leicht macht, ist klar.
Den einfachsten Weg, seinen Minister Lüttgendorf, sein ureigenstes Produkt, daran muss man gerade jetzt erinnern, einfach zu fragen, du, Kadel Ferdinand, ist es wahr, dass du mich am 12.
Jänner und am 13.
Jänner in Kleinkirchheim angelogen hast, den geht Kreisky nicht.
Aus begreiflichen Gründen.
Denn wenn es um die Moral eines österreichischen Ministers schon so bestellt ist, dass er in dieser Frage von einem ehemaligen Bordellbesitzer übertroffen wird,
Dann möchte man halt wirklich lieber die Information vom bösen Oppositionspolitiker Hauser als vom selbsterwählten Carl Ferdinand bekommen.
Und die Autorin schließt?
Dass Kreisky jetzt nach Ausreden sucht, dürfte einen simpleren Grund haben.
Dem Mann auf der Straße, dem Wähler also, war bislang das Waffengeschäft ohnehin nicht durchschaubar.
Sofort begreift er freilich, dass etwas ganz Grausliches passiert sein muss, wenn ein ehemaliger Bordellbesitzer einen österreichischen Minister auffordern muss, die Wahrheit zu sagen, und wenn er es trotzdem nicht tut.
Die Presse geht in einem Kurzkommentar speziell auf ein Interview ein, in dem Verteidigungsminister Lüttgendorf gegenüber der Kronenzeitung erklärt hat, wenn Kreisky wolle, dann trete er aus Staatsräson ab.
Staatsräson?
Da hätte der Kanzler schon längst handeln müssen.
Aber seit Monaten ist er selbst zum Mordsteher geworden, dem die Raison einerlei ist, der vor den offensichtlichsten Beweisen der Untragbarkeit eines Ministers die Augen verschließt.
Der ursprüngliche Mordsteher aber steht mit beiden Beinern fest auf dem Boden der Irrealität, wenn er glaubt, er könne von sich aus noch irgendetwas beeinflussen.
Sogar wenn er bleiben sollte, wird er eine unwirkliche Erscheinung im Ministerrang sein.
In den oberösterreichischen Nachrichten führt Josef Laschober aus,
Falls nun ein gemeinsamer Bericht scheitert, folgt zwangsläufig ein VP-Minderheitsbericht.
Er wird explosiv ausfallen, darauf kann man sich verlassen.
Wenn dann am 1.
Juni im Plenum des Nationalrates die Ergebnisse der Untersuchungen zur Debatte kommen, dürfte kein politisches Auge trocken bleiben.
Denn die Schlacht um Lütgendorf wird beispiellos sein.
Zweifel beschleichen einen da wahrhaftig, ob das noch gut für die Demokratie abgeht.
Soweit Meinungen zum Thema Lütgendorf und Waffenexporte.
Mehrere Zeitungen befassen sich heute auch mit der gestern vom Ministerrat verabschiedeten Vorlage für ein neues Beamtendienstrecht und greifen vor allem den Aspekt heraus, dass die Zahl der Amtstitel drastisch reduziert wird.
Dazu der Kurier.
Den kaiserlich-erblichen Hilfsheizer stellvertretens Anwärtersubstitutengehilfen ohne Gebühren gibt es nur in der Literatur bei Fritz von Herzmanowski-Orlando.
Aber den Obermünzwardein, den technischen Oberdemonstrator, den Gestütsoberkontroller, die Oberlehrhebamme und den zweiten Kurier der Präsidentschaftskanzlei, die gibt's wirklich.
Allerdings nicht mehr lange.
Und dann heißt es abschließend zur Titelreduktion?
Sie gefällt uns trotzdem, wenn sie eine echte Entrümpelung in Österreichs Amtsstuben symbolisiert.
Liebhabers kuriler Amtstitel müssen halt bei Herzmanowski-Orlando Zuflucht suchen.
Das sozialistische Oberösterreichische Tagblatt kommentiert die geplante Titelreduktion unter der Überschrift Massenstriptis.
Für österreichische Verhältnisse ist das sensationell.
Weiß man doch, wie sehr die Bürger der Alpenrepublik an Titeln hängen.
Zwar bleiben immer noch mehr als genug übrig, um Millionen Visitkarten und Türschilder zu ziehen.
Aber die nun auch im Ministerrat beschlossene Reduzierung ist dennoch ein schwerer Bruch mit einer lieb gewordenen Tradition.
Da sich die meisten Österreicher ohne Titel pudelnackert vorkommen, muss man den jetzt gesetzlich verordneten Titelschwund geradezu als Massenstriptease bezeichnen.
Ob das moralisch zu verantworten ist?
Das waren Auszüge aus österreichischen Tageszeitungen.
Um Energie und Energieversorgung geht es im nächsten Beitrag.
Industriestaaten sind ja in großem Maße abhängig von Ölimporten, weshalb unter anderem die Kernenergie als Alternative stark im Gespräch ist.
Atomkraftwerke sind aber zugleich umstritten, speziell wegen der Umweltgefahren und nicht zuletzt auch wegen der Gefahr, sie zum Atomwaffenbau zu missbrauchen.
Der amerikanische Präsident Carter will dieser Entwicklung vorgreifen und hat versucht, auch andere Staaten in dieser Richtung zu beeinflussen.
Auf Ablehnung stößt Carter aber seitens der Regierung in Bonn, die nun ihrerseits sein Energieprogramm ausgearbeitet hat.
Demnach soll der Export von Kernkraftwerken forciert werden und auch die Entwicklung des sogenannten schnellen Brüters soll nicht eingestellt werden.
Wenige Tage vor dem westlichen Gipfeltreffen in London könnte dies als bewusster Affront der Deutschen an die USA gewertet werden.
Söhners Bonn, Klaus Emmerich.
Erkundigt man sich nach den einzelnen Vorgängen, so heißt es, ein hochindustrialisiertes Land wie die Bundesrepublik Deutschland könne und wolle auf den Export modernster Technologie nicht verzichten.
Die Kraftwerksunion, eine Tochtergesellschaft des Siemens-Konzerns, könne nach Meinung der sozialliberalen Regierung in Bonn ihre normale Geschäftstätigkeit gedroht fortsetzen, somal der westdeutsche Steuerzahler in den letzten 20 Jahren mehr als umgerechnet 134 Milliarden Schilling in die Atomforschung mit der Absicht gesteckt habe, den technischen und technologischen Fortschritt anderer Industrieländer aufzuholen und die westdeutsche Atomindustrie international wieder voll wettbewerbsfähig zu machen.
Jetzt, da sich diese Bemühungen und vielerlei Investitionen auszuzahlen beginnen, könne und wolle die Bundesrepublik nicht auslassen.
Als Ziele des neuen Energieforschungsprogrammes werden in dem Bonner Regierungsbeschluss deshalb genannt mittel- und langfristige Sicherung der Energieversorgung,
Bereitstellung von Energie zu volkswirtschaftlich vertretbaren Gesamtkosten, Schutz der Bevölkerung und der Umwelt bei der Umwandlung und Anwendung von Energie sowie Erhaltung der technologischen Leistungsfähigkeit und der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit.
Vor diesem allgemeinen Hintergrund heißt es zu dem offenen Druck der USA auf Bonn, die Uran-Wiederaufbereitung als System nicht weiter zu verbreiten und auf schnelle Brüter zu verzichten.
Der gegenteilige Beschluss der Bonner Regierung von heute solle keine Haltstärkkeit und schon gar nicht eine Brüskierung der USA bedeuten.
Aber, so erklärt man am Rhein-Kühl, die westdeutschen Interessen lägen nun einmal anders als die amerikanischen.
Zum Thema Plutonium, Wiederaufbereitung und schneller Brüter heißt es im Einzelnen, der Verzicht auf diese modernste Technologie käme einer Selbstdiskriminierung gleich.
In westdeutscher Sicht setzen die USA und die Sowjetunion die Plutoniumproduktion unvermindert fort, nämlich für militärische Zwecke.
Bonn plädiert deshalb für eine direkte und überzeugende internationale Kooperation bei der Kontrolle des sogenannten Brennstoffkreislaufes.
Dabei möchten die meisten westeuropäischen Regierungen der Wiener Atombehörde zusätzliche Rechte und Befugnisse einräumen und genau dies versuchten die Supermächte zu unterbinden, wie es in Bonn und Brüssel bei den europäischen Gemeinschaften heißt.
Die frontale Absage an den amerikanischen Präsidenten wird in Bonn auch wirtschaftlich begründet.
Die USA hätten, so heißt es trotzig, im Angesicht von fossilen Brennstoffen fast unbegrenzte Menge leicht reden.
Die Washingtoner Energiepolitik sei eigentlich auf Kernenergie gar nicht angewiesen und spitz wird angefügt,
Die Westeuropäer und die Westdeutschen streben nach Kernenergie lediglich zur friedlichen Nutzung, während die Amerikaner und die Russen Kernenergie vornehmlich für militärische Zwecke einsetzen, nämlich zum Bau und zum Erhalt von Atombomben.
In westdeutschen Regierungskreisen fühlt man sich aber nicht nur stark in Argumenten, sondern auch stark in der tatsächlichen Entwicklung.
So wird den Amerikanern und ihren beiden führenden Atomfirmen Westinghouse und General Electric entgegengehalten.
Sie versuchten, die Abnehmer von Atomanlagen amerikanischer Bauart in eine lückenlose Abhängigkeit der Technik, vor allem aber der Brennstoffversorgung von den USA zu bringen.
Die Bundesrepublik Deutschland, so wird werbend an die Adresse von Kernkraftwerksinteressenten angefügt, liefere ohne Bedingungen.
Europäische Experten meinen, da müsse schon etwas dran sein, denn seit der neuen Nichtverbreitungspolitik von Präsident Carter häufen sich die Anfragen in Bonn.
Das war ein Bericht von Klaus Emmerich und wir bleiben beim Thema Energie.
Stichwort Kater.
Schon zweimal in seiner kurzen Amtszeit hat der neue amerikanische Präsident Kater mit umstrittener Politik von sich reden gemacht.
Das erste Mal mit seinem scharfen Eintreten für die Menschenrechte.
Er sandte zum Beispiel einen persönlichen Brief an den sowjetischen Regime Kritiker Sakharov und das zweite Mal sorgte Kater mit seinem Energiesparprogramm für Schlagzeilen.
Carter will den Energieverbrauch der Amerikaner drastisch einschränken, vor allem um die Energieabhängigkeit der USA vom Ausland zu verringern.
So will er die Treibstoffpreise erhöhen, die Fahrer von großen Autos mit größeren Finanzlasten belegen, aber zum Beispiel auch auf bessere Wärmeisolierung drängen.
Von all diesen Maßnahmen werden, wenn es zur Durchsetzung kommt, vor allem die kleinen Leute stark betroffen sein.
Und was meint ein hoher Funktionär des auch im Ausland bekannten Gewerkschaftsverbandes AFL-CIO dazu?
Er heißt Lane Kirkland und gilt als Nummer zwei hinter dem schon legendären Gewerkschaftsboss George Meany.
Otto Hörmann führte das folgende Gespräch mit Lane Kirkland.
Mr. Kirkland, Präsident Carter hat ein sehr detailliertes und sehr hartes Energiesparprogramm angekündigt.
Wie stellt sich Ihre Organisation, wie stellt sich der Gewerkschaftsbund AFL-CIO dazu?
We favor the development of our coal resources.
We favor the development of our nuclear energy.
Wir treten für die verstärkte Nutzung der Kohlevorkommen und der Kernenergie ein.
Wir beobachten mit Besorgnis, dass es bei der Erschließung dieser Energiequellen zu Verzögerungen kommt.
Bisher ist allerdings kein Ende der verschiedenen Gerichtsverfahren abzusehen, die von den Umweltschützern eingeleitet worden sind.
AFL-CIO wird nächste Woche eine Sitzung abhalten, bei der unser offizieller Standpunkt zur Energiefrage ausgearbeitet werden soll.
Eines allerdings kann ich jetzt schon sagen.
Mit der verstärkten Besteuerung des Benzins sind wir nicht einverstanden.
Denn es gibt viele Leute, die ihr Auto für die Fahrt zum Arbeitsplatz brauchen und hier würde es dann Ungerechtigkeiten geben.
Mr Kirkland, als Gewerkschafter sind Sie in enger Verbindung mit der breiten Masse des Volkes.
Glauben Sie, dass das Programm Carters auf sehr viel Gegenliebe stoßen wird beim amerikanischen Volk?
Die Amerikaner, glaube ich, sind bereit, ein Energiesparprogramm auf sich zu nehmen, das ihnen auch Opfer abverlangt.
Die Amerikaner sind auch bereit, mit der Verschwendung aufzuhören, und sie sind von der Notwendigkeit des Energiesparens überzeugt.
Freilich müssen die Lasten und Opfer gerecht verteilt werden.
Präsident Carter hat sich auch geäußert über die Menschenrechte, vor allem in den Oststaaten.
Nun, wie steht EFL-CIO zu seinem Standpunkt in Sachen Menschenrechten?
Wir haben Carters Standpunkt in der Menschenrechtsfrage unterstützt.
AFL-CIO drängt schon seit Jahren darauf, dass die Menschenrechtsfrage zu einem Bestandteil der amerikanischen Außenpolitik gemacht wird.
Präsident Carter ist nun ungefähr vier Monate im Amt.
Sind Sie mit seiner Leistung, mit seiner Amtsführung bisher im Großen und Ganzen zufrieden?
AFL-CIO hat Präsident Carter ja auch im Wahlkampf unterstützt.
Es hat in der bisherigen Politik Präsident Carter's, unserer Ansicht nach, Positives und Negatives gegeben.
Aber Carter ist ja noch nicht lange im Amt.
Mit Enttäuschung haben wir seine Haltung in der Frage der Mindestlöhne zur Kenntnis genommen.
Wir wollten mehr, als er uns zu geben bereit war.
Auch in der Frage der Handelsschranken zum Schutz unserer Industrie und Arbeitsplätze waren wir über Carters Politik enttäuscht.
Aber wie gesagt, der Präsident ist noch nicht so lange im Amt, dass man über seine Amtsführung aus der Sicht des EFL-CIO-Gewerkschaftsverbandes ein Urteil abgeben könnte.
Otto Herrmann führte dieses Gespräch.
Ein Blick auf die Uhr, eine Minute nach halb eins ist es jetzt.
Nach wie vor sprudeln tausende Tonnen Rohöl aus einem Leckenförderrohr.
Der Bohrinsel Bravo in der Nordsee bedroht eine Ölpest gigantischen Ausmaßes, nicht nur die Fischwelt, sondern auch Küstenstriche Norwegens und Dänemarks.
Wie stellt sich die Situation dar?
Wie ist die Gesamtlage?
Rainer Witt.
Seit den frühen Morgenstunden wird bei günstiger Wetterlage wieder auf der Plattform Bravo im Ecofiskfeld gearbeitet.
Auch einige der Höhelpumpschiffe sind erneut im Einsatz.
Im Vertrauen auf den allmächtigen Philips-Konzern, der im Ecofisc-Feld 92,3 Prozent der Öl-Förderkonzession hält, überlässt die norwegische Regierung dem Unternehmen weitgehend die Bergung des auf der Nordsee immer noch schwappenden Öls.
Zwischen einem Zentimeter und zwei Millimetern ist die Ölschicht dick.
Formationen aus drei Schiffen werden zur Bergung des Öls angesetzt.
Man stelle sich einen offenen Halbkreis vor in Form einer schwimmenden Barriere.
An dessen beiden offenen Enden ziehen zwei Schiffe diese Barriere und fangen mit ihr das Öl ein.
Am unteren geschlossenen Ende dieses u-förmigen Gerätes
ist ein Ölsammelbecken.
Dieses wiederum wird von einem dritten Schiff ausgepumpt.
Was dann in den Tanks herumschwappt, sind einige wenige Tonnen Öl.
Zwischen einem und drei Prozent des pro Tag aus Bravo hervorschießenden Öls kann so geborgen werden.
Die restlichen knapp 8.000 Tonnen bilden nach wie vor eine internationale Gefahr.
Das Geschehen auf dem Ecopfix-Feld und in der sündhaft teuren Ölstadt Stavanger, dieses Geschehen wird von einem Mann beherrscht,
dessen Blicke selbst Regierungssprecher zum Verstummen bringen.
Gordon D. Gehring, Amerikaner aus Kansas, ist der zuständige Manager des Philips-Konzerns, der regionale Boss jenes Unternehmens, das für die Ölpanne verantwortlich zeichnet.
Gordon D. Gehring hält hier die Machtdiebel des milliardenschweren Konzerns in der Hand.
Und wenn ich nachher in einer Chartermaschine zur Plattform Bravo fliegen kann, dann muss ich gewiss sein, dass auch Mr. Gehring darüber schon informiert worden ist.
Ich glaube, dass es an der Zeit ist, hier mit einem Märchen aufzuräumen.
Denn die weltweit geschilderten Bemühungen der norwegischen Regierung und der Philips-Leute sehen doch in der Tat so aus, dass sich hier kein Offizieller traut, dem arroganten Mittfünfziger Göring ins Wort zu fallen, wenn er versucht, eine Hundertschaft von Reportern auf den Arm zu nehmen.
Da gibt es weder konkrete regierungsamtliche Vorwürfe gegen die Philips-Company,
noch ein kritisches Wort zur Salami-Taktik des Allround-Managers.
Am späten Abend hatte ich gestern die Gelegenheit, den Manager auf den Zahn zu fühlen.
Göring und sein Konzern verschanzten sich hinter der Stereotypen-Formel, nichts Genaues sagen zu können, man kann fragen, was man will.
Selbst Hans-Christian Brügge, Norwegens höchster Umweltbeamter, ist völlig d'accord mit dem hartgesottenen Manager.
Göring und der Umweltmann sorgen genial dafür,
dass die interessierte Weltöffentlichkeit nur ja nicht das wahre Ausmaß der Ölkatastrophe erfährt.
Beide, Manager wie Behandler, stehen sich gegenseitig, wenn sie versuchen, gesunden, aber fatalen und verlogenen Zweckoptimismus unter die Presse zu bringen, bei.
Weder Konzern noch Regierung geben öffentlich zu, dass sie den Ölspuk auf Bravo nach wie vor weitgehend tatenlos zusehen müssen, weil man sich einfach auf Pannen nicht eingerichtet hatte.
Die Rechnung für diese Sauerei in der Nordsee werden weder die Öl-Multis, noch die Philips Petroleum Company, noch die Norweger bezahlen.
Und schon geht das Promotus Stavanger, dass die Norweger ihren Fischfang in absehbarer Zeit auf Garnölen und Makrölen umstellen werden.
Die Hoffnung, dass das Leck auf Bravo schnell abgedichtet werden kann, scheint mir gering zu sein.
Sämtliche Arbeiten draußen im Meer werden streng geheim gehalten.
Das Recht der Öffentlichkeit auf Information wird von Manager Göring mit Füßen getreten, wenn er wie gestern erzählt, er wisse leider nun auch nicht, was da die Experten auf der Förderinsel treiben würden.
In der Zwischenzeit schwapp das Öl langsam, aber sicher in zwei großen Lampen und unzähligen Einzelstücken in Richtung Norwegen.
Die vom Philips-Konzern manifestierte Theorie, die Hälfte des Öls verdunste, die andere Hälfte sinke auf den Nordseeboden heran.
kann nur noch von Leuten geglaubt werden, die sich ihre Hosen mit Balzsangen anziehen.
Denn dieser Theorie widerspricht sichtbar die träge, alles bedrohende Ölmasse, draußen auf See, 350 Kilometer von der norwegischen Küste entfernt.
Das von Philips und den Norwegern verbreitete Gerücht, dieser gigantische Ölteppich treibe weder an diese noch an jene Küste, entbehrt doch der Realität.
Der Teppich wächst von Stunde zu Stunde,
Und dass er noch nicht die 2,5 Millionen toten Seevögel und die hunderttausende Tonnen kaputtgegangenen Fische hervorgerufen hat, das liegt allein am Wind.
Und zumindest an diesem hat Philips keine Aktienmehrheit.
Es dürfte an der Zeit sein, dass andere europäische Regierungen einmal bei ihren norwegischen Kollegen auf den Tisch klopfen, bevor es zu spät ist.
Sie hörten Rainer Witt und wir erwarten noch zusätzlich einen telefonischen Bericht eines unserer Mitarbeiter über den allerletzten Stand der Dinge.
Ja und jetzt ist es soweit, die telefonische Verbindung ist zustande gekommen.
Ich bin mit Herrn Schilde in Norwegen verbunden.
Herr Schilde, sind bei den Bemühungen das defekte Förderer abzudichten in den allerletzten Stunden Fortschritte erzielt worden?
In Norwegen herrscht seit wenigen Stunden wieder Optimismus.
Den amerikanischen Spezialisten scheint es in diesen Minuten zu gelingen, die Erdölkatastrophe in der Nordsee im Ecofiskfeld der Norweger zu beseitigen.
Sieben Amerikaner sind zurzeit an Bord.
Unter günstigsten Wetterbedingungen sind sie dabei, den sogenannten Bohrschlamm ins Rohr zu füllen.
Dieser Schlamm soll den Druck im Rohr beseitigen.
Die Leitung ist ja bis zum Erdölbrunnen ungefähr 3000 Meter lang.
Gelingt es, diesen Bohrschlamm so sachgerecht in das Rohr zu füllen, dann kann im Laufe des heutigen Nachmittags das Sicherheitsventil endlich auf das Rohr geschraubt werden.
Dann könnte man vielleicht im Laufe des heutigen Tages mit einer Katastrophe fertig werden, die nicht nur die Norwege entsetzt hat.
Das ist im Augenblick der augenblickliche Stand aus dem Katastrophengebiet.
Ja Herr Schilde, das klingt ja recht optimistisch, aber man hat ein bisschen das Gefühl, dass der Informationsfluss über diese Katastrophe eher stockend ist.
Ich entnehme das einem Beitrag eines Ihrer Kollegen, der gerade erst dran war.
Man hört ja seit zwei Tagen nur, dass alles nicht so schlimm sein soll, dass das Öl ins offene Meer abtreibt, dass sich ein Teil des Öls verflüchtigt.
Kann man denn jetzt wirklich schon gültige Aussagen über das Ausmaß dieser Katastrophe machen?
Das Ausmaß der Katastrophe kann natürlich im Augenblick auch noch nicht abgesehen werden, wie sich das Erdöl, das immer noch in Richtung Skagark weiter treibt, aufgrund der Bedingungen in der Nordsee verhalten wird, ob es alleine niedergebrochen werden kann, aufgrund der natürlichen Gegebenheiten ist auch noch nicht sicher.
Im Augenblick sind zwei norwegische Forschungsfahrzeuge auf ihrem Weg in das Ecofisk-Feldgebiet, um genaue Proben zu entnehmen, um zu sehen, wie sich das nordische Erdöl in der Nordsee wirklich verhält.
Auf der anderen Seite sieht es so aus.
Sollte es den amerikanischen Spezialisten nicht gelingen, diesen Bohrschlamm in das Erdölproduktionsrohr zu pressen, dann kann es passieren, dass die Katastrophe weitere Ausmaße annimmt.
Denn immer noch fließt Erdöl in die Nordsee.
Immer noch steht eine Fontäne über der Bohrinsel Bravo.
Immer noch muss damit gerechnet werden, dass es eben am heutigen Tage noch nicht vorbei sein kann.
Ja, eine zusätzliche Frage, wer hat denn eigentlich die letzte Entscheidungsbefugnisse bei den Einsätzen auf der Boah-Insel?
Ist das der Philips-Konzern oder sind das die Norweger?
Die letzte Entscheidungsbefugnisse sind bei den norwegischen Behörden, die mit einem eigenen Kontrollrat sämtliche Vorgänge im Bereich des Ecofisc-Feldes kontrollieren und auch alles gut erkennen müssen, was die Philips-Kompanie selbst unternehmen will.
Die Norweger haben die letzte Entscheidung, sind natürlich dankbar dafür, dass die Amerikaner doch am heutigen Tage so weit mit ihren Bemühungen vorgedrungen sind.
Die Norweger selbst sind dabei.
weiters Erdöl aus der Nordsee aufzupumpen und im Laufe des heutigen Tages ist es in diesem Prozess noch zu keinem technischen Fehler wie am gestrigen Tage gekommen.
Vielen Dank Joachim Schilde und auf Wiederhören.
Wiederhören in Wien.
Im nächsten Beitrag geht es um ganz andere Dinge.
Im nächsten Beitrag geht es um Glaubensfragen zwischen katholischer Kirche und anglikanischer Hochkirche.
Erste spektakuläre Zeichen der Annäherung gab es ja schon 1960 und 1966, als die damaligen Führer der anglikanischen Hochkirche im Vatikan waren und das soll nun seine Fortsetzung finden, denn gegenwärtig hält sich der Erzbischof von Canterbury-Coggan in Rom auf.
Die Verständigung zwischen Papst und Erzbischof wird durch ein im Jänner dieses Jahres vorgelegtes Dokument erleichtert, in dem es heißt, dass die Anglikaner gegen einen Primat des Papstes keine grundsätzlichen Bedenken hätten.
Uneinig ist man sich lediglich darüber, wie nun die päpstliche Autorität ausgeübt wird und gemeint ist dabei die Oberhoheit des Papstes, vor allem auch in Glaubensdingen.
Das bewusste Dokument ließ also eine gewisse Bereitschaft zur Annäherung erkennen, ob sich diese Vermutungen bestätigen.
Das könnte der Besuch Erzbischof Coggans beim Papst Paul VI.
zeigen.
Näheres von Alfons Dalma.
Der Besuch des Erzbischofs von Canterbury, Donald Cogan, beim römischen Papst, hat zwei Höhepunkte und eine kirchengeschichtliche Tragweite, die nicht zu übersehen ist.
Die Oberhäupter der katholischen und der anglikanischen Kirche werden den größten Teil des morgigen Tages im Gespräch verbringen und am Freitag wird in der St.
Peterskirche ein Ereignis stattfinden, das selbst auf diesem tausendjährigen Boden der Basilika des ersten Apostels einmalig ist.
Eine Liturgie nämlich, die gemeinsam vom katholischen Papst und vom anglikanischen Erzbischof zelebriert wird,
für diesen Fall besonders entworfen, um die Unterschiede zwischen den liturgischen Bestimmungen der beiden christlichen Gemeinschaften zu überbrücken, solange noch die Vereinheitlichung des Gottesdienstes diskutiert wird und nicht verwirklicht worden ist.
Die kirchengeschichtliche Bedeutung dieses ersten Kontaktes zwischen dem neuen Erzbischof von Canterbury und dem Papst wird schon aus der Abfolge ersichtlich.
Donald Cogan ist schon der dritte Oberhirte der Englischen Hochkirche, der sich nach seinen beiden unmittelbaren Vorgängern nach Rom begibt.
Als es Erzbischof Fischer zum ersten Mal vor 17 Jahren in der Regierungszeit des Papstes Johannes tat und als vor elf Jahren Erzbischof Ramsey diesem Vorbild folgte,
konnte man noch meinen, dass es jeweils eine persönliche Initiative des jeweiligen Prälaten war.
Durch Kogens Entschluss erscheint nun aber diese Reverenz der Erzbischöfe von Canterbury eine Institution zu werden.
Bedenkt man, dass seit der Verfügung Heinrichs der 8. über die Trennung der englischen Kirche von Rom eine solche Möglichkeit über vier Jahrhunderte absolut ausgeschlossen schien,
kann man die Änderung in der Mentalität und im Prinzip richtig ermessen.
Der Besuch des Erzbischofs Kogen an der apostolischen Schwelle von Rom nimmt bereits den Charakter einer Anerkennung des universellen Primats, des römischen Bischofssitzes und der Institution des Papsttums an.
Diese Beurteilung erscheint in keiner Weise übertrieben, wenn man die heutige Ankunft des anglikanischen Erzbischofs vor dem Hintergrund eines Dokuments betrachtet,
das vor drei Monaten, genau am 19.
Jänner, in London als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit einer Kommission katholischer und anglikanischer Theologen veröffentlicht worden war.
In dieser Schrift, die jetzt für zwei bis drei Jahre Gegenstand einer Prüfung und einer Diskussion in den beiden Kirchen sein wird, bevor die Hierarchie von Rom und von Canterbury daraus die offiziellen Konsequenzen zieht,
wird das universelle Primat des Bischofs von Rom in der ökumenischen Kirche ausdrücklich anerkannt.
Darin heißt es wörtlich, die Gläubigen der beiden Kirchen brauchen eine universelle Führung, deren Sitz nur in Rom sein kann, der Stadt, in der die Apostel Petrus und Paulus starben.
Das war ein Bericht von Alfons Thalmann.
Gewählt wird demnächst in der Türkei und zwar am 5.
Juni.
Einer der Kandidaten für die Parlamentswahlen ist der frühere Ministerpräsident und Chef der Oppositionellen Republikanischen Volkspartei Ecevit.
Auf ihn und sein Gefolge wurde gestern in der Nähe von Ankara ein schwerer Anschlag verübt.
Sein Wahlkonvoi wurde beschossen.
Ecevit kam mit dem Schrecken davon.
Einige seiner Begleiter wurden verletzt.
Wahlkampf auf Türkisch.
Einzelheiten von Wolfgang Pfeiffer.
Es ist das erste Mal in diesem Wahlkampf, dass die blutigen Unruhen mit politischem Hintergrund, die mit vielen Toten seit Monaten die Türkei belasten, direkt auf die Ausschaltung eines populären Parteiführers zielen.
Nach bisher vorliegenden Polizeimeldungen wurde der Anschlag ausgeführt von Mitgliedern des sogenannten Clubs der Idealisten.
Dies ist dieselbe Organisation,
deren Mitglieder in der Bundesrepublik unter dem Namen Graue Wölfe bekannt wurden, die dem rechtsradikalen Nationalistenführer und derzeitigen stellvertretenden Ministerpräsident Türkeş unterstehen, die in der Bundesrepublik mit Zellenbildung versuchten, Gastarbeiter zu terrorisieren.
Als Ecevit trotz des Überfalls seine Kundgebung auf dem dicht besetzten Marktplatz des Ortes abhielt,
wurden erneute Angriffsversuche, auch später noch gegen ein Hotel, in dem er übernachtete, unternommen.
Die durchaus regierungsfreundliche Anatolische Nachrichtenagentur berichtet, dass die Angriffe nicht nur von den militärisch gut ausgebildeten Männern des Türkes ausgeführt wurden, sondern dass sich zwischen den Angreifern auch Anhänger des Ministerpräsidenten Demirel befanden.
Demirel hatte in letzter Zeit türkisch Vorschläge zum Führen eines gemeinsamen Wahlkampfes und zum Aufstellen von Einheitslisten gemacht.
Der Anschlag ist zu sehen vor dem Hintergrund zunehmender Resonanz für Ecevit in den ländlichen Gebieten.
Weite Teile des östlichen Anatoliens galten als unankratzbarer Block islamisch-konservativer Wählerschaft
die während zurückliegender Wahlen vorrangig für die Gerechtigkeitspartei von Demirel gestimmt hatte.
Noch vor vier Jahren fand Ecevit hier meist verödete Straßen und Plätze, wenn er die Wählerschaft ansprechen wollte.
Diesmal, zur Irritierung seiner Gegner, begegnet er dicht gedrängten Zuhörern und oft sogar Jubel.
Noch sind es fünfeinhalb Wochen bis zum 5.
Juni, dem Wahltermin.
Kaum ein Tag, an dem nicht neue Bluttaten geschehen.
Während der letzten Monate, als die politischen Überfälle mehr und mehr ausuferten, drückte die Polizei in ebenso zunehmendem Umfang die Augen zu, versuchte Ansammlungen zu zerstreuen, fing aber die Mörder nicht.
In erdrückender Überzahl sind es die Radikalen der rechten islamischen Seite, die ihre Gegner auf links verwundeten und töteten.
Nun, da die islamischen Parteien sich selbst in ihren Hochburgen politisch angegriffen fühlen, ersetzt die Waffe in der Hand auch hier mehr und mehr die politische Argumentation bis hin zum direkten Angriff auf die Führer der Gegenparteien.
Im italienischen Kulturinstitut in Wien gastiert morgen das Teatro Stabile aus Bozen mit der italienischen Komödie La Fantesca von Gian Battista della Porta.
Am Freitag wird dieses Gastspiel in den Innsbrucker Kammerspielen am Samstag im Salzburger Kapitelsaal wiederholt.
Mit dem bekannten Regisseur und Schauspieler Alessandro Fersen, der dieses Theater seit zwei Jahren leitet, und dem Pressereferenten Gerhard Becker-Gelf sprach Volkmar Paschalk.
Herr Fersen, seit wann existiert das Teatro Stabile in Bozen?
Wie viele Mitglieder hat es?
Wo spielt es überall?
Wie viele Produktionen kommen etwa im Jahr heraus?
Das Teatro Stabile existiert seit etwa 20 Jahren, aber zuvor war es nicht so offiziell.
Das Theater existiert etwa seit 20 Jahren, allerdings zuerst war es eher noch in einer nicht ganz offiziellen Form, hat sich dann konsolidiert.
Es werden im Jahr etwa zwei bis drei Produktionen gemacht, die in ganz Italien herumreisen und in allen bedeutenden Theaterstätten aufgeführt werden und das Ensemble wechselt von Saison zu Saison und variiert zwischen 13 bis 20 Personen.
Nun, La Fantesca von Gian Battista della Porta, was ist das für ein Stück?
Ich glaube, das gehört zum Genre der Comedia dell'arte.
Es handelt sich ja bei diesem Stück um einen
spezielles Stück der Commedia dell'arte.
Die Commedia dell'arte hatte eine besondere Funktion, nämlich sie gab das wieder, was zu dieser Zeit geschah, und das hat auch Della Porta versucht.
Er hat darzustellen versucht, was sich in den Straßen, in diesem Fall von Neapel, ereignete, wie das Volk lebte, und hat das in die Komödie eingearbeitet.
Und das soll auch heute mit der Aufführung dieses Stückes eben zur Verstehung gegeben werden.
Und insofern handelt es sich um mehr als nur ein Repertoire-Stück, sondern um den Versuch, diese Kunstform wieder aufleben zu lassen.
Ist das eine Wiederentdeckung der Autor Giambattista della Porta oder spielt man die Werke della Portas in Italien öfters?
Es sind allerdings manchmal die Stücke von Della Porta gespielt worden, allerdings nicht immer mit sehr großem Erfolg.
dieser Produktion ist vor allen Dingen ein langes Studium aller der Autoren vorausgegangen, die um diese Zeit Theater geschaffen haben.
Das ist wohl auch die Bedeutung dieser Arbeit, die nicht nur in einer Zusammenfassung dieses Stück gebracht hat, sondern es sind Elemente hineingenommen worden aller der Dramaturen,
die im Cinquecento gearbeitet haben und insofern bildet es ein Kompensorium aller dieser Werke in einer verkürzten Form natürlich.
Herr Becker, noch eine Frage an Sie als den Pressereferenten dieses Teatro Stabile.
Was bedeutet diese Tournee für das Theater?
Ist das zum ersten Mal, dass dieses Teatro Stabile außerhalb der italienischen Staatsgrenzen spielt?
Und wie ist die Resonanz in Bozen selber?
Wird dieses Theater vor allem nur von der italienischen Bevölkerung besucht oder interessieren sich auch die Südtiroler dafür?
Ja, erstens muss ich sagen, dass wir bei unserer Tournee durch ganz Italien, natürlich auch in Bozen selber, wirklich einen großen Erfolg mit diesem Stück gehabt haben.
Und das hat uns den Mut gegeben, zum ersten Mal diesen Schritt zu machen, auch ins Ausland zu gehen.
Und wir sind eingeladen worden durch das italienische Kulturinstitut.
und führen dieses Stück hier auf, eben auch in einer ähnlichen Funktion wie im Bozen, ein Stück echter italienischer Kulturgeschichte hier nach Wien zu bringen, wo wir glauben, wo auch ein fruchtbarer Boden ist eben für dieses Werk.
Wir fahren außerdem auch noch nach Innsbruck und auch nach Salzburg.
den anschließenden Aufführungen.
Was Bozen betrifft hat das Theater eine Funktion, die durchaus nicht nur für die italienische Bevölkerung dieser Stadt gedacht ist und auch ihr Echo findet in einer Abonnentenzahl, die ungefähr zu gut einem Drittel aus deutschen Zuschauern besteht.
Teatro Stabile aus Bozen auf Gastspielreise in Österreich.
Reporter war Volkmar Paschalk.
Der bekannte sowjetische Cellist und Musikwissenschaftler Lev Ginzburg hält heute in der Gesellschaft für Musik in Wien einen Vortrag.
Das Thema Musikerziehung in der Sowjetunion.
Ginzburg, 1907 wurde er geboren, studierte am Moskauer Konservatorium.
Er war dann als Cellist tätig und unterrichtet seit 1936 am Moskauer Konservatorium nicht nur Violoncello, sondern auch Geschichte der Interpretation.
Der Musikwissenschaftler hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter über Pablo Casals und Giuseppe Tartini.
Walter Gellert führte mit Lev Ginzburg das folgende Gespräch.
Herr Professor Ginzburg, Sie haben lange Jahre am Moskauer Konservatorium Berufsmusiker, vor allem Cellisten und Streicher ausgebildet.
Nach welchen Gesichtspunkten haben Sie diese Ausbildung betrieben?
Was war für Sie besonders wichtig?
In der ersten Hälfte und auch nach dem Krieg habe ich Cellounterricht.
Aber jetzt bin ich im Konservatorium tätig als Lektor.
von einem Kurs, den ich selbst verarbeitete, das ist Geschichte und Theorie der Interpretationskunst.
Nach meinen Programmen im Gebiet der Geschichte und Theorie und Ästhetik des Streichinstrumentenspiels unterrichtet man jetzt in allen 36 sowjetischen Konservatorien.
Konservatorien bei uns, das sind die Hochschulen für Musik.
Wie hat sich das Spiel der Streicher, also nicht nur des Cellos, wie hat es sich im Laufe der Zeit entwickelt?
Sie können das vor allem jetzt für die sowjetischen Streicher und für den sowjetischen Streichernachwuchs sagen.
In welche Richtung geht die Entwicklung?
Ja, Sie kennen gut die Namen von den Geigern, zum Beispiel Oistrach und Kogan und Krämer und Ritsiakow und andere.
Und solche Cellisten wie Rostropovich und Schafran und andere auch.
Aber es freut mich sehr, dass die Niveau des Streichinstrumentspiels in unserem Land und auch in der ganzen Welt sehr erhöht, sehr hoch geworden ist.
Aber jetzt ist die wichtigste Aufgabe, dass Erziehung die große künstlerische Individualität, etwas eigenes muss der Künstler haben.
Wir haben bis jetzt über die Konservatorien, über die Hochschulen gesprochen.
Wie schaut es überhaupt mit der Musikerziehung in der Sowjetunion aus?
Wann beginnt sie?
Wissen Sie, wir haben Musikerziehung in allgemeinen Schulen.
Das dauert erste sieben Klassen.
Das ist obligatorisch für alle Kinder.
Und wir haben spezielle Musikschulen, wo die Kinder lernen von sieben Jahren.
Sie fangen an von sieben Jahren.
Und dort werden
ausgebildet die Musikliebhaber, jene Leute, welche gut Musik verstehen und ein Vergnügen von Musik bekommen.
Das Publikum von unseren Konzertsälen wird sein.
Aber die Begabtesten von diesen können dann ihre Ausbildung
fortzusetzen in eine spezielle Fachschule.
Fachmusikschulen haben wir, auch mittlere Fachmusikschulen und Konservatorium, das ist unsere Akademie.
Welchen Stellenwert hat die Musikerziehung überhaupt in der Erziehung in der Sowjetunion?
Musikerziehung, das ist ein wichtigster Teil von ästhetischer Ausbildung.
Das ist so wirklich für ein
für eine Evolution, für eine Weltanschauung von jungen Leuten.
Die Musik veredelt den Menschen.
Und darum ist eine, wir schätzen sehr, ein sehr wichtiger Teil des ästhetischen Ausbildungs, die Musikausbildung.
Das Gespräch mit Lev Ginzburg führte Walter Gellert.
In drei Minuten ist es 13 Uhr.
Wir beschließen unser Programm mit dem wichtigsten in Kürze.
Österreich.
Der Nationalrat hat beschlossen, die Frist des Ausschusses zur Untersuchung der österreichischen Waffenexporte ins Ausland bis 31.
Mai zu verlängern.
Die Verzögerung des Abschlussberichtes wird mit dem umfangreichen Aktenmaterial und noch nicht fertiggestellten Protokollen begründet.
In einer zweiten Sitzung stehen eine Novelle zum Schulunterrichtsgesetz sowie Erhöhungen der Schüler- und Studentenabhilfen auf der Tagesordnung.
Der Bund Sozialistischer Akademiker hat den Entwurf für ein Verkehrssicherheitsprogramm vorgelegt.
Schwerpunkte sind Forderungen nach einem einheitlichen Strafkatalog, nach intensiverer Verkehrsüberwachung und nach Beschleunigung der Verwaltungsstrafverfahren.
Außerdem werden eine Alkoholgrenze von 0,5 Promille und eine eventuelle regelmäßige medizinische Untersuchung der Kraftfahrer verlangt.
Sowjetunion.
Nach der Tschechoslowakei hat heute auch die Sowjetunion im Zusammenhang mit dem geplanten Treffen der sudetendeutschen Landsmannschaft in Wien Angriffe gegen Österreich gerichtet.
Die Parteizeitung Pravda wirft den Behörden vor, immer häufigeres Auftreten reaktionärer Kräfte zu dulden.
In Prag treten heute die Sekretäre der Zentralkomitees der kommunistischen Parteien in den Ostblockstaaten, in Westeuropa und in Ländern der Dritten Welt zusammen.
Im Mittelpunkt dürften Fragen im Zusammenhang mit der für Juni in Belgrad geplanten Folgekonferenz zur Europäischen Sicherheitskonferenz in Helsinki stehen.
Frankreich.
Die Beschlüsse von Helsinki stehen auch im Mittelpunkt der Beratungen des Außenministerkomitees des Europarates und der Parlamentarischen Versammlung in Straßburg.
Norwegen.
Die Arbeiten zur Abdichtung des Lecks in der Förderleitung der Bohrinsel Bravo machen gute Fortschritte.
Das Sicherheitsventil ist mit allen Bolzen befestigt.
Montiert muss nur noch ein zusätzliches Verschlussventil werden.
60 Minuten Information des aktuellen Dienstes sind um.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
Für das Team verabschiedet sich Wolfgang Steinwendner.