Beschlagnahmung der Wochenzeitung "Wochenpresse" durch den ÖGB-Anwalt Rosenzweig - zwielichtige Stellung des Anwaltes im Zusammenhang mit dem Olah-Prozess

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Herr Schäferlechter, Bocconi, diese Zeitung wurde beschlagnahmt.
    Rechneten Sie mit einer Beschlagnahmung aufgrund dieses Artikels?
    Wir rechneten nicht direkt mit einer Beschlagnahmung.
    Aber ich darf sagen, dass zu dieser Zeit, als wir damals gegen die Ola-Kampagne führten, als der Schatten über Österreich akut wurde, haben uns gewisse Leute gewarnt und haben gesagt, lasst euch mit den Ola nicht ein, das ist ein sehr mächtiger Mann, da wird es ihr die Zweiten sein.
    Nun, in ähnlicher Weise hat man uns auch diesmal gewarnt,
    davor und gesagt, dass der Herr Doktor Rosenzweig dafür bekannt ist, dass er das Gesetz bis zum letzten ausschöpft, auch im Hinblick auf Entgegnungen und Beschlagnahmen.
    Und so kam es zu dieser Beschlagnahmen.
    Sie wurden also vorgewarnt, trotzdem druckten Sie den Artikel.
    Ja, wir haben das trotzdem gedruckt, wir haben das ebenso gemacht wie seinerzeit bei Ola.
    Wir lassen uns von solchen Dingen nicht schrecken, auch wenn eben dann das eintritt, was uns die Warner sagen.
    Der Kollege Zelsacher hat mit dem Herrn Doktor Rosenzweig
    gesprochen, auch in den inkriminierten Ställe hatte der Herr Dr. Rosenzweig die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen und trotzdem hat er beschlagen lassen.
    Herr Zilsacher, Sie haben den Artikel geschrieben.
    Sie haben mit Rosenzweig diesen Artikel besprochen, bevor Sie ihn geschrieben haben?
    Ich war bei Herrn Dr. Rosenzweig am vergangenen Donnerstag, habe ihn aufgesucht und ihm erklärt, dass wir die Prozesspause gegen Ola nützen werden, um eine Zusammenfassung
    zuschreiben und vor allem über seine Person ein Report zu verfassen, da er sehr stark im Interesse der Öffentlichkeit steht.
    Der Artikel selbst ist nicht sehr schmeichelhaft.
    Er ist so abgefasst worden, wie ich die Dinge sehe.
    Schon der Titel allein, der doppelte Rosenzweig, könnte fast zu einer Beschlagnahme führen.
    Der Titel wurde deshalb gewählt, um schon
    Vom Titel her aufmerksam zu machen, dass Dr. Rosenzweig vielfältig auftritt.
    Man weiß, dass er vor Gericht beinhart eiskalt agiert.
    Im persönlichen Gespräch hingegen wirkt er eher, man kann fast sagen, freundlich.
    Dr. Rosenzweig hat viele Funktionen.
    Er ist Verfassungsrichter, gehört gewissermaßen zu den Kralshütern der Republik.
    Er ist aber auch Anwalt von sozialistischen Politikern, jetzt des ÖGB.
    Er ist Funktionär in Banken, in Betrieben.
    Er spielt eine vielfältige Rolle und tritt verschieben gesichtig auf.
    Und so ist auch der Titel, der Doppelte Rosenzweig, wahrscheinlich zu verstehen.
    Genauso.
    Ja, nun kommen wir noch einmal zu jener Stelle, die die Beschlagnahme verursachte.
    Hier, in dieser Stelle, schreiben Sie ganz kurz zusammengefasst, dass Rosenzweig die Zeugen beeinflusst habe,
    während des Prozesses.
    Ich habe den laufenden Ola-Prozess genau verfolgt und beobachtet und dabei tauchte wiederholt ausgesprochen oder auch nur angedeutet der Verdacht auf Dr. Rosenzweig könne die Zeugen durch vorherige Einvernahmen oder Befragungen, wer sich ausdrückte,
    in diese oder jene Richtung gedrängt haben.
    Der Verdacht ist nicht bewiesen, aber er hängt in der Luft.
    Ich sprach ihn aus und befragte auch Dr. Rosenzweig, was er zu diesem Vorhalten sage.
    Seine Stellungnahme folgt der inkriminierten Stelle.
    Danke vielmals.

    Katalogzettel

    Titel Beschlagnahmung der Wochenzeitung "Wochenpresse" durch den ÖGB-Anwalt Rosenzweig - zwielichtige Stellung des Anwaltes im Zusammenhang mit dem Olah-Prozess
    Titelzusatz Interview: Chefredakteur Pokorny und Redakteur Zelsacher
    Spieldauer 00:03:39
    Mitwirkende Bock, Hellmuth [Gestaltung]
    Pokorny, Bert [Interviewte/r]
    Zelsacher, Günther [Interviewte/r] [GND]
    Datum 1969.03.19 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-690319_a_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1969.03.19

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Medien und Kommunikation , Radiosendung-Mitschnitt
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