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Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Beim Mittagssjournal Einer Stunde Information begrüßt sich Karl Jarkowski.
Vorerst die Schlagzeilen der wichtigsten Beiträge.
Nationalrat debattiert den Bericht der Bundesregierung über die Wirtschaftslage Österreichs.
Erste Analyse der spanischen Parlamentswahlen.
China geht in der Afrika-Politik neue Wege, Herzinfarkt nach wie vor Todesursache Nummer eins internationaler Kongress in Wien und amerikanische Raumfahrtbehörde NASA beginnt bemannte Probeflüge mit dem Space Shuttle, dem ersten wiederverwendbaren Raumschiff.
Von der Kulturredaktion erwarten wir Beiträge über die Festwochenpremiere im Volkstheater und über die Kunstmesse in Basel.
Soviel also zum Programm bis 13 Uhr.
Wir beginnen nun mit einer Zusammenfassung des Tagesgeschehens in den Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Fedor Holi und Sprecher Wolfgang Rimmerschmidt.
Österreich.
Nach einer Fragestunde steht heute die Diskussion um den gestern von Bundeskanzler Kreisky und Vizekanzler Finanzminister Androsch vorgelegten Bericht über die wirtschaftliche Situation Österreichs im Mittelpunkt der Debatten des Nationalrates.
Als erster Redner der großen Oppositionspartei vertrat ÖVP-Clubobmann Koren unter Hinweis auf das Budgetdefizit die Ansicht, das Budget sei die Bankrotterklärung der bisherigen Zielsetzungen sozialistischer Politik.
Finanzminister Androsch müsse Abschied von der geistigen Basis bisheriger Regierungspolitik nehmen, sagte Korin.
Abschied von der Utopie sozialistischer Zielsetzungen.
Der Staatshaushalt befände sich in einer Situation, in der nach Ansicht des ÖVP-Klubobmannes Korrekturmaßnahmen in einem Bereich bereits Wiedereinbußen in einem anderen Bereich brächten.
Korin betonte ferner, die freie Marktwirtschaft sei der einzige Garant einer gesunden Wirtschaftspolitik.
SPÖ-Klubobmann Fischer meinte in seiner Wortmeldung, die Prognosen der ÖVP seien immer schon falsch gewesen.
Unter Hinweis auf die Vollbeschäftigung, die sinkenden Preissteigerungsraten und einen sich abzeichnenden Wirtschaftsaufschwung zollte der Klubobmann der sozialistischen Fraktion der Finanz- und Wirtschaftspolitik der Regierung großes Lob.
Eine Grundsatzrede von ÖGB-Präsident Benja über aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik Österreichs bildete heute den Höhepunkt des zweiten Tages der Sitzung der Gewerkschaft Druck und Papier in Wien.
Wie Benja ausführte, habe die Sozialpartnerschaft Österreich in den Kreis der wenigen Länder einbezogen, die trotz der schweren Rezession der vergangenen Jahre die Vollbeschäftigung aufrechterhalten konnten.
Dies sei nicht selbstverständlich gewesen, betonte der Gewerkschaftsbundpräsident.
Vielmehr hätten eine starke Regierung, starke Gewerkschaften und starke Unternehmervertretungen diesen Status Österreichs gemeinsam erwirtschaftet.
Der 11. ordentliche Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Druck und Papier wird morgen mit einer Rede von Bundeskanzler Kreisky und der Wahl einer neuen Führung fortgesetzt und abgeschlossen.
Bundesrepublik Deutschland.
Anlässlich des heutigen Tages der Deutschen Einheit betont Bundeskanzler Schmidt in einer Regierungserklärung, die deutsche Frage sei noch immer ungelöst.
Er sprach sich für weitere Bemühungen um die Einheit der deutschen Nation aus, vertrat jedoch zugleich die Auffassung, dass die deutsche Frage nicht mit der überholten Anmaßung gleichbedeutend sei, die deutsche Nation in ihrer Gesamtheit zu repräsentieren.
Die größten Chancen für eine Lösung der deutschen Frage bestünden in einer Zusammenarbeit mit der DDR, erklärte Bundeskanzler Schmidt.
Zum Nachfolgetreffen von Helsinki sagte Schmidt vor dem Bundestag, die Bonner Regierung werde alles in ihrer Macht stehende unternehmen, damit die Belgrader Konferenz positive Ergebnisse zeitige.
Der Kanzler fügte hinzu, die Konferenz müsse eine kritische Bilanz der bereits erzielten Ergebnisse zugleich aber auch einen neuen Schritt nach vorn bringen.
Frankreich.
In Nantes beginnt heute ein dreitägiger Kongress der Sozialistischen Partei Frankreichs.
Drei Themenkreise dürften die Diskussionen beherrschen.
Es gilt, die französischen Sozialisten auf die entscheidenden Wahlen und auf die erhoffte Machtübernahme einzuschwören, die Einheit der Partei zu festigen und trotz bekräftigter Bündnistreue mit den Kommunisten die Abgrenzungen zu dem Partner aufzuzeigen.
Auch in der französischen Sozialistischen Partei hat die Führung Probleme mit den Jungsozialisten.
Unter dem 38-jährigen Jean-Pierre Jeunement hat sich eine Gruppe gebildet, die sich Sozialistisches Studien-, Forschungs- und Bildungszentrum, Kurzbezeichnung SERES, nennt.
Diese Organisation befürwortet für das sozialistische Wahlprogramm revolutionäres Gedankengut.
Parteichef Mitterrand muss sich nun um eine Vermittlung zwischen der gemäßigten Mehrheit und dem linken Flügel bemühen.
Die bedingungslose Einheit der Partei kann als Voraussetzung für einen erfolgreichen Wahlkampf angesehen werden.
Auf den Verlag der Zeitschrift »Frankreich oder SSR« ist heute ein Bombenanschlag verübt worden.
Der Sachschaden ist beträchtlich, verletzt wurde niemand.
Zu dem Attentat hat sich eine Organisation, die sich »Solidarischer Widerstand« nennt, bekannt.
Ein Unbekannter rief bei der Presseagentur Agence France-Presse an und erklärte, die Bombe sei aus Protest gegen den bevorstehenden Besuch des sowjetischen Staats- und Parteichefs Brezhnev in Paris gelegt worden.
Der Anrufer sagte wörtlich, zurzeit würden Bürgerrechtskämpfer im Ostblock verfolgt und geknebelt, die Regierung in Paris bereite aber einen prunkvollen Empfang des Hauptverantwortlichen vor.
Mit dem Widerstand in den Ländern des Ostblocks müsse man solidarisch sein.
Ein Sprecher des Verlages der Zeitschrift Frankreich oder SSR hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass das Blatt ausschließlich kulturelle Fragen erörtere.
Gegen das Pariser Aeroflotbüro sowie gegen ein TAS-Büro in der französischen Hauptstadt sind anonyme Bombendrohungen ausgesprochen worden.
Sprengkörper wurden in diesen Fällen nicht gefunden.
Spanien Obwohl das Endergebnis der Parlamentswahlen vor Mittwoch noch immer nicht vorliegt, hat der offensichtliche Sieger, der Führer der Union des Demokratischen Zentrums, Ministerpräsident Suárez, sein Kabinett heute zu einer Sitzung einberufen.
Ein Sprecher der Union sagte, Hauptproblem werde nun die Bewältigung der Wirtschaftskrise sein.
Es werden bereits Meldungen kolportiert, wonach eine Abwertung der spanischen Währung erwogen werde.
Dadurch könnten Exportgüter auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger gemacht werden.
Nach den Wahlen sind derzeit etwa 90 Prozent der Stimmen ausgezählt.
Auf die Union des Demokratischen Zentrums entfallen bis jetzt 168 Sitze.
Es folgen die Sozialistische Partei mit 116, die Kommunisten mit 19 und die Volksallianz mit 17 Sitzen.
Die linksliberale Tageszeitung El Pais hat die Regierung wegen der schleppenden Bekanntgabe glaubwürdiger Wahlresultate scharf kritisiert.
Israel.
Die neue Regierung unter Ministerpräsident Begin dürfte, sollte es zu keiner unerwarteten Änderung in letzter Minute kommen, am Montag im Parlament vorgestellt werden.
Die erste Sitzung der Knesset in der neuen Legislaturperiode findet dann am Mittwoch statt.
Diese Daten gelten derzeit als gesichert, nachdem das Zentralkomitee der von Beijing geführten Heruth-Fraktion im Likud-Block die Kandidatenliste für die Ministerposten gebilligt hat.
Außenminister wird demnach Ex-Verteidigungsminister Moshe Dayan, Verteidigungsminister Ezer Weizmann, Landwirtschaftsminister Ariel Sharon.
Südafrika.
In den Vorstädten von Johannesburg, Soweto und Kabach ist es neuerlich zu schweren Zwischenfällen gekommen.
Gestern war der erste Jahrestag des Ausbruchs der blutigen Rassenunruhen in Soweto, bei denen im Verlauf mehrerer Monate etwa 500 Menschen ums Leben gekommen sind.
Bei Demonstrationen hat die Polizei bis jetzt insgesamt 14 Näger angeschossen und mehr als 100 festgenommen.
Polizeiminister Kruger vertrat in einem Interview wörtlich die Ansicht, die Uniformierten hätten das Feuer eröffnen müssen, nachdem sie von Demonstranten mit Steinen beworfen würden sein.
Kruger sprach von schwarzen Banditen, die drei Schulen, fünf Geschäfte, zwei Alkohollager und einige Fahrzeuge in Brand gesteckt hätten.
Der katholische Erzbischof von Johannesburg Wittgerald hat heute scharf gegen die Polizeiaktionen protestiert und besonders darauf hingewiesen, dass Polizeibeamte einen Gedenkgottesdienst für die Opfers von Soweto durch Werfen von Tränengasgranaten störten und die schwarzen Afrikaner nach Verlassen der Kirche ohne ersichtlichen Grund auseinandertrieben.
Granada
Anlässlich der 7.
Vollversammlung der Organisation Amerikanische Staaten ist ein Bericht über die Menschenrechte in Chile veröffentlicht worden.
Demnach ist die Zahl der in Chile ermordeten, verhafteten oder verschollenen Menschen im Jahr 1976 zwar zurückgegangen, sie dürfte aber noch immer sehr hoch sein.
Der Interamerikanische Ausschuss für Menschenrechte stellt mit Bedauern fest, dass Chile bisher auch noch keine Schritte gegen die Anwendung der Folter unternommen und Anfragen des Ausschusses nicht beantwortet habe.
Die Regierung in Santiago hat gegen diesen Bericht unterdessen protestiert und ihn als unwahr bezeichnet.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Über den Alpen hat sich eine kleinräumige Hochdruckzelle aufgebaut.
Sie ist für ganz Österreich wetterbestimmend.
Die Wetteraussichten bis morgen früh überwiegend heiter, über dem Bergland Quellbewölkung, doch höchstens ganz vereinzelte Schauer.
Mäßige nordwestliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 9 bis 16 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Freundliches und warmes Wetter.
Lokale Gewitterneigung.
Schwachwindig.
Frühtemperaturen 9 bis 16 Grad.
Tageshöchstwerte 20 bis 26 Grad.
Die Messwerte abgelesen heute Mittag 12 Uhr.
Wien-Heiter 25°, Westwind 15 km in der Stunde.
Eisenstadt-Wolkig 24°, Nordwest 25 km.
Linz-Wolkig 21°, Nordwest 5.
Salzburg-Wolkig 22°, Nordwest 5.
Innsbruck-Heiter 22°, Ost 5.
Bregenz, heiter, 20 Grad, Nordwest 5 Kilometer, Graz, wolkig, 25 Grad, Windstill und Klagenfurt, wolkig, 24 Grad, Windstill.
Es ist jetzt elf Minuten nach zwölf.
Bundeskanzler Kreisky und Finanzminister Androsch haben gestern den Bericht zur wirtschaftlichen Lage Österreichs im Parlament vorgelegt.
Man hatte die Vorlage eines jährlichen Wirtschaftsberichts vor dem Hohen Haus 1975 auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise beschlossen.
Gestern, nach der Vorlage des Berichts, wurde im Parlament nicht mehr debattiert, sondern das Thema Regierungsumbildung behandelt.
Die Debatte über den Wirtschaftsbericht fand heute Vormittag statt.
Deshalb vielleicht zunächst ein kleiner Rückblick auf die zur Debatte stehenden Ausführungen des Finanzministers.
Das Jahr 1976, für das der Wirtschaftsbericht erstellt wurde, war das erste Erholungsjahr nach dem Höhepunkt der Krise 1975.
Der Finanzminister registriert in seinem Bericht für dieses Jahr ein Wachstum des österreichischen Bruttonationalproduktes um mehr als 5 Prozent und damit stärker, als es dem Durchschnitt der europäischen Industriestaaten entsprochen hätte.
Weiters, während in Westeuropa die Arbeitslosigkeit nach wie vor überdurchschnittlich hoch ist, waren im Jahresdurchschnitt 1976 in Österreich um mehr als ein Prozent mehr Menschen in der Wirtschaft beschäftigt als 1975.
Wobei allerdings auch der Finanzminister nicht um die Feststellung herumkam, dass die österreichische Industrie nach wie vor sinkende Beschäftigungsziffern registriert.
Und weiters mit 6,25 Prozent im Jahresdurchschnitt lag Österreich im vergangenen Jahr an dritter Stelle der Inflationsraten der Welt.
Außenhandelstechnisch kann sich Österreich auf die Schulter klopfen.
Dem international während der Krise auftauchenden Produktionismus haben wir nichts als Verhandlungen, das gute Beispiel, und allenfalls einmal ein Preisdiktat gegen zu Schleuderpreisen importierte Damenstrumpfhosen entgegengesetzt.
All diese Dinge stehen also heute zur Debatte, über die nun direkt aus dem Parlament Johannes Fischer und Eugen Freund berichten.
Heute also hier im Parlament die Wirtschaftspolitik der Regierung auf dem Prüfstand oppositioneller Kritik.
Eine Wirtschaftspolitik, die alles in allem gerade in den letzten beiden Jahren schwieriger denn je geworden ist.
Noch einmal ein paar Rahmenbedingungen.
Erdölschock, die Erkenntnis, dass Energie, in welcher Form auch immer, nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.
Konjunktureinbruch, wie gesagt, im Jahr 1975, weltweit und international.
In der Folge arbeitslosen Ziffern in den Industrienationen, die etwa auch in unseren Nachbarländern Gefahr laufen, nicht mehr nur konjunkturell, sondern auch strukturell weiter zu bestehen.
Die Erkenntnis fernab von Ideologien, dass strukturelle Änderungen in vielen Lebensbereichen bevorstehen.
Wobei hier etwa zwischen Finanzminister Hannes Androsch und seinem langjährigen Pendant auf ÖVP-Seite, Prof. Stefan Khorin, wahrscheinlich die Gegensätze geringer sind, als man annehmen würde.
Beiden ist etwa klar, dass die Finanzierung des sozialen Sicherheitsnetzes langsam an die Grenzen stößt.
Dass Umweltbelastung und Energiezuwachs in unmittelbarem Zusammenhang stehen.
Stichwort hier Finanzierung des Wasserwirtschaftsfonds auf der einen, Kernenergie auf der anderen Seite.
Gestern bei Finanzminister Hannes Androsch, wie heute bei der parlamentarischen Replik Korens, waren daher die besorgten, ernsten Untertöne unüberhörbar.
Wobei allerdings Koren heute Androsch mehr oder weniger Verschleierung der ernsten und echten Situation, Verschleierung mit Zahlen vor allem, vorwarf.
etwa bei der Einschätzung der Krise 1974-1975.
Damals, so Koren, habe Androsch gesagt, es gehe in Österreich weiter aufwärts.
Damalige Koren-Kritik strikte zurückweisend.
Gestern habe er, Androsch, in seinem Bericht aber von Krisen gesprochen, auf die die Bundesregierung rasch reagiert habe.
Korens Vorwurf?
Herr Finanzminister, eine dritte Variante gibt's beim besten Willen nicht.
entweder damals uns hinters Licht geführt oder gestern was anderes behauptet, als wahr gewesen ist.
Zweites Beispiel, etwa die Lohnsteuerentwicklung.
Hier, laut Koren, eine Steigerung bei den Einnahmen seit 1970 um 350 Prozent.
Gegenüber die Androsch-Formulierung, die Lohnsteuersenkungen hätten ein 22-Milliarden-Loch ins Budget gerissen.
Hier zu behaupten, Sie hätten Ausfälle erlitten, die Ihnen heute wehtun, das ist mehr als eine Ungeheuerlichkeit.
Und schließlich Korin grundsätzlich zum gegenwärtigen Bundeshaushalt mit einem Defizit von rund 43 Milliarden Schilling.
ist ihnen eindeutig in den letzten Jahren außer Kontrolle geraten.
Corinne räumte zwar ein, niemand bestreite, dass es in den letzten sieben Jahren eine Aufwärtsentwicklung aller Sozialdaten gegeben habe.
Doch würden die Österreicher gerne wissen, wie oft und wie viel sie noch für diesen Wohlstand zu bezahlen hätten.
Denn, so Corinne, die Entwicklung der Steuereinnahmen sei an die Grenze angelangt.
Die Finanzierbarkeit großer Vorhaben ebenfalls.
Sie stehen vor der Frage, wann sie Abschied
von ihrer Illusion nehmen, dass alles, prinzipiell alles machbar ist.
Mit anderen Worten, wenn sie Abschied nehmen von der geistigen Basis, die die Politik dieser letzten Jahre bestimmt hat.
Corin schließt sich zusammenfassend am Ende seiner Rede.
Die Regierung und ihr Finanzminister Hannes Androsch müssten Abschied nehmen von einer Illusion, die lange Zeit die Vorstellungswelt der SPÖ in wirtschaftlichen Dingen bestimmt habe.
Nämlich?
Die Utopie.
dass es möglich sei, die Grenzen des Möglichen zu überschreiten.
Mit anderen Worten, dass jedem nach seinen Bedürfnissen gegeben werden könne, statt jedem nach seinen Leistungen.
Und von diesem Traum, das ist mein Eindruck, müssen Sie Abschied nehmen.
Und diese Utopie war zweifellos die Wurzel jener Politik, die ganz bewusst die Grenzen für die möglichen Veränderungen in den letzten sieben Jahren
überfordert hat.
Schon rein äußerlich unterschied sich die Wortmeldung des SPÖ-Klubobmannes Heinz Fischer von der seines Vorredners Koren.
Der Unterschied ständige Zwischenrufe, lautstarke Rededuelle während es bei Koren ganz ruhig war.
Der Grund, Fischer beschäftigte sich nicht so sehr mit den Vorwürfen Korens als mit denen des ÖVP-Obmannes, der heute noch gar nicht zu Wort gekommen war.
Taus hatte gestern im Zusammenhang mit der Debatte über die Regierungsumbildung mit Kritik an der Politik der SPÖ nicht gespart.
Der erste Vorwurf Fischers, sein erster Satz, war aber noch deutlich auf den Klubobmann gemünzt.
Meine Damen und Herren, entschuldigen Sie, wir haben hier eine technische Panne.
Wir werden versuchen, Ihnen den Ausspruch Korenz zu spielen.
Wir müssen Sie ein wenig um Geduld bieten, bis das Gerät hier repariert ist.
Offenbar scheint das nicht zu klappen.
Wir geben nun kurz zurück ins Funkhaus und melden uns dann noch einmal aus dem Parlament.
Ja, der Leitung hier im Parlament sollte etwas nicht klappen.
Wir spielen einstweilen die Presseschau.
Sie beschäftigt sich ebenfalls mit dem Bericht der Bundesregierung über die Wirtschaftslage Österreichs.
Auszüge daraus hat Hans Langsteiner zusammengestellt.
In den oberösterreichischen Nachrichten zieht Josef Laschober folgende Bilanz unter die gestrigen Ereignisse im Parlament.
Schließlich sind die arbeitenden Menschen heilfroh, dass es nicht schlimmer aussieht.
Zu den gestern von Bundeskanzler Kreisky und Finanzminister Androsch vorgelegten Wirtschaftsberichten schreibt die Presse in einer Klosse.
Eher einen Gleichschritt traten Kreisky und Androsch am Donnerstag vor das Parlament und berichteten, es geht uns wirtschaftlich gut, aber jetzt müssen wir das Erreichte sichern.
Falls nun aufgrund dieser beschwörenden Formel auch die Regierung ihre Wirtschaftspolitik vom Bedürfniswecken auf das Absichern des Wohlstands umstellt, dann können der Kanzler und sein Vize des Beifalls sicher sein.
Freilich bleibt der Argwohn, und die Opposition wird in der heutigen Wirtschaftsdebatte wohl darauf herumreiten, dass die SPÖ-Regierung alteingefressene Gewohnheiten in Wirtschaftsdingen nicht so schnell ausmerzen kann.
Zu einem etwas anderen Schluss als die Presse kommt die sozialistische Arbeiterzeitung in ihrer Beurteilung über die Wirtschaftsberichte.
Helmut Romé meint dort, Politik, so sagt man, sei die Kunst, das Unmögliche möglich zu machen.
Wirtschaftspolitik ist dann wohl die Kunst, vielfältige ökonomische Interessen und Ziele unter einen Hut zu bringen.
Dass dies der Regierung in einer weltwirtschaftlich schwierigen Phase in einem großen Ausmaß gelungen ist, zeigte der dem Parlament vorgelegte Wirtschaftsbericht auf.
Und abschließend heißt es, Österreich steht wirtschaftlich und die Momentaufnahme der Zahlungsbilanz ändert nichts daran, auf gutem Fundament.
Dieses zu halten und auszubauen sollte in der Bevölkerung auch das Verständnis für Maßnahmen festigen, die nicht immer populär sind, aber dem Ziele dienen, die gesellschaftliche Stabilität zu sichern.
Nach diesem Zitat aus der Sozialistischen Arbeiterzeitung nun ein Blick in das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Dort konstatiert Johann Traxler zur ebenfalls gestern im Parlament erörterten Regierungsumbildung
13 Mal hat Bundeskanzler Kreisky in sieben Jahren Regierungsmitglieder ausgetauscht und nicht immer dabei eine glückliche Hand bewiesen.
Denn manch einer der schnell zu Minister-Ehren gelangten Genossen verschwand alsbald wieder in der Anonymität.
Zu der vom ÖVP-Organ Neues Volksblatt kommentierten Regierungsumbildung schreibt Alfred Peierleitner im Kurier, Die Opposition fand gestern am Bäumchen-Bäumchen-Wechsle-Dich-Spiel des Kabinetts Kreisky einiges auszusetzen.
Das ist logisch und entspricht ihrer Rollenaufgabe.
Den Triumph, Lütgendorf endlich doch zu Fall gebracht zu haben, muss man auch ordentlich auskosten.
Doch noch deutlicher sind eigentlich jene Schwächen in der Regierungsmannschaft, die geblieben sind.
Etwas anders als der Kurier sieht das Salzburger Volksblatt die Debatte um die Regierungsumbildung.
Man liest
Was politische Gegner zu diesem Thema sagen, ist auf der ganzen Welt so ziemlich gleich.
Dass der Regierungschef selbst eine Niete, die Ressorts mit Nieten besetzt habe, die bei uns nur dann nicht als Nieten bezeichnet werden, wenn man sie als Schwachstellen hat ausmachen können.
Das Sonderbarste an solcher Argumentation aus der Sicht der Bürger ist der Wunsch aller Oppositionen, es möchte der beste Mann Regierungschef, umgeben von lauter erstklassigen Ministern sein.
womit sich die Frage stellt, woraus denn eigentlich die Opposition noch das Recht ableiten wollte, die Regierungsmacht zu übernehmen.
Das war die Presseschau, zusammengestellt von Hans Langsteiner.
Meine Damen und Herren, das Gerät im Parlament scheint repariert zu sein und wir schalten wieder zu Eugen Freund.
Ja, wir bitten um Entschuldigung.
Wir setzen nun fort mit der Rede des SPÖ-Klubobmannes Heinz Fischer.
Der erste Vorwurf Fischers, sein erster Satz, war deutlich auf Klubobmann Korren gemünzt.
Mein Vorredner, der Klubobmann der österreichischen Volkspartei, hat die Raschlebigkeit und Vergesslichkeit
unserer Zeit beklagt.
Ich meine, er müsste eigentlich froh sein über die Vergesslichkeit unserer Zeit, denn nicht wir waren es, die sieben Jahre lang die Wirtschaftspolitik in einer Weise behandelt haben und Prognosen gestellt haben, die sich halt als falsch erwiesen haben und die sich deutlich von dem unterscheiden und von der Art unterscheiden,
wie Klubobmann Korin heute manches Problem dargestellt hat.
Gegen diese Missmacherpolitik der ÖVP sprechen laut Fischer eindeutig erstens ein eindrucksvolles Wirtschaftswachstum, zweitens die Aufrechterhaltung der Vollbeschäftigung und drittens sinkende Preissteigerungsraten.
Nicht zu leugnen seien freilich auch so der SPÖ-Klubobmann weiter Probleme der Zahlungsbilanz und das Budgetdefizit.
Schließlich aber, wie schon erwähnt, die Auseinandersetzung mit dem ÖVP-Obmann seiner Rede von gestern.
Weniger eine Auseinandersetzung im ideologischen als im statistischen Bereich.
Taus habe gestern das Parlament mit falschen Zahlen irre geführt.
Und anhand eines Beispiels der massive Vorwurf Fischers,
Seit 1976 liegt das österreichische Brutto-Nationalprodukt über OECD-Europa-Durchschnitt und über EWG-Durchschnitt.
1972 ist es unter Europa-Durchschnitt und unter EWG-Durchschnitt gelesen.
Und es ist ein Taschenspielerträg, nur jene Zahlen sich auszuwenden.
Es ist ein Taschenspielerträg.
Jawohl.
Es ist ein Taschenspielertrick, sich nur jene Zahlen auszusuchen, aus denen dieser klare Sachverhalt nicht hervorgeht.
Der Taschenspielertrick-Ausbruch hat übrigens auch in einer tatsächlichen Berichtigung Eingang gefunden, die ihrerseits wieder berichtigt wurde und soeben hat sich auch ÖVP-Obmann Taus neuerlich zu einer Berichtigung ans Rednerpult gewandt.
Doch zurück zum Referat Fischers.
Nach einem Ausflug zur Thematik innerer Sicherheit und Verkehrspolitik kam der Redner dann wieder zur Wirtschaftspolitik zurück.
Beim Thema Vollbeschäftigung ein neuerlicher Angriff gegen die ÖVP.
Am 18.
November 1975 hat ÖVP-Obmann Tauß erklärt, alle Versicherungen, dass die Vollbeschäftigung gehalten werden kann, brechen mit jedem Tag mehr in sich zusammen.
Seither, Herr Generalsekretär, sind genau, wenn ich richtig gerechnet habe, 573 Tage vergangen.
Aber was in diesen 573 Tagen zusammengebrochen ist, das war nicht die Vollbeschäftigung, sondern das war ihre Glaubwürdigkeit auf diesem Gebiet, meine Damen und Herren.
Schlusssatz und Schlussfolgerung Fischers.
Zu dieser Regierung gebe es weder personell noch sachlich eine Alternative.
Etwas differenzierter als die der großen Oppositionspartei fiel dann die Kritik des Wirtschaftssprechers der freiheitlichen Brösecke aus.
Die falsche Politik, so Brösecke unter anderem, zeige sich etwa am Symptom der Zahlungsbilanz.
Er warf den Sozialisten vor allem vor, kein Sanierungsprogramm für das Budget, das nicht in Ordnung sei, zu liefern.
Und dann Bröseckes generelle Kritik.
Der erste Teil, den man also als den Eigenlobteil bezeichnen könnte, ist besonders kräftig ausgefallen.
Und gerade dieser Umstand belastet wahrscheinlich die heutige Debatte über diese Berichte, die sich dadurch naturgemäß nicht auf die Frage verlagert, welche Probleme bestehen und was für Lösungsvorschläge es gäbe, sondern sich mit der Frage beschäftigt, in welchem Umfang die Bundesregierung
mit ihrer Wirtschaftspolitik in den vergangenen Jahren den ihr gestellten Aufgaben gerecht geworden ist.
Soweit also unser nicht ganz pannenfreier zweigeteilter Bericht aus dem Parlament über die Wirtschaftsdebatte und damit wieder zurück ins Studio des Mittagsschonals.
Reporter im Parlament waren Johannes Fischer und Eugen Freund.
Viele Österreicher werden in den nächsten Wochen und Monaten nach Spanien fahren, um an den Küsten ihren Urlaub zu verbringen und den Alltag zu vergessen.
Trotz Sonne, Sand und Meer sollte man dabei nicht vergessen, dass für die 35 Millionen Spanier der Alltag weitergeht.
Und dieser Alltag bedeutet für Spanien seit Ende 1975, seit dem Tod General Francos, dass dieses Land versucht, die Klippen einer offenen, inneren Auseinandersetzung zwischen links und rechts zu umgehen.
Bisher ist es dem König und seinem Ministerpräsidenten Suárez geglückt, Reform auf Reform durchzuführen, ohne dass es zu größeren Auseinandersetzungen gekommen wäre.
Der vorläufige Höhepunkt des Reformvorganges war am Mittwoch dieser Woche, als zum ersten Mal seit 1936 Parlamentswahlen stattfanden.
Die bisherigen Ergebnisse zeigen einen Sieg des demokratischen Zentrums von Ministerpräsident Suárez, gefolgt von der Sozialistischen Arbeiterpartei und weit abgeschlagen die Kommunisten.
Eine Analyse des Ergebnisses hören Sie nun von Robert Gerhardt aus Madrid.
Stunde berät die Regierung in Madrid die Ergebnisse der Wahlen zum spanischen Parlament.
Sie weisen der Interessengemeinschaft von Ministerpräsident Suárez, der Partei, die sich demokratische Zentrumsunion nennt, die Mehrheit der Sitze im Kongress zu.
Nach den vorliegenden vorläufigen Resultaten sind es 168 von insgesamt 350.
Doch große Siegesstimmung im Regierungslager kann nicht aufkommen.
Vitoria wird nicht gerufen, denn der Sieg des Zweckbündnisses, das aus gemäßigten Rechten zusammengestellt wurde und sich Zentrum nennt, ist eher optisch als wirklich.
Die Auszählungen wurden gestern Nacht ohne offizielle Erklärung abgebrochen und werden erst morgen nach notwendigen Nachwahlen fortgesetzt.
Doch der eigentliche große Gewinner ist die Spanische Linke.
Die traditionsreiche Sozialistische Arbeiterpartei, PSOE,
geführt von dem jungen Generalsekretär Philippe González erreichte bisher gegenüber den 168 Sitzen des Zentrums nur 116.
Doch das liegt am Wahlsystem noch von den Nachfolgern des Frankismus ohne Mitarbeit der demokratischen Opposition diktiert.
Die Prozentzahlen der bisher abgegebenen Stimmen machen das deutlich.
Die Zentrumsunion erhielt vorläufig 31,1 Prozent.
Die Sozialisten folgen auf dem Fuß mit 28,6 Prozent.
Werden dazu noch die Volkssozialisten von Professor Tiano Galván gezählt, die 3,6 Prozent erhielten, besitzt die Linke schon prozentual die Mehrheit.
Kommen dazu noch die Kommunisten mit ihren insgesamt fast 10 Prozent, dann lautet die Bilanz deutlich Mehrheit für die spanische Linke.
Die unterbrochene Auszählung der Stimmen zu einem Zeitpunkt, da das Regierungslager nur noch ganz knapp in Prozenten vor den Sozialisten von Felipe González führte, bringt einige Beobachter schon zu anklagenden Vermutungen und Unterstellungen wie Manipulation.
Vor zwei Tagen wurde gewählt, doch die Spanier wissen eigentlich noch nicht, woran sie sind.
Heute Abend will die Regierung eine Erklärung abgeben.
Die Sozialisten haben schon für heute Mittag in Madrid eine Pressekonferenz einberufen.
Die Kommunisten von Carillo an dritter Stelle in Prozenten und bei Unterhaussitzen, sie erhielten 19, propagieren eine neue Regierung der nationalen Einheit.
Nur so glauben sie, die großen, vor allem wirtschaftlichen Probleme des Landes lösen zu können.
Doch sie rechnen nicht damit, dass sie in einen solchen Pakt mit einbezogen werden.
Daher wünscht die BCE wenigstens, dass Ministerpräsident Suárez die Sozialisten von González zu einer Koalition Mitte-Links einlädt.
Doch offenbar denkt das Regierungslager noch an die Möglichkeit eines Minderheitskabinetts.
Eine kurzsichtige Lösung.
Denn Spanien bliebe in zwei Lager gespalten, was gerade die Zentrumsunion bei ihrer Gründung vor einigen Wochen verhindern wollte.
Unter dieser Devise war sie angetreten.
Noch ist alles offen.
Klar ist nur, dass der Frankismus durch diese Wahlen endgültig begraben wurde.
Die Anhänger dieser Geisteshaltung, vor allem repräsentiert durch Frankos Ex-Minister wie Fraga Iribarne, schafften mit ihrer sogenannten Volksallianz gerade 8,5 Prozent und liegen im Unterhaus mit 17 Sitzen auf dem vierten Platz hinter den Kommunisten.
Die großen Verlierer sind aber auch die Christdemokraten Spaniens.
Sie bekommen wahrscheinlich nur zwei Sitze im Parlament.
Interne Uneinigkeit und die erklärte Neutralität der katholischen Kirche führten zu diesem Ergebnis.
Spanien hat vorgestern gewählt, doch damit ist noch lange kein
Aus Madrid hörten sie Robert Gerhardt.
Der jüngste Besuch des sudanesischen Staatschefs Numeri in Peking stellt in gewissem Sinn einen Triumph der neuen Afrikapolitik Chinas dar.
Der Sudan wurde gelobt, weil die Regierung in Khartum die sowjetischen Techniker und Berater ausgewiesen und eine eindeutig antisowjetische Politik eingeschlagen hat.
Und das ist das Kriterium der Haltung Chinas in Afrika.
Peking betrachtet den aufstrebenden sowjetischen Einfluss auf dem Schwarzen Kontinent als die weit größere Gefahr als die des alten westlichen Imperialismus.
Dabei stört es die Chinesen nicht, dadurch auch in eine unfreiwillige Interessensgemeinschaft mit den Amerikanern zu kommen.
Der Ausspruch des amerikanischen UNO-Botschafters Yang von den russischen Rassisten in Afrika hätte in Peking nicht klarer formuliert werden können.
Hans-Joachim Bargmann analysiert.
Nach einigen bitteren Rückschlägen in seiner Afrika-Politik, wie sie sich auch in der Fehleinschätzung der Chancen in Angola manifestierten, scheint China jetzt nach der weitgehenden Stabilisierung seiner eigenen innenpolitischen Szene entschlossen zu sein,
die sowjetische Herausforderung in Afrika verstärkt anzunehmen.
Diese neue Initiative wurde bereits durch konkrete Hilfsmaßnahmen Vikings für Sahire deutlich.
Vieles spricht dafür, dass die Chinesen beabsichtigen, künftig eine eigene Politik in Afrika zu verfolgen und sich nicht mehr länger darauf beschränken wollen, lediglich den sowjetischen Einfluss in diesem Teil der Welt zu konterkarieren.
Auf der Grundlage des gegenseitigen Vorteils ist Peking heute auch in Afrika zur Zusammenarbeit mit Systemen aller politischen und gesellschaftlichen Schattierungen bereit.
Die Anfang der 60er Jahre von Peking ausgegebene Losung, wonach Afrika für die Revolution reif sei, ist seit dem Ende der Kulturrevolution kaum noch zu hören.
Gerade Zaire ist ein besonders gutes Beispiel für die neu erworbene Flexibilität
Mobutu, von dem es einmal in Peking hieß, dass der amerikanische Geheimdienst bei seiner Machtergreifung Pate gestanden habe, wird heute in China als ein Mann gelobt, der dem Neokolonialismus der sowjetischen Supermacht die Stirn biete und ganz Afrika als Vorbild dienen sollte.
Pekings neue Afrikapolitik geht von der Überlegung aus, dass die dritte Welt, zu der nicht nur Afrika, sondern auch China selbst gehört,
zwar noch wirtschaftlich abhängig und zersplittert ist, aber trotzdem zu einer Kraft gegen die Hegemonial-Mächte, sprich gegen die Sowjetunion werden kann, wenn sie sich gegen Armut und Abhängigkeit solidarisiert.
Vor diesem Hintergrund wird China zu einem immer stärkeren Befürworter einer politischen und wirtschaftlichen Einigung des ganzen afrikanischen Kontinents.
Die Chinesen haben es in Afrika im Gegensatz zu anderen Regionen nicht weitgehend mit Propagandafloskeln bewältigend sein lassen.
Der weitaus größte Teil der Pekinger Entwicklungshilfe ging immer schon nach Afrika.
China erwies sich dabei weitaus spendabler als die Sowjets, und zwar nicht nur was den Umfang dieser Hilfe, sondern auch deren Bedingungen angeht.
Im Gegensatz zu den Moskauer sind Pekinger Kredite zinslos und müssen im Allgemeinen erst zehn Jahre nach Bereitstellung zurückerstattet werden.
Chinas Absichten in Afrika stehen im Großen und Ganzen in Übereinstimmung mit der Konzeption, so wie sie von den Beratern des amerikanischen Präsidenten Carter erarbeitet wurde.
Der amerikanisch-chinesische Einklang wird in diesem Gerteil nicht durch etablierte Einflusssphären behindert.
sondern durch das gemeinsame Bemühen gefördert, durch eine Stärkung der nationalistischen Kräfte den Agitationsraum der Sowjets und deren Verbündeten einzuengen.
So haben auch die Washingtoner Versuche, die weißen Regime in Rhodesien und Südafrika zu einer Änderung ihrer Politik zu bewegen, die stillschweigende Unterstützung Pekings gefunden.
Die chinesischen Initiativen in Afrika haben dagegen zwangsläufig zu einer weiteren Verschärfung des Konflikts mit der Sowjetunion geführt.
Moskaus jüngste Note, in der es, wie es soffentlich heißt, gegen die feindtätige Verleumdungskampagne der Chinesen protestiert, wurde sicherlich zuletzt auch wegen der Pekinger Propaganda-Offensive gegen die sowjetische Hegemonial-Politik in Afrika geschrieben.
Peking apostrophierte die Afrikapolitik Moskaus als gefährlicher und brutaler als die des ehemaligen klassischen westlichen Imperialismus.
Die Sowjets antworteten in ihrer Note auf diese und andere Vorwürfe mit einer Schärfe, die alles bisherige im zwischenstaatlichen Verkehr zwischen den verfeindeten kommunistischen Mächten in den Schatten stellt.
Die in dem Protest enthaltene, zwar versteckte, aber doch nicht zu überlesende Warnung, dass ein permanenter Verleumdungsfeldzug in der Tat einmal zu einem Krieg führen könne, hat in Peking keine Wirkung gezeigt.
Chinaspürung machte sich nicht einmal die Mühe, die sowjetische Demarsche offiziell zu beantworten.
Hans-Joachim Parkmann analysierte Chinas neue Afrikapolitik und nun ein Programmhinweis.
Heute Abend, 20 Uhr, Österreich 1, drüben, das Osteuropa Magazin.
Themen heute unter anderem, wem nützt die Entspannung?
Eine Diskussion über die Belgrader Nachfolgekonferenz.
Heute Abend, in drüben, 20 Uhr und um 21 Uhr auf Ö1,
Pathologie der Macht.
Am Beispiel der GSSR.
20.
November 1952.
In Prag beginnt der Slansky-Prozess.
Die machtausübende kommunistische Partei beginnt mit den stalinistischen Säuberungen.
Man kann heute nach der Beurteilung dieser Menschen, die dann die Intelligenz ersetzt haben in den Schlüsselpositionen,
Man kann sagen, der Partei hat sich eine Verbrechergruppe benächtigt.
Wie Macht entsteht, wie Macht unterdrückt, wie man der Macht entgeht.
Gespräche und Aussagen zur Entwicklung in der Tschechoslowakei in der Sendung Pathologie der Macht am Beispiel der CSSR.
Heute Abend um 21 Uhr im Programm Österreich 1.
Jetzt ist es sieben Minuten vor dreiviertel eins.
In einem Flugforschungszentrum der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA in Kalifornien beginnt heute die zweite Phase der Erprobung des Space Shuttle, des ersten wiederverwendbaren Raumschiffs in der Geschichte der Raumfahrt.
Das Raumschiff, das bezeichnenderweise Enterprise heißt, ist vor einigen Monaten zunächst unbemannt erprobt worden.
Es ist auf dem Rücken eines umgebauten Großraumflugzeuges der Typ Boeing 747 montiert.
Wie schon gesagt, in der ersten Testserie war das Raumschiff unbemannt.
Im heutigen Flug ungefähr 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit und bei den kommenden Probeflügen werden zwei Astronauten im Cockpit sitzen.
Hören Sie einen Beitrag von Roland Machatschke.
Der Traum der Raumfahrtpioniere, das Raumschiff, das wie ein Flugzeug geflogen werden kann, dieser Traum soll heute wieder ein Stück näher der Verwirklichung gebracht werden.
Inmitten der kalifornischen Mojave-Wüste soll Amerikas Wunderraumschiff Enterprise zum ersten Mal bemannt starten.
Hier die offizielle Ankündigung der NASA.
Astronauten Fred Hayes und Gordon Fullerton fliegen über die Space Shuttle Orbiter Enterprise, kurz vor 6 Uhr Pazifik-Zeit, um den ersten menschlichen Testflug dieser Spaßkraft zu begleiten.
Alle Systeme der 70.000
Die Astronauten Hayes und Fullerton gehen um 6 Uhr früh Pazifikzeit an Bord des Raumschiffs Enterprise zum ersten bemannten Flug der Fesselflugserie.
Alle Systeme des 30-Tonnen-Raumschiffs werden eingeschaltet.
Die Astronauten sitzen an ihren Steuerhebeln und Instrumenten.
Das Trägerflugzeug vom Typ Boeing 747 wird um 8 Uhr Pazifikzeit abheben.
Der Flug wird 45 Minuten dauern.
Der Pilot der 747 wird die Maschine auf 15.000 Fuß Höhe bringen.
Dort wird der Test durchgeführt.
Das ist also in wenigen Worten das Flugprogramm.
So wie bei der ersten Serie, die im März abgeschlossen wurde, ist das Raumschiff fest mit dem Trägerflugzeug verbunden.
Das Neue jetzt ist aber, dass tatsächlich zwei Astronauten im Cockpit sitzen, die Instrumente ablesen und einen freien Flug simulieren.
Sie werden auch die Navigationshilfen testen und zum ersten Mal das Bremssystem der Enterprise in Betrieb setzen.
Es besteht darin, dass das Seitenleitwerk quer zur Flugrichtung gestellt wird.
Insgesamt sind vier Flüge in der zweiten Testserie geplant.
Am Ende der Serie sollten Raumschiff und Astronauten zum ersten freien Flug bereit sein.
Die Manöver dazu werden jetzt erprobt.
Sie bestehen darin, dass das Trägerflugzeug ziemlich abrupt seine Geschwindigkeit verringert und dass die Verbindungsstücke zwischen Flugzeug und Raumschiff abgesprengt werden.
Das Raumschiff zieht schräg nach oben weg, das Flugzeug bleibt unterhalb zurück.
Die Enterprise muss dann im Gleitflug auf die Landebahn hingesteuert und aufgesetzt werden.
Kein einfaches Manöver, weil das neue Raumschiff der NASA bei seiner Rückkehr aus dem Weltraum antriebslos ist.
Die Triebwerke dienen ausschließlich dazu, das Fahrzeug auf eine Erdumlaufbahn zu bringen.
Zur Landung können nur Steuerbewegungen nach links und rechts oder nach oben und unten vorgenommen werden und natürlich Bremsmanöver mit dem Leitwerk und mit den Landeklappen.
Beschleunigen ist nicht mehr möglich.
Die Astronauten haben all dies natürlich immer wieder erprobt in einem der technisch aufwendigsten Simulatoren, die es gibt.
Trotzdem hat man für die Probeflüge zusätzliche Sicherheit eingebaut.
Schleudersitze für die Astronauten und eine Rettungsrutsche nach unten für die Mannschaft des Trägerflugzeugs.
Denn sollte die Huckepack-Mission einmal außer Kontrolle geraten, hilft nur noch aussteigen.
Der erste freie Flug der Enterprise ist für Ende dieses Sommers geplant.
Dann wird es noch bis Ende nächsten Jahres oder Anfang 1979 dauern, bis der erste Weltraumflug in der Testserie stattfindet.
1980 rechnet die NASA dann mit dem Beginn des regulären Betriebs.
Sie hat jetzt auch ihre neueste Preisliste für Nutzlastbeförderung mit dem Space Shuttle veröffentlicht.
Für NASA selbst, für die Europäische Raumfahrtbehörde ESA und für amerikanische Regierungsprojekte umgerechnet 300 Millionen Shilling pro Flug, für alle anderen Kunden rund 350 Millionen.
Nach den heutigen Preisen würde das eine Ersparnis gegenüber herkömmlichen Trägerraketen in der Größenordnung von einem Drittel bis zur Hälfte bedeuten, vorausgesetzt der 30 Tonnen Frachtraum ist gefüllt.
Ob diese Zukunftsvisionen allerdings Wirklichkeit werden, das wird nicht zuletzt vom Erfolg der Testflüge abhängen, die heute in Kalifornien beginnen.
Amerikanische Raumfahrtbehörde NASA beginnt also heute bemannte Probeflüge mit dem Space Shuttle, Roland Machatschke informierte sie.
In Wien findet derzeit ein internationales Symposium von Herzspezialisten statt.
Veranstalter ist die österreichische kardiologische Gesellschaft gemeinsam mit der europäischen.
Teilnehmer sind mehr als 100 prominente Wissenschaftler aus 17 Ländern.
Und wie brennend die Probleme sind, die zur Debatte stehen, wird bewusst, wenn man sich vor Augen hält, dass der Herzinfarkt in der Statistik der Todesursachen nach wie vor ganz vorne steht.
Das zentrale Thema der Veranstaltung daher die ersten 24 Stunden des Herzinfarktes.
Der Initiator der Arbeitstagung ist der Vorstand der Wiener Kardiologischen Universitätsklinik Professor Fritz Keindl.
Mit dem Wissenschaftler sprach Wolfgang Steinwendner.
Herr Professor Keindl, warum beschäftigt sich der Kongress ausgerechnet mit den ersten 24 Stunden des Herzinfarktes?
Das deshalb, weil wir heute ein ganz neues Konzept im Hinblick auf die Entstehung dieser Todesursache Nr.
1, wie wir nach wie vor sagen müssen, haben.
Früher hat man angenommen, dass ein Verschluss eines Herzgangsgefäßes eintritt und die Folge davon ist ein Absterben des Herzmuskelteils, der eben von diesem Gefäß versorgt wird.
Heute wissen wir, dass zumindest in den ersten 18 Stunden etwa, vielleicht sogar 24 Stunden, diese Nekrose, d.h.
diese abgestorbene Bezirk des Herzmuskels, entweder wachsen kann oder sogar sich verkleinern kann.
D.h.
also, es ist ein dynamisches Geschehen, welches man vielleicht auch dadurch dann beeinflussen kann.
Warum beeinflussen?
Nun einerseits deswegen, weil die Hauptursache, die Haupttodesquote beim Herzmuskelinfarkt nach wie vor die Instabilität der Herzmuskelzelle, d.h.
das Auftreten von Störungen im elektrischen Verhalten, dasselbe ist, sodass plötzlich Rhythmusstörungen auftreten,
Schließlich die böseste Rhythmusstörung.
Das Herz kann man flimmern, das den unbedingten Kreislaufstillstand und damit den Tod für den Betreffenden bedeutet.
Sie sprechen von der Todesursache Nummer 1.
Welche Ergebnisse sind vom Kongress zu erwarten und gibt es Möglichkeiten, die Mortalitätsrate zu senken?
Ich glaube, gerade auf diesem Gebiet haben wir eben innerhalb der ersten 24 Stunden unbedingt die Weichen zu stellen.
Einerseits ist es uns möglich, damit diese Rhythmusstörung vielleicht besser in den Griff zu bekommen, wenn wir genaueres erfahren werden über dieses wachsende Entstehen dieser Herzmuskelnekrose.
Und zum Zweiten ist es so, wenn es uns gelingen sollte, innerhalb dieser ersten 24 Stunden tatsächlich ein Größerwerden dieses Bezirkes zu stoppen, dann können wir die zweite große Todesquote, nämlich das nachfolgende
Pumpversagen des Herzens mit Sicherheit besser in den Griff bekommen.
Denn nach wie vor, wenn ein Mensch heute in den sogenannten kardiogenen Schock geht, dann ist er praktisch verloren.
Eine Frage, die natürlich interessiert, wer ist denn aller gefährdet und wie viele Menschen sterben denn an Herzinfarkt, bezogen auf Österreich?
Ich würde sagen, gefährdet ist praktisch heute eigentlich ein jeder.
Diese Frage ist nicht so sehr leicht zu beantworten.
Aber die zweite Frage, wie viele Menschen in Österreich erleiden jährlich einen Herzmuskelinfarkt, die kann ich Ihnen ziemlich genau beantworten.
Wir haben zwar keine Statistik, die dies nachweisen würde, wir haben aber eine Sterbestatistik.
Und dabei wissen wir, dass ungefähr 9.000 bis 10.000 Menschen jährlich in Österreich am Herzinfarkt sterben.
Und weil wir wissen, dass nach wie vor noch jeder zweite am Herzmuskelinfarkt stirbt, also dass der Herzmuskelinfarkt noch immer eine Todesquote von 50 Prozent hat,
So können Sie ungefähr sicher ausrechnen, wie viele Menschen einen solchen Infarkt erleiden.
Also rund 20.000, vielleicht mit einer entsprechenden Dunkelziffer, vielleicht 25.000 Menschen jährlich in Österreich.
Herr Professor, ist es nicht so, dass früher in erster Linie alte und ältere Menschen am Herzinfarkt gestorben sind, dass aber heute schon oft Jugendliche von dieser Krankheit betroffen sind?
Es ist richtig.
Früher war der Herzinfarkt die typische Todeskrankheit des alten oder des älteren Mannes.
Heute rückt aber der Herzinfarkt immer mehr und mehr im Hinblick auf das Alter, in dem er durchgemacht wird, nach vorne.
Es ist heute keine Ausnahme, dass wir an unseren Kliniken und in den Herzüberwachungsstationen Männer in einem Lebensalter von Mitte 30 oder Anfang 30 liegen haben.
Und das zweite Erschreckende dabei ist, wir hatten früher einen gewissen Eindruck,
als würde das weibliche Geschlecht zumindest während der geschlechtsreifen Phase vor einem Herzinfarkt weitgehend gesichert sein.
Heute aber wissen wir, dass dem keineswegs so ist, dass durch die Emanzipation der Frau, durch das Nachrücken in den Beruf des Mannes, durch das Rauchen, durch das Autofahren, durch alle Stresssituationen, die sie nunmehr auch auf sich nimmt, dass auch damit nun die jüngere Frau durchaus infarktgefährdet ist und dass die Ziffern
Die Prozentziffern zwischen männlichen und weiblichen Partner immer mehr und mehr zusammenschrumpfen.
Dieses Gespräch mit Professor Keindl über Herzinfarkte führte Wolfgang Steinwendner.
Und nun Kulturberichte.
Heute Abend hat am Wiener Volkstheater Eugène Labiche's Lustspiel »Die Reise des Herrn Perichon« Premiere.
Bereits im Vorjahr hatte das Volkstheater mit Labiche's »Die Jagd nach dem Raben« einen Zyklus Komödien der Eitelkeiten begonnen.
Regisseur ist heuer, wie im Vorjahr, der Leiter des Klagenfurter Stadttheaters Herbert Wochens.
Das Bühnenbild stammt von Gottfried Bilz.
In den Hauptrollen sind Marianne Gerzner, Felix Dworak, Georg Trenkwitz, Peter Wollstorf, Barbara Klein und Walter Langer zu sehen.
Hören Sie einen Beitrag von Walter Gellert.
Über 150 Lustspiele hat Eugène Labiche, oft zusammen mit anderen Autoren, geschrieben.
Stücke, in denen menschliche Schwächen durch Zufälle, Verwechslungen und Täuschungen bloßgelegt und karikiert werden.
Diese Komödieren aus der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts sind auch ein fester Bestandteil des Repertoires von Herbert Wohins Komödienspielen auf Schloss Poitiers in Kärnten.
Die Reise des Herrn Perichon ist das 27.
Stück dieses Genres, das der Regisseur inszeniert.
Auch diesmal wird das Stück in einer Übersetzung von HC Artmann gespielt.
Herbert Wochins.
Artmann übersetzt authentisch.
Artmann hat die unwahrscheinliche Gabe, sich in verschiedene Epochen zu versetzen, diese Epochen aufzuspüren, zu erspüren und sie dann äquivalent
also heute wiederzubringen.
Also Herr Hartmann macht keine Bearbeitungen und ich sage noch einmal, es sind Übersetzungen.
Er versucht also authentisch heute das wiederzubringen was also damals war.
Wird in Inszenierungen von Stücken La Biche in der Bundesrepublik die sozialkritische Komponente betont, der Kleinbürger des 19.
Jahrhunderts als auslösendes Moment für die Katastrophen des 20.
Jahrhunderts, so ist dies in den Übertragungen Artmanns nicht beabsichtigt.
Herbert Wochins?
Wir wollen immer gewisse Epochen wiederbeleben.
Wir wollen es heute zeigen, wiederbeleben.
Also die Praxis, dass wir etwas
manipulieren oder von einer anderen Sicht bringen, ob sie nun sozialkritisch oder sowas, also so modisch, das machen wir nicht.
Wir malen der Mona Lisa keinen Schnurrbart auf, also das machen wir nie.
In den 27 Komödien machen wir das nicht.
Die Reise des Herrn Perichon ist für den Regisseur eine Komödie der Undankbarkeit.
Der wohlhabende Perichon, ein Mensch, der die Verdienste anderer einfach nicht würdigen kann.
Dies alles wird in dem possenhaften Spiel rund um den Wettkampf zweier junger Leute um die Gunst der Tochter Perichons gezeigt.
In der folgenden Szene, die am Bahnhof spielt, sind Marianne Gerzner, Barbara Klein und Felix Dvorak zu hören.
Wir sind noch zu früh.
Da hab ich ja nicht gleich gesagt, dass wir noch genug Zeit hätten.
Nicht einmal frühstücken durfte ich.
Besser zu früh als zu spät.
Wir werden eben den Bahnhof besichtigen.
Den Bahnhof.
Nun, Töchterchen, bist du zufrieden?
Nur noch wenige kurze Minuten und schon geht es los.
Schnell wie der Pfeil des Wilhelm Tell.
Wir nähern uns in Windeseile den schneebedeckten Alpenweg.
Hast du das Opernglas mitgenommen?
Ja, doch!
Endlich, Papa, denn diese Reise hast du uns schon seit mindestens zwei Jahren versprochen.
Meine Tochter, eine solche Reise bedarf mehr als eine Überlegung und Vorbereitung.
Außerdem kann ein Geschäftsmann nicht so leicht aus seiner Umgebung heraus wie etwa ein kleines Mädchen aus dem Pensionat.
Und ich wollte auch abwarten, bis deine Erziehung abgeschlossen ist.
Damit du nun, das unser harrende, großartige Naturschauspiel, genügend zu wirken.
Ach du meine Güte, fängst du schon wieder an.
Womit denn?
Du dreschst Phrasen auf dem Bahnhof.
Ich dresche keine Phrasen, ich bereichere die kindlichen Ideale.
Hier, meine Tochter, habe ich für dich dieses Heftchen gekauft.
Was soll ich damit tun?
Da hinein schreibst du auf die eine Seite die Ausgaben und auf die andere die Eindrücke.
Zum Stil der Inszenierung, sagt Herbert Wochins.
mit echtem Komödiengefühl und mit Artistik spielen.
Und ohne Mätzchen, ohne Zutaten, so wie die Komödie geschrieben wurde, muss sie formvoll dargebracht werden.
Dann, glaube ich, geht es ja auch über die Rampe.
Der Zyklus mit Aufführungen von Komödien von Eugène Labiche wird am Volkstheater in der kommenden Spielzeit mit dem Stück der Florentiner-Hutfahrt gesetzt.
Regie führt wieder Herbert Wochins.
Heute Abend also am Wiener Volkstheater Premiere von Eugène Labiches Luftspiel »Die Reise des Herrn Perichon«.
Diesen Beitrag gestaltete Walter Gellert.
Im Rundhofgebäude der Basler Mustermesse findet zurzeit die Art 877, die achte internationale Kunstmesse, Basel statt.
Die Art ist im Wettstreit der verschiedenen großen Kunstmessen inzwischen als Siegerin hervorgegangen und gilt als die wichtigste internationale Kunstmesse.
Aus Basel berichtet Heidi Grundmann.
Nach außen hin hat sich an der Art der Basler Kunstmesse gegenüber den vergangenen Jahren wenig geändert.
Wieder findet die Messe in den zwei Stockwerken des Rundhofgebäudes statt.
Wieder belegt sie insgesamt über 13.000 Quadratmeter.
Wieder gibt es eine Abteilung Neue Tendenzen im ersten Stock des Gebäudes.
Wieder nehmen fast 300 Aussteller aus 21 Ländern an ihr Teil.
Wieder hat man mit Erfolg One-Man-Shows forciert.
Wieder gibt es eine Sonderschau, die diesmal der Kunst der Bundesrepublik Deutschland gewidmet ist.
und wieder findet man in den Kojen der Aussteller sehr qualitätsvolle Beispiele für die Kunst von der klassischen Moderne bis zu neuen Richtungen.
Bei näherer Betrachtung, beim genaueren Hinhören allerdings, stellt sich heraus, dass die Art von verschiedenen Seiten her und aus verschiedenen Gründen unter Druck geraten ist.
Zunächst einmal wirkt es sich eben doch aus, dass schon nächste Woche die Documenta in Kassel eröffnet wird.
Es sind heuer zum Beispiel ganz einfach weniger Künstler angereist als in anderen Jahren.
Unter den zahlenmäßig fast gleich gebliebenen Ausstellern wiederum gibt es heuer eine ganze Reihe von Galerien, die zum ersten Mal in Basel dabei sind.
Ob das für die Art ein Gewinn ist, bleibt angesichts der Tatsache zweifelhaft, dass einige der wichtigen Basler Stammgäste fehlen.
darunter Galerien aus der Schweiz und aus Frankreich.
Den stärksten Zuwachs verzeichnet die Art übrigens bei den Ausstellern aus Österreich, die von 10 auf 16 angewachsen sind.
Ganz offen spricht man heuer in Basel davon, wovon in den letzten Jahren nur gemunkelt wurde, nämlich davon, dass eine Reihe von wichtigen Galerieleitern der Ansicht ist, die Messe von Basel und die Messe von Köln-Düsseldorf sollten in Zukunft abwechselnd alle zwei Jahre stattfinden.
Noch vor kurzem hatte man solche Vorschläge nur bei den fusionierten Messen von Köln-Düsseldorf vernommen, während man in Basel davon überzeugt schien, die einmal erkämpfte Vorrangstellung ohne Kompromisse mit anderen Messen durchhalten zu können.
Die Situation hat sich geändert, seit es auch in Paris eine große internationale Kunstmesse gibt, die zumindest im vergangenen Jahr auf Anhieb der gleichzeitig stattfindenden Düsseldorfer Messe den Rang ablaufen konnte und damit offensichtlich auch den Baslern einen Schreckchen eingejagt hat.
Unter Druck geraten ist die Basler Messe aber auch durch die Entwicklung der Kunst selbst.
Hier, wo man so stolz auf die Abteilung Neue Tendenzen ist, wird es für Galerien finanziell immer schwieriger, Vertreter neuer Tendenzen vorzustellen.
Vor allem dann, wenn der betreffende, meist noch unbekannte und schwer vermarktbare Künstler zur Präsentation seiner Werke oder zur Vorführung einer Aktion eines etwas größeren Raumes oder einer teuren Maschinerie bedarf.
Denn die Quadratmeterpreise in Basel sind hoch.
Und zwar für alle Aussteller gleich hoch.
Egal, welche Art von Kunst sie präsentieren.
Eine offizielle Förderung, ein das Angebot belebendes, Akzente setzendes Einladungssystem, wie zum Beispiel in Bologna, gibt es in Basel nicht.
Und tatsächlich spricht man jetzt auch in Basel davon, dass es wahrscheinlich nicht die reinen Verkaufsmessen sind, denen unter den bereits auf 13 Veranstaltungen pro Jahr angewachsenen internationalen Kunstmessen die Zukunft gehört und wälzt entsprechende Pläne für eine Neuorientierung der Art.
Noch ist allerdings völlig offen, ob die Zukunft der Art von denen bestimmt werden wird, die in ihr weiterhin eine, heuer leider im Schatten der Dokumenta stehende, traditionelle Messeveranstaltung für den traditionellen Kunsthandel sehen, oder von denen, die glauben, dass sowohl dem Handel wie der Kunst auf längere Sicht besser gedient ist, wenn auf einer Kunstmesse dem Publikum nicht nur Waren angeboten werden, sondern vor allem auch gezielte Information und die Gelegenheit bzw.
die Herausforderung zur Kommunikation.
Nach diesem Bericht von Heidi Grundmann aus Basel nun nochmals kurz ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
ÖVP-Klubobmann Koren sagte heute in der Diskussion zu den gestern im Parlament vorgelegten Wirtschaftsberichten, das Budget sei die Bankrotterklärung der bisherigen Zielsetzungen sozialistischer Politik.
Koren betonte, die freie Marktwirtschaft sei der einzige Garant einer gesunden Wirtschaft.
SPÖ-Klubobmann Fischer zollte hingegen der Finanz- und Wirtschaftspolitik der Regierung großes Lob, indem er auf die Vollbeschäftigung, die sinkenden Preissteigerungsraten und einen sich abzeichnenden Wirtschaftsaufschwung hinwies.
ÖGB-Präsident Benja betonte heute in einer Rede auf dem Gewerkschaftskongress Druck und Papier, die Sozialpartnerschaft habe Österreich in den Kreis der wenigen Länder einbezogen, die trotz der schweren Rezession der vergangenen Jahre die Vollbeschäftigung aufrechterhalten konnten.
Benja schreibt dies einer starken Regierung, starken Gewerkschaften und starken Unternehmervertretungen zu.
Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit kam es heute an der Universität Wien zu Schlägereien zwischen Studenten und Angehörigen der rechtsextremen Aktion Neue Rechte.
Der Vorsitzende der österreichischen Hochschülerschaft, Karasek, hat in einer Aussendung den Rektor der Universität Wien, Seidelberger, scharf kritisiert.
Nach Ansicht Kara 6 habe Seidelberger den Provokationen der Rechtsextremisten dadurch Schützenhilfe geleistet, dass er von seinem Recht, ein Einschreiten der Exekutive zu veranlassen, nicht Gebrauch gemacht hatte.
Mit diesen Kurznachrichten ist das Mittagsjournal geschlossen.
Meine Damen und Herren, ausführliche Berichte hören Sie wieder ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 und im Programm Österreich 3, 22 Uhr im Nachtjournal.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
Interview: Prof. Fritz Kaindl
Mitwirkende:
Steinwendner, Wolfgang [Gestaltung]
, Kaindl, Fritz [Interviewte/r]
Datum:
1977.06.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medizin
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Herbert Wochinz, Szene mit Felix Dvorak, Marianne Gärtzner, Barbara Klein
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Wochinz, Herbert [Interviewte/r]
, Dvorak, Felix [Interpret/in]
, Gärtzner, Marianne [Interpret/in]
, Klein, Barbara [Interpret/in]
Datum:
1977.06.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten