Vorschau auf die Wiener Landtagswahlen - Stimmportraits

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    Die Mehrheit der Wiener Sozialisten ist nicht in Gefahr.
    Dass sich nämlich mehr als die Hälfte der Wähler für die SPÖ entscheiden werden, ist so gut wie sicher.
    So sehen es auch die anderen vier in Wien kandidierenden Parteien.
    In der ÖVP ist man optimistisch, wenn gleich die Wahlen in Salzburg der Regierungspartei eine herbe Überraschung gebracht haben und mit dem Verlust von zwei Landtagsmandaten endeten.
    Die FPÖ erhofft sich, nach dem überraschenden Erfolg in Salzburg, den Gewinn von zwei Mandaten, auch in Wien einen Stimmen- und Mandatszuwachs.
    Die Gefahr, die Fünf-Prozent-Klausel nicht zu überspringen, dürfte, so meint man in der FPÖ und auch in der Öffentlichkeit, gebannt sein.
    Bei den letzten Wahlen in den Wiener Gemeinderat waren 51.981 Stimmen notwendig, um in das Rathaus einzuziehen.
    Die FPÖ überbot diese Grenze mit fast 8.000 Stimmen.
    Die Kommunisten zittern um ihre Vertretung im Wiener Rathaus.
    Vor fünf Jahren übersprangen sie nur mit 20 Stimmen die 5-Prozent-Klausel.
    Und seit dieser Zeit ist das Ansehen der Kommunisten in Österreich nicht größer geworden.
    So sieht es die KPÖ selbst und die Kommentare der vergangenen Wochen gehen auch in diese Richtung.
    OLAS-DFP ist die fünfte in Wien kandidierende Partei.
    Über ihre Chancen bei den morgigen Wahlen gehen die Meinungen weit auseinander.
    Aufgrund des Abschneidens der DFP bei den Nationalratswahlen 1966 hätte Ola um rund 28.000 Stimmen mehr erhalten, als für die 5% in Wien notwendig gewesen wären.
    Olas DFP wäre, wenn es Gemeinderatswahlen gewesen wären, mit vier Mandaten in den Wiener Landtag vertreten gewesen.
    Die vier im Wiener Gemeinderat eingesessenen Parteien sehen Olas Kandidatur nicht gern.
    Er kann für alle, sieht man von der KPÖ ab, das negative Zünglein an der Waage sein, ihnen so viele Stimmen abnehmen, dass sie ihr sicherscheinendes Ziel schwerer erreichen.
    Nun, vor diesem Hintergrund wurde vor vier Wochen der offizielle Startschuss zum Wiener Wahlkampf gegeben.
    Die Parteien hatten sich geeinigt, den Wahlkampf mit vier Wochen zu begrenzen.
    Und im großen Ganzen war dieser Wahlkampf auch nicht unfair, wenn gleich gelegentlich auf allen Seiten Spuren von Demokratie sichtbar wurden.
    Die SPÖ stellte ihre Wahlwerbung auf Wien als Weltstadt ab.
    Die sozialistische Rathausführung verwies auf den Beginn des Bauers der U-Bahn, die Ordnung der Wiener Verkehrswege und auf die sozialen Einrichtungen in der Bundeshauptstadt.
    Und gegen Ende des Wahlkampfes wurden die Wiener Sozialisten dann aggressiv.
    Die ÖVP-Regierung verweigere Wien den Bau der dringend notwendigen dritten Wasserleitung.
    Für die Lösung der Wiener Probleme offerte die SPÖ Marek und Slavik.
    Die ÖVP stellt Ex-Unterrichtsminister Dr. Heinrich Trimmel in den Mittelpunkt ihrer Wahlwerbung.
    Unser Mann im Rathaus, heißt es auf den Plakaten der ÖVP.
    Die mit den Sozialisten in Koalition arbeitende Wiener ÖVP war vielleicht etwas angriffslustiger als die SPÖ.
    Der U-Bahn-Bau in Wien komme viel zu spät.
    Das Wiener Rathaus zeige keine Initiative, Wien überhaupt zur Weltstadt zu machen.
    Das war der Grundthema des Wahlkampfes der ÖVP.
    Die FPÖ, die vereidliche Partei Österreichs, gibt sich modern und zielstrebig.
    Jede Forderung müsse durchdacht und jede Entscheidung wissenschaftlich begründet sein, meint sie.
    Und mit dem 38-jährigen Dr. Erwin Hirnschall will die FPÖ vor allem die Jungwähler in Wien ansprechen.
    Die Kommunisten konzentrierten ihre Wahlagitation auf die notwendige Kontrolle im Wiener Rathaus und dafür wäre die KPÖ geeignet.
    Die Wahlwerbung der DFP ist ganz auf Franz Ohler aufgebaut, dem ehemaligen Innenminister und Präsidenten des ÖGB.
    Ohlers DFP will, wie sie selbst sagt, der Hecht im Karpfenteich der Wiener Rathausaktion sein.
    Ola tritt für die Ermöglichung der Karriere im Wiener Rathaus ein, und zwar ohne Parteibuch.
    Das also waren die Umrisse des Wiener Wahlkampfes.
    Und so ist im Augenblick die Kräfteverteilung im Gemeinderat in Wien.
    Vor 5 Jahren erreichte die SPÖ mit 54,7% 60 Mandate, die ÖVP mit 33,9% 35 Mandate, die FPÖ mit 5,7% 3 Mandate und die KPÖ mit 5% 2 Mandate.
    Die Spitzenkandidaten der kandidierenden Parteien wollen dieses Verhältnis zu ihren Gunsten ändern.
    Bürgermeister Bruno Marek sagt dazu zum Programm der SPÖ in Wien.
    Das Ansehen der Stadt Wien als Hauptstadt der Republik, als Stadt der Begegnung zu mähen.
    neue internationale Organisationen zur Ansiedelung einzuladen.
    Vor allem werden wir in Erfüllung unseres Programmes alles tun, um die Familien und die Menschen unserer Stadt zu gewinnen.
    Durch Fortführung der Wohnbautätigkeit, somit Schaffung neuer Arbeitsplätze, für die Kinder-Kindergärten und für die alten Pensionistenheime, das Verkehrsproblem in Angriff zu nehmen, durch den Bau der U-Bahn,
    Und alles vorzukehren, dass alle Menschen in unserer Stadt in Frieden leben und arbeiten können.
    Und für die ÖVP erklärte Vizebürgermeister Dr. Heinrich Trimmel.
    Das Programm der Wiener Volkspartei unterscheidet sich von der Sozialistischen Partei dadurch,
    dass für uns Kommunalpolitik für Wien nicht nur die Sorge für Wohnungen, besseren Verkehr, Hebung der Lebensverhältnisse und angenehmeres Dasein ist.
    Für uns ist Wien nicht nur Großstadt, sondern Mittelpunkt der Region Wien-Niederösterreich-Burgenland, Bundeshauptstadt und Weltstadt.
    Wenn die Sozialisten sagen, wir brauchen Verschiedenes, um Weltstadt zu sein, dann sagen wir, diese Stadt muss, um zu funktionieren, zuerst eine anerkannte Funktion als Weltstadt besitzen.
    Der Spitzenkandidat der FPÖ, Dr. Erwin Hirnschall, sieht das Wahlziel und die Aufgaben der Freiheitlichen Partei in folgendem.
    Die Wiener Wähler haben am Sonntag die Möglichkeit, Schluss zu machen mit der Politik von gestern.
    mit der unfruchtbaren Politik der Männer, die seit 20 Jahren am Ruder sind.
    Marek und Trimmel werden auch nach dieser Wahl die Koalition im Wiener Rathaus fortsetzen, sodass es völlig gleichgültig ist, ob die Sozialisten statt 60 Mandaten 59 oder 58 bekommen oder die ÖVP statt 35, 34 oder 33 Mandate erhält.
    Wesentlich hingegen ist es, dass es im Wiener Gemeinderat eine stärkere Opposition gibt.
    Diese Aufgabe wird, wie die Dinge liegen, nur die Freiheitliche Partei Österreichs wahrnehmen können.
    Die Kommunisten, schon vor fünf Jahren nahe ihrer Leistungsgrenze, kennen ihre schwierigen Lage.
    KPÖ-Gemeinderat Josef Lauscher sagte dazu.
    Man kann zu den Kommunisten stehen, so oder so, aber im Wiener Rathaus vertreten sie entschlossen die Interessen der Arbeiter und der Angestellten, der Mieter und der Rentner, die Interessen Wiens.
    Eine demokratische Kontrolle der beiden großen Parteien, die in einer Koalition regieren, ist dringend notwendig.
    Weder die deutschnationale FPÖ noch der als Betrüger abgeurteilte OLA kann diese Funktion einer Opposition ausüben.
    Außenpolitische Ereignisse, die Entwicklung der GSSR werden uns angelastet.
    Dafür tragen wir keine Verantwortung.
    Wir sind eine österreichische Partei.
    Wir gehen von den Interessen Wiens, von den Interessen unseres Landes aus.
    OLAs DFB kandidiert zum ersten Mal bei einer Gemeinderatswahl in Wien.
    als Obmann der Demokratischen Fortschrittlichen Partei, erklärte Franz Ola.
    Die Demokratische Fortschrittliche Partei ist der Auffassung und teilt diese Auffassung sicher mit vielen Wienern, dass die gegenwärtige Gemeindeverwaltung eine Spitzenleistung an Unfähigkeit vollbracht hat mit Verschwendung von Steuergeldern.
    Die Demokratische Volksstädtische Partei ist der Auffassung, dass wir nicht Illusionen nähern sollen für ein Jahr 2000, sondern eine klare Planung wenigstens für die nächsten fünf bis zehn Jahre.
    Die Wiener sollen und wollen wissen, wie sie in dieser Stadt leben werden können.
    Soweit die Stellungnahmen der Spitzenkandidaten der fünf Parteien, die bei den morgigen Wahlen in Wien kandidieren.
    Die Wahllokale sind von 7 bis 17 Uhr geöffnet und man erwartet bereits zwischen 19 und 20 Uhr das Ergebnis der Gemeinderatswahlen in Wien.

    Katalogzettel

    Titel Vorschau auf die Wiener Landtagswahlen - Stimmportraits
    Titelzusatz Einblendung: Bürgermeister Marek (SPÖ), Vizebürgermeister Drimmel (ÖVP), Hirnschall (FPÖ) , Lauscher (KPÖ), Olah (DFP)
    Spieldauer 00:08:51
    Mitwirkende Christian, Gerold [Gestaltung]
    Marek, Bruno [Interviewte/r] [GND]
    Drimmel, Heinrich [Interviewte/r] [GND]
    Hirnschall, Erwin [Interviewte/r] [GND]
    Lauscher, Josef [Interviewte/r] [GND]
    Olah, Franz [Interviewte/r] [GND]
    Datum 1969.04.26 [Sendedatum]
    Schlagworte Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-690426_a_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1969.04.26

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    Schlagworte

    Politik Österreich , Politik , Gesellschaft , Wirtschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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