Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1977.07.11
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Das ist heute ein Journal, das, soweit es die Ereignisse im Ausland betrifft, mehr oder weniger von einem Thema beherrscht wird, dem Terror in seinen verschiedensten Erscheinungsformen.
Terror, den wir vielleicht verstehen können bei einer Flugzeugentführung aus der Sowjetunion.
Zwei Russen haben eine sowjetische Maschine in den Westen entführt.
Sie sind auf dem Flugplatz von Helsinki und halten 50 Menschen als Geiseln fest.
Die Russen wollen weiter, vermutlich nach Stockholm.
Terror, der zu Ende gegangen ist in Paris.
Dort ist heute der im April gekidnappte Fiat-Direktor Réveille Beaumont freigelassen worden.
Terror im Nahen Osten.
Dort kehrt sich das, was die arabischen Freischerler im Kampf gegen die Israelis zu einer gerechten Sache erklärt haben, der Terror jetzt gegen jene, die das stillschweigend geduldet und gut geheißen haben.
Zahlreiche Bombenanschläge zum Wochenende in Kairo, ein schweres Attentat in Damaskus.
Wie man mit Terror ganz gut leben kann, beziehungsweise sogar viel Geld machen kann, das enthüllt das amerikanische Nachrichtenmagazin Time.
Die PLO, die palästinensische Befreiungsarmee, zählt heute zu den größten Geschäftemachern der Welt.
Und dann Angst vor Terror in Stockholm.
Dort beginnt heute eine Tagung der OPEC-Minister und der Schrecken von Wien sitzt den Sicherheitskräften auch in Stockholm noch in den Knochen.
Das also wären unsere Themen aus dem Ausland.
Dazu aus Österreich, ein Gespräch mit Handelsminister Starrybacher über das neue Lehrlingsausbildungsgesetz und ein Bericht von einer Pressekonferenz des sozialistischen Klubobmanns Fischer.
Die Kulturredaktion bringt einen Beitrag zum 85.
Geburtstag von Paula Kroger.
Wir aber beginnen mit den Weltnachrichten.
Für Sie als Chef vom Dienst verantworte ich heute Adolf Boindl und gesprochen werden die Meldungen von Günter Bach.
Finnland, Schweden.
Die zwei sowjetischen Luftpiraten, die gestern eine Maschine der Luftfahrtgesellschaft Aeroflot in ihre Gewalt gebracht und zur Landung in Helsinki gezwungen hatten, ließen heute Vormittag zwölf Frauen und acht Kinder frei.
Die 50 männlichen Passagiere des Flugzeuges werden nach wie vor als Geiseln festgehalten.
Der Leiter des Flughafens von Helsinki, Wickmann, gab am Vormittag bekannt, die Flugzeugentführer seien mit Handgranaten und Pistolen bewaffnet und hätten gedroht, das Flugzeug zu sprengen.
Die schwedischen Behörden vermuten, dass die Flugzeugentführer nach Stockholm wollen.
Schweden will allerdings eine Landeerlaubnis verweigern.
Ein sowjetischer Diplomat hat heute die Flugzeugentführung als direkte Folge der Haltung Schwedens bezeichnet, den Flugzeugentführer, der im Mai eine Maschine von Lettland nach Stockholm dirigierte, nicht auszuliefern.
Finnland hat 1974 einen Sondervertrag mit der Sowjetunion geschlossen, der die gegenseitige Auslieferung von Terroristen vorsieht.
Frankreich
Der vor drei Monaten am 13.
April vor seiner Wohnung in Paris entführte Generaldirektor der französischen Niederlassung der italienischen Automobilfirma Fiat, Raveli Beaumont, ist heute früh freigelassen worden.
Die Polizei, die vorher durch einen anonymen Telefonanruf informiert wurde, fand den Industriemanager mit verbundenen Augen auf einem Platz in Versailles, etwa 25 Kilometer westlich von Paris.
Der Direktor gab an, er habe auch während seiner Gefangenschaft meistens eine Augenbinde tragen müssen, sei aber ansonsten korrekt behandelt worden.
Bevor er in den Kreis seiner Familie zurückkehrt, wird er sich einer Durchuntersuchung in einem Krankenhaus unterziehen.
Zu der Entführung hatte sich seinerzeit ein Komitee für revolutionäre sozialistische Einheit bekannt und zunächst ein Lösegeld von umgerechnet etwa einer halben Milliarde Schilling gefordert.
Später reduzierten die Entführer die Summe auf etwa ein Zehntel.
Sowohl die Familie Revelli-Bormos als auch der Fiat-Konzern waren bis zuletzt nicht bereit, das Geld zu zahlen.
Seit Anfang Juni befindet sich im Zusammenhang mit der Entführung ein Freund Revelli-Bormos, der frühere UNESCO-Delegierte der Dominikanischen Republik Hector Aristi, in Haft.
USA
Das amerikanische Nachrichtenmagazin Time veröffentlicht in seiner jüngsten Ausgabe eine detaillierte Zusammenstellung über die Finanzkraft der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation.
Das Magazin kommt dabei zu dem Schluss, dass die PLO vermutlich die reichste und am besten finanzierte Terrororganisation der Weltgeschichte sei.
So soll sie Millionenbeträge in Aktien amerikanischer Unternehmen investiert haben.
Time gibt den Wert dieses Investitionspakets mit etwa 60 Millionen Dollar an.
Außerdem soll die PLO einige Hotels in Beirut besitzen und Anteile an Werften, Öltankern und ausländischen Fernsehstationen erworben haben.
Zusammenfassend wird in dem Artikel festgestellt, die PLO und mit ihr verbündete palästinensische Gruppen hätten im vergangenen Jahr rund 90 Millionen Dollar erhalten.
Das sind mehr als eineinhalb Milliarden Schilling.
Syrien
Die Behörden in Damaskus haben heute Einzelheiten über den Bombenanschlag bekannt gegeben, bei dem gestern in der Innenstadt zwei Menschen getötet und 53 verletzt worden sind.
Danach ist die Bombe in einem auf dem Hauptplatz von Damaskus stehenden Auto explodiert.
Das Fahrzeug trug deutsche Nummernschilder.
Nach Angaben der Agentur MENA hat die syrische Polizei in den Trümmern des Fahrzeuges Hinweise darauf gefunden, dass der Anschlag ebenso wie das Bombenattentat vom vergangenen Montag, das sechs Menschenleben gefordert hat, im Irak ausgeheckt worden sei.
Italien.
Im Justizpalast von Rom hat heute unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen der Prozess gegen zwei weibliche Angehörige der linksradikalen Untergrundorganisation bewaffnete Volkszellen begonnen.
Ihr mutmaßlicher Führer war vor zehn Tagen bei einem Feuerwechsel mit der Polizei vor dem Kolosseum getötet worden.
Er war damals von den beiden Angeklagten begleitet worden.
Israel.
In einem vom israelischen Rundfunk ausgestrahlten Interview stellte Bundeskanzler Kralski heute klar, seine Einladung an den ehemaligen Ministerpräsidenten Rabin zu einem Österreich-Besuch gelte auch für den neuen Regierungschef Begin.
Kralski wies damit israelische Zeitungsmeldungen zurück, in denen berichtet wurde, Kralski lege keinen Wert darauf, mit Begin zusammenzutreffen.
Österreich.
Gegen eine vom Finanzminister zur Diskussion gestellte Streichung des steuerlichen Kraftfahrzeugpauschales hat sich ÜVP-Generalsekretär Lanner ausgesprochen.
Im Pressedienst seiner Partei weist Lanner heute darauf hin, dass die Absetzbarkeit der Haftpflichtversicherung vor fünf Jahren mit dem Hinweis auf die Anhebung des Kraftfahrzeugpauschales gestrichen worden sei.
Eine jetzige Streichung des Kraftfahrzeugpauschales würde nach den Worten Lanners besonders jene Menschen treffen, die für ihren Weg vom Wohnort zum Arbeitsplatz ein Auto benutzen müssen.
Das Verkehrsministerium hat eine Studie in Auftrag gegeben, die die Auswirkungen des künftigen Rhein-Main-Donau-Kanals auf die österreichische Verkehrswirtschaft untersuchen soll.
Der Rhein-Main-Donau-Kanal soll bis zum Jahre 1985 fertiggestellt sein.
Um dem künftigen Verkehrsaufkommen auf der Donau gewachsen zu sein, haben die Bundesländer Oberösterreich und Niederösterreich beschlossen, den Hafen von Enns auszubauen.
Der erste Bauabschnitt sieht vor, die Enns 1,8 Kilometer vor der Donaumündung schiffbar zu machen.
Bis zur Fertigstellung des Rhein-Main-Donau-Kanals sollen die letzten zweieinhalb Kilometer der Enns befahrbar sein.
Außerdem wird in diesem Bereich der Fluss auf die doppelte Breite ausgebaut.
Sowjetunion
Vor den Augen von Militärbeobachtern aus dem Westen, darunter zweier österreichische Stabsoffiziere, haben heute in der westlichen Ukraine umfangreiche Manöver der sowjetischen Streitkräfte begonnen, die bis Samstag dauern sollen.
An den Übungen nehmen etwa 27.000 Soldaten teil.
Es wird erwartet, dass die Manöver die gute Zusammenarbeit zwischen den sowjetischen Boden- und Luftstreitkräften demonstrieren sollen.
Die Übungen, die die Bezeichnung Karpati tragen, sind die dritten, zu denen Militärs aus westlichen Ländern eingeladen wurden.
Die Sowjetunion hat sich wie die anderen Unterzeichnerländer der Sicherheitskonferenz von Helsinki verpflichtet, zu Übungen, an denen mehr als 25.000 Soldaten teilnehmen, Beobachter aus anderen Ländern einzuladen.
Nach derzeit vorliegenden Hochrechnungen könnte es der regierenden liberaldemokratischen Partei bei den gestrigen Oberhauswahlen gelungen sein, die knappe absolute Mehrheit zu verteidigen.
Nach Auszählung der Stimmen in 96 der 126 Wahlbezirke errangen die Liberaldemokraten 58 Sitze.
Von den 30 noch nicht ausgezählten Bezirken müssten mindestens sieben an die Regierungspartei fallen, um die Mehrheit der Liberaldemokraten zu sichern.
Gestern wurden 126 der insgesamt 252 Abgeordneten des Oberhauses neu gewählt.
Südkorea Nach offiziellen Meldungen aus Seoul von heute früh sind bei der Unwetterkatastrophe, die in der Nacht zum vergangenen Samstag den Raum der südkoreanischen Hauptstadt heimsuchte, mindestens 206 Menschen ums Leben gekommen.
Schwere Regenfälle haben Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst.
Dadurch wurden etwa 80.000 Personen obdachlos.
Der Sachschaden wird auf umgerechnet etwa 600 Millionen Schilling geschätzt.
Die schweren Unwetter am Wochenende in Südwestfrankreich und in Teilen der Schweiz haben 31 Menschenleben gefordert.
Allein in der Weinanbauregion Ger kamen 18 Personen ums Leben.
Rettungsmannschaften suchen noch nach zahlreichen Vermistern.
Nach Angaben der Behörden war das Unwetter über Jers das schwerste seit 80 Jahren.
Der Sachschaden wird mit mehreren Millionen Schilling beziffert.
In der Schweiz war von Regenfällen und Überflutungen vor allem das Berner Oberland betroffen.
Die Hauptverbindungsstraße zwischen Bern und Lausanne musste gesperrt werden.
Das waren die Meldungen.
Das Wetter?
Das zuletzt für Mitteleuropa wetterbestimmende Tief zieht langsam ab.
Der Alpenraum befindet sich nun im Bereich einer nördlichen Strömung.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Am Alpennordrand noch verbreitet starke Bewölkung und regnerisch.
Sonst wechselnd aufgelockerte Bewölkung und allmählich abnehmende Neigung zu Regenschauern.
West- bis Nordwind.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 24 im Süden bis 26 Grad.
Frühtemperaturen morgen 10 bis 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Im Nordstau lagen reichliche Bewölkung und mitunter noch etwas Regen.
Sonst aufgelockerte Bewölkung im Süden auch heiter.
Nordwest bis Nordwind.
Tageshöchsttemperaturen 19 bis 25 im Süden bis 27 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien, Heiter 24 Grad, Nordwestwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, wolkig 23 Grad, Nordwest 20.
Linz, Heiter 22 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Salzburg wolkig 21° Nordost 5.
Innsbruck wolkig 15° Südost 5.
Bregenz heiter 21° Nordwestwind 5 kmh.
Graz heiter 24° Nordwest 20 und Klagenfurt heiter 25° Windstille.
Soweit die Weltnachrichten und der Wetterbericht und nun zum Beitragsteil im Journal.
Dass wir mit dem Terror leben, das ist wohl schon so etwas wie eine Binsenwahrheit.
Es hat wohl kaum eine Zeit gegeben, in der Terrorismus in jeder Form, sei sie nun politischer oder rein krimineller Natur, so zur Tagesordnung gehört wie heute.
Das Phänomen selbst ist da, es zu erklären ist schon schwieriger und noch schwieriger ist es zu differenzieren.
Denn natürlich wird es immer wieder Terror geben, Gewaltanwendung, die uns entschuldbar scheinen oder doch zumindest verständlich.
Man misst mit zweierlei Maß.
Die jüngste Flugzeugentführung etwa im Nahen Osten wird von uns vermutlich mühelos als negativer terroristischer Akt eingestuft.
Ganz andere Emotionen werden da etwa bei der jüngsten Flugzeugentführung frei.
Zwei Russen haben auf einem Inlandsflug eine sowjetische Maschine zur Kursänderung via Westen gezwungen.
Mit Waffengewalt vermutlich.
Die Maschine landete gestern in Helsinki.
Ursprünglicher Bestimmungsort soll Stockholm gewesen sein.
Aus Treibstoffmangel angeblich hatte die Maschine dann aber nur mehr Helsinki anfliegen können.
Die beiden Männer haben die Insassen der Maschine als Geißeln genommen heute Vormittag, allerdings sind die Kinder und die Frauen freigelassen worden.
Noch immer aber befinden sich mehr als 50 Passagiere in der Gewalt der Entführer.
Hier bei uns im Studio hat sich während der Nachrichten Reinhold Dey, unser Korrespondent aus Helsinki, gemeldet.
Guten Tag Herr Dey.
Herr Day, hat sich eigentlich am aktuellen Stand seit heute früh, seit der Freilassung von Kindern und Frauen am Flugplatz von Helsinki etwas geändert?
Ja, eine Kleinigkeit.
Und zwar, man nahm zunächst an, dass morgens alle Frauen und Kinder freigelassen worden waren.
Es stellte sich jedoch raus, dass noch mehr drin waren.
Und diese 20, die restlichen 20, sind vor ungefähr einer halben Stunde freigelassen worden.
Ja, das ist die Situation im Moment.
Und die finnische Regierung ist zusammengetreten, hat die Sache durchgesprochen und hat gesagt, sie würde, es ist eigentlich eine Floskel, sie würde also alles tun, um zu einer friedlichen Lösung dieser Situation zu kommen.
Und soweit ich das recht verstanden habe, es geht hier alles ein bisschen durcheinander, wie Sie sich denken können, liegt aus Stockholm keine Landegenehmigung vor, was bedeuten würde, dass die Finnen also die Maschine hier auch nicht losfliegen lassen können.
Herr Day, nun ist die finnische Regierung ja ein bisschen in einer peinlichen Situation.
Es gibt ja einen Sondervertrag zwischen Finnland und der Sowjetunion, der ist noch gar nicht so alt, dass Terroristen ausgeliefert werden.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage für die finnische Regierung, wären diese beiden Männer als Terroristen eingestuft und wie hat man sich jetzt zu verhalten?
So wie die Lage ist im Moment, also so wie die Tat ist, die erwähnt ist ja selbst, dass man manchmal mit zweierlei Maßen ist und dass man das wohl nicht tun sollte.
So wie die Situation aussieht, müssen die Leute als Terroristen eingestuft werden und Finnland müsste in diesem Fall seinen Auslieferungsverpflichtungen nachkommen.
Das heißt, die beiden Russen im Flugzeug, die ja diese Bestimmung kennen, denen bleibt praktisch gar nichts anderes übrig, als weiter darauf zu dringen, weiterfliegen zu können.
Mehr oder weniger sind sie dazu gezwungen, notfalls müssten sie eben ihre Drohung wahrmachen, die sie heute Vormittag ausgesprochen haben, und die Maschine und sich selbst in die Luft springen.
Weiß man jetzt eigentlich ungefähr schon, wer die beiden Männer sind, wie alt sie sind, woher sie kommen aus der Sowjetunion?
Darüber weiß man praktisch noch gar nicht, jedenfalls die Öffentlichkeit weiß nichts.
Die finnische Nachrichtenpolitik in solchen Fällen neigt dazu, neigt sagen wir mal, zu einer obrigkeitlichen Regulierung.
Man sagt möglichst wenig.
Deswegen ist hier auch sehr wenig bekannt, ob die Identität der beiden Leute schon festgestellt worden ist oder nicht.
Man müsste einiges wissen, denn der sowjetische Botschafter, er hat schon Gelegenheit bekommen, mit ihnen zu sprechen.
Weiß man schon irgendetwas über die Motive der beiden Männer?
Meistens ist es ja so, dass die Sowjetunion relativ bald reagiert und sagt, das ist ein rein krimineller Akt, die beiden Leute werden aus diesen und diesen Gründen gesucht etc.
Hat es sowas schon gegeben?
Nein, aus der Sowjetunion ist in der Richtung noch nichts gekommen.
Ich nehme an, das wird auch teilweise daran liegen, dass man eben die Identität dieser Leute höchstens seit einigen Stunden weiß, überhaupt.
Herr Day, um vielleicht noch einmal auf den Anfang zurückzukommen.
Ich habe gesagt, man misst manchmal doch mit zweierlei Maß.
Wie wird eigentlich eine solche Flugzeugentführung von der finnischen Bevölkerung aufgenommen?
Wie werden da die Sympathien verteilt?
Die Sympathien liegen wohl stets auf der Seite von Menschen.
die ein Leben führen möchten oder die sich Lebensbedingungen suchen möchten, wie die Finnen sie selbst haben.
Auf der anderen Seite aber, weil ja jeder praktisch heute irgendwann mal mit dem Flugzeug fliegt und sei es auch nur auf die Charterreise auf die Kanarischen Insel, deswegen betrachtet man auch hier im Allgemeinen
Also Flugzeugentführungen als etwas, was man vermeiden sollte, als etwas Terroristisches in sich, egal was das Motiv ist.
Auf jeden Fall hofft jeder, dass diese Flugzeugentführung unblutig und gut ausgeht, wie jetzt.
Auch immer, Herr Deich, danke für diese vorläufigen Informationen.
Wir werden dann ja im Abendjournal vermutlich wieder mehr von Ihnen hören.
Auf Wiederhören.
Terror dann auch im nächsten Beitrag.
Terror, der zumindest in diesem einen Fall sein Ende gefunden hat.
Der am 13.
April in Paris entführte Fiat-Direktor Reveille Beaumont ist heute völlig überraschend freigelassen worden.
Drei Monate hat er sich in der Hand, bis jetzt noch unbekannter Gangster befunden.
In den letzten Wochen hatten die Kidnapper ein besonders makabres Spiel gespielt.
Sie forderten unter anderem eine astronomische Lösegeldsumme, nämlich mehr als 500 Millionen Schilling und erklärten immer wieder, wenn nicht gezahlt wird, wird Raveli Beaumont in den nächsten 24 Stunden getötet.
Erpresst wurde in erster Linie Fiat-Direktor Agnelli, der jedoch hart blieb mit den Worten, würde er in diesem einen Fall nachgeben, würde Fiat immer wieder erpresst werden.
Nun scheint aber doch alles gut ausgegangen zu sein.
Raveli Beaumont ist frei.
Hören Sie Hans Gruse aus Paris.
Heute Morgen um 7.30 Uhr ging also für den Fiat-Generaldirektor in Frankreich, Lucino Revelli-Beaumont, eine schreckliche Gefangenschaft von 89 Tagen zu Ende.
Man fand ihn mit verbundenen Augen auf einer Bank in Versailles.
Man brachte Revelli-Beaumont dann zur Polizeipräfektur nach Paris, um möglichst schnell wichtige Hinweise über die Entführer zu bekommen, bevor die Spuren verwischt sind.
Am späten Vormittag hat Lucino Revelli Beaumont dann die Polizeipräfektur verlassen.
Obwohl er in einer zufriedenstellenden physischen Verfassung ist, hat er sich zur ärztlichen Beobachtung in eine Pariser Klinik begeben.
Revelli Beaumont ist also wohlbehalten und frei.
Das ist das Wichtigste.
Fast drei Monate hat seine Haft in der Gewalt der Entführer mit der ständigen Todesdrohung gedauert.
Diese Entführer behaupteten, politische Täter zu sein.
Sie erklärten, Reveille Beaumont in einem Volksgefängnis festzuhalten und ihn möglicherweise vor ein Volkstribunal zu stellen.
Dort hätte er sich für Vergehen gegen die Proletarier verantworten müssen.
Ganzseitige Anzeigen in mehreren französischen und ausländischen Tageszeitungen sollten die These der politischen Entführung bestärken.
Manche Presseorgane haben dann ihrer Fantasie auch frei in Lauf gelassen.
Die französische Polizei war aber immer davon überzeugt, dass es sich bei der Revelli-Beaumont-Affäre um eine in Italien leider geläufige Art der Entführung von wichtigen Persönlichkeiten handelt, mit dem einzigen Ziel, ein fettes Lösegeld herauszuholen.
Um zu verhindern, dass diese italienischen Methoden auf Frankreich übergreifen, hatte die Pariser Polizei vom Innenministerium Anweisung erhalten, eine Übergabe von Lösegeld zu verhindern.
Als der Freund der Familie und Vermittler Hector Aristi einen guten Draht zu den Entführern hergestellt hatte, wurde er Mitte Juni kurzerhand verhaftet und damit kaltgestellt.
Wahrscheinlich kann man ihm keine Komplizenschaft vorwerfen oder gar nachweisen und deshalb wird Aristi sicher bald auf freien Fuß gesetzt.
Die große Frage ist jetzt, wurde Lösegeld bezahlt, wie viel, auf welchem Weg und an wen?
Es ist höchstwahrscheinlich, dass eine große Summe, vielleicht zwei Millionen Dollar, bezahlt wurden, obwohl die französische Polizei das verhindern wollte.
Auch die italienische Polizei hatte ja versucht, Kontakte zwischen den Entführern und dem Anwalt von Agnelli, Vittorio Ciusano, zu vereiteln.
Ein Versuch über Schweizer Banken, Lösegeld zu zahlen, scheiterte ebenfalls.
Wahrscheinlich hat aber die Familie von Réveille Beaumont in Zusammenarbeit mit Fiat einen Weg gefunden, um das Geld an den Mann zu bringen.
Da Réveille Beaumont nicht nur Fiat-Generaldirektor in Frankreich ist, sondern auch wichtige Aufgaben für Fiat in Lateinamerika übernommen hatte, kann man nicht ausschließen, dass es um mehr als das Leben des Entführten ging.
Es gibt im Zusammenhang mit dieser bisher undurchsichtigen Affäre eine ganze Menge Gerüchte.
Angeblich sei Fiat erpresst worden.
Große Fiat-Interessen in Lateinamerika stünden auf dem Spiel.
Vielleicht wird man jetzt, da Reveille Beaumont frei ist, etwas mehr erfahren.
Sicher ist das aber nicht.
Im Laufe einer fast dreimonatigen Haft, wahrscheinlich in der Nähe von Paris, kann ein Mann, auch wenn er ständig die Augen verbunden hat, eine ganze Menge Details beobachten und Informationen über seine Entführer sammeln.
Diese haben aber wahrscheinlich irgendwelche Garantien, um sicher zu sein, dass Reveille Beaumont und Fiat nicht allzu gesprächig werden.
Hans Kruse war das aus Paris.
Weiter in den Nahen Osten, dort so möchte man meinen, sitzen ja die Erfinder des Terrorismus neueren Datums.
Die palästinensischen Freischerler haben ja als eine der ersten der Welt gezeigt, was man mit Terror gegen Zivilisten auch politisch erreichen kann.
Auch hier vielleicht zunächst ein durchaus legitimes politisches Anliegen, Heimatrecht für das palästinensische Volk.
Das Problem ist nur, ob wirklich der Zweck die Mittel heiligt.
Kaum jemand zählt mehr die Toten, die bei diesen Terrorakten, seien es nun Flugzeugentführungen, Bombenattentate oder Überfälle ums Leben gekommen sind.
Die PLO selbst, früher die Zentrale für Terrorismus im Nahen Osten, hat sich heute offiziell aus dem Geschäft zurückgezogen.
Sie hat längst internationales Renommee bekommen, ist unnachfähig.
Nun aber spielen die Nachfolger Terror und sie haben ihr Geschäft gut gelernt.
Nur dass sich ihr Terror jetzt sozusagen gegen die eigenen Reihen richtet.
Gegen jene, die noch vor Jahren dem Terror außer Landes stillschweigend, wenn nicht wohlwollend zugesehen haben.
Zum Wochenende etwa war Syriens Hauptstadt Damaskus wieder einmal Schauplatz eines Terroranschlags, dem ebenfalls wieder Unschuldige zum Opfer fehlen.
Walter Krause berichtet über die Ereignisse von gestern und zeigt den politischen Hintergrund auf, vor dem sie gesehen werden müssen.
Am vergangenen Sonntag, in der Muslimwelt, ein Arbeitstag, flog gegen die Mittagszeit im verkehrsreichen Stadtzentrum eine Privatlimousine vom japanischen Satz und Zug in die Luft.
Angesichts der erheblichen Schäden rundum schätzen Experten seine Dynamitladung auf etwa 100 kg.
Die Zahl der Toten wird bisher mit 5, die der Verwundeten mit 55 angegeben.
Vom Wagen selbst blieb nur ein Teil der Autonummer übrig.
Er war in der Bundesrepublik Deutschland registriert.
Der neue Explosionsort hat seine makabere Bedeutung.
Er liegt unmittelbar vor Syrien Innenministerium.
der gefürchteten Sicherheitspolizei befindet.
Nur 50 Meter von hier entfernt wurden vor einem Jahr drei Palästinenser-Guerillas öffentlich gehängt.
Sie hatten das Hotel Semiramis in Besitz genommen.
Für Syriens Abwehrbüro gibt es über Motive und Hintermänner dieser neuen und alarmierenden Attentatswelle keine Zweifel.
Ungeschminkt wird dafür das Baad-Regime in Iraks Hauptstadt Bagdad verantwortlich gemacht.
Die Anhänger der pan-arabischen Ba'at, d.h.
Partei der all'arabischen Wiedergeburt, gleichermaßen in Damaskus und Bagdad an der Regierungsmacht, sind nicht nur seit Jahr und Tag ideologisch zerstritten.
Beide beanspruchen die Führung in der arabischen Welt.
Während Syriens Staatspräsident al-Assad aber für einen Verhandlungsfrieden mit Israel plädiert, die Palästina-Revolution in Syrien und Libanon in die Tazare genommen hat,
führt Iraks Staatsüberhaupt al-Bakr kompromisslos die sogenannte Verweigerungsfront an.
Ohne Skrupel bedient sich dabei Bakr radikaler Guerrilla-Organisationen der Palästina-Befreiungsfront.
In erster Linie der revolutionären Volksfront des Hai-Jacker-Chefs Dr. Habash.
Iraks Rolle im libanesischen Bürgerkrieg lässt keinen Zweifel darüber, dass Bakr die Syrer nicht nur isolieren will,
sondern den Kampf gegen Israel bis zur Vernichtung fortzuführen, gedenkt.
Einer der Wege dazu ist die Pausenlosanheizung von Unsicherheit und Unruhe in Syrien.
Das Dilemma in Damaskus ist offensichtlich.
Syrien sieht sich im Osten einer irakischen Um am Euphratesfluss gegenüber.
Ein Teil seiner besten Truppen steht im Libanon, um einen neuen Ausbruch des Bürgerkrieges
und damit einer weiteren Front an seiner Westflanke zu verhindern.
Diese Verzettelung seiner Kräfte hat dazu geführt, dass an Syriens Hauptfront, den Golanhöhen, nur noch eine Division Wache hält.
Dann, die Juli, findet in Damaskus die alljährliche internationale Messe statt, hält die, wie es heißt, kombinierte irakische palästinensische Terrorwelle aus Syrien an,
Walter Krause berichtete über den jüngsten Terroranschlag in Damaskus.
Entschuldigung, sie bittet die nicht ganz optimale Telefonqualität.
Terror ist aber nicht nur eine politische oder religiöse Waffe, er kann sich auch zu einer finanziellen Waffe entwickeln.
Das hat die größte und älteste dieser Organisationen, die palästinensische Befreiungsbewegung, PLO, unter Beweis gestellt, die heute über ein Vermögen von hunderten Millionen Dollar verfügt.
Einzelheiten darüber werden in der jüngsten Ausgabe des amerikanischen Nachrichtenmagazins Time enthüllt.
Auszüge daraus hat Harry Sichrovsky zusammengestellt.
Die PLO nimmt jährlich rund 90 Millionen Dollar ein.
Davon stammen etwa 70 Millionen aus sogenannten individuellen Spenden arabischer Regierungen, während der Rest aus den jährlichen Beiträgen kommt, zu deren Zahlung sich die in der arabischen Liga zusammengefassten 20 Staaten verpflichtet haben.
Außerdem erhält die PLO 5% des Einkommens jener 300.000 Palästinenser, die in den Ölstaaten und in Westeuropa arbeiten.
Zu diesen Auslandspalästinensern gehören mindestens 150 mehrfache Millionäre.
Immerhin tragen diese Spenden der Landsleute im Ausland neuerlich 10 Millionen Dollar zur Auffüllung des Schatzkästleins der PLO bei.
Soweit das Barvermögen der palästinensischen Organisation.
Dazu kommen 60 bis 100 Millionen Dollar an Investitionen und Aktienpaketen.
Die PLO besitzt in Beirut zwei Hotels.
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo ist eine Jugendherberge mit 500 Zimmern im Bau.
Ferner gehören der PLO Anteile an Schiffswerften im Nahen Osten, eine Flotte von Öltankern, mehrere Rundfunk- und Fernsehstationen im Ausland sowie Anteile an amerikanischen Aktiengesellschaften, die im Nahen und Mittleren Osten etabliert sind.
Die Investitionen werden von der Firma Arab Bank Limited verwaltet, doch laufen die meisten Aktien und Anteile anonym unter Nummernkonten oder unter falschen Namen, um mit weigen israelischen Repressalien auszuweichen.
Aber der finanzielle Arm der PLO reicht direkt nach Israel hinein.
So wurden durch Strohmänner im besetzten Westjördern Land Bodenkäufe getätigt.
Und schließlich ist die PLO am illegalen Rauschgifthandel in Israel selbst beteiligt, wobei Juden aus den orientalischen Ländern die ahnungslosen Verteiler abgeben und auf diese Weise jährlich weitere 5 Millionen Dollar zur Finanzierung ihrer Erbfeinde beitragen.
Und Time kommt zu dem Schluss.
Die palästinensische Befreiungsorganisation PLO ist damit vermutlich die reichste und bestfinanzierte Terrororganisation der Geschichte.
Daran sollte man denken, wenn wieder einmal mit Fotos von den elenden Lebensbedingungen in den palästinensischen Flüchtlingslagern an das Mitgefühl der Welt appelliert wird.
Die PLO heute also groß im Geschäft, nicht nur politisch, auch finanziell.
Einen Artikel aus dem Nachrichtenmagazin Time fasste Harry Sichrovsky zusammen.
Angst vor Terror hat man in diesen Tagen in Stockholm.
In der schwedischen Hauptstadt beginnt heute eine zweitägige Konferenz der OPEC-Minister und der Schreck von Wien, der OPEC-Überfall von Weihnachten 75, sitzt den Sicherheitskräften natürlich heute noch in den Knochen.
Und so tut man auch in Stockholm alles, um einen solchen Überfall zu verhindern.
Tagungsthema der OPEC-Minister natürlich wieder die Erdölpreise, obwohl betont wird, dass man in nächster Zeit nicht daran rütteln will.
Erst am 1.
Juli haben sich ja die 13 Mitglieder des Rohölkartells wieder auf gemeinsame Preise geeinigt.
Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihren Rohölpreis um 5 Prozent erhöht und damit ihren Preis dem der elf übrigen OPEC-Länder angepasst.
Nach außen hin sind also einmal die Streitereien beigelegt.
Die OPEC tagt wieder.
Und die Sicherheitskräfte Stockholms tagen ebenfalls in Permanenz.
Denn nichts soll passieren, alles Menschenmögliche soll im Vorhinein bedacht und ausgeschaltet werden.
Viel Aufregung also in diesen Tagen in Stockholm.
Günther Graffenberger berichtet.
Am heutigen Montag beginnt im Grand Hotel in Saltschöwaden vor den Toren Stockholms, wo 1959 die EFTA gegründet worden war, die OPEC-Konferenz.
Um ihr das zu ersparen, was ihr 1975 in Wien passierte, als die Minister von arabischen Terroristen entführt wurden, ist gestern Mittag vor dem Hotel eine Art eiserner Vorhang niedergegangen.
Betonsperren und Grenzpfähle, Nagel, Teppiche, Verbotsschilder, Polizeistreifen zu Lande und zu Wasser, sogar der Segelhafen musste geräumt werden, sollen einen neuen Anschlag auf die Konferenz verhindern.
Vom Stockholmer Flughafen Arlanda aus fliegen die OPEC-Delegierten aus 13 Ländern, etwa 150 an der Zahl, per Hubschrauber die rund 70 Kilometer bis zum Hotel, wo sie auf einer extra gefertigten Betonplatte landen werden.
Zu risikoreich ist der Landweg und die schwedische Polizei lässt es auf kein Risiko ankommen.
Wir unterhielten uns mit dem Direktor des Grand Hotels in Salzgebaden, Herrn Mörder, was er dazu zu sagen hat, dass ein Hotel in eine beleigerte Festung verwandelt worden ist.
Sie haben sicherlich in den letzten Tagen mit den arabischen Sicherheitsbeamten sehr viel zu tun gehabt.
Ihr Eindruck ist wohl der, dass hier von dieser Seite her alles versucht wird, um die Sicherheit der Delegierten so weit wie möglich zu gewährleisten.
Sicher, aber angehend der Sicherheit hat die Polizei die ganze Verantwortung.
Wir vom Hotel aus bekommen also nur zu wissen, mit denen und den Personen sollen sie während des Kongresses zusammenarbeiten.
Aber die ganze Planlegung und so weiter ist nur durch verschiedene Abteile der Polizei.
Aber die Sicherheitsvorkehrungen bei allen diesen Konferenzen, glaube ich, waren längst nicht die, die heute im Zusammenhang mit der OPEC-Konferenz getroffen werden müssen.
Soweit ich das beurteilen kann, überhaupt nicht.
Also dies übertrifft alles, was wir bisher erlebt haben.
Wie wird es nun eigentlich technisch vor sich gehen?
Die arabischen Delegierten treffen also vom Flugplatz Arlanda aus mit Hubschraubern hier ein.
Soweit ich weiß, kommen sämtliche Minister per Hubschrauber zu uns.
Und nur die Teilnehmer und das Gepäck kommen speziell in anderen Waren, also es kommt nicht zusammen.
Wie nimmt denn hier die Gemeinde, in der das Hotel liegt, wie nimmt die Gemeinde dieses enorme Aufgebot von Sicherheitspolizei auf?
Keiner klagt oder merkt, sie sind also sehr neugierig.
Nun, wir sind in der Hauptsaisonzeit.
Sie haben also in dieser Zeit keine anderen Gäste außer den Delegierten.
Was kostet denn dieses Unternehmen und wer bezahlt die Rechnung?
Viele glauben, dass man da eine enorme Rechnung aufstellt, die direkt an UPEG geschickt wird.
So ist es nicht.
Jeder Teilnehmer bezahlt seine eigene Rechnung bei der Abfahrt.
Es geht nicht einmal per Delegation, es geht per Teilnehmer.
Und das sind an und für sich sehr humane Preise.
Sie müssen berechnen, die Gäste fahren weg.
Wir haben sehr viele Nächte vorher leer, hinterher wahrscheinlich leer, weil ein Teil Leute, weil es alte Gäste sind, wissen Sie, nicht nur kommen können, wegfahren für eine Woche, dann haben sie keine Hilfe in ihrem Heim.
Dadurch haben wir sehr viel Abbestimmung bekommen.
Aber den gesamten Preis kann ich Ihnen nicht nennen.
Herr Dr. Müller, wenn ich recht unterrichtet bin, ist das für Sie auch als Hotelfachmann eigentlich Ihre erste größere Sicherheitsbewährungsprobe in dieser Branche?
Könnte man sagen.
Wirklich.
Es ist nur so, ich möchte eines sagen, normal, wenn wir wichtige Kongresse haben, und alle Kongresse sind natürlich wichtig, da hat man eine Vorarbeitung sehr, sehr frühzeitig.
Und hier geschieht alles in den letzten Minuten.
Und das ist natürlich eine sehr große Anstrengung, weil man nie weiß von der Einstellung her, was geändert wird, warum es geändert wird und so weiter.
Das ist sehr anstrengend.
Wenn also am Donnerstagabend die Konferenz zu Ende geht und sie verläuft, so wie wir alle hoffen, dann fällt auch Ihnen, glaube ich, ein Stein vom Herzen.
Ich glaube zwei.
Vielen herzlichen Dank.
OPEC-Tagung in Stockholm, Günther Grafenberger berichtete und führte auch dieses Gespräch.
Vier Minuten nach halb eins ist das Wir kommen jetzt nach Österreich.
In der Innenpolitik merkt man es, dass Urlaubszeit ist, dass Ferienzeit ist.
Man nützt sich in den politischen Lagern, jetzt einmal zurückblicken, ausblicken, zieht innenpolitische Bilanzen und Resümees.
In der vergangenen Woche waren es die Klubobmänner Peter und Corinne, also die Klubobmänner der Freiheitlichen und der ÖVP, die eine Pressekonferenz gaben.
Heute war es der sozialistische Klubchef Heinz Fischer, der in einer Pressekonferenz die abgelaufene Parlamentssession aus seiner Sicht darstellte.
Zu einem Bericht über diese Pressekonferenz schalten wir nun direkt ins Parlament zu Erich Aichinger.
Die Opposition könne nach Herzenslust kritisieren.
So eröffnete der geschäftsführende SPÖ-Clubobmann Fischer seine heutige Pressekonferenz.
Die genau genommen bereits mitten in die Sommerpause des Parlaments fällt in eine terminarme Zeit.
Er, Fischer, wolle aber dieser Kritik kein spiegleiches Selbstlob gegenüberstellen.
Fischers Bilanz der vergangenen Monate im Hohen Haus?
Ich glaube doch.
Fakten dafür anführen zu können, dass das zu Ende gegangene parlamentarische Arbeitsjahr sachlich außerordentlich ergiebig war und dass daher der Vorwurf, dass hier Entscheidungen versäumt wurden oder überhaupt ein Arbeitsjahr versäumt wurde, sicher ungerechtfertigt ist.
80 Prozent der Gesetze, darunter auch die wichtigen wie die Volksanwaltschaft, die 32.
ASVG-Novelle, das neue Kindschaftsrecht oder das neue Beamtendienstrecht seien einstimmig gebilligt worden.
Fischer?
Um glaube ich auch sagen zu können, dass es trotz aller politischen und sachlichen Meinungsverschiedenheiten ein Recht
konsensfähiges und fruchtbares Klima in der parlamentarischen Arbeit gegeben hat und ich hoffe, dass diverse Andeutungen oder Ankündigungen, dass das im nächsten Jahr anders werden könnte, die Betroffenen sich noch einmal überlegen werden.
Denn eine politische Partei, die mutwillig dieses Klima der Sachlichkeit und der Konsensmöglichkeit zerstört, die ist sehr rasch drinnen in einem Image
der Destruktion und des Neinsagens und das kann sehr lange dauern, bis man das wieder korrigiert.
Fischer bezog sich bei dieser Bemerkung etwa auf Äußerungen des ÖVP-Klubobmannes Koren, der für den Herbst entscheidende Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition angekündigt hatte.
Die konstruktive Atmosphäre, so Fischer, sei auch wesentliches Verdienst der Regierungspartei.
Auch sie habe Abstriche von ihren Vorstellungen gemacht.
Und dann eine Sicht der großen Opposition aus den Augen des sozialistischen Klubobmannes?
ÖVP-Klubobmann Koren male seit 1970 unverdrossen an einem düsteren, kolossalen Gemälde der österreichischen Wirtschaft.
Würde dies von der gesamten ÖVP vertreten, dann wäre dies nach Fischer eine einheitliche, aber falsche Linie.
Tatsache ist aber, dass die ÖVP diesbezüglich in zwei Parteien zerfällt.
Die eine Hälfte, Kohlmeier, Mock, jetzt in Kärnten auch Taus, die Forderungen stellen, Vorschläge machen, Lohnsteuersenkung haben wollen, Lizitationspolitik betreiben und die andere, offensichtlich kleinere Hälfte der ÖVP, die genau vor dieser Lizitationspolitik
warnt und die Finanzierbarkeit dessen, was es heute schon an sozialen Errungenschaften gibt, in Frage stellen, geschweige denn dessen, was sich da manche Oppositionspolitiker alle einfallen lassen.
Schließlich nahm SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer auch zu dem für Herbst angekündigten Kernenergiebericht der Regierung an das Parlament Stellung und meinte unter anderem,
Je konkreter der Bericht ist und je detaillierter der Bericht ist, umso klarer ist die Information an das Parlament, umso geringer ist aber eigentlich auch der Spielraum dann des Parlaments, um in einer Entschließung oder in einer Stellungnahme zu dem Bericht noch Entscheidungen zu treffen.
Ob noch Sachfragen offen sein werden im Zeitpunkt der Berichterstattung, das weiß ich nicht.
Fast muss man es annehmen, wenn der Bericht bis zum Herbst ins Parlament kommen soll.
So, glaube ich, gibt es keine Garantie, dass die Frage der Lagerung bis zum Herbst also endgültig so weit entschieden ist, dass das nur mehr ein Referiertessen ist, was
bereits geschehen ist.
Zur Kritik unter anderem von FPÖ-Obmann Peter an Außenminister Paar sagte Fischer, er verstehe diese Attacken nicht.
Er sehe auch keinen Anlass in der gemeinsamen Außenpolitik Gräben aufzureißen.
Die Schwerpunkte nach Fischer für die kommende Parlamentsarbeit
Das Budget, eben der Kernenergiebericht und die Reform des Eherechts.
Wobei er für das zwischen SPÖ und ÖVP in Detailfragen nicht unumstrittene Eherecht auf eine breite Basis hoffe und darauf, dass sich das bessere Argument durchsetzen werde.
Soweit mein Bericht von der Pressekonferenz des SPÖ-Clubobmannes Heinz Fischer und damit zurück zum Studio des Mittagschannals.
Innenpolitische Bilanz der SPÖ, also Erich Eichinger berichtete aus dem Parlament.
Wir setzen fort mit der Inlandspresse-Schau, heute zusammengestellt von Markus Sommersacher.
In den Salzburger Nachrichten wird die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes kommentiert, der die gegen die Stimmen der Opposition im Nationalrat beschlossene Bundeskraftfahrzeugsteuer verfassungswidrig erklärt hat.
Diese Entscheidung des Gerichtshofes ist auf eine Anfechtung der Kraftfahrzeugsteuer durch die Salzburger Landesregierung zurückzuführen.
Dazu die Salzburger Nachrichten.
Die angebliche Rechthaberei des klagenden Bundeslandes ist aber keine Bosheit des Landeshauptmannes, sondern seine Pflicht.
Denn auch der Landeshauptmann ist auf die Verfassung von Bund und Land vereidigt.
Ein solcher Eid ist keine Formsache und es ist ernst zu nehmen, was der betreffende Landeshauptmann zu dem ministeriellen Vorwurf der Rechthaberei erklärte.
Der kooperative Bundesstaat kann nur funktionieren, wenn das Recht strikt eingehalten wird.
Vielleicht spricht es sich allmählich bis zum Wiener Ballhausplatz durch, dass die Länder keine Verwaltungsprovinzen, sondern Staaten sind, die freiwillig der Republik beigetreten sind.
Soweit die Salzburger Nachrichten.
Im offiziellen Organ der Regierungspartei, der Arbeiterzeitung, macht Manfred Scheuch, der ÖVP, den Vorwurf, bei der Behandlung der Frage der Atomenergie ratlos zu sein, wenn er schreibt, Dort gibt es offenbar Leute, denen jedes Mittelrecht ist, wenn es nur ein wenig Hoffnung birgt, den Sozialisten die Mehrheit zu nehmen.
Die in Streit stehende Materie, im konkreten Fall die Verwendung der Kernkraft, wird nicht mehr sachlich behandelt.
Es wird nicht mehr das Für und Wider im Interesse der Allgemeinheit gesehen, sondern man gustiert, ob der Volkszorn etwa der Hebel sein könnte, einen anders nicht erreichbaren politischen Wechsel herbeizuführen.
Und schau ich resümiert?
Die Sozialisten haben sich zu ihrem bedingten Ja zur Atomkraft durchringen müssen.
Auch ihnen ist bewusst, dass sie das stimmen kosten kann.
Aber für eine für das ganze Land wichtige Entscheidung konnten solche Bedenken nicht den Ausschlag geben.
Das ÖVP-Organ Neues Volksblatt setzt sich heute mit dem Beginn der Sommerferien und dem Urlaubsreiseverkehr auseinander.
Hier schreibt Peter Klar.
Von Jahr zu Jahr werden die Leute mehr, die ihren Urlaub auswärts verbringen.
Und aus den Ballungszentren wälzen sich wahre Autoschlangen gegen Süden und Westen.
Der Osten kommt ja für viele Menschen trotz der relativ günstigen Angebote noch immer nicht in Frage.
Der kommunistische Bürokratismus schreckt ab.
Es war daher wirklich hoch an der Zeit, Überlegungen anzustellen, wie man der Qual des stundenlangen In-Auto-Kolonnen-Steckens zu Urlaubs- und Ferienbeginn begegnen könne.
Und der Vorschlag, anstelle der Zweierstaffelung in Österreich den Ferienbeginn dreizuteilen, könnte tatsächlich, wenn schon nicht Abhilfe, so doch eine Erleichterung schaffen.
Endverkehrs.
Die Tageszeitung Die Presse bringt heute einen Kurzkommentar zum selben Thema, in dem es unter der Überschrift Dummheit am Volant heißt.
Das Auto, ebenso oft verteufelt wie selig gesprochen, erweist sich in diesen Tagen des Ferienauftaktes als das, was es in Wahrheit ist, als Gebrauchsgegenstand, der klug oder unklug verwendet werden kann.
Es wird, steht zu fürchten, zumeist unklug verwendet.
Am Volant sitzt oft die Dummheit.
Und es scheint, dass die sonnenhungrigen Horden, die nicht mehr in der Lage sind, selbstständig zu denken, darauf warten, dass die Lösung ihrer Probleme von oben kommt.
Erst wenn Firmen den Beginn ihrer Betriebsurlaubsperre in die Wochenmitte verlegen, wenn die Ferien gestaffelt und die Umleitungsstrecken zwingend vorgeschrieben werden, erst dann wird es besser werden.
Ein Armutszeugnis mehr für den Homo sapiens.
Das war die Inlandspresse, schon heute zusammengestellt von Markus Sommersacher.
Jetzt einen Beitrag unserer Wirtschaftsredaktion.
Am 1.
Jänner 1970 ist das Berufsausbildungsgesetz in Kraft getreten, ein Gesetz, das die Ausbildungsvorschriften für 225 Lehrberufe regelt.
Seit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes aber wurden in der Praxis einige Mängel und verbesserungswürdige Passagen aufgedeckt.
Deshalb setzten sich die Vertreter des Handelsministeriums, des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und der Bundeswirtschaftskammer an den grünen Tisch und verhandelten über eine Novelle zum Berufsausbildungsgesetz.
Handelsminister Staribacher präsentierte nun heute bei seinem schon zur Tradition gewordenen Pressefrühstück am Montagvormittag den Entwurf dieser Novelle.
Michael Kerbler berichtet direkt aus dem Handelsministerium.
Herr Minister Starry-Bacher, nach mehr als eineinhalb Jahre dauernden Verhandlungen ist die Novelle mit den Sozialpartnern und dem Handelsministerium soweit gedient, dass sie als Gesetzesvorlage ins Parlament nach der Begutachtungsfrist gehen kann.
Im Mittelpunkt dieser Novelle stand die Qualität der Lehrlingsausbildung.
War denn die Qualität der Lehrlingsausbildung in Österreich so schlecht in der vergangenen Zeit, dass man sich jetzt so sehr um die Qualität der Lehrlingsausbildung hat bemühen müssen?
Die Qualität der Lehrlingsausbildung in Österreich ist gut, sehr gut sogar.
Dieses duale System, das heißt also Schule und Praxis in Lehrbetrieb hat sich bewährt, daran wird auch festgehalten.
Aber zweifelsohne hat auch auf der Lehrlingsausbildungsseite ein Wandelplatz gegriffen und heute ist es mehr denn je notwendiger,
Facharbeiter heranzubilden und deshalb wurde diese Novelle in den letzten eineinhalb Jahren vom Handelsministerium mit den Sozialpartnern vorbereitet und sie geht jetzt in die Begutachtung.
Im Mittelpunkt dieser Novelle ist ja nicht nur die Qualität der Lehrlingsausbildung gestanden, sondern auch die Tatsache, dass die Ausbildner der Lehrlinge ausgebildet werden sollen.
Wer hat denn diese Qualitätsverbesserung in der Ausbildung gefordert?
Die Lehrlinge, weil sie mit ihren Lehrherren nicht zufrieden waren oder die Lehrherren selber?
Es war interessant, dass wir feststellen konnten, im Zuge von Befragungsaktionen, die die Gewerkschaftsjugend durchgeführt hat, die berühmte Aktion 75, dass dort die Ausbildner selbst den Wunsch geäußert haben, es möge Vorkehrungen getroffen werden, dass sie eine Möglichkeit bekommen, im Zuge dieser neuen Novelle entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten zu bekommen.
Das ist jetzt geglückt und im Einvernehmen mit der Handelskammer und des Gewerkschaftsbundes werden wir entsprechende Vorkehrungen treffen.
Die Absicht ist, dass nicht jetzt jeder Lehrherr oder Ausbildner auf die Schulbank muss.
sondern wer schon Lehrlinge ausgebildet hat, kann das auch weiter.
Aber für alle, die neu hinzukommen und vor allem aber die, die sich dazu entschließen, wird es Ausbildungsmöglichkeiten geben.
In Hinkunft wird auch bei den Meisterprüfungen von den Gesellen, der sich als Meister qualifizieren möchte, verlangt werden, entsprechende Ausbildungskenntnisse zu haben, damit hier ein höheres Niveau erreicht werden kann.
Herr Minister, bis 1980 steigen die Lehrlingszahlen in Österreich.
Nach 1980 kommen ja die Geburten schwächeren Jahrgänge.
Wird es dann überhaupt noch notwendig sein, so viele Ausbilder auszubilden?
Gerade dann wird es eben notwendig sein, noch bessere Ausbilder zur Verfügung zu haben, damit dann die
wenigeren Lehrlinge noch besser ausgebildet werden.
Derzeit ist die Situation so, dass wir mit Ende Mai circa 1.100 Lehrstellensuchende haben, aber über 5.000 offene Lehrstellen.
Was wir wollen ist, dass wenn jetzt dann ab dem Jahre 1979 die Lehrlings-
Zuwachsrate stark zurückgeht, dass gerade dann eine noch bessere Ausbildung gewährleistet ist, als dies vielleicht bei dem Massenandrang, den wir jetzt haben, der Fall ist.
Diese Novellierung des Ausbildungsgesetzes ist ja ein Kompromiss gewesen, ein Kompromiss zwischen den Sozialpartnern.
Man hat immerhin eineinhalb Jahre lang verhandelt.
Wo waren denn die strittigen Punkte während der Verhandlungen?
Das Gesetz bezieht sich ja nicht nur auf die Ausbildner, sondern ist ein Berufsausbildungsgesetz.
Nicht erzielt konnte werden ein Kompromiss in der Frage eines Fonds, woraus die Lehrlingsausbildung finanziert werden sollte.
Hier hat die Handelskammer die Zustimmung unter allen Umständen verweigert.
Danke für das Gespräch Herr Minister und gebe damit zurück zum Studio des Mittagsschannals.
Michael Kerbler sprach mit Handelsminister Starrybacher jetzt noch einmal kurz ins Ausland.
Mit drakonischen Strafen müssen neuerdings Rechtsbrecher in Pakistan rechnen.
Die neuen Machthaber wollen sich offensichtlich durch besondere Härte Respekt verschaffen.
Die neuen Strafgesetze sind Teil des Kriegsrechts, vorgesehen sind unter anderem Handabschlagen und Peitschenhebe.
Rechtsmittel gibt es gegen die Entscheidungen der Militärgerichte natürlich nicht.
Lediglich der Chef der Militärregierung hat das Begnadigungsrecht.
Mehr erfahren Sie aus einem Korrespondentenbericht der BBC London.
Die neuen Bestimmungen sind seit 5.
Juli in Kraft, an welchem Tag die pakistanischen Streitkräfte die Regierung Bhutto stürzten.
Während die Todesstrafe früher nur in manchen Mordfällen verhängt wurde, soll sie jetzt auch für eine Reihe anderer Verbrechen angewendet werden.
Dazu gehören Angriffe auf oder Leistung von Widerstand gegen staatliche und militärische Organe, sowie die Beschädigung oder Veruntreuung von Staatseigentum.
Vergehen wie Raub oder Diebstahl werden von Militärgerichtshöfen behandelt werden, die ermächtigt sind, dafür Strafen wie das erwähnte Abhacken von Händen auszusprechen.
In solchen Fällen wird die linke Hand rechtshändiger Personen bzw.
die rechte Hand von Linkshändern abgehackt werden.
Diese Strafart ist im islamischen Recht schon stets enthalten gewesen und darf jetzt nur von einem qualifizierten Chirurgen durchgeführt werden, wobei der Delinquent eine Lokalanästhesie erhalten muss.
Dabei wird der Militärgerichtshof von Fall zu Fall entscheiden, ob diese Strafe öffentlich oder im Gefängnis durchgeführt werden soll.
Was die Todesstrafe betrifft, so ist dafür nach der Urteilsverkündung noch die Bestätigung des Chefs der neuen Militärverwaltung, General Zia, erforderlich.
Die Vollstreckung eines solchen Urteils soll entweder durchhängen oder durch andere Methoden erfolgen, die von dem Militärgerichtshof bestimmt werden.
Diese anderen Methoden werden in den neuen Bestimmungen nicht beschrieben.
Zu den weiteren Machtvollkommenheiten der neuen Militärgerichtshöfe gehört das Verhängen von Geld- oder Freiheitsstrafen sowie von öffentlichen Auspeitschungen.
Den neuen Bestimmungen zufolge können Streiks und direkte sowie indirekte politische Aktivitäten und auch Gewerkschaften jederzeit verboten werden.
Ebenso die Veröffentlichung aller Schriften oder Artikel, durch die Hass oder Unfrieden gestiftet werden könnten.
Gleichfalls verboten ist jede Form der Wahlwerbung für politische Parteien.
Das war ein Korrespondentenbericht der BBC London.
Nun noch ein Beitrag unserer Kulturredaktion.
Die weit über Österreich hinaus bekannte Dichterin Paula Kroger feiert morgen ihren 85.
Geburtstag.
Sie wird in ihrer Heimatgemeinde Oeblaren Mittelpunkt eines Festaktes sein, zu dem auch Bundespräsident Kirchschläger erwartet wird.
Bereits gestern ehrte die Dorfgemeinschaft von Oeblarn in der Oststeiermark die Dichterin den folgenden Beitrag gestaltete, Wilhelm Rossbaut.
Im Hintergrund der sagenumwobene Grimming, der mehr als einmal die Dichterin Paula Grocker inspiriert hat.
Dann der malerische Marktplatz von Oeblarn.
Alte Giebel, Fahnen, Musik.
Das ist die Kulisse für die Geburtstagsfeier, die die Dorfgemeinschaft von Oeblarn Paula Grocker bereitet.
Paula Grogger, geboren am 12.
Juli 1892 in Oeblarn als Tochter eines Kaufmannes.
Später Lehrerin und Dichterin von Schauspielen, Legenden, legendenhaften Romanen.
Der erste große Erfolg, das Grimmingtor, erschienen 1926.
Ein Roman, der ein weites ländliches Panorama öffnet, belebt von scharf konturierten Figuren.
Ein Werk übersetzt in sieben Fremdsprachen, unter anderem ins Englische, Dänische, Tschechische.
Zum 85.
Geburtstag von Paula Kroger bringt der Molden Verlag die Räuberlegende heraus.
Ein über 700 Seiten starker Roman.
Das Grundthema, die Bekehrung eines Mannes durch ein Kind, dargestellt in 57 Kapiteln.
Kapiteln, die gleichsam gedichtete Holzschnitte sind.
Wie beim Krimmingtor, auch hier der für Paula Grocker typische Stil.
Versunkene Schichten der deutschen Sprache werden wieder aufgenommen.
Dann, wenn die Handlung Patina verlangt.
Die kraftvolle, bildreiche Sprache des 16.
Jahrhunderts wird lebendig.
Paula Grocker zitiert eine lyrische Stelle aus dem Kapitel Geburt der Räuberlegende.
Sei stark und lass dir Zeit, die Windeln seien nicht fertig, die Federn fliegen noch oft weit,
Ein Ros' gezäunt mit Goldgeschmeid, Ein Gschloß ist einer würdig.
Dei Wirgndi muß golden wärn, Ein Herz auf jeder Saiten, Und auf dem Kopfort hätt i gern Die Sun, den Moon und olle Stern, Weil sie Fortun bedeutn.
Ich fleiß' dir Milch und Hönig ein, Ich tu' dein Gold erlupfen, Ich heil' dich zum Schlafen ein, Und garch' einmal wirst munter sein Und aus der Fatschen hupfen.
Im Land sing noch a bochi Straum, Im Sommer wachst a Zanderl, Im Hierres da ma' Äpfel glaum', Im Winter kriegst a Pudelhaum, Und Patschdl und a Mantl.
Nach einem Festgottesdienst und nach einem ländlichen Tanz findet Paula Grogger für jeden der Gratulanten aus der Dorfgemeinschaft ein launiges Wort.
Schlagfertig und treffend, aber immer herzlich.
Paula Grogger wird morgen 85 Jahre, das war im Beitrag von Wilhelm Rossbaut.
Wir schließen das Journal 5 Minuten vor 13 Uhr mit den neuesten Meldungen in Kurzfassung.
Finnland, Schweden.
Die Regierung in Stockholm ist nicht bereit, die beiden Männer aufzunehmen, die ein sowjetisches Passagierflugzeug nach Helsinki entführt haben.
Ein Sprecher des schwedischen Außenministeriums sagte heute Mittag, die Antwort auf eine entsprechende finnische Anfrage sei ein eindeutiges Nein.
Die entführte Tupolev steht weiterhin auf dem Flugplatz von Helsinki.
Die beiden Luftpiraten haben am Vormittag zwölf Frauen und acht Kinder freigelassen.
Die 50 männlichen Passagiere halten sie weiterhin als Geiseln fest.
Die Terroristen drohten mit der Sprengung des Flugzeuges, falls ihr Verlangen nach mehr Treibstoff nicht erfüllt wird.
Derzeit ist die Maschine mit 2000 Liter Treibstoff aufgetankt, was nicht ausreicht, um das finnische Staatsgebiet zu verlassen.
Frankreich.
Nach fast drei Monaten Gefangenschaft ist der französische Fiat-Direktor Réveille Beaumont heute früh von seinen unbekannten Entführern in Versailles freigelassen worden.
Réveille Beaumont musste während seiner Gefangenschaft meistens eine Augenbinde tragen, wurde aber nach seinen Angaben ansonsten korrekt behandelt.
Ob seine Familie ein Lösegeld bezahlt hat, ist noch nicht bekannt.
Naher Osten.
Nach Berichtern internationaler Agenturen haben der israelische Ministerpräsident Begin und der ägyptische Kriegsminister Abdel Ghani Gamassi während des Wochenendes Botschaftern ausgetauscht.
Die Agenturen sprechen von einem äußerst ungewöhnlichen Vorgang.
Die englischsprachige Jerusalem Post schreibt dazu heute, durch diesen Austausch von Botschaftern sei die Kontroverse über das Sinai-Abkommen entschärft worden.
In einem vom israelischen Rundfunk ausgestrahlten Interview stellte Bundeskanzler Kreisky heute klar, die an den früheren Ministerpräsidenten Rabin gerichtete Einladung zu einem Österreich-Besuch gelte auch für den neuen Ministerpräsidenten Begin.
Österreich.
Als sachlich außerordentlich ergiebig hat der sozialistische Klubobmann Fischer heute in einer Pressekonferenz in Wien die abgelaufene Parlamentssession bezeichnet.
Fischer wies darauf hin, dass 80 Prozent der Gesetze einstimmig verabschiedet worden seien.
ÖVP-Generalsekretär Lanner sprach sich heute gegen eine vom Finanzminister zur Diskussion gestellte Streichung des steuerlichen Kraftfahrzeugpauschales aus.
Lanner sagte, eine solche Regelung würde vor allem jene Menschen treffen, die für den Weg vom Wohnort zum Arbeitsplatz ein Auto benutzen müssen.
Das Verkehrsministerium hat eine Studie in Auftrag gegeben, in der die Auswirkungen des künftigen Rhein-Main-Donau-Kanals auf die österreichische Verkehrswirtschaft untersucht werden soll.
Der Rhein-Main-Donau-Kanal soll bis 1985 fertig sein.
Die Autobahn zwischen Wien und St.
Pölten wird immer mehr zur gefährlichsten Autobahnstrecke Österreichs.
Nach Angaben der niederösterreichischen Verkehrsgendarmerie sind die Unfälle auf diesem Teil der Strecke im ersten Halbjahr 1977 um nicht weniger als 35 Prozent gestiegen.
Tschechoslowakei
Die Bürgerrechtsvereinigung Carta 77 veröffentlichte heute in Prag eine Dokumentation über die Diskriminierung im literarischen Bereich in der GSSR.
Danach sind 350 bis 400 tschechoslowakische Schriftsteller seit 1969 in ihrer Heimat mit einem Verbot belegt und damit außerstande, ihre Werke zu veröffentlichen.
Sowjetunion
Vor den Augen von Militärbeobachtern aus dem Westen, darunter zweier österreichischer Stabsoffiziere, haben heute in der westlichen Ukraine umfangreiche Manöver der Warschauer Paktstaaten begonnen.
An den Übungen nehmen etwa 27.000 Soldaten teil.
Es soll dabei vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen den Boden- und Luftstreitkräften der Sowjetunion demonstriert werden.
Japan
Nach Hochrechnungen könnte es der regierenden liberal-demokratischen Partei bei den gestrigen Oberhauswahlen gelungen sein, die knappe absolute Mehrheit zu verteidigen.
Das Endergebnis wird erst morgen erwartet.
Südkorea Bei der jüngsten Unwetterkatastrophe im Raum von Seoul sind mindestens 206 Menschen ums Leben gekommen.
Die Zahl der Obdachlosen wird mit 80.000 angegeben.
Die Überschwemmungen und Erdrutsche haben einen Schaden in der Höhe von etwa 600 Millionen Schilling angerichtet.
Spanien.
In Madrid sind heute die Devisenmärkte geschlossen geblieben.
Allgemein wird mit einer Abwertung der Peseta um 10 bis 15 Prozent gerechnet.
Das neue Kabinett ist am Vormittag zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten.
Die Madrider Zeitung Diario spricht sogar von der Möglichkeit einer 20-prozentigen Abwertung.
Mit diesen Kurzmeldungen haben wir eine halbe Minute vor 13 Uhr das Mittagsschanal beendet.
Das Team verabschiedet sich damit.
Die Redaktion meldet sich dann wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendschanal.